Benutzer
Benutzername: 
Giselas Lesehimmel
Wohnort: 
Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 780 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2016
Moraal, Eva

Zwischen uns die Flut


sehr gut

Meine Meinung

Eines gleich mal vorweg: Ich habe mich in dieses Cover verliebt. Schon beim Blick auf dieses Buch fühle ich mich mich wie unter Wasser. Und der wunderbare blaue Buchschnitt ist eine richtige Augenweide.
Nass und trocken spielt in dieser Dystopie eine große Rolle.
Eine überflutete Erde ist die Thematik in dieser Geschichte. Es gibt Menschen die in den ungemütlichen, nassen Gegenden leben. Man nennt sie die "Nassen!" Es gibt Menschen die in besseren, trockenen Gegenden wohnen. Man nennt sie die"Trockenen!"

Nina ist die Tochter des Gouverneurs. Ihre Schwester ist bei einer Überflutung ums Leben gekommen.
Max ist ein Nasser. Sein Pa ist bei einer Überflutung ums Leben gekommen. Sein großer Bruder Liam ist ein Rebell.
Ninas Wege kreuzen sich mit denen von Max. Nass und trocken. Unter einem anderen Familiennamen besucht Nina die gleiche Schule wie Max.
Eine zarte Liebe bahnt sich an. Eine Liebe die niemals sein darf.

Max mochte ich gerne. Sein schweres Leben konnte nichts an seinem Gerechtigkeitssinn ändern. Obwohl er im Grunde ein friedlicher Mensch ist, wurde er immer in Situationen gebracht, die ihn in ein schlechtes Licht rückten. Man hat oft aus ihm ein Monster gemacht, dass er im Grunde niemals war.
Eine Erde die von Überflutungen heimgesucht wird ist nicht abwegig. Es ist eine Umweltkatastrophe vor der sich die Menschheit tatsächlich fürchtet. Dass so eine Katastrophe die Menschen spaltet kann man sich auch gut vorstellen.
Nina hält zu Max und entdeckt viele Ungereimtheiten um den Tod ihrer Schwester. Sie weiß nicht, ob sie ihrem Vater noch trauen kann. Sie möchte Max die Wahrheit sagen, wer sie wirklich ist. Doch, wird Max sie dann noch lieben, da ihr Vater Schuld an dem Tod von Max Vater haben soll? Nina kommt leider nicht mehr dazu mit Max zu sprechen. Furchtbare Dinge passieren.

Fazit

Die Autorin erzählt flüssig und ohne große Gefühlsduselei. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Power gewünscht. Die Geschichte plätschert so dahin und nimmt ziemlich am Ende erst an Fahrt zu.
Die Idee finde ich gut. Die Umsetzung hätte etwas mehr Emotionen und Action vertragen. Die Charaktere kommen glaubhaft rüber.
Max hatte mir einmal ein paar Tränen entlockt: Er weint. So stumm, aber er weint. Max war für mich der Held in diesem Buch. Für seine große Liebe Nina hatte er sogar sein Leben riskiert. Nina vergisst ihre feine Herkunft und riskiert ihr Leben für Max. Beide habe ich in mein Herz geschlossen.
Trotz Schwächen eine lesenswerte Dystopie. Ob mir das Ende gefallen hat? Fast, es hätte mir fast gefallen. Leider musste sich Jemand verabschieden, für den ich gerade anfing Sympathie zu entwickeln. Mein Lieblingszitat aus diesem Buch. Trockenen Humor hast du jedenfalls nicht.

Danke Eva Moraal

4 Sterne

Bewertung vom 05.02.2016
Glancy, Robert

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen meines Lebens


ausgezeichnet

Die ganz besonderen AGBs eines Mannes, der sich erst verlieren musste um sich wieder zu finden!

