Benutzer
Benutzername: 
harakiri
Wohnort: 
Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1173 Bewertungen
Bewertung vom 03.10.2025
Patterson, James;Paetro, Maxine

Der 21. Geburtstag / Der Club der Ermittlerinnen Bd.21


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für den Womens Murder Club, bereits der 21. Und der hat es in sich. Denn der vermutete Täter ist aalglatt und schafft es, berechtigte Zweifel an seiner Schuld zu wecken.
Eine Frau verschwindet mit ihrem Kind spurlos – und der Ehemann gerät unter Verdacht. Verhält er sich doch mehr als auffällig. Erste Indizien und später Beweise führen dazu, dass er verhaftet wird. Doch in Lindsay Boxer, der Ermittlerin, erwachen Zweifel. War wirklich Burke der Täter oder der Unbekannte, den er zu seiner Verteidigung anführt?
Ich freue mich jedes Mal auf ein neues Buch aus der Reihe. Und bin bisher nie enttäuscht worden. Auch in seinem neuen Krimi schaffte es Patterson, dass ich förmlich an den Seiten klebte und eine nach der anderen verschlungen habe. Seine Erzählweise brachte auch mich dazu, den Täter anzuzweifeln.
Patterson schreibt wieder locker und so, dass man gar nicht merkt, dass man durch seinen Krimi rast. Das Tempo und der Spannungsbogen sind von Anfang an hoch und lässt bis zum Ende nicht nach. Dabei arbeitet Patterson nicht mit grausamen Szenen, so dass auch Menschen, die nicht gern blutige Thriller lesen, auf ihre Kosten kommen.
Obwohl Band 21 einer langen Serie ist, funktioniert Der 21. Geburtstag auch für diejenigen, die nicht alle vorherigen Bände kennen. Die wichtigsten Beziehungen und Hintergründe fließen locker in die Handlung mit ein. Die Charaktere sind weiterhin authentisch und sympathisch. Lediglich den Schluss fand ich etwas schnell herbeigeführt und lieblos.
Fazit: Der neue Fall des Womens Murder Club überrascht durch eine Handlung, die überraschender kaum sein könnte.

Bewertung vom 03.10.2025
Haller, Elias

Todesstimme


ausgezeichnet

Tara Kronberg in ihrem schwierigsten Fall. Nach einem Podcast häufen sich die Selbstmorde in Leipzig – und Tara soll den Täter finden. Doch wie? Die Stimme ist verzerrt und auch sonst gibt es wenig Anhaltspunkte.
Von Anfang an ist der Spannungsbogen deshalb hoch, weil man sich nicht vorstellen kann, wie die Handlung aufgeklärt werden könnte. Doch akribisch werden Zeugen vernommen, Spuren verfolgt und die neueste Technik zum Einsatz gebracht.
Haller ist selbst Polizist und das merkt man beim Schreiben. Die Ausdrucksweise und auch der Fortgang und der Aufbau der Ermittlungen. Das gefällt mir wieder sehr gut.
Teilweise ist die Story relativ grausam, aber ich mag es, wenn es auch einmal etwas härter zugeht in einem Thriller. Hallers Schreibweise ist ansonsten flüssig und mitreißend und es macht einfach Spaß, seine Bücher zu lesen.
Fazit: ich bin schon sehr gespannt auf die angedeuteten Härtefälle, mit der das Dezernat Signalrot im nächsten Band betraut werden wird.

