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leseratte1310
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Niederrhein
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Insgesamt 3693 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2021
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer


ausgezeichnet

Mark Stetson war zuletzt als Militärpolizei im Ausland. Nun ist er zurück in den USA. Bevor er in den Polizeidienst wechselt, will er aber noch den Pacific Crest Trail erwandern. Doch es wird ein Horrortrip, denn ein Mörder lauert Frauen auf, die alleine auf dem PCT unterwegs sind, und ermordet sie bestialisch. So gerät auch Mark in die Ermittlungen und der Verdacht, dass nicht nur ein Killer unterwegs ist, verdichtet sich.
Christian Piskulla hat einen sehr packenden und vielschichtigen Thriller geschrieben. Sein Schreibstil ist schnörkellos und gut zu lesen. Die Perspektiven wechseln häufig und kurzen Kapitel sorgen für Spannung. Auch die beeindruckende Landschaft ist schön bildhaft beschrieben, dass man sich das alles gut vorstellen kann. Aber neben der spektakulären Natur gibt es auch die weniger schönen Seiten der amerikanischen Gesellschaft. Da hausen Menschen in heruntergekommen Trailer-Parks unter menschenunwürdigen Zuständen – the american way of life. Was macht das mit den Menschen?
Das FBI und Mark Stetson kommen dem Täter immer näher, der aber alles tut, damit man ihn nicht erwischt. Er kennt keine Gnade und geht sehr brutal vor. Nach der Tat verschwindet er vom Trail und vernichtet seine Spuren durch Feuer. Was mag im Leben solcher Menschen passiert sein, dass sie zu so einem brutalen Mörder werden.
Stetson ist ein ungewöhnlicher Ermittler, den ich aber sympathisch fand. Auch Steve Cortez hat mir gut gefallen, denn er zeigt Gefühle und damit, dass solche Fälle auch an Ermittlern nicht spurlos vorbeigehen. Mit Rebecca, die auch auf dem Trail unterwegs ist, konnte ich allerdings wenig anfangen.
Dieser Thriller ist nichts für schwache Nerven, aber er hat mir sehr gefallen, denn die Spannung ist bis zum Schluss sehr hoch.
Empfehlenswert!

Bewertung vom 15.09.2021
Koelle, Patricia

Die Träume der Bienen / Inselgärten Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die 44-jährige Sina Beer lebt in Berlin und arbeitet als Tischlerin. Sie erbt im Oderbruch einen alten Hof, auf dem sie mit ihrer Mutter gelebt hat, bis sie in den Westen flüchtete. Etwas zwiespältig macht sie sich auf den Weg, denn die Rückkehr an diesen Ort weckt schmerzhafte Erinnerungen. Doch dann gefällt ihr das Arbeiten in der Natur. Aber soll sie hier wirklich neu anfangen? Die Lehrerin Lexi Rehling will ihren Schülern die Natur näherbringen, doch der Garten auf Fehmarn ist für ihre Träume zu klein. Als sich die beiden Frauen kennenlernen, freunden sie sich an und inspirieren sich gegenseitig.
Dieses Buch ist der dritte Band aus der Reihe „Die Inselgärten“ von Patricia Koelle. Mir hat dieser Roman wieder sehr gut gefallen. Die Autorin erzählt die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man sich gut einfühlen kann. Der Schreibstil liest sich sehr angenehm, auch die Handlungsorte sind einfach toll und detailliert beschrieben.
Die Protagonistinnen Sina und Lexi sind sympathische Frauen, die aber unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber die beiden verbindet die Liebe zur Natur. Sie haben ihre Träume haben, brauchen aber erst einen Anstoß, um etwas Neues anzugehen. Sie geben sich gegenseitig Unterstützung, um sich ihre Wünsche zu erfüllen.
Ich habe die beiden Frauen gerne begleitet und mir hat diese ruhig erzählte Geschichte sehr gefallen.

Bewertung vom 12.09.2021
Entholt, Marvin

Tod in Brügge (eBook, ePUB)