Meine Meinung

Alleine schon die Grundidee dieses Buches hat mir keine Wahl gelassen. Das Leben in AGBs aufteilen habe ich zuvor noch nie gelesen- oder erlebt. Ich musste es lesen.
Franks kleinstes Problem ist die Milz, die er bei einem Autounfall verloren hat. Vielmehr interessieren ihn die Puzzleteile seines Lebens, die er langsam aber sicher zusammensetzen muss. Wer ist die Frau die er irgendwann mal geheiratet hat? Warum ist er in der Kanzlei seines Vaters nicht gleichberechtigt? Von seinem Bruder scheint er nicht sonderlich begeistert zu sein. Der übergewichtige, aus dem Mund stinkende Anwalt zeigt wenig Gewissen, wenn es um die Verträge geht, die er abwickelt. Frank ist sich sicher, dass vieles nicht im Sinne seines verstorbenen Vaters geschieht.
Der Schreibstil des Autoren ist flüssig und trieft nur so von Ironie. Ganz nüchtern werden wir in die AGBs von Franks Leben eingeführt. Sein Bruder Oscar hat bei mir regelrechten Ekel ausgelöst. Wie Oscar zu seiner schönen Frau Nina gekommen ist, verstehe ich nicht. Nina ist Französin und hat eine sehr warmherzige Art.
Die Geschichte zeigt uns, dass Anwälte nicht immer die ehrlichsten Menschen sind. Aber mal ganz ehrlich, das wussten wir vorher schon. Die Erzählstränge spielen sehr oft in der Vergangenheit. Wir erleben mit, wie sich Frank in seine Frau verliebt. Eine Frau, die noch Ideale hat und dafür kämpft. Eine Frau, die nicht mehr viel mit dieser Idealistin zu tun hat. Eine Frau, die Franks Herz nicht mehr erreichen kann. Eine Frau deren Kariereleiter oberste Priorität hat.
Einen Vertrauten hat Frank in dem langjährigen Mitarbeiter Doug gefunden. Doug hilft ihm die fehlenden Puzzleteile seines Lebens zusammenzusetzen. So erzählt die Geschichte mal in der Gegenwart mit Doug und den Erzählungen aus der Vergangenheit. Frank erfährt, dass Anwalt nicht sein Berufswunsch war.
Fazit

Wer mal ein Buch lesen möchte, dass dem Einheitsbrei ein Schnippchen schlägt, liegt bei "Die allgemeinen Geschäftsbedingungen meines Lebens" goldrichtig. Die verschiedenen Kapitel sind in AGBs aufgeteilt. Frank fand ich sympathisch. Mir hat sehr gut gefallen, wie er sich an sein neues Leben herangetastet hat. Er hat das Kleingedruckte in den Verträgen zusätzlich mit eigenen Worten gewürzt. So manches mal konnte Frank mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Gefühlsduselei hat in dieser Geschichte keinen Platz gefunden. Trotzdem finde ich Frank sehr warmherzig. Seine Gefühle kommen echt rüber und man merkt einfach, dass Anwalt sein nicht Franks Lebenssinn ist. Die Fußnoten am Ende des Buches finde ich einfach nur gut.
Meine persönlichen AGBs zu diesem Buch:
Außergewöhnlich
Knallhart
Ironisch
Gnadenlos ehrlich
Grandios
Unbedingt lesen
5 Sterne
Danke Robert Glancy

Bewertung vom 18.01.2016
McAdams, Molly

Alles ist erlaubt / Love & Lies Bd.1


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Nein! Es ist nicht "ALLES" erlaubt!

Als ich gefragt wurde, ob ich dieses Buch lesen möchte, habe ich mir den Klappentext durchgelesen und das Angebot angenommen. Das Cover hat meinen Entschluss noch bestärkt.
Ich habe eine Geschichte erwartet, wie ich sie schon oft gelesen habe. So in etwa stimmt das ja auch.
Bad Boy und traumatisiertes Mädchen treffen aufeinander. Es stellt sich raus, dass Bad Boy eigentlich ganz ein Lieber ist und einen sehr gefährlichen Beruf hat.

Rachel hat vor ein paar Jahren ihre Eltern verloren. Sie war bis heute nicht an deren Grab. Sie hat nicht mal an der Beerdigung teilgenommen. Die Eltern ihrer besten Freundin Candice haben sie aufgenommen. Sie kümmern sich liebevoll um die verwaiste Rachel.
Der gut aussehende Cousin von Candice ist hoffnungslos verliebt in Rachel. Blake versucht immer wieder ein Date mir Rachel zu bekommen. Candice bekniet Rachel endlich mit ihm auszugehen.
Rachel lässt sich zu einem Date überreden und merkt, dass sie keine Liebe für Blake empfindet. Als 13jährige hatte sie für ihn geschwärmt. Blake hatte sie damals nie beachtet und ihre Schwärmerei ignoriert. Doch nun will er ihre Ablehnung nicht akzeptieren.
Rachel und Candice bewohnen zusammen in Texas eine kleine Wohnung. Beide studieren in der University of Texas in Austin.

