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Rebecca1120
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Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 976 Bewertungen
Bewertung vom 16.05.2021
Buderath, Paul

Dein böses Herz (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein Toter ohne Herz, zu diesem Tatort wird Sandra Rehbein, Leiterin der Mordkommission, gerufen. Doch der Fall wird noch bizarrer, denn die Ehefrau des Opfers erhält zeitgleich per Post ein Video, das ihren Mann beim Sex mit einer anderen Frau zeigt. Es bleibt auch nicht bei diesem einen Toten.
Ja, die Geschichte hat es in sich. Dabei bleibt der Leser recht lange im Unklaren darüber, was hinter diesen bestialischen Morden steckt. Hauptkommissarin Rehbein erkennt zwar recht schnell, was die Opfer verbindet und ahnt auch wer die nächsten Opfer sein könnten, aber wer hinter den Morden stecken könnte bleibt unklar. Gleichzeitig deckt sie aber auch ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit auf. Das liest sich alles sehr spannend und wird noch angeheizt durch die Frage, wer ist von solch religiösen Wahn befallen? Denn immer wieder werden kleinere Kapitel mit Einblicken in die kranken Gedanken des Täters gewährt, ohne dass man erraten könnte, wer es ist. Der Krimi ist darum in meinen Augen recht spannend geschrieben. Gut hat mir auch gefallen, wie Ronny Schäfer, Sandras Kollege, immer wieder stichelt und es zu regelrechten Schlagabtauschen zwischen den beiden kommt. Das gibt der Geschichte zusätzlichen Pep. Jetzt kommt noch ein aber. Mit der Arbeitsweise von Sandra, gut sie ist alleinerziehende Mutter, konnte ich an einigen Stellen nichts anfangen. Wenn Druck bei der Aufklärung herrscht, kann man doch als Chefin nicht einfach stundenweise nach Hause fahren und dringende Arbeit delegieren!?
Insgesamt betrachtet erhält der Krimi von mir 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 12.05.2021
Jensen, Svea

Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2


ausgezeichnet

Nun ist es endlich amtlich: Anna Wagner kann in St. Peter-Ording bleiben und an Vermisstenfällen arbeiten. In diesem 2. Teil hat sie sich einen 15 Jahre zurückliegenden Fall ausgesucht, den sie nochmal aufrollen will. Vor 15 Jahren verschwand der damals neunjährige Florian während einer Klassenfahrt aus dem Jugendheim. Bald stellt Anna fest, dass die damaligen Untersuchungen alles andere als akribisch durchgeführt und festgehalten wurden. Noch ahnt sie nicht, dass sie bei ihren Ermittlungen sehr viel Staub aufwirbeln wird…
Auch dieser Fall hat mir wieder ausnahmslos gut gefallen. Annas Hartnäckigkeit, aber auch ihr Feingefühl beim Umgang mit den Kollegen und Zeugen haben mich für sie eingenommen. Sie ist eine tolle Ermittlerin. Dabei ist dieser Fall, der seine Kreise bis in die damalige Ermittlertruppe zieht, diesmal wieder sehr spannend und damit auch kurzweilig. Auch im zweiten Band runden die privaten Probleme von Anna und Hendrik Norberg diesen Krimi ab. Beim Lesen habe ich mich gefragt, wie lange will Hendriks ehemaliger Chef, Pieter Johannsen, der nun wegen Gesundheitsproblemen in Pension geschickt wird, noch seinen Groll gegenüber Hendrik schüren und ausleben.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

Bewertung vom 12.05.2021
Baldvinsson, Karin

Das Mädchen im Nordwind


ausgezeichnet

Luise ist 17 Jahre und hat als Kaufmannstochter in Lüneburg ein behütetes Leben. Durch ihren Bruder lernt sie den Isländer Jònas kennen, der mit ihm zusammen in Berlin studiert. Sie verliebt sich sofort in ihn, aber diese Liebe wird auf eine harte Probe gestellt. Denn Luise Familie ist jüdisch und mit der Machtausweitung der Nazis wird ihr Leben und Auskommen immer schwieriger…
Die Autorin hat die Geschichte in zwei Zeitebenen geschrieben. Im Jetzt (2019) lernt man Sofie Berger kennen, die sich gerade von ihrem Freund getrennt hat und darum per Work and Travel in Island eine dreimonatige Auszeit nehmen will. Ja und hier findet sie durch Zufall Luises Aufzeichnungen, die diese für ihren Sohn festgehalten hat. Sofie ist nicht nur neugierig auf Luises Geschichte, nein sie ist auch beharrlich daran interessiert diese bewegende Geschichte auch Hannes, Luises Sohn, und seiner Familie zu vermitteln. Keine leichte Aufgabe, wenn da auch noch die Liebe mit ins Spiel kommt.
Mir hat es gut gefallen, wie die Autorin die Herzlichkeit der Isländer, die Einzigartigkeit der dortigen Natur vermittelt hat. Es hat mich neugierig auf dieses Land gemacht. Die beiden Schicksale >Sofies und Luises< haben mich gleichermaßen berührt. Die Autorin vermittelt so einfühlsam das Denken und Fühlen der Personen, so dass sich der Leser wunderbar in die Sorgen und Nöte hineindenken und mitfühlen kann. Am stärksten beeindruckt hat mich Jònas mit seiner positiven Lebenseinstellung. Sein Leitsatz „wir finden eine Lösung“. Ein sehr unterhaltsames Buch, dem ich gerne 5 Lese-Sterne gebe.

