Benutzer
Benutzername: 
Meggie
Wohnort: 
Mertesheim
Über mich: 
Ich lese gerne! Und diese Leidenschaft möchte ich teilen! https://www.meggies-fussnoten.com
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1201 Bewertungen
Bewertung vom 08.03.2016
Newman, Laura

Another Day in Paradise


sehr gut

Zombies, Apokalypse und der Kampf ums Überleben sind genau mein Ding. Seit "The Walking Dead" bin ich da total angefixt.
Wie in jeder guten Geschichte lernt man zu Anfang nach und nach die Hauptcharaktere kennen. In diesem Fall sind es Naya, von allen auch Nice genannt und deren besten Freundin (schon vor der Apokalypse) Summer, den Anführer und Grübler Sam sowie den Nerd und Technikerfreek Gadget. Alle vier sind mir gleich sympathisch, auch wenn ich ein paar Probleme hatte, mich gleich zurechtzufinden. Denn man wird mitten in die Geschichte geworfen und bekommt nur häppchenweise Informationen zugespielt. Und dann geht alles ganz schnell und man weiß, mit welcher apokalyptischen Katastrophe das Texas der Zukunft geschädigt ist.
Naya ist ein toughes Mädchen. Sie versucht, zu überleben und stellt sich dabei gar nicht so ungeschickt an. Trotzdem ist sie froh, dass sie in der Gruppe von Sam ist. Einem unerschrockenen jungen Mann, der mit seinem Talent zur Führung schnell der Chef geworden ist und somit sagt, wo es lang geht. Jeder "gehorcht" ihm und hinterfragt auch keiner seiner Entscheidungen. Zwar geben sie ihren Senf dazu und versuchen gemeinsam Lösungen zu finden, doch wenn Sam sagt, was zu tun ist, springen alle. Dies ist in meinen Augen auch gut so, denn sie alle brauchen Strukturen und Regeln, sonst würden sie ausflippen.
Summer und Gadget sind in meinen Augen eigentlich nur Nebenfiguren, obwohl gerade Gadget mit seinem Wissen über Technik ein wertvolles Mitglied der Gruppe ist. Summer sieht eigentlich nur gut aus und versucht dies auch weiter so zu halten, in dem sie bei ihrer Suche nach Lebensmittel, Wasser und anderen überlebenswichtigen Dingen auch gerne mal am Make-Up oder an unpraktischer Kleidung halt macht. Mit ihrer vorwitzigen Art ist sie so etwas wie der "Klassenclown" der Gruppe. Sie bringt etwas Alltag hinein und hält so die anderen davon ab, in Depressionen zu fallen.
Später taucht Jaze auf, ein Draufgänger, der Sam seine Führerrolle in der Gruppe sehr streitig macht. Er ist geheimnisvoll, lässt keinen an sich ran, will aber selbst alles über die anderen wissen. Er bietet einen guten Gegenpool zu dem grüblerischen Sam und Naya merkt bald, dass sie sich zu Jaze sehr hingezogen fühlt, obwohl sie eigentlich eher dachte, dass Sam mehr ihr Typ ist. Dass dies natürlich zu Missverständnissen, Neid und Missgunst führt, ist wohl klar.
Die sog. Deadheads, die immer wieder unerwartet auftauchen, sind gar nicht die typischen Zombies, die man aus Film und Fernsehen kennt. Sie sind schnell, scheinen denken zu können, da sie auch Dinge als Waffen benutzen und sind vor allem nur auf eins aus: zu töten. Sie möchten nicht essen, sondern einfach nur dem Ur-Trieb nachgeben und auf bestialische Weise abschlachten.
Warum es zu dieser Katastrophe kam, wird nach und nach aufgedeckt und dabei kommen einige Überraschungen zu Tage, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Und am Ende wird es sogar ganz anders, als in typischen Apokalypse-Storys. Und dieser Punkt hat mich erst mal zum Grübeln gebracht. Doch je mehr ich mich dem Ende näherte, umso mehr war ich mir sicher, dass der Stilbruch der Autorin gar nicht so schlecht war. Im Gegenteil, es hat mir sogar dann sehr gut gefallen, dass mal etwas anderes ausprobiert wurde und somit der Grundstein für etwas Neues gelegt wurde.
Bei diesem Band handelt es sich um den Auftakt zu einer Reihe und ich bin sehr gespannt, wie der zweite Teil denn ausfallen wird. Denn es ergibt sich eine Unmenge an Möglichkeiten, die nun ausgeschöpft werden können.
Der Schreibstil der Autorin war flüssig und leicht lesbar. So flog man förmlich durch die Geschichte. Gerade durch die bildhafte Beschreibung konnte mein Kopfkino sehr gut arbeiten.
Einen Kritikpunkt gibt es aber doch. In der Mitte des Buches gab es eine längere Szene, die meinen Lesefluss etwas gestört hat, da ich sie als unnötig empfand. Als ich diese jedoch überwunden hatte, war alles wieder wie vorher.

