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katikatharinenhof

Bewertungen

Insgesamt 998 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2022
Gruber, Christina

Nacht über Valldemossa


sehr gut

Man sieht sich immer zweimal im Leben...

Inspector Ballester hat sich regelrecht an einem Cold Case verbissen und versucht mit allen Mitteln, den Fall wieder aufzurollen. Komplettiert werden seine Ermittlungen durch Gemma und ihrer Oma Johanna, die als Privatermittlerinnen auf der Insel schon öfter Licht ins Dunkel gebracht haben. Es heißt ja, dass mit der Zeit alles ans Tageslicht kommt, aber Zeit ist etwas, dass das ungewöhnliche Trio nicht hat, denn in genau 27 Tagen verjährt die Tat. Es gilt, die Spuren von damals zusammenzusetzen und den Täter zu überführen...


Während die milde Wintersonne Mallorca in sein sanftes Licht taucht, schläft das Böse nicht und zieht seine dunklen Schatten über die Balearen-Insel. Christina Gruber zeichnet ansprechende Landschaftsbilder und setzt facettenreiche Charaktere in sie hinein, um die Inselidylle aufzureißen und dem Bösen eine Plattform zu bieten.

Die Ermittlungsansätze sind sehr unkonventionell, sorgen für den ein oder anderen Schmunzler und zeigen, dass auch rüstige Damen noch lange nicht zum alten Eisen gehören, wenn es heißt, auf Verbrecherjagd zu gehen.

Johanna ist ein echtes Unikat und sie lebt in diesem Buch ihre Wandlungsfähigkeit voll aus - nicht nur, was die Verkleidungen als Privatermittlerin betrifft. Enkelin Gemma hat ganz schön was auf dem Kasten, punktet mit Herz und Hirn und zieht so die Leser;innen auf ihre Seite.

Die Ermittlungen zeigen, dass hinter einer schillernden Fassade so manch dunkles Geheimnis steckt und der Autorin gelingt es, einen Einblick in das gut situierte Leben einer erfolgreichen Familie zu vermitteln. Aber auch hier gilt - je weißer die Weste, desto schwärzer die Seele.

Der Fall ist wendungsreich aufgebaut und bietet jede Menge Möglichkeiten, eigene Ermittlungen anzustellen. Zumal es gleich zwei Verbrechen gibt, die es aufzuklären gilt. Die Hinweise zum Tathergang werden häppchenweise serviert und dadurch bleiben die Lesenden am Ball, da der Spannungsbogen konstant erhalten bleibt. Lediglich ein paar Stolperer in der Logik (besonders auf S. 206 "...öffnete sie in einer blitzschnellen Bewegung mit gefesselten Händen die Tür - ein Widerspruch in Sich) sorgen für erstauntes Stirnrunzeln und werden als kleine Schwachstellen enttarnt.

Bis zum Schluss bleiben Täter, Tathergang und Tatmotiv im Unklaren und sorgen so für eine mehr als überraschende Enthüllung. Prolog und Epilog ummanteln den Mallorca-Krimi und lassen nur das eine Fazit zu: Man sieht sich immer zweimal im Leben.

Bewertung vom 12.09.2022
Verna, Nicoletta

Der Wert der Gefühle


sehr gut

Schuld zu verdrängen, ist die einfachste Lösung, aber auf Dauter tötet es die Seele

Bianca hat den Verlust ihrer Schwester nie verwunden. Wie ein Damoklesschwert schwebt das Unglück über der ganzen Familie und zerstört nach und nach das solide Fundament. Die Mutter hat seit diesem schicksalhaften Tag mehr als einmal versucht, sich das Leben zu nehmen, der Vater ist aus diesem toxischen Konstrukt ausgebrochen und hat sich ein anderes, (sorgen-)freies Leben aufgebaut. Nur Bianca selbst sitzt in einem Käfig aus Schuldgefühlen, der sie zu Zwangshandlungen antreibt. Selbst die Leibe zu Carlo kann die alten Wunden nicht heilen lassen....

