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Maddinliest
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Borken

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Insgesamt 952 Bewertungen
Bewertung vom 23.02.2018
Weigold, Christof

Der Mann, der nicht mitspielt / Hardy Engel Bd.1


ausgezeichnet

Sündenpfuhl Hollywood

Hardy Engel ist in den 20igern von Deutschland nach Amerika gekommen, um wie viele andere in Hollywood sein Glück beim Film zu suchen. Da die großen Rollen noch auf sich warten lassen, versucht er es nebenbei mit einer kleinen Detektei. Eines Tages erhält er von einer attraktiven Frau, den Auftrag nach ihrer Freundin Virginia Rappe zu suchen. Mit der Hilfe des Zufalls findet er die Schauspielerin auf einem rauschenden und exzessiven Fest, welches der angesagteste Schauspieler der damaligen Zeit Fatty Arbuckle veranstaltete. Kurze Zeit später stirbt Virginia Rappe und Hardy steht vor einem Rätsel. Der Fall scheint eigentlich klar, aber der engagierte Privatdetektiv will der offensichtlichen Geschichte keinen GLauben schenken. Er begibt sich in die sündige Welt Hollywoods, um den Fall der toten Virginia Rappe aufzuklären.


Christof Weigold widmet sich in seinem beeindruckenden Kriminalroman der glamourösen Welt Hollywoods. Er erzählt die Geschichte in einer sehr lebendigen und schnörkellosen Schreibweise, die mich schnell in die Zeit der 20er zurückversetzen konnte. Der sympathische und linientreue Hauptprotagonist Hardy Engel wird sehr interessant und ausführlich beschrieben. Es war für mich faszinierend, ihn bei seinen Aufträgen in dieser besonderen und verlogenen Welt voller Korruption und Sünde zu begleiten. Er stellte für mich den Eckpfeiler der Ehrlich- und Aufrichtigkeit dar und ich fieberte mit ihm beim Kampf gegen das Böse. Dem Autor gelingt es in dem Buch hervorragend die damalige Atmosphäre einzufangen und verleiht dem Buch damit seinen besonderen Charme. Die Spannung kommt aber auch nicht zu kurz, da die clever konzipierte Geschichte immer wieder neue Wendungen und Überraschungen bereithält. Das überzeugende Finale rundet für mich den sehr gelungen Kriminalroman perfekt ab. Eine Fortsetzung mit dem sympathischen Ermittler wird zum Ende angedeutet, und es ist zu hoffen, dass wir auch in den Genuss um das zweite Geheimnis von Hardy Engel kommen.


Ein aus meiner Sicht spannender und rundum geglückter Ausflug in die Filmwelt der goldenen 20er. Das Buch konnte mich begeistern und auf den umfangreichen Knapp 640 Seiten kam für mich niemals Langeweile auf. Ein tolles Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte!!!

Bewertung vom 15.02.2018
Hawker, LS

Aus nächster Nähe


ausgezeichnet

Den Schatten hinter sich lassen

Nessa Donati hat ihr Vergangenheit hinter sich gelassen und mit ihrem Mann John und dem gemeinsamen Sohn Daltrey ein neues Leben aufgebaut. Plötzlich verschwindet John aus dem Leben von Nessa und Daltrey, nachdem er wieder den Drogen verfallen ist. Die beiden erhalten kein Lebenszeichen mehr von ihm, bis eines Tages die Tür der Gartenhütte aufgebrochen ist. Nessa befürchtet, dass John nun zurückgekehrt ist, um Daltrey zu holen. Ihr Leben wird ab diesem Zeitpunkt immer mehr sabotiert und das mit Begebenheiten aus ihrem vergangenen Leben, die eigentlich nur John kennt...

