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Warum verbringen wir ein Drittel unseres kostbaren Lebens in einem scheinbar passiven Zustand? Was hat die Natur dazu bewogen, im Laufe der Evolution ausgerechnet den Schlaf entstehen zu lassen? Was ist der geheime Segen des Schlummers, ohne den alle höheren Tiere und der Mensch jämmerlich zugrunde gehen würden? Peter Spork trägt die Fülle einzelner Erkenntnisse aus den Schlaflabors und tierphysiologischen Zentren der Erde zusammen und zeichnet daraus ein anschauliches, wissenschaftlich fundiertes und hochaktuelles Bild der modernen Schlafforschung. Mit ihm und den vielen Wissenschaftlern, mit…mehr

Produktbeschreibung
Warum verbringen wir ein Drittel unseres kostbaren Lebens in einem scheinbar passiven Zustand? Was hat die Natur dazu bewogen, im Laufe der Evolution ausgerechnet den Schlaf entstehen zu lassen? Was ist der geheime Segen des Schlummers, ohne den alle höheren Tiere und der Mensch jämmerlich zugrunde gehen würden? Peter Spork trägt die Fülle einzelner Erkenntnisse aus den Schlaflabors und tierphysiologischen Zentren der Erde zusammen und zeichnet daraus ein anschauliches, wissenschaftlich fundiertes und hochaktuelles Bild der modernen Schlafforschung. Mit ihm und den vielen Wissenschaftlern, mit denen er gesprochen hat, lösen die Leser das große Rätsel Schlaf. Das überraschende Ergebnis: Ohne Schlaf gäbe es kein menschliches Bewusstsein. Körper und Geist brauchen den Schlaf, damit sie sich erinnern können. Doch damit nicht genug: Der Leser lernt, was für ein Schlaftyp er ist und für welche Schlafkrankheiten ihn das besonders anfällig macht. Und er erfährt, was Mediziner gegen die häufigsten Schlafstörungen empfehlen.
Autorenporträt
Dr. Peter Spork, geboren 1965 in Frankfurt am Main, Studium der Biologie, Anthropologie und Psychologie in Marburg und Hamburg. 1995 Promotion in Hamburg (Bereich Neurobiologie/Biokybernetik). Seit 1991 freiberuflicher Wissenschaftsjournalist (unter anderem für «Die Zeit», «Geo Wissen», «FAZ», «NZZ», «Süddeutsche Zeitung», «bild der wissenschaft») und viel eingeladener Redner bei Firmenkongressen und ärztlichen Fachtagungen. Im Rowohlt-Verlag publizierte er unter anderem die Bücher «Das Uhrwerk der Natur», «Das Schlafbuch» und «Der zweite Code». Sein neuestes Buch heißt «Wake up! Aufbruch in eine ausgeschlafene Gesellschaft». Sporks Bücher wurden bisher in neun Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.07.2007

