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Sonnenschein
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Schleswig

Bewertungen

Insgesamt 100 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2020
Tod in Saint Merlot
Kent, Serena

Tod in Saint Merlot


sehr gut

Die Britin Penelope Kite verliebt sich während eines Urlaubs in der Provence in ein älteres Farmhaus. Sie fasst den Entschluss und kauft das Gehöft kurzerhand. Sie zieht dort hin und kaum angekommen erlebt sie den Schreck ihres Lebens: im Swimmingpool schwimmt eine Leiche! Der Tote ist ein Vorbesitzer des Hofes, Manuel Avore. Seinerzeit musste er diesen wegen Spielschulden verkaufen, außerdem war er ein ortsbekannter Trinker. Da die Polizei von einem Unfall ausgeht, Penelope dies aber nicht glaubt, beginnt sie selbst zu ermitteln. Das passt dem Chef de Police so gar nicht.

Das Autorenpaar Deborah Lawrenson und Robert Rees verbirgt sich hinter dem Pseudonym Serena Kent. Mit "Tod in Saint-Merlot" ist ihnen ein durchaus unterhaltsamer Provence-Krimi gelungen. Die Protagonisten sind durchweg interessante Personen. Ein flüssiger Schreibstil und die Geschichte mit viel Lokalkolorit an sich tat ein Übriges. Spannung geht auch so. Bei diesem Krimi konnte man sich die Figuren und das Umfeld bildlich vorstellen. Gerne habe ich diese Lektüre gelesen und kann diesen Krimi, besonders als Urlaubs-Unterhaltung, weiter empfehlen.

Bewertung vom 10.06.2020
Schwarzer August / Leander Lost Bd.4
Ribeiro, Gil

Schwarzer August / Leander Lost Bd.4


sehr gut

In diesem Portugal-Krimi darf der liebenswerte Austausch-Kommissar Leander Lost aus Deutschland auch weiterhin ermitteln. Und Soraia, die Schwester seiner Kollegin Graciana Rosado, erobert sein Herz und zieht zu ihm. Die traute Zweisamkeit wird jedoch unterbrochen, als im Hinterland der Algave eine Autobombe explodiert. Mit seinen Kollegen der Polícia Judicária beginnt Lost zu ermitteln.
Brillant erkundet Gil Ribeiro in seinem vierten Band der Bestsellerreihe um Leander Lost, dem Kommissar mit Asperger-Syndrom, die Tücken des Idealismus. Er begeistert erneut durch die einzigartige Mischung aus Spannung, Humor und Liebe zu Portugal.
"Wer Portugal liebt, den wird bei "Lost in Fuesta" das Fernweh packen" - Zitat NDR-Kultur.
Ja, ich mag Lost mit all seinen Schwächen und Stärken, seine so unterschiedlichen Kollegen, seine verständnisvolle Liebe Soraia. Dazu eine Geschichte mit aktuellem Hintergrund und die liebevolle Darstellung der Algave. Diesen Krimi konnte ich wieder sehr schwer aus der Hand legen, wunderbar und flüssig geschrieben. Eine Lektüre, der sich letztendlich aus der Reihe der Regio-Krimis durch die ungewöhnliche Person des Leander Lost hervorhebt. Es war eine Freude, dieses Buch zu lesen und ich wünsche mir gerne noch weitere Folgen dieser Reihe.

Bewertung vom 27.05.2020
Die Henkerstochter und der Fluch der Pest / Die Henkerstochter-Saga Bd.8
Pötzsch, Oliver

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest / Die Henkerstochter-Saga Bd.8


ausgezeichnet

Wir schreiben das Jahr 1679. In Wien wütet die Pest und breitet sich bereits in Bayern aus. Jakob Kuisl wird von einem Henker-Kollegen aufgesucht, der kurz darauf an der Pest verstirbt. Aber er kann vor seinem Tod dem Schongauer Scharfrichter noch eine geheimnisvolle Botschaft mitgeben: Kuisl muss Kaufbeuren retten, denn der schwarze Reiter spielt zum Tanz auf und der Mörder hat zwei Gesichter. Mit seiner Tochter Magdalena macht sich Jakob Kuisl auf den Weg nach Kaufbeuren. Dort gibt es immer mehr Tote und alles entwickelt sich zu einem äußert gefährlichen Unternehmen. Denn was passiert hier? Eine Seuche oder ein Serienmörder?

