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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 869 Bewertungen
Bewertung vom 18.03.2020
Simmons, Jo

Hilfe, ich habe meinen Bruder im Internet getauscht!


ausgezeichnet

Jede*r mit Geschwistern wird die Idee genial finden, eine Internet-Tauschbörse für supernervige Geschwister.
Auch Jonny ist begeistert, denn sein großer Bruder Ted ist f ü r c h t e r l i c h.
Man kann sogar einen Fragebogen mit eigenen Interesse ausfüllen, damit auch wirklich der perfekte Tauschbruder gefunden wird.

Anfangs ist Jonny begeistert, doch nachdem er Bekanntschaft mit doch sehr merkwürdigen Tauschbrüdern gemacht hat (u. a. ein Meerjunge, ein Bruder, der sich wie ein Erdmännchen verhält und sogar ein echter Geist) kommen ihm langsam Zweifel...

Ja nun, was soll ich sagen, ich fand das Buch wie die Tauschbrüder: sehr merkwürdig. Mein Fall war es so gar nicht. Aber nachdem ich nicht Zielgruppe bin, ist das nebensächlich, denn das Kind war hin & weg.
"Das Buch ist super, es ist so richtig schön abgefahren, das mag ich. Und lustig und ungewöhnlich und unerwartet."

Na gut (-:

Bewertung vom 16.03.2020
Greve, Julia

Kann mein Herz nicht mal die Klappe halten?


sehr gut

Ich lese nicht so oft Liebesromane, hier hat mich gereizt, dass eben nicht das romantische Kennenlernen und der Beginn der großen Liebe das Thema sind, sondern die Zeit danach. Familie und Alltag statt Leidenschaft und Sonnenuntergänge.

Was soll ich sagen: besser kann man Familienleben nicht beschreiben. Die Buchfamilie besteht aus den Eltern (Nina und Steffen) und zwei Kindern und ich habe mich bei der superwitzigen Alltagsbeschreibung manchmal gefragt, ob die Autorin sich bei uns eingeschlichen hat. Das war so realistisch und dann noch so unterhaltsam geschrieben.

Mit dem Grundthema des Buches hatte ich dann ein klein wenig mein Problem, Ninas Mann hat einen ungewöhnlichen Vorschlag gemacht und Ninas Reaktionen waren für mich teilweise so gar nicht nachvollziehbar.
Nachdem ich aber die Charaktere als so real wahrgenommen habe, habe ich auch rationaleres Handeln erwartet (blöd, ich weiß, zum einen beim Thema Liebe wohl nicht das Adjektiv, das einem sofort einfällt, zum anderen ist es ja ein Roman).

Insgesamt aber bin ich sehr vom Schreibstil der Autorin begeistert und hoffe, sie bleibt dem Genre treu, ihr Erstlingswerk wartet schon hier schon auf mich.

Bewertung vom 14.03.2020
Filipenko, Sasha

Rote Kreuze


sehr gut

Sasha Filipenko erzählt uns die Geschichte Tatjanas:
Inzwischen ist sie 90 Jahre alt und sie hat Krieg und Stalin-Terror miterlebt und überlebt und will nun unbedingt ihre Lebensgeschichte erzählen. Da trifft es sich vorzüglich, dass gerade ein neuer Nachbar einzieht und ob er will oder nicht (er will nicht...), er muss sie sich anhören.

Tatjanas Geschichte ist schrecklich - ein Mann in Kriegsgefangenschaft, von der Tochter getrennt, "Umerziehungsstraflager" und dann noch fast lebenslang Gewissensbisse. Aber auch der junge Nachbar, Alexander, hat eine Geschichte zu erzählen.

Obwohl die Schicksale betroffen machen, sehr sogar, hat das Buch insbesondere anfangs eine eigenartige Distanz oder Emotionslosigkeit in der Erzählart. Das empfand ich die ersten Abschnitte sehr irritierend, aber rückblickend gar nicht negativ. Das Buch hätte ich sogar in den öffentlichen Verkehrsmitteln lesen können, ohne Mitfahrende wegen feuchter Augen zu irritieren.
Mit zunehmenden Buchfortschritt wurde jedoch auch meine Verbundenheit insbesondere mit Tatjana enger und mich hat ihre Geschichte dann auch immer mehr berührt.