LS Hawker hat aus meiner Sicht mit "Aus nächster Nähe" einen sehr gelungen Thriller geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem mitreißenden und sehr temporeichen Schreibstil, der mich schnell an das Buch fesseln konnte. Die Hauptprotagonistin Nessa wird interessant charakterisiert. Sie ist eine Frau, die in ihrem Leben gelernt hat sich mit einem starken Willen zu behaupten und durchzusetzen. In ihrer Rolle als behütende Mutter für ihren mit einer Sprachstörung erkrankten Sohn konnte sie bei mir schnell sympathiepunkte sammeln. Der Autorin LS Hawker gelingt es im Verlaufe des Buches den Spannungsbogen über das geheimnisvolle Vorleben von Nessa und den wiederkehrenden Attentaten gegen ihre Person immer weiter auszubauen. Mit einem fulminanten und für mich völlig überraschendem Finale schließt sich die clever konzipierte Geschichte überzeugend und nachvollziehbar. Das Buch konnte mich wirklich in den Bann ziehen und es fiel mir immer schwerer es aus der Hand zu legen.

Insgesamt handelt es sich bei "Aus nächster Nähe" aus meiner Sicht um einen packenden und spannenden Thriller, den ich sehr gerne weiterempfehle und mit vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 10.02.2018
Hoorn, Heike van

Deichfürst / Kommissar Möllenkamp Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Guter Krimi aus dem Norden

Für das umstrittene Emssperrwerk ist gerade erst der Baustopp wieder aufgehoben, als bei den ersten Erdarbeiten eine Kiste gefunden wird. Darin befindet sich die Leiche des Deichfürsten Tadeus de Fries, ein Verfechter des Emssperrwerks. Ist dies eine Tat mit einem politischen Hintergrund, muss der Täter bei den Gegnern des Bauwerks gesucht werden? Hauptkommissar Stephan Möllen-kamp ist nicht überzeugt von der Theorie und recherchiert trotz des Ergebnisdrucks durch die Staatsanwaltschaft in alle Richtungen. Dabei bekommt er es auch mit der engagierten Lokalreporterin Gertrud Boekhoff zu tun.


Heike van Hoorn hat mit Deichfürst einen Kriminalroman mit viel Lokalkolorit geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einer lebendigen und sehr angenehm zu lesenden Schreibweise und arbeitet mit zwei unterschiedlichen Handlungssträngen und in verschiedenen Zeiten. Im Verlauf des Buches werden diese beiden Stränge geschickt immer mehr miteinander verbunden, um dann in einem raffinierten und für mich in der Form überzeugenden Finale zu einem Ganzen zu werden. Der Spannungsbogen wird ebenfalls gut aufgebaut und durchaus über die Länge des Kriminalromans aufrechtgehalten, es entstehen aber aus meiner Sicht einige Längen, so dass auch die ganz große Begeisterung ausblieb. Was mir sehr gut gefallen hat, war der wohldosierte Einsatz der nordischen Mundart, die dem Kriminalroman einen ordentlichen Schub an Authentizität und Charme verleiht.


Insgesamt hat mir "Deichfürst" gut gefallen, auch wenn sicherlich noch ein wenig Luft nach oben ist. Ich bewerte das Buch mit 3,5 Sternen, die ich gerne auf 4 Sterne aufrunde.