Bewertung vom 06.05.2021
Golz, Manuela

Sturmvögel


ausgezeichnet

Emmy wird Anfang des 20. Jahrhunderts auf einer kleinen Nordseeinsel geboren. Ihr Leben ist karg und arbeitsreich. Der Vater verdient als Walfänger gerade so viel um die Familie durchzubringen. Als auch er eingezogen wird, muss Emmy die Schule verlassen und mit für den Unterhalt sorgen. Als dann auch noch ihre Mutter stirbt, werden die Kinder auseinandergerissen und Emmy geht nach Berlin als Dienstmädchen. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht.
Denn im Buch lernt man dann den Lebensweg von Emmy Stück für Stück kennen. Dabei wechselt die Autorin immer wieder zwischen der Gegenwart >Emmy ist ja bereits mehr als 90 Jahre alt< und den Rückblenden. Gerade diese Rückblenden haben mich gefangen genommen. Geben sie doch ein so anschauliches Bild von der entbehrungsreichen Kindheit und Emmys erster Verliebtheit. Immer wieder blitzt in der Geschichte Emmys Humor hervor, ein Humor, der ihr geholfen hat ihr Leben zu meistern. Auf der anderen Seite hat aber auch ihr Vater etwas Wichtiges mitgegeben: wenn alles schief geht, setzen wir uns erst einmal hin und denken an etwas Schönes. Darin hat sie in meinen Augen ihr inneres Gleichgewicht gefunden. Rückblickend war sie mit ihrem Leben zufrieden und auch glücklich. So habe ich es beim Lesen jedenfalls empfunden. Ich empfehle dieses Buch 100%ig weiter und gebe 5 wohlverdiente Lese-Sterne

Bewertung vom 04.05.2021
Landsteiner, Anika

So wie du mich kennst


gut

Mich hatte die Leseprobe neugierig gemacht. Eine junge Frau (Karla) die die Urne ihrer kleinen Schwester aus Amerika in ihre fränkische Heimat bringt. Beide Schwestern waren zu Lebzeiten eng verbunden und darum fühlt sich Karla nun, da ihre 2. Hälfte für immer fehlt, sehr einsam, auch das Trauern fällt ihr schwer. Sie hofft diesen Verlust in Amerika, wo sie die Wohnung ihrer Schwester auflösen will, verarbeiten zu können…
Die Geschichte wird aus zwei Sichten erzählt. Die beiden Schwestern wechseln sich immer ab. Gut gefallen hat mir am Anfang, als Karla ihre jüngere Schwester in groben Zügen, aber nicht weniger aussagekräftig, dem Leser vorstellt. Doch danach werden die Ausführungen in meinen Augen leider sehr ausschweifend. Da verliert sich die Geschichte in Nebensächlichkeiten, was mir die Freunde am Lesen gedämpft hat. Auch die Beschreibungen zu Karlas innerer Pein über den Verlust wird so oft wie wortgewaltig ausgeführt, dass ich mich gefragt habe, kommt da noch was? Was will die Autorin mir vermitteln? Ich bin irgendwie mit der Geschichte nicht warm geworden. Darum gebe ich auch nur 2,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 03.05.2021
Eyssen, Remy

Verhängnisvolles Lavandou / Leon Ritter Bd.7


sehr gut

Dr. Leon Ritter und seine Lebenspartnerin Capitaine Morell genießen die langsam wärmer werdenden Temperaturen in Le Levandou. Doch damit ist Schluss als eines Morgens ein toter Junge am Strand angespült wird. Die Leiche ist in einem Plastiksack verschnürt. Leons Untersuchung ergibt, dass der Junge Spuren von Misshandlung und Missbrauch aufweist und aus dem nördlichen Afrika stammt. Ein Flüchtlingskind???
Bei diesen einen Mord wird es in diesem Buch nicht bleiben und doch hat mir dieser Teil der Reihe um den Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter nicht so gut wie die bisherigen Bände gefallen. Ich kann nicht mal genau sagen warum. Vielleicht, weil die Kindsmorde in meinen Augen zu kurz kamen und ich Leons Schlussfolgerungen auf den Mörder nicht ganz nachvollziehen konnte. Irgendwie war das in meinen Augen nicht ganz „rund“. Dafür haben mich aber wieder Leons anschaulich beschriebenen Besuche im örtlichen Cafè, dem Ort wo er alles Neue erfahren kann, wo er seine FAZ liest und wo er Entspannung findet. Auch seine Probleme mit Capitaine Zerner, dem er pathologisch zuarbeiten soll und bei dem Leon regelmäßig auf Unwillen trifft, wenn er seine Theorien darlegt, fand ich wieder sehr unterhaltsam. Das wirkt auf mich immer wieder erfrischend, lebensnah und lebendig. Von mir erhält der 7. Teil 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 29.04.2021
Kliewe, Karen

