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leseratte1310
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Niederrhein
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Bewertungen

Insgesamt 3720 Bewertungen
Bewertung vom 28.09.2021
Faber, Kim; Pedersen, Janni

Winterland / Juncker und Kristiansen Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Am 23. Dezember explodiert eine Bombe auf dem Weihnachtsmarkt in der Kopenhagener Innenstadt. Obwohl die Polizei unter der Leitung von Signe Kristiansen gleich ihre Ermittlungen aufnimmt, finden sie nichts Brauchbares heraus. Es könnte sich um einen Terroranschlag handeln oder um eine Aktion von Banden, die gegeneinander Krieg führen.
Kristiansens ehemaliger Kollege Martin Juncker ist einer der besten Mordermittler Dänemarks. Nach einem Fehler ist er in der Provinzstadt Sandsted gelandet, wo er sich auch um seinen demenzkranken Vater kümmern kann. In diesem kleinen Ort kommt es zu einem brutalen Mord und es gibt einen Brandanschlag auf ein Asylantenheim. Juncker nimmt die Ermittlungen auf. Auch hier gibt es keine Spuren, die die Ermittlungen weiterbringen.
Dieser Krimi ist der Auftaktband einer Reihe um die Ermittler Signe Kristiansen und Martin Juncker. Mich hat dieses Buch von der ersten Seite an gefesselt.
Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch dargestellt. Sowohl Martin Juncker als auch Signe Kristiansen haben private Probleme. Das ist gut dargestellt und macht die Figuren fassbarmenschlich, aber es dominiert nicht die Krimihandlung.
Wir können die beiden Handlungsstränge abwechselnd verfolgen. Doch mit der Zeit ergeben sich Gemeinsamkeiten und die ehemaligen Kollegen ermitteln wieder zusammen. Wie brisant diese Fälle sind, zeigt sich erst mit der Zeit. Der Spannungsbogen dieser Geschichte ist sehr hoch. Immer wieder gibt es Wendungen, die mich in meinen Überlegungen verunsicherten und daher die Spannung aufrechterhielten.
Ein sehr spannender und fesselnder Krimi. Ich bin schon gespannt auf die Folgebände.

Bewertung vom 27.09.2021
Löwenherz, Richard

Eis. Abenteuer. Einsamkeit


ausgezeichnet

Ich liebe es zu reisen, aber eine Tour, wie sie Richard Löwenherz gemacht hat, wäre dann doch nichts für mich. Der Autor macht sich mit dem Fahrrad auf eine Tour durch die sibirische Arktis, von Jakutien bis zum Arktischen Ozean. Die Ausrüstung ist überschaubar und nicht, wie ich gedacht habe, eine Hightech-Ausstattung. Doch bei der Kameraausstattung ist er dennoch auf alles eingerichtet, wie sonst könnten auch solch beeindruckende Aufnahmen entstehen
Häufig geht es über Zimniks, das sind die Straßen, die über zugefrorene Flüsse führen und somit nicht das ganze Jahr passierbar sind. Es ist eine einsame Gegend und doch gibt es immer wieder Begegnungen, häufig mit Truckern. Die Menschen sind gastfreundlich und die Nachrichten über den verrückten Deutschen, der alleine mit dem Fahrrad unterwegs ist, sind häufig schon vor ihm angekommen.
Es läuft nicht immer alles glatt und manchmal gibt es auch bedrohliche Geräusche, doch Löwenherz bringen solche Widrigkeiten nicht aus der Ruhe. Seine Erfahrungen auf vielen Extrem-Touren geben ihm eine gewisse Sicherheit. Ich möchte auch nicht bei zweistelligen Minusgraden im Freien schlafen, dem Autor wird es drinnen manchmal zu warm. Das nenne ich abgehärtet.
Die Verpflegung ist nährreich, aber nicht zu üppig, da ist es nicht verwunderlich, das am Ende in Tiksi nicht viel übrigbleibt.
Das Cover ist einfach toll und die Bilder im Buch machen einfach Lust darauf, sie sich immer wieder anzuschauen.
Ein wundervolles Buch über eine beeindruckende Tour durch eine atemberaubende Region.