Sie bekommen neue Nachbarn. Kash und Mason. Beide müssen ihre wahre Identität verbergen, um andere Menschen nicht in Gefahr zu bringen. Beide sehen verboten gut aus und lassen die Herzen von Rachel und Candice höher schlagen.
Rachel hat nach einem schlimmen Erlebnis genug von Männern. Und doch ... jedes Mal wenn sie Kash begegnet tanzt ihr Herz Tango ....

Meine Meinung

Candice ging mir total auf die Nerven. Als gute Freundin hätte sie Rachel mehr Glauben schenken müssen, als diese eine sehr schlimme Sache erlebte. Der Charakter von Candice war mir entschieden zu oberflächlich. Ob es um ihr Studium ging oder um Liebe; sie hatte für nichts den nötigen Ernst übrig. Ich habe mich oft gewundert, wie Rachel es mit ihr ausgehalten hatte.
Rachel mochte ich sehr gerne. Die sensible junge Frau hatte schon viel Schlimmes durchmachen müssen.
Für Kash und Mason konnte ich mich auf Anhieb erwärmen. Zwei muskelbepackte "Bad Boys" mit dem Herz am richtigen Fleck.
Kash kam in einen Gewissenskonflikt, da er Rachel erst mal seine wahre Identität vorenthalten musste. Beim Lesen konnte ich bei beiden die Funken sprühen sehen.
Kash und Rachel sind schuld, dass ich einen enormen Appetit auf Pan Cakes entwickelt habe. Ich hab gar nicht mitgezählt, wie oft sie welche gegessen haben.
Eine ältere Nachbarin hatte jeden Donnerstag bei Rachel um Hilfe gebeten. Rachel musste mit Mrs. Abraham deren Katzen suchen. Was es für Katzen waren? Das verrate ich jetzt nicht. Ich fand es traurig und lustig zugleich. Total süß fand ich, dass Kash bei der Suche einsprang, wenn Rachel mal nicht konnte.
Kash wollte Rachel vorerst nicht näher kommen, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Doch, was machen wenn die Gefühle überhand nehmen? Kash hatte da tolle Gedanken um sich abzulenken. Und ich musste schallend lachen: >Mrs. Abraham und ihre ....... Katzen, Mrs. Abraham und ihre ....... Katzen .....<
Ich war mir sicher, dass dieser Spruch nicht lange helfen würde.

Fazit

Eine alte Geschichte neu erfunden und phänomenal umgesetzt. Der Schreibstil hat mich durch die Seiten rasen lassen. Die Charaktere kommen authentisch rüber.
Die Geschichte gefiel mir ausnehmend gut, da sie über eine handfeste Handlung verfügt.
Das Verhältnis Spannung, Drama, Humor, Gefühle und Erotik ist ausgewogen.
Man kann die Emotionen der Protagonisten sehr gut nachempfinden.
Man hat einfach keine Wahl. Einmal angefangen muss man weiterlesen, da das Buch förmlich an den Händen klebt.
Die Geschichte zeigt uns, dass in jedem Muskelprotz ein Knuddelbär stecken kann.
Ob mir das Ende gefallen hat? NEIN!!! Das war fies!!! Nun muss ich auf Band zwei warten!!!

