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Christina P.
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Hamburg

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Insgesamt 1119 Bewertungen
Bewertung vom 07.06.2020
Meadows, K. T.

Whitefeather / Legende der Schwingen Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Klischees statt Spannung
Eine Fantasyserie über Engel? Das hat mich neugierig gemacht. In dieser Welt wachsen sämtliche Kinder, die aller Wahrscheinlichkeit nach Blut der Serafim in sich tragen, in besonderen Dörfern auf, bevor sie sich, einem Initiationsritus gleich, von der Klippe stürzen und, mit Engelsflügeln in weiß oder schwarz versehen, in die entsprechenden Engelsstädte aufmachen. Sehr viel mehr war dem Klappentext nicht zu entnehmen, entsprechend war ich gespannt, was mich wohl erwartet.
Leider gestaltete sich der Roman längst nicht so spannend, wie erhofft. Es gibt eine ménage à trois der drei Freunde Liz, Fab und Lijan, bei denen man nie so recht weiß, wer denn da nun auf wen steht und auf wen eifersüchtig ist. Sowohl die Personen wie auch die Engelsstädte sind leider sehr klischeehaft und konnten mich einfach nicht überzeugen. Während die schwarzen Engel mutig und kriegerisch, zugleich aber auch lasterhaft und chaotisch sind, ist bei den weißen Engeln alles überkorrekt und steif, voller Regeln und Symmetrie und - da dachte ich, ich les nicht richtig - bei denen wird tatsächlich kontrolliert, ob sie ihr Zimmer aufgeräumt haben! Echt jetzt?! Liz gestaltete sich als mädchenhaft zurückhaltend und naiv, lässt andere über sich entscheiden und wird gleich als rebellisch tituliert, als sie es wagt, mal ein paar Fragen zu stellen. Zudem nervten mich ihre Gedankenspiralen im Sinne von "Oh Gott, ich will ihn küssen" o.ä., während die Männer das ohne groß nachzudenken einfach machten - was Liz natürlich in weitere Gedankenspiralen stürzte. Klischee pur. Und selbst der Ritus, von der Klippe zu springen, erschien mir recht fragwürdig, denn wer das Pech hat, doch nicht von den Engeln abzustammen - nunja...
Von der Spannung her dümpelt der Roman das erste Drittel gemächlich vor sich hin, man bekommt ein Klischee nach dem nächsten serviert, bevor endlich mal etwas passiert. Aber da muss ich sagen, wurd mir zuviel in einen Pott geworfen bis hin zu Taten, welche andere begangen haben sollen und die nun für irgendwelche Schicksale verantwortlich sein sollen - ohne jetzt allzu viel zu verraten. Kurz: Auch wenn interessante Ansatzpunkte vorhanden sind, an dem System schwarz/weiß zu zweifeln, wirkt doch alles recht unausgereift und nicht stringent genug, um mich wirklich überzeugen zu können. Auf die Fortsetzung werde ich daher auch verzichten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2020
Walder, Vanessa