Dies Buch ist düster, teuflisch, toxisch und morbide zugleich und zeigt, welche Schneise der Verwüstung ein tragisches Unglück hinterlässt, wenn die Fragen nach der Schuld und dem Warum auch nach Jahren ungeklärt sind. Bianca quält sich seit ihrer Kindheit mit Schuldgefühlen und versucht diese mit ihrem gnadenlosen Bedürfnis nach Perfektion und dem zwanghaften Drang, Müll in seine einzelnen Bestandsteile zu zerlegen und nach organischen und anorganischen Stoffen zu trennen, in den Griff zu bekommen. Es ist nicht immer leicht, sie als Figur zu verstehen und mitunter stößt sie die Leser:innen mehr von sich, als auf sie zuzugehen. Es gibt einige Ekel erregende Szenen, die mir die Gänsehaut auf die Arme trieben und bei denen ich gegen eine aufkommende Übelkeit ankämpfen muss.

Die Schuldgefühle fressen sich wie ein wucherndes Krebsgeschwür durch die Gedanken und Handlungen der weiblichen Hauptfigur, nehmen von ihr Besitz und machen ein normales Lebens fast unmöglich. Auch ist Bianca regelrecht von dem Gedanken besessen, mir Carlo unbeding ein Kind haben zu müssen (!!), um zumindest einen Teil der Schuld zu tilgen. Den Zerfall der eigenen Familie immer vor Augen, versucht Bianca einen Weg aus dieser schmerzhaften Abwärtsspirale zu finden. Wie sie dabei Schuld und Schmerz kompensiert, ist nicht immer auf den ersten Blick nachzuvollziehen und sorgt hin und wieder für Kopfschütteln.

Die Autorin lässt ihre Leserschaft lange darüber im Unklaren, wie sich das Unglück damals wirklich zugetragen hat und baut dadurch eine extrem hohe Erwartungshaltung auf. Die Seiten und Kapitel mehren sich, aber die Lösung will und will einfach nicht kommen. Es entsteht das Gefühl, immer kurz vor der Enthüllung des Geheimnisses zu sein, um dann doch wieder enttäuscht umzublättern und festzustellen, dass die Autorin wohl im nächsten oder übernächsten Kapitel endlich reinen Tisch macht. Diese Hinhaltetaktik zieht den Roman leider unnötig in die Länge und wäre meine Erachtens nicht nötig gewesen. Denn es schleicht sich im Verlauf des Buches bei Lesenden und Protas eine gewisse Gleichgültigkeit ein, die letztendlich dafür sorgt, dass die Auflösung der Tragödie fast schon stoisch zur Kenntnis genommen wird.

Ein Roman, der viele verstörende Szenen und intensive Gefühlsschwankungen enthält, die bei unmittelbar Betroffenen durchaus negative Gedanken hervorrufen können - ein Hinweis des Verlages wäre hier angebracht, um Nachahmung zu vermeiden.

Auf jeden Fall ein Debüt, das gegen den Strom schwimmt und die dunkle Seite der Seele zum Vorschein bringt.

3,5 Sternchen

Bewertung vom 12.09.2022
Capellmann, Carla

Miesmuschelmord


ausgezeichnet

Verwechselt Schweigen nicht mit Schwäche, denn niemand plant einen Mord laut

Wie war das mit der gemütlichen Auszeit in Zeeland ? Anstatt sich bei Onkel Holger und Tante Gitti mal wieder so richtig verwöhnen zu lassen, steht Freddie erneut mit beiden Beinen im Schlamassel. Ausgerechnet die Nachbarin wurde ermordet und Onkel Holger gesteht freimütig die Tat. Freddie kann und will nicht glauben, dass ihr Onkel etwas so grausames tut. Also nimmt sie kurzerhand die Ermittlungen selbst in die Hand und spielt abermals mit dem Schicksal Katz und Maus...


Sieht hat es wieder getan - was ein Glück ! Carla Capellmann schickt ihre Hobbyermittlerin Freddie erneut ins Rennen, wenn es darum geht, Übeltäter und gemeine Mörder zur Strecke zu bringen.

Dabei ist die Yoga liebende Radfahrerin wieder mit Witz und Charme am Werk und bringt ihre Mitmenschen fast zur Verzweiflung. Wo sie aufschlägt, hat niemand mehr eine ruhige Minute und selbst die schweigsamste Miesmuschel öffnet sich bereitwillig, um Freddie Auskunft zu geben.

