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harakiri
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Insgesamt 1178 Bewertungen
Bewertung vom 19.10.2025
Faber, Kim;Pedersen, Janni

Eisland / Juncker und Kristiansen Bd.5


ausgezeichnet

Ich weiß schon, warum ich die Bücher der beiden Autorinnen immer ganz oben auf meiner Wunschliste stehen habe.
Wieder einmal ist es den beiden gelungen, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Es ist nicht nur ein Fall, der die Ermittler in diesem Buch beschäftigt, es sind gleich mehrere. Und alle haben es in sich.
Allein die Entlassung des vermeintlichen Mörders aus dem Gefängnis, die Jagd nach Beweisen auf ihn, der Tod des Staatsanwalts und viele andere kleinere und größere Nebenhandlungen sorgen dafür, dass man förmlich an den Zeilen klebt und das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Fast unbemerkt mogelt sich Kollegin Nabiha in diesem Band in den Vordergrund und ich bin gespannt, wie ihre Geschichte sich weiterentwickelt. Denn die Entwicklung der Charaktere ist ein weiterer Bestandteil meines Lobes. Juncker und Kristiansen sind tolle Charaktere, die mir von Anfang an gefallen haben.
Eisland ist in sich unabhängig. Da es aber einige Stränge gibt, die sich durch die ganze Reihe ziehen, ist es von Vorteil, wenn man die ersten 4 Bände gelesen hat.
Fazit: Eisland ist wieder ein Buch, bei dem man hofft, noch viele Seiten vor sich zu haben und gleichzeitig hofft, dass es bald zu Ende ist, weil man so gespannt auf die Auflösung ist.

Bewertung vom 19.10.2025
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


sehr gut

Very british und fast perfekt
Ein Jahr ist vergangen seit dem letzten Fall für den Donnerstagsmordclub und fast langweilen sich unsere Hobbydetektive schon. Als aber Elisabeth auf einer Hochzeit von einem Gast um Hilfe gebeten wird, lebt sie auf – und schon steckt der Donnerstagsmordclub wieder mitten in einer spannenden Ermittlung.
Auch im 5. Band der Reihe überzeugt Osman mit seinem unverwechselbaren Stil: ein gekonnter Mix aus trockenem Humor, einem raffinierten Kriminalfall und natürlich den skurrilen Charakteren.
Der Kriminalfall ist dieses Mal etwas in den Hintergrund geraten und im Vordergrund stehen die Befindlichkeiten der Charaktere. Was im Grunde nicht schlecht ist, das Abenteuer aber stellenweise etwas in die Länge zieht und etwas lahm wirkt
Fazit: Alter schützt nicht vor Abenteuer. Die Mischung aus Cozy-Crime, Herz und Witz funktioniert wieder sehr gut.

Bewertung vom 19.10.2025
Borrmann, Mechtild

Lebensbande


ausgezeichnet

Gegen das Vergessen
Bücher über die Geschehnisse rund um den 2. Weltkrieg sind ja immer sehr lesenswert, die von Mechtild Borrmann aber gleich zweimal. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen bis ich durch war. Man weiß ja, wie grausam die Zeit war und man vergisst gerne, wie gut es einem geht. Bis man solch ein Buch in der Hand hält.
Lene und Nora sind Cousinen und Nora hilft dabei, Lenes stotternden Sohn vor der Deportation zu retten. Sie ahnt nicht, was sie für eine Lawine lostritt. Denn ihre Tat lässt sie auch 40 Jahre später nicht zur Ruhe kommen.
Borrmann schreibt wieder sehr eindringlich und mitreißend. „Lebensband“ hat mich von der ersten Seite an tief berührt. Niemand schreibt wie Borrmann, niemand schafft es wie sie, historische Themen mit menschlichen Schicksalen zu verweben und dabei einen Spannungsbogen zu halten, der einen das Buch kaum aus der Hand legen lässt.
Die Recherche ist wieder sehr gut gelungen und die Umsetzung toll geworden. Die Handlung basiert auf wahren Begebenheiten, ist aber ein Roman, der mit den 3 Freundinnen eine überzeugende Story bietet und zum Nachdenken anregt.
Fazit: Besonders beeindruckt hat mich wieder einmal das feine Gespür Borrmanns für Zwischentöne und die Art, wie sie Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft.

