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Raumzeitreisender
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Deutschland
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Buchwurm, der sich durch den multidimensionalen Wissenschafts- und Literaturkosmos frisst

Bewertungen

Insgesamt 730 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2022
Das Brot der frühen Jahre : Erzählung. Nachw. von Gerhard Joop / Ullstein ; Nr. 239
Böll, Heinrich

Das Brot der frühen Jahre : Erzählung. Nachw. von Gerhard Joop / Ullstein ; Nr. 239


sehr gut

Der Hunger der Nachkriegszeit prägt das Leben und das Verhalten von Protagonist Walter Fendrich, der auf der Suche ist, sich mühsam in der Stadt durchschlägt, verschiedene berufliche Tätigkeiten ausprobiert und schließlich in der Reparatur von Waschmaschinen sein Auskommen findet.

Es ist eine Erzählung von einem Autor, der die Kriegsjahre und die Folgezeit selbst erlebt hat und diese glaubwürdig vermitteln kann. Auszehrung und Ausbeutung bewirken, dass die Menschen abstumpfen. Die Atmosphäre ist unterkühlt und alles dreht sich darum, wie man seinen leeren Magen füllt.

In dieser vom reinen Überlebensdrang gezeichneten Zeit lernt Fendrich die junge Frau Hedwig Muller kennen, die im selben Dorf wie er aufgewachsen ist und in der Stadt eine Wohnung sucht. Die Liebe zu ihr gibt seinem Leben eine neue Perspektive. Böll versteht es, die Nachkriegszeit fühlbar und überzeugend darzustellen.

Bewertung vom 19.11.2022
Erklärs mir, als wäre ich 5
Cnyrim, Petra

Erklärs mir, als wäre ich 5


sehr gut

Der Klimawandel, die weltweit auftretende Veränderung des Klimas auf der Erde, ist in aller Munde. Er ist für jedermann spürbar geworden. Neben natürlichen Ursachen gibt es seit Beginn der Industrialisierung den Einfluss des Menschen selbst. Das gilt insbesondere für den Ausstoß von Treibhausgasen.

Das Thema betrifft uns alle und wirft zahlreiche Fragen auf. Petra Cnyrim beantwortet in diesem Buch grundlegende Fragen zum Klima und den Einflüssen, die das Klima verändern. Die Leser erfahren etwas über den Aufbau der Atmosphäre, über den Jetstream und über den Golfstrom.

Die negativen Einflüsse auf das Klima sind weitgehend bekannt, entsprechendes gilt für die daraus erwachsenden Umweltprobleme, die die Autorin verständlich beschreibt. Sie erläutert, wie die Politik mit dem Thema umgeht und wie die Position Deutschlands aussieht im weltweiten Vergleich.

Spannend wird es im letzten Kapitel, in dem die Autorin Ideen vorstellt, wie man das Klima verbessern kann. Es ist keine euphorische Darstellung, sondern eine sachliche Beschreibung von Vorhaben mit ihren Chancen und Risiken. Petra Cnyrim klärt in diesem Buch verständlich und ohne Polemik über ein aktuelles Thema auf.

Bewertung vom 08.11.2022
MARCO POLO Reiseführer Paris
Schwarz Grammon, Felicitas;Bläske, Gerhard und Waltraud

MARCO POLO Reiseführer Paris


gut

Zu Beginn erfolgen Hinweise und Verweise auf die 10 besten Highlights in Paris, die im Reiseführer an unterschiedlichen Stellen ausführlich beschrieben werden. Wenngleich die Sehenswürdigkeiten die Neugierde und Reiselust wecken, sind zunächst allgemeine Infos über Paris wichtig. Diese finden Leser an verschiedenen Stellen, insbesondere unter „So tickt Paris“, „Essen und Trinken“ sowie „Gut zu wissen“.