Zwischen Dünengras, Nordseebrise und leckeren niederländischen Köstlichkeiten stellt Freddie ihre Nachforschungen an und kombiniert geschickt ihre Ergebnisse. Zwischendrin gelingt es ihr noch, dank Familienaufstellung, das ein oder andere persönliche Problem in den Griff zu bekommen, um alte Wunden heilen zu lassen.

Der Fall ist sehr wendungsreich angelegt und Capellmann würzt hier mit einer großen Portion Humor, originellen bis schrulligen Charakteren (wer kennt sie nicht, die Nachbarn, die ihre Augen und Ohren immer und überall haben) und einer Prise Romantik.

Freddie ist ein echtes Unikat - gäbe es sie nicht, müsste man sie wirklich erfinden. Ich mag sie, weil sie so herrlich unkonventionell und kreativ ihr eigene Ermittlungen vorantreibt und dabei ihre Mitmenschen mitunter ganz schön auf die Palme bringt. Dass sie dabei immer wieder selbst zur Zielscheibe des Täters wird, vergisst sie im Eifer des Gefechts gerne.

Die Autorin verpackt in ihrem Buch eine sehr aktuelle Thematik, denn es gibt immer mehr finanzkräftige Investoren, die mit ihrem Geld die Ferienregionen regelrecht kaputt sanieren und die Preise künstlich in die Höhe treiben. Der Ausverkauf der Ferienregionen hat schon längst begonnen und nimmt Einheimischen die Lebensgrundlage. Wenn am Ende nur noch Tourist:innen mit extrem großen Geldbeutel die Region besuchen, ist niemandem geholfen.

Bis zum Schluss bleibt es spannend und für die Leser;innen bieten sich viele Möglichkeiten, die eigenen Ermittlungsansätze mit einzubringen. Da wird hier verdächtigt und dort wieder alles verworfen, neu zusammengesetzt und kombiniert. Und doch bleibt die Lösung eine absolute Überraschung.

Der zweite Fall hat es wieder in sich und ist eine absolute Lesegranate- ich freue mich auf weitere Abenteuer mit Freddie, denn sie bringt ordentlich Schwung in das Krimi-Genre :)

Bewertung vom 11.09.2022
Couzy, Agnès

The Alps 1900. A Portrait in Color


ausgezeichnet

Lebe für die Momente, die du nicht in Worte fassen kannst

Lange bevor die Alpenregion innerhalb weniger Autostunden für uns erreichbar gewesen ist, hat sie bereits ihre Faszination auf die Menschen ausgeübt und sie regelrecht dazu verführt, sie zu entdecken und ihre Berge zu besteigen.

Aber wie hat sich es damals angefühlt, mit der Dampfeisenbahn in die Alpen zu reisen und neue Eindrücke zu sammeln, die für immer m Herzen bleiben ? Das vorliegende Buch macht das Unmögliche möglich und dreht das Rad um 120 Jahre zurück, in eine Zeit, als der Alpentourismus gerade erst begonnen hat. In drei Sprachen - Englisch, Französisch und Deutsch - verfasst, erzählt dieses beeindruckende Werk von der Faszination Alpen zu einer Zeit, als das vorletzte Jahrhunderte noch in den Kinderschuhen gesteckt und mit bahnbrechenden Neuerungen begeistert hat.

Eine aufregende Zeit-Bilderreise, die anhand von Postkarten, mehrfarbigen Lithografien, Werbeplakaten und Photochromes den Leser;innen ermöglicht, selbst vor Ort zu sein und die Alpenregionen von Bayern über Österreich bis hin an den Gardasee zu entdecken. Das Reisefieber bahnt sich den Weg, lässt das Herz höher schlagen und aufgeregt knöpft man die winzigen Knöpfe des Reisekleides und des Chesterfields zu, um dann die imposanten Ausblicke auf die Bergwelt zu genießen.

