Benutzer
Benutzername: 
Azyria Sun

Bewertungen

Insgesamt 687 Bewertungen
Bewertung vom 21.03.2021
Suiter Clarke, Amy

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden


gut

Ein Buch wie ein Sturm: Es fängt sacht an und endet in einem tosenden Hurricane

Worum geht’s?
True-Crime-Podcasterin Elle Castillo berichtet über den berüchtigten Countdown-Killer, der in den 90er Jahren Frauen entführt und ermordet hat. Dabei ging er nach dem immer gleichen Schema und den Zahlen 3, 7 und 21 vor. Was hat es damit auf sich? Was steckt hinter den Zahlen? Und hat er wirklich aufgehört zu morden? Als ein weiteres Mädchen entführt wird, ist plötzlich alles wieder aktuell: Setzt der Killer seinen schrecklichen Countdown fort? Und warum wird der Fall für Elle plötzlich so persönlich?

Meine Meinung:
„Der Countdown-Killer“ ist das Thriller-Debüt von Amy Suiter Clarke und ich muss sagen: Die Idee gefällt mir wirklich gut. Die Autorin hat eine lebendige und mitreißende Sprache. Die Schreibweise aus unterschiedlichen Sichten gefällt mir gut und auch die Unterscheidung der Kapitel in Podcast und „real life“ – das kenne ich bislang nur von einer weiteren Autorin: Von Jenny Blackhurst aus „Das Gift deiner Lügen“. Bei „Der Countdown-Killer“ allerdings vom Kontext her komplett anders. Man erfährt über die Vergangenheit des Killers, erfährt die Hintergründe und die Fortschritte, bis Podcast und Gegenwart gleichauf sind. Am Anfang steigt die Autorin allerdings sehr langsam in die Geschichte ein und die Story ist eher seicht, ab der Mitte ist dann eine unterschwellige Spannung fühlbar, aber erst im letzten Drittel nimmt das Buch so richtig Fahrt auf – bis zum fulminanten Showdown am Ende.

Elle, die Hauptprotagonistin, hat es sich zum Ziel gesetzt, in ihrem True-Crime-Podcast über Cold Cases zu sprechen und hat dadurch schon einige Fälle lösen können. In dem Buch behandelt sie den Fall des Countdown-Killers und die Autorin hat hier einige geniale Plot-Twists drauf, die man als LeserIn nicht vermutet hätte. Elle selbst ist empathisch, sympathisch und arbeitet oft gemeinsam mit ihrem Mann Martín zusammen, der sie voll unterstützt. Er arbeitet als Rechtsmediziner und die beiden sind ein schönes Paar. Ein Paar, das leider kinderlos ist, aber das sich respektiert, die zeitintensive Arbeit des anderen toleriert und unterstützt, das sich liebt und gegenseitig Kraft gibt – ich hoffe, dass es weitere Teile gibt, in denen Elle ermittelt – unterstützt von ihrem Mann.

Besonders gekonnt fand ich, wie die Autorin die Gefühle der Opfer dargestellt hat – absolut eindrucksvoll und lebendig! Auch die Plot-Twists am Ende haben wir gut gefallen und die Erzählung aus unterschiedlichen Sichten – auch der des Killers. Wobei ich sagen muss: Das hätte ich mir schon weiter vorne im Buch gewünscht, dann wäre deutlich früher Spannung aufgebaut worden. So war mir das Buch am Anfang doch etwas zu seicht und hatte nicht viel mit einem Thriller zu tun – eher mit einem guten Kriminalroman. Aber das Ende war dann wieder genial, rasant und turbulent und sehr gelungen! Ich werde auf jeden Fall weitere Bücher von der Autorin lesen!

Fazit:
Der Debüt-Thriller „Der Countdown Killer“ von Amy Suiter Clarke ist ein Buch, das auf außergewöhnliche Weise die Story um einen Serienkiller aufbaut und hierbei aus unterschiedlichen Perspektiven sowie auch anhand eines Podcast besteht. Allerdings hätte ich mir z.B. die Sicht des Killers schon weiter vorne in der Geschichte gewünscht. So hatte das Buch am Anfang einige Längen und ließ an Spannung vermissen. Am Ende gab es dann jedoch einen rasanten finalen Showdown, der mich entschädigt hat. Ich habe zwar einige offene Fragen am Ende und es gab für mich ein paar Ungereimtheiten – dennoch ein gelungenes erstes Werk und ich werde die Autorin definitiv im Auge behalten!

3 Sterne von mir für dieses gute erste Buch und ich freue mich auf weitere Titel von Amy Suiter Clarke – vielleicht wieder mit Elle, Martín und den anderen!

Bewertung vom 18.03.2021
Etzold, Veit

Höllenkind / Clara Vidalis Bd.8 (eBook, ePUB)


gut

Eine rasante Reise nach Italien, eine blutende Braut, Spannung – aber kann er mit den Vorgängern mithalten?

