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Insgesamt 1685 Bewertungen
Bewertung vom 18.11.2020
Rosenfeldt, Hans

Wolfssommer / Hanna Wester Bd.1 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Für einen Serien-Auftakt ganz okay, Rosenfeldt muss sich aber (im nächste Teil) noch beweisen

Hannah Wester kommt durch zwei tote Wölfe und menschliche Überreste in deren Mägen auf die Spur zu einem missglückten Drogendeal. Dennoch bleibt es ein Rätsel, wie der Tote in den Wald von Haparando, einem kleinen schwedischen Ort, gekommen ist und wer die Wölfe vergiftet hat – und warum.

Ich mag die Reihe um Sebastian Bergmann von Hjorth & Rosenfeldt sehr gerne und war gespannt, wie Rosenfeldt alleine arbeitet. Mir fehlt hier leider ein bisschen der atmosphärischen Dichte, die das Duo normalerweise herausarbeitet. Ich kann die beiden Frauen-Fäden manchmal nur schwer voneinander trennen und das ist ja schon ein bisschen seltsam, da beide auf unterschiedlichen Seiten stehen. Dennoch möchte ich auch wieder nicht sagen, dass mir „Wolfssommer“ nicht gefallen hat.

Vermutlich muss ich mich erst an Hannah Wester gewöhnen. Ein wenig entspricht sie ja der „Schablone“: Ihr hängt ihre Vergangenheit hinterher und sie passt sich nicht so an, wie ihr das förderlich für ein leichteres (Berufs-)Leben wäre. Sie ist zwar nicht sexsüchtig wie Bergmann, aber dennoch erinnert mich einfach zu viel an den „Baukasten“ für skandinavische Thriller. Dunkel, düster, bedrückend und am Ende die Gewissheit, da kommt noch viel nach.

Stellenweise hatte mich die Story ein wenig verloren. Die Spannung sackte ab und die Geschichte verlief sich ein wenig. Dann dreht Rosenfeldt noch mal voll auf und liefert einige Wendungen, die einerseits gar nicht so unerwartet, andererseits aber schon umwerfend sind. Genau diese führen jedoch zu Fragen, die am Ende offen bleiben. Zudem sind da so einige Punkte, die geklärt scheinen, für mich aber noch nicht sind. Gekonnte Cliffhanger eben – und sie erfüllen bei mir auch ihren Zweck: Auch wenn ich ein klein wenig enttäuscht bin, will ich der Reihe eine Chance geben und mindestens noch einen weiteren Teil davon „erobern“, bevor ich ein endgültiges Urteil fälle. Bisher deshalb mit ein paar Vorschusslorbeeren vier Sterne.

Vera Teltz ist mir bekannt als Synchronsprecherin der Figur der Theresa Lisbon (The Mentalist) und der Agatha Raisin (der gleichnamigen TV-Serie). Bei letzterer zeigt sie besonders gut, wie sehr sie sich in Figuren einfinden kann – man erkennt sie kaum wieder! Hier beim Hörbuch hatte ich sofort das Bild der Ermittlerin aus „The Mentalist“ vor Augen. Wunderbar! Ich mag diese Stimme wirklich gern. Sie rettet und sichert den vierten Stern.

Bewertung vom 18.11.2020
Berninger, Jakob M.

Das kleine Buch: Die Geschichte der Original Salzburger Mozartkugel


ausgezeichnet

Zum Glück hat Lesen keine Kalorien!

Wer kennt sie nicht, diese super leckere, wunderbare und einzigartige Leckerei? Nachmacher gibt es viele, aber das Original ist eben unschlagbar. Ganz klar, dass die Mozartkugel ein eigenes Büchlein verdient hat!

Es ist schon erstaunlich – vor 130 Jahre hat Konditormeister Paul Fürst eine Süßigkeit erfunden, die 1905 bei einer internationalen Ausstellung in Paris eine Goldmedaille gewann. Da er vergessen hat, die Herstellungsweise und die Form patentieren zu lassen, gibt es reichlich Nachahmer, dennoch haben seine Nachfahren Ende der 1990er Jahre zumindest durchsetzen können, dass es die „Original Salzburger Mozartkugel“ in silberner Folie mit blauem Aufdruck nur von der Firma Fürst geben darf.