Bewertung vom 13.10.2025
Sten, Viveca

Lügennebel / Hanna Ahlander Bd.4


ausgezeichnet

Bücher von Viveca Sten sind per se schon ein Spannungsgarant, aber Lügennebel toppt das alles.


6 Jugendliche im schwedischen Bergorf Are. 6 Studenten verbringen ihre Skiferien im Ferienhaus eines Kommilitonen. Sie feiern ausgelassen – bis am Morgen eine junge Frau aus der Gruppe tot im Schnee liegt.

Hanna Ahlander, glücklich in ihrer neuen Beziehung, beginnt zu ermitteln. War es Mord? Ein Unfall? Immer tiefer dringt sie in die Geheimnisse der Jugendlichen vor


Der Band, 4. Teil ihrer erfolgreichen Åre-Krimireihe, entführt die Leser in die raue, winterliche Landschaft Schwedens – ein perfekter Schauplatz für Lügen, Geheimnisse und menschlichen Spannungen.



Der Kriminalfall selbst ist sehr gut aufgebaut: Jede neue Spur, jedes aufgedeckte Geheimnis wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet – bis sich am Ende alles zu einem schlüssigen, überraschenden Ganzen fügt. Sprachlich überzeugt Sten durch ihre lockere und authentische Erzählweise, die von Beginn an Spannung erzeugt.





Fazit: wenn mich einer fragen würde, wie mir das Buch gefallen hat, kann ich nur sagen: super!

Bewertung vom 05.10.2025
Winkelmann, Andreas

Entführung im Himmelreich / Mord auf Achse Bd.2


ausgezeichnet

Campingplatzspannung
Wo ist der Bäcker?
Im neuen Cosy-Krimi von Andreas Winkelmann verschwindet eine wichtige Person des täglichen Lebens. Ohne seine Brötchen macht Camping nur halb so viel Spaß. Dauercamper Björn Kupernikus und seine Bekannte Annabelle machen sich auf die Suche und stochern in ein Wespennest. Denn das Verschwinden des Bäckers ist nicht das einzige Verbrechen. In der Bäckerei wird ein Toter gefunden…
Auf einem Campingplatz kann es ganz schön hoch hergehen: Hier gibt es Glückskekse und Frikadellen, Leberflecke auf Hinterteilen geben entscheidende Hinweise und nicht zuletzt spielt ein Mohnbrötchen eine wichtige Rolle.
Skurrile Charaktere und ein Rätsel, das verzwickter kaum sein könnte, bilden das Gerüst des Krimis. Winkelmann webt darum eine Story, die sich kein anderer hätte ausdenken können. Ein Hinweis führt zum nächsten und nicht nur einmal sieht Kommissar Fass, der ja eigentlich die Ermittlungen führt, blass aus. Das Duo Björn und Annabelle funktioniert und harmoniert super und auch Thiago habe ich ins Herz geschlossen.
Die Story hat mir auch sehr gut gefallen und der Schreibstil Winkelmanns, der ja mit seinen Cosy-Krimis einen zweiten Weg einschlägt, war auch wieder fesselnd und mitreißend. Wie ein roter Faden ziehen sich seine 3 Fragen, die man bereits aus dem ersten Band kennt, durch den Roman.
Fazit: In seinem neuen Krimi unterhält Winkelmann wieder auf schwarz-humorige Art und spannende Weise.

