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leseratte1310
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Niederrhein
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Bewertungen

Insgesamt 3644 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2021
Popp, Susanne

Madame Clicquot und das Glück der Champagne


ausgezeichnet

Barbe-Nicole Clicquot ist erst 27 Jahre alt, als ihr Mann zu Tode kommt. Nun ist sie mit ihrer kleinen Tochter auf sich gestellt. Sie will das Geschäft ihres Mannes weiterführen, was der Familie gar nicht gefällt. Es stellt sich heraus, dass sie eine gute Winzerin ist. Trotzdem ist es nicht einfach, denn die Geschäfte laufen nicht so gut während der Zeit der napoleonischen Kriege. Sie entwickelt ein neues Herstellungsverfahren und macht den Champagner zu etwas Besonderem. Es gibt auch wieder Männer, die sie heiraten möchten, doch Barbe-Nicole lehnt ab, denn nur als Witwe kann sie die Geschäfte unter ihrem Namen weiterführen.
Mir hat diese Geschichte gut gefallen, ganz besonders, weil Barbe-Nicole Clicquot eine reale Person war. Außerdem habe ich noch einiges über die Herstellung von Champagner erfahren, was mir bisher nicht bekannt war.
Barbe-Nicole Clicquot hat es nicht leicht, ihre eigenen Interessen wahrzunehmen. Aber sie ist kämpferisch, eine begabte Winzerin und geschäftstüchtig. Natürlich könnte ihr das alles nicht alleine gelingen, aber sie hat treue Angestellte, die sie unterstützen. Aber ihr Mitarbeiter Louis Bohne und der Buchhalter Christian Kessler entwickeln Gefühle für sie und würden Barbe-Nicole gerne heiraten. Aber um das Unternehmen weiterhin unter ihrem Namen führen zu können, lehnt sie die Anträge ab.
Es ist eine interessante und sogar spannende historische Geschichte, die mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 28.02.2021
Zimmerman, Vicky

Kann Spuren von Glück enthalten


sehr gut

Kate und Nick wollen zusammenziehen, doch im Urlaub bemerkt Kate, dass Nick sich wohl nicht wirklich sicher ist. Er braucht Zeit für sich alleine. Es kommt zur Trennung. Aber etwas fehlt ihr in ihrem Leben. Kate nimmt ein Ehrenamt an. Im "Lauderdale House für außergewöhnliche Damen" gibt sie Kochkurse. Dort lernt sie die 97-jährige Cecily kennen, die ein sehr spitze Zunge hat. Zunächst streiten sich Kate und Cecily, aber dann kommen sie sich näher. Cecily zeigt Kate ein ganz besonderes Kochbuch. Dadurch verändert sich Kates Leben entscheidend.
Das Buch liest sich locker leicht, und die Geschichte ist emotional und humorvoll.
Kate steht kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag und ihr Leben läuft nicht so, wie sie sich das vorgestellt hat. Ihr Job bereitet ihr keine Freunde und ihr Freund Nick hat wohl Angst vor der Enge, wenn sie zusammenziehen. Cecily hat schon ein langes Leben hinter sich. Sie ist geistig rege und wortgewandt, was auch Kate zu spüren bekommt. Aber Cecily ist ihr Lebensmut abhandengekommen. Die so unterschiedlichen Frauen freunden sich nach einiger Zeit an. Kate beginnt ihr eigenes Leben zu überdenken. Der erste Schritt zur Veränderung ist getan. Aber auch die anderen Charaktere sind lebendig und authentisch gezeichnet.
Die Menüvorschläge für besondere Lebenslagen haben mir gut gefallen. Dieses spezielle Kochbuch hat für die Geschichte eine ganz besondere Bedeutung.
Obwohl die Geschichte humorvoll erzählt ist, berührt sie dennoch und bringt einen zum Nachdenken.
Mir hat das Buch gut gefallen.