Worum geht’s?
Eine Braut bricht am Tag ihrer Hochzeit blutend zusammen. Clara Vidalis, die mit ihrer Freundin Sofie in Florenz ist, wird vom Vatikan zu diesem Fall hinzugezogen. Steckt wirklich der Teufel hinter diesem diabolischen Tod? Oder hat es etwas mit der Verbindung der alten Familien Visconti und Sforza zu tun? Gemeinsam mit Commendatore Adami versucht Clara, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Meine Meinung:
„Höllenkind“ von Veit Etzold ist der 8. Teil der Thriller-Serie um Clara Vidalis. Ich muss sagen, dass ich die Vorgänger alle verschlungen habe – aber dieser Teil lässt mich ein bisschen zwiegespalten zurück. Es beginnt spannend und auch zwischendurch kommen immer wieder rasante Szenen. Es ist gut zu lesen. Es ist gut recherchiert, lebendig geschrieben und der Autor hält auch grausige Details nicht zurück – wenn ihr also schwache Nerven habt, lasst nachts besser das Licht an.

Clara Vidalis und ihr Mann McDeath sind beide wieder in Topform. Die beiden sind sympathisch. Clara, die fitte Powerfrau, die auch kleine Dinge bemerkt. McDeath, der ein bisschen ein Horror-Nerd ist und über alle möglichen und unmöglichen Dinge den Tod und Todesarten in der Geschichte betreffend, Bescheid weiß. Sie ergänzen sich perfekt und sind einfach ein Powerpaar, das hoffentlich noch viele weitere Fälle gemeinsam lösen wird.

Auch Adami ist eher sympathisch. Er holt Clara zu dem Fall hinzu, ermittelt mit ihr gemeinsam, aber obwohl er eine große Rolle in dem Buch hat, scheint er nicht wirklich greifbar – was wohl auch so sein soll… aber ich möchte nicht spoilern – das müsst ihr schon selbst lesen.

Auch die Geschichte an sich gefällt mir gut. Erst hatte ich Bedenken, dass der durch Dan Brown hervorgerufene Rom-Thriller-Hype dieses Buch hätte langatmig machen können, aber es gehört nicht zu dieser Kategorie, sondern hat ein ganz neues Thema. Obwohl es mir gut gefallen hat und auch der Fall mitreißend war, hat mir doch etwas gefehlt. Das Höllenkind selbst – dessen Geschichte hätte noch etwas vertieft werden können. Auch die Szene mit Il Mostro, Clara und McDeath war für mich etwas kurz und nicht richtig greifbar. Über den Wolf hätte ich gerne mehr gelesen. Und am Ende hat mir der Showdown gefehlt. Ich hatte mich – wie soll ich es am besten beschreiben… etwas um das Ende betrogen gefühlt, das trifft es vielleicht ganz gut. Es hört auf und – ja, eigentlich ist alles noch offen und man wird nur mit ein paar Erklärungen abgefertigt. Spannend und sinnvoll – aber irgendwie ein bisschen unbefriedigend. Insgesamt ein gut zu lesendes und auch spannendes Buch, das aber mit seinen Vorgängern leider nicht ganz mithalten kann.

Fazit:
„Höllenkind“ von Veit Etzold ist der 8. Teil der Clara-Vidalis-Reihe. Diesmal führt uns der Autor nach Rom. Das Buch ist lebendig und bildhaft beschrieben. Es wird nicht mit grausigen und blutigen Szenen gegeizt, die krass aber auch absolut eindrucksvoll waren. Auch die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Dennoch hat mich das Buch etwas zwiespältig zurückgelassen und in meinen Augen steht es deutlich hinter den Vorgängern zurück. Obwohl es durchaus mitreißend war, war ich vom Ende doch etwas unbefriedigt, hier hätte ich mir mehr gewünscht. Und auch bei den Szenen dazwischen und die Geschichte des Höllenkinds selbst – da hätte ich gerne mehr dazu gelesen.

Von mir daher gute 3 Punkte und ich freue mich definitiv auf den nächsten Band!

Bewertung vom 15.03.2021
Blunck, Timo

Die Optimistin


ausgezeichnet

Alles stimmt, aber nichts ist wahr - lustig, spannend und unglaublich phantasievoll

Worum geht’s?
Toygar soll zwangsverheiratet werden, um die Schulden seines Vaters zu begleichen. Doch am Tag der Hochzeit flüchtet er und findet Unterschlupf bei der 80jährigen Charlotte. Diese beginnt, ihm aus ihrem Leben zu erzählen – aber ist wirklich alles wahr, oder hat die Optimistin einfach ein bisschen zu viel Phantasie?

Meine Meinung:
„Die Optimistin“ von Timo Blunck ist ein wirklich phantasievolles Buch. Zuerst: Das Cover – die Frau mit dem Blumenstrauß vor dem Kopf, hinter dem alles Mögliche versteckt sein kann – ist ein absoluter Hingucker. Die unterschiedlichen Schrifttypen, die die Gegenwart von der Vergangenheit unterscheiden und die dicken Zwischensätze, die einen Orts- oder Sichtwechsel zeigen, sind sehr gelungen. Auch die Sprache, in der Timo Blunck schreibt, ist genial. Einfach, aber blumig und lebendig. Die Szenen, die er beschreibt, die Personen – einfach der Hammer!