Bewertung vom 24.02.2016
Harrell, Rob

Alles unter KonTrolle / Spotz Bd.1


ausgezeichnet

Spotz ist ein Troll und hat es nicht gerade leicht im Königreich Scherwutz. Denn wenn man als Troll dort lebt, steht man auf der untersten Stufe der Beliebtheitsskala. Doch Spotz macht das Beste daraus. Zusammen mit seinen Freunden, dem Schwein Kevin und dem Hofnarr-Anwärter Joe, versucht er, seine Schulzeit so gut als möglich hinter sich zu bringen.
Als der beliebte König Kastanius von den Schnupfwieseln entführt wird, sieht Spotz seine Chance, sich beliebt zu machen und so macht er sich zusammen mit Joe und Kevin auf, den König zu retten. Das dies natürlich nicht einfach werden wird, ist ja wohl klar.

Schon das Cover sieht vielversprechend aus und als ich bei Blogg Dein Buch die Chance hatte, das Buch als Rezensionsexemplar zu bekommen, nahm ich diese wahr.
Auch war ich sehr interessiert, wie denn ein Comic-Roman so aussehen könnte.

Schon am Anfang gab es etliche Dinge, die mich schmunzeln ließen. So schon, wie sich Spotz selbst beschreibt. Sarkasmus scheint sein zweiter Vorname zu sein. Doch macht er das Beste aus seiner Situation Denn in der Beliebtheitsskala nimmt er die unterste Stufe ein und muss sich schon sehr, sehr anstrengen, um von seinen Mitschülern akzeptiert zu werden. Sich da gerade mit dem Sohn des Königs anzulegen, ist natürlich nicht die beste Lösung.

Der Coppenrath Verlag hat mit der Herausgabe dieses Buches einen gelungenen Griff getan. Denn es macht einfach nur Spaß, sich auf die Geschichte einzulassen. Vor allem die eingeworfenen Bildchen sind ein hübsches Gimmick. So wird alles aufgepeppt.

Spotz ist eine sehr interessante Figur. Er weiß, dass er als Troll auf der untersten Stufe steht, versucht aber trotzdem, sich zu integrieren und nimmt manches einfach gelassen hin. Nur bei dem Prinzen kann er sich nicht zurückhalten und dann kommt sein Trollblut in Wallung. Ab diesem Zeitpunkt kann er für nichts mehr garantieren und so führt eins zum anderen. Und plötzlich sitzt er im Kerker und wartet auf seine Bestrafung.

Die Mischung aus Roman und Comic ist eine interessante Art, gerade für Kinder. So können sie sich im wahrsten Sinne des Wortes ein besseres Bild von den Figuren machen.

Die Nebencharaktere sind genauso besonders, wie Spotz selbst. So ist da Kevin, das Schwein, dessen liebstes Essen Hammelkeule ist. Diese Ironie ließ mich immer wieder schmunzeln. Und Joe, der Hofnarr-Anwärter, der lieber Ritter sein möchte, bringt durch seine lahmen Witze so manchen unfreiwilligen Lacher.