sehr gut

Claire van de Velde ist nach der Trennung von Marc alleinerziehende Mutter und Kommissarin. Aber sie hat auch erotische Wünsche. Über ein Datingportal hat sie eine Verabredung getroffen. Was da auf der Bonifazius-Brücke im Herzen der Altstadt von Brügge geschieht, ist auch für Claire ungewöhnlich, aber auch ungewöhnlich befriedigend. Als ihr Vorgesetzter ihr die Leitung Des Dezernats für Tötungsdelikte überträgt, freut sich Claire, Marc und ihr Kollege Victor weniger. Sie bekommt es dann auch prompt mit einem Tötungsfall zu tun. Der Mörder hat eine junge Frau erstochen und schon bald gibt es weitere Opfer. Alle Opfer kommen aus helfenden Berufen und wurden mit dreizehn Stichen getötet. Außerdem hatten alle Frauen auf einem Datingportal nach einem Partner gesucht. Claire überlegt, ob es einen Zusammenhang zu ihrem nächtlichen Date gibt.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen und die Handlungsorte sind gut beschrieben. Ich war schon öfter in Brügge und mit gefällt diese kleine Stadt sehr gut.
Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Claire muss Job und Beruf unter einen Hut bringen, aber sie hat auch Wünsche, die sie sich erfüllt. Natürlich möchte sie, dass ihr gefährliches Spiel auch privat bleibt. Aber nicht nur dieser Zwiespalt macht ihr zu schaffen, sondern auch ihr unsympathischer Kollege Victor. Doch Claire ist durchsetzungsfähig und zieht ihre Ermittlungen durch wohlwissend, dass es gefährlich werden könnte.
Es ist ein spannender Krimi, der an einem atmosphärischen Ort spielt. Mir hat er gefallen.

Bewertung vom 11.09.2021
Winkelmann, Andreas

Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine Joggerin wird auf ihrer Laufstrecke bestialisch getötet. Ihr Fitness-Tracker, der sie unterstützen sollte, hilft ihrem Mörder. Es bleibt nicht bei diesem einen Opfer, und der Täter hinterlässt merkwürde Nachrichten. Dieser Fall bringt Hauptkommissar Jens Kerner an seine psychischen Grenzen. Er fragt sich, ob er die junge Frau hätte retten können.
Ich habe zuvor erst ein Buch des Autors gelesen und zwar „Höllental“. Andreas Winkelmann hat einen packenden und leicht zu lesenden Schreibstil. Allerdings sind die Grausamkeiten nicht leicht wegzustecken. Das setzt sogar den Ermittlern zu.
Die meisten Menschen geben in Sozialen Medien viel zu viele Daten von sich preis. Ihre Freunde sollen wissen, was sie gerade tun. Doch in den seltensten Fällen bleibt es bei einem kleinen Kreis. Das eröffnet Tätern aller Art die Möglichkeit, ihre kriminellen Machenschaften auszuüben. Wenn viele dieser Informationen verknüpft werden können, wird man sehr berechenbar.
Jens Kerner muss sich nicht nur mit diesen grausamen Fällen auseinandersetzen, ihn belastet zusätzlich auch noch der Tod seines Freundes. Seine Kollegin Rebecca Oswald unterstützt ihn, wo sie kann. Die beiden sind auch privat verbandelt. Wird Kerner mit dem Druck auf Dauer fertig?
Zwischendurch gibt es auch Abschnitte, in denen der Täter begleitet wird.
Die Spannung ist von Anfang an hoch, doch das Ende fand ich nicht ganz so überzeugend. Dennoch hat mich dieser Thriller gut unterhalten.

Bewertung vom 11.09.2021
Aurel, Anna-Maria

LOCKDOWN IN MARSEILLE


ausgezeichnet

Die fünfzehnjährige Schülerin Emeline Bernier erhängt sich an der Magnolie im Garten ihres Elternhauses. Was muss ein Mädchen in dem Alter alles ertragen haben, um diesen Schritt zu gehen? Bei den Ermittlungen bestätigt sich, was gleich vermutet wurde. Emeline wurde von Mitschülern gemobbt. Die Polizei-Inspektorin Nadia Aubergine und der Staatsanwalt Pierre Frigeri ermitteln auch dann noch weiter, als ihre Vorgesetzen das untersagen, denn ihre Kinder waren in die Sache verwickelt. Auch die Corona-Krise halten Aubergine und Frigeri nicht auf. Daher werden sie bedroht.
Es ist eine tragische Geschichte, die einen betroffen macht. Die Personen, die Recht und Gesetz vertreten sollen, zeigen unschöne Seiten, wenn es um die eigenen Kinder geht. Den Kindern zur Seite stehen, ist eine Sache, Straftaten skrupellos vertuschen zu wollen, eine andere. Das Opfer wusste sich keinen Rat und sah nur noch einen Weg. Schade um Emeline und schlimm auch für ihre Eltern. Aber auch Lehrer haben eine Verantwortung für ihre Schüler und dürfen nicht einfach wegsehen, nur weil es bequemer ist.
Beeindruckt haben mich die Ermittler, die trotz aller Widerstände und Bedrohungen ihren Weg weitergegangen sind, denn ihnen ging es um Gerechtigkeit. Auch die neue Kollegin Fiona zieht am gleichen Strang, obwohl sie ihre eigenen Schrecken noch nicht überwunden hat.
Ein spannender Krimi mit authentischen Personen und einem packenden Schreibstil.

