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Tara
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Ratingen

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Insgesamt 1438 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2025
Kling, Marc-Uwe

Elon & Jeff on Mars


ausgezeichnet

Was für ein Irrsinn!

„Elon & Jeff on Mars“ ist ein satirischer Comic des Autors und Buchstabendurcheinanderbringers Marc-Uwe Kling und des Illustrators Bernd Kissel.

Bereits der Titel deutet an, um wen es geht. Aber das tut es natürlich nicht, die Figuren und Ereignisse sind fiktiv und die Protagonisten heißen Elon Dusk - Chef eines Automobilherstellers - und Jeff Jezos - Gründer des weltweit größten Versandhändlers. Wer die Känguru-Comics kennt, weiß nun bereits Bescheid. Aber Vorkenntnisse aus diesen sind für die Lektüre dieses Comics nicht notwendig.

Die beiden fiktiven Multimilliardäre liefern sich ein Rennen zum Mars, aber eigentlich ist es ganz egal was sie machen und wohin sie wollen, da das Ganze einfach nur irrsinnig ist - irrsinnig abgehoben und irrsinnig komisch. Bei so viel Rivalität und Schadenfreude könnte einem fast das Lachen im Hals stecken bleiben. Könnte, muss aber nicht, man kann sich auch einfach zurücklehnen und darüber schmunzeln.

Abschließend gibt es noch Bonusmaterial, in dem man z.B. erfährt, wie alles begann, Entwürfe verschiedener Cover sieht und einiges mehr.

Da es gerade mal 80 Seiten sind, ist der Comic schnell gelesen. Ich hätte mich gerne noch ein wenig länger über die beiden Multimilliardäre amüsiert.

Bewertung vom 22.09.2025
Sten, Viveca

Lügennebel / Hanna Ahlander Bd.4


ausgezeichnet

Hier tun sich menschliche Abgründe auf

„Lügennebel“ ist bereits der vierte Fall für Hanna Ahlander und ihren Kollegen Daniel Lindskog aus der Polarkreis-Reihe der in Schweden lebenden Autorin und Juristin Viveca Sten. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und können ohne Vorwissen aus den vorherigen Büchern gelesen werden.

Die Studenten Fanny, Olivia, Wille, Amir, Pontus und Emil wollen ihre Ferien in einem abgelegenem Ferienhaus in dem schwedischen Bergdorf Åre verbringen. Schon die Zugfahrt beginnt feucht-fröhlich, allerdings schwingt immer wieder ein scharfer Unterton durch. Für Fanny endet der Ausflug tödlich. Keiner der fünf Verbliebenen kann erklären was passiert ist.
Ob es sich um einen Unfall oder einen Mord handelt, müssen nun Hanna Ahlander und Daniel Lindskog ermitteln.

Wie schon in den vorherigen Bänden sind die Kapitel sehr kurz – 130 auf 528 Seiten. Sie berichten im Wechsel über die Ermittlungsarbeiten und die Ereignisse bei den Studenten. Dadurch liest sich das Buch sehr abwechslungsreich und ich fand es schwierig eine Pause einzulegen. Der Schreibstil ist durch die vielen Dialoge sehr lebendig und leicht zu lesen. Die Spannung steigt stetig.
Neben dem Fall gibt es immer wieder Informationen aus dem dem Privatleben von Hanna und Daniel. Für mich ist es genau die richtige Menge, um sie und ihr Handeln zu verstehen und eine gute Vorstellung von ihnen zu bekommen, ohne dabei zu sehr vom eigentlichen Fall abzuschweifen.

Besonders schön finde ich immer wieder die Beschreibung der winterlichen Landschaft. Sie sorgt bei mir direkt für Kopfkino und ich kann die Kälte regelrecht spüren. Es wird auch deutlich, dass die Autorin ihre Schauplätze ausgesprochen gut kennt und diesen beim Schreiben sicherlich direkt vor Augen hatte.
Das Ende hat mich verblüfft, aber es ist rund und stimmig.

Ich freue mich schon auf weitere Fälle mit Hanna Ahlander und ihrem Kollegen Daniel Lindskog.

