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Lesezauber_Zeilenreise
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Eggenstein-Leopoldshafen
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Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 749 Bewertungen
Bewertung vom 02.10.2020
Garner, Mary E.

Die letzten Zeilen / Das Buch der gelöschten Wörter Bd.3


ausgezeichnet

In diesem 3. Teil geht es richtig rasant zu. Man lernt noch viele weitere Buchfiguren kennen, wie z.B. Heathcliff aus Brontës Sturmhöhe (ich mag es SO sehr, wie er hier auftritt, einfach zu köstlich) und ach… so viele andere. Diese Mischung aus allen Protagonisten und wie diese zusammen agieren ist einfach umwerfend und ich war wieder völlig gefangen in der Geschichte. Die Reisen in die verschiedenen Buchwelten sind großartig und jedes Mal ein Erlebnis. Das Ende war daher für mich zwar wirklich perfekt gelöst und total nachvollziebar, aber dennoch herzzerreißend (diese Abschiedsszenen… was reimt sich auf Szenen? Tränen! Genau… und die liefen). Ich liebe die Charaktere alle heiß und innig (Hope, Rufus, Gwen, Lance, Oliver, und einfach ALLE) und bin wirklich wirklich wirklich traurig, dass mit diesem Buch die Seiten des „Buchs der ungelöschten Wörter“ nun endgültig zugeklappt werden. Wobei mir der Epilog mit Ezra ein winzigesklitzekleinesminibisschen Hoffnung macht… man wird ja nochmal träumen dürfen.

Für mich war diese Reihe hier wirklich eines, wenn nicht sogar DAS Bücher-Jahreshighlight! Für mich stimmte hier einfach alles: die Geschichte, die Charaktere, der Schreibstil und – ganz wichtig – das Gefühl, das alle drei Bücher während des Lesens in mir auslösten. Mittendrin in der Handlung, völlig gefesselt, immer am Lachen aber auch am Mitfiebern, manchmal traurig und zornig oder glücklich, aber immer voll dabei und Teil des Geschehens. Was will man als Leser mehr?!

Bewertung vom 01.10.2020
Giordano, Mario

Tante Poldi und die Früchte des Herrn / Tante Poldi Bd.2 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

NAMASTÉ LEBEN – UND JETZT LECKT´S MI ALLE AM ARSCH!

Nach dem letzten gelösten Mordfall fällt Poldi wieder in Schwermut zurück und möchte an ihrem ursprünglichen Plan anknüpfen, sich in Sizilien mit Meerblick gepflegt totzusaufen. Doch es kommt natürlich anders, da sie nun ja wieder einen Mord aufzuklären hat. Nicht nur den am Hund ihrer Freundin, sondern auch den an der Wahrsagerin Giuliana. Sie entdeckt die Leiche, als sie nach einer sehr weinumnebelten Nacht neben dem Winzer Avola erwacht, sich eigentlich an nichts erinnern kann (gepflegt totsaufen eben) und raus an die frische Luft zu einem Morgenspaziergang im Weinberg aufbricht. Gegen Montana´s Willen, mit dem sie ja eigentlich eine Beziehung hat (oder nicht? Oder doch – die zwei sind sich wohl selbst unschlüssig), ermittelt sie auf eigene Faust, spannt ihr Umfeld mit ein und gerät selbst in größte Gefahr.

Wie schon in Teil 1 flucht und charmeurt Poldi sich durch die Geschichte und ist wunderbar präsent. Auch jetzt erzählt sie ihre Erlebnisse ihrem Neffen, dem angehenden Schriftsteller, der sie oft besucht. Herrlich, die Gespräche zwischen den beiden. Man trifft alte Bekannte, aber auch neue Charaktere nehmen wichtige Rollen ein. Der Tod darf auch jetzt nicht fehlen und ich liebe die Zwistigkeiten, die Poldi mit ihm austrägt – so völlig unbeeindruckt, wie die bayerische Wuchtbrumme nun mal von nahezu allem ist.

Neben dem ganzen Amüsement kommt aber auch die Spannung nicht zu kurz – es ist schließlich ein Krimi. Zwar immer mit einem humorvollen Augenzwinkern, nichtsdestotrotz eben spannend mit diversen Wendungen und Überraschungen.

Der Sprecher Philipp Moog macht einen grandiosen Job. Jeder Figur verleiht er eine unverwechselbare Stimme und vor allem Poldis bayerisches Säuseln oder Gepolter (je nachdem, in welcher Stimmung sie gerade ist) ist phänomenal. Eine wahre Freude, ihm zuzuhören und durch seine tolle Interpretation noch tiefer in die ohnehin schon geniale Geschichte des Autors einzutauchen.