Der Roman "Die Henkerstochter und der Fluch der Pest" ist Oliver Pötzschs 8. Teil der Serie um die Henkerstochter. Für mich war dieser Band jedoch eine Premiere und ich muss sagen, ich habe diesen historischen Krimi verschlungen. Die Protagonisten und ihr bisheriges Leben sind gut beschrieben, so dass ein neuer Leser keine Schwierigkeiten mit den vorhandenen Personen hat. Die Geschichte an sich ist spannend und recht detailliert geschildert, es fiel mir nicht leicht, diese Lektüre gelegentlich aus der Hand zu legen. Diesen Historien-Krimi kann ich nur weiter empfehlen.

Bewertung vom 19.05.2020
#CrashTag
Brückner, Martin

#CrashTag


gut

Ein Luxus-Oldtimer-Porsche verunglückt an der Cote d´Azur. Der Fahrer, ein Technologie-Unternehmer, stirbt in den Trümmern seines Fahrzeugs. Die Frankfurter Reporterlegende Fritz Graber erfährt über einen Bericht auf crashtag.com davon und kann dies nicht ignorieren. Dies ist die Story, über einen gigantischen Fall von Wirtschaftskriminalität, die seinen Job bei der Zeitung retten kann. Da er nicht viel von Digitalzeugs versteht, hätte er wohl in diesem Fall besser auf seine junge Kollegin hören sollen. Aber Fritz Graber vertraut, auch in Frauendingen, lieber seinem Idol Steve McQueen. Die Welt der Bits und Byts ist ihm zu unverständlich.

Der Autor Martin Brückner schreibt hier in einem teils flüssigen, teils jedoch auch in einem krampfhaft literarischen Stil. In dem Roman "#CrashTag - Autonom.Fahren.Tödlich" fehlt es an einer gewissen Spannung, wobei das Thema doch eigentlich sehr interessant erscheint. Aber die langwierigen Beschreibungen von Autos hat diese Erwartung dann nicht zugelassen. Als Thriller ist dieser Roman beschrieben, das ist für mich letztendlich nicht nachvollziehbar. Schade, ich habe wohl zu viel in die Inhaltsangabe hinein interpretiert.

Bewertung vom 15.05.2020
Die Welt von morgen / Die Fotografin Bd.3
Durst-Benning, Petra

Die Welt von morgen / Die Fotografin Bd.3


sehr gut

Nach dem Tod ihres Onkels macht sich Mimi Reventlow zusammen mit ihrem neuen Gefährten Anton wieder auf Wanderschaft als Fotografin. Anton baut einen Postkartenhandel auf, Mimi hat hingegen Probleme neue Anstellungen zu finden. Sie machen sich nach Aufenthalten in Süddeutschland auf, in Berlin ihr Glück zu finden. Dort kommen sie in Kontakt mit einer neuen, modernen Welt. Beide versuchen hier auf ihre Weise mit ihrem Können ein Auskommen zu finden. Mimi lernt neue Freunde kennen, begegnet aber auch alten Bekannten, wie Bernadette, die von Liebe träumt. Mimi leistet einiges, um dann eine neue, große Herausforderung anzunehmen.

