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Der Clown Macolieta lebt in einer rigorosen Unordnung mit seinen Büchern, aufziehbaren Blechfiguren, Schminktöpfen, Jonglierbällen, einer Sonnenblume als einziger Pflanze und einer Spinne als Haustier. Er war in die Clownin Sandrine verliebt, doch er traute sich nicht, ihr das zu sagen. Jetzt ist sie weg, und Macolieta sehnt sich nach ihr. Seine Kunststücke zeigt er bei Kindergeburtstagen, zu denen er mit seinen zwei Freunden Max und Claudio in einem kleinen gelben Auto fährt, in dem "Yellow Submarine" von den Beatles läuft. Abends spielt er Schach in einer Bar, und wenn er allein ist,…mehr

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Produktbeschreibung
Der Clown Macolieta lebt in einer rigorosen Unordnung mit seinen Büchern, aufziehbaren Blechfiguren, Schminktöpfen, Jonglierbällen, einer Sonnenblume als einziger Pflanze und einer Spinne als Haustier.
Er war in die Clownin Sandrine verliebt, doch er traute sich nicht, ihr das zu sagen. Jetzt ist sie weg, und Macolieta sehnt sich nach ihr. Seine Kunststücke zeigt er bei Kindergeburtstagen, zu denen er mit seinen zwei Freunden Max und Claudio in einem kleinen gelben Auto fährt, in dem "Yellow Submarine" von den Beatles läuft.
Abends spielt er Schach in einer Bar, und wenn er allein ist, schreibt er in sein blaues Buch - über sein Alter Ego, den Clown Balancín. Der hat alles, was ihm fehlt: Geld, Erfolg, ein Publikum, das ihn feiert, eine Frau, die ihn liebt.
In einem phantasievollen ironischen Gedankenspiel werden die beiden Lebensläufe immer stärker ineinander verwoben, bis Balancín aus dem Buch heraus ins Dasein tritt.
Was ist die Wirklichkeit? Das, was wir uns vorstellen, oder das, was wir leben? Mit Poesie, Humor und philosophischem Witz führt uns Rolando Villazón in eine Welt der unbegrenzten Möglichkeiten, voller Zauber und Magie. Und am Ende ist jedes Leben ein Kunststück.
Autorenporträt
Villazón, Rolando
Rolando Villazónwurde 1972 in Mexiko Stadt geboren, als Enkel des Wieners Emilio Roth. Villazón besuchte die deutsche Schule in Mexiko Stadt und begann seine künstlerische Ausbildung am dortigen Konservatorium. 1999 hatte er seinen internationalen Durchbruch und wurde zu einem der bedeutendsten und beliebtesten Sänger seiner Generation. Neben seiner Gesangskarriere arbeitet er auch als Opernregisseur und ist für sein zeichnerisches Talent bekannt.Rolando Villazón lebt in Paris und ist Mitglied des Collège de Pataphysique.

Zurbrüggen, Willi
Willi Zurbrüggen, geboren 1949 in Borghorst, Westfalen. Er übersetzte u. a. Antonio Muñoz Molina, Luis Sepúlveda und Rolando Villazón aus dem Spanischen. Ausgezeichnet mit dem Übersetzerpreis des spanischen Kulturministeriums und dem Jane-Scatcherd-Preis.
Rezensionen
"Der faszinierende erste Roman eines großen Künstlers." -- Jorge Volpi

""Kunststücke" hat mich bezaubert mit seiner Sprachgewalt, die an die großen lateinamerikanischen Schriftsteller wie Borges, Garçia Marquéz und Vargas Llosa erinnert." -- Daniel Barenboim

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

An den lyrischen Fähigkeiten des Tenors Rolando Villazon hat Michael Stallknecht keine Zweifel. Jedenfalls nicht nach Villazons literarischem Debüt, in dem der Allroundkünstler laut Rezensent anhand der Selbstfindungsgeschichte eines Clowns womöglich die eigene Biografie plündert. Dafür dass die verhandelten Identitätsprobleme des Spaßmachers nicht zu langweilig werden, sorgt der Autor, so Stallknecht, mit allerhand Lektürefrüchten von Hegel bis Sartre, mit gekonnter Regie, Stimmungsbildern und Sprachspielereien. Wenn sich all das noch nicht wirklich zu dem gewünschten Roman fügen will, dann weil die Handlung eher schmalbrüstig daherkommt, wie Stallknecht kritisiert. Aber das kann ja noch werden, meint er.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.08.2014

