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Die uigurische Kriegswaise Zou Lei hat es allein und mittellos bis in die USA geschafft. Illegal eingewandert und stets auf der Hut vor den Behörden, schlägt sie sich in New York mit Küchenjobs durch. Der Soldat Brad Skinner ist gerade zum dritten Mal aus dem Irak zurückgekehrt. Traumatisiert und arbeitslos begegnet er eines Tages Zou Lei, und eine Liebe zwischen Verzweiflung und Hoffnung beginnt. Auf der Suche nach Gemeinsamkeit und Halt durchstreifen sie die Stadt, treiben Fitness bis an den Rand der Erschöpfung. Doch inmitten der vielen Kulturen, der Heimatlosen und Überlebenskünstler, der…mehr

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Produktbeschreibung
Die uigurische Kriegswaise Zou Lei hat es allein und mittellos bis in die USA geschafft. Illegal eingewandert und stets auf der Hut vor den Behörden, schlägt sie sich in New York mit Küchenjobs durch. Der Soldat Brad Skinner ist gerade zum dritten Mal aus dem Irak zurückgekehrt. Traumatisiert und arbeitslos begegnet er eines Tages Zou Lei, und eine Liebe zwischen Verzweiflung und Hoffnung beginnt. Auf der Suche nach Gemeinsamkeit und Halt durchstreifen sie die Stadt, treiben Fitness bis an den Rand der Erschöpfung. Doch inmitten der vielen Kulturen, der Heimatlosen und Überlebenskünstler, der Reichen und Armen, der Verrohung und Versöhnung braut sich ein Unheil zusammen, das sie für immer auseinander zu reißen droht. Atemlos begleitet der Leser im mal harten, mal weichen Wechsel von Licht und Schatten die Liebenden durch die Straßen New Yorks und wird sie nie mehr vergessen. Atticus Lish hat den großen Roman über die verletzte Seele Amerikas geschrieben - eine Geschichte über Liebe und Krieg, über Urbanität und über das Leben an den Rändern der Gesellschaft.
Autorenporträt
Michael Kellner, geboren 1953, nach Jahren als Buchhändler, Verleger, Autor und gelegentlichem Kurator inzwischen Übersetzer. Kellner lebt in Hamburg.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Zwei verlorene Seelen, die in New York stranden: die uigurische Kriegswaise Zou Lei und der Kriegsveteran Brad Skinner. Während sich Zou Lei in der Schattenwirtschaft der illegalen Arbeiter durchboxt, trifft sie auf den traumatisierten Skinner, der gerade aus seinem dritten Irakeinsatz zurück ins Leben taumelt. Die triste Ghettorealität, die sie umgibt, steht im harten Kontrast zu der zarten Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden entspinnt. Unglaublich diese Straßen von New York, die die beiden in stundenlangen Märschen durchstreifen - Lish beschreibt die dunkle Seite der Metropole mit einer dokumentarischen Akribie, die schwindelig macht. Man strauchelt mit Zou Lei durch geheime Märkte im chinesischen Viertel und teilt Skinners Paranoia als Untermieter einer irischen White-Trash-Familie. Zou Lei und Skinner wollen diesem Sumpf aus Gewalt, Willkür und Sinnlosigkeit zusammen entkommen. Atemlos folgt man ihnen durch dieses Buch, das nicht nur von einer großen Liebe erzählt, sondern auch ganz genau in die Abgründe der amerikanischen Gesellschaft schaut. Ein grandioses Debüt - unsentimental, aber mit großem Herzen beschreibt Atticus Lish die Welt, wie er sie sieht.

© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.12.2015

Jeden Tag in der Kampfzone
In Atticus Lishs Roman finden illegale Einwanderer und heimgekehrte Irak-Soldaten in Amerika keine Heimat mehr

Die "Vorbereitung auf das nächste Leben", von dem der Titel dieses bemerkenswerten Debüts spricht, findet tatsächlich unter denkbar schlechten Vorzeichen statt. Denn Atticus Lish erzählt in diesem Roman von zwei Ausgestoßenen, die bei ihrem Versuch, auf je eigene Weise ihren Weg in die amerikanische Gesellschaft zu finden, immer aufs Neue scheitern. Ihre Ausgangspositionen könnten dabei nicht unterschiedlicher sein.

