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Piatra
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Blaibach

Bewertungen

Insgesamt 133 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2023
Sieber, Claudio

Gestrandet im Paradies


sehr gut

Eine authentische Reise durch Asien!
Claudio Sieber verlässt sein geregeltes Leben in der Schweiz, um Asien zu bereisen und sein Glück zu finden. Er macht das auf eine sehr authentische Weise, sehr nah an der Bevölkerung und low budget. So reist er mit einem Motorrad, einem Kanu, per Bus und auch mal mit einem Pony. Die Reisen umfassen einen Zeitraum von 6 Jahren. Die Kapitel sind aufgeteilt nach Zeitraum und Land/ Region. Leider hat das zur Folge, daß alles nur sehr oberflächlich angerissen wird, so daß man sich schwer tut, in die Länder einzutauchen. Allerdings gibt es dazu auch schöne Ausnahmen, wo der Autor auf bestimmte Erlebnisse viel detaillierter eingeht, was die Reise gleich viel anschaulicher macht. Sehr schön sind auch die ganzen Fotos direkt im Text, so daß man immer auch was zum schauen hat. Wobei viele Bilder auch austauschbar sind, aber das ist wohl so, wenn man in ähnlichen Gebieten unterwegs ist. Besonders gut haben mir die Beschreibungen und Fotos zu den Begegnungen mit den Menschen dort gefallen. Gerade diese Begegnungen machen für mich einen großen Teil der Begeisterung fürs Reisen aus.
Ich hätte mir jedoch Karten gewünscht. Leider kenne ich mich in Asien nicht wirklich gut aus und so mußte ich mir immer wieder Karten ansehen, wo Claudio gerade unterwegs war. Das hat den Lesefluss immer wieder unterbrochen.
Insgesamt hat mich das Buch jedoch sehr gut unterhalten und ich hatte interessante Lesestunden.

Bewertung vom 02.02.2023
Stiglmeier, Alexandra

Männer, Mord und Remmidemmi


gut

Nicht wirklich ein Krimi!
Elli Fuchs ist nach einer gescheiterten Beziehung wieder in ihre Heimatstadt in der bayerischen Provinz zurückgekehrt. Sie arbeitet nun in dem Sanitärbetrieb Haslinger und wohnt im Haus ihres Cousins Heinzi und dessen Familie. Als zufällig im Sockel einer alten Badewanne in einer alten Hofstelle eine mumifizierte Tote gefunden wird, ist der Ermittlungsdrang von Elli und Heinzi geweckt. Da gerade auch noch Fasching ist, geht es extrem turbulent her im sonst so beschaulichen Engelsried.
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Personen werden sehr anschaulich herausgearbeitet. Es macht Spaß, Ellis irrwitzigem Alltag zu folgen. Aber wer einen klassischen Krimi erwartet, wird hier enttäuscht. Es gibt zwar eine Tote, aber eigentlich keine Ermittlungen im klassischen Sinne. Aber dafür noch eine Liebesgeschichte dazu. Mir persönlich gibt es allerdings zu viele Alkoholgelage und Besäufnisse in der Geschichte. Jedoch viel Lokalkolorit. Und viel Humor und Situationskomik. Dazu noch ein Glossar für alle jene, die ein wenig Übersetzungsschwierigkeiten mit der bayerischen Mundart haben. Ein großer Spaß für Freunde des herzhaften bayerischen Humors.

Bewertung vom 19.01.2023
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


gut

Gefangen zwischen muslimischer Tradition und westlicher Lebensweise!

Die junge Marokkanerin Amaya verabredet sich auf Drängen ihrer konservativen Familie mit einem Muslim, aber verliebt sich dann in seinen schwäbischen Freund Daniel. Das bringt erhebliche Probleme für sie und alle Beteiligten mit....
Die Geschichte ist leicht und flüssig zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Obwohl die Themen oft nicht einfach sind, ist viel Humor dabei. Das Buch beschreibt eindrücklich, in welchem Konflikt die Kinder von Immigranten mit muslimischem Elternhaus aufwachsen. Es zeigt aber auch, daß Familie wichtiger als die Religion sein sollte. Toleranz und Verständnis sind elementare Werte. Amaya kann einem oft leid tun in ihrer Zerissenheit. In Rückblenden werden immer wieder Episoden aus ihrer Kindheit erzählt, die vieles verdeutlichen, aber auch immer wieder den Fluss der Geschichte unterbrechen. Auch die anderen Charaktere sind sehr schön herausgearbeitet. Erstaunlich, wieviel Geduld Daniel mit Amaya aufbringt.
Ich hätte mir ein Glossar gewünscht für die vielen arabischen Wörter, die ich leider nicht kenne. Ansonsten hatte ich angenehme Lesestunden, die mich das ein oder andere Mal auch nachdenklich zurückgelassen haben.

