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harakiri
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Bewertungen

Insgesamt 1170 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2025
Page, Libby

Das Jahr voller Bücher und Wunder


ausgezeichnet

Ein Buch im Stil von P.S. Ich liebe dich, nur bekommt Matilda, genannt Tilly, nach dem Tod ihres Mannes jeden Monat ein Buch geschenkt. Diese Bücher bringen Tilly dazu, über ihren Schatten zu springen, Neues zu probieren und ihr über ihre Trauer hinwegzuhelfen. Und dann ist da ja auch noch der sympathische Buchhändler.
Bereits „Im Freibad“ und „Inselheimat“ von der Autorin konnten mich begeistern und so war ich gespannt auf ihr neues Werk. Und sie hat mich nicht enttäuscht. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Natürlich denkt man unwillkürlich an P.S. Ich liebe dich – aber das Buch ist dann für Buchlieberhaber doch etwas ganz Besonderes. Ich habe mir jedenfalls gleich mal das Buch Matilda von Roald Dahl bestellt, weil es Tillys Lieblingsbuch ist.
Pages Charaktere sind wieder sehr gut ausgearbeitet und man kann sich sehr gut in alle hineinversetzen.
Was ich mir noch gewünscht hätte, wäre ein wenig mehr über Joes Krankheit, damit man da nicht im Dunkeln tappt. Gerade diese Momente bieten aber auch Anlass zur Traurigkeit im Buch, die vielleicht manche Menschen triggern könnte.
Fazit: „Das Jahr voller Bücher und Wunder“ ist ein Roman, der mich nicht nur berührt, sondern regelrecht umarmt hat.

Bewertung vom 19.09.2025
Lagrange, Pierre

Schweigende Provence / Commissaire Leclerc Bd.13


ausgezeichnet

Albin Leclerc auf Agatha Christies Spuren
Als Albin Leclerc die Einladung eines Millionärs erreicht, zögert er nicht eine Sekunde und findet sich auf dessen Landsitz ein. Albin soll den Tod der Frau des Millionärs klären. Die Situation eskaliert als ein Sturm das Landhaus von der Außenwelt abschneidet.
Bereits der 13. Fall für Albin und Mops Tyson. Und dieses Mal ist Albin ganz auf sich gestellt. Was ich schön fand, denn so langsam ist das Thema „Albin stolpert zufällig in die Ermittlungen seiner ehemaligen Kollegen“ etwas ausgelutscht. In „Schweigsame Provence“ darf Albin also alleine ermitteln. Die Verdächtigen sind auf dem Landgut versammelt und haben alle ein Motiv. Eine mühsame Kleinarbeit beginnt und langsam kommt Albin dem Täter auf die Spur.
Leclerc lesen ist immer etwas Besonderes. Was nicht zuletzt an Tyson liegt. Auch der Schreibstil von Lagrange ist erwähnenswert. Sehr lebendig, flüssig und anschaulich. Und die Charaktere liebenswert. Natürlich allen voran Albin Leclerc, der nicht nur logisch denkt, sondern auch mit viel Empathie an seine Fälle und die Verdächtigen herangeht. Die Dialoge im Buch sind pointiert und das Ende konnte mich dann in vielen Dingen überraschen.
Fazit: Nicht nur für Frankreich-Liebhaber ein Genuss. Ich bin bei diesem Buch wieder voll auf meine Kosten gekommen und freue mich schon auf den nächsten Fall.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2025
Johannsen, Anna

Das erkaufte Glück


ausgezeichnet

Mit einer neuen Kommissarin startet Anna Johannsen ihre neue Reihe.
Lea Nielsen wechselt den Arbeitsplatz, um besser für ihren erkrankten Vater sorgen zu können. Gleich ihr erster Fall ist mehr als knifflig: die 19-jährige Maya van Berg verschwindet. Entführung oder ist das Mädchen vor ihrer dominanten Mutter geflohen? Lea hat es nicht leicht in einem von Männer dominierten Revier und ermittelt auf eigene Faust.
Ein sehr kniffliger Fall, der sich von einer Entführung zu einer Fahndung wandelt. Johannsens Charaktere sind lebensnah gezeichnet und ein wenig Romantik darf natürlich nicht fehlen.
Johannsen schreibt locker und flüssig und lädt ein zum Miträtseln. Ihre Krimis leben nicht von Blut und Splatter, sind aber deshalb nicht minder spannend.
Fazit: Auch die dritte Reihe der Autorin lädt zum Verfolgen und Mitfiebern ein.

