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Elaine
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Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 852 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2020
Eilenstein, Harry

Walküren


ausgezeichnet

Die Walküren sind stark mit der germanischen Mythologie verbunden. In dieser erscheinen sie oft als geflügelte Todesbotinnen, die nach einer Schlacht die Seelen der Verstorbenen nach Asgard zu Odin oder zu Freya geleiten, oder auch als Traumgestalten, die auf zukünftiges hinweisen.
Die bekanntesten Walkürengestalten finden sich im Nibelungenlied: Brünhild, Gudrun oder auch Grimhild. In den Sagas und der Edda finden sich aber noch viele weitere Namen wie z.B. Aslaug, Swanhild, Sigrun oder Sigdrifa.
In dem hier vorliegenden über 600 Seiten starken Werk hat der Autor Harry Eilenstein in akribischer Kleinarbeit die Namen und Geschichten von 64 Walküren zusammengetragen und lässt sie so vor den Augen der Lesenden wieder lebendig werden. Auch legt er detailliert dar, wie sich die Idee von Walküren im Laufe der Zeit entwickelt hat und welche Bedeutung eine Verbindung mit ihnen auch heute noch haben kann.
Es lohnt sich definitiv sich auf die verschiedenen Mythen und Sagen einzulassen und dabei Zusammenhänge zu erkennen,die sonst vielleicht im Verborgenen blieben,

Bewertung vom 04.10.2020
Eilenstein, Harry

Die Liebesgöttin Freya-Menglöd


ausgezeichnet

Wer sich mit den Gött_innen der germanischen Mythologie beschäftigt wird an Freya nicht vorbeikommen. Sie ist die Liebesgöttin, für die Wiederzeugung der Toten zuständig, Frau des Odin und noch viel mehr. So war sie auch Heilerin, Zauberin und stand in enger Verbindung zu den Walküren.
Der Schatz an Geschichten über Freya ist sehr groß und vielfältig. Umso mehr gebührt dem Autor Harry Eilenstein ein Dank dafür, dass er die verschiedenen zentralen Motive in diesem Buch pointiert den Leser_innen zugänglich macht.
Beim Lesen erfährt mensch nicht nur viel über Freya selbst, sondern auch über Göttinen in anderen Kulturen, die ähnliche Aufgaben wie Freya übernehmen.
Auch finde ich die Frage spannend sich Gedanken darüber zu machen, welche Rolle Freya in der heutigen Zeit zukommen könnte. Hier gibt der Autor ein paar interessante Impulse, über die es nachzudenken und die es weiter zu entwickeln lohnt.
Wer sich für die germanische Mythologie interessiert ist bei diesem Buch über Freya definitiv richtig.

Bewertung vom 04.10.2020
Wilkinson, Lauren

American Spy


sehr gut

Gejagt

Ich bin nicht unbedingt eine Liebhaberin von Krimis oder Thrillern, trotzdem habe ich mich auf Empfehlung einer Freundin auf dieses Buch eingelassen und bleibe mit gemischten Gefühlen zurück.
Von der Geschichte her geht es um eine ehemalige Spionin, die auf einmal ins Fadenkreuz verschiedenster Interessensgruppen Gerät und um ihr Leben fürchten muss.
Die Autorin Lauren Wilkinson zeichnet recht gekonnt ein Bild der Geheimdienstwelt und der Machenschaften von CIA und Konsorten. Vieles davon ist aus anderen Spionageerzählungen bekannt, einiges ist recht neu.
Die Geschichte wird zwar etwas interessant erzählt, plätschert aber irgendwie auch so vor sich hin und kann nicht wirklich fesseln.
Wer eine einfache Geschichte für zwischendurch lesen möchte und keine allzu großen Erwartungen hat wird mit dem Buch ganz gut was anfangen können. Wer eine. überaus spannenden Thriller oder Krimi sucht, wird aber nicht vollständig zufrieden sein können.
Somit bleibt eine gemischte Einschätzung zurück, bei der jede_r selber schauen darf ob es passt oder nicht.

Bewertung vom 03.10.2020
Skåber, Linn

Being Young


ausgezeichnet

Mit offenen Herzen

Wer wie ich in der eigenen beruflichen Arbeit viel mit jungen Menschen zu tun hat oder hatte, wird oft mit Staunen und manchmal auch Verärgerung beobachten können, wie verschieden die Wege zum Erwachsensein sind und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur eigenen Jugend beobachtet werden können. Wichtig ist hierbei nicht nur über die jungen Menschen zu sprechen, sondern diese selber mit ihren Wünschen, Träumen, Sehnsüchten und Ängsten zu Wort kommen zu lassen.
Genau dies passiert in diesem Buch von Linn Skaber, wo viele junge Menschen die Möglichkeit erhalten haben sich selbst zu äußern. Als Leser_in mag mensch den ein oder anderen Erzählungen mehr oder weniger zustimmen und sich in diese einfühlen oder sie als fremd erleben können, es ist aber eine Authentizität spürbar, die nicht nach irgendwelchen Vorgaben glatt geschliffen wurde.
Wer mehr darüber erfahren möchte, wie einzelne junge Menschen heute denken und fühlen ist bei diesem Buch auf jeden Fall richtig und vielleicht, ganz vielleicht können dabei auch ein paar Vorurteile überwunden werden.

