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Arambol

Bewertungen

Insgesamt 108 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2023
Strobel, Arno

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.


sehr gut

Ich habe dich gesehen

"Die moralische Bewertung einer Tat hängt immer vom Blickwinkel ab, den man auf sie hat."

Wo ist Fabian, was ist vor zwei Jahren wirklich passiert? Auf der Suche nach ihrem verschwundenen Bruder stößt die forensische Psychologin Evelyn Jancke auf eine heisse Spur und muss sich selbst die Frage stellen: ist Fabian wohlmöglich der mit Hochdruck gesuchte Campingplatz-Serienmörder?

Mithilfe ihres guten Freundes und Ex-Partners Hauptkommissar Gerhard Tillmann beginnt für Evelyn eine nervenaufreibende Mörderjagd.
Leider fehlt es dabei der Hauptfigur etwas an Tiefgang und Empathie; manche ihrer Entscheidungen wirken da sogar unrealistisch, sodass eine Identifikation mit ihr in einigen Situationen nur schwer möglich ist.

Dennoch gelingt es Arno Strobel auch in diesem Thriller wieder, Urängste bei uns Lesern anzustoßen und uns auf einen Psycho-Trip durch menschliche Abgründe mitzunehmen.

Oftmals enden die kurzen Kapitel mit einem fiesen Cliffhanger, der einen dazu verführt, "nur noch einen Abschnitt" zu lesen, um dann doch atemlos dabei zu bleiben. Pageturner!

Regelmäßig werden in kursiver Schrift die Gedanken und "Rechtfertigungen" des Campingplatz-Mörders eingefügt.
Rachelust, brennender Hass und Verzweiflung haben den guten Teil seiner Seele absterben lassen...

Im letzten Drittel des Buches nimmt der Thriller durch eine mysteriöse, genre-typische Storywendung noch mal richtig Fahrt auf, es beginnt "eine emotionale Höllenfahrt am Rande des Wahnsinns".

Viel zu schnell ist der "Trip" dann aber leider auch schon vorüber. Der neue Strobel liefert ganz genau das, was man von ihm erwartet: solide und routinierte Thrillerkost auf hohem Niveau. Und das erstaunlich weit weniger blutig und brutal als eigentlich erwartet.

Leseempfehlung.

Spannende Unterhaltung nicht nur für Camping-Freunde.

Bewertung vom 06.08.2023
Jensen, Joost

Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2


sehr gut

Ein Tüdelbräu geht immer

"Wer einmal von deinem Tüddelbräu gekostet hat, ist dir für immer verfallen."

Ich habe definitiv eine neue Lieblingskneipe: den Sünnumer Kroog mit seiner Wirtin, der Friesenbrauerin Gesine Felber. Hier wird am Tresen eine friesisch herbe Denkweise und eine heimatverbundene Einstellung gelebt und praktiziert. Die Stammkunden, wie der alte Kapitän Joris, Wattführer Sören, Tischler Hinnerk, der Tierarzt Hauke und der Exil-Bayer Sepp wachsen einem ultraschnell ans Herz.
Alle Protagonisten sind sehr detailreich charakterisiert, dabei tauchen sie sprachlich mitunter gerne mal in tiefsten friesischen Dialekt ab. Das ist abwechslungsreich und sehr unterhaltsam.

Der eigentliche Kriminalfall braucht allerdings ziemlich lange bevor er so recht in Fahrt kommt.
Bis die titelgebende Leiche im Fass gefunden wird, hat man bereits die Hälfte des Buches gelesen. Prickelnde Hochspannung sucht man vergebens, der Krimi entwickelt sich langsam und mit aller ostfriesischer Gelassenheit. Langeweile kommt beim Lesen, trotz des fehlenden Spannungsbogens, jedoch niemals auf.

Wohlfühlkrimi aus einem idyllischen Küstendorf in dem die Zeit stehen geblieben ist. Mit ganz viel ost-friesischem Lebensgefühl; eine herrlich entspannte Lektüre mit einem Schuss Nordseeurlaub.

