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misspider

Bewertungen

Insgesamt 708 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2025
Nelson, Jandy

Wenn unsere Welt kippt


gut

Das Buch umfasst eine Familiengeschichte über mehrere Generationen, wobei die vergangene Generation fast wie eine Märchengeschichte anmutet, da sie von der Erzählerin mit einigen fantastischen Details ausgeschmückt wird. Kern der Historie ist ein Fluch, der sich wie ein roter Faden durch die Zeit windet und auch in der Gegenwart noch seinen Zauber zu wirken scheint. Da sind die Brüder Wynton und Miles, die sich hassen, und da ist die kleine Schwester Dizzy, die irgendwo dazwischen steht. Als alle drei, aber jeder für sich, eine Begegnung mit einem einzigartigen Mädchen hat, beginnen die festgefahrenen Muster zu bröckeln und die Dinge verschieben sich - die Welt kippt. Aus den Perspektiven der Geschwister und des Mädchens, aber auch durch tagebuchartige Einschübe weiterer Familienmitglieder entfaltet sich eine komplexe, komplizierte Familiengeschichte, die vor Drama überquillt. Und genau das ist sowohl die Faszination als auch der Schwachpunkt des Buches: auf gefühlt jeder Seite passiert etwas so einschneidendes, einzigartiges, unglaubliches, dass es mir letztlich einfach zu viel Drama wurde. Es fehlten die kurzen Verschnaufpausen, die kleinen Alltagsmomente, die einem Zeit gaben das Gelesene zu verdauen. Daher musste ich das Buch immer wieder zur Seite legen, um im Kopf wieder Freiraum zu schaffen, um wieder aufnahmefähig zu sein für noch mehr Schicksalsschläge - diese Familie geht wirklich an keiner Tragödie vorbei. Letztlich verströmen viele Teile des Buches einen ganz besonderen Zauber und sind wunderschön zu lesen, andererseits geht es auch immer wieder ganz profan um die sexuellen Fantasien von Dizzy und Miles, und auch dies in unnötigem Übermaß und auf eine Art und Weise, die mich die Altersempfehlung des Buches überdenken und eher nach oben korrigieren lässt. Meine absolute Lieblingsperson in der Geschichte war der Hund Sandro, der in Gedanken zu Miles sprechen kann und mit seinen einfühlsamen, aber auch deutlichen Worten immer wieder die Stimmung auflockert. Das Ende, an dem alle losen Fäden unweigerlich zusammenlaufen, war mir dann im Vergleich leider viel zu kurz und unauffällig und ließ leider auch einige offenen Fragen unter den Tisch fallen.
Fazit: eine einzigartige, vor Drama und Tragödien überbordende Familiengeschichte, die beim Lesen ganz besondere, ja magische Momente beschert, aber auch viel abverlangt.

Bewertung vom 08.10.2025
Carlisle, Savannah

Die kleine Inselbibliothek


gut

Altbekanntes Schema im neuen Gewand: diese sommerliche Romanze spielt sich auf einer Insel ab, es gibt eine Buchhandlung, eine Tauschbibliothek, und der Hafen soll umgebaut werden, um der Insel höhere Einnahmen zu bescheren. Klar, dass Logan, der die Planung übernehmen soll, erst einmal auf Ablehnung bei den Inselbewohnern trifft. Allen voran Lucy, der die örtliche Buchhandlung gehört und die die Interessen der Inselbewohner und lokalen Händler vertritt. Gemeinsam sollen sie Vorschläge erarbeiten, mit welchen Maßnahmen die Insel vor dem finanziellen Ruin zu retten ist. Bauen vs. Denkmalschutz, Modernisierung vs. Tradition - man kann sich denken in welche Richtung die Geschichte laufen wird. Hinzu kommt eine Art Brieffreundschaft, in der "Inselfee" und "Gatsby-Fan" Nachrichten über die Tauschbibliothek austauschen - und sich natürlich unweigerlich näher kommen. Zumindest platonisch, denn sie wissen ja nicht wer jeweils hinter dem Pseudonym steckt. Wir als Leser:innen natürlich schon, und so ist es nur eine Frage des Wann, nicht des Ob, die beiden es selbst herausfinden. Soweit so gut: der Ablauf ist vorgegeben, Lucy und Logan finden sich anziehend, gleichzeitig stehen ihnen die beruflichen Interessen im Wege und daher versuchen sie ihre Gefühle im Zaum zu halten. Zudem wird Logan die Insel bald verlassen, und Lucy wurde zu oft enttäuscht um eine weitere Beziehung zu riskieren. Es gibt das also übliche Hin und Her, die bewähren Missverständnisse und Auseinandersetzungen, bei denen es aber unterschwellig doch immer auch knistert zwischen den beiden. Lucy und Logan waren mir beide leider zu stereotyp und vorhersehbar, es fehlte das gewisse Etwas, um dieses Buch aus der Masse des Genres herauszuheben. Und es ist wohl kein Spoiler wenn verraten wird dass das Ende mehr als happy ausfällt. Fazit: das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber es gibt ein paar nette Ideen, um die Geschichte aufzumotzen und interessant zu machen, so dass sie auf jeden Fall für ein paar vergnügliche Lesestunden gut ist.