Gute Nacht, du Stolz und Pracht
Das Neueste aus der Schlafforschung – und ein Buch über die einnickenden Japaner
Den Seinen gibts der Herr im Schlaf, nur eben nicht den Schlafforschern. Die müssen wachen und beobachten, was geschieht, wenn alle Welt sich selig in Morpheus’ Armen wiegt oder in die Abgründe des Albs hinabstürzt. Was aber sich so abspielt, wenn wir uns ins Reich der Deltawellen und der Träume verabschieden, das ist weitgehend ein Geheimnis, da man sich im Schlaf nicht bewusst ist zu schlafen. Das ist eine der grundlegenden Erkenntnisse der Schlafforschung, die sich, wie Peter Spork anschaulich und fesselnd berichtet, seit rund achtzig Jahren damit beschäftigt, die Bedeutung des Schlafs für unser Leben, ja, für Leben überhaupt zu ergründen.
Die Schlafforschung ist ein Gebiet an der Schnittstelle von Biologie, Neurologie und Psychologie, auf dem sich sehr viel getan hat. Wie wichtig Schlaf ist, wie sehr Laune und Leistungsfähigkeit durch Schlafmangel beeinträchtigt werden, das weiß jeder aus eigener Erfahrung; aber warum das so ist, entzieht sich einer einfachen Erklärung des gesunden Menschenverstands. Dass wir schlafen müssen, um uns auszuruhen, ist die nächstliegende, aber keine die Wissenschaft befriedigende Erklärung. Denn ruhen kann der Körper auch, ohne zu schlafen. Allein, selbst wenn man ihm unbegrenzte Ruhe, aber keinen Schlaf gönnt, wird er krank und, das haben Schlafforscher bei Tieren getestet, geht schließlich zugrunde.
Gegen das Ruhebedürfnis als Ursache des Schlafs spricht auch die intensive Aktivität des Gehirns während des Schlafs, der die Forschung nachspürt. Dabei ist sie auf dem Weg, den ursprünglichen Anspruch des großen Seelenarztes, Sigmund Freud, einzulösen, Träume nämlich zum Gegenstand naturwissenschaftlicher Untersuchung zu machen. Die Tätigkeit des schlafenden und nicht bewussten Gehirns ist einer ihrer Hauptforschungsgegenstände. Welche Rolle spielt sie für das Lernen, für die Erinnerung, für die seelische Ausgeglichenheit, für die Gesundheit? Welche Aufgaben erfüllt sie, die das wache Gehirn nicht erfüllen kann? Warum brauchen Kinder mehr Schlaf als Erwachsene?
Da der direkten Beobachtung des lebendigen Gehirns praktische und ethische Hindernisse im Weg stehen, hat die Neurologie immer feinere elektronische Messinstrumente entwickelt, die auch in den Schlaflabors zur Anwendung kommen. Freud konnte sich nur mit der Deutung von in den Wachzustand hinübergeretteten Traumprodukten, den Erzählungen seiner Patienten, beschäftigen. Heute kann man mit Hilfe der Instrumente feststellen, dass, wann und wie intensiv jemand geträumt hat, und manche Forscher sind überzeugt, dass auch der Inhalt unserer Träume schließlich der Beobachtung zugänglich wird.
Sporks „Schlafbuch” trägt die Erkenntnisse der Schlafforschung auf dem heutigen Stand zusammen und präsentiert sie auf ebenso faszinierende wie leicht verständliche Weise. Dass Schlafbedürfnis und Neigung zum Früh- oder Spätaufstehen zum Teil genetisch bedingt sind, wird manche Leser ebenso beruhigen wie der Nachweis, dass Schlafen gesund ist und außer für einen ausbalancierten Stoffwechsel auch eine entscheidende Rolle für Lernerfolg, Gedächtnisleistung, Entscheidungssicherheit und Reaktionsgeschwindigkeit spielt.
Gesund und entschuldbar
Spork konzentriert sich auf die biologischen Aspekte des Schlafs. Sie werden jedoch, da der Schlaf einen erheblichen Teil unserer Lebenszeit einnimmt, kulturell überformt. Geschlafen wird, wenn es dunkel und die Nahrungsbeschaffung erschwert ist. Das ist ein gemeinsames Erbe der Spezies, das jedoch genug Raum für die Entwicklung durchaus unterschiedlicher Schlafrhythmen und Gewohnheiten lässt.
Fragen wie die, wer in der Familie mit wem schläft; wo geschlafen wird; wie man sich bettet; welche Haltung im Schlaf eingenommen und wie versucht wird, sie zu kontrollieren, werden beispielsweise in Japan deutlich anders beantwortet als in europäischen Ländern, die ihrerseits markante Unterschiede zwischen Nord und Süd aufweisen, offenkundig klimabedingt. Mit dem Buch „Inemuri” (Nickerchen) von Brigitte Steger liegt nun eine lehrreiche Ethnographie des Schlummers in Japan vor. Schlaf als Thema in Kunst und Literatur ist der Hintergrund, vor dem sie die vielfältigen Aspekte dieses Daseinszustands einer Kultur entfaltet, in der die Grenzen zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit, Arbeit und Freizeit anders gezogen werden, das Verhältnis zwischen den Geschlechtern und den Generationen anders definiert ist als in westlichen Ländern.
In Japan, davon ging die Autorin aus, sieht man schlafende Menschen an vielen Orten, die für Außenstehende zunächst überraschend sind: stehend in der U-Bahn, in Restaurants, Hörsälen, Konzerten, bei Vortragsveranstaltungen, im Parlament, auf Baustellen während der Mittagspause, am Rande von Partys. Schlafen in der Öffentlichkeit wird weniger stigmatisiert und als peinlich empfunden. Dem Schlafbedürfnis da nachzukommen, wo es sich anbietet, ist gesund und fast immer entschuldbar.
Die für ein gesundes Leben erforderliche Schlafmenge ist mehr oder weniger konstant, aber die Einteilung in Phasen des Schlafens und Wachens ist variabel. Für die vielfältigen Konsequenzen, die das für das gesellschaftliche und kulturelle Leben hat, ist Japan ein aufschlussreiches Beispiel. Steger bringt es ihren Lesern mit viel Sachkenntnis und Einfühlungsvermögen näher.
Ohne Schlaf können wir nicht leben. Wie wichtig er für die körperliche und geistige Gesundheit und für die Organisation des gesellschaftlichen Lebens ist, lernen wir aus diesen beiden Büchern. Als Kopfkissenbuch eignet sich keines von ihnen, denn: denk ich ans Schlafen in der Nacht, bin ich um meinen Schlaf gebracht FLORIAN COULMAS
PETER SPORK: Das Schlafbuch. Warum wir schlafen und wie es uns am besten gelingt. 320 Seiten, 19,90 Euro.
BRIGITTE STEGER: Inemuri. Wie die Japaner schlafen und was wir von ihnen lernen können. 240 Seiten, 8,90 Euro. Beide Bücher bei Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2007.
Kann die Wissenschaft bald, was Freud wollte – ihre Träume sehen? Szene in der U-Bahn von Tokio. Foto: Gaare/Images.de
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.02.2007

