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Habbo
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 489 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2025
Ahrens, Jürgen

Tegernsee-Verhängnis


sehr gut

Da hat er was zu lösen, der Sherlock Holmes vom Tegernsee. Zwei ertrunkene Taucher. Unfall, erweiterter Suizid, Mord? Die Sache scheint sich sehr schnell zu klären, sehr zum Unmut von Markus Kling, der auf eine neue Herausforderung hofft. Bei dem Abklären des Umfeldes der toten Taucher stößt Markus auf einen Privatdetektiv, der ihn mit vermeintlichem Hintergrundwissen zu den Toten lockt und ihm dann ein Jobangebot unterbreitet. Markus, erst vor den Kopf gestoßen, dann jedoch interessiert, kommt nicht mehr zu einem vereinbarten Treffen mit diesem Detektiv, denn der wird erschossen. Von da ab überschlagen sich die Theorien zum möglichen Täter: Rache aus der Reihe von Fällen, die der Detektiv bearbeitet hatte? Ein Auftragsmord? Zusammenhänge mit einem Deal um einen Fußballprofi bei dem es um Bestechungsgelder und unlautere Vorgehensweisen gehen sollte? Schließlich hilft nur noch ein Traum, die Puzzleteile an die richtigen Stellen zu rücken. Kurzweilig, flüssig, spannend und auch humorvoll geschrieben. Eine feine Krimikost.

Bewertung vom 05.10.2025
Brandes, Richard

Gejagt durch Brandenburg


sehr gut

Der Tod einer Teenagerin stellt Carlas Leben auf den Kopf, denn der Verdächtige ist niemand anderes als ihr Stiefsohn. Alle Indizien und eine Zeugenaussage deuten auf ihn hin, der selbst keine Ahnung hat, was in der Nacht zuvor geschehen ist, nach der er neben dem toten Mädchen aufgewacht ist. Carla ist als Angehörige von den Ermittlungen ausgeschlossen, mehr noch, sie wird suspendiert, weil sie vom Tatort ein Beweisstück mitgenommen und erst später den Kollegen übergeben hat. Die Ermittlungen übernimmt ausgerechnet jemand, der ihr alles andere als wohl gesonnen ist. Carla versucht trotzdem, die Unschuld ihres Stiefsohnes zu beweisen, obwohl sie selbst arge Zweifel hat und sich im Verlaufe der Ermittlungen auch eine völlig andere Seite von Toni zeigt. Und nicht nur das, auch das Verhalten ihrer Frau Kathrin sorgt dafür, dass am Ende ihr Leben einen Neustart braucht. Zügig und spannend erzählt, mit zahlreichen Wendungen und überraschendem Ende. Die Spannung wird bis zum Schluss hoch gehalten. Sympathische Protagonisten bis auf einen. Nicht nur der Verdächtige wird durch Brandenburg gejagt, auch ein bisschen der Leser durch das Buch.

Bewertung vom 02.10.2025
Rubin, Billie

MACHT (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach einem missglückten Auftrag, bei dem Charlie mit dem zu beschützenden Opfer entführt wurde, den Entführern aber mit dem Schützling entkommen konnte, braucht Charlie eine Auszeit, die sie sich in einem kleinen Dorf auf einem Bauernhof zusammen mit Freund Andi gönnt. Dort allerdings kommen ihr Gerüchte über eine Familie im Dorf zu Ohren, die schreckliche Vorgänge beschreiben, aber, wie allgemein gesagt wird, das ginge niemanden was an. Also tut auch niemand etwas. Charlie fängt an, sich einzumischen, gegen den Rat ihres Freundes und anderer Bewohner des Dorfes, was schließlich zu fatalen Reaktionen innerhalb dieser Familie führt. Und Charlie muss sich fragen, ob sie zu weit gegangen ist. Die eigentlich sympathische Charlotte (Charlie) agiert manchmal etwas forsch, so auch in diesem Dritten Band der Reihe. Die Geschichte ist geschickt konstruiert, so dass auch die Leser vor der Entscheidung stehen, soll man handeln, und wenn ja wie? Und kann man überhaupt helfen? Soll man, wie die Dorfbewohner, alles auf sich beruhen lassen, also wegsehen? Der Konflikt, vor dem Charlie steht, überträgt sich und die Frage steht im Raum, hätte sich all das, was dann kam, nicht ereignet, wäre man gar nicht oder anders vorgegangen? Eine aufrührende, spannende, konfliktbeladene Geschichte.