Bewertung vom 07.10.2025
Asimov, Armands A.

Moribundus


ausgezeichnet

Kater Garv geht es gut: er lebt bei einem kleinen Mädchen, das ihn hingebungsvoll liebt und verwöhnt. Wäre da nicht der Vater, der Garv nicht leiden kann und ihn ständig malträtiert. Und wäre da nicht die Freundin des Vaters mit ihrer Katzenallergie, die Garv hasst und dies auch auf brutale Weise zeigt. Ein süßer kleiner Hund wäre doch eigentlich viel besser als Haustier geeignet, oder? Also wird Garv aussortiert und gerät auch bei Alessa schnell in Vergessenheit wie ein abgeliebtes Spielzeug. Doch Garv, gequält, vernachlässigt und an der Schwelle zum Hungertod, bekommt von unerwarteter Seite Unterstützung - und sinnt schon bald auf blutige Rache. Diese unglaubliche Mischung aus Animal, Body und Revenge Horror ist wahrlich nichts für schwache Nerven, aber ein echtes (Gore) Fest für alle Horrorfans. Und das nicht einfach nur um des Effekts willen, trägt die Geschichte doch eine wichtige Botschaft an die Leserschaft heran. Somit ist dies nicht nur eine erschreckende Horrorgeschichte, sondern auch ein flammender Appell für Tierrechte und gegen Tierquälerei. Auf eindringlichste und sehr explizite Weise beschreibt der Autor das Geschehen, und alleine die genial bildhafte Schreibweise macht das Lesen zu einem echten Vergnügen - beim Inhalt fühlt sich dieses Wort irgendwie falsch, ja fast pervers an, aber trotzdem habe ich jede Zeile dieses Buches verschlungen und Garv am Ende zugejubelt, als er die wahren Monster, natürlich wieder einmal die Menschen, ihrer verdienten Strafe zuführt. Dass das Buch aus der Sicht des Katers erzählt wird, gibt dem Geschehen zudem eine ganz neue Perspektive und regt zum Nachdenken darüber an, was in unseren tierischen Mitbewohnern vorgeht, was sie fühlen und wie sie die Welt wahrnehmen. Fazit: Ein unglaublich intensiver Höllenritt, für den man einen starken Magen und noch stärkere Nerven braucht. Ich werde der Animal Lane definitiv einen weiteren Besuch abstatten!

Bewertung vom 06.10.2025
James, Riley

Die Kälte


gut

Der Anfang des Buches gestaltet sich einigermaßen zäh, und zwischendurch fand ich es sogar richtiggehend langweilig, womit sich die Leute auf der Station die Zeit vertrieben. Auch die Beschreibung der Gedankengänge und Gefühlswelt vor allem der Protagonistin waren recht langatmig. Vermutlich sollte die Veränderung im Gemütszustand und Verhalten der Crewmitglieder veranschaulicht werden, aber irgendwie fand ich die entsprechenden Beschreibungen überhaupt nicht fesselnd hier hätte ich mir knackig-kurze, drastischere Szenen gewünscht. Hat man die erste Hälfte dann aber erst einmal hinter sich gebracht, wird es doch noch recht spannend, auch wenn mir die Autorin letztlich zu viele Geheimnisse und Auflösungen in die Geschichte hineingepackt hat, daraus hätte man gut zwei etwas kürzere, dafür konzentriertere Bücher machen können. Fazit: gute Ideen, aber das Buch hätte gerade in der ersten Hälfte deutlich gestrafft werden können.