Neben dieser interessanten Geschichte erfährt der Leser rein alles über dieses herrliche Konfekt. Von der Kakaobohne über die Mandeln und Pistazien bis zur Herstellung der Kugeln und der Verpackung – es ist die komplette Geschichte zusammengefasst. Ganz besonders gefällt mir das Kapitel „Kurioses und Wissenswertes in Zahlen“, in dem von der Zahl 2,5 bis zur Zahl 3.500.000 alles zusammengestellt ist, was zur Mozartkugel zu sagen ist. Wunderbar!

Gekrönt wird das informative und hochinteressante Büchlein durch ein ausgefallenes, aber überaus leckeres Rezept für Topfen-Mozart-Knödel. Jakob Maria Berninger ist mit diesem Buch ein Kleinod gelungen, das von Familie Fürst und ihrer Konditorei sowie deren bekanntestem Produkt berichtet. Nicht nur für Salzburger und Österreicher eine interessante Lektüre! Ich gebe fünf Sterne.

Bewertung vom 15.11.2020
Maier, Johanna

Mein Weihnachten


ausgezeichnet

Schon jetzt mein liebstes Weihnachts-Buch!

Dieses Buch ist so viel mehr, als ein herkömmliches Back- oder Kochbuch! Johanna Maier lässt uns nicht nur an ihren Rezepten zur Weihnachtszeit teilhaben, sondern auch an allem, was für sie persönlich mit dieser Zeit und diesem besonderen (christlichen) Fest verbunden ist. Das beginnt in ihrer Kindheit, geht über ihr Erwachsenwerden bis zu ihrer Gegenwart. So gibt es hier viel zu entdecken, von Erlebnissen dieser wunderbaren Frau, über traditionelle, aber auch moderne und ausgefallene Rezepte bis hin zu kleinen Traditionen und Basteleien. Auch kleine Geschichten und weihnachtliche Lieder finden sich. Nicht wenige der Seiten sind traumhafte Fotografien. Damit ist quasi schon garantiert, dass man das Buch jedes Jahr wieder gerne zur Hand nehmen wird.

Die Rezepte sind quasi dazwischen ein wenig versteckt, aber das ist keine Kritik, im Gegenteil, ich finde es bei diesem Buch einfach logisch, konsequent und absolut passend. Man nimmt das Buch nicht in Stress und Hektik zur Hand, sondern an ruhigen Abenden, um das Weihnachtsfest zu planen, in Erinnerungen der Autorin, aber auch eigenen zu schwelgen, sich inspirieren zu lassen und jeden Moment ausgiebig zu genießen. Dabei sieht man sich eben das eine oder andere Rezept genauer an und wenn man es für die Feiertage nachkochen möchte, hat man ein Lesebändchen dafür, um es zu markieren. Ich selbst habe alle Stellen, die ich mir merken möchte, Postkarten liegen. Diese werde ich im Laufe der Vorweihnachtszeit noch versenden und durch welche ersetzen, die ich bekomme. So wird meine Ausgabe des wunderschönen Buches noch persönlicher und erinnert mich an jedem kommenden Jahr an vergangene Feste.

Der letzte Teil des Buches ist „Mein Weihnachtsmenü“. Hier hat man dann ein quasi vorbereitetes Menü und muss nur noch die Zutaten besorgen, die Zubereitung vorplanen und in der Gewissheit, mit Johanna Maiers Erfahrung und gut gemachter Hilfe (dem Buch nämlich) selbst ein perfektes Menü zaubern zu können. Alle Rezepte im Buch sind sorgfältig erklärt. Neben der Zutatenliste findet sich immer eine gut verständliche und leicht nachzuvollziehende Anleitung. Die Zutaten sind im Lebensmittelladen gut zu bekommen. Die Gewürzmischungen, die erwähnt werden, kann man selbst herstellen. Unter „Gewürzfibel“ ist aufgelistet, welche Zutaten dafür verwendet werden. Nicht als komplette Rezepte, aber Würzen ist ja sowieso immer mit persönlichem Geschmack und entsprechender Dosierung verbunden. Alle Rezepte sind mit einem oder mehreren Fotos versehen. Wenn nicht direkt dabei, dann ein Stückchen weiter vorne im Buch – und dann auch gut erkennbar (z.B. bei den Weihnachtsplätzchen – die sind nummeriert).