Bewertung vom 01.10.2025
Garcia, Jessie

The Business Trip


ausgezeichnet

Bei so manchen Psycho-Thriller wird ausgelobt, dass diese voller Twists und Wendungen seien. Auf diesen hier trifft es zu. Diese unglaubliche Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, der der Hauptakteure und der von Freunden, Kollegen und Bekannten aus ihrem jeweiligen Umfeld. Und alle, wirklich alle täuschen sich und die Leser werden gekonnt auf falsche Fährten gelockt. Es beginnt alles recht harmlos, weitet sich dann aber zu einer sehr perfiden Story aus, in der einige Personen zu unfreiwilligen Opfern werden, u.a. weil hier vielfach ein falsches Spiel gespielt wird und eine der Protagonistinnen einen sehr verstörenden, verwinkelten Plan entwickelt, den sie für genial und deshalb sich für ein Genie hält. Im Klappentext werden einige Personen zitiert, die aussagten: „Ich konnte The Business Trip nicht aus der Hand legen. Das kann man nur bestätigen.

Bewertung vom 29.09.2025
Johannsen, Anna

Nach dem Leben


sehr gut

Eine verwirrende Geschichte um einen mittels Insulinspritze zu Tode gebrachten 75-jährigen, der ein äußerst einsames, zurückgezogenes Leben lebte. Es scheint keine Motivlage zu geben. Die wenigen Bekannten des Toten können sich keinen Reim auf dessen Tod machen und können sich nicht vorstellen, dass er Feinde gehabt haben könnte. Fest steht aber, das sämtliche Ersparnisse des Opfers verschwunden sind. Er hat sie selbst in größeren Abständen nach und nach vom Konto abgehoben. Wohin aber ist das Geld entschwunden? In mühseliger Kleinarbeit muss man weit in die Vergangenheit des Toten und dessen Umfeld zurückrecherchieren. Es scheint da eine Nazi-Vergangenheit des Großvaters zu geben. Aber sollte das das Motiv sein? Neben der mühseligen Ermittlungsarbeit müssen Kriminalpsychologe Jan de Bruyn und Hauptkommissarin Hanna Will auch mit ihrer neuen Beziehung umgehen. Ruhig erzählt, aus wechselnder Sicht von Hanna und Jan geschildert, entwickelt sich eine tragische Geschichte um das Opfer und auch die Täterseite. Sympathische Ermittler, ein schöner Schreibstil, eine gut konstruierte und spannend vermittelte Geschichte bereiten Lesegenuss.

Bewertung vom 25.09.2025
Stadler, Marion

Mordssingsang


sehr gut

Der Opa sagt es, dieses Mordssingsang will man sich nicht entgehen lassen. Da ist mordsmäßig viel los im Dorf, in dem Mary „herumschnüffelt“, wie die Ex-Kommissarin selbst behauptet. Und es gibt ja auch reichlich zu schnüffeln, ist doch die neue Solosängerin des örtlichen Chors von der Empore der Kirche gestürzt. Unfall? Mord? Was machte sie mitten in der Nacht in der Kirche? Fragen über Fragen, denen Mary durchs Dorf walkend nachgeht. Trifft dabei auf äußerst unangenehme Zeitgenossen und noch eine Tote. Und zahlreiche Überraschungen, die die Familie zu bieten hat. Gemütlich erzählt, obgleich es um die sehr ernste Thematik der häuslichen Gewalt geht. Eine gelungene Fortsetzung der beliebten Reihe um Mary Weidinger. Man fühlt sich recht wohl mit den Essingern. Und ist gespannt, wie es nach all den Änderungen weitergehen wird. Für Liebhaber von Regio-Krimis, die auch den örtlichen Dialekt zu schätzen wissen.