Bewertung vom 21.09.2025
Mullen, Kelly

Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste


sehr gut

Ein charmantes Ermittlerduo

„Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste“ ist ein unterhaltsamer Cozy-Crime der in London lebenden Autorin Kelly Mullen.

Die 76-jährige Rosemary MacLaine - genannt Mimi - erhält von ihrer Nachbarin Jane eine Einladung zu einer Party. Leider ist diese nicht freundlich, sondern mit einer Drohung verbunden. Wenn sie nicht erscheint, wird ihr Geheimnis bekannt werden. Obwohl sie nicht das beste Verhältnis zu ihrer Enkelin Addie hat, bittet sie diese, sie zu begleiten. Neben Mimmi gibt es sieben weitere Gäste. Kurz nach ihrer Ankunft wird die Gastgeberin ermordet. Addie und Mimi beginnen zu ermitteln.

Der Schreibstil von Kelly Mullen liest sich sehr angenehm. Die Ereignisse werden lebendig beschrieben, das Herrenhauses von Jane macht neugierig und die Dialoge haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Mimi ist eine ungewöhnliche Person, ein wenig abweisend und keineswegs leicht zugänglich, aber dennoch irgendwie liebenswert. Dass sie es ihrem Mitmenschen nicht leicht macht, weiß sie aber auch selbst, da sie sehr treffend über sich sagt:
„Das Äußere passt einfach nicht zu meinem Inneren.“
Addie fand ich auf Anhieb sympathisch, sie ist ziemlich clever und Mimi gegenüber nicht nachtragend, da sie trotz der Differenzen, die die beiden hatten, direkt ihr Kommen zusichert.

Mir gefiel es wie die beiden an den Fall herangegangen sind. Es macht Spaß sie bei ihren Ermittlungsarbeiten zu verfolgen und dabei selbst mit zu rätseln wer der Mörder sein könnte.
Auch die übrigen Charaktere werden gut beschreiben. Es sind alles interessante Persönlichkeiten.

Im vorderen und hinteren Innencover gibt es Portraits mit kurzen Anmerkungen. Diese fand ich ausgesprochen hilfreich, da die Anzahl der Personen doch recht hoch ist und ich diese so gut auseinanderhalten konnte.

Addie und Mimi sind ein durchaus charmantes Ermittlerduo, denen ich gerne bei ihren Recherchearbeiten gefolgt bin.
Mich hat mich der Krimi gut unterhalten und ich würde gerne mehr von Mimi und Addie lesen.

Bewertung vom 16.09.2025
Eschbach, Andreas

Die Auferstehung


ausgezeichnet

Ein Revival der drei ???

Die drei ??? haben mich durch mein Leben begleitet und als ich das Buch „Die Auferstehung“von Andreas Eschbach entdeckt habe, war mir sofort klar, dass ich das lesen muss.

Justus Peter und Bob sind inzwischen deutlich gealtert und bereits Mitte fünfzig. Obwohl sich die drei Protagonisten spürbar weiterentwickelt haben, sind sie unverkennbar. Jeder von ihnen geht inzwischen seinen eigenen Weg. Ihre Charakterzüge sind beibehalten worden und ich hatte direkt das Gefühl auf alte Bekannte zu treffen.

Nachdem sich die drei ??? auseinandergelebt und nichts mehr miteinander zu tun haben, stoßen sie nun unabhängig voneinander auf einen Fall, der sie wieder zusammenbringt. Wie gewohnt verfolgen sie Spuren und ziehen Schlüsse, gleichzeitig arbeiten sie aber auch ihre eigene Vergangenheit auf.

Während sich zu dem Fall schnell zahlreiche Fragezeichen in meinem Kopf gebildet haben, die es für Justus, Peter und Bob zu beantworten gilt, erfahren wir gleichzeitig einiges aus der Vergangenheit der Protagonisten. Mir hat diese Kombination sehr gut gefallen und ich fand es richtig schön, den Dreien im gesetzten Alter wieder zu begegnen.

Das Buch ist mit 40 Kapiteln auf 448 Seiten deutlich umfangreicher als die altbekannten Fälle der jungen drei ???. Sicherlich wäre es möglich gewesen einige Stellen ein wenig zu kürzen, ohne, dass etwas fehlt. Aber dank des eingängigen Schreibstils des Autors habe ich jede Seite gerne gelesen

Ich kann das Buch Fans der drei ??? ebenso empfehlen, wie Lesern , die spannende Unterhaltung mögen und gerne miträtseln.