Die intensiven Farben der Photochromes unterstreichen den nostalgischen Flair noch zusätzlich und verleihen den Bildern einen verträumten Ausdruck. Bedenkenlos packen Bergsteiger:innen Stöcke und Leitern zusammen, um bei ihren Klettertouren (aus heutiger Sicht mehr als leichtsinnig) möglichst hoch hinauf zu kommen. Die vornehmen Damen und Herren der Belle Epoque wollen die Bergwelt erobern, Gletscher bestaunen und die Sommerfrische in der würzigen Bergluft genießen. Die Bilder im Großformat sind erstaunlich scharf und ziehen die Blicke regelrecht auf sich - Wasserkante, karstiges Gestein, Faltenlegung in den Trachten, Spiegelung auf der Wasseroberfläche und die Bildtiefe faszinieren immer und immer wieder. Es sind so unglaublich viele Details vorhanden, die es zu entdecken gilt und bei denen die Bertrachtenden einfach nicht anders könne, als komplett in die Szenerie auf dem Bild einzutauchen und mit ihr zu verschmelzen.

Imposant heben sich die Grand Hotels von der eindrucksvollen Bergkulisse hab, stehen für Luxus und Extravaganz in den abgelegenen Regionen. Die Motive üben einst wie heute einen unglaublichen Reiz auf die Betrachtenden aus. Winterromantik, Alpenglühen, tosende Wasserfälle, spiegelglatte Bergseen, Passionsspiele in Oberammergau und das mediterrane Flair am Gardasee sind zeitlos schön und wecken die Sehnsucht nach den Bergen.

Dieser Bildband ist nicht nur ein absolutes Muss für Nostalgiker:innen und Liebhaber:innen der Alpenregion, es ist auch eine Liebeserklärung an die Bergwelt, die immer wieder aufs Neue begeistert und hier mit Bildern fasziniert, die bisher noch im Verborgenen geschlummert haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2022
Gasser, Christof

Solothurn blickt in den Abgrund


ausgezeichnet

Der bisher beste Band aus der Reihe

Ein Brandanschlag auf das Büro von Emma Watch lässt nicht nur die Flammen am Gebäude züngeln. Schnell wird der Verdacht laut, dass der Täter in rechtsextremem Kreisen zu finden ist, da in der letzten Zeit vermehrt Anschläge auf Politikerinnen der grünen und linksgerichteten Parteien verübt worden sind. Als dann auch noch Rana Amidi, Pias Freundin, verschwindet, zieht sich die Schlinge immer fester zu. Dornach ermittelt in einem Netz aus Macht, Geld und gefährlichen Interessen...


Christof Gasser lässt in seinem neuen Krimi nicht nur die Muskeln spielen, sondern er bildet ein sehr aktuelles Zeitgeschehen ab, in dem es um Geld, Macht und Gier geht. Dabei ist gleich von Beginn an die Handlung absolut fesselnd und Gasser weiß, wie er Spannung und Nervenkitzel erzeugt.

Pia spaziert am Rande des Abgrundes entlang und ich vergesse mehr als einmal zu atmen, denn sie manövriert sich in Aktionen hinein, aus denen sie immer wieder mit einem blauen Auge davon kommt. Auch wenn Dornach ein Auge auf sie hat, weil er sie und sein Enkelkind schützen will -ein Sack Flöhe zu hüten ist einfach, als diese Frau im Zaum zu halten :)

Der Autor baut Drehungen und Wendungen ein, die die Leser,innen überraschen, schockieren und berühren und so für ein mehr als intensives Leseerlebnis sorgen. So setzt die Handlung Energien frei, die Tarnungen und Täuschungen aufdecken und für ein gewisses Maß an Explosivität (im wahrsten Sinne des Wortes) sorgen.

Dornach wächst mehr als einmal über sich hinaus und auch hier zeigt der Schreibende, wie sich die Figuren im Verlauf der Krimi-Reihe entwickelt haben. Sie sind zwar alle tough, aber hinter der harten Schale verbirgt sich doch ein Mensch mit Ängsten, Sehnsüchten und Gefühlen. Der Blick hinter die tödlichen Kulissen der Drahtzieher zeigt viele Verletzungen der Menschenrechte und ruft mehr als einmal nach Gerechtigkeit.