Kurz und gut – ich bin hin und weg, begeistert, happy, glücklich und in weihnachtlicher Stimmung! Darum ist für mich klar, dass ich diesem wunderschönen Buch fünf Sterne gebe.

Bewertung vom 15.11.2020
Papouschek, Elke

Das kleine Buch: Wintergemüse


ausgezeichnet

Einfach mal ausprobieren!

Die Reihe „Das kleine Buch“ finde ich faszinierend und ich bin ein Sammler geworden. Hier bekommt man immer in kompakter Form erstes Wissen zu diversen Themen. Wenn man dann feststellt, dass einem das Thema liegt und man noch mehr wissen möchte, holt man sich weiterführende Literatur. Für das „Grundwissen“ genügen die kleinen Büchlein völlig.

Ob man nun Wintergemüse selbst anbauen möchte oder einfach nur wissen möchte, was es alles so gibt, hier findet man von Blattgemüse über Kohlgemüse und Wurzeln und Knollen bis zu Zwiebelgemüse einfach alles. Von der Pflanzung bzw. Aussaat, über was mit welchem anderen Gemüse harmoniert oder konkurriert, Schutz und Pflege bis Ernte und Lagerung wird alles angesprochen. Das Schöne daran ist, dass vieles davon auch in Kübeln oder größeren Kästen auf Balkon und Terrasse angepflanzt werden kann!

Hier kommt auch Gemüse zum Tragen, das (leider!) schon in Vergessenheit geraten ist. Ich fand einige Anregungen, die ich im nächsten Jahr direkt umsetzen werde. Auf die Bereicherung des Gartens und anschließend des Speiseplanes freue ich mich schon jetzt, weit im Voraus, sehr! Da ich es gern bequem und einfach habe, nutze ich dieses Wissen für das Pflanzen in Hochbeeten. Man muss ja nicht gleich kistenweise Ernte einfahren, es reicht oft, einfach ein paar „Versucherle“ zu starten, die Sorten und Arten kennenzulernen und dann zu entscheiden, was und wie viel davon im Jahr darauf wieder (an einer anderen Stelle im Garten) angepflanzt wird.

Fazit: Ein kleines, aber überaus feines Büchlein, das in jede Zeit passt, nicht nur in den Winter! Aber vor allem in die Zeit der Besinnung auf regionale und gesunde Ernährung! Ich gebe fünf Sterne.

Bewertung vom 14.11.2020
Augé, Séverine

Gefüllte Kartoffeln - neue Lieblingsgerichte: einfach, überraschend, köstlich. Pimp your potato - so wird die Sättigungsbeilage zum Hauptgericht


ausgezeichnet

Pimp your potatoe!

Kartoffeln sind unfassbar vielseitig und ich finde sie einfach in jeder Variante lecker. Ganz klar, dass mich ein Kochbuch für gefüllte Kartoffeln brennend interessiert hat! Und ja, jedes einzelne Rezept darin macht unbeschreiblich Appetit!

Was mir an den Rezepten nicht gefällt ist, dass sie alle darauf aufbauen, dass die Kartoffeln zunächst im Backofen gebacken werden. Dann wird die (echt immer leckere) Füllung zubereitet, die Kartoffeln ausgehöhlt und die Füllung eingefüllt. Sprich: all diese Gerichte könnte man quasi auch mit Salz- oder Pellkartoffeln servieren. Dennoch ist das nur als Anmerkung gedacht, nicht als negative Kritik! Im Gegenteil – man kann das Rezept dann ja auch abgewandelt genießen!

