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hapedah

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Insgesamt 742 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2025
Meyer, Marissa

Star-Crossed Hearts (eBook, ePUB)


gut

Eine Villain-Origin-Story, die mich nicht so ganz begeistern konnte

Obwohl Catherine Pinkerton die Tochter eines Markgrafen ist, träumt sie von einer eigenen Bäckerei, denn nichts liebt sie mehr, als ihre süßen Kreationen herzustellen. Damit kann in ihren Augen nicht einmal die Brautwerbung des Herzkönigs mit halten, der zwar äußerst freundlich ist, mit seinem etwas albernen und oberflächlichen Wesen aber keinerlei romantische Gefühle in Cath erweckt. Erst als sie auf einem Ball den neuen Joker trifft, schlägt ihr Herz schneller, doch welche Pläne verfolgt der geheimnisvolle Jest? Und wird es ihnen gelingen, ihrer Liebe eine Chance zu geben und dem Schicksal zu entkommen?

"Star-Crossed Hearts" von Marissa Meyer ist die fantasievoll erdachte Vorgeschichte der Herzkönigin aus Lewis Carolls "Alice im Wunderland", allerdings hat es reichlich lange gedauert, ehe ich mit der Handlung warm werden konnte. Zum Einstieg hätte ich mir eine umfassendere Beschreibung der Figuren gewünscht, besonders wenn es um die Spielkarten ging, hatte ich immer die Bilder aus der Zeichentrickserie vor Augen und es fiel mir schwer, sie als denkende und fühlende Wesen zu betrachten. Auch die Vorstellung von Catherine blieb vor meinem geistigen Auge relativ blass und so ist einige Zeit verstrichen, ehe ich ihr emotional näher gekommen bin.

Den Schreibstil der Autorin kenne ich bereits aus der "Gilded"-Dilogie und im Mittelteil des Buches hatte sie mich genau so gefesselt und bezaubert. Die zarten Gefühle zwischen Jest und Catherine, die Wortspiele und Reime mit dem Raben und der märchenhafte Hintergrund haben mich in ihren Bann gezogen, dieser Part war ganz nach meinem Geschmack. Allerdings hätte ich wohl dem Hinweis des Verlags, dass es sich um eine Villain-Origin-Story handelt, mehr Aufmerksamkeit schenken sollen, denn das Ende der Geschichte hat für mich den Zauber zerstört, so dass ich schließlich doch recht unzufrieden zurück geblieben bin. Für eingefleischte Fans von Lewis Caroll ist dieser Roman sicher dennoch ein Highlight, daher spreche ich eine eingeschränkte Leseempfehlung aus.

Fazit: Der märchenhafte Hintergrund, die an das Original angelehnten Wortspiele und die zarte Romanze haben mich stellenweise durchaus bezaubert, allerdings hat es lange gedauert, ehe ich mit den Figuren warm werden konnte, daher fiel es mir nicht leicht, emotional in die Geschichte einzutauchen.

Bewertung vom 25.09.2025
Steen, K. T.

Die Prinzen des Winters. Eisflammen (Eisfeuer-Saga 3)


ausgezeichnet

Zauberhafter Fortsetzungsband einer märchenhaften Fantasy-Reihe

Obwohl Eyra die Macht des Feuerrubins nutzen kann und es ihr gelungen ist, den Drachen Belgor zu befreien, stehen nicht alle Feuerwesen hinter ihr. Die Nachkommen der alten Clanführer, allen voran ihr einstiger Freund Ruben, glauben dass sie als Nachfahrin der letzten Feuerkönigin deren Fehler wiederholen wird, Eyras Verbindung mit Lazar schürt das Misstrauen zusätzlich. Die anderen beiden Prinzen reisen in benachbarte Länder, denn nur die Vereinigung mehrerer magischer Edelsteine kann die Macht des Eiskristalls brechen und Eyras Heimat vom ewigen Winter befreien. Noah und Fayette gehen auf der Suche nach dem Feenstein nach Oritrea, während Saul und Patricia hoffen, den Smaragd der Waldelfen in Vallesland zu bekommen. Dabei lauern Gefahren auf die Gefährten, die sie trotz sorgfältiger Recherchen nicht vorher sehen konnten.