Bewertung vom 30.09.2025
Jónasson, Ragnar

Weich fällt der Schnee


sehr gut

16 Geschichten – mal rätselhaft, mal aufklärend, mal traurig und mal zum Schmunzeln. Aber alle irgendwie überraschend.
Man sagt ja, dass die wahre Kunst des Schreibens darin liegt, in Kurzgeschichten Emotionen aufzubauen. Und das gelingt Jonasson sehr gut. Seine 16 Geschichten lesen sich locker und haben teilweise ein Ende, das man sich als Leser selbst erschließen kann.
Die Geschichten drehen sich um Geständnisse, Rätsel, alte Verbrechen und vieles mehr und haben eins gemeinsam: sie spielen an oder um Weihnachten in Island. Besonders gut gefallen hat mir „Das Rätsel“, in dem eine Frau einen Buchhändler um Hilfe beim Lösen eines Kreuzworträtsels bittet. Auch „Keine Panik“ hat mir sehr gut gefallen, wenngleich das Ende recht überraschend war.
Rührend ist die Story um die Tochter, die nach vielen Jahren zurück zu ihrem Vater kommt. „4 mal 3,33“ jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken und auch viele der anderen Kurzgeschichten – mal mehr, mal weniger kurz – hatten es in sich.
Jonassons Schreibweise ist gewohnt flüssig und anschaulich, man kann sich gut in die Geschichten hineinversetzen, auch wenn diese teilweise recht kurz sind.
Fazit: Ich bin eigentlich kein Fan von Kurzgeschichten, bei Jonasson mache ich aber gerne eine Ausnahme.

Bewertung vom 24.09.2025
Page, Libby

Das Jahr voller Bücher und Wunder


ausgezeichnet

Ein Buch im Stil von P.S. Ich liebe dich, nur bekommt Matilda, genannt Tilly, nach dem Tod ihres Mannes jeden Monat ein Buch geschenkt. Diese Bücher bringen Tilly dazu, über ihren Schatten zu springen, Neues zu probieren und ihr über ihre Trauer hinwegzuhelfen. Und dann ist da ja auch noch der sympathische Buchhändler.
Bereits „Im Freibad“ und „Inselheimat“ von der Autorin konnten mich begeistern und so war ich gespannt auf ihr neues Werk. Und sie hat mich nicht enttäuscht. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Natürlich denkt man unwillkürlich an P.S. Ich liebe dich – aber das Buch ist dann für Buchlieberhaber doch etwas ganz Besonderes. Ich habe mir jedenfalls gleich mal das Buch Matilda von Roald Dahl bestellt, weil es Tillys Lieblingsbuch ist.
Pages Charaktere sind wieder sehr gut ausgearbeitet und man kann sich sehr gut in alle hineinversetzen.
Was ich mir noch gewünscht hätte, wäre ein wenig mehr über Joes Krankheit, damit man da nicht im Dunkeln tappt. Gerade diese Momente bieten aber auch Anlass zur Traurigkeit im Buch, die vielleicht manche Menschen triggern könnte.
Fazit: „Das Jahr voller Bücher und Wunder“ ist ein Roman, der mich nicht nur berührt, sondern regelrecht umarmt hat.

Bewertung vom 19.09.2025
Lagrange, Pierre

Schweigende Provence / Commissaire Leclerc Bd.13


ausgezeichnet

Albin Leclerc auf Agatha Christies Spuren
Als Albin Leclerc die Einladung eines Millionärs erreicht, zögert er nicht eine Sekunde und findet sich auf dessen Landsitz ein. Albin soll den Tod der Frau des Millionärs klären. Die Situation eskaliert als ein Sturm das Landhaus von der Außenwelt abschneidet.
Bereits der 13. Fall für Albin und Mops Tyson. Und dieses Mal ist Albin ganz auf sich gestellt. Was ich schön fand, denn so langsam ist das Thema „Albin stolpert zufällig in die Ermittlungen seiner ehemaligen Kollegen“ etwas ausgelutscht. In „Schweigsame Provence“ darf Albin also alleine ermitteln. Die Verdächtigen sind auf dem Landgut versammelt und haben alle ein Motiv. Eine mühsame Kleinarbeit beginnt und langsam kommt Albin dem Täter auf die Spur.
Leclerc lesen ist immer etwas Besonderes. Was nicht zuletzt an Tyson liegt. Auch der Schreibstil von Lagrange ist erwähnenswert. Sehr lebendig, flüssig und anschaulich. Und die Charaktere liebenswert. Natürlich allen voran Albin Leclerc, der nicht nur logisch denkt, sondern auch mit viel Empathie an seine Fälle und die Verdächtigen herangeht. Die Dialoge im Buch sind pointiert und das Ende konnte mich dann in vielen Dingen überraschen.
Fazit: Nicht nur für Frankreich-Liebhaber ein Genuss. Ich bin bei diesem Buch wieder voll auf meine Kosten gekommen und freue mich schon auf den nächsten Fall.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2025
Johannsen, Anna