Freunde halten das Universum zusammen / Die Unausstehlichen & ich Bd.2


ausgezeichnet

Vulkanmomente
Enni hat sich entschieden, im Internat Saaks zu bleiben. Schließlich hat sie dort das erste Mal in ihrem Leben echte Freunde gefunden. Und Freunde sind wichtig. Doch dann geschehen mehrere Ereignisse, für die Enni verdächtigt wird. Aber sie war es nicht. Ehrlich! Werden die anderen ihr glauben? Oder droht nun der Schulverweis? Dazu kommt, dass ihr Pflegebruder von seinen Eltern ausgerissen ist, um zu Enni zu gelangen. Noah scheint jedoch wie von der Bildfläche verschwunden, und nicht nur Enni macht sich große Sorgen, sondern natürlich auch ihre Pflegeeltern. Da hat Enni eine geniale Idee - werden ihre Freunde ihr dabei helfen, auf der Schule zu bleiben und ihren Bruder zu finden?
Auch der zweite Band um Enni ist wieder in Briefform geschrieben, diesmal jedoch an ihren Bruder Noah. Mit einem ganz besonderen Blick auf die Dinge erzählt sie von den Geschehnissen auf der Schule ebenso wie von Erinnerungen aus ihrem früheren Leben. Dabei gibt es wieder die für sie typischen, ausgekritzelten Schimpfwörter, die man sich beim Lesen manchmal denken kann und die das Leseerlebnis zu etwas Besonderem machen.
Spannend sind diesmal vor allem die Vorfälle in der Schule, welche Enni angelastet werden und bei denen man als Leser miträtselt, wer denn wohl der Täter gewesen sein könnte. Ebenso hat der Zusammenhalt der Freunde ein sehr hohen Stellenwert, der nicht nur Enni, sondern auch mich sehr begeistert konnte.
Das Buch ist spannend, unterhaltsam und liebenswert emotional. Es machte regelrecht Spaß, das Buch zu lesen, Ennis Abenteuer und Gedanken zu verfolgen und wie in einem Krimi die Täter ausfindig zu machen. Hinzu kommt, dass das Buch wieder wunderschön illustriert ist.
Ein hervorragender zweiter Band rund um Enni und ihre Freunde, der jetzt schon Lust auf Band 3 macht.

Bewertung vom 01.06.2020
Heitz, Markus

Der Beginn / Die Meisterin Bd.1


ausgezeichnet

Gelungene Kombination aus Dark Fantasy und Thriller
Diverse Sonderregelungen führten dazu, dass sich vor mehreren Jahrhunderten sogenannte Scharfrichterdynastien bildeten. Auch Geneve Cornelius wurde in solch eine Dynastie geboren, entschied sich jedoch dagegen, das Schwert zu führen und beschränkte sich allein auf den heilenden Part, während ihr Bruder und ihre Mutter den blutigen Rest erledigten. Dies ist viele hundert Jahre her, und noch immer praktiziert Geneve als Naturheilerin in Leipzig, wenn auch nicht nur für menschliche Kunden. Lediglich ihr Bruder und ihre Mutter wissen um ihr wahres Alter, aber mit denen hat sie seit langem nichts mehr zu tun. Bis ihr Bruder brutal in einem Londoner Hinterhof ermordet und eine alte Fehde mit der Dynastie der Bugattis wieder angeheizt wird. Kurz darauf meldet sich einer der Nachkömmlinge der Bugattis bei Geneve. Und in der Welt der mystischen Wesen steht ebenfalls eine unerwartete Wende bevor.
Ein neuer Roman aus der Feder von Markus Heitz, der Geschichte mit Gegenwart und unsere Welt mit der Anderswelt verbindet. Es gibt eine erzählende Person, welche im Roman ihre eigenen Abschnitte hat und zwischen den verschiedenen Szenen ein wenig moderiert sowie dem Leser Wissen rund um den Beruf des Scharfrichters bietet. Diese Abschnitte sind recht unterhaltsam und zu Beginn erlaubt die Person sich den Spaß, nicht zu verraten, um wen es sich dabei handelt. Die vielen Details rund um das Scharfrichterhandwerk empfand ich als faszinierend, teilweise auch erschreckend und auf jeden Fall sehr gelungen.
Ansonsten bewegt der Roman sich sowohl in der Gegenwart wie auch in der Vergangenheit, als Geneve noch mit ihrer Familie als Scharfrichter praktizierte. Wie es dazu kam, dass die drei die Jahrhunderte überdauerten und was es mit der uralten Familienfehde der Cornelius' und der Bugattis auf sich hat, erfährt man so nach und nach. Geneve hat sich auf jeden Fall von einer gutherzigen jungen Frau zu einer willensstarken Frau gemausert, der es nicht an Mut fehlt und die bei den Wesen der Anderswelt durch ihre neutrale Haltung großen Respekt erlangt hat.
Die Handlung ist spannend und komplex und erhält durch den Hintergrund der Scharfrichter sowie das Wissen, dass es Hexen, Vampire sowie andere mehr oder weniger bekannte mystische Wesen gibt, einen düsteren Beigeschmack. Nicht selten wird wenig zimperlich vorgegangen in so einigen Szenen. Und für die Leser von Markus Heitz' Romanen gibt es eine Andeutung zu einem Charakter aus seinen anderen Romanen, welcher wohl im zweiten Band ebenfalls einen Auftritt hat. Laut Aussage des Autors sind insgesamt drei Bände der Meisterin geplant.
Ein gelungener Fantasy-Thriller mit vielen brutalen sowie historischen Details, der mich überzeugt hat und schon jetzt neugierig auf die Fortsetzung macht.