"Die Prinzen des Winters: Eisflammen" von K.T. Steen ist der dritte Band der Eisfeuer-Saga, den ich genau so geliebt habe, wie die beiden Vorgänger. Einzeln sollte man diesen Roman auf gar keinen Fall lesen, da die Handlung durch allen Bücher hindurch fortlaufend erzählt wird - wem die ersten Teile gefallen haben, den erwarten auch hier wunderbare Lesestunden. Am Anfang gab es wieder eine Zusammenfassung der voran gegangenen Ereignisse, was ich besonders bei größerem Zeitabstand zwischen den Bänden sehr hilfreich finde. Eyra und ihre Gefährten sind mir schon länger ans Herz gewachsen, sie und auch alle anderen Figuren habe ich als authentisch und lebensecht empfunden, so dass ich emotional immer an ihrer Seite geblieben bin.

Der Schreibstil hat mich in gewohnter Weise gefesselt, zwischenzeitlich mochte ich kaum eine Lesepause einlegen. Da die Prinzen in verschiedene Länder reisen, gab es dieses Mal drei verschiedenen Handlungsstränge, zwischen denen die Perspektive wechselt, meiner Meinung nach waren alle gleich spannend. Ein besonderes Highligt war für mich das Wiedersehen mit den Hauptfiguren aus "Die Krone der Feen", das Buch spielt im selben Universum, wie "Die Prinzen des Winters" muss aber zum Verständnis nicht zwingend vorher gelesen werden (empfehlenswert ist die Geschichte in meinen Augen aber ebenfalls). Insgesamt kann ich erneut von einer wunderbaren Lektüre sprechen, die ich gern weiter empfehle, der Cliffhanger macht bereits Lust auf Teil vier.

Fazit: Die Mischung aus beinahe märchenhaft anmutender Fantasywelt, der spannenden Handlung um die Befreiung Estraoras und einem guten Maß Romantik hat mich in gewohnter Weise bezaubert, für diese wundervolle Fortsetzung spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 23.09.2025
Durst, Sarah Beth

The Enchanted Greenhouse (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine weitere magische Geschichte mit märchenhaft anmutender Wohlfühlatmosphäre

Einst wirkte die Bibliothekarin Terlu einen verbotenen Zauber - aus Einsamkeit schuf sie die sprechende Pflanze Caz - für diesen Gesetzesverstoß wurde sie hart bestraft. Sechs Jahre nachdem sie in eine Statue verwandelt und als abschreckendes Beispiel in der großen Bibliothek der Hauptstadt ausgestellt wurde, erwacht Terlu alleine auf einer verschneiten Insel. Hier lebt niemand außer dem scheuen Gärtner Yarros, der all seine Kraft für die Pflege der magischen Gewächshäuser aufwendet. Doch immer wieder kommt es vor, dass einer der Zauber, der die Atmosphäre der Häuser regelt, plötzlich erlischt und die Pflanzen in dem betroffenen Bereich erfrieren. Um die wunderbaren Gewächshäuser zu retten und Yarrow zu helfen, für den Terlu längst tiefe Gefühle entwickelt hat, muss die ehemalige Bibliothekarin die Bücher des verstorbenen Zauberers Laiken entschlüsseln und sich darauf einlassen, erneut verbotene Magie anzuwenden.