Bewertung vom 10.09.2021
Marienhagen, Elisabeth

Jahre des Umbruchs (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Magdalena musste einige Probleme überwinden, bis sie mit ihrem geliebten Matthias zusammen sein konnte. Doch auch jetzt wird es nicht leicht für sie. Ihre Schwiegermutter macht es ihr schwer und finanziell läuft es auch nicht rund. Mit allem muss sie alleine fertig werden. Sie ist nicht wirklich glücklich in ihrer Ehe, für die sie so gekämpft hatte. Wird Magdalene alle Schwierigkeiten meistern und wirklich glücklich sein können?
Ich habe den Vorgängerband „Jahre des Aufbruchs“ bisher noch nicht gelesen, aber dieses Buch lässt sich auch alleine lesen.
Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen. Das schwierige Leben in jener Zeit ist hervorragend dargestellt.
Magdalena hat es Anfang des letzten Jahrhunderts nicht leicht. Sie arbeitet schwer, ist aber immer von ihrem Mann abhängig, denn Frauen durften nun einmal keine Geschäfte tätigen. Matthias will nur seinen Frieden und so muss Magdalena ihre Schwiegermutter erstragen, die wirklich eine unangenehme Person ist. Bewundernswert, wie Magdalena das alles erträgt. Als auch noch die ehemalige Verlobte von Matthias auftaucht, kommt bei Magdalena Eifersucht auf.
Ein emotionaler historischer Roman mit einer sympathischen Protagonistin.

Bewertung vom 10.09.2021
Marienhagen, Elisabeth

Jahre des Aufbruchs (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Winzertocher Magdalena ist etwas unscheinbar. Sie schwärmt für den Nachbarssohn Matthias, aber der hat kein Interesse an ihr. Er verlobt sich mit einer jungen Frau aus der Stadt. Dann beginnt der Krieg und auch Matthias wird eingezogen. Als Magdalena erfährt, dass Matthias kaum Post von seiner Verlobten erhält, schreibt sie ihm und es entsteht ein Briefwechsel. Die Kriegszeiten sind schwer und diese Briefe helfen dabei, die Not und die Schrecken zu überstehen. Es entwickeln sich Gefühle, die nicht sein dürfen.
Der Schreibstil lässt sich angenehm flüssig lesen und der Dialekt macht das Ganze authentisch. Die Kriegszeiten sind für alle schwer, nicht nur für die Soldaten an der Front. Die Frauen mussten Zuhause die Aufgaben der Männer übernehmen und schwer arbeiten und dennoch war die Not groß. Die Jungen sind anfangs voller Begeisterung in den Krieg gezogen und man war stolz, seinen Anteil für das Vaterland zu leisten. Doch schon bald folgte die Ernüchterung. Es gab einfach zu viele Verluste. Vor diesem düsteren Hintergrund entwickelt sich die Liebesgeschichte zwischen Magdalena und Matthias. Werden die Beiden eine glückliche Zukunft haben?
So richtig nah, sind mir die beiden Protagonisten nicht gekommen. Sie hätten ein bisschen mehr Tiefe vertragen können. Daher hat mich ihr Schicksal auch nicht so sehr berührt. Vielleicht lag es aber auch ein wenig an den Zeitsprüngen, so dass man die Entwicklung nicht immer so mitbekommen hat. Daneben gibt es aber noch sehr viele andere Personen.
Dennoch eine interessante Geschichte.