Bewertung vom 29.09.2020
Parry, Ambrose

Die Tinktur des Todes / Die Morde von Edinburgh Bd.1


ausgezeichnet

SEHR SPANNEND MIT INTERESSANTEN EINBLICKEN IN DIE DAMALIGE MEDIZIN

Dieser Kriminalroman spielt im 19. Jahrhundert in Edinburgh und hat die medizinischen Gepflogenheiten von damals als Hintergrund. Genau das macht das Buch auch so packend, weil hier nichts an den Haaren herbeigezogen ist. Man begleitet als Leser die Protagonisten bei diversen schwierigen Hausgeburten und bei der Sprechstunde in der Arztpraxis. Und natürlich gibt es da noch die Todesfälle! Sowohl Will Raven, der junge verschuldete Famulus (das entspricht in etwa dem heutigen Arzt im Praktikum), der eines der Mordopfer sehr gut kannte, als auch Sarah, das zu höherem berufene Hausmädchen von Dr. Simpson, wollen die Morde aufgeklärt wissen. Die beiden, die ja nun nicht dem selben Stand angehören, nähern sich im Laufe der Geschichte aneinander an, was sehr schön beschrieben ist und Spaß macht, mitzuerleben. Es gibt ein paar schöne Wendungen und wie gesagt: sehr interessantes medizinisches Hintergrundwissen, vor allem auch zu Äther und Chloroform. Die Spannung nahm immer mehr zu und ich war von der Geschichte sehr gefesselt.

Der Schreibstil ist lebendig und dem 19. Jahrhundert angepasst. So findet man sich in dieser Epoche sehr schnell heimisch, auch wenn man sich an die Schreibweise erst ein kleines bisschen gewöhnen muss. Die Charaktere hatte ich direkt vor Augen und die jeweiligen Schauplätze ebenfalls. Ich habe mir beim Lesen oft gedacht: „gut, dass diese Zeiten vorbei sind“… gerade bei den medizinischen Beschreibungen.

Da dieses Buch unter der Überschrift „Die Morde von Edinburgh I“ läuft, gehe ich davon aus, dass es also weitergeht. Und eins ist sicher: die Fortsetzung werde ich auf jeden Fall auch lesen.

Bewertung vom 25.09.2020
Shafak, Elif

Liane und das Land der Geschichten


gut

TOLLE IDEE, NICHT OPTIMAL UMGESETZT – ICH HABE MEHR ERWARTET

Eigentlich vergebe ich 2,5 Punkte – da halbe Punkte nicht möglich sind, runde ich auf 3 Punkte auf.

Liane ist ein sehr intelligentes, sensibles, emotionales und für ihr Alter sehr erwachsen wirkendes Mädchen. Sie ist eine Außenseiterin, oft einsam und auch allein gelassen von den Eltern, ohne Freunde oder sonstige soziale Kontakte. Lesen und Bücher sind ihr Lebensinhalt, in diese flüchtet sie sich nahezu ständig. Eines Tages findet sie in der Schulbibliothek einen kleinen, leuchtenden Globus. Und mit ihm beginnt das Abenteuer auf dem 8. Kontinent - dem Land der Geschichten.

Es dauert etwas mehr als die Hälfte des Buches, bevor das eigentliche Abenteuer zur Sprache kommt. Die erste Hälfte befasst sich nur mit Lianes Geschichte: ihrem Alleinsein, dem Gemobbtwerden, dem Ausgegrenztsein, ihrem trostlosen Familienleben (sie hat eigentlich nur dann Freude, wenn sie mit ihrem Vater den wöchentlichen Spaziergang macht) und ihrer Liebe für Bücher. An und für sich nicht schlimm, doch ist es nicht das, was ich von diesem Buch erwartet habe. Als es dann endlich losgeht, fühlt es sich für mich so an, als würde von nun an alles im Schweinsgalopp abgekaspert werden. Die Reise zum 8. Kontinent, die Zeit dort und die Prüfungen, die Liane und ihre beiden neuen, fremdartigen Freunde dort bestehen müssen werden leider sehr oberflächlich beschrieben. Man kann nicht eintauchen in das Land der Geschichten, weil der Aufbau das leider nicht hergibt. Es fühlt sich an wie Zeitraffer, als hätte man sich in der ersten Hälfte des Buches vertrödelt und müsste diese verlorene Zeit nun in der zweiten Hälfte wieder aufholen. Auch gefällt mir der Schreibstil nicht so wirklich. Er ist teils poetisch, ja, aber auch eher schwierig mit den hier sehr eindrücklich geschilderten Themen wie Mobbing und Einsamkeit. Wichtige Themen, keine Frage, doch hätte ich mir dann zum Ausgleich einen wirklich abenteuerlichen, spannenden und fesselnden Fortgang der Geschichte gewünscht. Der blieb leider aus, so dass das Ende dann irgendwie unbefriedigend war.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist kunterbunt und fantasievoll. Auch die Illustrationen im Buch sind hübsch und passend. Die Botschaft ("lest mehr, seid fantasievoller, seid kreativ und selbstbewusst,...) ist richtig und wichtig, wurde aber meiner Meinung nach nicht kindgerecht umgesetzt.

