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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 936 Bewertungen
Bewertung vom 06.01.2018
Koontz, Dean

Suizid / Jane Hawk Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Thriller mit erschreckender Vision

Jane Hawk wurde aufgrund eines traumatischen Ereignisses aus ihrem Job als FBI-Ermittlerin beurlaubt. Ihr Mann hat, ohne dass es sich irgendwie angedeutet hätte, seinem Leben selber ein Ende gesetzt. Er hinterlässt neben seiner fassungslosen Frau auch noch seinen fünfjährigen Sohn, welcher kurze Zeit später bedroht wird. Jane sieht nur einen Weg sich selber und ihren Sohn zu schützen, indem sie ihr altes Leben zurücklässt und versucht die Hintergründe der scheinbar unerklärlichen Tat ihres Mannes aufzuklären. Hierbei gerät sie in den Fokus mächtiger und einflussreicher Menschen, die skrupellos ihre Interessen durchsetzen...

Ich habe in der Vergangenheit einige Bücher von Dean Koontz gelesen und bin nun mit großer Neugier an sein neuestes Werk herangetreten. Der Autor kann mich immer noch mit seinem sehr temporeichen und lebendigen Schreibstil fesseln. Er arbeitet mit vielen kurzen Kapiteln und erhöht mit den häufigen Perspektiv-wechseln aus meiner Sicht zusätzlich das Tempo. Mit Jane Hawk hat er dabei eine interessante Hauptprotagonistin geschaffen, die schnell meine Sympathien gewinnen konnte. Ihr tougher Auftritt gibt dem Buch seinen besonderen Charme. Die Geschichte stellt eine erschreckende und gleichzeitig eine durchaus denkbar reale Vision dar. In diesem Szenario baut Dean Koontz schnell einen hohen Spannungsbogen auf, den er über den gesamten Verlauf des Buches aufrechthalten kann. Das fulminante Finale kommt vielleicht ein wenig zu kurz, was aber auch dadurch verstärkt wird, dass die Zeichen eindeutig auf eine Fortsetzung hinweisen.

Dean Koontz hat für mich mit "Suizid" einen spannenden Auftakt einer möglichen Thriller-Reihe geschaffen, der mir einige spannende und packende Stunden beschert hat. Ich bewerte das Buch mit den vollen fünf von fünf Sternen, freue mich auf die Fortsetzung und empfehle es natürlich gerne weiter!!!

Bewertung vom 01.01.2018
Licalzi, Lorenzo

Signor Rinaldi kratzt die Kurve (Ungekürzt) (MP3-Download)


sehr gut

Das Alter schützt vor Leben nicht...

Der Schriftsteller Pietro Rinaldi ist mit seinen 80 Jahren aus seiner Sicht am Ende seines Lebens angelangt. Seine Umgebung inspiriert ihn nicht mehr und es häufen sich die Menschen, die ihm "gehörig auf den Sack gehen", so dass er beschließt mit dem Erreichen seines 80. Lebensjahres, genau diesem Leben eine Ende zu setzen. Aber es kommt alles anders als gedacht. Sein Schicksal gewährt ihm einen Aufschub, der ihm sein Leben Revue passieren und einiges mit anderen Augen sehen lässt...


Dem Autor Lorenzo Licalsi gelingt mit "Signor Rinaldi kratzt die Kurve" eine gelungene Mischung aus einem humorvollen und sehr emotionalen Roman. Er setzt sich mit dem Sinn des Lebens und den Umgang mit Schicksalsschlägen auseinander. Die beiden Haupt-Protagonisten Pietro Rinaldi und sein Enkel Diego sind sehr treffend und interessant charakterisiert. Die Schreibweise von Lorenzo Licasi ist sehr locker und lebendig und gibt dem durchaus traurigen Thema immer eine angenehme und nicht zu schwere Atmosphäre. Stellen-weise verstärken die wohl dosierten humorvollen Passagen, die mich nicht haben schallend lachen sondern zufrieden schmunzeln lassen, genau diesen Eindruck. Die Konstellation des Roadtrip und das Zusammenspiel der beiden völlig unterschiedlichen Charaktere geben der Geschichte ihren besonderen Flair und lässt sie sehr lebendig wirken. Sehr gut gefallen hat mir auch der authentische Lokalkolrit mit der Beschreibung von Italiens Land und Leute. Die Umsetzung des Hörbuchs empfand ich mit der gefühlvollen Stimme von Erich Wittenberg als passend und sehr gelungen.

