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Rebecca1120
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Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 967 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2025
Felsner, Petra

QUBIT


ausgezeichnet

Nora Achtziger ist gerade aus Kalifornien zurückgekommen und hat einen Zwischenstopp in Schottland eingelegt. Damit folgt sie einer Einladung von Sir Reginald auf seine Burg. Der hat sie und ihre gesamte Münchner Familie zu sich eingeladen. Die erste Woche will sie aber allein hier mit Regi, so wird Reginald von seinen Freunden genannt, und seinem Enkel Matt, ihrem Ex-Freund, verbringen. Doch so geruhsam, wie Nora sich das vorgestellt hat, wird es nicht. Erstens wird eine Leiche vor der Küste gefunden und zweitens hat Noras Oma sich selbst früher eingeladen.
Wer die ersten Bände kennt, ist vorgewarnt. Für alle anderen, nur so viel: Oma Achtziger ist ungebremst voller Leben, lässt keine Abenteuer aus und ist prädestiniert Nora zur Verzweiflung zu bringen. Ich mag diese quirlige Oma, die ihr Alter gerne vergisst, die sich ihre kindliche Neugier bewahrt hat, keine Risiken scheut und immer für eine Überraschung gut ist.
Auch in diesem Teil ist der technische Fortschritt des Jahres 2039 im Mittelpunkt. Mittels Quantum-Computing-Algorithmen sollen Klimavoraussagen, insbesondere Klimakatastrophen langfristiger vorhergesagt werden, um Menschen rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Wie das funktioniert, wird von Entwickler Prof. Theo Cheng gegenüber der Achtziger-Oma sehr originell erklärt. Jedoch sind hinter dieser Neuentwicklung noch andere her, so dass es auf der Burg keinesfalls ruhig und gediegen zugeht, im Gegenteil. Es passiert so viel. Nora und ihre Freunde haben dabei so viele Gefahren zu bestehen, dass es an keiner Stelle langweilig wird.
Ich habe mich, auch wenn ich dem Jugendalter schon lange entwachsen bin, wunderbar unterhalten gefühlt und empfehle das Buch uneingeschränkt weiter. 5 Lese-Sterne sind da voll verdient.

Bewertung vom 28.03.2025
Almstädt, Eva

Ostseedämmerung / Pia Korittki Bd.20


ausgezeichnet

Trine und ihr Freund Vito spielen, obwohl es ihnen vom Besitzer streng verboten wurde, im Gutsteich von Hovelau. Durch Zufall findet Vito im Schlamm eine Scheibe mit Löchern und Verzierungen. Wie sich bald herausstellt, handelt es sich um eine Gewandfibel aus der Wikingerzeit. Zuletzt hatte diese Fibel eine Studentin bei sich, sollte sie zur in die Uni Kiel bringen. Doch da ist Mira Schneider nie angekommen. Das ruft die Kripo Lübeck, Pia Kotittki und ihr Team, auf den Plan. Zuerst sollen sie nur beurteilen, ob sich weitere Ansätze zum Cold Case um das Verschwinden von Mira Schneider finden lassen. Als sich das bestätigt, wird recht bald nach der Wiederaufnahme der Ermittlungen Miras Leiche in einem Grab im Wald gefunden….
Ich bin auch in diesen neuen Fall um Pia und ihr Team recht schnell abgetaucht. Die Figuren sind mir liebgeworden, so lebendig und doch hat jeder mit seinen Eigenheiten, Schwächen und Sorgen zu kämpfen. Ich fand den neuen Fall unwahrscheinlich spannend. Jeder in Hovelau scheint seine kleinen und großen Geheimnisse zu haben, welche unterschwellig immer wieder angedeutet werden. Das hat mich angespornt eigene mögliche Tathergänge abzuleiten und hat gleichzeitig zu steigender Spannung bei mir geführt.
Was mir besonders gefallen hat, war das Verhör von Miras Ehemann Tibor. Broders und Pia sind ein super eingespieltes Team, das mit geschickter Verhörstrategie den Betroffenen verunsichern, in Sicherheit wiegen oder auch unter Druck setzten kann. So, wie es die jeweilige Situation es erfordert, um die Wahrheit herauszubekommen.
Die Spannung steigt nochmal um einiges an, als Broders plötzlich verschwunden ist. Alle Kollegen sind auf der Suche nach ihm und doch ist es Pia, die den rettenden Einfall hat. Ich habe mich wieder sehr kurzweilig spannend unterhalten gefühlt und gebe darum auch 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 28.03.2025
Serrano, Beatriz