Na, denn man tau...

Bewertung vom 02.08.2023
Hiiragi, Sanaka

Die Erinnerungsfotografen


sehr gut

Wegbegleiter

"Ich wollte ihm gerne erklären, was Leben ist, aber ich fand die richtigen Worte nicht."

In seinem Fotostudio irgendwo zwischen Leben und Tod gibt Hirasaki seinen "Besuchern" die Möglichkeit, ihren schönsten Moment im Leben nochmals zu erleben, bevor man letztlich endgültig geht.

Mehrfach habe ich mir beim Lesen dieses Buches darüber Gedanken gemacht, zu welchem Tag meines Lebens ich zurückkehren würde, um diesen Moment noch einmal zu erleben. Die Geschichte um Hirasaki ließ mich immer wieder in meine eigene Vergangenheit und zu unzähligen Erinnerungen reisen. Das war unterhaltsam und hat Spaß gemacht.

Die drei Lebensgeschichten sind mit viel Wärme und Liebe zum Detail geschrieben. Viel zu schnell sind die Seiten des Romans vorbeigeflogen.
Man sollte sich im Leben viel mehr Zeit nehmen für die wirklich wichtigen und wesentlichen Dinge. Mal innehalten und ganz bewußt beobachten und sich daran erfreuen, was für tolle Dinge alltäglich um einen herum geschehen:

"Das Leben ist wunderschön. Man muss nur im richtigen Moment hinsehen."

Bewertung vom 02.08.2023
Basanisi, Matt;Schneider, Gerd

Skorpion / David Keller Bd.1


sehr gut

Realität wird Fiktion

"Und nur, dass wir uns auch ja richtig verstanden haben: Dieses Gespräch, es hat nie stattgefunden."

Der Einstieg in diesen Mafia-Thriller ist überaus herausfordernd: temporeich wird zwischen mehreren Zeitebenen und zahlreichen Handlungsorten mit vielen unterschiedlichen Personen hin und her gewechselt. Das ist mehr als verwirrend.

Der Mord an einem Franziskanermönch, die Sicherstellung von drei Tonnen Kokain und ein angeblicher Selbstmord.
Drei Handlungsstränge, und immer wieder taucht der Name eines Schweizer Ex-Bankiers auf: Walter Baumann. Deckname: der Skorpion.

Hauptprotagonist David Keller, ein Schweizer Bundesermittler und Mafia-Experte, ist sehr tiefgründig und detailgenau charakterisiert. Seine rasante Jagd nach dem Skorpion ist spannend und sehr abwechslungsreich erzählt.

Der "Skorpion" ist ein Thriller, der durch tatsächliche Ereignisse inspiriert und von einem Autorenduo, dem Ex-Mafia-Ermittler M. Basanisi und dem Filmemacher G. Schneider, geschrieben wurde.
Aufgrund der vielen Wechsel in Ort und Zeit ist der "Skorpion" durchaus anspruchsvolle Lesekost, die ein gewisses Maß an Konzentration voraussetzt.

Wer Mafia- und Spionage-Thriller, inklusive weitverzweigter, nur schwer durchschaubarer Verflechtungen mag, wird hier voll auf seine (Lese-) Kosten kommen.

Bewertung vom 29.07.2023
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer


gut

Heitere Spiele

"Das Einzige, was zählt, ist, dass man weiß, wovon man träumt und was man bereit ist, dafür zu tun, damit es kein Traum bleibt."

Willkommen zurück im Millionendorf: Nach zwei Jahren im Ausland kehrt Amrei 1972 anlässlich der Olympischen Sommerspiele zurück nach München und stellt sich ihrer eigenen Vergangenheit.

Die Dreiecksgeschichte zwischen Amrei, David und Wastl wird abwechselnd auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Zum einem beginnend mit dem Jahr 1968, in dem Amrei ihr Studium beginnt und dabei David und Wastl kennenlernt. Die zweite Ebene versetzt uns in das Jahr der Olympischen Sommerspiele 1972, in dem Amrei als Hostess nach München zurückkehrt.