Bewertung vom 19.09.2025
Safier, David

Mord unterm Weihnachtsbaum / Miss Merkel Bd.5 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Puffeline in ihrem ersten Weihnachtskrimi
Nach einem abgebrochenen Urlaub auf Hawaii entdecken Angela und ihr Mann Achim eine Leiche in ihrem Kamin. Die Zeit, den Mord aufzuklären, eilt. Denn schließlich soll ja Hl. Abend auf dem Schloss gefeiert werden.
In gewohnt humorvoller Weise nimmt Safier uns mit in seinen neuen Merkel-Krimi. Dabei nimmt er nicht nur die Ermittlungen in einem Kriminalfall auf, sondern nebenbei auch noch den einen oder anderen Politiker auf die Schippe.
Safiers neues Buch ist eher eine Kurzgeschichte, denn die 192 Seiten sind schnell gelesen. Aber gern gelesen, denn der Schreibstil ist locker und regt zum Schmunzeln an. Die Handlung ist überschaubar und die Charaktere gewohnt sympathisch. Leider kam Marie dieses Mal kaum vor. Amüsiert habe ich mich über den Urlaub auf Hawaii mit den Obamas.
Safier schreibt mit Mord unterm Weihnachtsbaum einen leichten und unterhaltsamen Krimi mit einem Mix aus Humor und Ermittlungen. Angela Merkel als Ermittlerin ist eine skurrile Idee, die aber gut funktioniert.
Der Fokus des Krimis liegt, wie bei den anderen Büchern aus der Reihe, auf Unterhaltung, nicht auf Spannung.
Fazit: ein schöner Cosy-Krimi, nicht nur für den Weihnachtsurlaub.

Bewertung vom 14.09.2025
Gablé, Rebecca

Rabenthron / Helmsby Bd.3


sehr gut

Der neue Roman von Rebecca Gablé umfasst die Jahre 1013 – 1041 und spielt zeitlich vor ihrem Roman „Das zweite Königreich“
Wie immer gibt es einen Protagonisten, der gut und edel ist. In diesem Fall: Aelfric of Helmsby. Seine Geschichte ist eng mit der der englischen Könige verwoben und seine Lebensgeschichte zu verfolgen hat viel Spaß gemacht.
Dieses Mal konnte ich allerdings teilweise gar nicht so sehr in die persönliche Geschichte der Protagonisten abtauchen, weil es sehr viele geschichtliche Ereignisse gab und die sehr viel Raum einnahmen. Ich lese immer viel lieber die persönlichen Geschehnisse. Hiervon gab es dann aber – kein Wunder, das Buch umfasst fast 900 Seiten – auch eine ganze Menge. Teils grausam, teils zart, romantisch oder stürmisch, teils roh, aber auch humorvoll. Vor allem die Beziehung zwischen Aelfric und seinem Sohn Penda mochte ich sehr.
Gablés Recherchen sind glaubhaft und gründlich und sie schafft es erneut, historische Fakten und Charaktere mit fiktiver Handlung und Charakteren zu verweben und die Hintergründe sehr detailreich auszuarbeiten. Die Sprache ist sehr bildhaft und flüssig, man kann sich gut in die Handlung hineinversetzen. Dennoch haben die vielen historischen Details und die vielen ähnlichen Namen den Lesefluss etwas gestört.
Fazit: Wieder gelingt es Gablé, ihre Leser über fast 900 Seiten grandios zu unterhalten.