Insgesamt war "Signor Rinaldi kratzt die Kurve" für mich ein sehr unterhaltsamer Trip nach Südeuropa, der mit seiner Emotionalität und seinen Humor überzeugte und mich noch eine Zeit lang nach-denklich zurückgelassen hat. Ich empfehle das Hörbuch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 01.01.2018
Meyer, Deon

Fever


ausgezeichnet

Ein Neuanfang

Die Welt wird von einem tödlich verlaufenden Fieber-Virus befallen, der den Großteil der Menschheit auslöscht. Nur wenige überleben aufgrund einer genetisch bedingten Anlage. Zu diesen Überlebenden gehören Willem Storm mit seinem Sohn Nico. Sie kämpfen in der ausgestorbenen Welt um das nackte Überleben und sind dabei vielen Gefahren ausgesetzt. Aus der Überzeugung auf Dauer lediglich in einer Gemeinschaft überleben zu können beschließt Willem Storm an einer strategisch günstigen Stelle eine Siedlung zu errichten. Er versucht mit Handzetteln darauf aufmerksam zu machen und nach kurzer Zeit stoßen die ersten Fremden zu ihnen. Die Gemeinschaft wächst, aber auch die Probleme...

Deon Meyer hat mit "Fever" eine aus meiner Sicht sehr gelungene und auch durchaus reale Vision für eine Zukunft nach einem apokalyptischen Szenario geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einer sehr bildreichen und lebendigen Schreibweise, die mir die erschaffene Situation gut vor Augen führte. Er bedient sich dabei vieler Charaktere, die unterschiedlich und interessant beschrieben werden. Die Geschehnisse werden häufig aus den unterschiedlichen Perspektiven beschrieben, was ich als sehr belebend empfunden habe. Das Buch stellt die Herausforderung und das Potential eines solchen Neuanfangs in einer Gemeinschaft sehr plausibel und authentisch dar. Sehr spannend wirkt das Zusammenspiel dieser vielen unterschiedlichen Menschen. Was ist notwendig um diese Gemeinschaft beisammenzuhalten? Wie kann sie beschützt werden? Wie ist eine zukunftsträchtige Entwicklung möglich? Der Autor Deon Meyer spielt dabei mehrfach auf unsere heutige Gesellschaft an, in der viele Dinge so geregelt scheinen, dass sie nicht veränderbar sind. Das Buch erhält aus genau dieser Betrachtungsweise eine enorme Tiefe und baut einen immer weiter ansteigenden Spannungsbogen auf. Das fulminante und überzeugende Finale war für mich eine totale Überraschung und ließ mich durchaus nachdenklich zurück. 

"Fever" war für mich eines der Lesehighlights des Jahres 2017. Die komplexe Story wirkte sehr gut recherchiert und konnte mich in den Bann schlagen, so dass die doch recht umfangreichen 700 Seiten für mich zu keiner Zeit irgendwelche Längen aufwiesen. Ein toller Roman, der den Leser auch durchaus  ein wenig nachdenklich macht. Ich bewerte das Buch mit vollen fünf von fünf Sternen und empfehle es als sehr lesenswert gerne weiter.

Bewertung vom 24.12.2017
Elbel, Thomas

Der Todesmeister / Viktor Puppe Bd.1


ausgezeichnet

Grand Gugniol - Tödliches Theater

Victor von Puppe wechselt aus dem Innenministerium in das LKA Berlin. Er möchte nun aktiv auf Verbrecherjagd gehen, dabei getrieben von einer ganz persönlichen Motivation. Sein erster Fall ist gleich ein ganz brisanter. Die vermisste 16-jährige Nichte des Justizsenators wird nach Wochen tot in der Spree gefunden. Es gilt von Beginn an oberste Priorität, aber so schnell wie die Ermittlungen zu Beginn angetrieben wurden, werden sie durch das Auffinden eines vermeintlichen Täters, der sich selbst gerichtet hat, wieder eingestellt. Für das Team um Victor von Puppe gibt es aber zu viele Ungereimtheiten, so dass sie auf eigene Faust die Recherchen fortsetzen. Ein gefährliches Unterfangen...