Die Erzählung kommt anfangs nicht so richtig in Schwung, die Dialoge und (oftmals politischen) Diskussionen sind mitunter recht zähflüssig und mühselig lang.
Die besondere Stimmung der damaligen Zeit, der 1968er Studentenbewegung, die knisternde und elektrisierende Spannung, kann dieser historischen Roman nicht eingefangen. Auch von der überaus euphorischen Atmosphäre in München in der Zeit unmittelbar vor und zu Beginn der Olympischen Sommerspiele 72 ist wenig zu spüren. So bleiben leider auch die Protagonisten insgesamt eher farblos, eine Identifikation fällt schwer.
Mit einer einzigen Ausnahme: Großtante Annamirl - ein ganz besonderer, außergewöhnlicher Mensch.

Erst im letzten Viertel des Romans, als der Terror die Heiterkeit der Spiele jäh verdrängt, nimmt auch die Erzählung deutlich an Spannung und Dramatik zu.
Alle im Millionendorf München rücken enger zusammen und besinnen sich auf Wesentliches.

Ein insgesamt unaufgeregt erzähltes Stück deutscher Zeitgeschichte, ein Roman, der mich aufgrund einiger unnötiger Längen aber nicht vollends überzeugen konnte.
Dennoch eine Empfehlung für alle, die gerne historische Romane lesen, um sich in eine andere Zeit zurückversetzen zu lassen.

Bewertung vom 18.07.2023
Mccarten, Anthony

Going Zero


sehr gut

Schöne neue Welt?

"Was sie angeht, sie lebt in dieser Welt, in der immer das Schlimmste wahr wird."

Zum Nachweis der einwandfreien Funktionalität einer neuartigen Sicherheits-Software, die ein bislang unerreichtes Level an grenzenloser Überwachung bieten soll, werden 10 Kandidaten ausgewählt, deren Aufgabe es ist, sämtliche von ihnen generierten digitalen Spuren auf Null zu reduzieren um 30 Tage unentdeckt zu bleiben.

Es ist durchaus spannend zu lesen, mit welch unterschiedlichen Strategien die einzelnen Kandidaten versuchen, anonym zu bleiben und sich vor einem potentiellen Zugriff zu schützen. Man ist schnell dabei, sich über eine eigene Herangehensweise Gedanken zu machen. Auch die Beschreibung der Aktivitäten der "digitalen Jäger" ist sehr eindrucksvoll und gleichzeitig erschreckend; man fragt sich mehrmals, was wirklich einmal möglich sein könnte. Oder bereits Realität ist?
Ein interessantes Katz- und Maus-Spiel das temporeich in kurzen Kapiteln spannend erzählt wird.

Im letzten Drittel des Romans nimmt die Handlung eine überraschende und unerwartete Wendung. Es wird offensichtlich, dass es einer der Teilnehmerinnen nicht primär um das ausgelobte Preisgeld geht, sondern um etwas sehr viel persönlicheres und wertvolleres. Das führt aber leider zu einem deutlichen Bruch des bis hierher permanent hohen Spannungsbogens. Die Erzählung entwickelt sich ab jetzt in eine gänzlich andere Richtung, weit weg von der anfänglich so faszinierend aufgebauten "Going Zero"-Thematik.
Das ist eigentlich schade, die initiale Suche nach den Zeros konnte mich mehr fesseln.

"Going Zero" hat mich sehr gut unterhalten, aber auch nachdenklich werden lassen. Sind wir wirklich bereit, für mehr Sicherheit auf persönliche Freiheit und ein Mindestmaß an Anonymität zu verzichten?

Bewertung vom 16.07.2023
Beck, Michaela

Das Licht zwischen den Schatten


ausgezeichnet

Imposante Reise durch schicksalhafte Zeiten

"Wie werden wir nur die Geister, die wir riefen, wieder los?"