Bewertung vom 01.10.2025
Hong, Thea

Prinzessin der tausend Diebe - Betrayed


ausgezeichnet

Die Geschichte war insgesamt viel düsterer und härter, als ich aufgrund des pastelligen Covers und den anfänglichen Cozy-Vibes der Leseprobe erwartet hatte. Gut so! Auch die Romanze hielt sich in Grenzen und wurde nicht in den Fokus gestellt, für mich ein weiterer Pluspunkt. So blieb ganz viel Raum für echte Handlung, pure Action und jede Menge Gewalt, Intrigen und Täuschungen.Besonders gefiel mir, dass Sora auch dunkle Seiten entwickelt, die sie zeigen muss um in der gnadenlosen Clanwelt zu überleben. Ihre Stiefschwester Jia ist ein echtes Miststück, aber auch hier gibt es eine unvorhergesehene Entwicklung, die die Handlung in eine völlig neue Richtung dreht. Schließlich Ran, einst Gott, jetzt irgendwie nur noch ein Schatten seiner selbst, aber doch auch viel mehr - seine Verbindung zu Sora ist wirklich etwas besonderes und es hat großen Spaß gemacht, den Schlagabtausch der beiden mitzuerleben. Überhaupt hat mir gefallen, wie die Charaktere sich wandeln und von einer ganz neuen Seite zeigen, die meine vorgefasste Meinung ein ums andere Mal über den Haufen warf.
Von der Familie betrogen, dann plötzlich doch vom Vater als Nachfolge vorgesehen, die aber mit Prüfungen versehen ist, die es in sich haben - und das wo Sora ohne Magie geboren wurde, im Gegensatz zu allen anderen Clanmitgliedern. Wie soll das zu schaffen sein, vor allem angesichts des Hasses und Neides, der ihr vor allem von Jia entgegenschlägt.Mit Beginn der Prüfungen legt die Autorin nochmal eine Schippe drauf, was Spannung und Dramatik angeht - denn die Prüfungen sind nicht nur körperlich, sondern auch seelisch eine echte Herausforderung und verlangen Sora alles ab. Da gab es neben einigen Schockmomenten auch unerwartete Wendungen, die alles auf den Kopf stellten und nicht nur Sora an ihrer eigenen Wahrnehmung zweifeln liessen. Kurzum: ich bin restlos begeistert von diesem Buch und kann die Fortsetzung kaum erwarten. Leider muss ich darauf - nach einem mega fiesen Cliffhanger! - aber noch eine ganze Weile warten.

Bewertung vom 30.09.2025
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


gut

Endlich gibt es einen neuen Fall für den Donnerstagsmordclub, und das Team rund um Joyce und Elizabeth muss sich mächtig ins Zeug legen, um den kniffligen Code zu knacken. Anders ist, dass Elizabeth diesmal nicht ganz auf der Höhe zu sein scheint, man merkt ihr an dass sie immer noch trauert - aber gerade das macht sie diesmal ungemein menschlich und weniger perfekt als zuvor. Joyce ist gewohnt mitteilungsbedürftig, was manchmal auch wieder ein bisschen nervig wird. Ansonsten ist vieles wie gehabt, aber es sind diesmal ungleich mehr Personen aus dem näheren Umkreis involviert, und während Donna und Chris eher im Hintergrund bleiben, wird Joyce Tochter Joanna, die gleich zu Beginn heiratet, diesmal eine wesentlich größere Rolle als bisher zuteil. Auch Rons Enkel Kendrick bekommt seine Bühnenzeit, ebenso wie Connie und ihr neues Protegé Tia. Es ist also ordentlich was los in und um die Seniorenresidenz, und ganz ehrlich fand ich die Geschichte diesmal nicht ganz so rund und geschmeidig wie sonst. Zudem haben mich die ewigen gedanklichen Zwischenkommentare der Charaktere in der Menge gestört - da wechselte es sehr schnell von charmant-witzig zu nervig-überflüssig. Im Vergleich zu den Vorgängern fand ich diesen Band um einen durchaus clever ausgetüftelten Mordfall daher insgesamt einfach zu langatmig, was die Spannung trotz aller gebotenen Action stark in Grenzen hielt. Fazit: immer noch unterhaltsam, aber mit ersten Alterserscheinungen.