Mit diesem Wissen ist man gerüstet für die eine oder andere beschriebene Sightseeing- bzw. Erlebnistour durch Paris. Dazu zählen nicht nur Eiffelturm, Montmartre, Louvre, Notre- Dame, Pont Neuf und Arc de Triomphe, sondern auch gemütliche Straßencafes am Place de Bastille, der Friedhof Père Lachaise, wo Jim Morrison begraben liegt, der Wolkenkratzer Montparnasse, dessen Dachterasse eine herrliche Aussicht bietet und der futuristisch wirkende Stadtteil La Défense mit dem Grande Arche.

Der Reiseführer ist thematisch aufgebaut. Bei der Orientierung bietet das Register am Ende des Buches keine große Hilfe. Es ist mitunter mühsam, das richtige Objekt zu finden. In einem Reiseführer möchte ich nicht nur stöbern, sondern auch gezielt suchen können. Dennoch ist das Buch informativ, ansprechend und wirkt nicht überladen. Zahlreiche Fotos, ein Plan der Metro und ein herausnehmbarer Stadtplan ergänzen das Werk und unterstützen den Reisenden bei seiner Tour durch Paris.

Bewertung vom 07.11.2022
Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest
Kehl, Thomas;Linke, Mona

Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest


sehr gut

Thomas Kehl und Mona Linke klären die Leser in diesem Buch auf verständliche Weise über Grundlagen der Vermögensbildung auf. Ihr Credo ist, dass jedermann für die eigene Investmentplanung selbst in die Verantwortung gehen und sich nicht auf den Staat oder auf Finanzberater verlassen sollte. Das Buch ist ein – und sicherlich nicht das einzige - Hilfsmittel, um dieses Ziel zu erreichen.

Die Autoren klären auf über politische Rahmenbedingungen, über Versicherungen, über Klassiker der Geldanlage (Konto, Sparbuch etc.), über Immobilien, Aktien, Investmentfonds und ETFs. Letztere werden besonders empfohlen, da das Risiko für die Anleger über einen längeren Zeitraum gesehen sehr gering ist, bei einer zufriedenstellenden Rendite.

Immobilien können ein Klotz am Bein sein, wie die Autoren schreiben, und ob man kaufen oder mieten sollte, hängt von vielen Faktoren ab und ist auch eine Frage des Lebensstils. Dass es schwierig sein kann, eine Immobilie zu verkaufen (114), mag in manchen Regionen so sein. Bislang mache ich die Erfahrung, dass es für ein zum Verkauf anstehendes Haus meist viele Interessenten gibt.

Die Autoren beschreiben den Weg zu ersten Investments und sprechen damit insbesondere Berufsanfänger an. Sie nehmen den Lesern die Angst vor einem Crash und betonen, dass individuell entschieden werden muss, wie hoch der Anteil an Risikokapital sein sollte. Zudem geben sie einen groben Überblick über steuerliche Aspekte. Auf den letzten Seiten dieses lesenswerten Buches befindet sich ein Glossar mit Fachbegriffen.

Bewertung vom 06.11.2022
YouTube Die globale Supermacht
Bergen, Mark

YouTube Die globale Supermacht


sehr gut

Journalist Mark Bergen beschreibt in diesem Buch die turbulente Entwicklungsgeschichte der Videoplattform YouTube mit all ihren Höhen und Tiefen, von denen es einige gab. YouTube wurde 2005 von Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim als kostenloses Portal zum Hochladen von Videos gegründet und 2006 von Google für 1,65 Milliarden Dollar (87) übernommen.

Die Entwicklung ist geprägt von ständigen Diskussionen, ob man ein Medien- oder ein Technologieunternehmen sei, von Rechtsstreitigkeiten über Copyrightverletzungen, von Anfeindungen, wenn Filter keine durchgreifende Wirkung haben, von Konkurrenzkämpfen mit Medienunternehmen, von Diskussionen über die Grenzen der Meinungsfreiheit und von Abstimmungen mit den professionellen Uploadern.

YouTube wurde im Laufe der Jahre überschwemmt mit Videos über Gewalt, Terrorismus und Sexismus. Die Algorithmen wurden ständig angepasst und die Uploader immer raffinierter hinsichtlich der Ausnutzung von Möglichkeiten der Umgehung der Filter. Zeitweilig mussten Problemvideos manuell von Hilfskräften entfernt werden, die nach Sichtung von soviel Gewalt nicht selten in psychische Behandlung mussten.