Bewertung vom 26.09.2020
Leonard, Susanna

Madame Curie und die Kraft zu träumen / Ikonen ihrer Zeit Bd.1


ausgezeichnet

Ein Leben für die Wissenschaft und die Liebe

Ich liebe Biografien über starke Frauengestalten und da darf das Lesen dieses Buches natürlich nicht fehlen. Voller Vorfreude habe ich mich auf die 450 Seite dieses Buches eingelassen und darf sagen, dass ich hellauf begeistert bin. Über Marie Curie wusste ich vor diesem Buch nur ein paar wichtige Eckdaten, welche Bedeutung ihr Wirken aber für die Gleichberechtigung und die Bildungschancen von Frauen gehabt hat wurde mir erst beim Lesen dieses Buches klar.
Spannend und berührend entführt die Autorin Susanna Leonard die Leser_innen in das Polen des 19. und das Paris der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Beim lesen kann mensch das Gefühl haben tief in die jeweilige Zeit und die damaligen Geschehnisse eintauchen zu können und quasi fast schon mit dabei zu sein. Dabei drückt die Autorin den Lesenden nichts auf, sondern erschafft einen Möglichkeitsraum, den diese nutzen können oder auch nicht.
Wer mehr über Marie Curie erfahren möchte ist bei diesem wundervollen Werk definitiv richtig. Es lohnt sich.

Bewertung vom 26.09.2020
Paolini, Christopher

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne


gut

Eher enttäuscht

Ich hatte vom Autor Christopher Paolini bisher schon viel positives gehört, aber noch nie ein Buch gelesen, so dass ich sehr gespannt war, was die Leser_innen wohl bei "Infinitum" erwarten würde. Der Klappentext und das richtig beeindruckende Cover hatten sehr hohe Erwartungen geweckt und die Hoffnung ensttehen lassen, dass sich hier Science - Fiction und Fantasy gut miteinander verbinden würden. Das Buch selber hat mich mit seiner Geschichte aber leider nicht wirklich packen können. Der Schreibstil ist zwar ganz nett, wirklich erreichen konnte er mich aber nicht.
Im Buch erleben wir die junge Wissenschaftlerin Kira, die fremde Welten erforscht und dabei auf Spezies trifft, die den Menschen nicht wohl gesonnen sind. Kira muss mit ihren Freund_innen viele Abenteuer bestehen und erlebt auf den 900 Seiten des Buches definitiv einiges.
Fans von Serien und Filmen wie Raumschiff Enterprise, Star Wars oder Alien werden sicherlich aus diesem Buch viel ziehen können, für Fantasy Liebhaber_innen wie mich kann ich es aber nicht empfehlen.

Bewertung vom 19.09.2020
Bruckner, Thomas

Wundersuche


sehr gut

Auf neuen Wegen

Wer mit einer starken Erkrankung konfrontiert ist wird oft verschiedenste Wege der Heilung suchen. Diese können rein schulmedizinisch, rein naturheilkundlich oder aber kombiniert verlaufen.
Der Autor dieses Buches Thomas Bruckner hat sich die Aufgabe gestellt nach einer Tumordiagnose alternative Wege zur Schulmedizin zu suchen und kognitiv verstehen zu wollen, wie diese funktionieren. Hierzu besuchte er selbst ernannte Heiler_innen in der ganzen Welt und konnte zu ihnen ein mehr oder weniger gutes Verhältnis finden. Es wird spürbar, wie es seinem Verstand oft schwer fiel Dimensionen zu akzeptieren, die mit den physischen Sinnen nicht vollständig wahrnehmbar sind und er sich damit teilweise den Weg zu tieferen Erfahrungen verbaute, bis er dann doch das für sich passende Umfeld fand.
Der Autor nimmt die Leser_innen mit auf seine Suche nach Heilung und lässt sie stark an seinen inneren Prozessen teilnehmen. Es wird spürbar wie sich nach und nach seine Rolle vom Beobachter zum Teilnehmer verändert und sich damit sein Blickwinkel verändert-
Er findet seinen Weg, wenn auch über Irrwege.