Heilsame Pausen
Die neue Kultur des Schlafens

Ohne Schlaf geht es nicht, Schlafstörungen machen krank - eine Alltagserfahrung, aber auch eine für die Evolutionsforschung enorm wichtige Feststellung. Denn Schlaf dient nicht nur zur Erholung, "zum Aufladen der Batterien", vielmehr wird er von Schlafforscher längst auch als Grundvoraussetzung für unser beachtliches Lernvermögen und für die Entwicklung von Bewußtsein überhaupt gesehen. Der Neurophysiologe und Autor Peter Spork, der sich seit langem mit der "inneren Uhr" der Organismen beschäftigt, hat in seinem neuen Buch eine ganze Reihe neuer Belege für die Triftigkeit dieser evolutionsbiolgisch faszinierenden These zusammengetragen. Er sah sich in den Schlaflabors der Forscher um, recherchierte die Schlafgewohnheiten anderer Tierarten, und er beschreibt die molekularen Grundlagen und Vorgänge während der unterschiedlichen Phasen des erholsamen Neuronengewitters im Gehirn. Sein Fazit für die Praxis: Schlafen ist nur scheinbar ein passiver Vorgang, gezieltes Gesundschlafen ist durchaus möglich.

jom

Peter Spork: "Das Schlafbuch", Rowohlt-Verlag, Reinbek 2007. 319 Seiten, 19,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Endlich! ruft Christian Geyer. Nach dieser Lektüre kann er wieder (und guten Gewissens) durchschlafen. Lange hat er gewartet, dass auch der Schlaf zur gesellschaftspolitischen Sache würde, jetzt ist es soweit. Allerdings verwandelt Peter Spork seinen "idealistischen Überschuss" beim Thema Schlaf nicht in ökonomische Disziplinarverfahren, sondern, gute Nachricht für Langschläfer, schreibt ein Lob des Schlafens. Geyer liest, was er schon immer über Schlaf wissen wollte, und freut sich: Spork ist kein Pharmaguru, sondern ein gewissenhafter Schläfer und Erforscher der unschätzbaren Vorteile guten und langen Schlafs. Für den Ratlosen, so Geyer, nennt das Buch "Schlafserviceadressen", und eine politische Agenda stellt die nötigen Forderungen: Büroschlaf, Abschaffung der Sommerzeit und so weiter. Genau.

© Perlentaucher Medien GmbH