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Orlando ist jung, gutaussehend -- und seine Schönheit soll niemals vergehen. Ein Wunsch, der ihm zum Schicksal wird. Er durchlebt beinahe vier Jahrhunderte und vier verschiedene Lebensentwürfe, ohne merklich zu altern: Aus dem jungen Höfling wird ein Diplomat in Konstantinopel, aus dem kaum Dreißigjährigen eine Frau, die mit einer Zigeunertruppe nach England zurückkehrt, wo sie den Mann ihrer Träume heiratet und einen Sohn zur Welt bringt. Orlandos bewegter Lebensweg findet im London des frühen 20. Jahrhunderts seine Vollendung - und Krönung, denn Orlando ist nun als Dichterin…mehr

Produktbeschreibung
Orlando ist jung, gutaussehend -- und seine Schönheit soll niemals vergehen. Ein Wunsch, der ihm zum Schicksal wird. Er durchlebt beinahe vier Jahrhunderte und vier verschiedene Lebensentwürfe, ohne merklich zu altern: Aus dem jungen Höfling wird ein Diplomat in Konstantinopel, aus dem kaum Dreißigjährigen eine Frau, die mit einer Zigeunertruppe nach England zurückkehrt, wo sie den Mann ihrer Träume heiratet und einen Sohn zur Welt bringt. Orlandos bewegter Lebensweg findet im London des frühen 20. Jahrhunderts seine Vollendung - und Krönung, denn Orlando ist nun als Dichterin berühmt.

"Orlando" ist das vielleicht persönlichste Buch Virginia Woolfs. Es ist eine Liebeserklärung an ihre Freundin Vita Sackville-West, und es ist vor allem ein Buch, das die große englische Autorin von einer spielerischen Seite zeigt. In diesem furiosen Roman, als Biographie getarnt, geben sich die literarischen Genres ein lustvolles Stelldichein. Sprachlicher Übermut und Stilsicherheit halten sich unübertroffen die Waage.

Nach zwanzig Jahren liegt hier eine glanzvolle moderne Neuübersetzung vor, die erstmals den Ton des Originals trifft. Melanie Walz gelingt es, dieses Paradestück der Kunst Virginia Woolf zu neuem Leben zu erwecken und ein unvergessliches Leseerlebnis zu schaffen, dessen Faszination und mitreißender Zauber unverwüstlich sind.
Autorenporträt
Melanie Walz, geboren 1953 in Essen, wurde 1999 mit dem "Zuger Übersetzer-Stipendium" und 2001 mit dem "Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Preis" ausgezeichnet. Sie hat u.a. Werke von Lily Brett, Antonia Byatt, Alexandre Dumas, Lawrence Norfolk, John Cooper-Powys und Annie Proulx ins Deutsche übertragen. Melanie Walz lebt in München.

Virginia Woolf wurde am 25. Januar 1882 in London als Tochter des Schriftstellers Sir Leslie Stephen geboren. Mit ihren frühen Romanen Mrs Dalloway und Zum Leuchtturm wurde sie zur führenden Autorin der klassischen Moderne. Neben Romanen verfaßte sie Kurzgeschichten und Essays. Sie wurde zu einer Leitfigur der Frauenbewegung. Am 28. März 1941 nahm sich Virginia Woolf in Lewes (Sussex) das Leben.

Melanie Walz, geboren 1953 in Essen, wurde 1999 mit dem "Zuger Übersetzer-Stipendium" und 2001 mit dem "Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Preis" ausgezeichnet. Sie hat u.a. Werke von Lily Brett, Antonia Byatt, Alexandre Dumas, Lawrence Norfolk, John Cooper-Powys und Annie Proulx ins Deutsche übertragen. Melanie Walz lebt in München.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Unverändert begeistert ist Rezensentin Verena Auffermann von zwei Werken Virginia Woolfs, die jetzt in einer neuen Übersetzung vorliegen. Den 1928 entstandenen Roman "Orlando" hat Woolf unter den Eindrücken einer Frankreichreise mit Vita Sackville-West geschrieben und er ist ein überaus reizvolles "Mann/Weib-Verwirrspiel", eine versteckte Liebeserklärung an die Freundin und nicht zuletzt ein "literarischer Höhenflug", meint die Rezensentin. Schon die erst vor zwölf Jahren übersetzte Ausgabe von Brigitte Walitzek fand durchaus Auffermanns Wohlwollen. Die Neuübersetzung von Melanie Walz, die keinen Satz unverändert gelassen hat, sagt ihr ebenfalls zu, ohne dass dadurch die frühere Ausgabe in ihren Augen allzu sehr verloren hätte. Der Rezensentin liegt es ohnehin vor allem am Herzen, dass die Leser nicht aufhören, dieses wunderbare Buch zu lesen, wie sie betont.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.08.2015

NEUE TASCHENBÜCHER
Der längste
Liebesbrief
So viel Tohuwabohu und Travestie wie in Virginia Woolfs Roman „Orlando“ hat die Literatur seit den seligen Tagen Tristram Shandys nicht mehr gesehen. Die subtile Melodie dieses von einem sprachlichen Feuerwerk begleiteten furiosen Mummenschanzes, unterlegt mit feinstem britischen Humor, musste hiesigen Ohren bislang etwas verborgen bleiben. Mit Melanie Walz’ Neuübersetzung hat ein vermeintlich verstaubter Klassiker aus dem vorigen Jahrhundert endlich den passenden Sound gefunden. Mit der als staubtrockene Biografie getarnten, rund fünf Jahrhunderte währenden Geschichte eines unsterblichen Helden, der sich im Verlauf der Erzählung als eine entzückende Heldin entpuppt, wollte Woolf nach eigenem Bekunden so richtig „über die Stränge schlagen“. So hatte sie es Lord, pardon Lady Orlandos leibhaftigem Modell, ihrer Freundin und Geliebten Vita Sackville-West angekündigt. Deren Sohn nannte den Roman, der im Übrigen ganze soziologische Abhandlungen zum Thema Sex und Gender ersetzen kann, den „längsten und bezauberndsten Liebesbrief in der Literatur“. Kein Wunder, ist doch hier einfach alles anders. VOLKER BREIDECKER
    
      
Virginia Woolf: Orlando. Eine Biografie. Aus dem Englischen von Melanie Walz. Insel Verlag, Berlin 2015. 304 Seiten, 8 Euro.
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"Die subtile Melodie dieses von einem sprachlichen Feuerwerk begleiteten furiosen Mummenschanzes, unterlegt mit feinstem britischen Humor, musste hiesigen Ohren bislang etwas verborgen bleiben. Mit Melanie Walz' Neuübersetzung hat ein vermeintlich verstaubter Klassiker aus dem vorigen Jahrhundert endlich den passenden Sound gefunden."
Volker Breidecker, Süddeutsche Zeitung 04.08.2015