Bewertung vom 10.09.2021
Falcones, Ildefonso

Die Tränen der Welt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im Jahr 1901 gibt es Protestbewegungen der Arbeiterklasse in Barcelona. Obwohl der junge und ehrgeizige Maler Dalmau Sala mit seinen Entwürfen für die Keramikfabrik gut verdient, lebt er mit seiner Mutter Josefa und seiner Schwester Montserrat in einer kleinen Wohnung im Armenviertel. Montserrat kämpft ebenso wie seine Freundin Emma für die Rechte der Arbeiter. Dalmau wird sich entscheiden müssen, was ihm wichtig im Leben ist – seine Kunst oder die Liebe.
Schon länger haben mich die Bücher von Ildefonso Falcones angezogen, aber es sollte bisher nicht sein. Der Autor beschreibt die Menschen und das Leben in jener Zeit sehr bildhaft und atmosphärisch. Da ich mich bisher noch nicht viel mit der Historie Spaniens beschäftigt habe, war es eine sehr informative Lektüre.
Die Charaktere sind vielschichtig und interessant ausgearbeitet. Dalmau Sala hat sich seiner Kunst verschrieben und malt jede freie Minute. Er hat seinen eigenen Kopf und findet es gut, dass die Menschen protestieren und kämpfen. Sein Arbeitgeber Manuel Bello Garcia hat eine Vorliebe für die Kunst und daher fördert er Dalmau, wo es nur geht. Er sorgt auch dafür, dass sein Protegé nicht zum Militär muss. Dalmau steht also zwischen den beiden so gegensätzlichen Seiten. Interessant sind aber auch die Frauen, die eine starke Rolle in den Arbeiterkämpfen spielen.
Es ist eine packende und sehr unterhaltsame Geschichte, die der Autor hier erzählt hat, auch wenn das Leben hart und schonungslos ist. Lesenswert!

Bewertung vom 09.09.2021
Kutscher, Volker

Mitte / Kat Menschiks Lieblingsbücher Bd.11


ausgezeichnet

Wenn man die Gereon-Rath-Reihe von Volker Kutscher mag, kommt man an diesem kleinen Buch auch nicht vorbei.
Olympia 1936 hat das Leben der Ritter sehr verändert. Auch ihr ehemaliger Pflegesohn Fritze Thormann musste untertauchen und lebt mit der ständigen Angst, dass ihn die Gestapo oder das Jugendamt erwischt. Er hat einen neuen Pass, nachdem er älter ist und Friedrich Hutzke heißt. Auch eine Lehrstelle bei einem Kohlenhandel hat er in Aussicht. Er nimmt Kontakt mit seiner Freundin Hannah auf, die er schon lange nicht mehr sehen durfte und auch zu Charly. Doch dann trifft er jemanden wieder, der Fritze bei einem Suizid helfen sollte und spurlos verschwand. Doch dann wird es gefährlich für ihn.
Mit hat dieses Buch sehr gut gefallen und die Illustrationen von Kat Menschik sind einfach toll. Was in Berlin und später in Breslau geschieht, erfahren wir durch Briefe – einige von der Geheimen Staatspolizei, die meisten aber von Fritze.
Ich mochte Fritze immer schon, denn er ist ein aufgewecktes Kerlchen. Aber er ist noch so jung und obwohl er eine Zeit lang auf der Straße gelebt hat, fehlt ihm dennoch ein Stück Lebenserfahrung. So geht er Risiken ein, die er total unterschätzt. Oft hätte ich ihn gerne zurückgehalten. Dann kommt es, wie es kommen muss.
Wie schon „Moabit“ so ist auch „Mitte“ wieder eine wundervolle Ergänzung zu der Krimi-Reihe um Gereon Rath. Auch wenn mir das Buch gefallen hat, so warte ich doch sehnsüchtig auf den nächsten Band der Reihe.

Bewertung vom 09.09.2021
Kutscher, Volker

Moabit / Kat Menschiks Lieblingsbücher Bd.4


ausgezeichnet

Als großer Fan der Gereon-Rath-Reihe musste ich natürlich auch dieses kleine Buch lesen, denn es überbrückt das Warten auf den nächsten Band.
Wir erfahren in diesem Buch mehr über Charlotte Ritter, die uns allen als Charly bekannt ist. Lotte ist das Ein und Alles ihres Vaters, der eine ehrliche Haut ist und nicht wie Kollegen die Hand aufhält. Sie wohnt mit ihren Eltern in einer Dienstwohnung, denn ihr Vater ist Aufseher im Gefängnis Moabit. Dort hat der Berolinachef Winkler, genannt der Schränker nur noch wenige Tage, als er von einem neuen Häftling namens Bruck angegriffen wird. Ritter geht dazwischen. Doch einer der beiden Kontrahenten stirbt. Dieser Vorfall hat Auswirkungen auf Charlys weitere Leben.
Mit hat auch diese Geschichte gut gefallen und die Illustrationen von Kat Menschik sind einfach toll.
Charlotte ist eine lebensfrohe junge Frau, die Tagsüber fleißig lernt, aber abends gerne mit ihrer Freundin durch Berlin zieht. Doch dann hat ihr Vater etwas gesehen, was er nicht mitkriegen sollte und so verändert sich das Leben von Lotte.
Es ist eine schöne Ergänzung zu der Reihe von Volker Kutscher und verkürzt somit die Wartezeit auf den nächsten Band.
Kann ich empfehlen.