Michaela Beck schafft es mit ihrem Roman "Das Licht zwischen den Schatten" parallel drei Lebenslinien von drei außergewöhnlichen Menschen zu zeichnen. Jede dieser Geschichten nimmt ihren Anfang in einer ganz eigenen Zeit, mit ihren ganz eigenen Herausforderungen. So beginnen die verschiedenen Handlungsstränge in den Jahren 1919, 1950 und 1976. Sehr schnell werden aber die Verbindungen zwischen den drei Schiksalen offensichtlich und als Leser ist man auf den nächsten "Zeitsprung" gespannt um zu verstehen weshalb was geschah, bzw. geschieht oder auch noch geschehen wird.
Das klingt verwirrend, und das ist es anfänglich auch, aber die zahlreichen Verflechtungen sind einfach extrem spannend und unheimlich faszinierend erzählt; viele überraschende Erkenntnissmomente inklusive.

Der unaufgeregte Erzähl- und Schreibstil entführt den Leser bildhaft und fast spürbar in die Atmosphäre der jeweils zugrundeliegenden Zeitspanne. Das ist sehr unterhaltsam und toll zu lesen.

Die Protagonisten sind mit enormen Tiefgang feinfühlig charakterisiert, eine Identifikation fällt leicht. Als Leser durchleidet man zusammen mit ihnen sowohl dramatische Schicksalsschläge in düsteren Zeiten, als auch überwältigende Momente reinen Glücks und der puren Lebensfreude.

Der Roman spiegelt alle bedeutenden Ereignisse wider, die das Leben und Denken in Deutschland im zwanzigsten Jahrhundert bestimmt haben und gipfelt am Brandenburger Tor in der Silvesternacht des Jahres 1989....

Eine fantastische und imposante Achterbahnfahrt durch acht Jahrzehnte deutscher Geschichte, ein epochaler Roman des vergangenen Jahrhunderts. Über 800 Seiten lang, von denen keine einzige hätte fehlen dürfen.

Danke für dieses Buch.

Bewertung vom 03.07.2023
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


sehr gut

Jede dunkle Nacht hat ein helles Ende

"Auf eine unheilvolle Art war die Welt aus den Fugen, mal wieder."

Greta Vogelsang ist eine junge und äußerst ehrgeizige Staatsanwältin vom Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikten; die "Spur der Aale" ihr erster großer Fall. Nach dem rätselhaften Mord an einem Zollfahnder führen ihre Ermittlungen sie tief in ein international aufgestelltes Schmuggler-Netzwerk.

Florian Wacker beschreibt seine Protagonistin Greta Vogelsang sehr menschlich und detailreich mit all ihren kleineren und größeren (privaten) Alltagsproblemen; eine Identifikation gelingt sehr leicht. Wesentliche Teile ihrer persönlichen, teilweise geheimnissvollen Vergangenheit bleiben aber aktuell noch unerzählt und werden wohl erst in den Folgebänden der Serie thematisiert.

Der Schreibstil des Autors macht es leicht, in die Geschichte einzutauchen. Sehr bildhaft werden die Handlungsorte in und um Frankfurt beschrieben, das Setting dieses Krimis ist neu und ungewöhnlich; dadurch aber umso interessanter.

Die Handlung ist sehr geradlinig erzählt, flüssig zu lesen und kommt ohne größere Überraschungen oder Storywendungen zu einem vorhersehbaren Ende. Florian Wacker ist es gelungen, einen sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Krimi zu einem recht unverbrauchten Thema zu schreiben. Leseempfehlung.

Nach einem klug inszenierten Cliffhanger bin ich gespannt, wie es in den Folgebänden weitergeht und welche dunklen Geheimnisse in Greta's Vergangheit verborgen liegen.

Bewertung vom 20.06.2023
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


sehr gut

In der Welt der Bücher

"Hello darkness, my old friend. I've come to talk with you again."