Zou Lei ist Chinesin muslimisch-uigurischer Abstammung, die es irgendwie geschafft hat, aus den Slums am Rande der Taklamakan-Wüste illegal nach Amerika zu gelangen. Dort arbeitet sie zunächst auf einer Mülldeponie, ehe sie geschnappt und ins Gefängnis gesteckt wird, um Monate später, ohne juristischen Beistand oder auch nur einer Erklärung, wieder entlassen zu werden. Brad Skinner hingegen gehört als Irak-Veteran zu den Helden seines Landes. Mit Tattoos am ganzen Körper und einem Haufen Antidepressiva im Gepäck, die beim Bataillon wie Bonbons verteilt wurden, strandet der Uniformierte in Wüstenstiefeln in New York. Aber trotz allem Schulterklopfen von Fremden wird ihm das Wesentliche vorenthalten: Hilfe bei der Bewältigung seiner Traumata, die der Dreiundzwanzigjährige so dringend bräuchte, obwohl er das selbst am allerwenigsten weiß.

Als ihm Zou Lei in einem Hinterhof von Queens zufällig begegnet, treffen zwei Versehrte aufeinander, die für ihre Verletzungen weder eine Sprache noch andere wirksame Antitoxine haben. Von dieser ersten Begegnung an verfolgt der Autor die beiden bei ihrem Kampf um Anerkennung aus einer fast schon schmerzhaft intimen Nähe heraus. Dass ihre Anstrengung so heftig ersehnt wie vergeblich bleibt, verleiht dem Roman seine beunruhigende Wucht.

Atticus Lish, Sohn des legendären New Yorker Lektors Gordon Lish, der Autoren wie Raymond Carver und Richard Ford entdeckte, kennt sich in der Lebenswelt seiner glücklosen Helden aus. Denn bevor er zur Literatur kam, arbeitete Lish selbst viele Jahre als Englischlehrer in China. Und auch das Militärische ist dem früheren Marine der amerikanischen Armee nicht fremd. Der Roman, der im Frühjahr den renommierten Pen/Faulkner-Award erhielt, gewinnt aber vor allem durch seine intensive Sprache. Denn auch wenn Zou Lei und Brad Skinner sich ineinander verlieben und in einer dunklen Kellerwohnung zwischen Bierdosen und Pizzakartons zeitweise tatsächlich so etwas wie Glück erfahren, ist "Vorbereitung auf das nächste Leben" keine Liebesgeschichte. Stattdessen zeichnet das Buch das beklemmende Porträt einer amerikanischen Gegenwart, wie sie sich denjenigen zeigt, die ganz unten angelangt sind.

Das Scheitern des Exsoldaten und der chinesischen Immigrantin erscheint dabei als Sinnbild für das Scheitern einer ganzen Nation, die für Jahrhunderte Sehnsuchtsort für Einwanderer aus aller Welt war. Dass Amerika unter dem Eindruck des 11. September diesen Traum beerdigt hat und Menschen heute schon wegen Schwarzfahren in der Subway ins Bundesgefängnis steckt, weil, wie es an einer Stelle heißt, man seit 2001 "selbst für das kleinste Vergehen verhaftet werden" kann, davon will Atticus Lish erzählen.

Die Folgen von Armut, Rassismus und einer missglückten Einwanderungspolitik erfahren Zou Lei und Brad Skinner Tag für Tag am eigenen Leib. Dabei verkörpert gerade die Uigurin mit den sibirischen Augen in ihrem Arbeitsfuror den amerikanischen Traum. Unermüdlich schuftet Zou Lei als Hilfskraft in einem Fast-Food-Restaurant, obwohl sie wie die anderen Illegalen dort gnadenlos ausgebeutet wird.