Bewertung vom 10.01.2023
Aicher, Petra

Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1


gut

Interessant, aber nicht, was ich erwartet habe!

Die junge Anna kommt nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester auf Vermittlung ihres Onkels vom Land nach München an die Gerichtsmedizin. Dort soll sie als Assistentin den beiden Doktoren zur Hand gehen. Direkt am ersten Tag landet die Leiche einer alternden Schauspielerin auf dem Sektionstisch, die tot aus dem Fluß gezogen wurde. War es Selbstmord? Schnell kommen Zweifel auf!
Die Geschichte spielt in den Jahren 1912 bis 1914. Eigentlich ist dieses Buch eine gelungene Beschreibung der damaligen Gesellschaft, ihrer Ansichten und Gepflogenheiten. Für mich ist es weder ein Krimi, noch spielt das Thema Gerichtsmedizin eine größere Rolle. Es sind lediglich die Aufhänger für die Geschichte. Von daher fehlt mir eigentlich auch der Bezug zum Titel. Die Kriminalgeschichte ist im Hauptteil gar kein Thema mehr, die beiden Hauptprotagonisten ermitteln auch gar nicht im herkömmlichen Sinne. Daß Anna in der Gerichtsmedizin arbeitet, wird auch nicht weiter vertieft, wir erfahren auch nicht wirklich viel über ihre Arbeit und die damalige Gerichtsmedizin. Die „Prinzregentenmorde“ bezieht sich wohl auf das Attentat in Sarajewo, das den ersten Weltkrieg in Gang setzte.
Auch wenn das Buch nicht hält, was der Titel und der Klappentext versprechen, ist es sehr gut zu lesen. Der flüssige und leicht zu folgende Schreibstil zeichnen ein eindrückliches Bild der damaligen Gesellschaft, was ich sehr interessant finde. Die beiden Hauptprotagonisten agieren sehr sympathisch miteinander und es macht Spaß, ihren Dialogen zu folgen. Ich hatte angenehme Lesestunden.

Bewertung vom 13.12.2022
Spratte, Annette

Die Tochter der Hungergräfin


sehr gut

Spannender historischer Roman mit realen Vorbildern!
Die verwitwete Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein verliert ihre Grafschaft, nachdem der letzte männliche Erbe, ihr Sohn, unerwartet stirbt. Doch die beim Volk sehr beliebte Gräfin erwacht aus ihrer Schockstarre und beginnt den langwierigen Kampf um das Erbe ihrer beiden Töchter.
Erzählt wird die auf wirklichen Tatsachen beruhende Geschichte aus der Sicht der ältesten Tochter der Gräfin, Ernestine.
Gleich von Anfang an ist man in der Geschichte drin. Der einnehmende Schreibstil der Autorin fängt einen sofort ein und man ist mittendrin im 17. Jahrhundert. Sehr gut recherchiert erfährt man sehr viel über die Vorkommnisse damals und das Leben in dieser Zeit. Es wird nicht langweilig und die Seiten fliegen nur so dahin. Ich hatte wirklich schöne Lesestunden und möchte das Buch sehr empfehlen. Nicht nur für Westerwälder!

Bewertung vom 24.11.2022
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1


ausgezeichnet

Klasse Unterhaltung mit französischem Flair

Schon das Cover hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das frische Blau, der Handabdruck in den Farben Frankreichs und der Sonenuntergang am Meer. Der Klappentext verrät, daß sich die Geschichte in Port Grimaud, an der Cote d’Azur spielt. M Guillaume Lipaire, eigentlich Wilhelm Liebherr, ist dort nach gescheiterter Existenz der „gardien“, also Hausmeister der Häuser der Reichen. Er versucht, sein Leben durch kleine Gaunereien angenehm zu gestalten. Durch eine Verkettung von merkwürdigen Umständen begibt er sich mit einem skurrilen Team auf Schatzsuche.
Sehr französisch, charmant, teilweise haarsträubend und oft mit sehr viel Situationskomik. Ich habe das Buch sehr genossen. Die 486 Seiten sind nur so dahingeflogen. Der leicht zu lesende und flüssige Schreibstil und die bildhaften Beschreibungen haben mich und mein Kopfkino ganz schnell nach Frankreich gebracht. Die liebenswerten und sehr eigenen Charaktere konnten mein Herz gleich erobern und ich bin mit ihnen auf Schatzsuche unterwegs gewesen. Das Buch weckt Fernweh, ich würde am liebsten gleich meine Koffer packen.
Eine ganz große Empfehlung von mir. Ich hoffe wirklich, daß es eine Fortsetzung mit Lipaire und seiner Truppe gibt.