Ein Krimi, der Realität und Fiktion mitreißend und überaus spannend miteinander verbindet und der uns vor Augen für, dass die globale Machtpolitik zu allem bereit ist, um ihre Ziele zu erreichen.

Bewertung vom 10.09.2022
Salzwedel, Kathrin;Madani, Ramin

Warm & süß - Nachtische aus dem Ofen


ausgezeichnet

Süßes für Herz und Seele

Ein Buch, randvoll mit Rezepten für kleine und große Süßmäulchen - klingt nach einem Traum aus dem Schlaraffenland. Mit "Warm & süß - Nachtische aus dem Ofen" wird genau dieser Traum wahr und zaubert süße Köstlichkeiten in Hülle und Fülle auf den Tisch.

Und das Beste dabei: die Rezepte sind nicht wirklich zeitaufwendig, auch mal schnell zubereitet, wenn überraschender Besuch vor der Tür steht und die kleinen Seelenschmeichler zaubern an kalten Tagen ein Lächeln auf die Lippen.

Schon alleine beim Lesen wabert der verführerische Duft aus den Seiten, tanzen die Aromen auf der Zunge Samba und Glückshormone werden freigesetzt.

Die süßen Köstlichkeiten wecken Kindheitserinnerungen, sorgen für ein warmes wohliges Gefühl und sperren trübe Gedanken und dunkle Regentage einfach aus. Rohrnudeln mit Zwetschgen, Schnelle Blätterteig-Beeren-Tarte, Birnenpfanne mit Vanille, Mohnstrudel, Bratapfel mit Nussfüllung oder unser aller Liebling Nektarinen-Olivenöl-Kuchen klingen nicht nur lecker, sondern sie sind es auch.

Jedes einzelne Rezept ist übersichtlich gegliedert und in der Zubereitung einfach umzusetzen. Die Aufnahmen der süßen Ofengerichte lassen das Wasser im Mund zusammenlaufen und machen Lust aufs Naschen und Probieren.

Ein wundervolles Buch, das sich so herrlich nach Heimkommen, einer liebevollen Umarmung und guter Laune anfühlt. Hier macht jede einzelne Kalorie glücklich :)

Bewertung vom 10.09.2022
Witt, Sophia

Leo Lausemaus verträgt sich wieder


ausgezeichnet

Streiten und wieder versöhnen

Leo ist schon ganz aufgeregt, denn nachher trifft er sich mit Max Maulwurf zum Spielen. Ein neues Abenteuer wartet auf die beiden Freunde, dieses Mal sogar mit Dino. Aber als Leos auf dem Spielplatz ankommt, ist Max nicht alleine und Leo ist enttäuscht und wütend. Plötzlich finden sich die beiden Freunde doof und streiten ganz heftig. Ob sie sich wieder vertragen ?

In seinem neuen Abenteuer sind die Kleinsten dabei, wenn plötzlich aus dem Nichts ein Streit entsteht und sich die eigentlich besten Freunde voller Wut und Enttäuschung gegenüberstehen. Das Buch erklärt kindgerecht und leicht verständlich, wie Missverständnisse entstehen und sich daraus ein Streit entwickelt. Es zeigt aber auch, dass Streiten notwendig ist, um den eigenen Gefühlen Raum zu geben, damit der beste Freund/die beste Freundin versteht, warum man so wütend ist. Zudem bietet es Möglichkeiten zur Konfliktlösung an und zeigt, wie einfach es ist, einen Streit wieder beizulegen.

Die Zeichnungen halten ein großes Spektrum an Mimik bereit und drücken die verletzten Gefühle von Leo sehr gut nachvollziehbar aus. Traurigkeit, Wut und Enttäuschung sind regelrecht an seinen Gesichtszügen abzulesen und die Jungen und Mädchen können anhand der Illustrationen nachvollziehen, was bei einem Streit mit ihnen selbst passiert.

Die Geschichte spiegelt eine alltägliche Situation der Kinder wieder und ermöglicht ihnen so, sich in das Geschehen hineinzufühlen und sich mit Leo zu identifizieren. Große Erleichterung macht sich breit, wenn sich Leo und Max wieder vertragen.

