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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 1032 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2011

Ich Bring Mich Um Die Ecke


ausgezeichnet

"Ich bring mich um die Ecke" habe ich bereits im letzten Jahr gelesen und mir nun zusätzlich als Hörbuch einverleibt.
Konnte mich Erlend Loes lakonischer Humor in der Buchvorlage noch nicht völlig überzeugen, hat das Anna Carlsson mit ihrer Verkörperung der Hauptfigur Julie geschafft! Die Geschichte in Tagebuchform ist überhaupt wie geschaffen für ein Hörbuch.

Ich-Erzählerin Julie verliert im Alter von 18 Jahren ihre komplette Familie - Eltern und den älteren Bruder - durch einen Flugzeugabsturz. Aus einem behüteten Elternhaus stammend, bei dem der erfolgreiche Vater bereits genaue Vorstellungen vom beruflichen und gesellschaftlichen Werdegang seiner Kinder hatte, fühlt Julie sich nun verlassen und allein. Auch ihre Freundin und der Psychiater Geier, der bei ihr nur "Psychogeier" heißt, können ihr nicht helfen oder gar die Lebensfreude zurückgeben. Julie hat nur noch ein Ziel vor Augen: auf möglichst ungewöhnliche Art aus dem Leben zu scheiden. Sich während einer Schulaufführung zu erhängen oder bei Hühnern mit der Hühnerpest anzustecken, sind nur zwei von Julies irrwitzigen Ideen, wie man dem Tod AUF die Schippe springen kann.

Anna Carlsson schafft es mit jugendlicher Frische und einer sympathischen Ausstrahlung Julie Leben einzuhauchen. Erlend Loes "Ich bring mich um die Ecke" weiß mit einem ganz speziellen Humor zu punkten, der einen über eine Geschichte lachen lässt, die mit einem traurigen Schicksalsschlag ihren Anfang nimmt. Trotzdem bleibt einem nie das Lachen im Hals stecken. Julies Ansichten und Lebensweisheiten enthalten oft einen wahren Kern und die Geschichte darüberhinaus viele Zitate und Textstellen, die auch noch nachwirken, wenn man den Deckel über der letzten Seite zugeschlagen bzw. die letzte CD zu Ende gehört hat.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.01.2011
Wagner, Antje

Unland


ausgezeichnet

Nachdem ich bereits "Schattengesicht" von Antje Wagner gelesen hatte, wusste ich diesesmal, worauf ich bei ihren Büchern vorbereitet sein muss: ein dramaturgischer Kniff wenige Kapitel vor Schluss gaben auch "Unland" ein Ende, mit dem ich trotz "Hab-Acht-Haltung" so nicht gerechnet hatte.

Nachdem ihre Pflegemutter aus dem Leben geschieden ist, kommt die vierzehnjährige Franka im Wohnprojekt "Haus Eulenruh", das in dem kleinen Elbdorf Waldburgen gelegen ist, unter. Neben den schrecklichen Kindheitserlebnissen von Franka und ihren Mitbewohnern, die im Laufe der Geschichte nach und nach ans Licht kommen, ist es vor allem die düstere Atmosphäre, die Antje Wagner heraufbeschwört, und das mysteriöse "Unland", eine düstere Ruinenlandschaft am Waldrand, die dem Leser Gänsehaut bereiten. Eine verlassene Ruinenlandschaft umgeben von einem stromgesicherten Zaun, Stromausfälle im ganzen Ort und ein Nachbar, der seit Jahren Lebensmittel sammelt, die angeblich für Bedürftige bestimmt sind. Irgendwas ist an der Geschichte faul!