Die Buchhändlerin und Bloggerin Faja Bartels erhält während einer Autorenlesung ein Handyvideo, in dem ihr Kollege Claas Rehagen zu sehen ist. Er ist mit Klarsichtfolie an einen Stuhl gefesselt, ein Zettel vor seiner Brust mit der Aufforderung: „Erzähl mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Nicht ein Wort zu viel. Sonst muss dein Freund sterben. Seine Zeit läuft bald ab."

Der Schreibstil von Andreas Winkelmann ist auch in diesem Thriller wieder gewohnt mitreißend und bildhaft. Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten, die Geschichte ist durch zahlreiche Perspektivwechsel sehr kurzweilig und flüssig zu lesen. Der Autor legt viel Wert auf eine glaubwürdige und authentische Darstellung der vier sympathisch angelegten Hauptcharaktere. Sowohl die beiden äußerst verschiedenen Kommissare Jaro und Simon (die ich mir sehr gut in einer Fortsetzung vorstellen kann), als auch die Psychotherapeutin Aylin sowie die Buchbloggerin Faja sind sehr lebendig charakterisiert.

Sehr gefallen hat mir zudem der Einsatz der "Bücherjunkies"; zwar tief versunken in der Welt der Bücher aber mit gleichzeitig enorm viel Einfallsreichtum und Engagement.

Das Finale ist teilweise vorhersehbar und kommt ohne größere Überraschungen oder Storywendungen aus. Die braucht es aber auch gar nicht, da die Geschichte auf einem durchweg hohen Spannungslevel mit viel Tempo unterhaltsam erzählt wird.

Leseempfehlung; nicht ein Wort zu viel:
Hochspannung für Thriller Liebhaber garantiert!

Bewertung vom 04.06.2023
Wolf, Klaus-Peter

Das Versprechen / Ein mörderisches Paar Bd.1


gut

Im Norden nichts Neues

"Wenn wir uns ein neues Leben aufbauen wollen, müssen wir das alte beenden."

Verlagsseitig als "neue Serie von Nummer 1-Bestsellerautor K. P. Wolf" angekündigt, bietet "Das Versprechen" nicht wirklich Neues und schon gar nichts Eigenständiges an.
Im Gegenteil: ohne Kenntnisse aus den "Sommerfeld-" und "Rupert undercover-" Trilogien dürfte der Einstieg in "Ein mörderisches Paar" durchaus schwer fallen.

Die Protagonisten sind allesamt alte Bekannte: es geht mal wieder um den extrem selbstverliebten Serienkiller Dr. Bernhard Sommerfeldt und um seine Fast- und ehemalige Miet-Ehefrau Frauke. Mit dabei ist natürlich auch die Haupt-Kommissarin A. K. Klaasen; im Vergleich zu den älteren Ostfriesen-Krimis verliert sie aber leider immer mehr an Profil und Tiefe. Schade.
Auch die weiteren hinlänglich bekannten Charaktere, wie z.B
Frank Weller, die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz, Marion Wolters und auch Rupert bleiben eher klischeehaft und farblos.

Der Autor Klaus Peter Wolf setzt konsequent auf Altbewährtes: als Leser bekommt man - wie erwartet - abgedrehte, mit viel Tempo erzählte Krimikost mit jeder Menge Lokalkolorit. Die Geschichte an sich ist dabei allerdings völlig überzogen konstruiert, zeitweise absurd und wenig glaubhaft.

In den bisherigen Büchern des Autors gefiel mir besonders sein mit viel nordfriesischem Wortwitz durchsetzter Schreibstil; inzwischen gerät der Humor aber zunehmend flacher.

Ein wirklicher Neustart ist mit dem mörderischen Paar nicht gelungen, teilweise nervt der selbstgerechte Sommerfeldt, eine Identifikation mit seinem moralisch äußert bedenklichen Weltbild fällt mir schwer.

Ganz nette, schnell zu lesende Lektüre für Zwischendurch, aber - für die Folgebände - bleibt viel Luft nach oben.