Bewertung vom 26.09.2021
Sallis, James

Sarah Jane


sehr gut

Sarah Jane Pullman ist eine junge Frau mit bewegter Vergangenheit. Als sie mit dem Gesetz in Konflikt kam, blieb ihr nur die Möglichkeit zur Army zu gehen. Dort erlebte sie Traumatisches. Danach kam sie nirgendwo an und wenn es schwierig wurde, zog sie weiter. Sie bewirbt sich dann bei der Polizei in Farr und Cal, der in ihr die gleichen Verletzungen erkennt, die er selbst hat, stellt sie ein, obwohl sie keinerlei Erfahrungen hat. Er bringt ihr alles bei und ist dann eines Tages verschwunden. Während in Sarah Jane sucht, holt ihre Vergangenheit sie ein.
„Sarah Jane“ ist ein Buch, das es mir nicht einfach gemacht hat. Anfangs wurden mir viele Fragmente aus dem Leben von Sarah Jane um die Ohren gehauen und diese waren auch zeitlich wild durcheinander. Zusammenhänge konnte ich nicht erkennen, es wurde nur deutlich, dass sie kein einfaches Leben hatte und immer wieder die Flucht ergriff, wenn etwas passierte. Doch mit der Zeit ging es besser, denn es war nicht mehr ganz so sprunghaft und ich hatte mich an den Schreibstil gewöhnt.
Das Leben hat es nicht immer gut mit dieser Frau gemeint, daher fand ich es beeindruckend, wie sie versucht, etwas zu schaffen und irgendwo anzukommen. Cal gibt ihr die Möglichkeit, denn er erkennt sofort, dass sie genauso viele Wunden mit sich herumträgt wie er selbst. Sie lernt so viel von ihm und fühlt sich in dem Ort und mit ihrer Arbeit wohl. Die Menschen nehmen sie an und sie kümmert sich. Doch dann ist Cal verschwunden.
Sarah Janes Betrachtungsweisen waren fast schon philosophisch. Sie ist kein einfacher Charakter, aber ich mochte sie.
Es bleibt vieles unausgesprochen in dieser Geschichte und es ist wie so häufig im Leben, Dinge passieren und beeinflussen den weiteren Weg.
Auch wenn ich mich anfangs ziemlich schwergetan habe, so hat mich die Geschichte dann doch gepackt. Ich wollte wissen, wie alles zusammenhängt. Doch nicht alle meine Fragen wurden beantwortet. Aber das hat mich nicht enttäuscht, es ist richtig und passend.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.09.2021
Minor, Caroline Albertine

Der Panzer des Hummers (eBook, ePUB)


gut

Die Geschwister Sidsel, Ea und Niels haben sich nach dem Tod der Eltern auseinandergelebt und führen ihre eigenen Leben. Der Klappentext ließ mich glauben, dass etwas passiert, was die Geschwister sich wieder annähern lässt. Doch da wurde ich enttäuscht, denn deren Leben plätschern nebeneinander her.
Der Schreibstil lässt sich angenehm und flüssig lesen. Die Kapitel sind aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben und wir begleiten die Geschwister nur wenige Tage, in denen wir deren Alltag erleben.
Sidsel ist alleinerziehend und arbeitet als Restauratorin in einem Museum in Kopenhagen. Niels überbrückt sie Zeit als Plakatierer und Ea versucht in San Francisco und durch eine Seherin Kontakt zur verstorbenen Mutter aufzunehmen. Sie alle haben den Verlust der Eltern noch nicht verwunden. Jeder für sich versucht sein Leben zu leben. Mit den Charakteren wurde ich nicht warm.
Eigentlich hatte ich Probleme oder größere Konflikte erwartet, die zu Auseinandersetzungen und damit zur Klärung der Situation führen. Doch dem war nicht so. Daher fehlte mir die Tiefe in der Geschichte.
Schade, mich konnte dieser Roman nicht überzeugen

