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hapedah

Bewertungen

Insgesamt 632 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2024
Die Prinzessinnen: Helden und andere Dämonen
Endres, Christian

Die Prinzessinnen: Helden und andere Dämonen


sehr gut

Narvila ist inzwischen gut in die schlagkräftige Prinzessinnen-Truppe integriert, ihr neuer Auftrag bringt die hochwohlgeborenen Damen allerdings beinahe an ihre Grenzen. Sie sollen den Helden Prytos beschützen, der sich vor hunderten von Jahren im Götterkrieg einen Namen gemacht hat, dessen Unsterblichkeit ihm nun allerdings immer mehr verloren geht. Beinahe schlimmer als sämtliche Bestien, gegen die die Prinzessinnen ankämpfen müssen, ist Prytos selbst, denn dessen Ego ist gewaltiger als jedes erdenkliche Monster.

"Die Prinzessinnen: Helden und andere Dämonen" von Christian Endres ist der zweite Band der Reihe um die Söldnerinnentruppe, deren Mitglieder zwar tatsächlich allesamt echte Königstöchter sind, deren Ausdrucksweise und Kampfstil allerdings in keinerlei Hinsicht auf die adlige Herkunft schließen lässt. Narvila, Aiby, Mef, Decanra und Cinn pflegen ein derbes Vokabular und einen zotigen Humor. Wer das mag, der wird in diesem Buch fantastisch unterhalten werden, es kann durchaus auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes gelesen werden. Mir persönlich waren die Prinzessinnen bereits im ersten Band ans Herz gewachsen und ich habe mich gefreut, sie erneut auf einer Abenteuerreise begleiten zu können.

Den Schreibstil habe ich als eingängig und locker empfunden, lediglich das immer wieder kehrende Kampfgeschehen hätte für meinen Geschmack etwas kürzer gefasst sein dürfen. Die mittelalterlich anmutende Fantasywelt hatte eine Vielzahl an diversen Monstern und Fabelwesen zu bieten und die Prinzessinnen mussten auf ihrem Weg gefühlt gegen jedes Einzelne von ihnen antreten. Zwischen den Kapiteln, die das aktuelle Geschehen zeigen, war immer ein mit "Einst" überschriebener Abschnitt eingefügt, der Einblicke in die Vergangenheit der einzelnen Söldnerinnen gewährt hat. Diese Rückblenden haben mir besonders gut gefallen, so konnte ich die Protagonistinnen noch etwas besser kennen lernen - und jedes "Einst"- Kapitel hatte inhaltlich einen Bezug zur darauf folgenden Wegstrecke des aktuellen Abenteuers. Insgesamt habe ich mit dem Roman einige angenehme Lesestunden verbracht, so dass ich das Buch gern weiter empfehle.

Fazit: Die Fantasygeschichte ist in mittelalterlichem Ambiente angesiedelt, dementsprechend derb ist die Ausdrucksweise der Hauptfiguren. Auch im Kampfgetümmel zeigen sich die hochwohlgeborenen Damen hart gesotten, es fließt jede Menge Blut und Körperteile werden abgeschlagen. Wer sich darauf einstellt, den erwartet eine humorvolle Lektüre, für die ich gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 22.01.2024
Star Bringer (eBook, ePUB)
Wolff, Tracy; Croft, Nina

Star Bringer (eBook, ePUB)


sehr gut

Rasantes Weltraumabenteuer mit Romantasy-Vibes

Kalinda, die Prinzessin der neun Planeten, ist zum ersten Mal auf einer diplomatischen Mission außerhalb des Palastes unterwegs, als die Raumstation auf der sie sich befindet angegriffen wird. Mit sechs weiteren, sehr verschiedenen Personen kann sie sich auf ein Raumschiff retten, bei dem es sich offensichtlich um ein Alien-Artefakt handelt. Auf ihrem Flug werden sie immer wieder verfolgt und beschossen, ohne zu ahnen, wer es eigentlich auf sie abgesehen hat - und wie das gesamte System, dessen Sonne zu verlöschen droht, gerettet werden kann.