Charlotte selbst ist eine außergewöhnliche Frau. Sie sieht in allem das Gute. Sie ist herzlich und sympathisch und wer möchte sie nicht zur Großmutter haben? Aber sind ihre Geschichten wirklich wahr? Hat sie wirklich so ein ungewöhnliches Leben geführt? Der Autor erzählt ihr Leben von einem Teenager bis hin in die Gegenwart. Ihr Leben ist schillernd, sie lernt Stars und Sternchen kennen, hat angeblich in den wilden 1960er Jahren eine Affäre mit allen möglichen Showgrößen, die bei ihr ein- und ausgehen. Nur ihr Ehemann – der ist eindeutig homosexuell. Oder denkt sich Charlotte das alles nur aus?

Auch Toygar, der vor seiner Zwangshochzeit flüchtet, ist ein sympathischer Mann. Ein Mann der Tiefgang hat. Der noch auf der Suche nach sich selbst und der Liebe ist. Und der ein unheimliches Wissen über Musik, Filme und Literatur hat. Bei Charlotte lernt er auch Miriam – Charlottes angebliche Tochter – kennen. Miriam, die Krankenschwester ist und sich herzlich um die alte Frau kümmert.

Die Geschichte selbst habe ich verschlungen. Teilweise war es fast ein bisschen zu übertrieben, etwas over the top. Dennoch wollte man einfach immer mehr wissen. Die Darstellung der damaligen Zeit. Die diversen Kennenlernen, die Reisen, die Beziehungen untereinander, die Anekdoten – selten habe ich ein so phantasievolles Buch gelesen. Und selbst am Ende bleibt die Frage: Hat Charlotte das alles erfunden? Oder ist nicht doch ein Körnchen Wahrheit darin?

Fazit:
„Die Optimistin“ von Timo Blunck ist ein unheimlich buntes, schillerndes und phantasievolles Buch. Die Protagonisten sind einem durchweg sympathisch – selbst die unsympathischen. Die 80jährige Charlotte erzählt aus ihrem Leben, ihrem außergewöhnlichen Leben, indem sie Stars und Sternchen kennengelernt hat. Indem sie Dinge erlebt hat, die man sich in seinen wildesten Träumen nicht ausmalen kann – woher hat der Autor nur diese Ideen? Fast möchte man sagen: Welche Pillen hat er genommen – die möchte ich auch… Und bis zum Ende weiß man nicht: Erzählt Charlotte die Wahrheit oder schmückt sie ihr Leben einfach phantasievoll aus?

5 Sterne von mir für dieses schillernden Strauß aus Phantasie und Humor!

Bewertung vom 14.03.2021
Kaufmann, Claudia

Das Fräulein mit dem karierten Koffer


ausgezeichnet

Claudia Kaufmann lässt die 1960er auferstehen – emotional, spannend und überaus lebendig

Worum geht’s?
München 1964: Die 19jährige Sabine verliebt sich unsterblich in Michael, den Sohn einer reichen Familie. Ihr Glück scheint vollkommen – doch dann wird sie ungewollt schwanger. Michael verschwindet und Sabine stehe alleine da – verlassen von ihrer großen Liebe, verstoßen von der Gesellschaft und ihrer Familie. Ohne Wohnung, ohne Job und ohne Zukunft.

Meine Meinung:
In Ihrem Buch „Das Fräulein mit dem karierten Koffer“ erweckt Claudia Kaufmann die 1960er zu neuem Leben. Eindrucksvoll schildert sie das Leben der Frauen in dieser Zeit, insbesondere der Mütter unehelicher Kinder. Wie sie von der Gesellschaft verstoßen wurden, wie schwer sie es hatten. Doch nicht nur dies wird von der Autorin äußerst eindrucksvoll thematisiert, sie lässt auch die Stellung der Homosexuellen mit einfließen. Die ehelichen Verhältnisse. Die Macht der Männer über ihre Frauen. Der Kampf der jungen Generation um Gleichberechtigung und auch die Verfolgung der „Kriegsverbrecher“ aus der Nazizeit. All das stellt sie unglaublich bildhaft dar. Das Buch ist emotional. Es ist spannend. Es ist mitreißend und unglaublich eindrucksvoll.

Die Hauptprotagonistin Sabine ist eine Frau aus einfachen Verhältnissen. Sie wird im Laufe des Buches von einer eher schüchternen, traditionell erzogenen Frau zu einer starken und selbstbewussten Persönlichkeit, die sich behauptet. Die für sich und ihre Tochter Andrea kämpft. Und die sich gegen die damals noch von Männern bestimmte Gesellschaft durchsetzt. Die Entwicklung ist sehr beeindruckend und ich hätte gerne noch viel mehr, viele intensiver und viel ausführlicher über sie gelesen.