Schön ist, dass auch Rezepte für gefüllte Süßkartoffeln im Buch enthalten sind. Ich bin ein großer Fan dieser Knolle, die eigentlich gar nicht wirklich eine Kartoffel ist. Aufgeteilt ist das Buch in die Kapitel „Mit Fleisch & Geflügel“, „Mit Fisch & Meeresfrüchten“ und „Vegetarisch“. Ganz vorn im Buch findet sich das Inhaltsverzeichnis, am Ende dann noch zu jedem Gericht eine „kleine Einkaufsliste“ und das Rezeptverzeichnis, schön getrennt nach Kartoffeln und Süßkartoffeln.

Bei den Rezepten fällt auf, dass die Zutatenlisten in Form von Bildern aufgestellt sind. Das ist eine nette Abwechslung und so völlig anders, als man es kennt. Die Zutaten sind abwechslungsreich, aber nicht so exotisch, dass sie schwer aufzutreiben wären. Sie sind im gut sortierten Lebensmittelhandel problemlos zu bekommen. Bei jedem Gericht findet man die Angaben, für wie viele Personen es ausgelegt ist, die Vorbereitungszeit und die Garzeit. Auf die Angabe von Nährwerten wurde leider komplett verzichtet. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind klar und deutlich und somit gut verständlich. Und ganz nach meinem Geschmack gibt es zu jedem Rezept auch ein Foto vom Ergebnis. Mir ist das wichtig, denn darüber entscheide ich immer, ob ich ein Gericht nachkochen möchte.

Die insgesamt 32 Rezepte bieten viel Abwechslung und sind von Séverine Augé gelungen und gekonnt zusammengestellt. So ist das Themen-Kochbuch eine echte Bereicherung in jedem Kochbuchregal. Da es mit knapp acht Euro auch noch ein wahres Schnäppchen ist, eignet es sich auch super, es Kochfans als kleine Aufmerksamkeit mitzubringen. Mir gefällt es super gut, deshalb gebe ich fünf Sterne!

Bewertung vom 11.11.2020
Sabbag, Britta

Love Show


sehr gut

Gut und leicht zu lesendes Jugendbuch

Ray Seaborn ist 17 und lebt auf einer Insel. Das Leben dort ist anders, als man das kennt, doch für Ray ist ihre Welt völlig in Ordnung. Der Glaube an die Göttin Taniwha und die Rituale ihr zu Ehren gehören ebenso zu ihr, wie Noah, Onkel Jim, Otti und all die anderen. Dass die ganze Welt sie beobachtet, weiß Ray nicht. Erst als Liam auf die Insel kommt mit dem Auftrag, Ray publikumswirksam zu verführen, wird das Kartenhaus wackelig …

Britta Sabbag ist ein schöner Jugendroman gelungen, der aber doch ein paar Schwächen hat. So fehlt dem (erwachsenen) Leser doch die eine oder andere Information gerade rund um die Show und auch die Hintergründe allgemein. Teenies werden möglicherweise die Dinge lockerer hinnehmen. Wirklich störend fand ich jedoch ein paar für mich üble Rechtschreib- und Grammatikfehler, die dem Lektorat/Korrektorat hätten auffallen müssen. Dennoch fand ich das Buch insgesamt lesenswert!

Ray ist ein bisschen naiv, kindlich, einfach – doch wenn man sein ganzes Leben auf einer solch harmonischen Insel verbracht hat, dürfte das nicht verwundern. Es ist ein kleines Paradies und wenn man nicht weiß, dass alles Fake ist, man behütet und ohne Sorgen aufwächst, dann hat man keinen Grund, misstrauisch in irgendeiner Form zu sein. Die Entwicklung ihrer Figur ist entsprechend auch ein bisschen holprig – sie wird nicht schlagartig knallhart. Und genau das finde ich sehr realitätsnah. Angestoßen wird diese Entwicklung durch das Auftauchen von Liam. Seine Figur ist ebenfalls einer Veränderung unterworfen, die in meinen Augen stimmig ist. Allerdings kommt er mir für sein Alter dann doch etwas zu pubertär rüber.