Antje Wagner gelingen beachtenswert realistische Charakterstudien von Kindern, die durch schwere Schicksalsschläge an den Rande der Gesellschaft gedrängt wurden. Neben Franka zeichnet Antje Wagner auch von den anderen Einwohnern des "Haus Eulenruh" detaillierte Skizzen. Auch wenn die schweren Schicksale der Jugendlichen viel Raum einnehmen, so blitzt am Rande doch immer wieder ein trockener, jugendlicher Humor auf, der perfekt zu den agierenden Personen passt. In diesem Buch lebt alles, ich hatte beim Lesen nie das Gefühl, das irgendwelche Person oder Beschreibungen nur als "Füllmaterial" dienten. Etwas ganz Besonderes ist Antje Wagners Idee, die Handlung eines jeden Kapitels mit einem passenden Song zu untermalen, die am Ende des Buches als "Inoffizieller Soundtrack zum Buch" aufgeführt sind. Eine Geschichte, die nicht nur vor dem geistigen Auge abläuft, sondern dazu noch hörbar wird, zieht den Leser mit einem doppelt so starken Sog mitten ins Geschehen.
Der Leser wird zum Mitdenken aufgerufen. Noch bevor Antje Wagner mit dem überraschenden Ende auftrumpft, bringt sie eine beeindruckende Parabel über die menschliche Gesellschaft und die Mischkultur in einem Wald. Um von diesem Buch erschüttert und aufgewühlt zu sein, hätte ich noch nicht einmal das außergewöhnliche Ende gebraucht. Wobei ich sagen muss, dass es trotz allem das Ende ist, das mich noch Tage, nachdem ich das Buch beendet habe, beschäftigt. In gewissem Sinne fantastisch, und doch irgendwie seltsam realistisch, wird das Dunkle im Inneren der Protagonisten nach Außen gekehrt, die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit sind gefallen. Ob die Jugendlichen aus "Haus Eulenruh" ihre Schatten frei lassen? Das liegt nun in der Interpretation des Lesers.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.01.2011
Hunter, Erin

Feuersterns Mission / Warrior Cats - Special Adventure Bd.1


ausgezeichnet

Seitdem die WaldClans den BlutClan vertrieben haben, herrscht wieder Frieden im Wald. Doch auf Feuerstern wartet nur zu bald eine neue Mission, die in weit von seinem Clan wegführen wird. Als er eines Tages mit einem Schüler im Wald auf Jagd ist, nimmt er plötzlich die bleiche Erscheinung einer grauen Katze war, aber sowie er sich bewegt, um zu der Katze zu gelangen, ist sie verschwunden. Kurze Zeit später häufen sich die Visionen der grauen Katze und auch in seinen Träumen erhält Feuerstern Besuch von ihr. Er erfährt, dass es sich um den ehemaligen Anführer des WolkenClans handelt, der früher als fünfter Clan im Wald gelebt hat, bevor sein Territorium von den Zweibeinern zerstört wurde. Hat der WolkenClan damals den Wald freiwillig verlassen oder wurde er vielmehr von den anderen vier Clans verjagt? Feuerstern lässt seinen eigenen Clan unter der Obhut seines Freundes und Stellvertreters Graustreif zurück und macht sich mit seiner Gefährtin Sandsturm auf den Weg, um das Geheimnis um die Vergangenheit des WolkenClans zu lüften. Auf ihn wartet eine Aufgabe, an der er fast zu scheitern droht, zudem wird seine Liebe zu Sandsturm auf eine Bewährungsprobe gestellt und in den Schatten lauert eine finstere Gefahr, die es zu besiegen droht. Kann Feuerstern die an ihn gestellten Aufgaben meistern und mit seiner Gefährtin zum DonnerClan zurückkehren?