Ihre Mutter Brigitte ist noch von der alten Schule. Sie kann nicht aus ihrer Haut heraus und beugt sich den gesellschaftlichen Zwängen. Sie war mir nicht direkt unsympathisch, sie hat mir eher einfach nur leidgetan. Anders als Anne, Holger, Alexander und all die anderen, die Sabine auf ihrem Weg ins neue Selbstbewusstsein kennengelernt hat. Die gute Freunde geworden sind zu ihr gehalten haben und sie zu ihnen. Sehr beeindruckend fand ich auch die Schilderungen über Holgers Gefühlschaos, als er als Zeuge vor Gericht aussagen musste und zurück in die Zeit katapultiert wurde, als er als homosexueller im KZ war.

Überhaupt konnte ich das Buch keine Sekunde aus der Hand legen. Die Protagonisten sind mir ans Herz gewachsen. Das Buch beginnt in der Gegenwart mit Sabine, ihrer Tochter Andrea und ihrer Enkelin Lilly und führt über die Vergangenheit auch wieder zurück in die Gegenwart. Ein schöner runder Abschluss. Eine Familie mit drei starken Frauen, die sich zwar immer mal wieder zusammenraufen mussten, aber zueinander gehalten haben. Die eine Familie und eine Einheit bilden und füreinander da sind. Ein wunderschöner Abschluss einer unglaublichen Lebensreise, und es war schön, diese starken Persönlichkeiten „kennenlernen“ zu dürfen.

Fazit:
„Das Fräulein mit dem karierten Koffer“ von Claudia Kaufmann nimmt die LeserInnen mit auf eine unglaubliche Reise ins München der 1960er Jahre. Gemeinsam mit Sabine erleben wir ihre Kämpfe, ihre Entwicklung von einem ruhigen Teenager zu einer selbstbewussten und starken Frau, die zusammen mit ihren Freunden ihr Leben bestreitet – trotz der Steine, die ihr von der Gesellschaft in den Weg gelegt wurden. Ein absolut beeindruckendes Werk, das die gesellschaftlichen und geschichtlichen Begebenheiten nicht lebendiger hätte machen können. Ich habe das Buch nicht nur gelesen, sondern es hat mich zurückversetzt in eine Zeit, in der ich noch nicht geboren war.

5 Sterne von mir für diese beeindruckende Geschichte!

Bewertung vom 13.03.2021
Klass, David

Klima


ausgezeichnet

Ein genialer, packender Thriller und ein Terrorist, der gleichzeitig zum Idol vieler wird

Worum geht’s?
Das FBI fandet nach einem Umweltterroristen, der als „Green Man“ bekannt ist. Tom Smith, ein junger Datenanalyst beim FBI, nimmt ebenfalls seine Spur auf. Eine Spur aus Zerstörung und Tod. Aber Green Man scheint mit seinen Anschlägen das Ziel zu verfolgen, die Welt zu einem besseren Platz zu machen. Was steckt wirklich hinter ihm? Ein skrupelloser Attentäter oder ein Mann mit einem grünen Herzen?

Meine Meinung:
„Klima – Deine Zeit läuft ab“ von David Klass ist ein Thriller der Extraklasse. Allein das Cover ist schon ein Hingucker – die Farben, das zum Thermometer stilisierte „I“ in Klima. Und auch das Buch selbst – der Schreibstil ist mitreißend und bildhaft. Die Beschreibung der Landschaften, der Anschläge, der Protagonisten – selten sieht man alles so direkt vor sich. Und auch der Aufbau der Geschichte: Der Autor versteht es, mit der Phantasie seiner LeserInnen zu spielen. Obwohl man Green Man von Anfang an kennt, schafft er es gekonnt, eine unheimliche Spannung aufzubauen und gegen Ende diese sogar noch ansteigen zu lassen. Der Showdown am Ende – einfach genial.

Green Man ist kein Terrorist, wie er im Buche steht. Er ist einem irgendwo sympathisch. Einerseits hat man Angst vor dem nächsten Anschlag, auf der anderen Seite fiebert man aber auch mit Green Man mit, dass er nicht geschnappt wird, dass er in Sicherheit kommt und es für ihn ein gutes Ende nimmt. Selben war mir der böse Junge so ans Herz gewachsen, wie in diesem Buch. Man kann ihn irgendwie verstehen…

Selbst Tom, der auf der Seite der Guten kämpft, ist hin- und hergerissen. Einerseits verachtet er Green Man wegen der Opfer - die Kinder, die Familien - die bei den Anschlägen ihr Leben lassen mussten. Andererseits steht er aber auch hinter ihm, seiner Mission und seiner Botschaft. Tom ist ein brillanter Ermittler. Intelligent, nerdig, gerissen – auch er ist einem von Anfang an sympathisch. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, riskiert viel, bleibt aber immer höflich und respektvoll. Auch Brennan, sein Chef, gefällt mir gut. Ein bäriger Kauz, der ihm wegen seines Vaters eine Chance gibt und aber auch das Potenzial in Tom sieht. Er wird fast ein bisschen zu Toms Mentor – wenn nicht sogar zu einer Vaterfigur für ihn.