"Star Bringer" von Tracy Wolff und Nina Croft ist ein unterhaltsames Weltraumabenteuer, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Ohne großartiges Vorgeplänkel wurde ich zu Beginn direkt in Kalindas öffentlichen Auftritt hinein geworfen, erst im Lauf der Handlung habe ich nach und nach mehr Informationen über die Protagonisten und die Welt der neun Planeten erhalten. Dadurch hat es länger gedauert, bis ich mir ein Bild von den einzelnen Figuren machen konnte und auch der Hintergrund hätte für meinen Geschmack gern etwas ausführlicher vorgestellt werden können. Da fast alle Planeten des Systems bewohnt sind, hatte ich leichte Schwierigkeiten, die verschiedenen Völker und die jeweiligen Heimatplaneten vor meinem geistigen Auge zu sortieren.

Den Schreibstil habe ich als sehr mitreißend empfunden, trotz der relativ großen Seitenzahl bin ich nur so durch das Buch geglitten und gefühlt viel zu schnell am Ende angekommen. Die Spannung hielt sich meiner Meinung nach auf einem konsequent hohen Niveau, zwischenzeitlich mochte ich den E-Reader kaum aus der Hand legen. Wie ich es bereits aus der Katmere-Reihe von Tracy Wolff kenne, trägt so ziemlich jede Person das eine oder andere Geheimnis mit sich, daher wurde ich immer wieder überrascht. Ganz ohne Klischees kommt die Geschichte nicht aus, es gab auch ein paar (für mich recht unbedeutende) Logikfehler, doch insgesamt habe ich mich von diesem rasanten Weltraumabenteuer prächtig unterhalten gefühlt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Wer bereit ist, über manches Klischee und einige Fehler in der Logik hinweg zu sehen, den erwartet in diesem Roman ein spannendes, rasantes Weltraumabenteuer - mit einem nicht geringen Anteil Romantasy. Mich hat die Geschichte wunderbar unterhalten, so dass ich das Lesevergnügen gern weiter empfehle.

Bewertung vom 19.01.2024
Die dritte Klinge
Lameika, Kiara

Die dritte Klinge


ausgezeichnet

Nachdem Mathes und Ennlin Augsburg verlassen haben, kommen sie nach Ulm, wo Mathes seine Verletzungen im Spital behandelnd lassen muss. Um ebenfalls dort bleiben zu dürfen, hilft Ennlin bei der Versorgung der Kranken und kann schon bald dem Wundarzt auch außerhalb des Spitals zur Hand gehen. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft stirbt eine Frau unter mysteriösen Umständen, so dass Ennlin und Mathes sich auf Spurensuche begeben, denn sie glauben, dass es sich um einen Mord handelt. Allerdings muss Mathes bald wieder in den Krieg ziehen, sobald seine Wunden einigermaßen verheilt sind.

"Die dritte Klinge" von Kiara Lameika ist der Abschlussband einer spannenden, historischen Trilogie, der mich in selbem Maße gefesselt und begeistert hat, wie seine Vorgänger. Dir beiden jugendlichen Protagonisten waren mir bereits im ersten Buch ans Herz gewachsen, so dass ich mich besonders gefreut habe, sie erneut auf einem Stück ihres Weges begleiten zu können. Theoretisch könnte man diesen Roman auch einzeln lesen, was für Mathes und Ennlin aus der Vergangenheit bedeutend ist, wird im Lauf der Handlung ausreichend erklärt - mir persönlich gefällt es allerdings wesentlich besser, eine Buchreihe in der chronologischen Reihenfolge zu erkunden.

Den Schreibstil habe ich wieder als sehr mitreißend empfunden. Die Kapitel unterteilen sich in Abschnitte, die abwechselnd aus Mathes´ und Ennlins Perspektive erzählt werden, die Unterscheidung erfolgt durch graphische Elemente, was mir gut gefallen hat. Schon vom ersten Buch an war mir positiv aufgefallen, dass die Erklärungen zu den realen historischen Bezügen als Fußnoten am Seitenende eingefügt waren, das mag ich mehr, als ein Glossar, bei dem die Leser ständig zum Buchende blättern müssen. Auch in diesem Band trafen fiktive Charaktere auf reale historische Personen, wodurch das Leseerlebnis nicht nur unterhaltsam war, sondern mir auch etwas geschichtliches Wissen mit brachte.