Auffallend ist die Detailschärfe, mit der Autor Bergen über die Entwicklungen berichtet. Die wichtigsten Protagonisten von Youtube und Google und ihre jeweiligen Überlegungen und Querverbindungen fließen in die Ausführungen dieses akribisch recherchierten Buches ein. Die Leser erhalten einen umfassenden Einblick in die Denkweise und Ausrichtung dieses digitalen Machtapparates.

Als Leser staunt man immer wieder, wie viel Geld mit Werbung verdient werden kann bzw. um welche Summen es bei unseren IT- bzw. Medienkonzernen geht. Erkennbar wird aber auch, wie viele Interessengruppen die Plattform für ihre Zwecke nutzen und oftmals auch durch illegale Beiträge missbrauchen. Die Grenzen der KI bzw. der Algorithmen werden deutlich und auch die ständigen Versuche der Manipulation.

Bewertung vom 21.10.2022
Kampf ums Überleben. Das Menschenrecht auf Energie
Anton Zischka

Kampf ums Überleben. Das Menschenrecht auf Energie


sehr gut

In diesem Buch behandelt Anton Zischke, ein ausgewiesener Experte in Sachen Energiewirtschaft, die Fragen, ob wir Kernenergie brauchen und ob diese sicher genug ist. In seiner globalen Analyse thematisiert er die existenzielle Bedeutung der Energie (nicht nur der Kernenergie) für die Menschheit.

Das Buch ist aus dem Jahre 1979. Heute, im Jahre 2022, ist das Thema Energieversorgung hoch aktuell. Nach der Ölkrise in den 1970er Jahren wiederholt sich Geschichte: Aktuell ist die hinreichende Versorgung mit Erdöl und Erdgas aufgrund des Krieges in der Ukraine nicht sichergestellt.

Zischka sieht in der Kernenergie die notwendigen Voraussetzungen für wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit. Ist die Kernenergie auch sicher genug? Die Nuklearkatastrophen von Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima sowie der Beschuss des Kernkraftwerkes in der Ukraine lassen da aus heutiger Sicht Zweifel aufkommen.

Der Autor bezeichnet die „Industrielle Revolution“ als die einzige echte Revolution der Menschheitsgeschichte. Es ist die industrielle Entwicklung, die einen permanent steigenden Bedarf an Energie erfordert. Umgekehrt bedeutet Energiemangel einen Rückfall in die Steinzeit, dn niemand möchte.

Die Entwicklung eines Landes ist abhängig von ihrer Kultur. Der Autor vergleicht die Verhältnisse der USA mit der vom Hinduismus geprägten Situation in Indien, wo viele Menschen glauben, dass alles eigene Planen und Wollen sinnlos ist. Die Beschreibung der historischen Entwicklung in der Energiepolitik ist eine Stärke des Buches.

In den 1970er Jahren gab es auch aufgrund der Ölkrise, Entwicklungen in Richtung regenerativer Energieformen wie Sonne, Wind und Wasser. 40 Jahre später ist die Landschaft geprägt von Windkraft- und Photovoltaikanlagen, dennoch sind wir heute noch weit davon entfernt, den kompletten Energiebedarf auf diese Weise abdecken zu können.

Zischka sieht in der Kernenergie aufgrund der Verknappung von Öl und Gas eine Übergangslösung, die den Wandel hin zu regenerativen Energieformen ohne Einbrüche in der Versorgung sicherstellen soll. Auch kurzfristige Mangelsituationen müssen, wie regionale Stromausfälle gezeigt haben, unbedingt vermieden werden.

Der Autor beschreibt Risiken der Kernenergie, vergleicht diese mit Risiken in anderen Bereichen und begründet, warum er glaubt, dass es grundsätzliche Bedenken gegenüber der Kernenergie aufgrund irrationaler Ängste gibt. Nach seiner Meinung überwiegen die Chancen, obwohl die Frage der Endlagerung (auch heute noch) ungelöst ist.