Bewertung vom 25.09.2021
Hertz, Anne

Bis ans Ende aller Fragen


weniger gut

Maxi ist nicht zufrieden mit ihrem Leben. Beruflich läuft es nicht, wie sie sich das mal erhofft hatte und auch ihr Traum von einer glücklichen Familie ist ein Traum geblieben. Ihre Nichte Summer hat eine verrückte Idee. Maxi soll sich einen Witwer angeln mit süßen kleinen Kindern. Der sollte sich doch wohl in einer Trauergruppe finden lassen. Aber um dort mitmachen zu können, muss Maxi zu einige Lügen greifen. Aber es scheint zu funktionieren, gleich zwei Männer interessieren sich für Maxi.
Der Schreibstil des Autoren-Duos Anne Hertz lässt sich flüssig lesen. Zwischendurch gab Tagebucheinträge einer jugendlichen Maxi. Leider konnte mich diese Geschichte nicht wirklich packen, denn sich mit solchen Lügen in eine Gruppe trauernder Menschen einzuschleichen, finde ich einfach schrecklich. Kurz: Ich fand es nicht komisch.
Maxi ist zwar über vierzig, benimmt sich aber wie ein Mädel in der Pubertät. Sie hat einmal Vorstellung von ihrem zukünftigen Leben gehabt, die sich leider nicht erfüllt haben. Eigentlich hätte ich also Mitgefühl haben können, doch das hat sich einfach nicht eingestellt, da ich ihr Verhalten nicht nachvollziehen konnte. Aber auch die anderen Personen haben mir nicht so gefallen. Mir fehlte in der Geschichte eine gewisse Tiefe. Immer wenn es schwierig wurde, ergriff Maxi die Flucht. Außerdem gab es doch eine Menge Zufälle. Schön fand ich allerdings, dass ihre Familie für Maxi da war.
Nett zu lesen, hat mich aber nicht überzeugt.

Bewertung vom 25.09.2021
Riekers, Hans-Rainer

Leybuchtmord. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es ist sehr heiß in diesem Sommer und auch in Ostfriesland leiden die Menschen und die Natur unter der Hitze. Bauer Tönsen will seinen „Mädels“, wie er die Milchkühe nennt, Wasser bringen, als ihm die Herde angeführt von Renate entgegenkommt. Ein Auto hat den Weidezaun platt gefahren und mitten auf der Weide vor einer Eiche gelandet. Der Fahrer lebt noch, ist aber schwer verletzt. Die Polizei sichert die Dinge aus dem Wagen und informiert die Ehefrau des Verletzten Simon Wegmann. Heike Wegmann ist verwundert, wähnte sie ihren Mann doch ganz woanders. Doch dass ist nicht die einzige Überraschung, die sich aus diesem Unfall ergibt. Stefan Grote und Stine Lessing von der Polizei Aurich bekommen es mit einem undurchsichtigen Fall zu tun, denn wenig später ist Heike Wegmann tot und ihr Mann verschwunden.
Obwohl dies bereits der vierte Fall für Stefan Grote und Stine Lessing ist, durfte ich sie das erste Mal bei ihren Ermittlungen begleiten.
Stefan Grote und Stine Lessing könnten unterschiedlicher nicht sein, ergänzen sich aber bei der Arbeit perfekt. Grote ist eher sachlich und zeigt seinem Gegenüber nicht viel Empathie. Daher überlässt er seiner jungen und lebenslustigen Partnerin gerne schwierige Befragungen, die Fingerspitzengefühl erfordern. Für Grote ist es ein persönlicher Fall, denn er war früher einmal mit Heike zusammen, die ihn wegen Wegmann hat sitzen lassen. Trotzdem versucht er, unvorbelastet an die Sache heranzugehen. Doch was Stine und er dann herausfinden, ist furchtbar, denn Wegmann ist egoistisch, gefühl- und skrupellos sowie gefährlich. Außerdem hat er ein Gespür dafür, wann es für ihn eng wird. Zum Glück ist Skipper, ihr Kollege aus Emden, gerade aus dem Urlaub zurück und kann Grote und Lessing unterstützen.
Dieser Krimi wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Wenn Liebe blind macht, können Ermittlungen schon mal erschwert werden. Obwohl dem Leser schon früh bekannt ist, was der Täter treibt, ist es dennoch sehr spannend, die Ermittlungen zu verfolgen.
Mir hat dieser spannende Ostfriesland-krimi gut gefallen.