Bewertung vom 01.06.2020
Hoover, Colleen

Verity


gut

Wer war Verity - was ist die Wahrheit?
Verity ist mein erstes Buch der Autorin, von dem ich mir allerdings mehr erhofft hatte. Tatsächlich gibt der Klappentext bereits den Großteil des Inhaltes wieder: Die unbekannte Autorin Lowen Ashleigh wird angeworben, die ausstehenden drei Romane der Starautorin Verity Crawford zu schreiben, da diese einen tragischen Autounfall nur knapp mit starken Hirnschäden überlebt hat und nun als Pflegefall wie apathisch in ihrem Bett liegt. Für Recherchezwecke zieht Lowen bei den Crawfords ein und findet in Veritys Büro ein Manuskript, in welchem sie sich als Psychopatin outet, die kürzlich ihre Töchter umgebracht hat. Zugleich fängt Lowen mit Veritys Ehemann Jeremy eine Liebesbeziehung an und beginnt, an Veritys aktuellem geistigem Zustand zu zweifeln. Verity: Nomen est omen?
Das Buch beginnt mit einer übertrieben schockierenden Szene, welche für den weiteren Verlauf keinerlei Relevanz hat und bei der ich das Gefühl hatte, sie diene nur dazu, den Leser von der ersten Seite an ans Buch zu fesseln. Ansonsten ist Lowen eine Frau mit stark soziophobischer Neigung, die erstaunlich lange braucht, um das gefundene Manuskript der Autorin zu lesen. Da viele Kapitel des Manuskripts als eigene Kapitel im Buch zu lesen sind wunderte ich mich, warum sie das nicht einfach an einem Nachmittag durchgelesen hat, statt immer wieder kleckerweise ein Kapitel über mehrere Tage verteilt. Zumal sie genaugenommen für andere Dinge engagiert wurde, als in Veritys Privatnotizen rumzuschnüffeln. Ihre Ahnungen bezüglich Verity waren zwar leicht gruselig, aber vorhersehbar und dank einiger weiterer Andeutungen nicht wirklich überraschend. Mir unverständlich war, was der Auslöser der Liebesgeschichte zwischen Lowen und Jeremy gewesen sein soll. Bei Lowen kann ich es mir vielleicht noch denken, aber was er an ihr gefunden haben soll, ist mir unverständlich, zumal Lowen mir im Verlauf des Romans immer unsympathischer wurde.
Die Handlung verläuft relativ geradlinig und vorhersehbar, es gibt kaum Überraschungen oder eine richtige Spannung. Zum Ende hin gibt es noch eine kleine Wendung, welche, je nach Interpretation, das Happy End zu einem Sad End werden lässt.