Der Plot selbst ist nicht ganz neu („Die Truman-Show“), aber weder ausgelutscht noch plump nacherzählt. Immerhin gibt es ja auch mehr als einen Thriller und bei allen gibt es Opfer. Britta Sabbag hat meiner Meinung nach eine eigene Story daraus gemacht. Nicht ganz perfekt, aber dennoch lesenswert. Das Jugendbuch – und man darf als Erwachsener einfach nicht vergessen, dass es ein solches ist – ist für Kids ab 14. Diese Einstufung ist für mich passend gewählt. Die Protagonistin ist 17 und das spricht Teenies dann quasi schon deshalb an, weil sie das „noch vor sich haben“. Dazu ist passend auch die meiste Zeit Ray die Ich-Erzählerin. So weiß der Leser genau, was in ihr vorgeht. Einige Kapitel – jene, in denen es um die Macher der Show geht – werden aus Sicht eines „allwissenden Erzählers“ geschildert. Kernpunkt des Buches ist neben dem Umstand, dass Ray und Noah ohne ihr Wissen Teil einer Fernsehshow sind, auch das erwachende Liebesleben von Ray. Der Glaube an die Göttin Taniwha und das mystische Element der Schildkröte geben weitere Diskussionsgrundlagen. Das Ende ist ein bisschen offen gehalten, hat aber auch einen sehr modernen Aspekt. Das erstaunt mich nicht wirklich, könnte aber nicht allen gefallen.

Insgesamt wurde ich als Erwachsene doch wirklich gut unterhalten. Wenn in der nächsten Auflage die bösen Fehler ausgemerzt werden, bin ich happy. Als Vorschuss darauf gebe ich vier Sterne (die Fehler sind für mich eigentlich Grund, nur drei Sterne zu geben).

Bewertung vom 08.11.2020
Le Caisne, Arthur

Küchenwissen


ausgezeichnet

Gibt es dumme Fragen? Vielleicht ja – hier gibt es aber kluge Antworten!

Dies ist kein Buch, das man von A-Z einfach mal durchliest. Es ist eher wie ein Lexikon. Hier werden Informationen geboten und Fragen beantwortet. Also schlägt man bei Bedarf nach. Aber es eignet sich auch, immer mal wieder darin zu blättern und sich von den vielen interessanten Fakten klüger machen zu lassen. Denn: Dieses Wissen ist durchaus dazu geeignet, ein besserer Koch zu werden! Wenn man weiß, wieso etwas ist, wie es ist, kann man damit ganz anders arbeiten.

Die Themen umfassen: Unentbehrliche Küchengeräte, Die Grundzutaten, Molkereiprodukte und Eier, Reis und Nudeln, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Gemüse, Ein paar Extras, Zubereitung. Daran sieht man schon, dass wirklich alles abgedeckt ist. Auf 240 Seiten finden sich kurze und knackige Antworten auf Fragen, die man vielleicht noch nie selbst hatte, die aber gar nicht so dumm sind und deren Informationswert wirklich enorm ist. Je mehr man über die Lebensmittel weiß, desto besser wird das Kochergebnis am Ende, denn hier erfährt man jede Menge Profi-Wissen! Als kleines Beispiel sei hier aufgeführt: Die unterschiedlichen Rahmsorten. Von roher Crème Fraîche bis Light-Rahmsorten werden die Eigenschaften aufgeführt und man erkennt sofort, warum man letztere besser nicht in der eigenen Küche verwendet (ganz gleich, was die Werbung sagt!).

Einiges im Buch ist dennoch „Angeberwissen“. Also Fakten, die zwar interessant sind, aber nicht wirklich unbedingt gewusst werden müssen. Dennoch macht auch das Spaß und führt nicht selten zu einem Aha-Erlebnis. Vor allem stellen Kinder gern solche außergewöhnlichen Fragen und da ist es gut, das Wissen nachschlagen zu können!