Ein sehr schönes und hilfreiches Buch, um Kindern die Möglichkeit zu geben, eine positive Streitkultur zu entwickeln.

Bewertung vom 10.09.2022
Witt, Sophia

Leo Lausemaus - Neue Minutengeschichten zur Weihnachtszeit


ausgezeichnet

Weihnachtliche Kindergeschichten

Die Vorweihnachtszeit ist doch die schönste Zeit des Jahres, denn wann sonst liegt der Duft von Weihnachtsplätzchen und Tannenzweigen in der Luft ? Es ist die Zeit der kleinen Geheimnisse, des Bastelns und der Weihnachtsmärkte und in diese wundervolle Atmosphäre tauchen die kleinen Zuhörer:innen ein.

In zehn neuen Minuten-Geschichten begleiten schon die Kleinsten den aufgeweckten Leo Lausemaus und erleben zusammen mit ihm die aufregende Zeit vor Weihnachten. Es wird geknetet, gebastelt, im Schnee gespielt, sowie Plätzchen gebacken und spielerisch lernen die Jungen und Mädchen etwas über Wintergemüse und Bräuche bei uns und in anderen Ländern .

Der ein oder andere Basteltipp versteckt sich in den kurzen Abenteuern und bietet so die Möglichkeit, für das Kinderzimmer eine kleine Weihnachtsbude nachzubauen oder aus Knete ein Geschenk zu formen.

Das Pappbilderbuch ist robust und die Buchhülle abwaschbar ,sodass es auch durch kleine Kinderhände wandern kann, ohne größeren Schaden anzunehmen. Das weihnachtliche Flair zieht sich durch die liebevollen Illustrationen wie eine rote Weihnachtsgirlande, lässt goldene Sternchen funkeln, Schneeflocken tanzen und verbreitet eine ganz besondere Stimmung.

Die Geschichten eigenen sich perfekt, um in der trubeligen Zeit für Kinder bewusst kleine Pausen zu schaffen, um mit neuer Energie in die Weihnachtsvorbereitungen zu starten. Die kleinen bunten Register am Seitenrand sind mit dem passenden Symbol zur Geschichte gekennzeichnet und helfen dabei, die Lieblingsgeschichte kinderleicht wiederzufinden und aufzuschlagen.

Weihnachten mit Leo Lausemaus ist eben etwas ganz Besonderes !

Bewertung vom 10.09.2022
Frankl, Viktor E.

Zeiten der Entscheidung


sehr gut

Der Sinn des Lebens ist, deinem Leben einen Sinn zu geben (W.Busch)

Sie reißen einfach nicht ab , die Nachrichten von Krisen, Kriegen und Umweltkatastrophen und genau diese Bilder zeigen uns, wie fragil und endlich unser Leben auf diesem Planeten wirklich ist.

Immer öfter tauchen Fragen nach dem Sinn des Lebens auf und bescheren den Menschen innere Unruhe, Zweifel und Ängste. Damit diese nicht vollends von uns Besitz ergreifen ist es wichtig, die Abwärtsspirale aufzuhalten und wieder gestärkt, motiviert und mit neuem Mut voran zugehen.

Viktor E. Frankls Texte sind somit aktueller denn je und bieten unglaublich viele Impulse für unsere gegenwärtige Situation, die wir zwar nicht ändern können, aber mir einer Änderung unserer inneren Einstellung besser bewältigen und durchstehen können.

Es geht um Motivation, hören auf das Herz- & Bauchgefühl, eine offene und mutige Lebenshaltung und die Sichtbarmachung von Ressourcen, die wir in uns tragen, aber nicht (oder noch nicht) mobilisieren, um gut durch die Krise zu kommen.

Eine aktive Änderung der inneren Einstellung weg vom Negativen und hin zum Positiven lässt aus der Sinnlosigkeit eine Sinnhaftigkeit entstehen und begünstigt "Zeiten der Entscheidung".

In Leinen gebunden, ist dieses Büchlein gerade jetzt in Zeiten der Pandemie und des Ukraine- Krieges ein wunderbarer Impuls, dem eigenen Leben einen Sinn zu geben, es positiv zu gestalten und nicht der Sinnhaftigkeit nachzujagen.