Petra Durst-Bennings Roman "Die Fotografin - Die Welt von Morgen" ist der dritte Band in der Reihe um die Wanderfotografin Mimi Reventlow. Für mich war es jedoch der erste Band dieser Serie, das hat jedoch nicht gestört. Man kam wunderbar in die Geschichte hinein, gelegentlich wurde auch etwas aus der Vergangenheit eingestreut. Insgesamt eine gelungene, unterhaltsame Lektüre über eine starke Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Nicht unbedingt das stärkste Buch von Petra Durst-Benning, aber wie gewohnt gut und flüssig geschrieben. Gerne werde ich diese Wanderfotografin weiter empfehlen.

Bewertung vom 13.05.2020
Influence - Fehler im System
Linker, Christian

Influence - Fehler im System


gut

Amir soll geheimes Material dem Netzaktivisten Habakuk übergeben. Doch kurz vor dem Zusammentreffen kommt es zu globalen Cybercrash. Alles bricht zusammen, Gesetze treten außer Kraft und Gewalt regiert. Amir entgeht kapp einem Anschlag - oder galt dieser gar nicht ihm? Gibt es hier einen Zusammenhang zu dem Datenleak, das veröffentlicht werden soll.

Mit "Influence - Fehler im System" hat Christian Linker einen lockeren, gut lesbaren Roman abgeliefert. Einiges wirkt über den kurzen Zeitraum, in dem dieses Buch spielt, doch übertrieben. Es wurde auch viel Unglaubwürdiges hineingepckt, wohl in der Hoffnung, Spannung, die nicht vorhanden ist, zu erzeugen. Leider in meinen Augen kein Thriller. Aber ansonsten eine nette Lektüre mit einer sympatisch- naiven Hauptfigur. Für Fans des Cyber-Krimis wohl nicht geeignet, für andere durchaus lesenswert.

Bewertung vom 13.05.2020
Ein Lied für die Vermissten
Jarawan, Pierre

Ein Lied für die Vermissten


sehr gut

2011: Der Arabische Frühling erfasst auch den Libanon. Der Fund zweier Leichen in Beirut entfacht die ersten Unruhen. Amin erinnert sich, wie er 1994 als Jugendlicher gemeinsam mit seiner Großmutter wieder in den Libanon kommt. Er blickt zurück auf seine Freundschaft mit dem gleichaltrigen Jafar, wie beide die Nachkriegszeit verbrachten. Er lernte, das er nie über die Vergangenheit seines Freundes noch über die Geschichte seiner Familie Gewissheit haben wird. Seine Eltern verstarben 1982.

Dieses Buch von Pierre Jarawan hat mich durchaus gefangen genommen. Es erzählt von Familie, Heimat und Liebe. Ebenso vom Leben in unterschiedlichen Kulturen, vom Bürgerkrieg und Verlusten. Die diversen Zeitsprünge in diesem Roman waren anfangs etwas verwirrend für mich, daran konnte ich mich dann schnell gewöhnen. Das Buch erfordert schon eine gewisse Aufmerksamkeit vom Leser, es hinterlässt aber ein Gefühl, dass das Leben im Libanon tatsächlich von der westlichen Welt vergessen ist. Eine Lektüre, die von großen Emotionen zeugt und einen nachdenklich zurück lässt.

Bewertung vom 27.04.2020
Die kleinen Geheimnisse des Herzens
Anderson, Celia

Die kleinen Geheimnisse des Herzens


gut

Die 110-jährige May Rosevere hängt an ihrem Leben und versucht mit allen Mitteln 111 Jahre alt zu werden. Das Leben zu verlänger gelingt nur mit besonderen Mitteln. Mit ihrer Nachbarin Julia verbindet sie eine jahrzehntelange Feindschaft, die durch Vermittlung einer anderen Nachbarin in Freundschaft umschlägt. Als dann Emily, die Enkelin von Julia, anreist um ihre Großmutter zu unterstützen und selbst ihr Leben auf die Reihe zu kriegen, beschließt May Emily auf dem Weg zu ihrem Glück zu helfen. Dazu ist ein weiterer Nachbar, der allein erziehende Vater Andy, eine gute Wahl.