Die Spannung hielt sich für meinen Geschmack auf einem angenehmen Niveau, auch wenn die Mordermittlungen zwischenzeitlich ein wenig in den Hintergrund getreten sind - ich hatte den Eindruck, dass dieses Mal die Erlebnisse der beiden Protagonisten etwas mehr im Mittelpunkt standen. Meiner Meinung nach war der Hintergrund authentisch dargestellt, die leicht düstere Grundstimmung zeigt das Mittelalter ohne romantische Verklärung, so wie ich mir den Alltag zu dieser Zeit vorstelle. Die Auflösung des Falles hat mich schlussendlich sehr überrascht, der Ausklang hat mich glücklich und zufrieden zurück gelassen, so das ich für diese wunderbare Lektüre gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Der Abschlussband der historischen Trilogie überzeugt durch authentisches Ambiente, sympathische Protagonisten und ein gutes Maß an Spannung - dieses Lesevergnügen empfehle ich unbedingt weiter.

Bewertung vom 18.01.2024
Königreiche der Nacht / Dreamcatcher Bd.1
Maibach, Juliane

Königreiche der Nacht / Dreamcatcher Bd.1


gut

Alexis arbeitet als Fehris, das heißt, sie eskortiert entflohene Träume über den Fluss Styrax. An sich ein eintöniger Job, wenn da nicht die Albträume wären, die sich gern einmal gegen den Transport wehren und versuchen, den Fehris zu entfliehen. Seit Kindertagen ist sie mit Nate befreundet, der nicht nur ein Dreamcatcher, sondern auch der Kronprinz der Traumlande ist. Wann immer es seine Pflichten zulassen, besucht er Alexis und nimmt sie mit auf einen Rundflug mit seinem magisch erschaffenen Drachen. Doch als sie eines Tages von einem Albtraum angegriffen wird, stellt das ihre Freundschaft auf eine harte Probe.

"Dreamcatcher" von Juliane Maibach ist eine Geschichte, die sich zwar durchaus flüssig lesen lässt, mich aber wegen fehlender Spannung nicht so ganz in ihren Bann ziehen konnte. Zum Teil ist das sicherlich der Tatsache geschuldet, dass der Klappentext bereits einen Großteil der Handlung verrät, so dass es kaum überraschende Wendungen gibt. Außerdem hat es ein wenig gedauert, bis ich mit der Protagonistin warm geworden bin, die Handlung wird aus ihrer Perspektive erzählt, allerdings hätte ich mir zu Beginn eine kleine Vorstellung ihrer Person und des gesamten Umfelds, in dem sie lebt, gewünscht. Die Familie hat für sie offenbar eine große Bedeutung, dabei werden ihre Eltern und ihr Bruder nur äußerst knapp charakterisiert, sie blieben für mich reichlich blasse Randfiguren.

Der Schreibstil gehört eindeutig zu den positiven Aspekten des Romans, ich bin leicht und locker durch die Seiten geglitten. Da sowohl der Klappentext, als auch das Cover mir suggerierten, dass Drachen eine größere Rolle spielen, diese dann aber eher sporadisch vorkamen, war ich ein wenig enttäuscht - die Geschöpfe wurden zwar aus Magie erschaffen, schienen aber kaum einen Anflug von eigener Persönlichkeit zu besitzen. Die Welt, in der Alexis und Nate leben, sowie die Magie und deren Verteilung unter der Bevölkerung der Traumlande, fand ich sehr fantasievoll erdacht, dennoch konnte ich mich am Ende des Eindrucks nicht erwehren, dass die eigentliche Handlung recht überschaubar war. Da es noch einen Folgeband geben wird, wirkt dieses Buch wie eine sehr, sehr lange Einleitung, als es tatsächlich spannend wurde, war es zu Ende - ich bin neugierig genug zurück gelassen worden, um auch den zweiten Teil zu lesen.

Fazit: Meiner Meinung nach verrät der Klappentext so viel, das während des Lesens kaum noch Spannung aufkommen konnte. Der fantasievolle Weltenaufbau und die sympathischen Figuren lassen mich dennoch auf die Fortsetzung der Geschichte hoffen.