Alexander blieb für mich jedoch eine eher blasse Figur, der Fokus der Geschichte liegt aber auch eindeutig auf Tatjana.
Von der unerwarteten Freundschaft, die die beiden laut Buchbeschreibung schließen, habe ich mir allerdings mehr erwartet, einen Pakt gegen das Vergessen, ja den haben sie letztendlich aber tatsächlich geschlossen.

Ich habe festgestellt, dass ich nicht besonders viel über den Stalin-Terror weiß und fand das Buch, das mit Originaldokumenten aufwartet, auch dahingehend sehr interessant.

Insgesamt ein Buch, das sich zu lesen lohnt.

Bewertung vom 07.03.2020
Abidi, Heike

Hilfe, ein Spiegelbill


ausgezeichnet

Silas verbringt die Ferien bei seiner Oma, da seine Eltern beruflich unterwegs sind. Oma hat ihn in einem Ferienprogramm angemeldet, davor gruselt sich Silas nun ziemlich, schließlich kennt er da kein einziges Kind.
Und dann erwacht sein Spiegelbild plötzlich zum Leben und ein großes und viele kleine Abenteuer beginnen...

An dem Buch mochte ich sehr, dass einmal ein zurückhaltender Junge die Hauptrolle spielt, man kann sich so wunderbar in Silas hineinversetzten, wenn man selbst etwas introvertierter ist. All das, was ihm so durch den Kopf geht, konnten wir so gut nachvollziehen.

Dann gibt es das Spiegelbild und das ist das Gegenteil - ein kleiner Draufgänger. Und eine tolle Oma, neue und alte Freunde, gefährliche Situationen, Missverständnisse - und ganz viel Spaß!

Neben Silas mochte ich Oma und den fiesen Oskar ja als Figuren auch sehr gerne, die Tochter den gewitzten Spiegelbild-Salis.

Auf die Frage, was ihr am besten gefallen hat, sagte die Tochter:
" Ich mag es total, dass es aus Silas Sicht erzählt wird (es wird aus der Ich-Perspektive geschildert, tatsächlich kann damit die Tochter immer am meisten anfangen) und dass es so lustig ist. Fünf Sterne!"

Dem ist nichts hinzuzufügen...

Bewertung vom 07.03.2020
Barry, Jessica

Freefall - Die Wahrheit ist dein Tod


ausgezeichnet

Ich mag die dtv premium Reihe schon alleine wegen der guten Lesbarkeit. Ausreichend große Schrift, guter Zeilenabstand, auch in fortgeschrittenerem Alter und bei schlechten Lichtverhältnissen noch gut lesbar.

Aber das wichtigere Kriterium ist natürlich der Inhalt, auch hier bin ich begeistert.
Auf dem Cover steht Thriller - aber eigentlich ist es mehr eine Mischung aus Mutter-Tochter-Beziehungsroman, Familiendrama und Thriller.
Kein Thriller, der einen atemlos durch das Buch hetzen lässt, die Spannung baut sich erst Seite um Seite auf.
Erzählt wird immer abwechselnd aus Sicht der Tochter und der Mutter, das hat mir hier sehr gut gefallen und sorgt für eine stetige Spannung.
Man weiß zwar gleich zu Beginn, dass Ally den Flugzugabsturz überlebt hat, ich hatte befürchtet, dass deshalb die Handlung uninteressant werden könnte, aber weit gefehlt.
Ich habe inzwischen einige Kritiken über das Buch gelesen, die die Vorhersehbarkeit der Handlung bemängeln - da bin ich dann wohl zu einfach gestrickt, für mich waren die Zusammenhänge tatsächlich nicht klar und ich war von der Auflösung überrascht, auch das Ende war ganz nach meinem Geschmack.

Für mich eine sehr gelungene Mischung aus verschiedenen Komponenten, wer ausschließlich einen atemberaubenden Thriller sucht, könnte unter Umständen enttäuscht sein und etwas Drive vermissen; wer sich aber mit der Kombination anfreunden kann, wird mit ausgezeichneter Unterhaltung belohnt.