Bewertung vom 10.01.2016
Ernst, Susanna

Immer wenn es Sterne regnet


ausgezeichnet

Die Geschichte beginnt mit Adam, der seiner großen Liebe Gracey Liebesbriefe schreibt, die er jedoch nie abschickt. Seine Liebe zu Gracey muss geheim bleiben, da sie Anfangs auf Lügen aufgebaut wurde. Die Briefe die Adam schreibt, sind in unseren Augen etwas zu schwülstig; jedoch typisch für die 1920er.
Mary erwirbt auf einem Trödlermarkt einen antiken Sekretär, weit unter Preis. Diese wertvolle Stück scheint auf Mary gewartet zu haben. Der Verkäufer Eliah trägt altmodische Klamotten und verkauft jedes seiner wertvollen Stücke nur dem Menschen, zu dem es passt.
Jeremy ist ein erfolgreicher Anwalt, der im Moment sehr viel Pech in der Liebe hat. Seine derzeitige Freundin betrügt ihn mit ihrem Fitnesstrainer. Er flüchtet aus seiner Wohnung und findet Unterschlupf bei seinem Freund und Anwaltspartner Rob.
Die zierliche Mary wird von ihren Freundinnen überredet, an einem Blind Date teilzunehmen. Blind passt wirklich sehr gut, da es sich um ein Lokal handelt, indem man nicht einmal die Hand vor Augen sieht.
Jeremy uns sein Freund Rob nehmen an einem Blind Date teil. Die blinde Bedienung führt beide in einen stockfinsteren Raum zu ihren Plätzen.
Jeremy sitzt einer Frau gegenüber, die ihm, trotz fehlender Sicht, sofort sympa
thisch ist.
Mary sitzt einem Mann gegenüber der in ihr ungeahnte Gefühle auslöst. Sie sieht ihn nicht; trotzdem scheint ihre Seele mit seiner zu verschmelzen.
Dann wird eine Kerze angezündet. Mary ist schockiert und verlässt panisch das Lokal.
Von der ersten Silbe an war ich in dieser Geschichte rettungslos gefangen. Der junge Adam hatte an eine Liebe geglaubt, von der ich sehr gespannt war, ob sie eine Zukunft haben würde. Die Klassenunterschiede waren in den 1920ern sehr groß.
Mary fand ihn ihrem Sekretär die leidenschaftlichen Briefe Adams. Die Zeilen von Adam berührten sie in ihrem Innersten. Sie stellte Nachforschungen an.
Die Geschichte zeigt, dass nicht alles so sein muss wie es scheint. Ein Mensch kann einem anderen gegenüber gemein und beleidigend sein. Trotzdem kann der Ursprung edler Natur sein.
Jeremy fand ich sehr unbeholfen. Er wurde von seiner Freundin betrogen. Ich habe nicht verstanden warum "ER" seine Wohnung verlässt. Normalerweise hätte er seine untreue Freundin rausschmeißen müssen. Trotz ihrer Gemeinheiten hatte er noch Mitleid mit ihr. Jeremy hatte in seiner Jugend traumatische Erlebnisse. Er war auch mal zu einem Mädchen sehr gemein.
Toll fand ich das Blind Date. Es ist bestimmt ein sehr komisches Gefühl, gar nichts mehr zu sehen.
Einem Menschen gegenüber zu sitzen, ohne zu wissen wie dieser aussieht.
Den Trödelhändler Eliah fand ich sehr sympathisch und geheimnisvoll.

Fazit

Ein warmherzige Geschichte wie nur Susanna Ernst sie schreiben kann. Der flüssige Schreibstil und die Romantik tragen eindeutig ihren Stempel. Übersinnliches spürt man
von Anfang an zwischen den Zeilen. Mal wird die Geschichte aus der Sicht von Mary- mal aus der Sicht von Jeremy erzählt. So erfährt man viel von deren Gedanken und Sehnsüchten .
Adam war in dieser Geschichte ein ganz besonderer Charakter. Für ihn habe ich Lauf der Geschichte eine besonder Schwäche entwickelt. Sein Lebenswerk fand ich beeindruckend.
Mary ist eine süße, rettungslos romantische Person, die jedoch hartnäckig ihre Ziele verfolgt. Das zarte Persönchen bewältigt ihre Unsicherheiten.
Ich war neugierig, ob sie auch in der Lage wäre, eine große Gemeinheit zu verzeihen. Diese hatte ihr schließlich einige Komplexe beschert.
Jeremy ist das beste Beispiel dafür, dass man sein eigenes Leben führen sollte und nicht eines, dass andere Menschen wollen. Bei ihm konnte ich sehr viele positive Entwicklungen miterleben. Er mutierte zum Stalker; was aber in dieser Geschichte als positiv zu bewerten ist.