Bewertung vom 20.09.2025
Berenz, Björn

Knäckeblut / Mörderisches Småland Bd.3


sehr gut

Da ist was los im beschaulichen Smaland. Der verunglückte oder sogar gezielt zu Tode gebrachte Führer eines Hundeschlittens, Drohbriefe mit Anklagen bzgl. Umweltsünden und mit Morddrohungen, ein vermisster Glasbläser, eine Einbruchserie und dann noch ein gestohlener Camper, der ausgerechnet vom örtlichen Polizeiinspektor und seiner Freundin gestohlen worden sein soll. Ina mittendrin und fleißig in die Ermittlungen eingreifend, sehr zum Missfallen von Lars, seines Zeichens diensthabender Inspektor der Polizeiinspektion Värnamo, der im Verlaufe dieser Geschichte mehrfach von seinem Vorhaben abgebracht wird, seiner Freundin einen Heiratsantrag zu machen. Schließlich hat er mehrere Delikte aufzuklären, aber auch Ina und ihre Familie grätschen einige Male dazwischen, Unabsichtlich natürlich. Sehr anschaulich erzählt – man friert ob der detaillierten Beschreibungen des eiskalten Wetters und zahlreicher Schneestürme auch bei über 20 Grad plus mit den Akteuren. Es geht hier auch nicht nur um die Aufklärung der diversen Delikte, die sich schwer entwirren lassen, sondern auch um die Personen auf dem Tingsmalahof und ihre Beziehungen zueinander. Es geht schon ein bisschen aberwitzig zu, aber durchaus liebenswert. Die Lektüre ist kurzweilig, witzig, durch kurze Abschnitte spannend gehalten. Zum Schmunzeln, Miträtseln und Mitlernen, dank mit gelieferten Vokabulars.

Bewertung vom 09.09.2025
Johnson, Jill

Nachtschattengewächse


sehr gut

Eine Geschichte um eine völlig verwahrloste Person, die jeglichen zwischenmenschlichen Kontakt meidet und sich ausschließlich um ihre auf dem Dachgarten gezogenen, gehegten und gepflegten und meist illegal verschafften, höchst giftigen Pflanzen kümmert. Der Verlust ihrer großen Liebe vor zwanzig Jahren, der Tod des Vaters vor einem und ein Vorfall, der ihr den Job kostete, hat Professorin Eustacia Amelia Rose zu einer Außenseiterin und unsozialen Person gemacht. Eine Voyeurin, die plötzlich in einen vermeintlichen Entführungsfall hinein gezogen wird und sie weit zurück in ihre Vergangenheit führt. Eine Geschichte, die aus Andeutungen besteht, aus teils verwirrenden Vermutungen von Eustacia, aus einer Anhäufung von Personen, die allesamt falsch spielen und nicht die sind, die sie vorgeben zu sein. Der Klappentext verspricht einen Krimi, der anders als die Norm ist. Stimmt. Sehr eindringlich geschrieben, sehr detailliert die mannigfaltigen Störungen der Eustacia beschreibend, ein versöhnliches Ende offerierend.

Bewertung vom 08.09.2025
Troi, Heidi

Tote wohnen besser


sehr gut

Lovis will sich gerne mal wieder um die Apfelernte drücken. Da kommt ihm der Anruf des ehemaligen Dorfschullehrers gerade recht. Der braucht Hilfe, denn er wird des Mordes an seinem Vater verdächtigt. Durch unsensible Reaktion ist er den potenziellen Fall aber gleich wieder los. Und ausgerechnet der Konkurrent um die Detektiv-Konzession zieht ihn da wieder herein. Von da an geht es heftig ab mit Anfeindungen, Verdächtigungen, Eifersuchtsdramen, Naivität ohne Ende - Lovis in Reinkultur. Locker, leicht, mit vielen Anspielungen auf aktuelle Probleme, aber ohne Polemik erzählte Südtiroler Geschichte, bei der man sich gerne mal ein Gläschen Weißwein gönnt, mit versöhnlichem Ende.

Bewertung vom 07.09.2025
Tägder, Susanne

Die Farbe des Schattens


sehr gut

Auch im zweiten Band um KHK Groth geht es noch sehr um unaufbereitete jüngste Vergangenheit zur Zeit der Wende und die ungeheure Wut, die man in den ostdeutschen Bundesländern allseits spüren kann. Diese stellt sich auch in diesem Fall um einen verschwundenen Jungen den Ermittlern nicht selten in den Weg. Besonders Groth muss feststellen, dass man ihm, einem Bauchgefühl folgend, dass dieser Fall mit einem sechs Jahre zurückliegenden in Zusammenhang stehen könnte, falsche Ermittlungsansätze unterstellt und dass er diesen Fall nicht konsequent verfolgt. Der Titel des Buches trifft diese düstere Geschichte sehr genau. Auch der zwischenzeitlich der Gruppe zugeordnete Name „Nachtschatten“. Diese Schatten ziehen sich in Wort und bildreicher Beschreibung durch die gesamte Geschichte hindurch, die wieder sehr erzählerisch, literarisch dargestellt ist und mit schönen Wortbilden und Vergleichen arbeitet. Auch hier ein flacher Spannungsbogen. Man fliegt aber dennoch durch diese Geschichte hindurch.