Geht so


gut

Der Leser lernt die Ich-Erzählerin, Marisa, kennen. Eine ledige Frau Anfang 30, die ihren Job als Key-Account-Managerin in der Werbebranche voller Desinteresse mehr oder weniger gut ausfüllt. Geschäftigkeit vortäuschend delegiert sie geschickt ihre Aufgaben an Praktikanten und Teammitglieder. Retten kann sie sich in kritischen Situationen durch ihre Redegewandtheit, denn die ist Einzigartig. Ihre Arbeitszeit, aber auch große Teile ihrer Freizeit, verbringt sie mit YouTube-Videos. So sieht ihr Leben aus, denn soziale Kontakte hat sie keine bis auf den gelegentlichen, unverbindlichen Sex mit Pablo. Ihr Leben hält sie nur aus, indem sie sich mit Drogen betäubt und ihre Angstzustände vermeintlich damit im Griff hält.
Anfangs fand ich Marisa Sicht auf ihren Job noch erfrischend. Zum Bespiel den Satz „meine Arbeit besteht darin freundlich zu sein und heiße Luft zu verkaufen“ brachten mich schon zum Schmunzeln. Auch wie Marisa sich über die zunehmende Verwendung von englischen Begriffen in unserem Alltag mokiert, hat mich an meinen eigenen Arbeitsalltag und meinen Unmut über das viel Denglisch erinnert.
Aber je weiter ich die Geschichte gelesen habe, habe ich mir die Frage gestellt, was die Autorin uns mit dem Buch eigentlich vermitteln will. Ich fand es absolut übertrieben, was Marisa sich am Teambildungswochenende geleistet hat. Aber vielleicht wollte die Autorin uns durch die massive Übertreibung auch nur einen Spiegel vorhalten. So richtig warm geworden bin ich mit der Geschichte nicht.
Insgesamt gesehen konnte mich das Buch nicht begeistern und daher gebe ich nur 2,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 18.03.2025
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Bei Ausgrabungen für das dänische Archäologe-Museum, für das Fria Svensson arbeitet, wird durch Zufall ein Erdgrab mit einer stark verwesten Leiche entdeckt. Fria informiert sofort ihren Bruder Troels Svensson, der hier für die örtliche Polizei arbeitet und in dessen Zuständigkeitsbereich der Leichenfund fällt. Kurze Zeit später wird noch eine zweite ebenfalls vergrabene Leiche gefunden, diesmal aber auf deutscher Seite.
Wie immer ist Fria nicht zu bremsen, sie ist zwar jetzt als Archäologin und Museumsleiterin tätig, doch ihre Wurzeln kann sie einfach nicht kappen, als sie sich damals gegen die Ausbildung zur Polizistin entschieden hat. Sind doch alle Svenssons für die Polizei tätig. Ich muss immer wieder schmunzeln, wie geschickt sie sich immer wieder als Beraterin in die laufenden Ermittlungen einbringt. Wohlbemerkt zielführend einbringt, denn schließlich ist sie es, die die Ähnlichkeit der Gruben mit den Bestattungsriten aus der Wikingerzeit in Zusammenhang bringt.
Ich finde diesen Fall unwahrscheinlich spannend und auch verwirrend. Als Leser darf man nicht nur an der Ermittlung zu den beiden Morden teilnehmen, es werden auch immer wieder Figuren vorgestellt, deren Zusammenhang zum aktuellen Fall nicht direkt zugeordnet werden kann. Lange bleibt offen, wer hinter den Morden steckt. Ich habe da kribbelnde Spannung gespürt. Gleichzeitig mag ich diese quirlige und so empathische junge Frau unwahrscheinlich gern. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