Das erkaufte Glück


ausgezeichnet

Mit einer neuen Kommissarin startet Anna Johannsen ihre neue Reihe.
Lea Nielsen wechselt den Arbeitsplatz, um besser für ihren erkrankten Vater sorgen zu können. Gleich ihr erster Fall ist mehr als knifflig: die 19-jährige Maya van Berg verschwindet. Entführung oder ist das Mädchen vor ihrer dominanten Mutter geflohen? Lea hat es nicht leicht in einem von Männer dominierten Revier und ermittelt auf eigene Faust.
Ein sehr kniffliger Fall, der sich von einer Entführung zu einer Fahndung wandelt. Johannsens Charaktere sind lebensnah gezeichnet und ein wenig Romantik darf natürlich nicht fehlen.
Johannsen schreibt locker und flüssig und lädt ein zum Miträtseln. Ihre Krimis leben nicht von Blut und Splatter, sind aber deshalb nicht minder spannend.
Fazit: Auch die dritte Reihe der Autorin lädt zum Verfolgen und Mitfiebern ein.

Bewertung vom 19.09.2025
Safier, David

Mord unterm Weihnachtsbaum / Miss Merkel Bd.5 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Puffeline in ihrem ersten Weihnachtskrimi
Nach einem abgebrochenen Urlaub auf Hawaii entdecken Angela und ihr Mann Achim eine Leiche in ihrem Kamin. Die Zeit, den Mord aufzuklären, eilt. Denn schließlich soll ja Hl. Abend auf dem Schloss gefeiert werden.
In gewohnt humorvoller Weise nimmt Safier uns mit in seinen neuen Merkel-Krimi. Dabei nimmt er nicht nur die Ermittlungen in einem Kriminalfall auf, sondern nebenbei auch noch den einen oder anderen Politiker auf die Schippe.
Safiers neues Buch ist eher eine Kurzgeschichte, denn die 192 Seiten sind schnell gelesen. Aber gern gelesen, denn der Schreibstil ist locker und regt zum Schmunzeln an. Die Handlung ist überschaubar und die Charaktere gewohnt sympathisch. Leider kam Marie dieses Mal kaum vor. Amüsiert habe ich mich über den Urlaub auf Hawaii mit den Obamas.
Safier schreibt mit Mord unterm Weihnachtsbaum einen leichten und unterhaltsamen Krimi mit einem Mix aus Humor und Ermittlungen. Angela Merkel als Ermittlerin ist eine skurrile Idee, die aber gut funktioniert.
Der Fokus des Krimis liegt, wie bei den anderen Büchern aus der Reihe, auf Unterhaltung, nicht auf Spannung.
Fazit: ein schöner Cosy-Krimi, nicht nur für den Weihnachtsurlaub.