Bewertung vom 04.01.2024
Oglog (eBook, ePUB)
Sand, Exol

Oglog (eBook, ePUB)


gut

Der faule Hans liebt nichts mehr, als den Tag zu verschlafen. Seit dem Tod seiner Mutter versorgt ihn die gutmütige Wirtin des benachbarten Gasthauses mit Essen, selbst dorthin geht der Faulpelz im Schlafrock, da ihm Anziehen zu viel Mühe bereiten würde. Als eines Tages in seinem Heimatort Sodreg mehr und mehr Geräusche einfach spurlos verschwinden, ist es für Hans mit der seligen Ruhe vorbei, haben doch die verschiedenen Klänge seinen Schlaf angenehm untermalt. Der alte Schäfer erzählt dem Burschen vom bösen Oglog, der immer wieder in die Welt der Menschen kommt und deren Geräusche stiehlt. Kurz entschlossen macht sich Hans, immer noch im Schlafrock, auf den Weg um den Oglog zu suchen und die Klänge seiner Heimat zurück zu holen.

"Oglog" von Exol Sand ist ein Roman, bei dem ich den Eindruck hatte, dass er sich nicht richtig entscheiden konnte, ob er ein Kindermärchen oder eine erwachsene Fantasygeschichte sein möchte. Zu Anfang lernen wir den Protagonisten Hans kennen, dessen grenzenlose Faulheit im ganzen Dorf bekannt ist - schon diese Beschreibung erinnert mich an die Märchen meiner Kindheit, in denen die Figuren meistens durch eine einzige Eigenschaft charakterisiert wurden. Über den gesamten Handlungsverlauf konnte ich Hans nicht wirklich besser kennen lernen, sein ganzes Wesen blieb für mich oberflächlich dargestellt, auch seine Gefühlswelt fand ich eher rudimentär erfasst. Ab und zu hatte er Hunger, Durst, Angst oder auch mal eine Idee, insgesamt hätte ich mir für ihn deutlich mehr Tiefgang gewünscht. Die Figuren in seinem Umfeld waren für meinen Geschmack ebenfalls recht knapp vorgestellt, besonders einige der Mitstreiter, die erheblichen Anteil an der Suche nach dem Oglog hatten, blieben in meinen Augen austauschbare Papiergestalten ohne jegliche Charaktertiefe.

Der Schreibstil war meiner Meinung nach stellenweise ein wenig langatmig, so dass mir die Leselust zwischendurch einige Male abhanden kam. Den Einstieg bis hin zu den ersten Abschnitten von Hans´ Reise hätte ich ganz eindeutig dem Genre Märchen zugeordnet, dabei hat mich lediglich die Seitenanzahl irritiert, da das Gesamtwerk doch zu umfangreich für ein Kinderbuch war. Erst als unser Protagonist die Begegnung mit den Räubern hinter sich gebracht hatte, wechselte die Handlung für mein Empfinden in den Bereich Fantasy. An Potential mangelt es der Geschichte durchaus nicht, der Autor ersinnt wunderbare, fremdartige Welten und eine Vielzahl verschiedener Bewohner, dennoch hielt sich die Spannung für mich in überschaubaren Grenzen. So fällt dieses Buch trotz des Ideenreichtums in die Kategorie "kann man lesen, muss man aber nicht unbedingt".

Fazit: Die Mischung aus Märchen und Fantasy hätte meiner Meinung nach etwas mehr Tiefgang bei der Figurenzeichnung vertragen, die Handlung hatte für mich einige Längen. Positiv habe ich die Grundidee, den Weltenaufbau und die Vielzahl der fantastischen Wesen empfunden, die Geschichte hat auf jeden Fall eine Menge Potential.

Bewertung vom 03.01.2024
The Peace That Is You / Dreamcatcher Bd.2
Scott, Emma

The Peace That Is You / Dreamcatcher Bd.2


ausgezeichnet

Nik hat die Gabe, Gefühle seiner Mitmenschen zu spüren - was für ihn eher ein Fluch ist, denn er kann die Flut fremder Emotionen kaum ertragen. So treibt er ziellos durch das Land und verdient seinen Lebensunterhalt bei illegalen Pokerspielen. Als er Fiona trifft, sind beide nur auf einen One Night Stand aus, doch obwohl Nik auch ihre Gefühle wahr nimmt, gibt sie seinem ruhelosen Geist Frieden und blendet den emotionalen Lärm seiner Umwelt aus. Schnell vertiefen sich die Gefühle zwischen ihnen, dabei hat auch Fiona ihre Gründe, einer Beziehung aus dem Weg zu gehen.