Das Buch wird als "Buch für bücherliebende Mädchen und Jungen" angepriesen. Ich glaube, das sollte man auch wirklich wörtlich nehmen. Denn dieses Buch ist nichts, um ein Kind zum Lesen zu bringen. Dafür ist der Schreibstil zu speziell. Dieses Buch setzt meiner Meinung nach voraus, dass das Kind schon längere Zeit sehr gerne liest. Leseanfänger werden sich mit der Geschichte eher schwertun. Meine Erwartung an das Buch wurde leider nicht erfüllt.

Bewertung vom 24.09.2020
Harper, Helen

Wilde Hexen / Hex Files Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nachdem Ivy und Raphael am Ende von Teil 1 ganz offensichtlich miteinander im Bett gelandet sind (dumm nur, wenn sie nicht mehr viel davon wissen... dieser Alkoholabsturz aber auch), begegnen sie sich jetzt ein bisschen befangen. Keiner will den anderen darauf ansprechen. Gut also, dass nun dieser neuerliche Fall das Talent der beiden Protagonisten erfordert. Diesmal geht es also zum Set einer magischen Gameshow. Die Dreharbeiten wurden durch einen grausamen Mord unterbrochen - diesen zu untersuchen ist nun also Aufgabe von Ivy (Undercover als "Mädchen für alles", später dann als Kandidatin der Serie) und Raphael (als Beobachter für den Zirkel).

Wie schon in Teil 1 sprüht dieses Buch nur so vor Witz und guter Laune. Ivy ist einfach die Allerbeste - ich liebe sie! Es ist unglaublich unterhaltsam, sie beim Recherchieren des Mordfalls zu begleiten, sowie sie in ihren emotionalen Wirrungen rund um Raphael zu erleben. Das Ende hat mich dann fast umgehauen - sehr schockierend. Aber da es einen 3. Teil geben wird, muss ich mir da sicher keine Sorgen um Ivy machen - hoffe ich.

Helen Harpers Schreibstil ist wunderbar leichtfüßig, locker und voller Witz und Humor, der voll auf meiner Linie liegt. Ich bin durch das Buch gerauscht, fühlte mich jederzeit bestens unterhalten und amüsiert, musste oft lachen und schmunzeln, war aber von der Story auch gefesselt. Ein gelungener Mix aus Komödie, Krimi, Fantasy und Romanze - sehr witzig und Lust machend auf mehr.

Bewertung vom 24.09.2020
Garner, Mary E.

Zwischen den Seiten / Das Buch der gelöschten Wörter Bd.2


ausgezeichnet

In diesem 2. Teil geht es nun also darum herauszufinden, wer der Kopf dieser finsteren Macht, der sog. Absorbierer ist und diesen möglichst unschädlich zu machen. Auf dem Weg dorthin durchwandern Hope und die anderen Protagonisten viele Bücherwelten und müssen sich gegen so manche Gefahr verteidigen. Nebenbei muss Hope sich auch noch um ihre kranke Mutter kümmern, die jedoch evtl. gar nicht krank, sondern vergiftet ist und sich über ihre Gefühle gegenüber Rufus, Kenan und Christian klarwerden.

Teil 2 dieser Bücherreihe geht nahtlos dort weiter, wo Teil 1 geendet hat. Und es geht auch genauso humorvoll, spannend, fesselnd und fantasievoll weiter. Es ist eine wahre Freude, in diese Welt einzutauchen (in die dieses Buches und in die verschiedenen Bücherwelten der Story) und ich konnte es schlicht nicht aus der Hand legen. Ich habe es in nahezu einem Rutsch weggesuchtet. Die Charaktere sind so lebendig, ich hatte das Gefühl, sie zu kennen und die Dinge gemeinsam mit ihnen zu erleben. Es ist immer ganz großes Kino, wenn ein Buch es schafft, mich wirklich in sich hineinzuziehen, mich das fühlen zu lassen, was die Charaktere fühlen, mich mit ihnen zu freuen, zu trauern, zu ängstigen, zu lachen und alles irgendwie hautnah mitzuerleben. Dieses Buch (wie auch Teil 1) hat genau das geschafft! Die Autorin beschreibt alles sehr lebendig und "fassbar", ihr Schreibstil ist so wunderbar locker und erfrischend und fesselnd von Anfang bis Ende. Hier liest man nicht nur, hier erlebt man mit!