"The Enchanted Greenhouse" von Sarah Beth Durst ist eine fantasievoller Roman, der auf jeder einzelnen Seite Wohlfühlatmosphäre verbreitet und mich von Anfang bis Ende bezaubert hat. Terlus Geschichte war schon als Randnotiz in" Spellshop" erwähnt worden, kann aber dennoch als Einzelband gelesen werden. Wer allerdings "Spellshop" genau so geliebt hat, wie ich, der wird sich freuen, mehr über die Schöpferin des sprechenden Spinnenkrauts Caz zu erfahren. Mir war Terlu auf Anhieb sympathisch, obwohl sie eine wirklich ungerecht harte Bestrafung erhalten hatte und dann völlig einsam inmitten einer Schneelandschaft erwachte, ist sie nicht verbittert, sondern geht den neuen Lebensabschnitt offen und hoffnungsvoll an. Auch den verschlossenen Yarrow mochte ich sehr, trotz seiner anfangs etwas grummeligen Art ist er eine äußerst liebenswerte Figur.

Der eingängige Schreibstil, der mir eine gemütliche Stimmung vermittelt hat, trug dazu bei, dieses Buch zu einem wirklich wunderbaren Leseerlebnis zu machen. Die Autorin erzeugte eine wunderbar harmonische Umgebung, trotz der hintergründigen Bedrohung durch die Unruhen in der Hauptstadt habe ich mich während des Lesens entspannt und wie in eine flauschige Decke gehüllt gefühlt. Diese märchenhafte Erzählweise und jede Menge fantasievoll erdachter Geschöpfe, wie sprechende Pflanzen und allerlei magisches Getier, das der Zauberer Laiken einst für seine Gewächshäuser schuf, haben mich begeistert, so dass ich für die Geschichte gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Wie es bereits in "Spellshop" der Fall war, begeisterte mich die Autorin erneut mit kuscheliger Wohlfühlatmosphäre und zauberhaften Figuren, diesen gemütlichen Fantasy-Roman empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 22.09.2025
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Humorvoller Kriminalroman mit herrlich schrägen Figuren

Mads Madsen ist Trauerredner und weiß, dass er über die Verstorbenen nur Gutes sagen darf - dabei ist es oft ein schmaler Grat zwischen dezenter Umschreibung und faustdicker Lüge. Als er einen Brief seines Kindheitsfreundes Patrick erhält, der Mads darin bittet, die Rede zu seiner Beerdigung zu halten, ist der professionelle Redner erst einmal sehr verwundert. Denn Patrick kam kürzlich bei einem Verkehrsunfall ums Leben, wie hat er ahnen können, dass sein Tod unmittelbar bevor steht? Mads´ Spürsinn ist geweckt, ehe er sich an die Rede setzt, die seinem Freund gerecht werden soll, obwohl sie seit Kindertagen keinen Kontakt mehr hatten, versucht er mehr über Patricks Leben in Erfahrung zu bringen. Allerdings hat Mads zu diesem Zeitpunkt noch keine Vorstellung, in welch große Gefahr er sich selbst mit seinen Nachforschungen bringt.

"Über die Toten nur Gutes" von Andreas Izquierdo ist ein gemütlicher Krimi, der nicht nur mit viel nördlichem Lokalkolorit glänzt, sondern mich auch mit seinen teilweise recht skurrilen Figuren begeistern konnte. Mads war mir auf Anhieb sympathisch, mit seinen 28 Jahren ist er etwas jünger, als der durchschnittliche Ermittler in Kriminalromanen, wirkte dabei aber ein wenig, wie aus der Zeit gefallen, seine Vorliebe für Retro-Anzüge und seine gesetzte Art ließen ihn älter wirken. Seine Geschwister blieben in meinen Augen ziemlich blass im Hintergrund, dafür brachte Mads´ Vater Fridtjof immer wieder eine humorvolle Komponente in die Geschichte, genau wie die Malteserhündin Bobby.