Mit "Der Todesmeister" legt der Autor Thomas Elbel ein aus meiner Sicht äußerst gelungenes Thriller-Debüt hin. Er erzählt die Geschichte in einem sehr temporeichen und lebendigen Schreibstil, der mich schnell fesseln konnte. Seinen Charme erhält der Thriller durch die exzentrischen Charaktere der Ermittler. Sie werden interessant und ausführlich beschrieben und gerade die Zusammenarbeit des Ermittler-Teams sorgt für beste Thrillerunterhaltung. Die Spannung wird direkt im Prolog aufgebaut und über den gesamten Verlauf des Buches auf einem sehr hohen Niveau gehalten, um dann in einem fulminanten und überraschenden Finale zu enden. Der Autor hat sich mit den sogenannten Snuff-Videos einem heiklen Thema zugewandt, was auch stellenweise schonungslos geschildert wird. Es kommt so zu einigen sehr heftigen Szenen, die sicherlich nicht für Zartbesaitete geeignet sind. Ich bin dennoch der Meinung, dass Thomas Ebel in seinem Thriller nicht mit den Gewaltszenen überzeugt sondern mit den Erklärungsversuchen, wie die Saat für einen solchen Täter gelegt wird. 

"Der Todesmeister" konnte mich wirklich packen und entwickelte sich für mich zu einem echten Page-Turner. Es handelt sich hier um den Auftakt einer Reihe um das außergewöhnliche Ermittlungsteam, was mir Hoffnung auf noch möglichst viele Fälle macht. Für mich eines der Thriller-Highlight diesen Jahres, so dass ich das Buch mit fünf von fünf Sternen bewerte und sehr gerne weiterempfehle!!!

Bewertung vom 22.12.2017
Schwab, Elke

Tickende Zeitbombe / Lukas Baccus und Theo Borg Bd.5


sehr gut

It´s a hit to be fit

Lukas Baccus und Theo Borg kommt das Verschwinden einer Putzfrau, welche in einem Fitness-Center gearbeitet hat, merkwürdig vor, da kurze Zeit vorher im gleichen Studio ein Elektriker an einem tragischen Arbeitsunfall gestorben ist. Schnell scheint die Situation geklärt, zumal der Betreiber des Fitness-Centers auch noch ein persönlich Bekannter ist. Er überredet die beiden Kommissare sich körperlich ein wenig fit zu machen, doch bei ihrem ersten privaten Besuch erleben sie eine Überraschung. Sie werden neben 13 weiteren Anwesenden Opfer einer Geiselnahme. Was beabsichtigen die perfekt organisierten Entführer?

"Tickende Zeitbombe" ist bereits der sechste Band um die beiden sympathischen und lebenslustigen Kommissare Baccus und Borg. Ich habe bereits einen der Vorgängerbände gelesen, welcher mir bereits gut gefallen hatte. Auch bei dem aktuellen Fall der beiden überzeugt die Autorin wieder mit ihrer temporeichen und sehr lebendigen Schreibweise, die mich schnell an die Geschichte fesseln konnte. Elke Schwab hält den Leser sehr lange im Dunklen, was den Hintergrund der Tat anbetrifft, was die suche nach der Identität der Entführer natürlich schwierig macht. Es gibt viele Gelegenheiten eigen Überlegungen und Strategien zu erstellen, doch immer wieder führt die Autorin den Leser in eine neue Sackgasse. Die Spannung wird so im Verlaufe des Buches immer auf einem hohen Niveau gehalten und das Finale konnte mich mit einer schlüssigen Auflösung über-raschen. Was meine Lesefreude ein wenig schmälerte war der teilweise zu heldenhafte Auftritt der beiden Hauptprotagonisten. So müssen die beiden bei ihren Ermittlungsarbeiten und während der Geiselnahme schon einiges einstecken, was sie aber scheinbar ohne Probleme wegstecken.