Bewertung vom 01.06.2020
Harper, Helen

Hexen gibt es doch / Hex Files Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Selten so gelacht bei einem Buch!
Vergesst die anstrengenden Übungen im Fitness-Studio für den Bauch: Bei diesem Buch kommen die Bauchmuckis von ganz allein - ich hab lange nicht mehr so viel gelacht bei einem Roman! Worum es geht? Das erzählt euch Ivy Wilde. Die recht unkonventionelle Ich-Erzählerin flog einst aus dem großen Hexenorden und mogelt sich nun mit magischen Runen und Jobs als Taxifahrerin durchs Leben. An ihrer Seite Kater Brutus, der mit seinen launischen Kommentaren Ivy gern auf Trab hält. Ihre Nachbarin Eve ist da das komplette Gegenteil von Ivy: Joggen statt Sofa, Disziplin statt Bequemlichkeit und beste Aussichten auf eine Karriere beim Hexenorden. Dennoch ein liebenswerter Charakter, weswegen Ivy auch gerne Eves Wohnung und Katze versorgt, als Eve beruflich verreisen muss. Lange Rede, kurzer Sinn: Durch eine Verwechslung wird Ivy magisch an Adeptus Exemptus Raphael Winter gebunden, einen Ermittler des Hexenordens, der nicht grad für seinen empathischen Führungsstil bekannt ist. Nicht nur, dass Ivy jetzt diesen sexy, überperfekten Karrierehengst an der Backe hat - sie muss zudem zurück in den Hexenorden, obwohl sie sich geschworen hat, nie wieder einen Fuss dort hinein zu setzen. Begeistert ist keiner der Beteiligten - doch ihr erster Fall wartet bereits auf sie, und Ivy und Winter merken schon bald, dass sie ein besseres Team sind, als sie zunächst dachten...
Das Buch ist einfach genial! Mit Ivy und Winter prallen zwei Charaktere aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ivy weiß, sich bequem durchs Leben zu mogeln und hat ihre Ambitionen, Größeres zu erreichen, irgendwann verloren. Dennoch ist sie recht pfiffig und zudem alles andere als auf den Mund gefallen, was Winter schnell feststellen muss - und was er bisher nicht gewohnt war. Während alle anderen respektvoll vor ihm kuschen, sagt Ivy freiheraus, was sie denkt. Ironie und Sarkasmus nicht ausgeschlossen. Dennoch merkt der karriereorientierte Ermittler recht schnell, was in seiner Praktikantin für Talente verborgen liegen. Und auch Ivy kitzelt so nach und nach eine sympathischere Variante von Winter hervor.
Ein sehr gelungener Einstieg die Serie um das gegensätzliche Ermittlerduo Ivy und Winter mit einem verzwickten, spannenden Fall ebenso wie jeder Menge Humor und flotten Sprüchen. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.06.2020
Graßhoff, Marie

Cyber Trips / Neon Birds Bd.2


sehr gut

KAMI und die Gegner der KI treten in den direkten Kampf
Wer bereits den ersten Band der Trilogie, "Neon Birds", gelesen hat, weiß, dass die Künstliche Intelligenz KAMI sich nun einen Wirtskörper gegönnt hat, um, mit weiteren Fähigkeiten ausgestattet, die restlichen Menschen des Planeten zu Moja umzuwandeln und den Planeten Erde von der "Krankheit Mensch" zu heilen. Während Luke und sein infizierter Freund Flover auf der Flucht sind und sich Hilfe bei Flovers Mutter, General Liza Moore, erhoffen, ist sich die Gruppe um Okijen Van Dire uneins, ob sie mit KAMI kommunizieren sollen - wovon Andra überzeugt ist - oder die KI doch lieber gleich vernichten. Auf der Suche nach einer Waffe, welche das Kryptonit für KAMI wäre, wird ihnen ein weiterer Major des Militärs an die Seite gestellt. Als die Situation eskaliert wird klar, dass das einstige Triumvirat des Weltrates, bestehend aus Liza Moore, Marshall Lloyd und Alaska Pershing, längst getrennte Wege geht. Und einige davon sind recht radikal...

"Sie sind so schwach. Aber scheinbar stark genug, um über ihre eigenen Fehler hinwegzusehen." [Zitat KAMI]

Auch der zweite Band bietet wieder ein paar interessante technische Raffinessen der Zukunft wie z. B. die Besonderheit der Flashtrains. Direkt an den ersten Band anschließend, erlebt man zum Einen die Flucht von Luke und Flover mit, während auf der anderen Seite Okijen, Andra und Byth gemeinsam mit Marshall Lloyd versuchen, an KAMI heranzukommen. Schlüsselfigur ist hierbei Andra, die glaubt, eine Verbundenheit zu KAMI zu spüren und versuchen möchte, mit der KI in Kontakt zu treten. Gleichzeitig bietet sie den entscheidenden Hinweis auf eine Waffe, mit welcher KAMI möglicherweise aufzuhalten wäre. In diesem Zuge kommt ein weiterer Charakter ins Spiel, der die Trilogie angenehm bereichert.
Sehr gefallen haben mir wieder die Kapitel aus KAMIs Sicht sowie die Einblicke in frühere Militärakten. Auch die Uneinigkeit in Okijens Gruppe, wie mit KAMI umgegangen werden soll, war recht gut dargestellt. Weniger gefiel mit der Part um Luke und Flover, deren Kapitel um deren Flucht sich manchmal arg in die Länge zogen. Ebenfalls missfiel mir die radikale Wendung, welche der Roman nach einiger Zeit nahm, welche sich darin äusserte, dass plötzlich einige Charaktere über besondere Fähigkeiten verfügen, während andere zu sehr radikalen Maßnahmen greifen. Das war wir stellenweise zu superlativ. Und leider vermisste ich zum Schluss die Rationalität der Künstlichen Intelligenz, was mich persönlich doch ziemlich enttäuschte.
Cyber Trips ist ein unterhaltsamer Mittelband der Trilogie um die Künstliche Intelligenz KAMI, der wieder interessante Ansätze verfolgt, jedoch stellenweise zu superlativ daherkommt und dadurch nicht ganz an Band 1 heranreicht.