Den Schreibstil habe ich auf angenehme Weise fesselnd empfunden, zwischenzeitlich mochte ich da Buch kaum aus der Hand legen und habe es an einem Wochenende durch gesuchtet. Das humorvoll gestaltete Cover mit dem geschmückten Sarg, an dem das Hündchen sein Bein hebt, passt perfekt zur Handlung, die Atmosphäre blieb meiner Meinung nach immer im gemütlichen Bereich, dabei hat mich die Erzählweise regelmäßig zum Schmunzeln gebracht. Doch auch die Spannung kam nicht zu kurz, gegen Ende gab es noch eine ordentliche Steigerung. Insgesamt hatte ich ein wunderbar unterhaltsames Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Die Mischung aus herrlich originellen Figuren, Flensburger Lokalkolorit, humorvoller Schreibweise und natürlich der spannenden Krimihandlung hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Für Mads Madsens ersten Fall spreche ich eine begeisterte Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 12.09.2025
Steen, K. T.

Die Prinzen des Winters. Eisglut (Eisfeuer-Saga 2)


ausgezeichnet

Zauberhafte Fortsetzung der spannenden Fantasy-Reihe

Nachdem Eyra, ihre Geschwister und zwei ihrer Gefährten entkommen sind, suchen sie verzweifelt nach einem Weg, auch Lazar zu befreien. Unterdessen hat der Winter ihre Heimatstadt fester im Griff als je zu vor, besonders in der Nähe des Palastes tobt ein unerbittlicher Schneesturm. Um die Stärke des Winterkristalls brechen zu können, begeben sich die Freunde auf die Suche nach dem sagenumwobenen Feuerrubin, doch noch ehe sie den magischen Stein finden, muss Eyra der Tatsache ins Auge blicken, dass diese Macht ihren Preis haben wird. Nicht jeder, der den Feuerrubin einst berührt hat, konnte dessen Kraft stand halten, viele die es versucht haben, fanden den Tod - doch angeblich hatte Eyras Vater sie bereits in sehr jungen Jahren mit dem Stein in Kontakt gebracht.

"Die Prinzen des Winters: Eisglut" von K.T. Steen ist der zweite Band der Eisfeuer-Saga und obwohl zwei Jahre vergangen sind, seit ich den ersten Teil gelesen hatte, war ich schnell wieder in Eyras Welt eingetaucht - was sicherlich auch der (in meinen Augen äußerst hilfreichen) Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse am Buchanfang zu verdanken war. Sowohl Eyra als auch die Winterprinzen waren mir bereits im Auftaktband ans Herz gewachsen und ich habe mich gefreut, wieder von ihnen zu lesen. Sowohl die Protagonisten, als auch sämtliche Figuren in ihrem Umfeld fand ich umfassend dargestellt, ich hatte immer ein lebhaftes Bild vor meinem geistigen Auge.

Den Schreibstil der Autorin kenne und liebe ich bereits aus sehr vielen ihrer Bücher und auch dieses Mal ist es ihr gelungen, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu faszinieren. Die Mischung aus beinahe märchenhaft anmutender Fantasywelt, der spannenden Suche nach dem magischen Stein und einem guten Maß Romantik hat mich in gewohnter Weise bezaubert. "Die Prinzen des Winters" spielen im selben Universum wie "Die Krone der Feen" und "Die Feen der Nacht", die Hauptfiguren der beiden Bücher haben zwar in diesem Band einen Kurzauftritt, dennoch kann die Eisfeuer-Saga ohne Kenntnis dieser Geschichten gelesen werden.

Die Reihe um Eyra und ihre Winterprinzen sollte man allerdings unbedingt in chronologischer Reihenfolge lesen, da sich die Handlung über alle Bände hinweg weiter entwickelt. Nachdem aus der einst angekündigten Trilogie nun fünf Bände geworden sind, gibt es noch drei Fortsetzungen, auf die ich mich sehr freue. Durch diese Erweiterung habe ich den Eindruck, tiefer in die fantasievoll geschaffene Welt von Estraora einzutauchen, auch den Charakteren fühle ich mich noch ein winziges Stückchen näher als es bei den Feen-Büchern der Fall war. Meiner Meinung nach gewinnt die ganze Reihe durch die ausführlicheren Beschreibungen und ich kann auf eine wirklich wundervolle Lektüre zurück blicken, für die ich eine begeisterte Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Der zweite Band, der inzwischen auf fünf Teile angewachsenen Fantasy-Reihe hat mich sofort in seinen Bann gezogen und genau so gefesselt und begeistert, wie es bereits beim Auftakt der Fall war. Diese zauberhafte Fortsetzung empfehle ich daher gern weiter.