Nichts desto trotz handelt es sich bei "Tickende Zeitbombe" um einen aus meiner Sicht spannenden und packenden Kriminalroman, der mir einige spannende Stunden beschert hat. Ich bewerte das Buch daher mit guten vier von fünf Sternen und empfehle es sehr gerne weiter.

Bewertung vom 18.12.2017
Krist, Martin

Böses Kind


ausgezeichnet

Starker Auftakt einer neuen Thriller-Reihe

Suse wurde von ihrem verlassen und sie lebt mit ihren beiden Kindern in einer kleinen Wohnung in Berlin. Sie stößt dabei sowohl finanziell als auch erziehungstechnisch sehr häufig an ihre Grenzen. So ist sie zwar zunächst verärgert, als sie feststellt, dass ihre 14-jährige Tochter Jacqueline die Nacht über nicht nach Hause gekommen ist, macht sich aber noch keine große Sorgen. Dies ändert sich aber mit ihrem weiteren Fernbleiben und als ein Freund von ihr brutal ermordet aufgefunden wird und Jacquelines Rucksack am Tatort gefunden wird macht sich bei Suse Panik breit. Kriminalkommissar Henry Frei macht sich auf die Suche nach Jacqueline und dem Täter. Wird er rechtzeitig eingreifen können? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...



Martin Krist konnte mich schon im Vorfeld mit zwei seiner Bücher begeistern, so dass ich mit großen Erwartungen in seine neue Thriller-Reihe gestartet bin. In "Böses Kind" führt der Autor konsequent seinen temporeichen und lebendigen Schreibstil fort. Er arbeitet dabei mit kurzen Kapiteln und zwei Handlungssträngen, die sich streckenweise mehr zufällig überschneiden. Dies sorgt aus meiner Sicht für ein zusätzliches Tempo und konnte mich an die spannende Geschichte fesseln. Der Spannungsbogen wird mit der vermissten Jacqueline und dem Auffinden der Leiche geschickt aufgebaut und im Verlauf des Buches immer auf einem sehr hohen Niveau gehalten, um dann in einem für mich überraschenden und kreativen Finale zu enden. Die Protagonisten werden interessant und ausführlich charakterisiert und die clever konzipierte Geschichte führte mich durchaus in die ein oder andere Sackgasse. Der Einstieg in die Welt des Ermittlers Henry Frei hat definitiv Lust auf mehr gemacht und es bleibt zu hoffen, dass es einige Fällen für den sympathischen Ermittler geben wird.



Mir hat "Böses Kind" Martin Krist einige spannende und fesselnde Stunden beschert, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 18.12.2017
Sarenbrant, Sofie

Das Mädchen und die Fremde / Emma Sköld Bd.2


ausgezeichnet

Sehr gute Fortsetzung...

Es gleicht einem Wunder, als die Kriminalkommissarin Emma Sköld nach langen 5 Monaten aus dem Koma erwacht. Sie ist kurz nach der Geburt ihrer Tochter Ines bei einem Reitunfall vom Pferd gestürzt und hat seit dem ihr Bewusstsein verloren. Sehr geschwächt sieht sie einer ungewissen Zukunft entgegen. Ihr Mann Kristoffer macht eher einen zurückhaltenden statt erfreuten Eindruck, als er von der eigentlich frohen Botschaft ihrer Genesung erfährt und Ines ist die ersten Monate ohne sie aufgewachsen. Wie wird es nun für sie weitergehen? Wird sie an die alten glücklichen Zeiten vor ihrem Unfall anschließen können? Wie konnte es überhaupt zu dem Unfall kommen?