Bewertung vom 04.01.2016
Riley, Lucinda

Die Sturmschwester / Die sieben Schwestern Bd.2


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Ally d´ Apliése ist begeisterte Seglerin. Auf dem Höhepunkt ihrer Kariere lernt sie den Mann ihres Lebens kennen. Sonne, Wind und Wellen und ihre große Liebe Theo machen Ally zur glücklichsten Frau der Welt.
Ally ist die zweite Tochter, die Pa Salt von seinen Reisen mitgebracht hat. Als sie einmal ihr Handy ausgeschaltet lässt, um mit Theo romantische Stunden auf dessen Segeljacht zu verbringen, entgehen ihr wichtige Anrufe. Pa Salt ist gestorben. Wieder an Land fliegt Ally umgehend zu dem Familiensitz am Genfer See. Sturmschwester dreht sich wie im ersten Band um den Tod von Pa Salt. Dieses Mal aus der Sicht von Ally. Wir erleben die Tragödie aus ihrer Sicht. Pa Salt hat für alle sechs Mädchen Hinweise ihrer Herkunft hinterlassen. Nach einem weiteren Schicksalsschlag macht sich Ally auf den Weg, um ihre Herkunft zu ergründen. Bei Allys Reise tauchen wir in die Welt berühmter Komponisten in Norwegen ein. Obwohl es in Norwegen ziemlich kalt ist, spürt Ally eine starke Verbundenheit zu dem rauen Land. Ally hat von Pa Salt den Hinweis bekommen, ein bestimmtes Buch zu lesen. Es handelt von der Sängerin Anna Landvik aus dem 19. Jahrhundert. Beim Eintauchen in die Geschichte hat Ally das Gefühl, dass ihr Leben mit dem von Anna eng verwoben ist.

Meine Meinung
Ich bin verzaubert von dieser wunderbaren Geschichte, die mich knapp 600 Seiten lang in ihren Bann gezogen hat. Es sind im Grunde genommen 3 Bücher in einem Buch. Allys Geschichte, Annas Leben und ein Buch von dem Norweger Thom . Thom ist mit den Landviks verwandt und hat eine Biografie geschrieben. Er und seine Vorfahren haben ihr Leben der Musik gewidmet. Normalerweise war dieser Weg auch Ally vorbestimmt; jedoch hatte Pa Salt sie immer auf der Segeljacht mitgenommen und ihre Leidenschaft zum Wasser geweckt. Pa Salt hatte das Gefühl, ihrer Bestimmung im Weg gestanden zu haben. Thom hilft Ally ihre wahren Wurzeln zu ergründen.
Mit ihren rötlichen Haaren und hellen Haut gleicht Ally den Norwegern. Ich war sehr gespannt zu erfahren, was Ally mit Norwegen verbindet.
Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und vermitteln ein klares Bild. Märchenhaft ist auch dieser zweite Band wieder; erinnert er doch stellenweise an Aschenbrödel.

Fazit
Die Geschichte der zweiten Schwester entführt uns nach Leipzig und Norwegen. Wir erfahren viel Geschichte von namenhaften Komponisten aus dem 19. Jahrhundert. Raffiniert führt uns die Autorin durch die Musikwelt und schenkt uns den Glauben, dass Märchen wahr werden können. Der Schreibstil ist unheimlich magisch. Die Protagonisten wirken authentisch. Anna habe ich sehr bewundert. Sie hatte es im 19. Jahrhundert nicht leicht. Ihre große Liebe hat sie von Norwegen nach Leipzig verschlagen. Dort wurde sie lange Zeit nicht glücklich. Ihre Verliebtheit betrachtete sie Anfangs als Krankheit, die man nur mit einem Medikament heilen könnte. Die Kraft der wunderschönen Kompositionen berühmter Musiker schlägt beim Lesen ihre eigenen Takte. Man bekommt Lust auf klassische Musik. Die historischen Ereignisse sind real; die Schilderung deren Persönlichkeiten mit einer starken Prise Fiktion gewürzt.
Lust auf Edvard Grieg und seinen unvergleichlichen Melodien?
Lust auf Henrik Ibsen und sein Stück "Peer Gynt?"
Lust auf ein Märchen?
Lust auf drei verschiedene Bücher?
Meinen herzlichen Dank an die begnadete Autorin Lucinda Riley.
5 funkelnde Sterne am Märchenhimmel

Bewertung vom 05.12.2015
Wedler, Sarah;d'Arachart, Nadine

Der Schinder / Daria Storm Bd.1


ausgezeichnet

Was, wenn ich Euch sage, dass mir dieser Thriller Fingernägel gekostet hat?
Was, wenn ich Euch sage, dass mir dieser Thriller tief "UNTER DIE HAUT" gegangen ist?
Was, wenn ich Sebastian Fitzek empfehle mit diesen kaltblütigen Autorinnen zusammen einen Thriller zu schreiben?
Was, wenn mein Wunsch in Erfüllung geht und ich das geschriebene Werk von den drei Autoren nicht überlebe?
Waaaaas??????