Eigene Meinung:
Die ersten Kapitel liefen nach dem harten und blutigen Kampf gegen den BlutClan in "Stunde der Finsternis" fast zu ruhig ab. Ich habe einige Kapitel gebraucht, um mich von der Geschichte gefangen nehmen zu lassen. Zunächst ging es um die Vergangenheit des WolkenClans, Visionen, die Feuerstern im Traum ereilen, und das Rästel, ob der WolkenClan damals freiwillig ein neues Territorium für sich gesucht hat oder aus dem Wald vertrieben wurde. Nach dem etwas zähen Start erwartet den Leser der vorläufige Abschied von über 6 Bänden liebgewonnenen Charakteren. Zunächst konnte ich mich mit dem Gedanken nichts Neues von Graustreif und den anderen DonnerClan Mitgliedern lesen zu können, nicht so recht anfreunden, aber dann fesselte mich der neue Plot, der den treuen Warrior Cats Fan auf frische Pfade abseits des Waldes führt, doch sehr! Mit neuen Charakteren hat das Autorinnentrio alias Erin Hunter ganz frischen Wind in die Serie geblasen, auch wenn Feuerstern Dreh- und Angelpunkt dieses Special Adventures ist und die Handlung wird nach einigen Kapiteln so spannend, dass man über den ruhigen Einstieg in das neue Abenteuer hinwegsehen kann.
Der besondere Reiz der Warrior Cats liegt für mich in der realistischen Umsetzung. Die Warrior Cats sind weniger eine Fantasyreihe als eine Abenteuerserie aus Katzensicht. Bis auf die Rolle des SternenClans, der dem menschlichen Glauben mit seinen Religionen ähnlich ist, kann man alle Abenteuer der Katzen bei realen Katzen beobachten. Hier werden Kämpfe gegen natürliche Feinde und andere Katzen ausgetragen, Autos sind Monster, die auf dem Donnerweg entlangrasen und nachts von grauen Höhlen beherbergt werden, Geburt und Tod, Hunger und die Jagd nach Frischfleisch bestimmen das Leben der Katzen. Nach der Lektüre der Warrior Cats sieht man seine Stubentiger mit ganz anderen Augen, die in den Abenteuern als verzärtelte Hauskätzchen auch eine Rolle spielen, sogar eine sehr große, blickt Feuerstern doch selbst auf eine Vergangenheit als Hauskätzchen Sammy zurück.
Obwohl "Special Adventure: Feuersterns Mission" zeitlich nach der 1. Staffel spielt, kann das Buch auch gut von Neueinsteigern gelesen werden, da es wenig Bezug zu den vorangegangenen Abenteuern und ein abgeschlossenes Ende hat.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2011
Hesse, Lena

Fred & Anabel


ausgezeichnet

Fred und Anabel sind die besten Freunde, obwohl sie in manchen Dingen so grundverschieden sind. So kann Anabel nicht wie Fred auf Bäume klettern und umgekehrt hat sie es nicht geschafft Fred das Fliegen beizubringen. Doch die beiden sagen immer: "Hauptsache wir sind zusammen!" Und dann geht es ihnen richtig gut.
Doch als der Winter Einzug hält, fängt Anabel an zu frieren, und sie muss mit ihrer Familie aufbrechen, um im Süden zu überwintern. Weit weg von Fred... Den ganzen langen Winter...
Obwohl Fred den Winter in Deutschland verbringt und Anabel im warmen Süden überwintert, gibt es doch immer wieder Überschneidungen in dem Leben der beiden. Sei es beim Sternschnuppenzählen, wenn Anabel fühlt, wie Fred in der Ferne krank wird oder wenn sie Post voneinander erhalten. Das zeigt, wie verbunden echte Freunde auch in der Ferne sein können in Gedanken oder durch nette Gesten.

"Fred und Anabel" ist ein zauberhaftes Buch über Freundschaft und Liebe. In zu Herzen gehenden und doch einfach gehaltenen Texten, die bereits kleine Kinder verstehen, erzählt Lena Hesse, worin das Geheimnis einer wahren Freundschaft liegt. Kinder erfahren in diesem Bilderbuch außerdem, welche Gründe hinter einer Trennung stehen können, das Trennungen nicht endgültig sein müssen und das Freundschaften auch über eine größere Distanz hinweg weiter bestehen können.

