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Leselust
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Barsbüttel
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Insgesamt 132 Bewertungen
Bewertung vom 17.08.2021
Korn, Max

Talberg 1935 / Talberg Bd.1


gut

Oberstudienrat Wilhelm Steiner hat auf dem Friedrichsberg einen Aussichtsturm errichten lassen. Zu Vermessungszwecken, sagt er, Um seine Frau Elisabeth dort hinunter zu werfen, munkeln die Dorfbewohner. Elisabeth wird eines nachts von ihrem Schwiegervater, dem Waldbauern Josef Steiner, aus dem Haus geholt. Denn: am Fuße des Aussichtsturms liegt ihr Mann mit eingeschlagenem Schädel. Anscheinend kein Selbstmord. Der alte Steiner verlangt Aufklärung.

Die Handlung spielt 1935, als Hitler gerade die Macht übernommen hat. Das spielt aber nur indirekt eine Rolle. Ich hatte ehrlich gesagt Schwierigkeiten, mich in das Buch reinzufinden. Der Schreibstil ist sehr ausschweifend und zu ausführlich bei Nebensächlichkeiten. So wird gleich anfangs seitenlang über den Berg und seinen Namen geschrieben. Dazu auch noch mit ellenlangen Sätzen. "Egal, wen man fragte, ob jung oder alt, ob Häusler oder Bauersleut, ob Steinhauer, Holzarbeiter, Weber oder Handwerker, ob Tagelöhner, Knecht oder Magd, ob Großvater oder Großmutter, ob abergläubisch oder gottesfürchtig, es schien, als hätte jeder seine Geschichte dazu, und wer seine Sinne einigermaßen beieinanderhatte, glaubte keine davon zur Gänze.." Auch im weiteren Handlungsverlauf gab es immer wieder Abschweifungen, die mir den Lesefluss erschwerten. Die Charaktere sind allesamt unsympathisch, bis auf Elisabeth. Eine erst 24-jährige Frau und nun Witwe. Im Dorf mit Skepsis betrachtet, aufgrund ihrer Charakterstärke und weil sie die Tochter der Hexe ist. Unter ihrem Mann und Schwiegervater hat sie es nicht leicht gehabt. Dann ist da noch ihr Schwager Johannes, der 1918 im Krieg seinen Arm verloren hat. Mit dem Arm auch seine Seele, meint er. In der Tat ein grausamer Mann. Die Handlung ist insgesamt recht düster, wie der Ort und die Zeit. Eigentlich nicht schlecht geschrieben, zumindest für die Leser, die es gern düster und ausführlich mögen, aber einfach nicht mein Fall. So werde ich auch die beiden Fortsetzungen nicht lesen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2021
Benrath, Nora

Eskalation


ausgezeichnet

Sehr unterhaltsam
Dina Martin ist nachts auf dem Nachhauseweg, als sie während der Autofahrt einen Anruf erhält. Der Anrufer fordert sie auf, seinen Anweisungen zu folgen, bedroht sie und vor allem ihre Tochter. Daher ist sie gezwungen, ihm Folge zu leisten, er ist dicht hinter ihr... Dina ist nicht die einzige Frau, die entführt wurde. Es wird kurz darauf eine Leiche gefunden. Wird Dina rechtzeitig gefunden werden und warum tut der Entführer ihr das an? Woher kennt er sie und den Namen ihrer Tochter?
Ich fand das Buch sehr spannend. Der Schreibstil liest sich recht flüssig. Spannend erzählt, kurze Kapitel, die dazu verführen, immer weiter zu lesen. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen gehabt. Der Schluss ist noch einmal sehr spannend und überraschend. Was hinter dem Ganzen steckt, war nicht zu vermuten. Ich fand das Buch rund und vergebe gern 5 Sterne.

Bewertung vom 02.08.2021
Kleindl, Reinhard

Die Gottesmaschine


gut

Leider nicht überzeugend
Weihbischof Lombardi reist im Auftrag seines Freundes Badalamenti nach Frankreich in das Kloster L‘Archange Michel, dessen Förderer sein Freund ist. Er soll sich dort nach Sébastien, seinem Ziehsohn sehen, mit dem er sich gestritten hat und den er nun nicht mehr erreicht. Sébastien, ein Mönch und Physiker, arbeitet in dem Kloster an etwas Großem und bereitet eine weltverändernde Präsentation vor. Das Kloster verfügt über einen Supercomputer und ist Treffpunkt vieler Wissenschaftler aus aller Welt, um dort naturwissenschaftliche Grundlagenforschung zu betreiben. Seitens des Klosters will man den Graben zwischen Wissenschaft und Religion schließen.