Gegen die Demütigung läuft Zou Lei buchstäblich an. Seitenweise verfolgt der Roman die junge Frau dabei, wie sie Tag und Nacht durch die Stadt rennt. Dabei rennt sie in ihren durchgetretenen Sneakers nicht nur, weil Laufen für sie die einzig mögliche Form der Mobilität ist. Vielmehr empfindet sie nur auf diesen Streifzügen so etwas wie Freiheit und Unabhängigkeit. Auch in der Neuen Welt ist sie eine Nomadin geblieben, wie ihre Vorfahren. Und sie ist eine Getriebene. "Du musst schnell sein, Bossie beobachtet dich", heißt es bei der Arbeit, und vor Zivilpolizisten ist sie ohnehin immer auf dem Sprung. Als Gejagte aber gibt sie dennoch die Richtung vor. Das verleiht ihr Autonomie: "Ich werde schnell sein, Ihr werdet mich niemals kriegen", spornt sie sich an. Ihrem Freund, der mit Albträumen, Alkohol und Drogen immer mehr in eine Parallelwelt abdriftet, sind solche Fluchten nicht möglich. Skinner ist nicht nur seelisch, sondern auch körperlich längst so am Ende, dass der Exsoldat seine Freundin nicht einmal mehr einholen kann, als sie ihm nach einem Streit davonläuft.

Den ausführlichen Beschreibungen dieser körperlichen Anstrengung stellt Lish topographische Erkundungen gegenüber, wenn Zou Lei auf dem brüchigen Asphalt von Queens an Abbruchhäusern vorbei durch Straßen läuft, die von Müllcontainern gesäumt werden. Am Ende wird diesen Dauerlauf nur einer überleben. Und Hoffnung gibt es auch nicht in Queens, sondern allenfalls dort, wo die Sonne untergeht. Mit dem Weg gen Westen greift Atticus Lish einen uramerikanischen Topos auf. Es ist eine lange Strecke durch viele Wüsten, die es zu bewältigen gilt. Sie lässt den Leser nach mehr als fünfhundert Seiten atemlos, aber auch etwas erschöpft zurück.

SANDRA KEGEL

Atticus Lish: "Vorbereitung auf das nächste Leben". Roman.

Aus dem Amerikanischen von Michael Kellner. Arche Literatur Verlag, Hamburg 2015. 528 S., geb., 24,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Julian Weber kann es förmlich sehen, wie sich die beiden Protagonisten aus Atticus Lishs Romandebüt, zwei Außenseiter, sie Migrantin ohne Papiere, er traumatisierter Irak-Krieger, durchs Dasein kämpfen. Wie die beiden in New York zueinanderfinden, erzählt ihm der Autor gekonnt und ohne Pathos als etwas andere Lovestory. Sog üben das New York abseits bekannter Wege und der sparsame Sound des Autors auf Weber aus. Ein starkes Debüt, findet der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.01.2016