Bewertung vom 17.03.2025
Stäber, Bernhard

Kalt wie die Nacht (eBook, ePUB)


gut

Der Prolog führt nach Oslo zu Jan Tore Kjerstad. Der junge Mann aus wohlsituiertem Elternhaus hat hier sein Jurastudium abgebrochen, um dann das angefangene Kunststudium ebenfalls fallenzulassen. Er ist nachdem seine Eltern ihm den Geldhahn zugedreht haben, chronisch pleite. Doch dann wird er Zeuge eines Überfalls auf einen Juwelier, was seinem Leben eine Wendung bringt. Ob zum Besseren, sollte jeder selbst nachlesen.
Dann geht’s im Thriller mit dem Jahr 2023 weiter, also 14 Jahre später. Rolf Larsen, genannt Wolf, hat seinen Job bei der Krispo on Oslo gekündigt, alle Brücken hinter sich abgebrochen und will nun in Bø, als selbstständiger Privatermittler arbeiten. Hier hat er die Hälfte eines kleinen, alten Hauses von seiner Frau Anne geerbt. Ihr viel zu früher Tod geht ihm immer noch sehr nahe. Gleich am Tag seines Einzugs in dieses abgeschiedene Haus verhält er seinen ersten Auftrag. Er soll herausfinden, ob Sofias Ehemann fremdgeht. Für Wolf ein eher langweiliger Job, denkt er anfangs. Doch dann kommt alles ganz anders…
Ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie schwer Wolf es fällt den Tod seiner Frau zu verarbeiten. Liebevoll denkt er oft an sie und spricht noch immer mit ihr bei Problemen. Schließlich hat er das früher auch immer gemacht. Loslassen und neu anzufangen fällt schwer.
Als interessante Figur habe ich Sanna, die Teilzeitjournalistin empfunden. Sie hat in ihrer Kindheit schreckliche Dinge erlebt und erträgt größere Menschenansammlungen und Stress nur sehr schwer. Eigentlich keine guten Voraussetzungen für den Job als Journalistin. Genau wie Sannas Chef erkennt auch Wolf bald, wie groß das Potential dieser so ruhigen, zurückgezogenen Frau ist. Ja, ich mag diese Frau auch. Bis der Leser den Zusammenhang zwischen Jan Tore und den heutigen Ereignissen erfährt sind viele Seiten zu lesen. Ich hätte mir die Handlung straffer gewünscht. Zu viel Zwischenmenschliches, was nicht mit dem Verbrechen unmittelbar im Zusammenhang steht, ließ bei mir die Spannung sinken. So gibt’s von mir auch nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 16.03.2025
Piontek, Sia

Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Im Dragener Forst findet eine Drückjagd statt, doch die endet jäh, als einer der Teilnehmer brutal mit sieben Messerstichen massiv verletzt auf einer Lichtung tot aufgefunden wird. Carla Seidel, die ermittelnde Beamtin, geht von einem Racheakt aus. Die Stichverletzungen sind ein Zeichen für unbändige Wut und lassen auf eine beziehungstat schließen. Während Carla im Umfeld des Toten recherchiert, hat ihre Tochter ganz andere Sorgen. Sie hat die Morgenstunden mit ihrem Schwarm Fabian auf einem Anstand mit dem Beobachten des Wildwechsels verbracht. Lana versteht nicht, warum sich Fabian am nächsten Tag nun so zurückgezogen hat.
Um Lanas und auch Carlas persönliche Probleme zu verstehen, sollte man den ersten Band unbedingt gelesen haben. Gerade Lana, die körperliche Nähe kaum zulässt, ist diese Freundschaft und der Wunsch mit Fabian ihre Zeit zu verbringen ein riesiger Fortschritt. Für meinen Geschmack hat die Autorin den Dämonen der Vergangenheit von Mutter und Tochter in diesem Teil zu viel Raum gegeben. Der eigentliche Krimi und mit ihm die Spannung kam dadurch in meinen Augen zu kurz. Es gibt noch weitere Tote und die Zusammenhänge zwischen den Morden, das Motiv des Mörders, wären dann besser zum Ausdruck gekommen. Zum Ende hin nimmt der Krimi dann aber nochmal richtig an Fahrt auf und ich konnte sogar die Wut des Täters nachvollziehen. Ehrlich gesagt, hatte ich Mitleid mit ihm. Insgesamt gibt’s von mir 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 16.03.2025
Kliewe, Karen