Die Seiten flogen nur so dahin. Man hat mit Green Man mitgefiebert. Man hat mit Tom mitgefiebert. Der Aufbau der Ermittlungen, die Darstellung der Attentate, der Verfolgungsjagt – einfach der Hammer! Ich habe zuvor noch nie von dem Autor gehört, aber er hat mich mit diesem Buch überzeugt. Die technischen Möglichkeiten, die er beschrieben hat. Die kurzen Ausflüge in die Umweltproblematik. Aktuell, spannend, mitreißend. Besonders der Showdown am Ende – man kam nicht zum Atemholen!

Fazit:
„Klima – deine Zeit läuft ab“ von David Klass ist ein Thriller der Extraklasse. Bildhaft und mitreißend baut der Autor ein spannendes Szenario nach dem anderen auf. Es ist rasant, es ist erschreckend, es ist aktuell und es regt die Phantasie an. Die Protagonisten – egal, auch welcher Seite sie stehen – sind einem sympathisch. Tom aber auch Green Man – vor allem letzteren. Man sympathisiert mit ihm, obwohl man seine Taten gleichzeitig irgendwo verachtet. Und obwohl man von Anfang an weiß, wer hinter den Taten steckt, reißt die Spannung nicht ab.

Ein rasantes und überzeugendes Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte. 5 Punkte von mir für dieses spannungsgeladene, überraschende Werk!

Bewertung vom 13.03.2021
Drews, Christine

Freiflug


sehr gut

Der spannende Kampf zweier Frauen um Gleichberechtigung

Worum geht’s?
Rita Maiburg bewirbt sich bei der Lufthansa als Pilotin – und wird abgelehnt. Der Grund dafür: Sie ist eine Frau. Mit diesem Argument möchte sich Rita nicht abspeisen lassen und wendet sich an die Anwältin Katharina Berner, die in ihrem Auftrag Klage gegen die Lufthansa und ihre Haupteigentümerin, die BRD, einreichen soll.

Meine Meinung:
„Freiflug“ von Christine Drews ist ein Roman, der auf der wahren Geschichte von Rita Maiburg, der ersten Linienflugkapitänin der Welt basiert. Auf der Suche nach weiblichen Straßennamen ist die Autorin auf die Geschichte von Rita aufmerksam geworden und hat anhand von Zeitungsberichten etc. versucht, in einer Mischung aus Fiktion und Realität die Geschichte wiederaufleben zu lassen. Dies ist ihr mehr als gut gelungen. Das Buch ist spannend, informativ, mitreißend und gibt den LeserInnen einen unglaublichen Eindruck in das Leben der Frauen in den 1960er und 70er Jahren. Ihre Schriftsprache ist dabei sehr bildhaft. Auch schwierige juristische Fragen bringt sie klar verständlich herüber. Nicht nur der Kamp von Rita findet dabei ihre Aufmerksamkeit, sondern auch die Reformierung des Scheidungsrechts und der Schuldfrage. Der Kampf der Frauen um einen Studienplatz. Und die Autorin gibt uns auch einen spannenden Ausflug in den Bereich der Drogenkriminalität, der psychiatrischen Einrichtungen und ein paar Rückblicke in die Kriegszeit.

Rita Maiburg, die Hauptprotagonistin, ist eine spannende Persönlichkeit. Sie ist gerade mal Anfang 20, hat schon eine fertige Pilotenausbildung, die sie sich mit Hilfe ihrer Eltern finanziert hat und versucht, in ihrem Traumberuf Fuß zu fassen. Sie ist stark, selbstbewusst und weiß was sie will! Umso mehr hat mich das Ende erschreckt – warum, das müssen die LeserInnen selbst erleben.

Dann Katharine Berner, die Anwältin. Die mit Bestnoten ihr Studium abschließt. Versucht, sich in einer Männerdomäne durchzusetzen und sich schließlich selbstständig macht. Die nicht immer den Rückhalt ihrer Familie hat, den man sich wünschen würde. Eigentlich ist sie die Hauptperson in diesem Buch. Nicht nur ihr beruflicher Werdegang, auch ihre persönliche Geschichte und ihre Familiengeschichte sind mehr als interessant!

Das ist auch das einzige, was für mich ein bisschen negativ an dem Buch war, dass die eigentliche Hauptprotagonistin doch etwas zu kurz kam. Ich hätte gerne mehr über Rita erfahren. Über den Prozess. Nicht nur die Schlussplädoyers, auch den Prozess selbst hätte ich gerne miterlebt. Aber nichtsdestotrotz hat mich das Buch begeistert. Es war spannend. Es war mitreißend. Ich habe auf interessante Art viel über das Leben der Frauen in dieser Zeit erfahren. Ihrem Kampf um Gleichberechtigung. Und ein bisschen Liebe ist auch dabei. Ein Buch, das leider viel zu früh zu Ende war!