Bewertung vom 08.09.2025
Kurisu, Hiyoko

Der Laden in der Mondlichtgasse (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Märchenhaft anmutender Roman, der mit japanischer Mythologie bezaubert

In der Nähe eines kleinen Schreins öffnet sich für Menschen, deren Leben von emotionalen Problemen bestimmt wird, der Durchgang zur Mondlichtgasse: Hier gibt es eine ganz spezielle Confiserie, deren Inhaber Kogetsu - halb Mensch, halb Fuchsgeist - mit Magie versetzte Süßigkeiten verkauft, die den Kunden helfen sollen, ihr Leben wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Danach beobachtet Kogetsu seine Käufer genau, denn sein Ziel ist es, mehr über menschliche Gefühle zu lernen.

"Der Laden in der Mondlichtgasse" von Hiyoko Kurisu ist ein bezaubernder Roman voller Wohlfühlatmosphäre, der sich in sechs Geschichten unterteilt, die beinahe unabhängig voneinander sind, lediglich der Besuch in Kogetsus Geschäft und der Erwerb einer magischen Süßigkeit stellen ein verbindendes Element dar. Mich hat die gemütliche Erzählung, die in Grundzügen an japanische Märchen erinnert, sofort in ihren Bann gezogen, besonders berührt hat mich dabei das letzte Kapitel, in dem sich zeigt, was Kogetsu einst dazu bewogen hat, die Confiserie zu eröffnen und die Menschen, deren Leben aus dem Gleichgewicht geraten ist, mit Hilfe seiner Süßwaren auf den rechten Pfad zurück zu führen.

Den Schreibstil habe ich als sehr fesselnd empfunden und obwohl sich die einzelnen Abschnitte in ihrem Aufbau recht ähnlich sind, habe ich jede Leseminute genossen und war emotional immer an der Seite der jeweils handelnden Person. Wie in jeder guten Fabel gab es einen moralischen Lerneffekt für die Protagonisten, dabei blieb die Stimmung immer in einem sehr gemütlichen Bereich, so dass ich ein wirklich angenehmes Leseerlebnis hatte. Für dieses auf sanfte Weise erzählte Buch voller mythologischer Magie spreche ich daher gerne eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Unaufgeregt erzählt dieser Roman von einzelnen Personen, deren Leben sich durch die Begegnung mit Kogetsu und dem Verzehr der magischen Süßwaren zum Besseren wendet, diese Wohlfühlgeschichten empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 28.08.2025
Marie, Annette

Ein Cookie für den Dämon (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bezaubernder Auftakt der Spin-off-Reihe zu Spellbound

Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Robin im Haus ihres Onkels, da sich die Klärung der Erbschaft angeblich vom Gericht aus verzögert. Als sie eines Tages die Bibliothek im Keller aufsucht, bemerkt Robin einen von Dunkelheit erfüllten Bannkreis, kurz darauf erscheint ihr Onkel und verbietet, dass sie den Raum jemals wieder betritt. Doch ihre Neugier gewinnt die Oberhand, zumal Robin gehört hat, wie ihre Verwandten über einen beschworenen Dämon sprachen, der sich weigert, zu kommunizieren. Ein paar Tage später lässt sie eher versehentlich einen Cookie in den Bannkreis fallen, zu ihrer großen Überraschung erklärt sich der Dämon bereit, ihr für weiteres Gebäck Fragen zu beantworten.