So weit so gut. Der Klappentext klang sehr interessant und ich wollte wissen, was es mit der "Gottesmaschine" auf sich hat. Leider muss ich sagen, dass ich das Buch etwas enttäuschend fand. Zu einen nervte mich der Cliffhanger-Schreibstil. Immer kurze Kapitel mit wechselnden Szenen, wenn gerade etwas interessant wurde. Das zog sich durch das ganze Buch und war für mich eher störend als Spannung erzeugend. Es ging zudem viel um wissenschaftliche Thesen und Antithesen, manchmal etwas des Guten zu viel, denn der Leser ist meistens kein Physiker, was es erschwert, den Ausführungen aufmerksam zu folgen. Die Story hatte mehrere gute Ansätze, wurde mir aber nicht "rund" genug ausgearbeitet, mit Tiefe an den richtigen Stellen, so dass es mich insgesamt nicht zufrieden gestellt hat, auch was die Auflösungen mancher Situationen angeht. Dazu bin ich auch mit den Protagonisten nicht recht warm geworden. Bischof Lamberti kann Robert Langdon leider nicht das Wasser reichen;-).

Bewertung vom 31.07.2021
Cavanagh, Steve

Thirteen / Eddie Flynn Bd.4


ausgezeichnet

Sehr spannender Justizthriller
Strafverteidiger Eddy Flynn wird von Staranwalt Rudy Carp ins Verteidiger-Team im Mordprozess gegen Robert Solomon, dem berühmten Filmstar, gerufen. Es ist der wohl größte Mordprozess des Jahres. Solomon soll seine Frau und ihren Liebhaber ermordet haben. Er leugnet die Tat vehement, aber die Beweise sprechen gegen ihn, für die Tatzeit hat er zudem kein Alibi. Und: der tatsächliche Mörder hat sich perfide in die Jury eingeschmuggelt, um dafür zu sorgen, dass Bobby auch wirklich verurteilt wird. Aber Eddie Flynn, Bobbys Verteidiger, hat Bobby in die Augen gesehen und darin seine Unschuld gesehen. Er tut alles, um seinen Mandanten vor dem Gefängnis zu bewahren.

Auch wenn durch den Klappentext der Inhalt wenig überraschend ist, war das Buch sehr spannend zu lesen. Ich war gleich von der ersten Seite an gefesselt. Es entwickelt sich ein faszinierender Kampf zwischen zwei äußerst intelligenten Gegnern, die sich auf Augenhöhe begegnen. Wer wird den Kampf gewinnen?
Zum einen ist da der Serienkiller Joshua Kane, hochintelligent, der ausgeklügelt und extrem abgebrüht vorgeht, um seine Taten zu vertuschen. Zudem ein extra eingeflogener knallharter Ankläger. Und dagegen Strafverteidiger Eddie Flynn, ebenso brillant und sehr scharfsinnig. Den Prozess selbst und auch Kanes Handlungen und Denkweise zu verfolgen war wirklich fesselnd. Ich habe das Buch nicht weglegen können. Wegen der kurzen Kapitel, die abwechselnd aus Kanes und Flynns Sicht geschrieben sind, dachte ich immer: "nur noch ein Kapitel" und dann noch eines und noch eines, bis es schon weit nach Mitternacht war. Der Showdown am Ende hat die Spannung dann noch einmal erheblich gesteigert, ich musste erst einmal durchschnaufen, als ich das Buch ausgelesen hatte. Ich fand den Thriller ausgesprochen gelungen und würde von dem Autor gern mehr lesen.

Bewertung vom 30.06.2021
Winkelmann, Andreas

Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4


ausgezeichnet

Brutal, aber spannend
Ein Mann geht nach einem Streit mit seiner Frau nach draußen, um zu rauchen. Er beobachtet eine verdächtige Person, die die beiden Nachbarinnen beobachtet. Er verfolgt den Mann. Kurz darauf liegt er allerdings auf der Straße, mit einem Messer im Auge. Kommissar Jens Kerner eilt an den Ort des Geschehens. Eine der beiden Nachbarinnen will trotzdem Joggen gehen, obwohl der Täter entkommen ist. Sie wird brutal ermordet. Und es bleibt nicht bei dieser einen Joggerin...

Das Buch ist nichts für Zartbesaitete, den die Morde und das Sterben der Opfer werden sehr detailreich beschrieben. Aber das Buch ist sehr spannend. Zwischendurch liest man über ein kleines Mädchen und auch Passagen aus der Sicht des Täters. Man rätselt die ganze Zeit mit, wer der Täter ist und warum er die Läuferinnen so brutal ermordet. Social Media Profile spielen eine Rolle und so mancher wird seine eigenen Posts vielleicht einmal überdenken angesichts dieser Story, die zwar Fiktion ist, aber vielleicht auch Wirklichkeit werden könnte. Mir hat das Buch gut gefallen.

Bewertung vom 08.06.2021
Jensen, Svea

Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2


ausgezeichnet

Spannender Ermittlerkrimi
Die neue Soko St. Peter Ording mit ihrer Leiterin Anna Wagner versucht, den alten Fall Florian Berger aufzuklären. Er verschwand 2004 aus einer Ferieneinrichtung auf St. Peter Ording und konnte trotz umfangreicher Suche nicht gefunden werden. Anna und Hendrik Norberg, der Dienststellenleiter, machen sich an die Befragung der damals beteiligten Polizeibeamten und verdächtigen Personen. Anscheinend stoßen sie dabei in ein Wespennest.