Der Affenkönig auf dem Armaturenbrett
In seinem gefeierten Debüt-Roman erzählt der amerikanische Autor Atticus Lish von einem traumatisierten Kriegsveteranen
und einer uigurischen Arbeitsmigrantin – und sperrt beide im New Yorker Stadtteil Queens in einen Elendskäfig
VON CHRISTOPH BARTMANN
Atticus Lishs Roman „Vorbereitung auf das nächste Leben“ ist in den USA so überschwänglich als „The New American Love Story“ und „wohl schönste und unsentimentalste Liebesgeschichte dieses Jahrzehnts“ gepriesen worden. Der Erfolg kam überraschend, für den Autor, der sein Manuskript einem kleinen unabhängigen Verlag anvertraut hatte, und wohl auch für die literarische Szene. Wer ist Atticus Lish, dem für diesen seinen ersten Roman gleich der renommierte PEN/Faulkner Award verliehen wurde?
  Die greifbaren biografischen Informationen lassen erkennen, dass Lish,der 1972 geboren wurde, es irgendwie geschafft hat, ein Insider und Außenseiter des Literaturbetriebs zugleich zu sein. Sein Vater ist der legendäre Autor und Lektor Gordon Lish, ohne den es Raymond Carver als Autor und seinen lakonischen Stil nicht gegeben hätte. Ein literarischer Versuch des Neunjährigen fand wörtlich Eingang in einen Roman Don DeLillos. Dem jungen Lish stand eine glänzende Laufbahn im literarischen Establishment offen, stattdessen brach er sein Studium in Harvard ab und wurde erst ein Profi-Kampfsportler, verdingte sich anschließend als Kellner und in der Schaumstoff-Branche, trat ins US Marine Corps ein und bald auch wieder aus, um als Mittdreißiger nach Harvard zurückzukehren und dort einen Abschluss in Mathematik zu erwerben. Mit seiner koreanischen Frau ging er dann als Englischlehrer nach China und begann, sich mit Sprache und Kultur der Uiguren zu beschäftigen. Nach der Rückkehr aus China fing er wieder an zu schreiben, an diesem Roman, in dessen Zentrum eine uigurische Arbeitsmigrantin und ein amerikanischer Kriegsheimkehrer stehen.
  Vielleicht ist es ja das, was diesem Roman zu seinem außerordentlichen Echo verholfen hat. Diese Liebes- und Beziehungsgeschichte, die wie alle großen amerikanischen Romane ein Bericht zur Lage der Nation sein will, ist in einem Sektor des sozialen Kosmos angesiedelt, in den Schriftsteller selten vordringen. Und wenn sie es tun, kann der Ausflug in Milieus am unteren Ende der Gesellschaft schnell peinlich werden.
  Bürgerliche Schriftsteller wie Philip Roth oder John Updike wussten, warum sie wieder und wieder von Leuten in Verhältnissen erzählten, die sie kannten, weil sie ihre eigenen waren. Lishs Einstellung auf seine Romanwelt hat nichts Gekünsteltes oder Sensationelles. Nicht einmal das Unsentimentale, von dem reichlich geboten wird, wirkt übertrieben. Er kennt sich aus, scheint es, er hat sich eine Weile der miserablen Welt von Zhou Lei und Brad Skinner wirklich ausgesetzt und für das Gesehene eine Sprache gefunden, die dicht an den Tatsachen bleibt, hautnah, aggressiv und ohne Schnörkel.
  Zhou Lei, die junge uigurische Muslimin ohne Aufenthaltsgenehmigung, arbeitet sich von einer Schnellküche zur nächsten die Interstate 95 nach New York hinab und kommt nachts mal in dieser, mal in jener Massenunterkunft unter. „Ein Minivan mit einem Affenkönig auf dem Armaturenbrett hielt an und sie stieg ein. Die Männer brachten sie zum Motel 8 und steckten sie in ein Zimmer mit einem halben Dutzend anderer Frauen aus Fujian und einem Orangenlimo.“ So geht es los, und viel besser wird es für Zhou Lei nicht werden.
  Von der ersten Zeile an lässt Lish sein ultrarealistisches, multikulturelles Migranten-Argot von der Leine, das Michael Kellner, so gut es nur ging, ins Deutsche gebracht hat. Man kann dem Roman vorwerfen, dass es nur diesen Ton kennt, der sich nie ändert, sondern allenfalls immer lauter wird. Aber das ist wohl nicht anders gewollt. Der Roman ist auf Überwältigung aus, nicht auf subtile zwischenmenschliche Kommunikationen. Wie gut kann das gehen bei einer Liebesgeschichte? Wenn dies die „New American Love Story“ ist, dann kann es um die Liebe in Amerika nicht gut bestellt sein.