Fazit:
„Freiflug“ von Christine Drews ist ein Buch über den Kampf von Rita Maiburg, in einer Männerdomäne, nämlich als Linienflugkapitänin, Fuß zu fassen. Nicht nur ihr Kampf zusammen mit Katharina wird hierbei beschrieben, sondern auch das Leben in der Zeit im Allgemeinen. Die Autorin hat die vielen Änderungen, denen diese Zeit unterworfen war, für mich sehr lebendig und eindrucksvoll herübergebracht und hat die perfekte Mischung aus Fiktion und Realität aus ein bisschen Spannung, ein bisschen Liebe, ein bisschen Historik, Unterhaltung und Information gefunden. Leider war das Buch viel zu schnell fertiggelesen.

4 Sterne von mir für dieses wunderbare Werk um das Leben und die Entwicklung in den 1960er und 70er Jahre!

Bewertung vom 11.03.2021
Elsberg, Marc

Der Fall des Präsidenten


ausgezeichnet

Dieses Buch toppt sogar Black Out – spannend, mitreißend und einfach nur genial!

Worum geht’s?
Der Ex-Präsident der USA wird in Griechenland festgenommen. Er soll sich vor dem ICC wegen Kriegsverbrechen verantworten. Doch zunächst muss ein griechisches Gericht den ehemaligen Präsidenten überstellen. Im Hintergrund arbeiten Geheimdienste daran, alles zu verhindern. Mit Drohungen, Anschlägen, Erpressungen – wer wird am Ende siegen?

Meine Meinung:
„Der Fall des Präsidenten“ von Marc Elsberg ist ein Buch, das ich wirklich verschlungen habe. Ich war schon von „Black Out“ begeistert, weil es so gut recherchiert war, politisch und technisch aktuell und eine mögliche Realität dargestellt hat. „Gier“, sein letztes Buch, hatte mich dann etwas enttäuscht – aber diese Enttäuschung wurde mehr als wett gemacht. Auch das vorliegende Buch ist sehr gut recherchiert. Elsberg führt uns ein in die Tätigkeit des ICC (International Criminal Court). Er bringt dessen Tätigkeit, einen Prozess vor griechischen Gerichten mit ein ebenso wie die vielen neuen technischen Möglichkeiten, die bei der Überwachung und Verfolgung eingesetzt werden können. Zudem zeigt er, wie Staaten sich gegenseitig geschickt manipulieren können – sei es durch Sanktionen oder „zufälliges“ Versetzen von Kriegsschiffen.

Und all dies baut er ein in einen Thriller, der aktuell ist, spannend ist, rasant ist. Dana, die als Kind aus Sarajevo nach Deutschland geflüchtet ist und jetzt als Anwältin für den ICC arbeitet, ist eine der Hauptprotagonisten. Sie ist eine starke Frau, zielstrebig, empathisch. Eine Frau, die ein Vorbild für viele sein könnte. Gemeinsam mit Vassilios, einem griechischen Anwalt, vertritt sie den ICC vor den griechischen Gerichten. Auch Vassilios ist ein einmaliger Charakter. Ein typischer Dandy, heller Anzug, Sonnenbrille, Hut – wie aus dem Bilderbuch. Der aber hoch intelligent ist, weiß was er tut und immer ein schmunzeln in den Augen hat. Und ab und an gerne die Regeln ein bisschen biegt und sein „eigenes Ding“ dreht. Alex und seine Kumpels, die allesamt technisch versiert sind und Dana unterstützen – eine tolle Truppe von der man gerne Teil wäre. Und der Präsident, Douglas Turner mit der Singsangstimme… D.T…. – ein Schelm, wer böses dabei denkt

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2021
Patterson, James

Justice / Alex Cross Bd.22


ausgezeichnet

Des beste Alex Cross bislang – mitreißend, spannend und emotional!

Worum geht’s?
Als sein Cousin des Mordes angeklagt wird, kehrt Alex Cross zurück in seine Geburtsstadt. Er versucht, die Unschuld seines Cousins zu beweisen und gerät dabei auf die Fährte eines Drogenkartells, die bis weit in die Reihen der dortigen Justiz führt. Und nicht nur das – auch seine Vergangenheit holt ihn ein und er wird mit Tatsachen konfrontiert, die er so nie erwartet hätte.

Meine Meinung:
„Justice“ von James Patterson ist der 22. Teil der Thrillerserie um Detective Alex Cross. Und obwohl viele Reihen nach einigen Teilen an Spannung verlieren muss ich sagen, dass es hier genau umgekehrt ist. Mit diesem Band hat James Patterson sich nochmals selbst übertroffen. Das Buch ist noch rasanter, noch emotionaler und in Bezug auf Alex Cross noch persönlicher, als die Teile davor. Patterson nimmt uns mit auf die Ermittlungen, nicht nur in einem Fall, der Alex in seine Vergangenheit führt und seine komplette Gegenwart und sein Leben verändert, sondern auch in den Fall eines schizophrenen (?) Serienmörders, der mehrere Frauen auf dem Gewissen hat.