Bewertung vom 13.09.2025
Puchner, Eric

Weißes Licht


ausgezeichnet

Fantastisch geschrieben

„Weißes Licht“ ist der zweite Roman des in Baltimore lebenden US-amerikanischen Schriftstellers und Kurzgeschichtenautors Eric Puchner.

Die Handlung beginnt im Sommer 2004 in Montana. Hier wollen Charlie und Cece - mehr als 1000 Meilen von ihrer Heimat entfernt - im Haus von Charlies Eltern heiraten. Beide lieben diesen Ort und so wie er beschrieben wird, ist das voll und ganz nachvollziehbar.
Charlie ist schon seit dem College mit Garret befreundet. Ihr Leben hat sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt, aber nun soll Garret bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen. Cece kennt ihn noch nicht und weiß auch nicht viel über den Freund ihres Mannes, lediglich dass er es bisher nicht leicht im Leben hatte. Als die beiden aufeinandertreffen, findet Cece ihn nicht auf Anhieb sympathisch, aber dennoch verlieben sich die beiden ineinander.

Nun könnte man meinen, dass diese Ereignisse schon mehr als einmal vorgekommen sind, aber was sich im Anschluss alles ereignet und wie Eric Puchner erzählt, macht das Buch besonders und absolut lesenswert.

Der Schreibstil des Autors ruhig und beschreibend, aber an keiner Stelle langwierig. Er erzählt vom Leben, von Liebe, Freundschaft, Treue, dem Älter werden und tragischen Lebensereignissen.

Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und es dauert eine Weile bis sich alles zusammengefügt. Durch die wirklich wunderschönen Landschaftsbeschreibungen von Montana hatte ich beim Lesen Bilder vor Augen und konnte mich gut in die Umgebung wegträumen.

Mich hat das Buch durchgehend gut unterhalten und der Schreibstil von Eric Puchner ist einzigartig – einzigartig schön, so dass ich gespannt auf weitere Bücher des Autors bin.

Bewertung vom 11.09.2025
Aichner, Bernhard

Man sieht nur mit der Schnauze gut


ausgezeichnet

Humorvolle Geschichten aus der Perspektive von Hundedetektiv Aspro

„Man sieht nur mit der Schnauze gut: Aspro ermittelt“ ist ein humorvolles Buch des österreichischen Autors Bernhard Aichner.

Nachdem der treuherzige Aspro von einem Moment auf den anderen sein Herrchen - für ihn sein Chef - durch eine Explosion verloren hat, findet er im nächsten Augenblick durch die junge, schwangere Polizistin vor Ort eine neue Chefin. Damit wird Aspro auch direkt zum Polizeihund und hat eine Menge spannender Fälle zu lösen.

Das Buch besteht aus 26 kurzen Kapiteln. Diese werden aus der Perspektive von Aspro berichtet. Seine Sicht auf die Menschen und ihr Verhalten ist ausgesprochen amüsant und ich habe eine Menge gelacht. Gleichzeitig habe ich auch über Aspros Fähigkeiten gestaunt. Er ist ausgesprochen clever und mutig. Es macht Spaß ihm bei seinen Ermittlungen zu folgen.

Mit Aspro hat Bernhard Aichner einen ausgesprochen sympathischen Protagonisten erschaffen, dessen Gedanken und sein turbulentes Leben einfach zum Schmunzeln einladen.
Ich kann das Buch Hundeliebhabern nur empfehlen.

Bewertung vom 09.09.2025
Foenkinos, David

Das glückliche Leben


sehr gut

Über das Leben und Veränderungen

„Das glückliche Leben“ ist ein ruhiges und Buch über das Leben und Neuanfänge des in Paris lebenden Autors David Foenkinos.