Ich habe schon einige Thriller gelesen! Der Schinder ist einer der brutalsten und genialsten.
Die Geschichte entführt uns zu den entlegensten Orten. Mal eine verlassene, still gelegte Fleischerei. Mal ein stillgelegter Vergnügunspark, der sehr weit davon entfernt ist, noch einer zu sein. Mal ein Kurbad, bei dem kein normaler Mensch Erholung findet.

Maxim Winterberg lebt in der Hölle. Beinahe wäre er vom Schinder bei lebendigem Leib gehäutet worden. Er lebt nun in einem kleinen Haus an der Ostsee. Total abgeschottet von der Aussenwelt. Er kann sich seit dem Vorfall an nichts mehr erinnern; nur Albträume über die begonnene Häutung an ihm quälen ihn. Maxim ist ein brillanter Folterexperte. Seine beruflichen Fähigkeiten hat er nicht verloren. Es werden weitere Leichen entdeckt. Kommissarin Daria Storm bitte ihn um Hilfe. Maxim lehnt erst ab. Dann passiert etwas und er erklärt sich bereit zu helfen. Die Jagd auf den Schinder beginnt!

Fazit

Wenn mir ein Stück von der Fingernagelhaut abreißt, leide ich schon Qualen. Wenn ich mir vorstelle, mir wird die Haut bei lebendigem Leib abgezogen, fange ich zu hyperventilieren an. Besser, man stellt sich beim Lesen nichts bildlich vor.
Daria Storm investiert ihre ganze Kraft in diesen Fall. Nun muss sie auch Angst um ihre pubertierende Tochter haben. Vor Jahren glaubte sie schon den Schinder besiegt zu haben. Doch, der Schinder hat allen Anschein nach die ganzen Jahre weiter gemordet. Kein Opfer gleicht dem anderen. Keine Gemeinsamkeiten sind zu erkennen.
Einzelne Leichenteile weisen den Weg zu den kompletten Mordopfern.

Den Mut, den Daria oftmals bewiesen hat, kann ich nicht nachvollziehen. Sie hat sich Situationen ausgesetzt, die mehr als gefährlich waren. Ihr Ehrgeiz kennt keine Grenzen. Die hübsche Kommissarin hat es auch privat nicht leicht. Ihre Tochter entgleitet ihr immer mehr und ihre Eltern haben nur Vorwürfe für sie übrig. Ihr Exmann nutzt die Situation zu seinem Gunsten aus und schmeichelt sich bei der Tochter ein.
Eine taffe Kommissarin kämpft in jeder Beziehung. Dann bemerkt sie auch noch, dass ihr der ehemals arrogante Maxim Winterberg nicht gleichgültig ist. Es knistert!

Ich brauche nicht zu erwähnen, dass dieser Thriller spannend ohne Ende ist. Man taucht in die Geschichte ein und findet so schnell nicht wieder heraus.
Ich empfehle diesen Thriller nur Lesern, die starke Nerven haben,
die in der Lage sind, ihre bildliche Vorstellungskraft im Notfall einzuschränken oder gar auszublenden,
die auf ein Ende gefasst sind, mit dem man im Leben nicht rechnet!!!
ICH MEINE DAS ERNST!

Der Schreibstil der Autorinnen ist gewohnt flüssig und geht "unter die Haut"!