Die Brandung - Moorengel


sehr gut

Der Sommer hat es in sich, Trockenheit überall und Mensch wie Tier leidet unter der brütenden Hitze. Doch das darf die Ermittler der Polizeidienststelle Norgaard, einer Nebenstelle der Flensburger und dicht an der dänischen Grenze gelegen, nicht davon abhalten ihren Job zu machen. Der Auslöser ihres neuen Falls ist eine Dose mit einem Teilfinger, den Fria Svensson anonym mit der Post erhält. Sie übergibt die Dose an die Polizei, die auch bald den anonymen Absender ermitteln kann. Als die Polizei dann den Fundort näher untersucht, entdecken sie ein Horrorszenario. Sechs Leichen werden aus dem Thorsberger Moorsee geborgen. Als wäre das nicht genug, wird auch noch ein 6jähriges Mädchen als vermisst gemeldet.
Ja, ich habe es als atemberaubend empfunden, was auf Hauptkommissar Ohlsen und sein Team alles auf einmal hereinstürzt. Anfangs fand ich Ohlsens Anweisungen an seine Kollegen noch sehr strukturiert und lösungsorientiert. Doch mit zunehmenden Ermittlungen und trotz der zusätzlichen Unterstützung durch zwei Kollegen aus Flensburg merkt man, seine Verzweiflung und Ohnmacht, weil sich zwischen den Toten keine Verbindungen ermitteln lassen. Außerdem lässt Ohlsen Tilda, das verschwundene kleine Mädchen, keine Ruhe. Ich fand die Einblicke, die der Leser in Tildas Pein erhält, unter die Haut gehend. Tildas Selbstvorwürfe alles falsch gemacht zu haben, den Anforderungen der überforderten Mutter nicht gerecht zu werden, haben mich richtig traurig gemacht. Sie kann das alles nicht begreifen und versucht auf ihre kindliche Art damit umzugehen.
Fria, die ihre Polizeiausbildung abgebrochen hat und nun als Archäologin und Leiterin des rerup Museums in Dänemark arbeitet, mochte ich sehr. So ganz kann sie ihre genetischen Anlagen was Polizeiarbeit betrifft nicht abstreifen, schließlich sind Vater und Brüder ebenfalls bei der dänischen Polizei tätig. Wen wundert’s, dass sie da der Polizei Norgaard beratend zur Seite steht. Fand ich sie anfangs, als es um den Finger und die Wasserleichen ging noch sehr aufdringlich gegenüber den Norgaarder Ermittlern, so hat sich im Weiteren gezeigt, dass sie durchaus eine Hilfe ist.
Besonders gut hat mir der Schluss gefallen. Da fallen, nur durch eine aufmerksame Beobachtung plötzlich alle bisherigen Puzzleteile an die richtige Stelle. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und die Spannung nimmt nochmal richtig Fahrt auf. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 13.03.2025
Johnsrud, Ingar

Echokammer / Ein Fall für Benjamin & Tong Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es ist kein Buch, dass man schnell mal so nebenbei liest. Dafür gibt es zwei Gründe. Einmal Zum einen sind da sehr viele Akteure und Schauplätze. Hier den Überblick zu behalten war für mich eine Herausforderung. Auf der anderen Seite ist das Thema so brandaktuell, dass man das Gelesene erst einmal verarbeiten muss. Was hier geschildert wird, könnte sich in jedem x-beliebigen demokratischen Staat so zutragen. Ehrlich gesagt, beängstigte es mich.
Doch nun zum Buch. In Norwegen stehen Parlamentswahlen an und es ist die Arbeiterpartei, die mit aller Macht versucht wieder die Mehrheit zu erreichen. Der Autor zeigt sehr detailliert auf, wie die Kandidaten um Stimmen kämpfen. Hört sich grob an, sind aber in Wirklichkeit sehr gezielte und genau gesteuerte Informationen, Versprechen zu Parteiziele, die den Wähler zu seinen Gunsten einnehmen sollen. Selbst das gleiche Parteiabzeichen schützt nicht vor Verrat. Geschickt führt der Autor hier vor Augen, wie der Wähler beeinflusst wird und wie Selbstauskünfte der Wähler, Stichwort Wahl-O-Mat, für Datenabgriffe genutzt werden. Ich empfand das genauso realistisch wie beängstigend.
Auf der anderen Seite ist da die Terrorbedrohung. Es wird vor Augen geführt, wie vielfältig die Möglichkeiten dafür sind und wie schwierig es ist dem zuvorzukommen. So empfand ich gerade diese Stellen im Buch super spannend und habe die beiden Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong für ihren Mut und ihren Spürsinn bewundert. Gerade Tong, der in meinen Augen eigentlich ein Säufer und Aussteiger ist, hat sein großes Herz wie auch starke Nerven gezeigt und mich von sich überzeugt. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