In die Geschichte fließen viele Märchen mit ein. So treffen die drei Freunde auf ihrer Sucher nach dem König zum Beispiel auf das Pfefferkuchenhaus der bösen Hexe aus Hänsel und Gretel. Nur das dort nicht mehr die Hexe wohnt, sondern die Person, von der Spotz es am Wenigsten erwartet hätt Mehr kann ich dazu nicht sagen, weil ich ansonsten massiv einiges Spoilern würde. Aber nicht nur Hänsel und Gretel müssen daran glauben, nein auch Goldlöckchen, Die drei kleinen Schweinchen, verschiedene Sagen- sowie Fantasiegestalten aus Grimms Märchen.

Die versteckten Andeutungen zu verstehen, hat mir ebenso Spaß gemacht, wie auch die Suche nach der etwas ernsteren Aussage des Buches. Und die lautet: mit guten Freunden schafft man einfach alles.

Für einen Nachfolger ist natürlich auch schon gesorgt, der im Herbst 2016 erscheinen soll.

Fazit:
Ein sehr lustiges Kinderbuch mit Comic-Einwürfen und drei mutigen Helden, die das Königreich Scherwutz vor viel Unheil retten.

Bewertung vom 17.02.2016
Bray, Libba

Die dunklen Schatten der Träume / The Diviners Bd.2


sehr gut

Während Evie immer weiter ins Partyleben abtaucht und sich auf ihre Radiosendung konzentriert, macht sich in der Stadt die mysteriöse Schlafkrankheit breit. Zuerst taucht sie nur in Chinatown auf, was dazu führt, dass die dort ansässigen Chinesen dafür verantwortlich gemacht werden. Der Hass fängt an Wellen zu schlagen. Gleichzeitig tauchen auch viele mysteriöse Wesen auf, die sich in dunklen Tunneln aufhalten.
Henry unterdessen findet in seinen Träumen Zugang zu Lin, die wie er eine Traumwandlerin ist. Zusammen träumen sie und kommen dabei einem weiteren Geheimnis auf die Spur. Und schon bald merken alle, dass die Geschehnisse der letzten Tage zusammenhängen und eine Bedrohung auf die Stadt zukommt, die alles auszulöschen droht.

Nach dem ersten grandiosen Teil wartete ich sehnsüchtig auf den nächsten und wurde nicht enttäuscht. Wieder befinden wir uns im New York im Jahre 1927 und dieses Flair ist es, dass mich besonders begeistert hat. Es geht um Musik, Party, Alkohol und das neue Zeitalter, das neue Amerika. Dies bringt die Autorin wunderbar rüber und ich war mittendrin, gerade mit Evie, einem der Hauptcharaktere. Sie mag Partys, Alkohol und im Mittelpunkt stehen und so führt sie ein sehr ausschweifendes Leben.

Sie war im ersten Band mein Favorit, allerdings hat sie sich nun im zweiten Teil etwas gewandelt. Der Ruhm, entstanden durch ihre Gabe, Gegenständen Geheimnisse zu entlocken und der damit einhergehenden Radiosendung, steigt ihr zu Kopf und dabei vergisst sie zeitweise ihre Freunde und lässt sich viel zu oft eher mit dem Alkohol ein.

Im zweiten Teil steht eindeutig Henry im Vordergrund. Er hat ebenfalls eine Gabe: das Traumwandeln. Vordergründig will er nur seine große Liebe Louis wieder bei sich haben und nimmt im Traum Kontakt zu ihm auf, um ihm mitzuteilen, dass er noch New York kommen soll. Doch im Traum trifft er auf Lin, die die gleiche Gabe hat wie er. Zusammen versuchen sie Nacht für Nacht, Louis zu finden.

Henry hat eine sehr starke Persönlichkeit, doch wenn es um die Liebe geht, ist er genauso verletzlich wieder jeder andere auch. Und so nehmen die Dinge ihren Lauf. Was klein anfängt, wird plötzlich zur großen Bedrohung und so kommt es, dass alle zusammenarbeiten müssen, um sich dieser entgegenzustellen.