Mit ihrem Roman "Die kleinen Geheimnisse des Herzens" hat Celia Anderson eine etwas andere romantische Geschichte geschrieben. Die USA Today meint: Ein Juwel von einem Buch. Das kann ich leider nicht bestätigen.Das Buch ist flüssig zu lesen, im Inhalt verzettelt es sich jedoch. Immer wieder tauchen neue Probleme, Krankheiten und Personen auf. Diese sind aber sofort wieder behoben bzw. verschwunden. Das wertet die Geschichte eindeutig ab, denn vom Grundtenor war die Idee mit dem Gedankenklau ja nicht schlecht. Nur mir der Weiterentwicklung hat es gehapert und so musste wohl anderes eingebaut werden. Schade und deshalb kann ich auch leider nicht mehr als drei Sterne vergeben.

Bewertung vom 26.04.2020
Flüsternde Wälder / Kommissarin Irmi Mangold Bd.11
Förg, Nicola

Flüsternde Wälder / Kommissarin Irmi Mangold Bd.11


ausgezeichnet

Es geht eine Serie von Wohnungseinbrüchen im Werdenfelser Land um. Doch damit haben Irmi und ihre Kollegen ja nichts zu tun. Sie werden zu einer Toten gerufen, die mit Ohrstöpseln verpropft im Wald liegt. Und damit nicht genug - ein weiterer Toter wird in seinem Haus aufgefunden. Erschlagen mit einer Buddhastatue! Vielleicht von einem Einbrecher? Mangold und Reindl ermittel zwischen Waldbadenden, E-Bikern und Detox-Anhängern. Es steht fest, dass der Wald schon lange kein Ort der Ruhe mehr ist.

"Flüsternde Wälder", ein Alpen-Krimi von Nicola Förg, der spannend und auch unterhaltsam ist. Das Buch kann man schwer aus der Hand legen, immer wieder taucht etwas auf, das einen weiter lesen lassen muss. Skurril anmutende Todesfälle, originelle Protagonisten und auch tagesaktuelle, kritische Themen werden gekonnt in diesem Krimi miteinander verflochten. Diese Lektüre ist wunderbar geschrieben und man kann das Buch uneingeschränkt weiter empfehlen.

Bewertung vom 26.04.2020
Pandatage
Gould-Bourn, James

Pandatage


ausgezeichnet

Der arme Danny Maloony hat es nicht leicht im Leben. Er ist sehr jung Vater geworden und auch in jungen Jahren bereits Witwer. Seine Frau ist vor einem Jahr durch einen Unfall ums Leben gekommen und seitdem spricht sein kleiner Sohn nicht mehr. Dann verliert Danny noch seinen Hilfsarbeiter-Job und seht kurz davor, seine Wohnung zu verlieren. Auf der Suche nach Arbeit entdeckt er ein Pandakostüm, kauft dies vom letzten Geld und wird Tanzbär in einem Park. Leider ist es mit seinem Tanzen auch nicht weit her aber in dieser Kostümierung wird sein Sohn Will auf ihn aufmerksam. Danny gewinnt sein Vertrauen und dann fängt Will mit dem Panda an zu sprechen.

James Gould-Bourn ist mit dem Roman "Pandatage" die Geschichte um eine liebenswerte Vater-Sohn-Beziehung gelungen. Ein wunderbarer, ruhiger Roman ohne Effekthascherei, dafür aber humorvoll und auch rührend. Man möchte Danny und Will irgendwie helfen auf dem Weg zu etwas Glück. Auch die weiteren Protagonisten sind sympatisch und fügen sich gut ein. Insgesamt einen liebenswerte Lektüre um nicht vom Glück verwöhnte Personen, die aber doch ihr Leben meistern. Ein Roman, der mich sehr gut unterhalten hat und den ich gerne weiter empfehlen werde.