Bewertung vom 08.02.2018
Haruf, Kent

Lied der Weite


ausgezeichnet

Ein faszinierendes Landleben

Victoria ist siebzehn Jahre alt und nach ihrer ersten Schwärmerei für einen Jungen und den darauffolgenden Treffen mit ihm wird sie schwanger. Ihre alleinerziehende Mutter reagiert gefühlskalt, hat kein Verständnis für das naive Verhalten ihrer Tochter und setzt sie einfach vor die Tür. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an ihre Lehrerin Maggie, die mit einer außergewöhnlichen Idee aufwartet. Sie überredet die beiden älteren und zurückgezogen lebenden Mc Pherson-Brüder Victoria aufzunehmen. Kann das Zusammenleben der völlig unterschiedlichen Charaktere funktionieren?
Kent Haruf hat mit "Lied der Weite" einen absolut fesselnden Roman geschrieben. Seine bildreiche und unaufgeregte Schreibweise hat mich schnell in den Bann gezogen und seine Hauptprotagonisten werden sehr interessant und ausführlich charakterisiert. Ich konnte aufgrund der authentischen Erzählweise als Leser in die Welt von Farmern, Kindern, Eltern und jungen Müttern eintauchen. Das Buch überzeugt nicht mit spektakulären und überfrachteten Situationen, sondern mit der Schlichtheit der einzelnen Schicksale, die alle miteinander verwebt werden. Die Geschichte erzeugt so im Verlauf des Buches einen immer größeren Spannungsbogen, da die Protagonisten so nah und real erscheinen. Auch die härteren Seiten des Landlebens, wie die schwierige und blutige Geburt eines Kalbes oder die Obduktion eines toten Pferdes werden schonungslos geschildert und auch die jüngeren Charaktere haben sich solchen Situationen zu stellen.
Insgesamt war es für mich ein Buch, welches mich zunehmend in Beschlag genommen hat, und bei dem ich noch viele Seiten hätte weiterlesen können. Das Ende ist auch offen gestaltet und es sind bereits zwei Folgebände erschienen. Aus meiner Sicht handelt es sich bei "Lied der Weite" um einen äußerst lesenswerten Roman, den ich gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 08.02.2018
Ehmer, Kerstin

Der weiße Affe


ausgezeichnet

Eine Reise in das lasterhafte Berlin der Goldenen Zwanziger

Axel Spiro ist ein noch junger aber auch sehr erfolgreicher Kriminal-Kommissar in Wittenberge. Ihn zieht es nun in das deutlich lebhaftere Berlin, wo er mit großer Neugier empfangen wird. Sein guter Ruf eilt ihm voraus und die damit verbunden Erwartungen sind dementsprechend groß. Kaum angekommen wird er auch gleich zu einem Tatort gerufen. Ein einflussreicher und vermögender Bankier ist ermordet worden. Schnell finden die Ermittler heraus, dass der Tote ein unmoralisches Doppelleben geführt hat. Liegt hier das Motiv für die Tat? Axel Spiro stellt bei seinen Ermittlungen schnell fest, dass das Leben in Berlin anders verläuft als in seinem heimatlichen Wittenberge...
Kerstin Ehmer hat mit "Der weiße Affe" ihren ersten Kriminalroman geschrieben. Vor der historischen Kulisse der Zwanzigerjahre erlebt der Leser das lasterhafte und turbulente Leben Berlins. Die Autorin erzählt die Geschichte um den aufstrebenden und engagierten Ermittler Axel Spiro in einer ansprechenden und aus meiner Sicht sehr passenden Schreibweise. So wirkte das Buch teilweise schon etwas poetisch, was sich im Zusammenhang mit einem Kriminalroman sehr überraschend, aber auch sehr interessant darstellte. Des weiteren bedient sich die Autorin eines zweiten Erzählstrangs, der zunächst auf mich verwirrend wirkte, aber im Verlaufe des Buches sich immer mehr mit der eigentlichen Handlung verwebte und so für den Leser klarer wurde. Die historischen Hintergründe wirken gut recherchiert und ich fühlte mich gut in die damalige Zeit versetzt. Die Ermittlungen und die gesellschaftlichen Gepflogenheiten der damaligen Zeit bildeten den spannenden Rahmen für die Geschichte und konnten mich an das Buch fesseln. Das über-raschende Finale rundete für mich ein sehr gelungenes Leseereignis positiv ab.
"Der weiße Affe" ist für mich ein sehr überzeugendes Krimidebüt von Kerstin Ehmer, welches mich auf Nachfolger hoffen lässt. Vor allem der ungewohnte und teilweise durchaus anspruchsvolle Erzählstil gab dem Buch seinen besonderen Charme. Ich empfehle das Buch gerne als lesenswert weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.02.2018
Hereld, Peter

Der Belarus-Deal


ausgezeichnet

Das käufliche Leben

Eigentlich möchte der 22-jährige Tom Journalist werden, aber er kommt mit seinem Studium nicht richtig voran, da er nebenbei noch in einem Fitness-Center jobben geht. Er veröffentlicht vereinzelte recht belanglose Artikel und träumt von einer großen Story. Diese Gelegenheit scheint sich ihm völlig unerwartet zu bieten, als ihm sein ehemaliger Schulkollege Mattias Reuter von einer geheimnisvollen Internetadresse im Darknet erzählt. Tom ist nicht sofort überzeugt, aber nach den ersten Recherchen wittert er seine große Chance und geht der Spur in Richtung Minsk nach...