Zischka bietet mit diesem Buch ein Plädoyer für die Kernkraft. Wer sich für Energiepolitik und insbesondere die Entwicklungsgeschichte der Kernenergie interessiert, ist mit diesem faktenreichen Buch gut bedient. Bestimmte katastrophale Ereignisse gab es erst nach der Veröffentlichung dieses Buches und so erklärt sich der Optimismus des Autors.

Bewertung vom 17.10.2022
Big Fish, Film-Tie-In
Wallace, Daniel

Big Fish, Film-Tie-In


gut

Daniel Wallace erzählt in diesem Buch Episoden aus dem Leben des Abenteurers und Fabulierkünstlers Edward Bloom, der im Sterben liegt. Er hat viel erlebt und er versteht es, seine Erfahrungen in fesselnde kleine Geschichten zu verpacken. Dabei ist nicht immer klar, was Edward erfunden hat, wo er übertreibt und was er sich ausgedacht hat.

Edwards Sohn William, ein mehr nüchterner Zeitgenosse, sieht die Erzählungen seines Vaters eher kritisch. Ihre Beziehung ist nicht frei von Konflikten. Er hält seinen Vater für einen Hochstapler. In der Endphase seines Lebens finden Edward und sein Sohn zusammen. Diese sich entwickelnde Vater-Sohn-Beziehung ist ein Kernthema des Buches.

Die fantasievolle Erzählung schwankt zwischen melancholisch und humorvoll, aber sie hat mich trotz phantastischer Episoden nicht gefesselt, wie es zum Beispiel Erzählungen von Jostein Gaarder vermögen. Dazu fehlt es der Geschichte an Tiefe. Auch mit den Protagonisten konnte ich mich nicht wirklich anfreunden.

Da ich sowohl das Buch als auch den Film sowie das Musical „Big Fish“ kenne, muss ich sagen, dass die Aufführung des Musicals in Siegen das bietet, was ich in dem Buch vermisst habe: Der Humor überwiegt die Melancholie, Romantik und Abenteuer wechseln sich ab, die Geschichte gewinnt an Tiefe und bietet Spielraum für Reflexionen.

Bewertung vom 11.10.2022
Faszination des Unfassbaren
Das Beste

Faszination des Unfassbaren


schlecht

Das Interesse am Unfassbaren ist menschlich. Die Autoren von „Faszination des Unfassbaren“ nutzen dieses Interesse und stellen in diesem Buch von 1983 Phänomene vor, für die es keine natürlichen Erklärungen gibt. Ist das wirklich so?

Mit dem Bau und den Besonderheiten der Cheopspyramide hat sich Hoimar von Ditfurth in seinem Buch „Querschnitt“ aus dem Jahr 1978 beschäftigt und plausible Erklärungen gefunden. Gleiches gilt für die Tricks der Wunderheiler der Philippinen (siehe Sendereihe „Querschnitte“ von 1982 mit Hoimar von Ditfurth).

Die Thesen von Velikovsky (Welten im Zusammenbruch) hat Martin Gardner in seinem Buch „Kabarett der Täuschungen“ von 1981 ad absurdum geführt, ebenso die angeblichen Psi-Kräfte des Löffelbiegers Uri Geller.

Horoskope, Nessie oder Astrologie braucht man gar nicht zu thematisieren. Damit reduziert sich der Teil des Buches erheblich, der lesenswert ist. Bei der Themenauswahl (siehe oben) müssen einem aber auch beim Rest Bedenken kommen.

Da das Buch bereits 1983 nicht auf dem aktuellen Stand war und zu viel Esoterik enthält, kann ich es nicht empfehlen.

Bewertung vom 08.10.2022
Geometrische und Graphische Versuche
Adams, George

Geometrische und Graphische Versuche


gut

George Adams (1750 – 1795) entstammt einer englischen Familie, die sich mit der Herstellung von Zeicheninstrumenten, Vermessungsgeräten, Teleskopen und Zieleinrichtungen für das Militär beschäftigt hat. Zudem war Adams Autor wissenschaftlicher Werke zum Instrumentenbau.