Bewertung vom 25.09.2025
Ibañez, Isabel

Where the Library Hides / Geheimnisse des Nil Bd.2


sehr gut

Der zweite Band knüpft nahtlos an die Geschehnisse des ersten Teils an, und so startet das Buch mit der Heirat von Inez und Whit - einerseits war klar, dass die beiden sich finden, andererseits hat jeder von ihnen ganz eigenen Motive, die Ehe einzugehen, und da ist nicht nur die Liebe im Spiel. Im Vergleich zum Vorgängerbuch war die Romanze diesmal weniger kitschig und fügte sich viel besser ins Geschehen ein. Insofern konnte ich mich voll und ganz auf die wilden Abenteuer konzentrieren, die Inez und Whit diesmal bestehen müssen. Auf der Such nach der sagenumwobenen Schriftrolle der Kleopatra, mit der man Blei in Gold verwandeln können soll, muss sich das ungleiche, aber auch gerade deshalb so gut zusammenpassende Paar nicht nur einmal, sondern viele Male mehr in Gefahr begeben. Dabei erhält Inez Unterstützung von unerwarteter Seite, und bald zeigt sich dass hier niemandem zu trauen ist - selbst dem eigenen Ehemann nicht. Oder doch? Gekonnt legt die Autorin falsche Fährten, verwischt die Grenze zwischen Freund und Feind und zaubert immer wieder unerwartete Wendungen aus dem Hut, die mich staunen ließen. Ich fand den zweiten Teil deutlich spannender und action-reicher als Band 1. Viele offene Fragen wurden auf überraschendste Weise beantwortet, so endlich auch der Verbleib von Inez Vater, das Geheimnis der Schriftrolle oder ob es wohl ein Happy End zwischen Inez und Whit geben wird. Fazit: überzeugende Fortsetzung und gelungener Abschluss der Geheimnisse am Nil.

Bewertung vom 24.09.2025
Hampson, Amanda

Die Tea Ladies


ausgezeichnet

Ein ganz wunderbarer Cozy Krimi, der viel mehr Tiefe und Komplexität besitzt als der erste Blick vermuten lässt. Die Tea Ladies, allen voran Hazel, sind wirklich eine Nummer für sich, jede hat ihre meist liebenswerten Macken, und sie halten als eingeschworene Gemeinschaft zusammen und stehen füreinander ein, das hat mir sehr gefallen. Hazel ist dabei wirklich eine ganz besondere Frau mit ihrem einzigartigen Gehör, das sofort merkt wenn jemand nicht die Wahrheit sagt. Aber sie ist beileibe keine Superheldin, sondern hat auch Schwächen, wie sich im Laufe der Handlung zeigen soll. Der Kriminalfall, in den sie hineingezogen wird, ist sehr verzwickt und zieht unerwartet weite Kreise, die Hazel und ihre Freundinnen bei ihren waghalsigen Ermittlungsmanövern mehrfach in brenzlige Situationen und echte Gefahr bringen. Dabei wird auch das Zeitkolorit nicht außer Acht gelassen, geschickt werden politische und soziale Umstände der damaligen Zeit eingebunden. Auch Hazels privates Drama bringt noch eine weitere mysteriöse Geschichte ins Rollen, so dass man schon gut aufpassen muss um keinen der roten Fäden. zu verlieren Fazit: Unglaublich spannend und vielschichtig präsentiert sich hier ein echtes Krimi-Highlight!

Bewertung vom 22.09.2025
Kang, Minyoung

Plant Lady


ausgezeichnet

Hui, das Buch hatte es wirklich in sich, wobei das Coverbild ja schon einen sehr gelungenen dezenten Hinweis auf den makabren Inhalt gibt. Unaufgeregt und subtil und wunderschön verankert im Pflanzen-Shop, einem einzigartigen Reich der Pflanzen, wird hier die Geschichte einer - seien wir doch ganz ehrlich - schonungslosen Serienkillerin erzählt. Allerdings schafft es die Autorin auf beeindruckende Weise, eine derart enge Verbindung zur Protagonistin zu schmieden, dass es fast unmöglich scheint, ihr die grausigen Morde in irgendeiner Weise übel zu nehmen - schliesslich hatte es doch ein jeder verdient, oder nicht? Und so bangen wir auch bis zum Schluß mit, ob Yu-hee mit ihren Taten davonkommen oder doch noch vom allzu neugierigen Detective erwischt wird. Fazit: eine spannende Geschichte über Missbrauch, Mobbing und eine starke Frau, die sich zu wehren weiß.

Bewertung vom 18.09.2025
Ahonen, J. P.

Belzebubs


ausgezeichnet

Mir hat das Buch hervorragend gefallen, die Comics waren pointiert und beleuchteten so ziemlich alle Facetten des alltäglichen Lebens - nur eben aus Sicht einer Death Metal Band und deren Familien. Aber auch dort gibt es die ganz normalen Sorgen wie die erste junge Liebe oder was ziehe ich heute an? Nur eben auf andere Art, und die war sehr erfrischend und unterhaltsam. Gerne mehr davon!