Die Texte sind immer schön kurz und knapp. Es wird nicht groß ausgeholt und einfach nur auf den Kern der Sache eingegangen. Mir gefällt das – das liest sich locker und leicht, vor allem, weil auch viele Grafiken und Zeichnungen im Buch zu finden sind. Es ist ein lockeres, leichtes Lesen, keine wissenschaftliche Abhandlung. Wunderbar!

Braucht man das Buch unbedingt? Nein. Aber es schadet auch nicht! Und für alle, die gern in der Küche werkeln, kochen, backen, braten, ist es auf alle Fälle ein wunderbares Geschenk. Bei mir hat es einen Ehrenplatz in der Kochbuchsammlung!

Fazit: Ich finde das Buch richtig gelungen und gebe die vollen fünf Sterne.

Bewertung vom 01.11.2020
Hammad, Isabella

Der Fremde aus Paris


gut

Geschichte ist leider häufig düster – das spürt man hier deutlich

Midhat, ein junger Palästinenser, geht voller Elan nach Paris, um sich dort voll und ganz in sein Medizinstudium zu stürzen. Er lernt die französische Kultur kennen und lieben – und verliebt sich auch in Jeannette. Der Krieg verändert alles und sowohl die junge Liebe, als auch seine kleine Welt zerbrechen daran. Also geht Midhat nach zahlreichen Affären und als Doktor zurück in seine Heimat. Doch auch dort ist die Zeit nicht stillgestanden und alles hat sich verändert. Seinem Vater missfällt sein Lebenswandel in Europa und er zwingt ihn, sich eine Frau zu suchen. Mit dieser bekommt er vier Kinder, aber er denkt immer wieder an Jeannette. Zwanzig Jahre nach seiner Rückkehr erfährt er von einem Brief …

Möglicherweise ist das einfach nicht „mein Buch“. Sprachlich ist es mir zu schwer, zu schwülstig, zu düster (auch wenn die Geschichte selbst natürlich ebenfalls recht trist und traurig ist und fröhliche Sprache nicht wirklich passen würde). Isabella Hammad ist sehr ausführlich und packt in diese vielen Seiten ganz viel extrem dichte Atmosphäre. Dafür bin ich wohl schlicht und ergreifend nicht geschaffen. Auch wandelt der Roman sich ab einem gewissen Punkt, geht weg von Midhats Geschichte und verläuft sich ein bisschen in zu viel Geschichtsunterricht. So wundert es sicher nicht, dass ich zwar anerkenne, wie viel Mühe und Arbeit in dem Buch steckt, es mich aber nicht mitreißen konnte.

Die Autorin hat auf ihre ganz eigene Art in geschichtliche wahre Ereignisse ihren Protagonisten gepackt und erzählt sein Leben, seinen Konflikt, seine Zerrissenheit. Man muss sich für die politische Situation (damals wie heute) interessieren und so falsch das sein mag – das tue ich eindeutig nicht. So strengt mich das Buch natürlich mehr an, als wäre mein Interessengebiet getroffen. Das ist jedoch mein Fehler, nicht der der Autorin. Wenn man dann noch weiß, dass der Roman an die Geschichte ihres eigenen Urgroßvaters angelehnt ist, erahnt man, wie viel Herzblut sie in das Buch gesteckt hat. Da fällt es schwer, nicht in Lobeshymnen verfallen zu können.

Die fremden Namen machen das Lesen natürlich nicht gerade leichter. Dafür ist ein Pluspunkt das Personenregister gleich am Anfang des Buches. Da es sich über drei Seiten erstreckt, ahnt man schon hier, dass man sehr gut aufpassen muss. Am Ende des Buches findet sich dann noch ein Anhang „Schlüsselereignisse bei der Entstehung der palästinensischen und syrischen Nationalbewegungen“, das sich über zehn Seiten erstreckt. Danach folgt ein zweiseitiger Glossar und zwei Seiten Dank.

Fazit: Ganz sicher ist dies ein Buch, das beim richtigen Leser landen muss und da dann wahre Freudenstürme auslösen wird. Für mich ist es schwere Kost. Ich gebe drei Sterne.

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