"Das Mädchen und die Fremde" ist bereits der zweite Band um die Kriminalkommissarin Emma Sköld und er konnte aus meiner Sicht den ersten Band noch übertreffen. Sofie Sarenbrant erzählt die Geschichte in einem temporeichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Sie arbeitet dabei mit sehr kurzen Kapiteln und sorgt somit über die jeweiligen Perspektivwechsel für ein zusätzliches Tempo. Der Leser lernt die einzelnen Protagonisten mit ihren Gedanken und Verhalten ausführlich kennen und die Autorin erzeugt die Spannung aus dem Zusammenspiel dieser Personen. Sofie Sarenbrant konzipiert so eine verzwickte und clevere Geschichte und wirft dabei die Frage auf, inwiefern die einzelnen Protagonisten mit welchen Motiven an dem Unfall beteiligt gewesen sein können. Die Spannung baut sich dabei im Verlauf des Buches immer weiter auf und entwickelt sich zum Ende hin zu einer spannenden Kriminalgeschichte, die mit einem sehr überraschenden Finale aufwartet. Sehr gut gefallen hat mir die Schilderung der Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten, wie die der ans Bett gefesselten Mutter, die sich um ihr Kind sorgt.



Für mich ist "Das Mädchen und die Fremde" ein sehr gelungener und spannender Roman mit Ansätzen einen Thrillers. Aufgrund der guten psychologischen Studien der Beteiligten bewerte ich das Buch mit vollen fünf von fünf Sternen und empfehle das Buch sehr gerne weiter.

Bewertung vom 14.12.2017
Dibbern, Julia

Wolkendämmerung


sehr gut

Guter ökologischer Thriller

In Kalifornien machen sich mit Wassernotstand immer mehr die Auswirkungen der Klimaveränderung bemerkbar. Eine neue revolutionierende Technik soll Abhilfe schaffen können, indem über ein hochmodernes Boot Salzwasser in Wolken umgewandelt werden und die Sonne verdecken. Nicholas erhält die einmalige Möglichkeit seinem Liebsten Hobby der Fotografie nachzugehen und gleichzeitig noch eine Stange Geld für seinen Vater und sich zu verdienen, indem er das Forschungsschiff als Fotograf begleiten darf. Schnell muss er aber feststellen, dass die Bootsfahrt kein gemütlicher Ausflug werden wird...

Julia Dibbern hat mit "Wolkendämmerung" einen kurzweiligen und sehr flotten Thriller mit einem aktuellen ökologischen Hintergrund geschrieben. Die Autorin konnte mich schnell mit ihrem temporeichen und lebendigen Schreibstil an das Buch fesseln. Sie arbeitet dabei mit vielen kurzen Kapiteln, die mit den jeweiligen Perspektivwechseln das Tempo weiter steigern. Die jugendlichen Hauptprotagonisten werden als engagierte und aufgeweckte Jugendliche beschrieben, die sich authentisch mit ihrer Umwelt auseinandersetzen. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und über das Buch hinweg aufrecht gehalten, um dann in einem fulminanten Finale zu enden. Gerade der ökologische Hintergrund in Verbindung mit den jugendlichen Protagonisten, um deren Zukunft es letzten Endes geht, hat mir sehr gut gefallen.

"Wolkendämmerung" ist daher ein aus meiner Sicht gelungener Thriller, der auf Gewaltszenen größtenteils verzichtet und somit auch durchaus für Jugendliche geeignet ist. Ich bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 14.12.2017
Theis, Marcus S.

Schatten ohne Licht


ausgezeichnet

Wohin die Vögel fliegen...

Die Geschwister Seonghan und Jeonghan wachsen in einem nordkoreanischen Dorf in äußerst ärmlichen Verhältnissen auf. Das Leben wird geprägt von der kommunistischen Diktatur und die Liebe zu ihrem "Geliebten Führer" wird ihnen vom ersten Tag an als oberste Maxim in die Wiege gelegt. Sie lernen trotz der ärmlichen Verhältnisse dankbar für das ihnen geschenkte Leben zu sein und arbeiten auch schon als Kinder unter teilweise menschenunwürdigen Verhältnissen. Mit dem Hungertod des regimetreuen Großvaters kommen den Geschwistern erste Bedenken. Sie fragen sich, wo die Vögel wohl hinfliegen, und wie es dort wohl aussieht. Gibt es ein Leben außerhalb ihrer vorbestimmten Regeln?