"The Peace That Is You" von Emma Scott ist der zweite Band des Dreamcatcher-Duetts und wie schon beim Vorgänger, spielt auch hier eine übersinnliche Komponente eine große Rolle im Leben des Protagonisten, wer sich darauf einlassen kann, den erwartet eine wundervolle Liebesgeschichte. Die Handlung um Nik und Fiona ist in sich abgeschlossen, daher ist es möglich, den Roman auch ohne Kenntnis des Vorgängers "A Whisper Around Your Name" zu lesen. Mir persönlich gefällt es allerdings besser, die Geschichten einer Reihe nacheinander zu entdecken, besonders, da Evan (der Protagonist aus Band 1) hier einen Gastauftritt hat und Nik in einem entscheidenden Moment zur Seite steht. Nik und Fiona habe ich vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen, sie beide, aber auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht dargestellt.

Wie ich es von der Autorin kenne und liebe, hat mich der Schreibstil sofort in die Handlung hinein gezogen, ich mochte zwischenzeitlich kaum mit dem Lesen aufhören. Emotional war ich ständig an der Seite der Protagonisten, ich habe mit ihnen gelacht, geweint, gehofft und gelitten - dieses tiefe Eintauchen in die Gefühle der Buchfiguren empfinde ich als typisch für Emma Scott, bisher hat mich jedes ihrer Bücher auf diese Weise gefesselt und begeistert. Daher spreche ich für die mitreißende Lektüre eine unbedingte Leseempfehlung aus - auch für den Vorgängerband, wer ihn noch nicht kennt, sollte auf jeden Fall in Erwägung ziehen, die Dilogie in der chronologischen Reihenfolge zu entdecken.

Fazit: Fesselnd, emotional, tiefgründig, wie von der Autorin nicht anders erwartet, habe ich alle Gefühle der Protagonisten nicht nur gesehen, sondern regelrecht selbst empfunden. Den übersinnlichen Touch sollte man mögen, wer sich darauf einlassen kann, den erwartet ein wunderbares, einzigartiges Lesevergnügen.

Bewertung vom 22.12.2023
Paperthin Touch / Literally Love Bd.1 (eBook, ePUB)
Keys, Tarah

Paperthin Touch / Literally Love Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Clio ist mit Leib und Seele Lektorin, sie liebt ihre Arbeit und freut sich, dass sie das neue Werk des Erfolgsautors Bryn Spurling betreuen darf. Bereits beim ersten Austausch wird ihr klar, dass Bryn tatsächlich so schwierig ist, wie alle Kollegen im Verlag behauptet haben, doch so leicht lässt sich Clio nicht entmutigen. Schlagfertig tauscht sie sich mit dem Autor aus, von dem niemand weiß, wer sich hinter seinem Pseudonym verbirgt - dabei scheint es, als ob er langsam beginnt, ein wenig zu flirten. Oder geht Clios Fantasie mit ihr durch? Ehe sie dazu kommt, diese Gedanken zu klären, will Bryn sich mit ihr treffen, wird er der Lektorin dabei sein Geheimnis offenbaren?

"Paperthin Touch" von Tarah Keys ist ein unterhaltsamer Liebesroman, der sich um mein Lieblingsthema - Bücher - dreht. Dennoch hat es etwas gedauert, bis ich emotional in die Geschichte eingestiegen bin, der Anfang hat sich für mich ein wenig gezogen. Clio war mir schnell sympathisch, während Bryn natürlich erst einmal sehr geheimnisvoll wirkte. Sowohl die Protagonisten, als auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht beschrieben, ich habe sie alle als reale Personen betrachtet, nicht als flache Papiergestalten.

Der Schreibstil hat mich ebenfalls angesprochen, ich bin zum größten Teil leicht und locker durch die Geschichte geglitten. Immer wieder waren Textauszüge von Bryns neuem Roman in den Handlungsverlauf eingefügt, die Nachrichten zum Manuskript waren ja in der ersten Buchhälfte das einzige Kommunikationsmittel zwischen dem Autor und seiner Lektorin. Für meinen Geschmack gab es dabei allerdings zu viele Wiederholungen, der Text wurde zwischen Clio und Bryn hin und her geschickt und mit Anmerkungen versehen, dafür hätte ich den jeweiligen Auszug nicht zwei- oder dreimal lesen müssen. Insgesamt hatte ich dennoch einige unterhaltsame Stunden mit dieser Lektüre, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Nach einem etwas langgezogenen Einstieg hat mich die Geschichte dann doch noch in ihren Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Das in der Buchbranche angesiedelte Lesevergnügen empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 21.12.2023
Eiskaltes Erzgebirge
Zinn, Danielle