Bewertung vom 25.02.2021
Naumann, Kati

Wo wir Kinder waren (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schon seit der Kaiserzeit gibt es die Spielzeugfabrik der Familie Langbein in Sonneberg. Sie hat die politischen Wirren und die Kriege überstanden, doch die Wiedervereinigung bringt das Ende. In der Familie Langbein gibt es Verbitterung und Streitigkeiten. Das Werk muss leergeräumt werden und Eva, Iris und Jan, die Cousins sind, machen sich ans Werk. Dabei kommen Erinnerungen hoch und sie kommen sich wieder näher. Dann taucht bei einer Internetauktion eine Langbein-Puppe auf, die noch der Großvater bemalt hat. Sie Cousins fassen ein Plan, sie wollen die Tradition ihrer Familie wieder aufleben lassen.
Bereits das Buch „Was uns erinnern lässt“ der Autorin Kati Naumann hat mir gut gefallen und daher wollte ich auch dieses Buch unbedingt lesen. Sie führt uns mit diesem Roman zurück in die Vergangenheit und die deutsch-deutsche Geschichte. Die Firma Langbein hatte oft mit Schwierigkeiten in dieser wechselhaften zeit zu kämpfen. Aber ihnen war immer wichtig, den Betrieb zu erhalten und ihren Arbeitern ein Auskommen zu sichern. Doch als die Mauer fiel, kommt auch das Ende. Die im Westen und die im Osten hatten sich auseinandergelebt und man fand keinen Weg mehr zueinander. Auch die Mauer in den Köpfen wollte nicht so schnell fallen. Eva und ihr Cousin Jan sind in Sonneberg aufgewachsen und Iris kommt aus dem Westen. Sie müssen sich erst zusammenraufen, doch dann erkennen sie, was die Familie geleistet hat und dass es wichtig ist, sich zu vergeben.
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Die Charaktere sind lebendig und stimmig dargestellt. Auch die Gegend am Rennsteig im Thüringer Wald ist sehr atmosphärisch beschrieben.
Ein schöner und berührender Roman.

Bewertung vom 24.02.2021
Klass, David

Klima


sehr gut

Ein Öko-Terrorist, der als „Green Man“ bekannt ist, beschäftigt das FBI seit Monaten. Seine Angriffe sind minutiös geplant und er hinterlässt viele Tote. Aber immer wieder kann er entkommen. Sein Ziel ist es, alles zu zerstören, was die Umwelt bedroht. Es gibt natürlich auch viele, die das gut finden. Dann entdeckt der FBI-Datenanalyst Tom Smith etwas, das alle anderen übersehen haben.
Für mich ist „Klima“ das erste Buch des Autors David Klass. Dieser Umwelt-Thriller ist packend geschrieben und hat mir gefallen.
Jeder weiß, wie sehr wir unserer Umwelt geschadet haben und ihr auch weiterhin nicht die Beachtung zukommen lassen, die erforderlich wäre. Wenn die Wirtschaft ihre Interessen verfolgt, hat der Umweltschutz schlechte Karten. Wir wissen genau, was wir besser nicht machen sollten und doch will niemand einen Rückschritt in Kauf nehmen und immer wieder dominieren die finanziellen Aspekte.
Green Man will etwas dagegen tun, was jeder nachvollziehen kann. Doch das darf nicht durch Zerstörung geschehen und keine Menschenleben kosten. Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Aber seine Aktionen ziehen immer mehr Bewunderer an.
Tom Smith ist jung und unerfahren, aber sehr aufmerksam. Auch er gerät in einen Zwiespalt, denn er kann die Beweggründe seines Gegners nachvollziehen. Wird er es mit dem Gegner aufnehmen können, der rücksichtslos seine Ziele verfolgt?
Es ist ein spannender und actionreicher Thriller, der aber trotzdem auch nachdenklich stimmt.