Zum Abschluss noch einen schönen Satz aus dem Buch:
"Wie weit man auch weggeht, man trägt es immer in sich, tief in den Knochen. Zuhause."

Bewertung vom 06.03.2020
Skye, Emily

Die Rückkehr des siebten Clans / Die geheime Drachenschule Bd.3


ausgezeichnet

Inzwischen gibt es schon den dritten Band über die geheime Drachenschule und das Cover wird jedes Mal noch etwas schöner.
Die Geschichte entwickelt sich über die drei Bände, man kann zwar quereinsteigen, empfehlen würde ich es aber nicht (oder wie das Kind mir sagte: nein, dann ist es doch nicht mehr spannend, wenn du rückwärts liest, ich würde es in der richtigen Reihenfolge lesen).

Inzwischen ist das erste Schuljahr im Internat "Sieben Feuer" für die Freunde um Henry und Lucie fast vergangen und das Schuljahr hatte es in sich. Sie haben das Drachenorakel im Unterricht kennengelernt und Lucie hat eine besondere Begabung dafür. Aber warum ist sie seitdem so still und in sich gekehrt und will auf keinen Fall darüber reden?
Das ist nicht das einzige Rätselhafte, auch Anonymus, der gerettete Drache, hat immer noch keinen Reiter. Und dann ist da auch noch...

Die Reihe ist ein wunderbarer Einstieg in die phantasievolle Welt der Fantasyliteratur für junge Leser*innen ab neun Jahren.
Abenteuer, Drachen, Magie, auch dunkle Seiten, aber ohne zu gruselig oder brutal zu sein - und auch noch schöne Illustrationen.
Ja, eine sehr berühmte Internatsgeschichte mit auserwählten Kindern, einer besonderen Sportart usw. gibt es schon, die Reihe erinnert schon ein wenig daran, auch wenn das Kind das entrüstet von sich weist und sagt, das wäre überhaupt nicht vergleichbar...
Ist ja auch egal, denn wir mögen die Reihe um die geheime Drachenschule sehr und man bekommt keine Albträume davon.
Die Geschichte ist auch noch nicht fertigerzählt, so dass wir hoffentlich noch viele weitere Abenteuer mit den Freunden erleben können.

Für Kinder, die Fantasy mögen und für HP noch zu jung sind eine dicke fette Buchempfehlung!

Bewertung vom 06.03.2020
Höfler, Stefanie

Helsin Apelsin und der Spinner


ausgezeichnet

Helsin hat einen ungewöhnlichen Namen, woher der kommt, erfährt man im Buch.
Sie ist ein sehr fröhliches Mädchen mit jeder Menge Energie. So viel, dass sie immer wie ein Flummi hüpfen muss. Und diese Energie verwandelt Helsin manchmal, genau genommen ziemlich oft, in einen sehr, sehr wütendes Rumpelstilzchen.
Gut, dass Helsin eine verständnisvolle Lehrerin hat, tolle Eltern und den aller-allerbesten Freund.
Das eingespielte Gefüge kommt allerdings gehörig durcheinander, als plötzlich ein Neuer in die Klasse kommt.

Das Buch schildert einfühlsam, aber auch lustig, wie es sich anfühlt, wenn so eine Wut-Attacke plötzlich zu brodeln beginnt und ganz schnell ausbricht. Und warum man auch den aller-allerbesten Eltern manchmal einfach nicht erklären kann, warum Dinge plötzlich so fürchterlich schieflaufen. Und wie das ist mit Freundschaft, aber auch mit Eifersucht.

Diese Kindersicht der Dinge ist tatsächlich sehr aufschlussreich, gerade auch für Erwachsene. Das ist eine der großen Stärken des Buches, man kann in Helsins Perspektive schlüpfen und versteht urplötzlich, warum manches für ein Kind eben gar nicht geht, was uns Erwachsene doch so völlig einfach erscheint. Ganz, ganz wunderbar geschrieben.

Dazu ist es aber auch witzig, abenteuerlich und ab und an gibt es lustige Zeichnungen, die Helsin perfekt zeichnen.

Ein Buch für Groß & Klein, Mädchen und Jungs, Rumpelstilzchen und Prinzessinnen. Große Buchliebe meinerseits.