"Ein Cookie für den Dämon" von Annette Marie ist der erste Band eines unterhaltsamen Spin-offs zur Spellbound-Reihe, der mich von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Robin war mir (genau wie Tori in den Spellbound-Büchern) auf Anhieb sympathisch und ich war emotional sofort an ihrer Seite. Besonders spannend fand ich, dass mir ein Ereignis bereit aus "Dämonenmagie und ein Martini" bekannt war, dort hatte ich von Toris Blickwinkel aus allerdings einen ganz anderen Eindruck von Robin, als jetzt, wo ich die Geschichte aus ihrer Perspektive erlebt habe. Sowohl die Protagonistin als auch sämtliche Figuren in ihrem Umfeld fand ich authentisch und bildhaft charakterisiert, für mich haben sie sich alle "echt" angefühlt.

Den Schreibstil der Autorin kenne und liebe ich bereits aus den ersten vier Spellbound-Büchern und auch dieses Mal hat mich das Leseerlebnis von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert. Dabei haben sich Spannung und Humor die Waage gehalten, ich habe mich in der Atmosphäre sehr wohl und insgesamt wunderbar unterhalten gefühlt und mochte den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Jetzt hoffe ich sehr, dass der Second Chances Verlag auch die Folgebände bald für den deutschen Markt veröffentlichen wird, denn ich möchte unbedingt mehr von Robin, ihrem Dämon Zylas und dem seltsamen Kontrakt, den sie geschlossen haben, lesen. Für diesen Auftakt-Band spreche ich eine enthusiastische Leseempfehlung aus.

Fazit: Wie bereits die Spellbound-Serie hat mich auch der erste Teil des Spin-offs von der ersten Zeile an bezaubert und bis zum Ende nicht mehr los gelassen. Diese wunderbare Lektüre voller Spannung, Fantasie und Humor empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 28.08.2025
Stone, Leia

The Forbidden Wolf King / Die Chroniken von Avalier Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender Finalband mit kleinen Schwächen in der Hintergrundgeschichte

In Ihrem Rudel gehört die Wolfswandlerin Zara zu den dominantesten Frauen, daher erhält sie eine Einladung zur Königinnenprüfung, bei der nur die stärkste Kämpferin überleben und den Alphakönig Axil Moon heiraten soll. Neben der Ehre, die diese Kämpfe ihrem Rudel einbringen, hat Zara ganz eigene Gründe, sich den Prüfungen zu stellen. Denn in Jugendjahren war Axil ihre große Liebe, ehe er sie plötzlich wortlos verließ, ihre Rache soll darin bestehen, seine Frau zu werden und ihn damit für immer zu einer lieblosen Ehe zu zwingen. Doch kaum stehen sie sich gegenüber, muss Zara sich eingestehen, das ihre Gefühle für Axil längst nicht so tief begraben sind, wie sie dachte.

"The Forbidden Wolf King" von Leia Stone ist der finale Band der Chroniken von Avalier, in dem neben der in sich abgeschlossenen Geschichte von Axil und Zara auch die Hintergrundstory - der Krieg, den die Königin von Nightfall gegen alle magischen Völker in Gang gesetzt hat - fortgeführt wird. Daher empfehle ich, die Reihe unbedingt in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Da in jedem der Bücher ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, kannte ich Zara bisher noch nicht, habe sie aber schnell in mein Herz geschlossen. Axil war mir zwar ebenfalls sympathisch, doch nach dem Ruf, der ihm in den Vorgängerbänden voraus geeilt ist, hätte ich mir seinen Charakter etwas intensiver beschrieben gewünscht. Nichtsdestotrotz habe ich sämtliche Figuren im Buch als authentisch und lebensecht empfunden und war emotional immer an ihrer Seite.