Bewertung vom 24.02.2021
Peters, Julie

Die Dorfärztin - Ein neuer Anfang / Eine Frau geht ihren Weg Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Helene Wittmann, genannt Leni, kehrt mit ihrer kleinen Tochter Marie 1928 in das kleine Dorf in Westfalen zurück, um die Landarztpraxis zu übernehmen. Aber sie sieht sich vielen Vorurteilen ausgesetzt und auch ihre Familie ist skeptisch, dass sie das alles schaffen wird. Ihr Jugendfreund Matthias hat ihr früher im beigestanden, doch er gilt seit Jahren als verschollen. Leni setzt alles daran, Matthias zu finden, denn er ist Maries Vater.
Dieser Roman lässt sich leicht und angenehm lesen und ich konnte mir gut vorstellen, wie es in dem Dorf zugeht.
Leni ist eine starke junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. §Eine körperliche Beeinträchtigung hat sie schon als Kind immer wieder ins Krankenhaus gebracht, wo sie die Pflegerin Anne kennenlernt. Da Lenis eigene Mutter sich hauptsächlich um ihre Firma gekümmert hat, blieb für die Kinder wenig Zeit. So wurde Anne ein Mutterersatz und ihr Sohn Matthias war wie ein Bruder für Leni. Doch dann wurde mehr daraus. Leni will den Menschen helfen und Ärztin werden. Das schafft sie auch tatsächlich, denn sie lässt sich nicht entmutigen, egal was die anderen von ihr erwarten. Doch auch als sie es geschafft hat, muss sie sich weiter durchkämpfen.
Leni lebt in einer Zeit, als Frauen sich noch um Familie und Heim kümmern sollten. Daher sah man ein Studium als unnötig an. Ihre Familie geht davon aus, dass Leni nicht heiraten wird und sich daher für die Familie aufopfert. Aber Leni hat andere Pläne.
Mit Matthias bin ich nicht wirklich warm geworden. Als Junge war er mir sympathisch, weil er Leni ein guter Freund war und sie nahm, wie sie war. Doch als Mann war er mir nicht mehr so sympathisch, auch wenn ich verstehen kann, dass der Krieg seine Spuren hinterlassen hat.
Nun bin ich gespannt, wie es weitergeht und hoffe, dass ich mehr über Lenis Tätigkeit als Ärztin erfahre.
Der Roman hat mich gut unterhalten.

Bewertung vom 23.02.2021
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nachdem ihre Mutter gestorben ist, wachsen die Schwestern Marlene und Emma Lindow im Waisenhaus auf. Als sie dann auf eigenen Füßen stehen müssen, empfinden sie es als größtes Glück, dass sie einen der begehrten Ausbildungsplätze als Kinderkrankenschwester an der Kinderklinik Weißensee bekommen. Es wird kein leichter Weg. Marlene wird schon bald klar, dass sie gerne Medizin studieren möchte, um Ärztin zu werden. Emma ist nicht so forsch wie ihre Schwester und so entfernen sich die beiden immer mehr voneinander.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr gut lesen. Die Kapitelüberschriften zeigen an, wo und wann das jeweilige Kapitel spielt. Zwischendurch wird die Geschichte durch Tagebucheinträge und Briefe vertieft.
Die Schwestern müssen Höhen und Tiefen erleben. Als Waisen müssen sie sich besonders anstrengen und trotzdem lässt man sie das spüren. Sie haben so lange zusammengehalten, daher hat es mir leidgetan, dass sie sich immer mehr entfremden. Beide aber kümmern sich aufopferungsvoll um ihre kleinen Patienten. In der Liebe müssen auch beide mit Enttäuschungen fertig werden. Aber auch die vielen anderen Personen sind gut und authentisch dargestellt.
Der Roman spielt in einer Zeit, als die Standesunterschiede noch große Bedeutung haben. Die Frauen in der Zeit haben es nicht leicht, wenn sie ein selbstbestimmtes Leben führen wollen. Man erwartet, dass sie heiraten und sich um Familie und Heim kümmern. Ich fand es auch sehr interessant, etwas über die Kinderheilkunde in jener Zeit zu erfahren.
Mir hat dieser Roman gut gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Bewertung vom 23.02.2021
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Der verschollene Professor (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 2) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auch wenn Lukas seinen besten Freund vermisst, so hat er sich doch inzwischen gut eingelebt. Das liegt auch an dem geheimen Studierzimmer, wo die Standuhr steht, die Lukas Zugang zum Flüsterwald ermöglicht. Dieses Zimmer hat früher dem Professor gehört, der im Wald verschwunden ist. Seine Enkelin Ella will ihn unbedingt wiederfinden und ist ziemlich penetrant, was Lukas nicht gefällt. Doch dann stimmen Lukas und seine Freunde aus dem Flüsterwald zu, Ella zu helfen und das Rätsel, welches der Professor hinterlassen hat, zu lösen. Sie ahnen nicht, dass es ziemlich gefährlich für sie wird.
Autor Andreas Suchanek hat einen gut zu lesenden und packenden Schreibstil, der mich schon beim Mords-Team begeistert hat. Auch hier ist die Spannung hoch.
Lukas ist der Umzug nicht leichtgefallen, der nötig war, weil sein Vater einen neuen Job bekam. Er ist ein sympathischer Junge und ich konnte nachfühlen, dass er seinen besten Freund vermisst. Doch inzwischen hat er Freunde im Flüsterwald gefunden, von denen seine Familie aber nichts weiß. Das ist die mutige Elfe Felicitas mit magischen Kräften, die coole Katze Punchy und der schokoladensüchtige Menok Rani. Nun kommt also noch Ella dazu, die penetrant und oft wütend ist, aber sie sorgt sich auch um ihren Großvater. Dazu kommen aber noch weitere Figuren, die auch interessant und gut dargestellt sind.
Das Rätsel ist nicht leicht zu lösen, aber gemeinschaftlich geht es halt besser. Die Freunde erleben sehr Abenteuerliches im Flüsterwald, das auch nicht ungefährlich ist. Ob es ihnen gelingt, den Professor zu finden?
Mir hat diese Geschichte wirklich gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht, denn das Ende ist zwar schlüssig, lässt aber auf weitere Abenteuer hoffen.
Es macht wirklich Spaß, diese Reihe zu lesen.