Das Buch wirkt sowohl in Text als auch in Bild sehr verspielt. Die Texte sind in unterschiedlichen Größen gedruckt, wobei Kleingedrucktes die Gedanken und Gefühle der beiden Freunde widergeben. Wichtige Details sind fett hervorgehoben, wobei ich die Auswahl hier nicht immer verstanden habe. Noch mehr hat mir die Spielerei mit den Illustrationen gefallen: der schönste Sommer im Leben von Anabel und Fred ist im Stil von Polaroid-Fotos dokumentiert. Einige Doppelseiten schmücken großformatige Bilder, die über die komplette Fläche gehen. Als Fred und Anabel voneinander getrennt sind, sind die Doppelseiten horizontal geteilt, die obere Hälfte begleitet Fred im kalten Winter in Deutschland, die untere Hälfte nimmt den Leser mit auf Anabels lange Reise in den Süden. Ein schmaler Streifen in der Mitte erzählt die Geschichte der beiden. Wenn eine Doppelseite nur die Geschichte von Fred erzählt, ist das Bild in der oberen Hälfte und der Text steht darunter, wenn Anabels Geschichte weitererzählt wird, steht zuerst der Text auf der Seite und darunter kommt das Bild. Als die Sehnsucht der beiden nach dem anderen zu groß wird, schreiben sie sich Briefe. Freds Brief schreibt Paula Mai, bei der er den Winter verbringt. Anabel kann natürlich ebensowenig wie Fred schreiben und malt ihm einen Brief. Obwohl die Bilder in zarten Farben und eher minimalistisch gestaltet sind, gibt es immer wieder zauberhafte Details zu entdecken, wie Freds Pfotenabdruck, der den Brief an Anabel verschließt, lautlose Schneeflocken, die vom Himmel fallen, das "Haus vom Nikolaus" oder die Waschanweisung für Wollsocken.

Die Geschichte ist traumhaft schön, die Bilder sind zum Verlieben, und das Buch ein wunderschönes Geschenk, um jemandem zu sagen: "du, ich hab dich lieb", oder "du fehlst mir" oder "egal was passiert, Hauptsache wir sind zusammen!".

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.01.2011
Belitz, Bettina

Verdammt feurig / Luzie & Leander Bd.2


sehr gut

Im Winter liegt Luzies Hobby Parkour im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis, es ist einfach zu gefährlich bei Schneefall weiterzutrainieren. Ihren Wächter Leander freut das natürlich, da ihm Parkour weiterhin ein Dorn im Auge ist. Doch den beiden stehen schon bald ganz andere Aufregungen ins Haus: Leander wird von seiner Familie abkommandiert und zur Wächter-Nachschulung geschickt, statt Luzie muss er nun Promi-Meerschweinchen hüten, an seiner Stelle wird sein Cousin Vitus bei Luzie als Wächter eingesetzt. Wie den ungebetenen Wächter wieder loswerden? Luzie stürzt sich Hals über Kopf in Dinge, die mit der Pubertät einhergehen, um Vitus vorzugaukeln, dass sie langsam erwachsen wird und keinen Wächter mehr braucht und nebenbei ist es ja gar nicht schlecht, dass Seppo die weiblichere Luzie ganz gut gefällt und ein bisschen eifersüchtig auf Serdan wird, der plötzlich das Reden für sich entdeckt hat...

Eigene Meinung:
Im zweiten Teil der auf sechs Teile angelegten Reihe um "Luzie und Leander" beruft sich Bettina Belitz glücklicherweise auf ihre starke Seite: die gefühlsbetonte Schreibe! Die kommt bei der manchmal nervigen, manchmal liebenswerten Luzie, die mitten im Gefühlschaos ihrer nur teilweise vorgegaukelten Pubertät steckt, natürlich viel besser zur Geltung als bei der vorrangig sportlichen Luzie aus dem ersten Teil "Verflucht himmlisch". Zwar ist es einerseits schade, dass der Leser hier auf längeren Strecken auf den liebenswerten und manchmal auch nichtsnutzigen Sky Patrol Leander verzichten muss, andererseits ergibt sich dadurch mehr Spielraum für den Ausbau der Nebencharaktere. Neben Serdan, der tatsächlich sprechen kann ;o) spielt auch Luzies rosarote Mutter eine größere Rolle, nur ihr Vater bleibt im zweiten Band weiterhin auf der Strecke, was ich sehr schade fand.
Gegen Ende wird es in "Verdammt feurig" sogar noch einmal richtig spannend und die letzten Seiten flogen nur noch so dahin.