"Der Belarus Deal" ist mein erstes Buch von Peter Hereld und sein Thriller hat mir sehr gut gefallen. Er erzählt die Geschichte in einem lockeren und frischen Schreibstil, der sich hervorragend lesen lässt. Mit dem Organhandel und dem Darknet hat sich der Autor zwei brisanten Themen zugewandt und diese aus meiner Sicht authen-tisch und damit erschreckend real dargestellt. Der Spannungsbogen wird zu Beginn der Geschichte gut aufgebaut und durch die abenteuerliche und rasante Flucht des Hauptprotagonisten auf sehr hohem Niveau gehalten, um dann in einem nachvollziehbaren und in einigen Punkten überraschenden Finale zu enden. In manchen Szenen wuchs dann der vermeintliche Journalist ein wenig über sich hinaus, was dann bei mir ein wenig überzogen wirkte. Nichts desto trotz konnte der junge Tom im Verlauf des Buches immer mehr meine Sympathien gewinnen, so dass es mich freuen würde, weitere Abenteuer von ihm in möglichen Folgebänden verfolgen zu können.

"Der Belarus Deal" ist ein wirklich rasanter und fesselnder Thriller, der mich nach kurzer Zeit gepackt hat. Überzeugen konnte mich dabei in erster Linie die sehr temporeiche Erzählweise. Ein guter Einstieg für eine mögliche Thriller-Serie, die ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 01.02.2018
Izquierdo, Andreas

Fräulein Hedy träumt vom Fliegen


ausgezeichnet

Die Wirkung eines Papierfliegers

Fräulein Hedy von Pyritz ist eine exzentrische und äußerst selbst-bewusste Frau, die weiß, wie sie ihre Interessen durchsetzen kann. Sie sorgt mit einer aufsehenerregenden Annonce, in der sie einen Kavalier sucht, der sie an einen Nacktbadestrand bringt, für einen kleinen Eklat. Die Bewerbungen auf die Annoncen entsprechen aber überhaupt nicht ihren Vorstellungen, so dass sie ihren Physio-Therapeuten Jan bittet, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Leider hat Jan keinen Führerschein, was Fräulein von Pyritz natürlich nicht von ihrem Unterfangen abhalten kann. Sie ist davon überzeugt, dass Jan genau der richtige für diesen Wunsch ist, schließlich kann er ja hervorragende Papierflieger basteln.


Ich kannte bisher noch kein Buch von Andreas Izquierdo und war nun sehr gespannt auf seinen neuen Roman "Fräulein Hedy träumt vom Fliegen". Ich nehme es vorweg, ich bin schlichtweg begeistert und bin mir sicher, obwohl das Jahr noch jung ist, dass dieses Buch zu meinen Lesehighlights des Jahres gehören wird. Der lockere und sehr flüssig zu lesende Schreibstil hat mich schnell in den Bann geschlagen und Andreas Izquierdo hat mit Fräulein Hedy und Jan zwei tolle Charakter geschaffen. Sie ist mit ihren 88 Jahren lebenserfahren und absolut diszipliniert, während Jan als junger Mann eher im Schatten seines selbstbewussten Bruders stand. Die Geschichte erzählt wie sich nach und nach die Schicksale der beiden Hauptprotagonisten verbinden und positiv beeinflussen. Dem Autor gelingt es mit der bewegenden und ergreifenden Lebensgeschichte von Hedy eine enorme Spannung aufzubauen. Ihre dramatischen Erlebnisse vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg fesselten mich an das Buch, gleichzeitig zeigen sie Wirkung auf Jan, dem diese Erfahrungen in seinem aktuellen Leben, in dem ebenfalls große Herausforderungen auf ihn warten, hilfreich zur Seite stehen. Andreas Izquierdo gelingt die Symbiose der Beiden mit Perspektiv- und Zeitenwechsel lebendig und authentisch darzustellen, so dass sich das Buch für mich als absoluter Page-Turner entwickelte.