Bewertung vom 03.10.2025
Patterson, James;Paetro, Maxine

Der 21. Geburtstag / Der Club der Ermittlerinnen Bd.21


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für den Womens Murder Club, bereits der 21. Und der hat es in sich. Denn der vermutete Täter ist aalglatt und schafft es, berechtigte Zweifel an seiner Schuld zu wecken.
Eine Frau verschwindet mit ihrem Kind spurlos – und der Ehemann gerät unter Verdacht. Verhält er sich doch mehr als auffällig. Erste Indizien und später Beweise führen dazu, dass er verhaftet wird. Doch in Lindsay Boxer, der Ermittlerin, erwachen Zweifel. War wirklich Burke der Täter oder der Unbekannte, den er zu seiner Verteidigung anführt?
Ich freue mich jedes Mal auf ein neues Buch aus der Reihe. Und bin bisher nie enttäuscht worden. Auch in seinem neuen Krimi schaffte es Patterson, dass ich förmlich an den Seiten klebte und eine nach der anderen verschlungen habe. Seine Erzählweise brachte auch mich dazu, den Täter anzuzweifeln.
Patterson schreibt wieder locker und so, dass man gar nicht merkt, dass man durch seinen Krimi rast. Das Tempo und der Spannungsbogen sind von Anfang an hoch und lässt bis zum Ende nicht nach. Dabei arbeitet Patterson nicht mit grausamen Szenen, so dass auch Menschen, die nicht gern blutige Thriller lesen, auf ihre Kosten kommen.
Obwohl Band 21 einer langen Serie ist, funktioniert Der 21. Geburtstag auch für diejenigen, die nicht alle vorherigen Bände kennen. Die wichtigsten Beziehungen und Hintergründe fließen locker in die Handlung mit ein. Die Charaktere sind weiterhin authentisch und sympathisch. Lediglich den Schluss fand ich etwas schnell herbeigeführt und lieblos.
Fazit: Der neue Fall des Womens Murder Club überrascht durch eine Handlung, die überraschender kaum sein könnte.

Bewertung vom 03.10.2025
Haller, Elias

Todesstimme


ausgezeichnet

Tara Kronberg in ihrem schwierigsten Fall. Nach einem Podcast häufen sich die Selbstmorde in Leipzig – und Tara soll den Täter finden. Doch wie? Die Stimme ist verzerrt und auch sonst gibt es wenig Anhaltspunkte.
Von Anfang an ist der Spannungsbogen deshalb hoch, weil man sich nicht vorstellen kann, wie die Handlung aufgeklärt werden könnte. Doch akribisch werden Zeugen vernommen, Spuren verfolgt und die neueste Technik zum Einsatz gebracht.
Haller ist selbst Polizist und das merkt man beim Schreiben. Die Ausdrucksweise und auch der Fortgang und der Aufbau der Ermittlungen. Das gefällt mir wieder sehr gut.
Teilweise ist die Story relativ grausam, aber ich mag es, wenn es auch einmal etwas härter zugeht in einem Thriller. Hallers Schreibweise ist ansonsten flüssig und mitreißend und es macht einfach Spaß, seine Bücher zu lesen.
Fazit: ich bin schon sehr gespannt auf die angedeuteten Härtefälle, mit der das Dezernat Signalrot im nächsten Band betraut werden wird.

Bewertung vom 30.09.2025
Jónasson, Ragnar

Weich fällt der Schnee


sehr gut

16 Geschichten – mal rätselhaft, mal aufklärend, mal traurig und mal zum Schmunzeln. Aber alle irgendwie überraschend.
Man sagt ja, dass die wahre Kunst des Schreibens darin liegt, in Kurzgeschichten Emotionen aufzubauen. Und das gelingt Jonasson sehr gut. Seine 16 Geschichten lesen sich locker und haben teilweise ein Ende, das man sich als Leser selbst erschließen kann.
Die Geschichten drehen sich um Geständnisse, Rätsel, alte Verbrechen und vieles mehr und haben eins gemeinsam: sie spielen an oder um Weihnachten in Island. Besonders gut gefallen hat mir „Das Rätsel“, in dem eine Frau einen Buchhändler um Hilfe beim Lösen eines Kreuzworträtsels bittet. Auch „Keine Panik“ hat mir sehr gut gefallen, wenngleich das Ende recht überraschend war.
Rührend ist die Story um die Tochter, die nach vielen Jahren zurück zu ihrem Vater kommt. „4 mal 3,33“ jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken und auch viele der anderen Kurzgeschichten – mal mehr, mal weniger kurz – hatten es in sich.
Jonassons Schreibweise ist gewohnt flüssig und anschaulich, man kann sich gut in die Geschichten hineinversetzen, auch wenn diese teilweise recht kurz sind.
Fazit: Ich bin eigentlich kein Fan von Kurzgeschichten, bei Jonasson mache ich aber gerne eine Ausnahme.