Bewertung vom 24.09.2021
Blom, Josefine

Unter einem anderen Himmel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Immer hat die 38-jährige Stella Köhler die Überraschungen ihres Mannes hingenommen, denn sie liebt ihn sehr. Doch dann stirbt Roland und Stella muss feststellen, dass er ihr vieles verheimlicht hat. Bei der Testamentseröffnung erfährt sie, dass Roland ein Haus in Haffkrug an der Ostsee für sie gekauft hat, dass mit einer Überraschung aufwartet. Doch Stella bleibt keine Wahl, denn ihre finanzielle Situation ist katastrophal, weil sie schon seit Monaten auf das Manuskript des Bestsellerautors John Harding wartet, welches sie übersetzen soll. Sie zieht also mit Tochter Nele ein. Harding möchte, dass sie nach Prag kommt und Stella nimmt den nächsten Zug. Erst später stellt sie fest, dass Hardings Roman viel mit ihrer eigenen Geschichte zu tun hat.
Der Schreibstil dieses Romans lässt sich gut und flüssig lesen. Einerseits erfahren wir, wie es Stella in der Gegenwart ergeht, andererseits erfahren wir aus den Einschüben, die aus Hardings Roman stammen, wie Marthas Leben ab 1938 verläuft. Mir hat die Geschichte gut gefallen, auch wenn zum Schluss einige Zufälle zusammenkommen. Am Ende gibt es die Rezepte zu Theresas „Böhmische Köstlichkeiten“, die in dem Roman erwähnt werden.
Stella hat früh ihre Eltern verloren und wurde von der Familie ihrer Freundin Olga aufgenommen. Die beiden sind wie Schwestern und sind immer füreinander da, ganz besonders jetzt, nachdem Roland Stella mit Fragen und Überraschungen zurückgelassen hat. Auch die pubertierende Nele vermisst ihren Vater und macht es Stella nicht immer leicht. Zum Glück ist Theresa da, die Nele zu nehmen weiß. Aber auch John Harding sorgt für Schwierigkeiten, da alle auf seinen neuen Roman warten.
Am Ende fügen sich die einzelnen Handlungsstränge zu einem Ganzen, auch wenn der Zufall häufig mitspielt. Marthas (Ida) Geschichte hat mich berührt, die für ihre große Liebe viel auf sich genommen hat.
Eine unterhaltsame, aber auch berührende Geschichte.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.09.2021
Graf, Lisa

Der Traum vom schönen Leben / Dallmayr Saga Bd.1


ausgezeichnet

Wer kennt ihn nicht den Namen Dallmayr. Seit über 300 Jahren ist das Delikatessenhaus in München angesiedelt, das später unter dem Namen Dallmayr berühmt wurde. Die Autorin Lisa Graf-Riemann hat sich dieses Themas angenommen. „Der Traum vom schönen Leben“ ist der erste Band dieser Saga.
Anton und Therese Randlkofer führen Ende des neunzehnten Jahrhunderts den beliebten Feinkostladen Dallmayr in der Dienerstraße, in dem sich die Gutsituierten mit Köstlichkeiten versorgen. Doch schon zwei Jahre nachdem sie das Geschäft übernommen haben, stirbt Anton unerwartet und sein Tod weckt Begehrlichkeiten. Sein Bruder Anton versucht mit unschönen Mitteln, sich das Geschäft unter den Nagel zu reißen, doch Therese übernimmt selbst die Führung.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach großartig und sehr fesselnd. Man fühlt sich beim Lesen in die damalige Zeit versetzt und würde am liebsten gleich einen Ausflug nach München ins Dallmayr machen.
Die Charaktere sind alle sehr liebevoll ausgearbeitet. Therese ist eine starke Frau, die sich nicht leicht unterkriegen lässt. Sie übernimmt das Geschäft, was damals für eine Frau ungewöhnlich war. Leicht macht man es ihr nicht, aber der Erfolg gibt ihr recht. Aber nicht nur die geschäftlichen Dinge fordern sie, sondern sie muss feststellen, dass es auch noch Geheimnisse zu lüften gibt.
Mir hat diese interessante und unterhaltsame historische Geschichte wirklich gut gefallen und ich bin schon ganz gespannt auf die Fortsetzung. Lesenswert!