Marcus S. Theis hat mit "Schatten ohne Licht" ein beeindruckendes und ergreifendes Romandebüt geschrieben. Er nimmt sich eines brisanten Themas an und setzt die Geschichte schonungslos und offen um. Er führt dem sicherlich teilweise fassungslosen Leser die für ihn unvorstellbaren Verhältnisse im Land des kompromisslosen Nordkoreas vor Augen, ohne dabei aber zu reißerisch zu wirken. Durch seinen nüchteren und ehrlichen Schreibstil wirkt die Geschichte um die beiden Geschwister real und authentisch. Gleichzeitig baut Marcus S. Theis um das Schicksal der Protagonisten einen im Verlauf der Geschichte immer weiter zunehmenden Spannungsbogen auf. Er thematisiert das Streben nach Freiheit und der vermeintlich heilen und schöneren Welt. Der Wunsch dieses Ziel zu erreichen setzt unglaubliche Kräfte frei und die Hoffnung auf ein besseres Leben, lässt die Menschen vieles erdulden und aussichtslose Situationen meistern. Das beeindruckende Finale hat mich dann nachdenklich zurückgelassen.

"Schatten ohne Licht" gewährt einen guten Einblick in ein für die westliche Welt zumeist verschlossenes Land. Mich konnte das Buch und das Schicksal der Protagonisten packen, so dass ich den Roman wärmstens weiterempfehlen kann. Für mich eine überraschendes Buch, welches ich zu meinen Lesehighlights des Jahres zähle. Daher bewerte ich das Buch mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

Bewertung vom 08.12.2017
Berg, Ellen

Manche mögen's steil


ausgezeichnet

Die Kraft der Berge

Victoria Elsässer ist eine begnadete Software-Expertin. Ihr Job ist ihr Leben, so dass ihr Privatleben sich nur noch in der digitalen Welt abspielt und sie die Menschen in ihrer realen Umgebung zunehmend vernachlässigt. Da kommt es Vicky natürlich überhaupt nicht gelegen, dass ihr Chef eine Teambildungs- und Leiterfindungsmaßnahme in Form einer Klettertour ins Leben ruft. Ihr Interesse am Ausflug ist äußerst gering, aber sie möchte gerne die Stelle des leitenden Angestellten haben. So rafft sie sich auf und nimmt an der Tour in die raue Welt der Alpen teil. Eine Reise, die ihr Leben verändern wird...

Ich mag die Bücher der Autorin Ellen Berg sehr und in "Manche mögen´s steil" hat sie sich mit dem Klettern und den Bergen einem Thema gewidmet, welches mir am Herzen liegt. Für mich eine ideale Kombination und Ellen Berg konnte mich ein weiteres mal begeistern. Sie schafft mit ihrem lockeren und äußerst lebendigen Schreibstil eine Wohlfühlatmosphäre und sorgt mit ihrem Humor für beste Leseunterhaltung. Wie so oft in ihren Büchern geht es natürlich auch wieder um die Liebe, aber sie verfrachtet die Geschichte in die abenteuerliche Welt der Berge. Die Protagonisten stürzen sich eher unfreiwillig in dieses Abenteuer, was immer wieder für sehr unter-haltsame Momente sorgt. So werden die vorlauten und selbstbewussten Herren gerne mal bei einer Klettereinlage an ihre Grenzen gebracht und müssen auch ihre Schwächen eingestehen. Das Rennen um den begehrten Teamleiterposten wird so immer wieder zur großen Herausforderung und Vicky versucht mit aller Kraft in dieser Männerwelt zu bestehen. Zudem übt Ellen Berg mit ihrem Buch Kritik an der heutigen, an Bedeutung immer mehr zunehmenden, digitalen Welt und zeigt auf, wie lebenswert auch das reale Leben sein kann.

Insgesamt ist "Manche mögen´s steil" ein aus meiner Sicht kurzweiliger und sehr unterhaltsamer Roman. Es macht einfach Spaß Vicky auf ihrer unfreiwilligen Reise in die Berge zu begleiten, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.