Alex Cross ist dabei wieder der geniale Ermittler, gewiefte Kämpfer und liebende Familienvater und Ehemann, wie wir ihn kennen und lieben. Gemeinsam mit seiner Frau Bree löst er seinen nächsten Fall. Und nebenbei spielt auch seine Familie wieder eine große Rolle. Nana Mama, Ali und Jannie – ich finde es schön, dass sie in die Teile mit einbezogen werden. Durch die Darstellung seiner Familie wächst einem Alex noch mehr ans Herz und wird noch sympathischer, da man das Gefühl hat, ein Freund ermittelt. Alex ist genial und nicht unnahbar, sondern gleichzeitig der nette Kerl von nebenan.

Und auch seine Familie in seiner Geburtsstadt lernen wir kennen. Parallel dazu Drummond, den er auf der Suche nach den Spuren seines Vaters kennenlernt und mit dem er gemeinsam einen weiteren Mord löst. Ein Fall, der eigentlich ein eigener Teil hätte sein können und absolut kurios, außergewöhnlich und spannend ist und in den ich gerne noch tiefer eingetaucht wäre! Dann erleben wir den Gerichtsprozess mit, in dem Alex‘ Cousin Stefan angeklagt ist und durch seine Nichte Naomi vertreten wird. Auch die Szenen im Gerichtssaal sind beschrieben, als wäre man mit dabei in den Reihen der Zuschauer.

Und der Showdown am Ende: Einfach unglaublich! Es wird noch spannender, noch rasanter – und ergreifend emotional. Mit einem solchen Ende, mit solchen Verwicklungen und diesen Offenbarungen hätte ich niemals gerechnet! Ich habe bis zum Schluss mitgefiebert und konnte das Buch am Ende gar nicht mehr aus der Hand legen! Ich hoffe, es wird noch sehr viele weitere Bücher mit und um Alex Cross geben!

Fazit:
„Justice“ von James Patterson ist ein Meisterwerk an Spannung und Emotionen. Mitreißend, rasant und mit unglaublich vielen Twists erlebt man mit Alex gemeinsam seinen nächsten Fall – der m.E. die vorhergehenden Teile noch toppt, was fast nicht möglich erscheint. Alex Cross ist einer der beeindruckendsten Protagonisten in der Thrillerszene und dieses Buch war so spannend und hatte ein so unerwartetes, rasantes und extrem Emotionales Ende – ich möchte sofort das nächste Buch lesen, um zu wissen, wie es mit Alex, seiner Familie und den uns bislang noch nicht bekannten Verbrechern weitergeht.

5 Sterne von mir für dieses mehr als gelungene Buch!

Bewertung vom 04.03.2021
Falk, Rita

Guglhupfgeschwader / Franz Eberhofer Bd.10


gut

Ein typischer Eberhofer, der leider diesmal ein paar Längen hat

Worum geht’s?
Der Lotto-Otto hat Spielschulden und wird erpresst. Er sucht Hilfe bei Eberhofer. Kurz darauf fliegt der Lotto-Laden in die Luft und in dem abgebrannten Laden wird eine Leiche gefunden. Rudi und Eberhofer ermitteln und die Ermittlungen führen sie nach Tschechien und sogar in die Ränge der eigenen Polizei.

Meine Meinung:
Mit „Guglhupfgeschwader“ von Rita Falk erlebt der inzwischen auch aus dem Kino bekannte Kommissar Eberhofer sein 10jähriges Jubiläum. Es ist wieder ein Provinzkrimi, wie wir ihn von Rita Falk gewohnt sind. Mit viel Humor und etwas Spannung lässt sie uns mit Eberhofer gemeinsam in seinem 10. Fall ermitteln. Dabei bringt sie ein bisschen fränkisches Mundwerk mit ein und das Buch liest sich locker von Anfang bis Ende. Allerdings hat es immer wieder ein paar Längen und konnte mich daher nicht ganz so überzeugen, wie seine Vorgänger. So richtig wollte dann doch keine Spannung aufkommen.

Eberhofer ist auch in diesem Teil wie wir ihn kennen und mögen – oder auch nicht mögen. Ein bisschen Zoff und Vertragen mit Susi, ein bisschen freundschaftliches Ärgern mit seinen Kumpels auf dem Dorf. Bissle Zoff mit dem Bürgermeister. Eigentlich gerät er auf mehr oder weniger freundschaftliche Weise mit allen aneinander. Er hat halt eine etwas barsche Art an sich. Ungewohnter weise ist er diesmal sehr nett zu Leopold. Und auch mit Rudi ist es ein emotionales Auf und Ab.