Aufmachung des Buches:
Wie bereits der Auftakt der Reihe, punktet auch der zweite Teil mit einer fröhlichbunten Covergestaltung, nur hat der Grundton von Rosarot zu einem zarten Grün gewechselt.

Fazit:
"Verdammt feurig" hat mir in mancherlei Hinsicht besser gefallen als der Serienauftakt "Verflucht himmlisch". Die schrägen Nebencharaktere wurden weiter ausgebaut, die Handlung war auf weiten Strecken gefühlsbetonter (und das ist einfach Bettina Belitz' große Stärke!) und der Parkour ist zugunsten anderer Aspekte in den Hintergrund gerückt. Nach "Verdammt feurig" bin ich mir sicher, dass ich diese Reihe auf jeden Fall weiter lesen werde!

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2011
Lichter, Horst

Alles in Butter - Rezepte zum Glücklichsein


ausgezeichnet

Horst Lichters Kochbuch ist untergliedert in die Rubriken:
Vorwort
* Typisch Lichter
* Klassiker mal anders
* Kleine Leckerchen
* Schneller geht's nicht
* Der süße Horst
* Aus dem Nähkästchen
* Was ich heimlich von Johann gelernt habe
* Zubehör - Was man wirklich braucht
Register

Beim ersten Durchblättern hatte mich dieses Kochbuch nicht vom Hocker gerissen. Ich hatte ständig dieses "Kennst du von Oma, hat Mama früher gekocht, gibt es bei uns öfter"-Gefühl. Nachdem wir einiges aus dem Buch nachgekocht haben ist meine anfängliche Skepsis aber in Begeisterung umgeschlagen!
Horst Lichter variiert gekonnt und pfiffig alte Küchernklassiker, bedient die komplette Bandbreite von Vorspeisen über Hauptgerichte bis hin zum süßen Abschluss, nur was Rezepte für die schlanke Linie oder vegetarische Hauptgerichte angeht, wird man in diesem Buch nicht fündig werden - das Buch heißt nicht umsonst "Alles in Butter" ;o)
Hinter der vermeintlichen Einfachheit der Rezepte verbirgt sich der größte Pluspunkt dieses Kochbuchs. Der Hauptteil der vorgestellten Gerichte lässt sich zubereiten ohne die Haushaltskasse zu plündern oder den ganzen Tag in der Küche zu verbringen. In einer gut sortierten Vorratskammer und/oder Gefriertruhe wird ein regelmäßig kochender Haushalt bereits viele der notwendigen Zutaten zu Hause haben und der Rest lässt sich ohne Probleme im nahe gelegenen Supermarkt besorgen. Und das Wichtigste: die im Buch vorgestellten Gerichte sind durchweg leeecker!!!
Weitere Pluspunkte bei der Rezeptbeschreibung:
* Fleischstücke und Eier sind in Gramm bzw. Größe angegeben
* viele Rezepte werden ergänzt durch Tipps und/oder Variationsmöglichkeiten
* es werden Alternativzutaten aufgeführt (z.B. getrocknete Kräuter anstelle von frischen Kräutern)
Hinter den Rubriken "Aus dem Nähkästchen" und "Zubehör - Was man wirklich braucht" verbergen sich die Qualitäten dieses Buches als Grundlagen- und Kochanfängerkochbuch. Unter "Aus dem Nähkästchen" findet man u.a. die Zubereitung von Bratensauce, selbstgemachtem Sauerkraut, Ketchup und Fond. Horst Lichter verrät hier außerdem, worin der Unterschied zwischen Schmoren und Dünsten liegt und wie man zu einer fixen (neeeiiin, ohne Tütchen) Sauce kommt. Im letzten Kapitel Zubehör werden nicht nur !wirklich! benötigte Küchenhelfer vorgestellt, sondern unter "Küchenkauderwelch" auch noch diverse Fachbegriffe erklärt.
Die Rezepte sind im Register einmal nach Rubrik (Salate, Eierspeisen usw.) und einmal in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.
Die Liebe zu diesem Buch geht aber nicht nur durch den Magen, auch das Auge isst mit dank der Fotos von John M. John und Lichter-Fans können sich zusätzlich über die Geschichten und Anekdoten von ihm freuen, mit denen fast jedes Rezept gespickt ist.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.01.2011
Tiernan, Cate