Bewertung vom 24.09.2025
Page, Libby

Das Jahr voller Bücher und Wunder


ausgezeichnet

Ein Buch im Stil von P.S. Ich liebe dich, nur bekommt Matilda, genannt Tilly, nach dem Tod ihres Mannes jeden Monat ein Buch geschenkt. Diese Bücher bringen Tilly dazu, über ihren Schatten zu springen, Neues zu probieren und ihr über ihre Trauer hinwegzuhelfen. Und dann ist da ja auch noch der sympathische Buchhändler.
Bereits „Im Freibad“ und „Inselheimat“ von der Autorin konnten mich begeistern und so war ich gespannt auf ihr neues Werk. Und sie hat mich nicht enttäuscht. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Natürlich denkt man unwillkürlich an P.S. Ich liebe dich – aber das Buch ist dann für Buchlieberhaber doch etwas ganz Besonderes. Ich habe mir jedenfalls gleich mal das Buch Matilda von Roald Dahl bestellt, weil es Tillys Lieblingsbuch ist.
Pages Charaktere sind wieder sehr gut ausgearbeitet und man kann sich sehr gut in alle hineinversetzen.
Was ich mir noch gewünscht hätte, wäre ein wenig mehr über Joes Krankheit, damit man da nicht im Dunkeln tappt. Gerade diese Momente bieten aber auch Anlass zur Traurigkeit im Buch, die vielleicht manche Menschen triggern könnte.
Fazit: „Das Jahr voller Bücher und Wunder“ ist ein Roman, der mich nicht nur berührt, sondern regelrecht umarmt hat.

Bewertung vom 19.09.2025
Lagrange, Pierre

Schweigende Provence / Commissaire Leclerc Bd.13


ausgezeichnet

Albin Leclerc auf Agatha Christies Spuren
Als Albin Leclerc die Einladung eines Millionärs erreicht, zögert er nicht eine Sekunde und findet sich auf dessen Landsitz ein. Albin soll den Tod der Frau des Millionärs klären. Die Situation eskaliert als ein Sturm das Landhaus von der Außenwelt abschneidet.
Bereits der 13. Fall für Albin und Mops Tyson. Und dieses Mal ist Albin ganz auf sich gestellt. Was ich schön fand, denn so langsam ist das Thema „Albin stolpert zufällig in die Ermittlungen seiner ehemaligen Kollegen“ etwas ausgelutscht. In „Schweigsame Provence“ darf Albin also alleine ermitteln. Die Verdächtigen sind auf dem Landgut versammelt und haben alle ein Motiv. Eine mühsame Kleinarbeit beginnt und langsam kommt Albin dem Täter auf die Spur.
Leclerc lesen ist immer etwas Besonderes. Was nicht zuletzt an Tyson liegt. Auch der Schreibstil von Lagrange ist erwähnenswert. Sehr lebendig, flüssig und anschaulich. Und die Charaktere liebenswert. Natürlich allen voran Albin Leclerc, der nicht nur logisch denkt, sondern auch mit viel Empathie an seine Fälle und die Verdächtigen herangeht. Die Dialoge im Buch sind pointiert und das Ende konnte mich dann in vielen Dingen überraschen.
Fazit: Nicht nur für Frankreich-Liebhaber ein Genuss. Ich bin bei diesem Buch wieder voll auf meine Kosten gekommen und freue mich schon auf den nächsten Fall.

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