Bewertung vom 30.08.2025
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschworen / Mörderisches Island Bd.5


ausgezeichnet

Ein Todesfall in der Vergangenheit zieht weite Kreise.
Als Porgeir in seinem Sommerhaus ermordert aufgefunden wird, ist noch nicht klar, welche Hintergründe hinter dem Mord stecken und was die Ermittlungen alles aufdecken. Hier hat die Autorin einiges an Überraschungen für den Leser bereit. Vor allem das Zitat, das sich bei dem Toten findet, gibt Elma Rätsel auf.
Die Kapitel wechseln sich ab in Gegenwart und Vergangenheit und besonders die Vergangenheit ist sehr aufschlussreich für den Leser. Hier gibt es Hintergrundwissen, das den Ermittlern fehlt.
Der Spannungsbogen hält von der ersten Seite an und vor allem am Ende sorgt sie durch schnelle Perspektivenwechsel dafür, dass man förmlich durch die Zeilen rast.
Mir gefiel auch das Privatleben von Elma sehr gut, das sehr ausgewogen in die Handlung eingeflochten wird.
Fazit: In Island wird nicht gemordet? Falsch – bei AEgisdottir schon, und wie.

Bewertung vom 30.08.2025
Tsokos, Michael

Mit kalter Hand / Die Sabine Yao-Reihe Bd.3


sehr gut

Sabine Yao in ihrem 3. Fall. Und der hat es in sich und fordert die Rechtsmedizinerin auf allen Ebenen. Ein Pferdemörder, Leichenteilefunde im Wald und jede Menge anderer Leichen auf dem Tisch.
Wer Tsokos kennt, weiß, worauf er sich einlässt. Eigentlich gehört eine Warnung auf den Titel. Denn bereits das Umschlagbild innen benötigt einen starken Magen. Das Buch beginnt mit der täglichen Sitzung in der Rechtsmedizin und einigen kuriosen Todesfällen, die es aufzuklären gilt. Die Rechtsmediziner brauchen hier viel Einfühlungsvermögen und Wissen und das vermittelt Tsokos durch seine Schilderungen wahrer Vorgänge sehr genau. Manchmal zu genau, ich erwähnte bereits den starken Magen.
Die Kapitel sind meistens recht kurz und knackig und vor allem die, in denen ein (junger?) Mann seine Fantasien auslebt und einen Mord plant, hatten es mir angetan. Hier hätte ruhig noch mehr passieren dürfen. Aber Tsokos fokussiert seine Thriller ja eher in der Aufklärung durch die Rechtsmedizin als durch die Sicht der Polizei.
Yaos Ausflug in die Pferdewelt fand ich, gelinde gesagt, minderspannend. Für mich hätte es diesen Strang nicht gebraucht.
Fazit: das perfekte Verbrechen gibt es nicht, die Rechtsmedizin kennt viele Tricks.

Bewertung vom 30.08.2025
Föhr, Andreas

Bodenfrost / Kreuthner und Wallner Bd.12


ausgezeichnet

Der Fund einer Leiche bei einem Kinderpolizeifest gibt der Polizei Rätsel auf. Markiert ist der Tote mit einem Zeichen aus einer früheren Mordserie, die nie gelöst wurde. Haben es Wallner und Kreuthner hier mit einem Cold Case zu tun, der wieder warm wird?
Auf Andreas Föhrs neue Krimis warte ich immer sehnsüchtig. Ich mag seinen Humor und seine lockere Schreibweise sehr gerne. Die eingestreuten Bayerischen Sprachbrocken sind auch immer sehr unterhaltsam.
Mit Wallner und Kreuthner ist Föhr ein Gespann gelungen, das seinesgleichen sucht. Kreuthner, der – teilweise bewusst – kein Fettnäpfchen auslässt und der korrekte Wallner, der schon viele Augen zudrücken musste. Bei beiden Ermittlern menschelt es in diesem Krimi, was mir sehr gut gefallen hat. Toll finde ich auch, wie Föhr Kreuthner immer wieder Gegengewicht in die Hand gibt, so dass dessen eigensinnige Ermittlungen keine schweren Folgen für ihn haben.
Auch der Fall ist wieder spannend aufgebaut und lädt bis zur letzten Seite zum Miträtseln ein. Verschlungene Pfade, viele Anhaltspunkte und eine Wendung mit der man nicht so schnell rechnet zeichnen den neuen Krimi von Andreas Föhr aus. Und besonders das Ende hat es dann auch nochmal in sich.
Fazit: Schwarzer Humor lässt grüßen. Ein Buch zum Abtauchen und Genießen, genau das Richtige für die kommenden Herbsttage.