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.09.2021
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


sehr gut

Die Schwestern Silke und Rosemarie sind aus Danzig geflohen und auf einem Bauernhof untergekommen. Dort werden alle Flüchtlinge schlecht behandelt, aber die Schwestern ganz besonders. Dann müssen sie wieder fliehen, da der Bauer übergriffig wird. Sie schlagen sich unter widrigen Wetterbedingungen nach Hamburg durch. Doch die Stadt ist zerbombt und die britische Besatzung nimmt niemanden in der Stadt mehr auf. Unterkunft und Essen gibt es nur noch auf dem Schwarzmarkt und jeder denkt nur an sich. Doch die beiden lassen sich nicht unterkriegen und haben zunehmend Erfolg. Doch das ist anderen ein Dorn im Auge.
Der Schreibstil der Autorin Clara Lindemann lässt sich gut lesen. Mir hat dieser historische Roman gut gefallen.
Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Die Schwestern stammen aus einer wohlhabenden Familie und könnten nicht unterschiedlicher sein. Silke ist bestrebt, das Richtige zu tun und ist vorsichtiger. Rosemarie will sich nichts vorschreiben lassen und ist immer guten Mutes. Die beiden kämpfen ums Überleben und müssen sich gegen Konkurrenten durchsetzen, die etwas gegen Frauen in dem Geschäft haben. Die Zeiten sind sehr hart, ganz besonders in diesem Hungerwinter 1946/1947, und man kann niemanden trauen. Das müssen auch die Schwestern schmerzhaft erfahren. Zum Glück aber gibt es auch Menschen, denen die Schwestern vertrauen können.
Furchtbar ist es, dass Menschen die Not der anderen schamlos ausnutzen. Schlimm finde ich auch, dass die alten Seilschaften nach dem Krieg oft weitermachen können, als sei nichts geschehen. Es ist kein leichtes Thema, das in diesem Roman behandelt wird, trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen.

Bewertung vom 23.09.2021
Silber, Eva-Maria

Kaltes Vergessen (eBook, ePUB)


sehr gut

Katharina ist eine Außenseiterin in ihrer Schule. Umso glücklicher ist sie, als sie von Britta eingeladen wird, am Totenmaar in den Geburtstag hinein zu feiern. Am nächsten Morgen sind Britta, Anette und Marc tot. Sie wurden grausam ermordet. Katharina und Sebastian haben schwer verletzt überlebt. Sebastian will nichts gesehen haben und Katharina hat eine Amnesie. Der Polizei gelingt es nicht, den Täter zu fassen. Dreißig Jahre später nimmt Janna Habena sich diesen „Cold Case“ noch einmal vor. Sie befragt auch die Überlebenden erneut. Katharina, die zufällig Sebastian trifft, verliebt sich in ihn. Doch kann sie ihm vertrauen?
Dieser Thriller basiert auf einem realen Fall, der sich vor Jahren in Finnland ereignete. Der Schreibstil der Autorin Eva-Maria Silber liest sich gut und flüssig. Die Geschichte ist spannend, hat aber auch mittendrin einige Längen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man sich gut in den Fall hineinversetzen kann. Im ersten Teil begleiten wir die Ermittlungen von 1984 und im zweiten Teil die Bearbeitung des Cold Case im Jahr 2014.
Janna war als Assistent schon damals mit dem Fall befasst. Er hat sie nie losgelassen und so versucht sie nun Licht ins Dunkel zu bringen. Was damals geschehen ist, hat Katharina schwer traumatisiert und immer noch ist sie von Medikamenten abhängig. Albträume verfolgen sie und sie kann nicht einordnen, ob die Bilder in ihrem Kopf real sind. Wirklich sympathisch war mir keine der Personen, aber Sebastian mochte ich überhaupt nicht.
Trotzdem hat sie es geschafft, eine gute Staatsanwältin zu werden.
Ich hatte gedacht, dass ich recht schnell auf die Lösung gekommen bin, doch es gibt immer wieder Wendungen, die mich verunsichert haben und so blieb alles bis zum Ende dann doch offen.
Ein spannender Thriller.