Auch die Nebencharaktere Jericho, Theta, Mabel und Sam sind wieder großartig gelungen. Wobei so ganz nebensächlich sind sie gar nicht mehr. Jeder hat einen gewissen Part zu erfüllen und jeder hat die ihm gegebene Gabe so gut genutzt wie möglich. Und wenn es nur die Gabe ist, gute Sandwiches zu machen.

Allerdings hat mir etwas die Spannung gefehlt. Die Geschichte plätscherte erst mal so vor sich hin. Erst in der Mitte des Buches wurde mir klar, dass die Autorin langsam aber sicher alles vorbereitet hat, um dann in der zweiten Hälfte so richtig durchzustarten.

Da Träume eine sehr große Rolle spielen, kann sich die Autorin natürlich einige Freiheiten herausnehmen. So dachte ich zumindest. Aber trotzdem hat sie es geschafft, sich nicht zu sehr in Fantasiegebilden zu verlieren und blieb auch in den Träumen auf dem Boden der Tatsachen.

Das New York der 20er Jahre war einfach wieder wunderbar und einmal mehr hatte ich das Gefühl, mich dort aufzuhalten und zusammen mit den Diviners Abenteuer zu bestehen.

Fazit:
Dunkle Träume führen zu dunklen Bedrohungen. Aufgrund der Anlaufschwierigkeiten gibt es Punktabzug.

Bewertung vom 17.02.2016
Pharo, Miriam

Der Bund der Zwölf


ausgezeichnet

Vincent führt einen erfolgreichen Nachtclub, allerdings bleiben in letzter Zeit die Kunden aus. Die geheimnisvolle Methusalem-Seuche lässt Menschen in Stunden altern, bis sie an Altersschwäche sterben. Vor allem in den privilegierteren Kreisen scheint die Krankheit zu kursieren.

Vincent und seine Mitarbeiterin Magali kommen durch Zufall an Hinweise, die dazu führen könnten, herauszufinden, was die Krankheit auslöst.

Gleichzeitig gastiert die Philharmonie der Zwei Welten in Paris. Mit ihrer wunderbaren Art, Musik zum Leben zu erwecken, brechen sie alle Rekorde und ziehen die Liebhaber klassischer Musik scharenweise in die Oper. Doch scheint sie ein Geheimnis zu umgeben.

Magali und Vincent ziehen ihre Schlüsse und plötzlich stehen sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, mit deren Folgen sie nie gerechnet hätten.

Kaum hatte ich angefangen zu lesen, war ich total in der faszinierenden Schreibweise der Autorin gefangen. Mit einer Präzession lässt sie sich in der Geschichte fallen.

Die Hauptcharaktere Vincent und Magali sind sehr interessante Persönlichkeiten, die unterschiedlichen nicht sein könnten. Aber bekanntlich ziehen sich ja Gegensätze an und so verbindet die beiden eine tiefe Freundschaft. Ihr Mut ist bewundernswert und sie setzen sich gegenseitig füreinander ein.

Die Geschichte hat von Anfang an schon einen sehr düsteren Beigeschmack, dies aber im positiven Sinne. Die Idee, die hinter der Geschichte steckt, ist sehr interessant und die Umsetzung der Autorin hat mich beeindruckt.

Vor allem die Mischung aus Krimi und Mystik war mein Favorit. Man bekommt fast keine Atempause, so jagen einem die Ereignisse von Anfang bis Ende. Dabei hatte ich auch ständig Kopfkino und bin mit Vincent und Magali durch Paris gewandert.

Trotz der vielen Informationen, die man von der Autorin bekommt, hat man nicht das Gefühl, von Einzelheiten überschüttet zu werden.

In dem Buch geht es viel um Musik und man merkt der Autorin auch die Liebe zu dieser an. Und so verpackt sie die klassische Musik mit Mystik und dem typischen Thriller-Elementen. So ergibt sich eine tolle Mischung.