Bewertung vom 21.02.2021
Lima, Mario

Die Mauern von Porto


sehr gut

Das Bairro da Sé ist eines der ältesten Viertel von Porto. Die Straßen sind eng und verwinkelt und viele Häuser sind marode oder stehen leer. Nach einem Brand findet die Feuerwehr im unbewohnten Nachbarhaus zwei unterschiedlich große Skelette hinter einer Mauer. Bei dem kleineren ist das Zungenbein gebrochen und bei dem anderen ist der Schädel eingeschlagen. Inspektor Fonseca und seine Mitarbeiter nehmen die Ermittlungen auf. In der Nachbarschaft will niemand etwas wissen. Die forensischen Untersuchungen ergeben, dass die Morde vor 22 Jahren geschahen. Das Team um Inspektor Fonseca ist enttäuscht, weil sie den Mörder nicht mehr festnehmen können, denn in Portugal verjährt Mord nach fünfzehn Jahren. Doch dann gibt es einen weiteren Mord. Hängen diese Fälle zusammen?
Dieser Krimi liest sich sehr angenehm. Sehr atmosphärisch sind die Örtlichkeiten dargestellt, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Der Täter ist zwar früh bekannt, aber dennoch ist der Fall sehr spannend.
Interessant fand ich die Informationen über die politischen Verhältnisse in Angola zur Zeit der Nelkenrevolution.
Ich kannte Inspektor Fonseca und sein Team bereits aus dem Buch „Tod in Porto“. Mir gefallen diese Polizisten sehr gut, denn sie wollen Gerechtigkeit, stoßen aber so oft an ihre Grenzen. Dennoch geben sie nicht auf. Neu zum Team gestoßen ist Tété Marinho, die aus Angola stammt und frustriert Lissabon hinter sich gelassen hat, weil sie in der Abteilung Korruption keine Ermittlungserfolge verbuchen konnte. Sie passt gut in ihr neues Team, das intensiv ermittelt, aber auch die kleinen Freuden zwischendurch genießt.
Mir hat dieser spannende Portokrimi wieder gut gefallen.