In „Geometrische und graphische Versuche“ der Herausgeber Peter Damerow und Wolfgang Lefèvre befinden sich Auszüge der deutschen Ausgabe von 1795 des Buches von George Adams einschließlich ausführlicher Erläuterungen zu den verschiedenen Instrumenten und ihren Einsatzmöglichkeiten.

Die Leser finden in diesem Buch alte Zeichengeräte sowie Vermessungsinstrumente für die Landesvermessung, astronomische Ortsbestimmung, Seefahrt und das Militär. Dazu zählen Instrumente, die selbst Fachleute heute nicht mehr kennen (Zyklograph, Suardis geometrische Feder, Instrument zum perspektivischen Zeichnen u.v.a.m.).

Computertechnik, Automatisierung, Digitalisierung und Satellitennavigation sorgen seit den 1970er und 1980er Jahren für einen Wandel in der Technik, der extreme Auswirkungen auf die einzusetzenden Instrumente und Methoden hat. Daher hat das Buch heute nur noch historische Bedeutung.

Bewertung vom 07.10.2022
Freiheitsgeld
Eschbach, Andreas

Freiheitsgeld


ausgezeichnet

Der Roman spielt im Jahre 2064 in Ruhrstadt (Ruhrgebiet). Die Ballungsräume, eingeteilt in abgeschottete Zonen unterschiedlichen Lebensstandards, sind verdichtet, Dörfer im ländlichen Raum sterben aus und der Außenbereich besteht aus riesigen Naturschutzgebieten, die für Besucher gesperrt sind.

Wovon leben Menschen, wenn Roboter die meisten Aufgaben erledigen und nicht mehr für alle Menschen Arbeit da ist? Um ein menschenwürdiges Leben für alle zu ermöglichen, führte der damalige EU-Präsident Robert Havelock vor 30 Jahren ein bedingungsloses Grundeinkommen, das sog. Freiheitsgeld, ein.

Aktuell denkt Havelock neu über das Thema nach und hinterfragt Dinge, die ihm damals nicht aufgefallen sind. Er bereitet eine Rede für die Jubiläumsveranstaltung vor, in der er Ergebnisse seiner Recherchen und Überlegungen vorstellen will. Innerhalb kurzer Zeit sterben Havelock und auch sein ehemaliger Widersacher Günter Leventheim.

Zu Beginn wird Steuerfahnder Ahmad Müller bei einer Routinekontrolle schwer verletzt. Der Täter kann fliehen. Müller, der sich für die Arbeit der Kripo interessiert, wechselt in die Abteilung des bekannten Kriminologen Ulf Pfennig. Querverbindungen zwischen dem Angriff auf ihn und den Todesfällen Havelock und Leventheim kristallisieren sich heraus.

Es geht in diesem Zukunftsroman nicht nur um das Freiheitsgeld, sondern auch um die totale Überwachung. Während die Überwachung einfach als Ausfluss der fortschreitenden Digitalisierung als gegeben hingenommen wird, wird das Freiheitsgeld von einigen wenigen Protagonisten kritisch hinterfragt.

Das bedingungslose Bürgergeld ist in der realen Welt ein aktuelles Thema. Eschbach versteht es, auf Basis dieses Themas, einen utopischen Kriminalroman zu entwickeln, in dem neben der Mordaufklärung die Notwendigkeit und Finanzierung sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen des Freiheitsgeldes im Fokus stehen.

Die Hintergründe, die am Schluss beleuchtet werden, gehen viel tiefer als die Bürger im Jahre 2064 und auch die Leser des Romans ahnen. Hier wird die wahre Motivaton für die Einführung des Freiheitsgeldes deutlich und letztlich auch, welche Auswirkungen die totale Digitalisierung hat. „Freiheitsgeld“ ist ein weiteres Meisterwerk von Andreas Eschbach.