Danke Nadine und Sarah

5 Sterne und eine Empfehlung von mir.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.12.2015
Engelmann, Gabriella

Apfelblütenzauber / Im Alten Land Bd.2


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Apfelblütenzauber ist eine wunderschöne Geschichte, in der es sich um die Freundschaft von drei Frauen dreht.
Leonie, Nina und Stella wohnen in der Villa zum Verlieben. Vor einiger Zeit hat sie das Schicksal zusammen geführt.
Unser Augenmerk richtet sich bei Apfelblütenzauber hauptsächlich auf Leonie. Leonie ist die Einzige von den dreien die Single ist. Ihr Leben fühlt sich trotzdem richtig an. Sie hat einen wunderbaren Job in einem Feinschmeckerlokal und die besten Freundinnen die man sich wünschen kann.
Doch, wäre es das wahre Leben wenn alles immer und ewig so schön laufen würde? NEIN! Leonie wird von Lebenskrisen nur so gebeutelt.
Sie verliert ihren Job und ihr Rettungsanker Eltern fängt mächtig zu wackeln an. Leonies Mutter möchte ihren Traum von der Kunstmalerei verwirklichen und reist nach Paris. Ihr Vater steht nun ziemlich unbeholfen vor den Herausforderungen, die Pension weiter zu führen. Kurzerhand fährt Leonie in das wunderschöne "ALTE LAND!"

Meine Meinung

Ich habe mich im alten Land so richtig wohl gefühlt. Leonie hatte die Schönheiten der Natur dort wieder für sich entdeckt. Ich hatte sie oft für ihre Power bewundert. Ihr ganzes Leben geriet ja total aus den Fugen. Einen Mann, den sie von früher her kannte, ließ ihr Herz höher schlagen. Ich war sehr gespannt, ob Leonie ihr Glück mit ihm finden würde, zumal im alten Land noch ein ganz toller Mann für sie Interesse zeigte. Für die elterliche Pension war ihr keine Mühe zu groß.
In die Villa würde ich ja selber gerne einziehen, da sie bei mir ein großes Gefühl der Geborgenheit erzeugt hatte.
Leonie konnte sich aber auch bei der Villa nicht mehr sicher sein. Die Freundschaft zu ihren Freundinnen war nach wie vor sehr innig; jedoch gab es bei allen dreien gravierende Veränderungen in ihren Lebenssituationen.
Ich war stellenweise richtig traurig darüber. Dachte mir oft: "Bleibt doch bitte alle in der Villa! So was darf man doch nicht aufgeben."
Bis zum Ende war ich gespannt, ob sich mein Wunsch erfüllen würde.

Fazit

Ich durfte Gabriella Engelmann bei einem Interview auf der Leipziger Buchmesse erleben. Dies Frau schreibt wie sie lebt. Harmonisch und einfühlsam.
Die Landschaftsbeschreibungen vom "Alten Land" haben bei mir Fernweh geweckt. Ich werde es mit Sicherheit einmal besuchen. Alleine schon die Apfelplantagen haben es mir angetan. Wenn da Blütezeit ist wird man bestimmt regelrecht verzaubert.
Die Autorin hat einen Roman geschrieben, der uns zeigt, dass jede Krise ein neuer Anfang sein kann.
Es handelt sich bei Apfelblütenzauber um Probleme, die jeden von uns treffen können.
Arbeitslosigkeit alleine ist ja schon ein Drama für sich. Ich wohne in der Nähe von einem Arbeitsamt. Wenn man Hoffnungslosigkeit und Frust sehen will, kann man die Menschen beobachten, die dort ein und aus gehen.
Wenn die Ehe der Eltern wackelt ist es für jeden Menschen eine Tragödie, egal wie alt man selber ist.
Leonie ist eine taffe Frau, die uns Wege zeigt, um Probleme zu meistern. Klar, nicht jeder hat Eltern mit einer Pension. Es wohnt auch nicht jeder im "Alten Land"! Aber, von einem tollen Buch kann sich jeder inspirieren lassen.

Danke Gabriella Engelmann

Ich vergebe 5 Sterne und eine uneingeschränkte Empfehlung

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2015
Enright, Anne

Rosaleens Fest


ausgezeichnet

lasst Euch nicht von dem herbstlichen Cover täuschen, bei dem man eine zarte Familiengeschichte erahnen möchte. Vielmehr geht es um eine Geschichte, die kein Blatt vor den Mund nimmt.
Gleich im ersten Teil erleben wir eine Rosalee, die nicht dulden kann wenn jemand seinen eigenen Weg gehen möchte. Ihr Sohn Dan möchte Pfarrer werden. Rosaleen verlässt daraufhin lange Zeit ihr Bett nicht mehr.