Ich hatte schon den ersten Band gelesen. Muss man aber nicht, man bekommt alle notwendigen Informationen, um dem Geschehen problemlos folgen zu können. Anna hat sich auf St. Peter Ording gut eingelebt, ich hatte mich gefreut zu lesen, dass sie nun dauerhaft dort arbeiten kann. Hendrik war an der Entwicklung nicht ganz unbeteiligt. Die beiden sind einfach ein gutes Team. Auch dieses Mal ergänzen sie sich prima und die Autorin hat uns wieder einen spannenden Fall geliefert. Ich war mit der Auflösung sehr zufrieden und freue mich auf den dritten Band der Reihe, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Bewertung vom 26.04.2021
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Auftakt einer Krimireihe
Hendrik Norberg lässt sich nach dem Tod seiner Frau zur Schutzpolizei auf St. Peter Ording versetzen, um für seine Kinder da zu sein. In seinen Augen ein Abstieg, war er doch bisher als Mordermittler tätig. Nun soll er die Polizeidienststelle mit fünf Mitarbeitern leiten. Anna Wagner aus München lässt sich ebenfalls versetzen, vom LKA München zum LKA Kiel. Auf St. Peter Ording hat sie einen Vermisstenfall und Hendriks Vorgänger hat sie auf SPO einquartiert, damit sie nicht täglich pendeln muss. Hendrik ist darüber nicht gerade begeistert, aber nach und nach kann Anna ihn auf ihre Seite ziehen, zumal der Fall der vermissten jungen Frau Hendriks Interesse weckt.
Dieser erste Band hat mich gleich begeistert. Ich liebe Küstenkrimis und das Lokalkolorit, das dabei vermittelt wird. Wenn man derzeit nicht ans Meer reisen kann, dann wenigstens im Geiste. Der Fall ist interessant und die Auflösung unerwartet. Die beiden Ermittler fand ich sympathisch, vor allem Anna, wie sie mit dem trauernden Hendrik umgeht. Ich hoffe, dass sie auch im nächsten Band wieder dabei ist, denn beide sind ein gutes Team. Vielleicht geht da noch mehr? Ich bin gespannt.

Bewertung vom 24.03.2021
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1


ausgezeichnet

Spannendes Debüt
Die Journalistin Heloise Kaldan erhält mysteriöse Briefe. Kryptische Sätze lassen vermuten, dass die Absenderin, eine Mörderin, die seit Jahren auf der Flucht ist, viel über Heloise weiß. Heloise nimmt an, dass die Frau ihr irgendetwas mitteilen will und macht sich an die Ermittlungen, zusammen mit Kommissar Erik Schäfer, der die Mörderin unbedingt für den Mord an einem Unternehmersohn ins Gefängnis bringen will.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich fand es sehr spannend. Es war erstaunlich, wie sich im Laufe der Handlung meine Sicht auf die Mörderin geändert hat. Das Ende ist überraschend und hat mich zufrieden zurückgelassen. Ich fand das Buch für ein Erstlingswerk wirklich gut und werde den nächsten schon angekündigten Band auch gern lesen.

Bewertung vom 08.03.2021
Fölck, Romy

Mordsand / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.4


ausgezeichnet

Unterhaltsam, aber hätte mehr Spannung haben können
Auf einer Elbinsel findet ein junges Paar beim Campen einen Totenschädel, der aus dem Sand ragt. Frida Paulsen und ihr Team stellen fest, dass der Tote dort schon seit 30 Jahren vergraben liegt. Etwas später wird der Bauunternehmer Kirsten, der für Elbvertiefungsarbeiten zuständig ist, ebenfalls ermordet aufgefunden. Auf die gleiche Weise eingegraben, wie das Skelett. Ein Nachahmungstäter? Hat der Mord mit der Elbvertiefung zu tun, die die örtlichen Fischer an den Rand des Ruins treibt? Frida und Bjarne Haverkorn nehmen die Ermittlungen auf.

Es gab in diesem Buch wieder viele Wendungen und falsche Spuren. Das gefällt mir an einem Krimi, wenn man nicht gleich die Zusammenhänge durchschaut. Man trifft zudem auf liebgewordene Protagonisten, auch neue kommen dazu. Es war nett zu lesen, wie es auf dem Paulsenhof weitergegangen ist seit dem letzten Buch. Man kann das Buch natürlich auch lesen, ohne die drei Vorgängerbände zu kennen, aber besser wäre es schon. Ich fand die Handlung unterhaltsam, wenn auch nicht so spannend wie in den bisherigen Büchern. Im nächsten Buch sollte die Autorin meiner Meinung nach möglichst wieder ein Schippchen drauf legen;-)