Normalerweise kristallisieren sich bei Büchern immer ein oder zwei Protagonisten heraus, die mir ganz besonders gefallen und die mir ans Herz gewachsen sind. Hier sind es gleich ganz viele, weil alle wunderbar beschrieben sind: Hope, Rufus, Gwen, Lance, Oliver, Mrs. Gateway, M, Vivien (Hopes Mutter), Mick (Viviens Pfleger), Lassie, Hofhund, Dr. Faust,... ich kann gar kein Ende finden. Alle sind wichtig für die Geschichte und alle sind nun irgendwie Teil von mir. Toll, wenn ein Buch das schafft!
Für mich auf jeden Fall schon jetzt ein Jahres-Highlight; ebenso wie der 1. Band.

Teil 3 habe ich auch schon angefangen und bin - wie könnte es anders sein - völlig in dessen Bann gezogen.

Von Herzen und aus voller Überzeugung kommende volle Punktzahl für dieses Leseerlebnis. Ginge es nach mir, dürfte diese Reihe rund um Hope, Rufus und alle anderen niemals enden.

Bewertung vom 18.09.2020
Brown, Dan

Eine wilde Symphonie


ausgezeichnet

Dieses Kinderbuch hat es wirklich in sich! Es ist von vorne bis hinten einfach nur genial. Die wunderschönen Zeichnungen und die kurzen Gedichte zu jedem Tier mit dazugehöriger Lebensweisheit sind zauberhaft und richtig schön.

Die kleine Maus Maestro führt den Leser durch die Welt der Tiere im Wald, im Dschungel, auf dem Feld, im Meer und im Teich. Alle Tiere werden in Gedichtform vorgestellt und zu jedem gibt es dann noch eine kleine Botschaft/Lebensweisheit von Maestro dazu. Zum Beispiel die Katzen. Da heißt es in etwa: „Tollpatschige Kätzchen – Schnell von hier im Schwung nach dort, flugs vom Tisch zum Stuhl und fort. […] Doch auch wenn sie manchmal fallen, kein Problem, auf leisen Ballen, landen sanft sie, ohne Frage, bejammern keine Niederlage […]“. Die Botschaft dazu lautet dann: „Hinfallen gehört zum Leben dazu. Steh einfach wieder auf und versuch es noch mal“.

Die Zeichnungen sind allesamt sehr detailliert und bunt und es gibt unendlich viel zu entdecken. Auf jeder Seite ist eine kleine Biene versteckt – hier haben die ganz Kleinen ihren Spaß, diese zu finden. Außerdem sind ebenfalls auf allen Seiten Buchstaben eingestreut. Findet man alle und setzt sie zusammen, erhält man den Namen eines Instruments. Das ist besonders für die schon etwas größeren Kinder eine tolle Sache.

Untermalt wird das ganze wundervolle Buch dann von der App, die man sich herunterladen kann. Diese spielt zu jeder Tierart eine von Dan Brown selbst komponierte Musik. Diese ist mal schnell und lustig, mal anmutig und erhaben, doch immer wunderschön und perfekt zu dem jeweiligen Tier und seiner Geschichte passend. Da die App selbst nur Musik spielt und nicht etwa auch noch Bilder zeigt, kann man sich also voll auf das Buch konzentrieren und daneben dann die Musik dazu anhören.

Ein interaktives, unterhaltendes, buntes und wunderschönes Kinderbuch über mehrere Altersstufen hinweg. Es gibt viel zu entdecken und zu lernen und zu sehen und zu hören – ganz große Klasse!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2020
Adams, Lyssa Kay

Die Liebesroman-Mission / The Secret Book Club Bd.2


gut

Eigentlich vergebe ich für dieses Buch 3,5 Punkte – da das hier nicht geht, runde ich ab auf 3.

