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Bewertungen
Insgesamt 100 BewertungenBewertung vom 04.03.2023 | ||
Julia kehrt in das Dorf ihrer Kindheit zurück; in das Haus, in dem sie aufwuchs und in dem der Vater nun allein lebt, verlassen von der Mutter. Freiwillig tut sie das nicht, sie war gern Krankenschwester, aber in dem Beruf kann sie nicht bleiben und aus der Wohnung in der Stadt muss sie auch ausziehen. Die alten Strukturen, aus denen die Mutter erst vor kurzem ausgebrochen ist und die vom Patriachiat geprägt sind, nehmen ihr die Luft und als dann auch noch der Städter Oskar auftaucht, der ein ebenso Gestrandeter ist, nur freiwillig in das Dorf kommt, passt das zu Julias Ziellosigkeit. |
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Bewertung vom 25.02.2023 | ||
Morgen, morgen und wieder morgen „Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer und überaus komplexer Roman. |
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Bewertung vom 23.02.2023 | ||
Ursula Wiegeles „Malvenflug“ ist eine Familiengeschichte, in denen die Frauen im Mittelpunkt stehen sollen. Gerade Vater Pavel, ein regelrechter Hallodri, kommt dabei schlecht weg; er macht nur das, worauf er gerade Lust hat. Mutter Emma ist allerdings nur einen Deut besser, denn sie kümmert sich auch nicht selbst um die vier Kinder, Helga, Alfred, Lotte und Fritz, sondern ist nach Davos gegangen um zu Arbeiten. Sie will die Schulden abbezahlen und genug verdienen, um den Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen. Das ist zur Zeit des zweiten Weltkrieges, wo der erste Teil des Romans spielt, nicht leicht. Einblicke in die Leben der Kinder wechseln mit denen der Eltern. Die Schwere und Unsicherheit der Zeit wird deutlich. Im zweiten Teil rekapituliert die älteste Tochter Helga die Erlebnisse nach dem Krieg. |
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Bewertung vom 23.02.2023 | ||
„Ohne mich“ ist Esther Schüttpelz überaus gelungenes Debüt. Über ein Jahr begleiten wir die Erzählerin. Dieses Jahr ist besonders, denn es ist ihr Trennungsjahr. Den Ehemann hatte sie eher aus einer Laune heraus geheiratet und jetzt, wo sie wieder allein ist, weiß sie nicht so recht, wohin. Nebenher macht sie ihr Referendariat, denn sie studiert Jura. Das hält sie nicht davon ab, feiern zu gehen und jede nur mögliche Ablenkung mitzunehmen. Natürlich bleibt da das ein oder andere emotionale Loch nicht aus und am Ende steht eine Erkenntnis - wie es sich für einen guten Roman gehört. |
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Bewertung vom 14.02.2023 | ||
Liv führt scheinbar das perfekte Leben. Sie ist Pflegerin und hat zwei Kinder, um die sie sich gemeinsam mit ihrem Partner kümmert. Sie lebt in einem schönen Haus und kennt keine Geldsorgen. Doch da ist die Tat, die in Livs Vergangenheit liegt. Lange will sie es sich nicht eingestehen, obwohl sie in einer Notfallambulanz war. Sie will auch das Wort nicht aussprechen: Vergewaltigung. Sie will ihm keinen Raum geben, nur gelingt es nicht. Immer wieder wird sie darauf gestoßen. Sie ist Eine von Zehn. Sie kann die Gedanken, die immerzu darum kreisen, nicht abstellen. |
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Bewertung vom 26.01.2023 | ||
Frank, der keinesfalls Frankie genannt werde will, ist fast 14 als sein Opa nach 18 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird. Franks Mutter kümmert sich anfangs um den Opa, der schnell in eine eigene Wohnung zieht. Sie hat Angst vor ihm, verrät Frank aber nicht, was der Opa getan hat. Eigentlich will Frank auch gar nichts mit ihm zu tun haben, denn der Opa bezeichnet sich selbst als ‚Arschloch‘ und verhält sich auch so. Das färbt, gewollt oder ungewollt, auf Frank ab. Als der Opa weg will, schließt sich Frank kurzerhand und unüberlegt an. |
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Bewertung vom 15.01.2023 | ||
Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten? „Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?“ - ein provokanter Titel, den Sara Weber für ihr Buch gewählt hat und eine Frage, die sich bestimmt schon jede*r gestellt hat, der*die sich mit dem Weltgeschehen und der Klimakrise beschäftigt hat und vor allem unter den herrschenden Arbeitsbedingungen leidet. Natürlich könnte es auch schlimmer sein, schlimmer geht immer, aber es könnte auch sehr viel besser sein. |
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Bewertung vom 07.01.2023 | ||
„Nenn mich einfach Igel“ von Jacqueline Thör ist ein beeindruckender Debütroman, der bereits 2019 erschienen ist. Igel lebt im Schloß, einer Einrichtung für junge, hilfsbedürftige Menschen, weil die Mutter mal wieder im Entzug ist und fühlt sich dort sehr wohl. Als Sascha einzieht, stellt das Igels Leben, das bis dahin aus Lesen, Arbeiten und sich im Bett verkriechen bestand, auf den Kopf. Sascha, androgyn und nicht willens sich einem Geschlecht zuzuordnen, bricht Igels Schale auf. Sascha nimmt Igel mit eine Welt zu der Igel sich dazugehörig fühlen kann. |
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Bewertung vom 03.01.2023 | ||
„Rote Sirenen“ ist ein besonderes Buch. Victoria Belim schildert darin die Suche nach ihrer Vergangenheit auf literarische Art. 2014 kehrt sie in ihre Heimat, die Ukraine zurück. Schon damals herrschte dort Krieg. Eingebetet in ihre eigene Biographie vermittelt sie viel geschichtliches Wissen über die Sowjetunion, Russland und die Ukraine und zwar nicht mit erhobenem Finger, sondern zwischen den Zeilen. |
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Bewertung vom 13.12.2022 | ||
Hempel soll den New York Marathon laufen. Das Ticket ist gebucht und alles von seiner Freundin Elfi geplant, doch Hempel will das gar nicht. Er hatte aus purer Not bei ihrem Kennenlernen gesagt, dass das sein Traum sei und das hat sich verselbstständigt. Nun steht er am Flughafen - untrainiert versteht sich. |
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