Besonders Magali hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine Frau, die sich nichts vormachen lässt und selbst ihren Mann steht. Aber trotzdem hat sie auch Gefühle, die sie leiten, sie aber trotzdem immer rational an die Dinge herangehen lässt.

Abschließend kann ich nur sagen, dass Miriam Pharo eine wundervolle Geschichte geschaffen hat, in der man versinken kann.

Bewertung vom 05.02.2016
Rodkey, Geoff

Ziemlich beste Feinde / Tapper Twins Bd.1


gut

Die Tapper Twins sind eine Klasse für sich. Eigentlich mögen sie sich, aber als Leni Ben das Frühstück weg isst, entfacht sie damit einen Krieg ohnegleichen. Und die Zwillinge schenken sich nichts. Von stinkigen Fischen im Rucksack bis zu Beleidigungen im Internet ist fast alles vertreten. Doch dann merken beide, dass alles etwas ausartet und besinnen sich, dass sie ja doch Familie sind.

Eigentlich denkt man, Zwillinge sind immer ein Herz und eine Seele, da sie ja einen näheren Bezug zueinander haben. Doch Ben und Leni sind keine typischen Zwillinge. Für ihre 12 Jahre denkt Leni schon entschieden zu weit und macht sich Gedanken, die sie eigentlich noch weit von sich schieben sollte.

Das Buch ist eigentlich recht witzig aufgeteilt. Es ist ein "Tatsachen"Bericht, der von verschiedenen Informationen gespickt ist (historisch, kulturell oder auch einfach mal zum Thema Essen). So ist gleichzeitig noch ein bisschen Lehrstoff mit in das Buch gepackt.

Alles fängt eigentlich harmlos an. Das Lieblingsfrühstück der Zwillinge, eigentlich immer streng aufgeteilt, bringt das Fass zum Überlaufen und nun muss sich Leni in der Schule einem Mobbing seitens ihres Bruders aussetzten und hat zum Schluss den Spitznamen "Prinzessin Stinkpups". So führt eins zum anderen und mit sehr unlauteren Methoden schenken sich die beiden nichts.


Lena geht dabei ganz gezielt vor und schießt zum Schluss nicht nur gegen ihren Bruder, sondern auch gegen dessen Freund Xander.

Zu Anfang fand ich das Buch noch richtig gut. Zwei Kids, die sich das Leben schwer machen mit unsinnigen Dingen wie toten Fischen im Rucksack oder einem Stück Käse im Schrank. Doch dann ging es richtig in die Vollen. Sogar Cybermobbing ist nicht ausgeschlossen.

Als dann noch Vergleiche mit einem ehemaligen deutschen Führer auftreten und mehr Krieg wie Menschlichkeit bei Leni im Vordergrund standen, war es für mich dann doch zu viel des Guten. Die Kombination hat mir einfach nicht gepasst.

Mit 12 Jahren sollte man nicht solche Vergleiche ziehen und sich so dermaßen in einen Streit verrennen, dass man alles um sich herum vergisst.

Ben hat da schon so reagiert, wie man es für sein Alter auch erwartet. Er regt sich auf, gibt anderen die Schuld und will nicht hören, was gut für ihn ist. Typisch pubertär eben. Ben hat mir besser gefallen, obwohl er den kleineren Part übernommen hat. Und er tat mir auch sehr leid, da er das Verhalten seiner Schwester nicht verdient hat.

Für Kinder ist die Geschichte bestimmt unterhaltsam, dass sich die Geschwister so kabbeln. weil sie sicher nachvollziehen können, wie es ist.

Der Ideenreichtum Lenas ist jedoch wieder bemerkenswert und ihre Fantasie sehr ausgeprägt.

Lässt man das Übertriebene außer Acht, erwartet einem eine witzige Geschichte rund um Geschwisterliebe und ihre Auswirkungen. Die Aussicht auf einen zweiten Band lässt auch Hoffnung schöpfen, dass sich die Zwillinge eigentlich ganz gerne haben.