Bewertung vom 04.03.2020
Burton, Jessie

Die Geheimnisse meiner Mutter


ausgezeichnet

Rose wächst allein bei ihrem Vater auf, ihre Mutter Elise verschwand, als sie noch ein Baby war und niemand weiß, was mit ihr geschehen ist.
Wirklich niemand? Als Rose schon Mitte 30 ist, erfährt sie, dass ihre Mutter damals mit einer berühmten Autorin zusammen war und diese Elise auch zuletzt gesehen hat, bevor sie verschwand.
Rose will es nun endlich wissen - was geschah damals?

Was sich hier in meiner Einleitung fast wie ein Krimi liest, ist ein Roman über Familie, Freundschaft, Liebe, Mutterschaft und der Sehnsucht nach Identität und Herkunftsklarheit.

Sehr einfühlsam und fesselnd geschrieben, die überwiegend weiblichen Figuren so ausformuliert, dass man sie fast persönlich zu kennen scheint.

Ich mag das Buch sehr, es hat mich berührt und unterhalten gleichermaßen, es ist nicht aufdringlich und trotzdem spannend und hat ein für mich richtig rundes, perfekt zum Buch passendes Ende.

Bewertung vom 26.02.2020
Szillat, Antje

Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle / Eddie Fox Bd.1


ausgezeichnet

In rundum schönes Kinderbuch, wir sind hin und weg!

Zauberhafte magische Tiere, ein mutiges und fröhliches Mädchen sowie der sehr nette, wenn auch etwas hasenpfötige Geist Eddie, sie alle tummeln sich jetzt in Stormy Castle.

Auch wenn es schon ein wenig spukt in Stormy Castle, das Buch ist nicht wirklich gruselig, sondern lustig und natürlich auch ein klein wenig spannend und somit auch für ängstlichere Kinder gut geeignet. Eine wirklich schöne Kombi.

Unser Favorit ist die kleine und kurzsichtige Fledermaus Tilla, die eine tolle Freundin ist und für viele Lacher sorgt, wenn sie wieder mal gegen irgendetwas rumst (auch wenn das schon ein wenig fies ist).

Die Illustrationen sind sehr niedlich und passen perfekt zum Buch, auch wenn der Stil schon sehr dem eines anderen bekannten Kinderbuchs entspricht. Magische Wesen zeichnen kann die Illustratorin eben einfach sehr gut.

Empfohlen wird es ab acht Jahren, das passt gut zum selber lesen, zum Vorlesen geht es schon gut ab sechs Jahren, da es nicht gruselig ist, es bringt aber auch Zehnjährigen noch großen Lesespass, ohne zu kindlich zu sein.

Hoffentlich gibt es bald das nächste Abenteuer, wir können es kaum erwarten.

Bewertung vom 21.02.2020
Hermanson, Marie

Der Sommer, in dem Einstein verschwand


sehr gut

Die wilden 20er Jahre, diesmal aus schwedischer Sicht beleuchtet.
Ein Roman, ein wenig wie die schwedische Sommerfrische, dann aber wiederum auch sehr ernst, denn in den 20ern bekam man schon eine Ahnung von den folgenden, ganz dunklen Jahren.

Aber von vorne: Einstein muss nach Göteburg reisen, denn nur wenn er dort einen Vortrag hält, bekommt er auch das Preisgeld für den Nobelpreis. Aber er kommt nicht wie geplant an...

Die Autorin schreibt locker und leicht, ohne jedoch einen kitschigen Roman vorzulegen. Sie lässt uns in die Zeit der Göteburger Jubiläumsausstellung schnuppern, in das Leben der "Neuen Frau" , das Polizisten-Dasein und in das Leben der armen Bevölkerung - und sogar in das eines kleinen störrischen Esels.

Die vielen Perspektiven machten das Buch spannend - und natürlich Albert Einstein.
Anhand historischer Fakten schrieb die Autorin einen fiktiven Roman und im Anhang erläutert sie dann, was belegt ist und was schriftstellerische Freiheit, auch das hat mir gut gefallen.

Man kann sich schon vorstellen, dass es so hätte sein können.

Ja, ein schönes Buch, das mir vergnügliche und auch etwas nachdenkliche Lesestunden geschenkt hat.