Bewertung vom 13.03.2025
Nore, Aslak

Felsengrund / Die Falck Saga Bd.2


sehr gut

Nachdem mir der erste Teil ausgesprochen gut gefallen hat, war Band 2 für mich ein Muss. Ich denke auch, dass man erst Teil 1 und dann diesen 2. Band lesen sollte.
Denn bei der so weit verzweigten und in höchsten Kreisen agierenden steinreichen Familie Falck, kann man leicht die Übersicht verlieren. Zum Glück hat der Autor gleich zu Beginn einen Stammbaum der Falck-Familie vorangestellt. Doch nun zum Buch. In diesem Band geht es sehr spannend und aufregend weiter. Alexandra Falck, von der Familie Sasha genannt, hat die Leitung der millionenschweren SAGA-Gruppe übernommen. Sie geht in dieser Aufgabe auf. Aber auch ihr Bruder Sverre hätte gern, da er nun aus Afghanistan zurückgekehrt ist, mehr Führungsverantwortung bei SAGA. Da sind Konflikte vorprogrammiert. Außerdem verdichten sich die Hinweise, dass es im Unternehmen einen Maulwurf gibt der Firmeninterna weitergibt. Unklar ist, für wen der Maulwurf arbeitet - für die Russen, für die Amerikaner? Das herauszufinden, ist Johnny Bergs Aufgabe.
Als Olav stirbt, ändern sich zwangsläufig auch die Aktienanteile und -mehrheiten. Ein Tauziehen um Stimmen beginnt, lässt die Familienzweige noch weiter auseinanderdriften und macht Minderaktionärin Constanze Falck zu einer begehrten Bündnispartnerin. Gerade sie hat in diesem Band für einige Überraschungen gesorgt als sie ihre Jahrzehnte gehüteten Geheimnisse gegenüber Johnny offenlegt.
Für mich war es sehr spannend mitzuerleben, wie die Falcks Risiken abwägen, Deals eingehen, nur um dann zu erleben, dass der Plan nicht aufgeht. Es ist ein auf und ab von Erfolgen, Niederlagen, Liebe, Enttäuschung und Wahrung von alten und neuen Geheimnissen und dem Kampf um Macht. Keine leichte Kost, aber durchaus lesenswert. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 12.03.2025
Krems, David

Haus Waldesruh


gut

Nach fast 15 Jahren lädt Marco seine Schulfreunde zum Treffen in einer abgelegenen Jagdhütte in der Steiermark ein. Sie sind vier, Anna, Ferdinand, Lea und ihr Gastgeber Marco. Lea hat noch ihre Zugbekanntschaft, Frank, unangekündigt mitgebracht.
Schnell stellen die ehemaligen Freunde fest, dass sie kaum noch etwas verbindet, außer ihrer Vergangenheit während ihrer Matura-Zeit. Und über die durften sie laut den von Marco aufgestellten Regeln für das Treffen nur zur Sprache kommen, wenn alle 4 im Raum anwesend sind und Regel Nummer 2 - es muss immer die Wahrheit gesagt werden. Anna bringt spontan noch eine dritte Regel mit ein. Jeder soll sein schmerzlichstes Geheimnis offenbaren. Ich fand diese Regel für das Miteinander in der Hütte und für mich als Leser am spannendsten. Wider Erwarten kommen so Tatsachen zum jetzigen Leben der Teilnehmer ans Licht, das ich so nach ihrem Äußeren und Auftreten nicht erwartet habe. Mit den Beichten von Anna und Fredi habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Bei Lea und Marco kamen mir die persönlichen Antriebe bei diesem Treffen mitzumachen. Ich denke dadurch kamen mir diese beiden Figuren etwas zu oberflächlich worunter die Dramatik des Wiedersehens etwas auf der Strecke geblieben ist. Dabei werden die Stunden in der Hütte doch für alle zur Zerreißprobe. Eine vermeintlich alte Rechnung soll beglichen werden, nur gerät das Ganze außer Kontrolle.
Ich habe die Entwicklung, die dieses Treffen genommen hat, so nicht erahnt und doch hätte es für mich ruhig noch ein wenig dramatischer sein können. Gerade der dunkle Ort und der alte Groll einiger Teilnehmer wie auch die Schuldzuweisungen hätten durchaus ausgebaut werden können. Insgesamt gebe ich 3,5 Lese-Sterne.