Aus meiner Sicht ein toller und unterhaltsamer Roman, der durchaus auch Tiefgang besitzt, ohne dem Buch eine zu große Schwere zu geben. Von mir erhält "Fräulein Hedy träumt vom Fliegen" eine absolute Leseempfehlung und natürlich die vollen fünf von fünf Sternen!!!

Bewertung vom 01.02.2018
Zijl, Annejet van der

Die amerikanische Prinzessin


ausgezeichnet

Lebendige Geschichtsstunde

Allene Tew wird im Jahre 1872 geboren und wächst in einer Pionier-familie auf. Das Land entwickelt sich gerade rapide nach oben und gilt für viele als Zufluchtsort für eine neue und erstrebenswerte Welt. Mit 18 Jahren lernt sie den wohlsituierten und vermögenden Tod Hotstetter kennen und lieben. Er kann, obwohl es nicht standes-gemäß ist, den Verlockungen der attraktiven Allene nicht wider-stehen und das Ergebnis ist eine Schwangerschaft. Tod steht zu Allene, trotzt der Ablehnung seiner Familie und heiratet sie. Daraufhin wird sie von Tods Familie gemieden und sie muss sich ihren Platz in der elitären Gesellschaft erkämpfen, die erste von vielen Herausforderungen, die sich Allene in ihrem bewegendem Leben stellen...


Die Autorin Annejet van der Zijl hat mit "Die amerikanische Prinzessin" eine spannende und absolut fesselnde Biographie einer bemerkenswerten Frau geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einer leicht verständlichen und lebendigen Sprache, die der vergangenen Zeit Leben einhaucht. Im Fokus steht das Schicksal der tapferen Allene Tew, die mir bis zu diesem Buch nicht bekannt war. An ihrer Person beschreibt Annejet van der Zijl die faszinierende Entwicklungsgeschichte Amerikas, das hoffnungsvolle und teilweise euphorische Leben mit dem Aufgang einer blühenden Wirtschaft und den starken Einschlägen, wie zwei Weltkriege und Börsencrashe, die die Freude deutlich eintrübten. In ihrem Leben ist die zunehmend einflussreichere Frau mit vielen wichtigen historischen Personen in Berührung gekommen und hat sie sicherlich teilweise auch be-einflusst. Beeindruckt hat mich dabei vor allem ihr unerschöpflicher Mut, mit dem sie jedem Schicksalsschlag trotzte und wie sie mit ihrer bewundernswerten Zuversicht in die Zukunft sah. Die Autorin hat sich für dieses Buch vier Jahre lang durch Bücher und Zeitungs-archive gearbeitet, um dem Leben von Allene Tew auf die Schliche zu kommen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn das Buch wirkt auch bezüglich der historischen Rahmendaten sehr gut recherchiert.


"Die amerikanische Prinzessin" ist aus meiner Sicht ein äußerst lesenswerter Roman, der dem Leser einen guten Querschnitt der Geschichte einer spannenden Epoche liefert und gleichzeitig eine außergewöhnliche und für mich überraschend einflussreiche Frau vorstellt. Von mir erhält das Buch die vollen fünf von fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.01.2018
Parsons, Tony

In eisiger Nacht / Detective Max Wolfe Bd.4


ausgezeichnet

Die Ware Mensch

Detective Max Wolfe wird zu einem neuen Tatort gerufen, es wurde ein LKW aufgefunden, in dessen Lagerraum zwölf erfrorene Menschen liegen. Schockiert von dem Bild, welches sich den Ermittlern bietet, stellt Max Wolfe fest, dass ein Mädchen noch lebt. Sie wird sofort ins Krankenhaus transportiert und die Polizei hofft, wichtige Informationen für die Auflösung dieses Dramas zu bekommen. Alles deutet auf professionellen Menschenschmuggel hin, einem abscheulichen Geschäft, welches aufgrund der großen Gewinnspannen leider immer mehr an Attraktivität für die die Täter gewinnt...