Auch der Rudi ist, wie wir ihn bereits kennen. Bringt sich ein, hat gute Ideen, ist ein guter Ermittler und aber auch immer ein bisschen ein Mimöschen.

Alles in allem ein guter 10. Teil, auch wenn mir die anderen Bücher der Reihe besser gefallen haben. Die Oma vom Franz mit ihrer bärbeißigen Art und die allen immer vors Schienbein tritt oder die Wange schlotzt kommt mir hier etwas zu kurz. Mit ihr ist es immer lustig. Dennoch ein gutes Buch, das zwar nicht zu den besseren ihrer Serie gehört, aber ich werde mir dennoch sicherlich auch den nächsten Teil holen.

Fazit:
„Guglhupfgeschwader“ von Rita Falks ist Eberhofers Jubiläumsfall. Seit 10 Jahren ermittelt er nun. Das Buch ist in gewohnter Manier ein bisschen lustig, ein bisschen spannend und sehr kurzweilig. Allerdings fehlt mir hier die Oma etwas, die hier eher im Hintergrund dabei ist. Und auch inhaltlich und vom Schreibstil steht das Buch etwas hinter seinen Vorgängern zurück.

Dennoch ein solides Buch und gute 3 Sterne von mir.

Bewertung vom 28.02.2021
Geraghty, Ciara

Das Leben ist zu kurz für irgendwann


ausgezeichnet

Eine bezaubernde Geschichte über den Mut zu leben, den Mut zu sterben und die Kraft der Freundschaft

„Ich habe gegeben. Ich habe genommen. Ich fühle Liebe. Ich fühle mich geliebt“ (S. 356)

Worum geht’s?
Iris ist an MS erkrankt und beschließt, in einer Sterbeklinik in der Schweiz ihr Leben zu beenden, solange es noch lebenswert ist. Als ihre beste Freundin Terry davon erfährt, setzt sie sich mit ihrem dementen Vater ins Auto, um ihre Freundin auf ihrer letzten Reise zu begleiten und in der Hoffnung, sie von ihrer Entscheidung abbringen zu können.

Meine Meinung:
„Das Leben ist zu kurz für Irgendwann“ von Ciara Geraghty ist ein umwerfendes Buch, das zu Herzen geht! Der britische Humor, pragmatisch und gerade deshalb so zum Schmunzeln, und die Emotionen, welche die Autorin in diesem Buch vereint, schaffen ein wunderschönes Bild. Die LeserInnen sind nicht nur stille Beobachter, sondern begeben sich mit Iris, Terry und Eugene auf die Reise. Eine Reise durch England über Frankreich und bis in die Schweiz. Man erlebt mit ihnen die schönen Höhepunkte der Reise, fühlt mit ihnen den Schmerz. Man lacht und weint mit ihnen. Und bis zum Ende hofft man mit Terry, dass sich alles doch noch zum Guten wendet.

Die Protagonisten sind einmalig. Iris, die an MS erkrankt ist. Gezeichnet von der Krankheit und den Schüben, die immer wiederkommen, ist sie dennoch ein starker und lebensfroher Mensch, der mit seiner Ausstrahlung andere Menschen in den Bann ziehen und für Freude und Begeisterung sorgen kann. Terry, die uneigennützig sofort für ihre Freundin da ist. Die eigentlich eher vorsichtige und ängstliche Mutter und Ehefrau, die sich selbstlos um ihren dementen Vater kümmert und die im Lauf der Geschichte ihren Mut findet. Ihre Ängste überwindet. Selbstbewusstsein entwickelt und sich schließlich selbst verwirklicht, ohne die Menschen, die ihr wichtig sind, im Stich zu lassen.

Auch Eugene, der demente Vater von Terry, ist eindrucksvoll beschrieben. Unglaublich bildhaft stellt Ciara Geraghty ihn und seine Krankheit dar. Wie schwierig diese Krankheit für Angehörige und Bekannte ist. Und umso beeindruckender, wie Terry sich um ihn kümmert und auch Iris mit seiner Krankheit umgeht. Wieviel Liebe beide ihm entgegenbringen, ohne auch nur einmal sich selbst zu bemitleiden. So selbstverständlich sollte das immer sein!

Und auch die Dinge, welche die drei auf ihrer Reise erleben, die Menschen, denen sie begegnen – ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das so emotionsgeladen ist und so zu Herzen geht, wie die Geschichte von Iris, Terry und Eugene!

Fazit:
„Das Leben ist zu kurz für Irgendwann“ von Ciara Geraghty ist ein Buch, das zu Herzen geht. Ein Buch, das man nicht nur liest sondern erlebt. Eine beeindruckende Geschichte über Liebe, Mut und Freundschaft und darüber, was diese drei Dinge alles bewirken können. Ein Buch, bei dem man lachen muss und weinen muss. Ein Buch, das mich tief bewegt und beeindruckt hat.

5 Sterne von mir für diese Buch voller Emotionen und Eindrücke!