Den fesselnden Schreibstil kenne ich mittlerweile aus recht vielen Büchern der Autorin und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht, ich mochte den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen und habe den Roman in kürzester Zeit durchgesuchtet. Dabei muss ich allerdings anmerken, dass der Handlungsstrang um den Krieg der Königin von Nightfall für meinen Geschmack etwas knapp abgehandelt wurde, nach der Vorgeschichte dieser grausamen Herrscherin, die in den ersten drei Bänden nahezu unbesiegbar schien, fand ich die Auflösung reichlich schnell und einfach, ich denke hier hätten ein paar Seiten mehr nicht geschadet. (Und eine kleine Randbemerkung kann ich mir nicht verkneifen: mir hat sich auch im 4. Teil noch nicht erschlossen, warum die wilden Tiere alle ein -aro an der Bezeichnung trugen, ich konnte nicht erkennen, inwiefern sich Elcharos, Bäraros oder Hasaros von unseren Elchen, Bären und Hasen unterschieden, daher bin ich immer wieder über diese Worte gestolpert.) Dennoch habe ich mich insgesamt recht gut unterhalten gefühlt und spreche für den Abschlussband der Reihe eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der Finalband hätte meiner Meinung nach zwar gern etwas ausführlicher sein dürfen, besonders was die Handlung um den Nightfall-Krieg betrifft, trotzdem habe ich das Leseerlebnis als runden Abschluss der Reihe empfunden und empfehle das Buch gern weiter.

Bewertung vom 27.08.2025
Chipman, Jennifer

Spookily Yours (eBook, ePUB)


gut

Gemütliche Halloween-Geschichte ohne jeglichen Tiefgang

Pleasant Grove hat einen magischen Schutzzauber, so können die hier ansässigen Hexen friedlich leben, ohne ihre Zauberkräfte vor den Mitmenschen verheimlichen zu müssen. Seit dem Tod von Willows Eltern vor einigen Jahren besteht ihr Leben hauptsächlich aus Arbeit in dem kleinen Café ihrer Schwester, wirkliche Leidenschaft bringt sie dafür allerdings auch nicht auf. Als sie im Tierheim den schwarzen Kater Damien auswählt und zu sich nach Hause holt, ahnt Willow noch nicht, dass es sich bei ihm um einen Dämon handelt, der durch einen Fluch in seiner Katzengestalt gefangen ist. Nachdem sie Damien geholfen hat, wieder seine menschliche Form anzunehmen, fühlt sie sich sofort zu ihm hin gezogen - doch darf sie diese Gefühle für einen Dämon zulassen?

"Spookily Yours" von Jennifer Chipman ist eine Halloween-Geschichte, die zunächst mit gemütlicher Herbststimmung und jeder Menge Kürbis-Leckereien beginnt - im Prinzip genau das, was das wunderbare Cover mit dem passenden Farbschnitt verspricht. Sowohl das kuschelige Städtchen als auch die Protagonistin waren mir schnell sympathisch und ich habe mich in die entspannte Atmosphäre des Buches eingehüllt, wie in eine warme Decke. Nachdem Damien seine menschliche Gestalt zurück hatte, war das Knistern zwischen ihm und Willow deutlich zu spüren, bis es dann schließlich sehr deutlich zur Sache ging. Obwohl ich Liebesromane mag, in denen die erotischen Szenen explizit beschrieben sind, war ich vom Rest des Buches ein wenig irritiert.

Den Schreibstil fand ich durchaus angenehm zu lesen, allerdings hatte die Handlung meiner Meinung nach absolut keinen Tiefgang. Das begann schon damit, dass Damien zwar ein Dämon ist, aber abgesehen von seinen roten Augen und den magischen Kräften auch irgendein beliebiger Durchschnittsmann hätte sein können. Es wurde erwähnt, dass Hexen keine Dämonen mögen, ich frage mich nur warum, denn die sind ja in diesem Universum offenbar kein bisschen böse - außer natürlich die Untertanen von Damiens Bruder, die alle etwas von Willow wollen.....das ganze Dämonenreich war für mich nicht überzeugend dargestellt, ein klein wenig mehr Düsternis und Spannung hätte die Stimmung sicherlich nicht zerstört.