Jahre danach gehen Rosaleens erwachsene Kinder ihren eigenen Weg. Rosaleen fühlt sich verlassen. Sie sieht gar nicht ein, dass ihre Kinder eigenständige Persönlichkeiten sind.
Hanna begräbt ihren Traum zur Schauspielerei in Ehefrust und Alkohol. Ihr einziger Lichtblick ist ihr Baby.
Constance verwandelt sich in eine übereifrige Hausfrau und Mutter von vier Kindern. Ihr Körpervolumen wird immer umfangreicher.
Dan wird kein Pfarrer. Er hat mich von allen Kindern am meisten überrascht.
Emmet verschlägt es nach Afrika, wo er den armen Menschen helfen will. Für ihn zählt nichts anderes mehr. Als sein Vater im Sterben liegt, kehrt er für kurze Zeit nach Ardeevin und begleitet ihn auf seinem letzten Weg.
Rosalee ist passiv wie eh und je. Außer einmal, als sie zu einem letzten Weihnachtsfest ihre Kinder einlädt.

Meine Meinung

Die Autorin schreibt knallhart; bei ihr wird nichts beschönigt. Sei es wenn sie von der Schwulenszene in den 80iger Jahren schreibt oder von Hausfrauen die deprimiert ihr Dasein fristen.
Die Geschichte erzählt uns von einer Familie, in der Kinder sich vom Elternhaus lösen wollen. Dan und Emmet ziehen in die Ferne und denken eigentlich selten an ihre Mutter.
Dan braucht Jahre um um sich selber zu stehen. Emmet muss lernen einzusehen, dass er nicht alles Elend dieser Welt beseitigen kann.
Hannah führt eine Ehe, bei der ich nicht ganz durchblicke. Ist sie gut oder schlecht? Warum trinkt sie? Wegen ihrer versäumten Chancen als Schauspielerin? Auch sie hat selten Kontakt zu ihrer Mutter. Ihr Baby liebt sie heiß und innig.
Constance ist in der Hausfrauenfalle gefangen. Sie ist die Einzige, die sich ständig für ihre egoistische Mutter verantwortlich fühlt. Ich denke, ihre Ehe ist nicht schlecht und ihre vier Kinder wohlgeraten.
Rosalee lebt nun allein in dem großen Haus im irischen Ardeevin und wartet, dass etwas passiert.

Ich konnte für Rosalee keine Sympathie entwickeln, da sie sich eigentlich nur für sich selber interessiert hatte. Als ihre Kinder noch im Haus waren, mussten diese sich oft um sie kümmern. Dan fand ich nett; jedoch hatte auch er nur sein eigenes Leben im Kopf. Vor Emmet hatte ich großen Respekt. Seine soziale Ader kannte keine Grenzen und er verzichtete auf jeglichen Luxus. Besonders gepunktet hat er bei mir, als ehr bei seinem Vater Sterbebegleitung machte.
Hannah und Constance kamen mir von den vier Kindern am unglücklichsten vor.

Fazit

Rosaleens Fest ist eine der besten Familiengeschichten die ich bisher gelesen habe. Schreibstil und Ausdrucksweise heben sich sehr stark vom Einheitsbrei ab. Die Autorin spielt mit Worten und ist dabei gnadenlos ehrlich.
Wir erleben mit, dass es unmöglich ist, sich von der eigenen Mutter komplett zu lösen. Egal wie untauglich diese auch war. Das ist besonders beim letzten Weihnachtsfest zu spüren. Verkrampft sind alle Kinder bemüht, dieses Fest harmonisch zu gestalten. Keiner kennt den anderen richtig.
Streitereien sind beim Fest vorprogrammiert und alle vier Kinder werden es nie vergessen, da Rosalee das Weihnachtsfest verlässt und verschwunden bleibt.

Ich war sehr gespannt, wie dieses Fest ausgeht. Es war deutlich zu spüren, dass die Vier an ihrer Mutter hängen. Egal wohin man reist, wie lange man seine Mutter nicht gesehen hat, sie ist immer und überall präsent. Sie formt das Leben ihrer Kinder mit. Rosalee hat das geschafft, ohne dabei aktiv zu werden.

Der Schreibstil ist stellenweise richtig derb, bringt aber die verschiedenen Situationen voll zur Geltung.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

Danke Anne Enright

5 Sterne