Bewertung vom 27.05.2020
Winter, Emma

Crazy in Love / Weston High Bd.1


sehr gut

Liebes-Hin-und-her mit viel Kaffee und Cupcakes
Sasha hat einen großen Traum: In die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters treten und Medizin an der Yale University studieren. Dafür zieht sie für das letzte Highschool-Jahr aus Kalifornien zu ihren reichen Verwandten nach Boston, da ein Abschluss an der dortigen Upperclass-Schule ihr deutlich bessere Chancen bietet. Während ihre Tante sie mit offenen Armen empfängt, zeigen ihr Onkel sowie die Oma, direkte Verwandte ihres Vaters, ihr die eiskalte Schulter. Und ihre gleichaltrige Cheerleader-Cousine kommt ihr zunächst ebenso versnobt und arrogant vor wie der Rest der Mitschüler. Ohne groß Freundschaften zu schließen, stürzt sie sich also ins Lernen und ihren Nebenjob, frönt ihren Vorlieben Kaffee und Cupcakes - und verliebt sich ausgerechnet in die grünen Augen des Baseball-Stars Ben, Sohn einer reichen Familie und Frauenaufreißer schlechthin. Der Verstand sagt Sasha, dass Yale oberste Priorität hat. Aber das Herz...
Geschrieben ist die Story sowohl aus Sashas wie auch aus Bens Sicht. Sasha ist ein wenig nerdig, macht sich gerne für alles Listen, trinkt soviel Kaffee an einem Tag wie andere in der Woche und hat eine Vorliebe für Cupcakes. Zwar ist sie in vielen Dingen willensstark und auf ihre Art auch sehr sympathisch, dennoch konne ich nicht nachvollziehen, warum sie ausgerechnet einem Frauenaufreißer hinterherschwärmt, vor dem sie sogar explizit gewarnt wird. Nur wegen der grünen Augen? Ben selbst gehört einer der großen Bostoner Familien an, die die Karriere ihrer Kinder am liebsten von Beginn an durchplanen - und dem er sich zu widersetzen versucht. Bevor Sasha und Ben einander näher kommen, gibt es eine Vielzahl von Vorurteilen und Missverständnissen. Bis zu einem gewissen Punkt fand ich es ganz interessant, doch im Laufe der Story kam es wiederholt zu vorschnellen Schlussfolgerungen, Überreaktionen und entsprechend hausgemachtem Liebeskummer. Sashas Vorliebe für Kaffee und Cupcakes wurd mir auf Dauer zu sehr breitgetreten, ihr immenser Kaffeekonsum kam mir ebenso ungesund vor wie der Alkohol- und Drogenkonsum, welchen die Autorin unnötigerweise noch mit einbauen musste.
Die innere Zerrissenheit der beiden war von der Autorin recht gut dargestellt, allerdings machen die beiden sich durch ihr Verhalten lange Zeit unnötig alles viel zu schwer, wodurch sich die Handlung etwas in die Länge zieht. Da es ein Dreiteiler ist, endet Band 1 mit einem entsprechenden Cliffhanger.