Bewertung vom 14.09.2025
Gablé, Rebecca

Rabenthron / Helmsby Bd.3


sehr gut

Der neue Roman von Rebecca Gablé umfasst die Jahre 1013 – 1041 und spielt zeitlich vor ihrem Roman „Das zweite Königreich“
Wie immer gibt es einen Protagonisten, der gut und edel ist. In diesem Fall: Aelfric of Helmsby. Seine Geschichte ist eng mit der der englischen Könige verwoben und seine Lebensgeschichte zu verfolgen hat viel Spaß gemacht.
Dieses Mal konnte ich allerdings teilweise gar nicht so sehr in die persönliche Geschichte der Protagonisten abtauchen, weil es sehr viele geschichtliche Ereignisse gab und die sehr viel Raum einnahmen. Ich lese immer viel lieber die persönlichen Geschehnisse. Hiervon gab es dann aber – kein Wunder, das Buch umfasst fast 900 Seiten – auch eine ganze Menge. Teils grausam, teils zart, romantisch oder stürmisch, teils roh, aber auch humorvoll. Vor allem die Beziehung zwischen Aelfric und seinem Sohn Penda mochte ich sehr.
Gablés Recherchen sind glaubhaft und gründlich und sie schafft es erneut, historische Fakten und Charaktere mit fiktiver Handlung und Charakteren zu verweben und die Hintergründe sehr detailreich auszuarbeiten. Die Sprache ist sehr bildhaft und flüssig, man kann sich gut in die Handlung hineinversetzen. Dennoch haben die vielen historischen Details und die vielen ähnlichen Namen den Lesefluss etwas gestört.
Fazit: Wieder gelingt es Gablé, ihre Leser über fast 900 Seiten grandios zu unterhalten.

Bewertung vom 30.08.2025
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschworen / Mörderisches Island Bd.5


ausgezeichnet

Ein Todesfall in der Vergangenheit zieht weite Kreise.
Als Porgeir in seinem Sommerhaus ermordert aufgefunden wird, ist noch nicht klar, welche Hintergründe hinter dem Mord stecken und was die Ermittlungen alles aufdecken. Hier hat die Autorin einiges an Überraschungen für den Leser bereit. Vor allem das Zitat, das sich bei dem Toten findet, gibt Elma Rätsel auf.
Die Kapitel wechseln sich ab in Gegenwart und Vergangenheit und besonders die Vergangenheit ist sehr aufschlussreich für den Leser. Hier gibt es Hintergrundwissen, das den Ermittlern fehlt.
Der Spannungsbogen hält von der ersten Seite an und vor allem am Ende sorgt sie durch schnelle Perspektivenwechsel dafür, dass man förmlich durch die Zeilen rast.
Mir gefiel auch das Privatleben von Elma sehr gut, das sehr ausgewogen in die Handlung eingeflochten wird.
Fazit: In Island wird nicht gemordet? Falsch – bei AEgisdottir schon, und wie.

Bewertung vom 30.08.2025
Tsokos, Michael

Mit kalter Hand / Die Sabine Yao-Reihe Bd.3


sehr gut

Sabine Yao in ihrem 3. Fall. Und der hat es in sich und fordert die Rechtsmedizinerin auf allen Ebenen. Ein Pferdemörder, Leichenteilefunde im Wald und jede Menge anderer Leichen auf dem Tisch.
Wer Tsokos kennt, weiß, worauf er sich einlässt. Eigentlich gehört eine Warnung auf den Titel. Denn bereits das Umschlagbild innen benötigt einen starken Magen. Das Buch beginnt mit der täglichen Sitzung in der Rechtsmedizin und einigen kuriosen Todesfällen, die es aufzuklären gilt. Die Rechtsmediziner brauchen hier viel Einfühlungsvermögen und Wissen und das vermittelt Tsokos durch seine Schilderungen wahrer Vorgänge sehr genau. Manchmal zu genau, ich erwähnte bereits den starken Magen.
Die Kapitel sind meistens recht kurz und knackig und vor allem die, in denen ein (junger?) Mann seine Fantasien auslebt und einen Mord plant, hatten es mir angetan. Hier hätte ruhig noch mehr passieren dürfen. Aber Tsokos fokussiert seine Thriller ja eher in der Aufklärung durch die Rechtsmedizin als durch die Sicht der Polizei.
Yaos Ausflug in die Pferdewelt fand ich, gelinde gesagt, minderspannend. Für mich hätte es diesen Strang nicht gebraucht.
Fazit: das perfekte Verbrechen gibt es nicht, die Rechtsmedizin kennt viele Tricks.