Eiskaltes Erzgebirge


sehr gut

Nach einem traumatischen Erlebnis hat sich Hauptkommissar Alexander Berghaus in ein kleines Erzgebirgsdorf zurück gezogen. Doch auch hier gibt es nicht ausschließlich idyllischen Frieden, auf der großen Weihnachtspyramide am Markt wurde ein Mordopfer knieend drapiert. Alexanders Chef schickt ihm ausgerechnet Kommissarin Anne Keller, die ihm bei den Ermittlungen helfen soll, dabei kam er schon seinerzeit in Dresden nicht besonders gut mit der schnippischen Kollegin aus. Um den Fall zu lösen, müssen sie sich nicht nur zusammen raufen, sondern auch tief in die Vergangenheit des Opfers eintauchen.

"Eiskaltes Erzgebirge" von Danielle Zinn ist ein Krimi, bei dem mich der regionale Bezug ganz besonders gereizt hat, da ich nicht weit vom Erzgebirge entfernt wohne, war ich bereits das eine oder andere Mal im Handlungsort Crottendorf. Und ich muss sagen, dass es mir sehr gefallen hat, wie die Autorin das verschneite Dörfchen mit seiner heimeligen, vorweihnachtlichen Atmosphäre in Szene gesetzt hat, die Beschreibung des Hintergrunds fand ich gemütlich. Ihren Schreibstil und die Krimihandlung an sich kann ich nur als äußerst fesselnd bezeichnen, ich habe von Seite zu Seite mit gerätselt und selbst, als ich bereits eine leisen Verdacht hatte, wer der Täter gewesen sein könnte, hat die Spannung meiner Meinung nach kein bisschen nach gelassen.

Mit Alexander Berghaus hat die Autorin einen Ermittler vorgestellt, der mir schnell sympathisch war, da die Handlung (in der dritten Person) aus seiner Perspektive erzählt wurde, hatte ich bald den Eindruck, ihn schon recht gut zu kennen. Anne Keller hingegen blieb bis kurz vor dem Ende sehr distanziert, nicht nur Alexander gegenüber, auch mir hat sich ihre Persönlichkeit nur wenig erschlossen. Bei den Nebenfiguren hätte ich mir ebenfalls eine ausführlichere Charakterisierung gewünscht, besonders bei Jan und Sascha Berghaus konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass mir ein Teil der Vorgeschichte fehlt. Eventuell liegt es daran, dass ich die beiden Erzgebirgskrimis von René Seidenglanz noch nicht gelesen habe, an die sich dieser Roman anschließt. (Wem es ebenso geht, dem empfehle ich die Internetseite der beiden Autoren: erzgebirgekrimi.de, dort werden die Hauptfiguren kurz vorgestellt, was mir geholfen hat, mir ein Bild von ihnen zu machen.)

Fazit: Der Regionalkrimi ist von Anfang bis Ende durchgehend spannend und die Beschreibung des erzgebirgischen Hintergrunds fand ich sehr gemütlich. Lediglich einige Figurenbeschreibungen sind für meine Geschmack etwas knapp ausgefallen, insgesamt ist dieser Roman aber eine fesselnde Lektüre, die ich besonders für angenehme Lesestunden am Kamin geeignet sehe, eventuell mit einem warmen Getränk, während es draußen stürmt und schneit.

Bewertung vom 20.12.2023
Stolz und Vorurteil
Disney;Austen, Jane

Stolz und Vorurteil


gut

Wundervolle Illustrationen, textlich eher ausbaufähig

Beinahe jeder kennt den Klassiker " Stolz und Vorurteil" von Jane Austen, sei es als Buch oder eine der Verfilmungen. Nun hat sich Disney an den Stoff gewagt und die Geschichte mit den bekannten und beliebten Zeichentrickfiguren adaptiert. Die optische Aufmachung lässt meiner Meinung nach nichts zu wünschen übrig, so ansprechend wie das Cover gestaltet ist, so bezaubernd finde ich auch die Illustrationen auf jeder einzelnen Seite des Buches.