Aufgepeppt wird das Buch auch noch durch den Abdruck der ausgetauschten SMS zwischen den Eltern. Die beiden scheinen eigentlich recht cool zu sein, lassen sich von ihren Kindern allerdings auch recht schnell um den Finger wickeln. Und wenn Ben und Leni an einem Strang ziehen, haben ihre Eltern gar keine Chance. That`s life!

Fazit:
Trotz des Ausflugs in die Kriegswelt doch ein gelungenes kleines Kampfbuch. Von mir gibt es dafür 6 von 10 Punkten.

Bewertung vom 05.02.2016
Dickinson, Miranda

Fünfzig Dinge, die du tun sollst, wenn ich tot bin


weniger gut

Als erstes muss ich sagen, dass der Klappentext nicht dem entspricht, was die Geschichte hergibt. Hier wird verwirrenderweise mitgeteilt, dass Elsie 50 Botschaften ihres verstorbenen Mannes liest, die sie erfüllen soll, allerdings ist es so, dass sie in der Zeit des Wartens auf das Sterben zusammen mit ihrem Mann schon 50 Dinge erledigt hat, ihr Mann jedoch einen 51. Wunsch hatte, der nicht mehr erfüllt werden konnte.

Elsie hat jedoch eine Box auf ihrem Nachttisch stehen, in welcher sich Botschaften ihres verstorbenen Mannes befinden, die Elsie in dem Leben nach seinem Tod helfen sollen, sich wieder zurechtzufinden. So z. B. "Ich liebe Dich, weil du nie aufgibst was auch immer geschieht".

Dies hat mich ehrlicherweise etwas enttäuscht, da ich mich auf etwas ganz anderes eingelassen hatte, als ich letztendlich präsentiert bekommen habe.

Erst gegen Mitte des Buches war ich bereit, mich auf das andere einzulassen und so hat es sehr lange gedauert, bis ich Bezug zu den einzelnen Charakteren fand und dies dann auch nur in geringem Maße.

Elsie ist eine junge Frau, die schon etliches durchmachen musste. Erst das Weglaufen ihrer karrierebesessenen Mutter, das Aufwachsen mit zwei mehr oder weniger durchgeknallten (im positiven Sinne) Schwestern und einem Hippie-Vater, dann die Krebsdiagnose ihres Mannes und das gemeinsame Warten auf den Tod.

Die Geschichte spielt im beschaulichen Brighton, einem kleinen englischen Touristenort. Elsie arbeitet dort als stellvertretende Geschäftsleiterin eines Eiscafes, in welchem höchst seltsame Sorten an Eiscreme angeboten werden. Hier musste ich mehrmals schmunzeln, welche Kreationen von der Autorin erfunden wurden (Tomaten-Basilikum-Oliven-Eis, Veilchen-Rosenblüten-Eis, Salzkonfekt-Eis usw). Auch ansonsten war die Autorin sehr experimentierfreudig, gerade was den Vater von Ellie angeht, der mit ausgefallenen Essenskreationen es aber trotzdem schaffte, dass mir das Wasser im Mund zusammenlief.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach gehalten und war mir mitunter etwas zu einfach. Vielleicht konnte ich mich deshalb nicht so recht in die Geschichte einfinden.

Elsies Familie entspricht nicht dem normalen Bild einer Familie. Alle sind liebenswert, herzensgut und würden für Elsie alles machen. Aber letztendlich war mir dann alles doch etwas zu viel der Liebe, Güte und Hilfsbereitschaft.

So auch alle anderen Freunde, die Elsie hat. Sie wird zwar behandelt wie ein rohes Ei, was angesichts ihres Verlusts auch nachvollziehbar ist, doch finde ich, dass alles etwas zu übertrieben, zu künstlich und zu aufgesetzt wirkt.
Dies war mitunter ein Grund, warum ich mich nicht mit den Charakteren identifizieren konnte. Vielleicht lag es aber auch an der englischen Mentalität, die mich eigentlich noch nie richtig reizen konnte.