Mit nennenswerten Problemen musste sich unser Liebespaar ebenfalls nicht auseinander setzen, was immer gerade geschah, wurde in wenigen Sätzen wieder in Luft aufgelöst. Mir kam es so vor, als ob sich die Autorin nicht entscheiden konnte, ob sie einen kitschigen Liebesroman voller rosaroten (bzw. kürbis-orangenen) Zuckerguss oder einen magisch angehauchten Erotikroman schreiben wollte, die Mischung blieb für mich leider ziemlich flach. Wenn die reichlich häufigen, sehr heißen Szenen nicht gewesen wären, hätte ich angenommen, das Buch wäre für eine jüngere Zielgruppe gedacht, denen man dämonische Bosheit noch nicht zumuten kann. Insgesamt kann ich zwar von einem recht unterhaltsamen Leseerlebnis sprechen, von dem aber sicherlich nichts in meinem Gedächtnis hängen bleiben wird.

Fazit: Die Mischung aus so harmloser Gemütlichkeit, dass selbst die Dämonen eher an Kuschelmonster erinnern, und ausgesprochen expliziter Erotik passte für mich nicht zusammen, die Geschichte hat meines Erachtens keinerlei Tiefgang und konnte mich trotz des angenehmen Schreibstils nicht überzeugen.

Bewertung vom 25.08.2025
Hart, Emilia

Unbeugsam wie die See


ausgezeichnet

Atmosphärische Erzählung über das Schicksal mehrerer, ganz besonderer Frauen

Wenige Tage nachdem ihr Ex ein freizügiges Foto von Lucy in seinem Freundeskreis verbreitet hat, wacht sie in seinem Bett auf, die Hände fest um seinen Hals gelegt. In ihrer Panik fährt die Studentin spontan zu ihrer Schwester, doch Jess´ einsam gelegenes Haus ist verlassen. Auf deren Gemälden entdeckt Lucy Szenen aus den Träumen, die sie seit einiger Zeit verfolgen, immer wieder taucht sie nachts in das Leben der Schwestern Mary und Eliza ein, die im Jahr 1800 aus Irland deportiert wurden. Die schrecklichen Zustände auf dem Sträflingsschiff scheinen Lucy teilweise realer zu sein, als ihr echtes Leben, doch woher kennt Jess diese Traumbilder? Und was hat es mit den verschwundenen Männern auf sich, durch die das Städtchen Comber Bay immer wieder in True Crime Podcasts auftaucht?

"Unbeugsam wie die See" von Emilia Hart ist ein fesselnder Roman, der das Schicksal mehrerer Frauen in verschiedenen Zeiten miteinander verknüpft. Nachdem ich den Debütroman der Autorin "Die Unbändigen" bereits mit Begeisterung gelesen hatte, wollte ich auch ihr neues Werk kennen lernen und es hat mich im selben Maß in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Zunächst wechseln die Kapitel regelmäßig zwischen den Perspektiven von Lucy und Mary, das hat die Spannung in meinen Augen auf einem konsequent hohen Niveau gehalten.

Der atmosphärische Schreibstil hat mich während des Lesens tief in die Handlung hinein gezogen und obwohl es gedauert hat, ehe ich den Protagonistinnen emotional wirklich nahe kommen konnte, mochte ich das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Wie eine Muschel, die sich langsam öffnet, hatte ich auch bei dieser Geschichte den Eindruck, dass sie sich erst nach und nach entfaltet. All die Geheimnisse, sowohl um Jess´ Abstammung als auch um die Männer, die immer wieder in Comber Bay verschwinden, haben mich zum intensiven mit rätseln animiert, wodurch ich einige der Wendungen bereits voraus ahnen konnte - dem Lesevergnügen hat das meiner Meinung nach keinen Abbruch getan. Insgesamt habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt, diesen Roman empfehle ich daher gern weiter.

Fazit: Wie schon in ihrem Debütroman schreibt Emilia Hart über Frauen, die nicht bereit sind, sich der gesellschaftlichen Unterdrückung zu beugen, ihr fesselnder, atmosphärischer Schreibstil macht dieses Buch zu einem besonderen Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.