Inhaltlich bleibt in meinen Augen allerdings reichlich Luft nach oben. Für Kinder ab vier Jahren (wie vom Verlag empfohlen) sehe ich den nacherzählten Klassiker nicht wirklich geeignet, trotz der überschaubaren Textlänge denke ich, ist der Handlungsverlauf für diese Altersgruppe zu kompliziert dargestellt. Ich selbst habe das Leseerlebnis als etwas gehetzt empfunden, sicherlich war mir bereits vorher klar, dass es nicht einfach ist, ein so umfangreiches Werk in einem illustrierten Kinderbuch im entsprechenden Kontext wieder zu geben, dennoch war ich im Nachhinein etwas enttäuscht.

Mir schien es, als ob die Herausgeber zu viel auf einmal gewollt haben, ein Großteil der Ereignisse des Originals wurde knapp angerissen, aber immer nur recht kurz gestreift. Dadurch fand ich es schwer, den Figuren nahe zu kommen, obwohl sie ja alle von den beliebten und mir gut vertrauten Disneycharakteren verkörpert werden. Außerdem hatte ich den Eindruck, nur oberflächlich über die Geschichte hinweg zu eilen, wenn ich Jane Austens wundervolles Buch nicht bereits kennen würde, wäre es mir wahrscheinlich schwer gefallen, überhaupt die Zusammenhänge im Handlungsverlauf nachzuvollziehen.

Fazit: Leider kann die textliche Umsetzung nicht mit den wirklich wundervollen Illustrationen mit halten, für Kinder finde ich die Geschichte zu kompliziert und für Erwachsene hätten es gern ein paar Seiten mehr sein dürfen, um bei der einen oder anderen Szene etwas in die Tiefe zu gehen. So reicht es in meinen Augen nur für eine mittelmäßige Bewertung.

Bewertung vom 13.12.2023
Die Torte der Wünsche
Labord, Lilly

Die Torte der Wünsche


sehr gut

Susan, die in einem Altenheim lebt, sitzt mit einer Freundin auf der Bank, als aus einem Lieferwagen ein Tortenkarton heraus fällt und genau vor ihren Füßen landet. Da auf dem Lieferwagen keine Aufschrift war, die auf den Eigentümer des wunderbaren Gebäcks schließen lässt, verteilt Susan die Torte unter ihren Mitbewohnern - keine gute Idee, denn bald darauf erscheint der Magier Rory im Heim und fordert sein Eigentum zurück. Da es sich angeblich um eine Wunschtorte gehandelt hat, verlangt er eine hohe Entschädigungssumme, die Susan nicht aufbringen kann. Stattdessen hilft sie Rory zukünftig, komplizierte Gebäckstücke herzustellen und ahnt noch nicht, in welchen Strudel der Ereignisse sie damit hinein gezogen wird.

"Die Torte der Wünsche" von Lilly Labord ist eine unterhaltsame Geschichte, die sich nach einem etwas zähen Anfang ganz zauberhaft entfaltet. Bei der Protagonistin handelt es sich um eine rüstige, ältere Dame, die vom Alltag im Heim gelangweilt ist und plötzlich in turbulente Ereignisse der magischen Gesellschaft hinein gezogen wird. Die liebenswerte Susan ist mir sofort ans Herz gewachsen und auch den etwas chaotischen Zauberer Rory fand ich sehr sympathisch. Dagegen hätte ich mir einige der Figuren in ihrem Umfeld etwas ausführlicher beschrieben gewünscht, besonders eine sehr nette Mitarbeiterin im Altenheim fand ich zu knapp charakterisiert.

Der Schreibstil hat mich locker und leicht durch die Geschichte geführt und ich hatte einige angenehme Lesestunden an Susans und Rorys Seite. Die Grundidee fand ich bezaubernd und einzigartig, im Lauf der Handlung hat sich auch die Spannung nach und nach gesteigert, so dass ich den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen mochte. Insgesamt habe ich mich von dem Leseerlebnis wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich den Roman gern weiter empfehle.

Fazit: Nach einen etwas langgezogenem Einstieg hat sich eine zauberhafte Geschichte voller Magie entfaltet, dieses nette Lesevergnügen empfehle ich daher gern weiter.