Bewertung vom 27.08.2025
Dahl, Arne

Kaltes Fieber / Eva Nyman ermittelt Bd.2


sehr gut

„Alles ging so schnell, dass die Rose nicht einmal Zeit gehabt hatte, richtig zu verwelken“
Zwei Ermittlungen bringen in Stockholm die Teams an ihre Grenzen. Da ist zum einen der Kunstmörder und zum anderen die Fentanyl-Drogen-Schwemme. Beide Teams arbeiten bis zur Erschöpfung – und bald steht fest, dass es einen Zusammenhang geben muss. Eva Nyman und Anika Stolt bündeln ihre Kräfte und kommen dem Täter näher. Doch der ist ihnen einige Schritte voraus.
Wie immer schont Dahl seine Leser beim Lesen nicht. Die Morde sind überaus bizarr und teilweise sehr grausam. Aber ich mag dieses gewisse „Kribbeln“ beim Lesen. Der Fall ist äußerst schwierig aufgebaut und da macht das Mitfiebern noch mehr Spaß. Ich habe mich von Anfang an gefragt, wie Dahl dies alles auflösen will. Ich bin aber sehr zufrieden, wie alles zusammenlief und verbunden wurde und auch am Ende waren alle Fragen geklärt. Ein Ende übrigens, das ich sehr gelungen fand. Vor allem die letzten beiden Seiten – Gänsehaut pur.
Mit meinem obigen Zitat beschreibe ich die Handlung in ein paar wenigen Worten. Es geht wirklich alles sehr schnell. Der Täter mordet täglich – und das macht die Handlung rasant, wenn auch teilweise die Story auf der Stelle tritt, weil halt die Ermittlungen nicht so recht vorankommen. Aber das sind nur wenige Seiten, kurz danach geht es wieder voll zur Sache. Und alles endet dann im großen Showdown, der allerdings etwas kurz ausfällt.
Der Schreibstil des Autors ist prägnant und aussagekräftig und man kann der Handlung sehr gut folgen und in sie eintauchen. Die vielen Namen in den beiden Teams und dass die Story in den Kapiteln hin- und herswitcht, sorgen allerdings dafür, dass man schon sehr konzentriert lesen muss, damit man immer weiß, wo man gerade steht.
Kaltes Fieber ist Band 2 der Reihe um Eva Nyman und ich hoffe, es kommen noch weitere Bände. Man kann diesen Band unabhängig von Band 1 lesen, da aber einige Verweise in die Vergangenheit beschrieben sind, macht es Sinn, „Stummer Schrei“ vorher zu lesen.
Fazit: eine schwierige Ermittlung und einen Täter, der äußerst schlau ist – mehr braucht es nicht für einen tollen Thriller

Bewertung vom 26.08.2025
Meyer, Chris

Die Blutbestie / Tom-Bachmann-Serie Bd.5


sehr gut

5 tote Männer ohne Herzen – wer macht denn sowas? Genau das fragen sich Tom Bachmann und sein Team auch. Dieses Mal ermitteln sie sogar grenzüberschreitend an der Grenze zu Belgien. Ein schwieriger Fall, weil Anhaltspunkte fehlen. Erst als ein neues Opfer auftaucht, kommen Tom und sein Team dem Täter auf die Spur. Doch bis zur Lösung ist es noch ein weiter Weg.
Bereits der Prolog hat es in sich. Der Leser darf hautnah bei der Entnahme des Herzens dabei sein – und dafür sollte man nicht gerade erst gegessen haben oder einen stabilen Magen besitzen. Meyer ist bekannt für seine brutalen Szenen, wobei diese im Prolog dieses Mal fast die einzige war. Der Rest ist Ermittlung und das hat mir auch sehr gut gefallen. In kurzen Kapiteln gibt es Einblicke in die Arbeit des Täters, was das teilweise wieder etwas shocking ist.
Die Handlung ist wendungsreich und durch die kurzen Einblicke hat mal als Leser den Ermittlern einen kleinen Wissensvorsprung. Dennoch überrascht Carter durch kleine Sätze und spielt mit den Nerven des Lesers.
Fazit: auch der 5. Fall ist überaus lesenswert, wenn auch etwas zahmer als Band 1-4.