Wie wird man ein
trauriger Clown?
Der Star-Tenor Rolando Villazón
hat einen Roman geschrieben
Clowns sind so etwas wie das Lebensthema von Rolando Villazón. Die Rolle des von Melancholie umflorten Spaßmachers war schon immer die Trumpfkarte, die der mexikanische Tenor am liebsten auf der Bühne zog. Und als er 2011 zum ersten Mal eine Oper als Regisseur betreute, da standen in Jules Massenets „Werther“ gleich eine ganze Reihe von Clowns herum. Vielleicht gehört das komische Talent sogar zu den Gründen, warum Villazón nie ganz heimisch wurde im Stimmfach des lyrischen Tenors, mit denen der heute 42-Jährige seine frühen Erfolge feierte. Den breiten Tränenströmen und dramatischen Ausbrüchen war die Stimme nicht dauerhaft gewachsen, irgendwann häuften sich die Stimmkrisen. Seitdem muss Villazón gut auswählen, was er singt und was besser nicht. Aber seitdem hat er sich auch zu einem im Kulturbetrieb ziemlich einmaligen Phänomen entwickelt, zu einem Allrounder, der im Fernsehen Moderationen von Klassikfestivals übernimmt oder Kindern Musik nahebringt, der singt und bald wieder an der Wiener Volksoper inszeniert.
  Und dessen erster Roman bereits im vergangenen Jahr im spanischen Original erschienen ist. „Kunststücke“ heißt nun die deutsche Fassung und handelt von – natürlich, den Clowns. Drei sind es hier: der Protagonist Macolieta mit seinen beiden Freunden, die gemeinsam in einem kleinen gelben Auto zu den Kindergeburtstagen fahren, von denen sie leben. Der eine davon dick und allen anständigen und unanständigen Freuden des Körpers enorm zugeneigt, der andere ein großer und hagerer Philosoph und Vielleser. Das klassische Duo bezeichnet zugleich die Pole, zwischen denen die Hauptfigur sich bewegt. Es geht zu wie bei den Freunden in „La Bohème“: Man zelebriert die eigene Nutzlosigkeit mit einer gewissen Feierlichkeit, während man ergebnislos über Gott und die Welt schwadroniert. Weshalb der Philosoph zwischen Platon, Hegel, Sartre und den Offenbarungsschriften der Weltreligionen alles zitieren darf, was sein Autor gelesen hat. Dem Klischee vom dummen Tenor hat Villazón nie entsprochen.
  Seinen ersten Roman darf man denn auch in vielem als Schlüsselroman lesen. Villazón hat das Buch nicht nur seinem Psychoanalytiker (und seiner Ehefrau) gewidmet, er folgt auch dem Geständnisprinzip der Psychoanalyse. Macolieta schreibt an einer Art fiktivem Tagebuch, in dem er sich selbst als berühmten und weltweit gefeierten Clown erfindet, kurz: als den eigenen Autor. „Dadurch dass er als Clown berühmt geworden ist, kommt es zu einer Teilung seiner Eigenwahrnehmung: Mensch und Clown gespalten, und sein Kampf, sie zusammenzubringen.“ Identitätsprobleme bleiben so etwas wie das Kernthema des Buches, das im inneren Widerspruch des traurigen Clowns zum Bild gerinnt. Nach einem Bandscheibenvorfall kann das Alter ego nicht mehr auftreten, erst die psychologische Selbstfindung löst den Krampf. Das wirkt nicht nur selbstbezüglich, das Tagebuch führt auch formal zu vielen Dopplungen im Buch.  
  Dabei spürt man, dass der Roman von einem souveränen Darsteller und Regisseur stammt. Die Szenen zwischen den Freunden funktionieren, durchbrochen von regelrechten Regieanweisungen, als oft lustige Stand-up-Comedy. Und wenn Villazón die Dekoration eines Kindergeburtstags beschreibt, dann möchte man sie am liebsten sofort auf einer Bühne sehen. Die Begabung des Autors Villazóns scheint deutlich lyrischer als die des Tenors. Er schreibt mit einer oft manieristischen Lust an Sprachspielen, die sich in immer neuen Schnörkeln verfangen. Doch fühlt sich das Buch darüber an wie eine der schwächeren Exemplare der Gattung Oper: Gelungene Stimmungen und Einzelbilder hängen lose in einem kaum vorhandenen Handlungsgerüst, das ziemlich konstruiert wirkt. Inwieweit es sich um Erstlingsprobleme handelt, wird man bald wissen: Villazón schreibt gerade am zweiten Teil der geplanten Trilogie. Darin soll es einmal nicht um Clowns, sondern um einen Spieleerfinder gehen.
MICHAEL STALLKNECHT
  
Rolando Villazón: Kunststücke. Roman. Aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2014. 256 Seiten, 19,95 Euro. E-Book 16,99 Euro.
Die Begabung des Autors
Villazón scheint deutlich
lyrischer als die des Tenors
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"Kunststücke" hat mich bezaubert mit seiner Sprachgewalt, die an die großen lateinamerikanischen Schriftsteller wie Borges, Garçia Marquéz und Vargas Llosa erinnert. Daniel Barenboim