Der 40-jährige Éric Kherson hat seit zwanzig Jahren einen sicheren Posten bei Decathlon, fühlt sich dort nicht überlastet, leidet aber an einer gewissen Lebensmüdigkeit. Genau zu diesem Zeitpunkt bietet ihm eine alte Schulkameradin - Amélie Mortiers - einen Posten an. Amélie muss als Staatssekretärin im Ministerium für Außenhandel ein Team zusammenstellen und braucht jemanden, den sie kennt und auf den sie sich verlassen kann.
Während einer Geschäftsreise nach Seoul sieht Éric eine Leuchtreklame: „Happy Life“. Neugierig erkundet er, was dahinter steckt. Dort werden Beerdigungen angeboten – eigene Beerdigungen. Éric meldet sich an und macht damit einen Schritt in ein neues Leben. Er kommt zur Ruhe und besinnt sich darauf, was im Leben wichtig ist. Diese Möglichkeit möchte er auch anderen Menschen eröffnen und bringt „Happy Life“ nach Frankreich.

Der Schreibstil von David Foenkinos liest sich leicht und flüssig.
Obwohl ich das Ritual selbst zunächst ein wenig befremdlich fand, konnte ich Érics Veränderung gut nachvollziehen und fand seine Verwandlung, seine Reise zu sich selbst und seine Gedankenexperimente schön zu lesen. Allein das hat dazu geführt, dass ich zur Ruhe gekommen bin und anfing über mein Leben nachzudenken.

Durch die Beschäftigung mit der Endlichkeit wird Lebensfreude geweckt, so dass die Protagonisten handeln und ihr Leben aktiv in die Hand nehmen. Dieser Funke überträgt sich beim Lesen und wird richtiggehend greifbar.

Allerdings dauert es ein wenig, bis die im Klappentext angekündigte Story startet und ich habe die Vorgeschichte als ein wenig langatmig empfunden.

Es ist ein ruhiges Buch über Selbstfindung und ein erfülltes Leben, das nachdenklich macht und seine Leser*innen zur Besinnung kommen lässt.

Bewertung vom 08.09.2025
Abel, Susanne

Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104


ausgezeichnet

Erschütternd & berührend

"Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104" ist ein sehr eindringlicher Roman der Autorin Susanne Abel.

1945 kommt ein kleiner Junge mit dem Kindertransport aus Danzig. Auf die Frage nach seinem Namen schweigt er und wird daraufhin Hartmut genannt. Er kommt in eine katholisches Kinderheim, in dem er Margret kennenlernt. Sie ist einige Jahre älter als er, beschützt ihn und passt auf ihn auf.
Leider verlieren sich die beiden aus den Augen, finden sich wieder, heiraten, bekommen eine Tochter, eine Enkelin und eine Urenkelin - Emily -um die sie sich kümmern.
Emily ist es auch, die das Schweigen in ihrer Familie bemerkt und beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Der Schreibstil von Susanne Abel liest sich trotz der Schwere des Themas sehr leicht und angenehm. Sie berichtet im Wechsel aus der Vergangenheit und in der Gegenwart. Die Ereignisse nach dem Zweiten Weltkrieg, was Margret und Hardy damals erleben mussten, sind schon beim Lesen nur schwer zu ertragen. Auch wenn diese Geschichte fiktiv ist, die Ereignisse sind real und gehen unter die Haut.
Die Charaktere wirken authentisch und die Autorin versteht es sehr gut deutlich zu machen, wie sich die Vergangenheit auf die Gegenwart auswirkt. Traumatische Erlebnisse werden verschwiegen, kommen dennoch immer wieder hoch und machen das Leben auch für die nachkommenden Generationen schwierig.

Mich hat dieser Roman erschüttert und berührt. Es ist mir immer wieder unbegreiflich wie die Menschen miteinander umgehen und es ist erschreckend wie weitreichend die Folge sind.

Man merkt, dass Susanne Abel ausgiebig recherchiert haben muss und mit ihrem Nachwort rundet sie ihren Roman gelungen ab.

Bewertung vom 07.09.2025
Killick, Jennifer

Dread Wood - Tödliches Nachsitzen


ausgezeichnet

Tolle Kombination aus Humor und Spannung

„Dread Wood - Tödliches Nachsitzen“ ist der erste Band einer neuen Abenteuerreihe der britischen Autorin Jennifer Killick für junge Leser ab 10 Jahren.