Bewertung vom 19.09.2020
Lewinsky, Charles

Der Halbbart


gut

Dieses Buch lässt mich mit etwas gemischten Gefühlen zurück. Der Autor Charles Lewinsky entführt hier die Leser_innen ins Jahr 1313 in die Talschaft Schwyz, wo die Menschen mit ihrer eigenen Hände Arbeit ihren Lebensunterhalt irgendwie ansatzweise sicherstellen müssen und die katholische Kirche über allem thront und sich jede Grausamkeit und jedes Verbrechen leisten kann ohne dafür zur verdienten Rechenschaft gezogen zu werden. Das dann Menschen beginnen sich dagegen zu wehren ist nur allzu verständlich und so ist es gut, dass diese in diesem Buch auch vorkommen. Allerdings werden sie eher kriegslüstend und raubend oder zutiefst rachsüchtig dargestellt und im Vordergrund stehen andere Charaktere, die zwar Ungerechtigkeiten sehen, diese aber von sich aus nicht ändern wollen. Wie der Hauptprotagonist dieses Buches - der junge Sebi -, der zwar viele Weisheiten erhält oder in sich entwickelt, aber trotz allem am christlichen Glauben festhält. Als Frauengestalten finden sich nur eine Schmiedtochter, die nach der Vergewaltigung durch einen Priester ins Kloster geht und Nonne wird und damit genau zu dieser verlogenen Sorte Menschen, die ihr das angetan haben, und eine alte Geschichtenerzählerin, die sich unter Drogen setzen muss um noch ihren Beruf ausüben zu können. Das ist mir definitiv zu wenig und die Geschichte wirkt extrem patriarchal.
Die Erzählweise mit dem Schweizer Dialekt ist ganz nett, kann aber über die inhaltlichen Schwächen des Buches nicht hinwegtäuschen.

Bewertung vom 16.09.2020
Herrmann, Christof

Das Minimalismus-Projekt


ausgezeichnet

In einer Zeit, wo "Immer höher, immer weiter" und "Geiz ist Geil" zur allumfassendden Prämisse zu werden scheinen, merken immer mehr Menschen, dass dieses immer mehr an Konsum, Reichtum, Erfolg etc. nicht wirklich vollständig glücklich macht und sie sich immer mehr von der Sehnsucht des eigenen Herzens entfernt haben. Ein zurück zur Einfachheit, zu einer nachhaltigen Lebensweise, zur Konzentrierung auf die Essenz kann wieder zur eigenen Herzenssehnsucht zurückführen und für einen Ausstieg aus dem sich immer schneller drehenden gesellschaftlichen Hamsterrad sorgen.
Ganz viele Tipps für eine nachhaltige, minimaliystische Lebensweise finden sich in diesem Buch von Christof Herrmann. Detailliert werden in klarer einfacher Sprache viele Vorschläge gemacht, die nur darauf warten umgesetzt zu werden. Dabei erwartet niemand, das mensch alles perfekt beherrscht, sondern es sind Anregungen, die mensch für sich nutzen kann,
Probiert es aus, es lohnt sich. Ihr werdet euch verändern und damit "nebenbei" dazu beitragen unsere Mitwelt zu schützen und zu bewahren-

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2020
Lütz, Manfred

Neue Irre - Wir behandeln die Falschen


gut

In einer Welt, die von immer mehr Populist_innen wie Trump, Erdogan, Bolsonaro oder Netanjahu mit ihrer Hetze überrollt wird fällt es mehr als deutlich auf, wie auch gegenüber diesen Begriffe gewählt werden, die eigentlich eher der psychopathologischen Terminologie entsprechen. Kriminelles Verhalten von "Normalen" ist aber keines, was primär einer psychotherapeutischen, sondern eher einer juristischen - rechtlichen und gesellschaftlichen Antwort bedarf, damit die Grenzen der Diversität von Menschen nicht noch weiter eingeengt werden.
Neben der beschriebenen gesellschaftlichen Ebene steht im Hauptfokus dieses Buches aber eine pointierte, und oft auch lebendig - humoristische Beschreibung der verschiedenen psychischen Erkrankungen und der Methoden, wie diesen begegnet werden kann. So können sich auch Lai_innen einen guten Überblick über dieses Gebiet verschaffen und hoffentlich einiges an Vourteilen loslassen.
Der Schreibstil des Autors ist locker und lebendig, so dass mensch als Leser_in gerne mit dabei bleibt.
Abzüge bei der Bewertung gibt es für die zu unkritische Behandlung von Psychopharmaka - ein deutlicheres Eingehen auf Gefahren und Nebenwirkungen wäre hier gut gewesen - und das rückständige Verwenden einer rein Männerzentrierten Sprache. Das dies heute so noch gedruckt wird zeigt deutliche Defizite bei der Wahl einer geschlechtersensiblen Sprache.

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