Wo es in Teil 1 noch um Gavin und Thea ging, sind nun also Mack und Thea´s Schwester Liv die Hauptfiguren. Liv – gewohnt kratzbürstig und zickig und abweisend – will ihren ehemaligen Chef, einen berühmten TV-Koch, der sexuellen Belästigung überführen. Er ist zwar nicht ihr gegenüber, aber gegen ihre Kolleginnen über Jahre hinweg übergriffig gewesen, was sie erst jetzt entdeckt hat. Sie möchte ihm das Handwerk legen und zwar mit allen Mitteln. Mack hilft ihr dabei – zunächst noch völlig gegen Liv´s Wunsch. Und: Mack hat es total erwischt. Er ist völlig in Liv verliebt, doch sie will davon nichts wissen.

Rein vom Lesevergnügen hat mir das Buch gut gefallen. Ich musste oft lachen, weil der Wortwitz, die Dialoge vor allem zwischen Mack und Liv, einfach super witzig sind. Auch ist die Handlung selbst – der Kampf gegen sexuelle Gewalt an Frauen – eine gut gewählte Story. Es geht hier nicht wie in Teil 1 nur um die Beziehung zwischen zwei Menschen, sondern um ein wichtiges Thema. Dazu kommen dann noch die Themen Vertrauen, Verlustängste und Kindheitstraumata. Hört sich bierernst an, ist es aber in diesem Buch tatsächlich nicht, da der Schreibstil sehr humorvoll und leicht ist. Schön ist meiner Meinung nach, dass das Buch nicht vollgestopft ist mit Sexszenen, wie es in Teil 1 noch sehr der Fall war. Ja, auch hier gibt es erotische Szenen, doch die halten sich in Grenzen.

Was mir gefehlt hat, war der „Secret Book Club“. Dieser kam so gut wie gar nicht vor, was ich echt schade finde, zumal er Titelgeber ist. Er wurde mal erwähnt, kurz angerissen, mehr aber auch nicht. Die Geschichte ist total vorhersehbar, es gibt quasi keine überraschenden Wendungen und es ist einfach – naja – sehr flach. Lustig, ja, das auf jeden Fall – aber eben sehr leichte/seichte Unterhaltung ohne Spannung oder Überraschung. Gut für mal schnell zwischendurch lesen ohne groß nachdenken zu müssen. Für den schnellen und leichten Genuss zwischendurch sozusagen.

Da mir dieses Buch besser gefallen hat, als Teil 1, bekommt es einen halben Punkt mehr, also 3,5 Punkte.

Bewertung vom 08.09.2020
Garner, Mary E.

Der erste Federstrich / Das Buch der gelöschten Wörter Bd.1


ausgezeichnet

Hope weiß erst gar nichts von ihrem magischen Talent, findet sich aber recht schnell in dieser neuen, magischen Welt zurecht. Sie schließt Freundschaft mit Gwen und Lance (Guinevere und Lancelot aus der Artus-Sage) und mit Lassie (ja, ganz richtig, der Hund). Sie trifft einen König und zwei besoffene Rehe (Bambi und sein Vater). Außerdem rettet sie einen Hofhund aus Graf Draculas Reich und wird von Anna Karenina eifersüchtig beäugt. Und natürlich muss zwischendurch dann auch noch immer wieder das Buch der gelöschten Wörter „reinigen“, um damit die Welt zu retten und herausfinden, wer hinter der dafür verantwortlichen Gruppe „Die Absorbierer“ steckt.

Was für ein überaus fantasievolles, wunderschönes und witziges Buch! Allein der Gedanke, in ein Buch hineinzureisen ist für jeden Lesebegeisterten doch DER Wunschtraum! Und so ist es auch bei mir. Ich bin durch dieses Buch förmlich geflogen, so viel Spaß hatte ich damit. Es steckt so viel Witz darin, ich musste wirklich oft schmunzeln und lachen. Dabei ist es aber auch super spannend, ein echter Pageturner und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz. Die einzelnen Charaktere sind detailliert beschrieben, dass man sie förmlich vor sich agieren sehen kann. Und auch die Beschreibungen der verschiedenen Landschaften sind so bildlich, dass man das Gefühl hat, vor Ort zu sein – oder doch zumindest direkt und sofort dort sein zu wollen! Alles drin also, was für mich ein gutes Buch ausmacht. So gut, dass ich mir, nachdem ich die letzte Seite gelesen und das Buch zugeklappt habe, direkt die beiden Folgebände bei meinem heimischen Buchhändler bestellt habe.
Die Kapitel sind nicht zu kurz und nicht zu lang, der Schreibstil wunderbar flüssig und fesselnd und ganz hinten im Buch findet man noch ein Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe der „Bücherwelt“ erklärt werden. Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und ich freue mich einfach tierisch darauf, die beiden Folgebände zu lesen. Von mir also eine ganz klare Lesempfehlung. Ein Wohlfühlbuch mit Suchtfaktor.