Angelo, Hailie, Naira und Gus gehen gemeinsam in eine Schulklasse. Die vier mögen sich nicht besonders und müssen nun, ausgerechnet an einem Samstag, gemeinsam nachsitzen. Ihr Lehrer Mr Canton nimmt sie in Empfang und sammelt als erstes ihre Handys ein. Noch während er ihnen erklärt, dass es sich keineswegs im eine Bestrafung, sondern lediglich um eine Kurskorrektur handelt, ertönt ein furchterregender, schmerzvoller Schrei. Auf der Suche nach dem Auslöser schauen die Fünf zunächst im Schweinestall nach und stellen fest, dass eines der fünf Schulschweine fehlt. Auf der Suche nach diesem verlieren die Schüler auch noch Mr Canton….

Der Schreibstil von Jennifer Killick ist durch zahlreiche Dialoge äußerst lebendig und humorvoll gestaltet. Dennoch liegt die ganze Zeit eine leicht bedrohliche Atmosphäre in der Luft.
Die Ereignisse werden aus der Ich-Perspektive von Angelo berichtet und erfolgen Schlag auf Schlag. Zum Durchatmen kommt man hier nicht, dafür ist einfach zu viel los. Mit den vier Schülern hat die Autorin sehr unterschiedliche Charaktere erschaffen, da sie aus verschiedenen familiären Verhältnissen kommen und jeder von ihnen seine eigenen Besonderheiten hat.

Die Kapitel sind kurz – insgesamt 24 auf nur 288 Seiten. Jedes beginnt mit einer Überschrift die neugierig macht und in die immer gleich, leicht unheimlich wirkende Illustration eingerahmt ist.

Das Buch ist leicht zu lesen und äußerst spannend. Wer Humor und gruselige Momente mag, liegt hier richtig. Wir sind schon sehr gespannt, was sich als nächstes in Dreadwood ereignen wird.

Bewertung vom 07.09.2025
Walder, Vanessa

Flora Magica (Band 2) - Die Gabe der bösen Kräuter


ausgezeichnet

Fantastisch - spannend - magisch

„Flora Magica - Die Gabe der bösen Kräuter“ ist nach „Flora Magica - Das Geheimnis der Nachtschatten“ der zweite Band einer Fantasy-Reihe der in Berlin lebenden österreichischen Buch- und Drehbuchautorin Vanessa Walder.

Vorkenntnisse aus dem ersten Band sind nicht unbedingt erforderlich, da sie Beziehungen der Charaktere untereinander und das Erbe der Familie Canubula zu Beginn kurz erläutert werden. Trotzdem würde ich empfehlen die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um die Entwicklung der Charaktere besser nachvollziehen zu können.

Auch dieses Mal stehen wieder die Zwillingsgeschwister Tierra, Sol, Avia und Zacharias im Mittelpunkt, von denen jeder eine besondere Begabung hat, die ihnen bei ihrer Aufgabe behilflich ist. Nach dem Tod ihrer Urgroßmutter Flora sind sie die Hüter der magischen Pflanzen. Ihr Wissen beziehen sie aus einem alten Buch ihrer Vorfahren. Eine verbotene Lieferung mit Samenpflanzen sorgt für Aufregung. Gleichzeitig ist da noch die Firma Novocreos, gegen die sie die magischen Pflanzen verteidigen müssen.

Der Schreibstil von Vanessa Walder ist mitreißend und fesselnd. Ihre Charaktere werden ebenso lebendig beschrieben wie die magische Welt der Pflanzen.

Im Verlauf der Handlung erfährt man durch Ausschnitte aus dem Buch der magischen Pflanzen viele wissenswerte Fakten über Pflanzen. Diese sind immer geschickt mit der Handlung verwoben und interessant zu lesen. Ich habe dabei noch einiges gelernt.

Zahlreiche Zeichnungen der Illustratorin Marie Beschorner machen das Buch zu einem lebendigen Leseerlebnis. Die Schwarz.Weiß-Illustrationen wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet und passen einfach perfekt.

Zudem beginnt jedes Kapitel mit einem treffenden Zitat, über das es sich lohnt nachzudenken.

Das Buch ist ein ganz wundervolles Paket aus Magie, Spannung, wissenswerten Fakten aus der Pflanzenwelt, Freundschaft und Abenteuer, in dem auch der Humor nicht zu kurz kommt.
Wir freuen uns jetzt schon riesig auf den dritten Band der Reihe.