Gegen Mitte das Buches war ich kurz davor, das Buch abzubrechen, habe mich dann aber nochmals durchringen können, es zu beenden, da mich interessiert hat, wie sich Elsie dazu durchringen kann, wieder ein Leben in Freude zu führen. Das Ende wird etwas emotionaler und ich hatte dann auch richtig Lust, weiterzulesen. Doch dann wurde das - was ich schon am Anfang des Buches vermutete - wahr und die Luft war wieder raus.

Fazit:
Leider nicht so, wie erwartet.

Bewertung vom 05.02.2016
André, Martina

Das Schicksal der Templer / Die Templer Bd.3


sehr gut

Gero und Hannah wollen auf der Breitenburg versuchen, ein ruhiges Leben zu leben. Doch die Truppen der Heiligen Inquisition sind hinter Gero her. Gleichzeitig taucht aus der Zukunft ein alter Bekannter von Gero und Hannah auf und bringt dadurch noch mehr Unsicherheit in ihr Leben. Hannah und Gero fliehen und kommen dabei einem gut gehüteten Geheimnis der Templer auf die Spur.

Lang erwartet und nun endlich verschlungen. Martina André entführt in ihrem neuesten Werk über den Templer Gero von Breydenbach wieder in das Mittelalter und zeigt uns mit eindrucksvoller Genauigkeit, wie hart das damalige Leben war.
Dabei geht sie sehr schonungslos vor und stellt dabei die Erfahrungen von Hannah gegenüber, also Hannahs Leben in der Zukunft im Vergleich zum Mittelalter. Die Beschreibungen der einzelnen Szenen sind dabei sehr realistisch.

Viele alte Bekannte aus den vorigen Bänden sind mit von der Partie und es ist schön, alle Charaktere wiederzulesen und mit ihnen Abenteuer zu bestehen.

Besonders hervor hebt die Autorin die Liebe zwischen Gero und Hannah. Nichts kann die beiden auseinanderbringen, bis aus der Zukunft Tom, der Ex-Verlobte von Hannah auftaucht und alles gehörig durcheinander bringt.
Und um die Verwirrung von perfekt zu machen, mischt auch noch ein geheimes Artefakt des Templerordens mit.

So ergibt sich die perfekte Mischung aus Geheimnis, Liebe, Macht und Verwirrspiel.

Ich hatte das Glück, das Buch in einer Leserunde zusammen mit der Autorin zu lesen und bekam so auch noch einige Hintergrundinfos zu der Entstehung des Buches. So kann man natürlich noch mal etwas anders an die Geschichte herangehen und sich darin fallenlassen.

Mit dem Gegenspieler Geros, Hugo d´Empures wurde ein wahrhaft sadistischer Charakter geschaffen, der Schwung in die Geschichte bringt.

Ihm entgegen stehen interessante Figuren wie Geros Knappe Mattes, der mit seiner Loyalität einer der Treuesten ist und sich dadurch besonders hervorhebt.

Es ist immer wieder schön, in Geros und Hannahs Welt abzutauchen und sich den Abenteuern hinzugeben, die beide bewältigen müssen.

Aber leider muss ich auch etwas Kritik üben. In den Vorbänden war es Hannah, die sich durch einen starken Charakter auszeichnete. In diesem Band jedoch war sie mir etwas zu passiv, sie ließ vieles geschehen, verließ sich auf andere, zeigte manchmal keine Initiative. Das war für mich nicht die Hannah, die ich in den Vorbänden kennengelernt hatte.

Dafür stach Tom sehr heraus. Er hat eine Verwandlung durchgemacht, die sich nicht gerade positiv für ihn ausgewirkt hat. Was ich letztendlich von ihm halten soll, kann ich nach Abschluss immer noch nicht sagen, da er für mich eine sehr nervige Figur war.

Alles in allem erwartet einem ein Roadtrip durch das Mittelalter mit allen Gefahren.

Fazit:
Martina André steht für historisch spannende Geschichten mit allem Drum und Dran.