"In eisiger Nacht" ist bereits der vierte Band um Detective Max Wolfe. Ich bin als Quereinsteiger in die Serie gestartet und hatte keinerlei Schwierigkeiten in die Handlung zu finden. Der Autor Tony Parsons erzählt die Geschichte in einem temporeichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Der Hauptprotagonist Max Wolfe wird sehr interessant charakterisiert und sein Privatleben belebt die eigentliche Ermittlungsgeschichte. Mit dem Thema Menschenschmuggel nimmt sich der Autor eines brisanten und leider sehr aktuellen Themas an. Dies gibt dem Kriminalroman eine zusätzliche Tiefe und erzeugte bei mir durch die erschreckend realistische Inszenierung der Tat eine sehr bedrückende und betroffene Stimmung. Die Ermittlungen werden dann aber aus meiner Sicht im Verlauf des Buches zu sehr dramatisiert und wirken stellenweise nicht mehr authentisch. So werden externe Personen bzw. unerfahrene Polizisten in die gefährlichen Ermittlungen involviert, ohne das offensichtliche Risiko abzuwägen. Die Spannung wird aber auf einem hohen Niveau gehalten, und das überraschende Finale war aus meiner Sicht so nicht vorhersehbar.

"In eisiger Nacht" war für mich ein gelungener Start in die Serie um Max Wolfe, konnte aber nicht auf der ganzen Länge überzeugen. Der sehr angenehme Schreibstil und die hohe Spannung lassen mich das Buch aber mit guten vier von fünf Sternen bewerten.

Bewertung vom 25.01.2018
Geschke, Linus

Das Lied der toten Mädchen / Jan Römer Bd.3


ausgezeichnet

Cold Case aus dem Sauerland

Jan Römer ist ein Reporter für ungelöste Kriminalfälle und emotional geht es ihm zur Zeit nicht gut. Seine Ex-Frau hat ihm mit der Ent-scheidung konfrontiert, dass sie mit ihrem gemeinsamen Sohn nach Bayern umziehen will. Die Tatsache, demnächst seinen Sohn nur noch selten zu Gesicht zu bekommen macht ihm zu schaffen, da kommt Die Ablenkung eines neuen ungeklärten Falls, den ihm seine Kollegin Stefanie Schneider, auch Mütze genannt, präsentiert. Vor 20 Jahren ist eine 19-jährige Frau im Sauerland ermordet worden. Die Ermittlungen liefen ins Leere, eine am Tatort zurückgelassene Spiel-Uhr deutete damals schon auf eine persönliche Tat hin, aber die Menschen aus der näheren Umgebung hatten ein Alibi. Die beiden machen sich an die Ermittlungen und stoßen schon bald auf ein rätselhaftes Haus in den Wäldern am Wilzenberg...


"Das Lied der toten Mädchen" ist bereits der dritte Band um das sympathische Ermittlerduo. Der Autor Linus Geschke erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell auch an den neuen Band fesseln konnte. Den Charme erhält der Kriminalroman über die beiden Hauptprota-gonisten, die sehr interessant gezeichnet werden. So sorgen nicht nur die Ermittlungen für Spannung, sondern auch das Privatleben der beiden und die perfekte Zusammenarbeit. Die komplexe Story wird von Linus Geschke clever konzipiert und erst im für mich überraschendem Finale fügen sich die einzelnen Hinweise zu einer nachvollziehbaren Auflösung. So ist im Verlaufe des Buches immer für viel Spannung gesorgt und die Gelegenheit gegeben eigen Überlegungen anzustellen, was die Täterschaft und die Hintergründe der Tat angeht. Linus Geschke ist es wie in den Vorgängerbänden wiederum gelungen eine spannende und passende Atmosphäre zu schaffen, die das Gefühl vermittelte, vor Ort zu sein.


"Das Lied der toten Mädchen ist daher ein aus meiner Sicht sehr gelungener Kriminalroman, der hoffen lässt, dass die beiden Reporter noch den ein oder anderen ungeklärten Fall aus der Versenkung heben. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.