Entflammt / Immortal Beloved Trilogie Bd.1


sehr gut

Nastasja ist eine Unsterbliche. Mit ihrem Freund Incy, einem gefährlichen und dunklen Unsterblichen, zieht sie durch die Metropolen der Welt, immer auf der Suche nach Partys und Zertreuung. Als Incy eines Tages skrupellos einen Menschen schwer verletzt, werden Nas die Augen geöffnet und sie flieht vor Incy und sucht Zuflucht bei River, einer uralten Unsterblichen, die bereits mehrere Unsterbliche um sich versammelt hat mit dem Ziel, ihnen eine Verwendung von Magie zu lehren, der sich die Unsterblichen bedienen können, ohne sterblichen Lebewesen dabei ihre Lebensenergie zu entziehen.
Bei River trifft Nas auf den Unsterblichen Reyn, der eine unerklärliche Anziehung auf sie ausübt. In Rückblenden auf ihre Vergangenheit, die sie immer wieder schlagartig überfallen, glaubt Nas Reyn bereits einmal begegnet zu sein, aber kann das stimmen, wenn er tatsächlich erst so alt ist wie er zu sein vorgibt?

Eigene Meinung:
Cate Tiernans Schreibstil war zwar von Beginn an sehr gut und leicht zu lesen, trotzdem gestaltete sich der Einstieg in die Geschichte für mich etwas schwierig, da mir Nas total unsympathisch war. Trotz ihrer 459 Jahre sieht sie nicht nur wie höchstens 18 aus, sondern kam auch als total verzogenes und unreifes Gör rüber. Nachdem Nas die Entscheidung trifft bei River Zuflucht zu suchen und dort ihr Leben langsam in den Griff bekommt, wird sie aber sympathischer und auch die Geschichte legt an Spannung zu.
Außer in der Gegenwart spielt die Handlung durch immer häufigere Rückblenden auch in Nas´ Vergangenheit. Diese Rückblenden sind beinahe spannender als die Gegenwart und lassen Nas dem Leser langsam ans Herz wachsen, da man durch die Kenntnis von ihrer Vergangenheit mehr Verständnis für ihre Charakterentwicklung aufbringen kann. Das Leben als Unsterblicher ist ein unglückliches, was das verlieben in sterbliche Wesen angeht. Nas´ Unvermögen Gefühle zu zeigen und ihre Verschlossenheit gegenüber ihrer Umwelt haben ihren Ursprung darin, dass in ihrer langen Vergangenheit alle, die sie jemals geliebt hat, nach und nach gestorben sind, darunter auch ein Kind, dass im Gegensatz zu ihr sterblich war.
Insgesamt liest sich der erste Teil von "Immortal Beloved" wie ein langer Prolog, in dem das Wesen der Unsterblichen erklärt und der Charakter von Nas vorgestellt wird. Ich hoffe, im Gegensatz zu der Evermore-Reihe von Alyson Noel, hält Cate Tiernan in den Folgebänden die Spannung, die sich ab der zweiten Hälfte von "Entflammt" aufgebaut hat. Um einen weiteren Vergleich zu Evermore aufzubringen: im Gegensatz zu den dort ständig Unsterblichkeitssaft nuckelnden Unsterblichen, liegt mir die Erklärung für Unsterbliche hier wesentlich mehr - es sind einfach Menschen, die ab einem Alter von ungefähr 18 Jahren sehr sehr viel langsamer altern als normale Menschen - und mit Unsterblichen, die normal essen und trinken, kann man sich auch wesentlich besser identifizieren.

Fazit:
Nach einem etwas langatmigen Einstieg mit einem zunächst unsympathischen Charakter, entwickelt sich "Entflammt" ab der Hälfte zu einem Einstieg in eine Trilogie, der eine facettenreiche und spannende Handlung für die Folgebände verspricht (und diese Versprechungen hoffentlich halten kann).

3 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.