  In New York trifft Zhou Lei auf den schwer traumatisierten Irak-Heimkehrer Skinner und freundet sich mit ihm an. Es gibt Dinge, die sie gemeinsam interessieren, Liegestütze etwa, überhaupt Kraftsport und alles Militärische. Skinner ist zwar ein Wrack, aber gemeinsam treibt sie die Hoffnung um, sie könnten im Kraftraum die Fitness erwerben für den Überlebenskampf. Das scheint der wahre Sinn zu sein von Zhou Leis und Skinners verhaltener und wortkarger Liebesbeziehung: sich am anderen aufrichten, eine soziale Zelle bauen, die das Paar wenigstens vor dem Allerschlimmsten bewahrt.
  Was wäre das Allerschlimmste? Für Zhou Lei die Begegnung mit der Polizei, mit anschließender Abschiebung. Für Skinner der totale Absturz in die Drogen- und Medikamentensucht. Eine rasche Heirat könnte Zhou Lei helfen, aber sie hat keine Papiere. Lish lässt seine Leser nicht lang im Glauben, dass hier etwas dauerhaft gut gehen, dass womöglich der „American Dream“ seine Magie entfalten und die beiden aus ihren Tellerwäscherexistenzen nach oben hebeln könnte.
  Wenn Zhou Lei auf Schicht ist, besorgt „Skinner Bier und Kondome an der Tankstelle und sie tranken gemeinsam am runden Tisch in der Küche. Er kaufte keine Lebensmittel. Sie wurde betrunken und strubbelte ihm durchs Haar.“ Skinner hat so wenig wie sie ein richtiges Zuhause, er bewohnt ein Zimmer in einer Absteige, in der jeden Tag Ärger mit der Wirtin und ihrem kriminellen, eben aus der Haft entlassenen Sohn droht. Ort der Handlung ist der New Yorker Stadtteil Queens, aber ein Queens, das man so albtraumhaft trostlos und verkommen noch nicht gesehen hat.
  Es gibt in Lishs Roman, abgesehen von den kurzen Rückblenden in Zhou Leis Herkunftsland, keinerlei Gegenwelt zur alles dominierenden Tristesse, keinerlei Berührung mit Figuren aus der Wohlstands- und Mehrheitsgesellschaft, wie man sie auch in Queens kaum vermeiden kann. Ganz so, als wollte Lish demonstrieren, dass eine soziale Durchlässigkeit, gar eine Mobilität nach oben, unter diesen Bedingungen nicht mehr denkbar ist.
  Gibt es wirklich niemanden in New York, der einem traumatisierten, narkotisierten Kriegsveteranen zu Hilfe kommt? So wenig die Figuren eine Entwicklung durchmachen (können), so wenig wird der Umstand ins Licht gerückt, dass es natürlich, in New York und anderswo, eine Gesellschaft gibt, mit Sozialhilfe-Einrichtungen, Selbsthilfeorganisationen, Kontaktstellen und mehr, die das Elend von Zhou Lei und Brad Skinner lindern wollen. Den literarischen Kraftsportler Atticus Lish hätten solchen guten Werke wohl in seinem romantischen Pessimismus behindert. Man weiß deshalb am Ende nicht, wie treu, bei aller Hautnähe, dieser Roman seinen Tatsachen ist. Die schönste Liebesgeschichte des Jahrzehnts müsste wohl doch mal einem Realitäts-Check ausgesetzt werden, der den leisen, nein eher lauten, Verdacht der Elendsromantik entkräften könnte. 
Dieser Roman ist in einem
sozialen Kosmos angesiedelt,
in den Autoren selten vordringen
Es gibt in diesem New York
keine Gegenwelt zur alles
dominierenden Tristesse
Student in Harvard, dann Kraftsportler, Kellner und in der Schaumstoffbranche unterwegs, schließlich Englischlehrer in China und nun Autor, der gleich mit seinem ersten Roman in den USA Furore macht: Atticus Lish.
Foto: Shelton Walsmith
      
    
  
Atticus Lish: Vorbereitung auf das nächste Leben. Roman. Aus dem Englischen von Michael Kellner. Arche Verlag, Zürich und Hamburg 2015. 540 Seiten, 24,99 Euro. E-Book 19,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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"Atticus Lish hat eine Sprache gefunden für den Zustand der wahrhaften Globalisierung." (Burkhard Müller, DIE ZEIT) "Ein literarisches Kunststück" (Thomas Andre, Spiegel online) "Eine brennende Liebesutopie und ein großer Gesellschaftsroman." (Meike Schnitzler, Brigitte) "Das berührendste Buch des Jahres." (Stefan Draf, Stern) "Atticus Lish kann sagenhaft gut schreiben. ... Der Stil, der Ton, die Sprache können einen mitunter geradezu umhauen." (Johanna Adorján, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) "Eine moderne Passionsgeschichte voller Schönheit und Schmerz. Der vielleicht wichtigste Roman über Krieg und Liebe im 21. Jahrhundert." (Ariane Heimbach, Brigitte Woman)