Bewertung vom 14.11.2022
Ohle, Bent

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn


sehr gut

Cosy crime aus dem Münsterland!
Der zweite Band der Krimireihe um die Kommissarin Tanja Terholte und ihren Bruder Rudi, der als Metzger über hervorragende anatomische Kenntnisse verfügt und damit seiner Schwester gut helfen kann. Auf einem Feld werden Reste menschlicher Knochen gefunden und Tanja nimmt die Ermittlungen in ihrem Heimatort Horstmar auf. Der Krimi spielt im Münsterland und ist ein typischer Regionalkrimi. Tanjas Familie spielt eine große Rolle, es gibt jede Menge Humor und der Krimi entwickelt sich sehr unterhaltsam. Einige skurrile Typen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die Spannung ist jetzt nicht so rasend hoch, auch wenn es einige recht spannende Stellen gibt, aber das ist überhaupt nicht dramatisch. Dieser Cosy Krimi soll kurzweilige Lesestunden bereiten und das tut er auf jeden Fall. Es macht viel Spaß, der Geschichte zu folgen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, die Beschreibungen sehr bildhaft. Ich habe mich hervorragend unterhalten gefühlt und kann das Buch nur sehr empfehlen. Ich freue mich auf eine Fortsetzung!

Bewertung vom 14.11.2022
Föhr, Andreas

Herzschuss / Kreuthner und Wallner Bd.10


ausgezeichnet

Klasse Unterhaltung!
Der mittlerweile 10. Band der oberbayerischen Krimireihe um das ungleiche Ermittlerpaar Wallner und Kreuthner.
Wallner erhält auf merkwürdige Art die Koordinaten eines Tatorts. Dort findet er die Leiche eines Regionalpolitikers. Die Ermittlungen beginnen und bald schon wird Kreuthner zum Tatverdächtigen. Wallner glaubt nicht an seine Schuld und als Kreuthner dann auch noch flieht, überschlagen sich die Ereignisse. Wer ist der wirkliche Mörder? Und wie steht Wallner zur neuen Chefin Karla Tiedemann?
Die Reihe lebt von der Gegensätzlichkeit von Wallner und Kreuthner. Der eine wirklich korrekt, der andere immer hart an der Grenze zum Legalen oder auch darüber hinweg. So auch hier wieder. Aber es macht wirklich Spaß, der Geschichte zu folgen.
Der leicht und flüssig zu lesende Schreibstil lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Die bildhaften Beschreibungen lassen das Kopfkino auf Hochtouren laufen. Angereichert mit einer Menge oft schwarzem Humor werden aber auch ernstere Themen angesprochen. Ich habe mich wie immer sehr gut unterhalten gefühlt und hatte wirklich fesselnde Lesestunden. Empfehlenswert!

Bewertung vom 20.10.2022
Boning, Wigald

Der Fußgänger


ausgezeichnet

Wandern mal anders betrachtet!
Wigald Boning ist begeisterter Fußgänger. Er wandert bereits seit frühester Jugend und hat sich in diesem Buch jede Menge Gedanken ums Wandern gemacht. Schon das Cover zeigt, wie er an das Thema herangeht. Auf seine ganz persönliche Weise, die sich doch sehr oft vom „Mainstream“ unterscheidet. So wandert er in Holzschuhen, Badelatschen oder mit Frack und Zylinder. Mit viel Selbstironie und Humor erhalten wir tiefe Einblicke in seine Philosophie, bereichert werden die Erzählungen mit privaten Bildern aus dem Hause Boning. Grob unterteilt in die Kapitel Womit wandern? – Mit wem wandern? – Wohin wandern? und Wie schnell wandern? deckt Wigald verschiedenste Themengebiete ab und kommentiert diese mit seinen ganz speziellen Ansichten. Es macht viel Spaß, daß Buch zu lesen. Selbst als Nichtwanderer. Ich mag den Humor sehr und freue mich über die privaten Einblicke in sein Leben. Dafür gibt es eine klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 17.10.2022
Guttenson, Pia

Ein Kilt macht noch keinen Schotten


ausgezeichnet

Die Schottin Mackenzie macht ein Praktikum bei Londons größter Whiskydestille und schließt mit ihrem Boss, den „Sexiest man alive“ Aidan Jones eine fragwürdige Vereinbarung, nachdem er sie beim schnüffeln in seinen Papieren erwischt hat. Sie soll ihn heiraten, damit er seinem strengen Vater eine Braut präsentieren kann und nicht enterbt wird. Sie geht darauf ein, weil sie so die Familienbrennerei in Schottland retten kann. Allerdings treten sie so eine Lawine los, deren Ende nicht abzusehen ist....
Ein wirklich tolles Buch! Gleich ab der ersten Seite ist man mitten drin im Geschehen. Es geht rasant los und das bleibt das ganze Buch so. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die bildhaften Beschreibungen machen es leicht, das Kopfkino anzuwerfen. Ganz nebenbei lernt man auch noch ein wenig über die Whiskyherstellung und Schottland. Die Geschichte nimmt einen gefangen und man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich hatte wunderbare Lesestunden und kann das Buch nur sehr empfehlen.