Bewertung vom 25.05.2020
Stütze, Annett;Vorbach, Britta

Miezbert


ausgezeichnet

Hunger lässt Miezbert zum Miesbert werden
Ein wunderschönes Buch für die Kleinen zum Vorlesen und Entdecken. Kater Miezbert lässt sich von seinem Freund Piep dazu verleiten, ohne Frühstück raus zum Spielen zu gehen. Klar, die Freude, miteinander zu spielen, ist ansteckend, das versteht doch jedes Kind. Was Miezbert allerdings nicht versteht ist, warum seine Laune im Lauf des Tages immer mehr den Bach runtergeht. Auch seine Freunde wissen nicht, was los ist. Miezbert wird immer grummeliger, fühlt sich unwohl und wird zum regelrechten Miesbert, der seine schlechte Laune an seinen vielen Freunden auslässt. Bis sich endlich sein Magen meldet und Miezbert weiß, was los ist.
Das Buch ist ein wunderbares Thema für die Kleinen, die selbst oft nicht wissen, warum sie sich manchmal mies fühlen. Die Anzeichen, was der Hunger mit einem machen kann wie Frieren, Schwäche, Überreiztheit und schlechte Laune werden sehr gut dargestellt. Es kommen viele bekannte Tiere aus der Natur vor wie Hasen, Bär und Eichhörnchen, deren Mimik sehr gut erkennbar gezeichnet ist. Die Bilder sind detailverliebt, aber übersichtlich und der Text angenehm kurz und verständlich. Und natürlich hat Miezbert verständnisvolle Freunde, auch wenn er sie vor lauter Hunger erstmal angemotzt hat. Aber jetzt ist er ja schlauer und macht das nicht nochmal, oder?

Bewertung vom 25.05.2020
Schwab, V. E.

Vengeful - Die Rache ist mein / Vicious & Vengeful Bd.2


sehr gut

Nicht so spannend wie Band 1
Die Villains-Reihe geht in die zweite Runde. Neben Victor Vale, der nach seiner Wiederbelebung durch Sidney an gefährlichen Aussetzern leidet, und Eli Ever, der in einem Spezialgefängnis für ExtraOrdinäre hockt, tritt nun eine weitere, sehr mächtige EO auf den Plan. Marcella, einst die Gattin eines Mafiosos, überlebt den rücksichtslosen Mordversuch ihres Gatten und räumt anschließend in der Welt der Mafiabosse gewaltig auf. Und während Victor in erster Linie an sich selbst denkt und Eli weiterhin Pläne schmiedet, Victor zu besiegen, laufen die Fäden zu einem gewaltigen Showdown der drei mächtigen EOs zusammen.
Der zweite Band besteht wieder aus sehr vielen Zeitsprüngen, welche sich primär auf die letzten fünf Jahre nach Ende des ersten Bandes beziehen. Zusätzlich erfährt der Leser vieles aus Elis Vergangenheit, Ereignisse, welche ihn zu der Person machten, die er heute ist. Neben Marcella wird Vengeful noch durch einige weitere EOs und Nicht-EOs bereichert, mal schockierend, mal sympathisch und mal geheimnisvoll.
Auch wenn Marcella als wichtiger Charakter im Klappentext angekündigt wird, blieb sie für mein Empfinden doch erstaunlich blass, ebenso der Showdown. Das Hauptaugenmerk lag lange auf Victor, der mir durch sein Handeln diesmal deutlich unsympathischer war im Vergleich zum ersten Band. Ebenso verlor sich die Spannung stark in Victors Abschnitten. Hinzu kamen viele Rückblenden in Elis Vergangenheit, welche schon deutlich interessanter waren, auch wenn sie die eigentliche Handlung kaum vorabtrieben. Ebenfalls vermisste ich ein wenig mehr Aktionen von Sydney und Mitch, Victors Begleiter, welche die meiste Zeit eher nebenher liefen. Zudem häuften sich für meinen Geschmack am Schluss zuviele Unstimmigkeiten, welche das vorhandene Ende als solches erst ermöglichten. Das ließ mich etwas enttäuscht zurück. Wer jedoch genau liest, wird erkennen, dass sich die Autorin viele Möglichkeiten für den dritten Band offengelassen hat.
Für mich ein blutiger Band mit einigen Längen und Unstimmigkeiten sowie Charakteren, aus denen mehr herauszuholen gewesen wäre.