Feuchtes Grab: Ostsee / Ein Fall für Journalistin Arnold Bd.2


ausgezeichnet

Lotte, Denni und Ann sind Jugendfreundinnen. Leider haben sich ihrer Wege wegen Studium und Berufsausbildung getrennt. Der Kontakt ist nur noch sehr locker. Doch dann erfährt Ann, dass Denni ermordet wurde und nichts hält sie mehr. Sie will Dennis Mutter in dieser schweren Zeit unterstutzen. Als angehende Journalistin stellt sie aber auch Fragen, unternimmt eigene Recherchen und dringt immer tiefer in die Hintergründe zu diesem Mordfall vor. Das Ganze hat die Autorin so spannend verpackt, auch die Irrwege, die Ann bei der Suche nach dem Mörder geht, dass ich dieses Buch kaum zur Seite legen konnte. Diese junge Frau, die aufgrund eines traumatischen Ereignisses in Rerik noch immer unter Panikattacken leidet, ist so beharrlich, so erfindungsreich um an Informationen zu kommen, aber auch sehr mutig. Ich habe die Lesezeit mit ihr genossen und werde garantiert den ersten Teil auch noch lesen.
Für diesen spannenden Krimi gibt’s von mir 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.04.2021
Langenbach, Clara

Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1


sehr gut

Emma lebt mit ihren Eltern in Straßburg. Sie hat einen Traum – sie will studieren. Doch ihre dominante, an Etikette und alten Werten hängende Mutter Käthe sieht für Emma nur eine Zukunft: einen reichen, angesehenen Mann heiraten. Liebe ist da nebensächlich.
Bei so kontroversen Ansichten und Zielen ist Ärger vorprogrammiert.
Die sicher dem damaligen Frauenbild entsprechende Meinung der Mutter zur Zukunft ihrer Tochter gelingt es der Autorin sehr gut zu vermitteln. Und auch der Wissendurst von Emma kommt gut zum Ausdruck. Dabei hat es mich gewundert, welch zielführende Vorschläge Emma sowohl ihrer Liebe >Carl Seidel< als auch dessen Freund Antoine Dupont in ausweglosen Situationen gibt. Allerdings habe ich es der Autorin nicht ganz abgenommen, dass eine junge Frau, die in so einem konservativen Elternhaus, noch dazu mit so einer traurigen Vaterfigur, aufgewachsen ist und mit ihrem damaligen Bildungsniveau zu solch beeindruckenden Ideen fähig ist.
Zentrale Stelle um Wissensdurst zu stillen, gut gemeinte Ratschläge einzuholen und auch Ruhepol bildet die Buchhandlung. Sein Inhaber ist für mich der Schlüssel für Emmas weitere Entwicklung. Eine Seele von Mensch, mit so viel Empathie – ich habe ihn geliebt. Insgesamt habe ich mich gut mit dem ersten Teil der Senfblütensaga unterhalten gefühlt und gebe darum gerne 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 18.04.2021
Freitag, Kathleen

Das Haus des Leuchtturmwärters


ausgezeichnet

1992 kehrt Franziska (genannt Franzi) an den Ort ihrer Kindheit zurück – zum Anwesen des Leuchtturms von Lüstrow, wo ihr Vater als Leuchtturmwärter tätig war. An diese Zeit ihrer Kindheit erinnert sie sich noch gern zurück und hofft nun hier die Ruhe zu finden, um ihren nächsten Roman zu schreiben. Durch Zufall findet sie in ihrem alten Kinderzimmer unter einer hohlen Bodendiele ein altes Tagesbuch. Ein Tagebuch, das bereits während ihrer Zeit im Wärterhäuschen dort gelegen haben muss und das eine gewisse Else geschrieben hat.
In diesem Roman verwirbt die Autorin die Erlebnisse von Else, die 1962 mit ihrem Vater, dem Leuchtturmwärter Hannes Schwarz, dort gelebt hat mit der Suche von Franzi hinter das Geheimnis der Tagebucheinträge zu kommen wie auch Auszügen aus dem Tagebuch. Das geschieht alles so fließend, dass man beim Lesen den Wechsel und die dazwischenliegenden dreißig Jahre gar nicht spürt. Ich war einfach nur gefesselt von der Handlung und wollte wissen, ob Else gemeinsam mit ihrer Freundin Luise die Flucht gelungen ist. Luise, die Emotionale, die ihre Gedanken gerne frei aussprach und Else, die Kopfgesteuerte. Ich fand beide unheimlich sympathisch.
Ja, ich fand die Geschichte sehr spannend und finde sie recht realitätsnah, was die Bespitzelung in der ehemaligen DDR betrifft wie auch die Repressalien, die andersdenkenden drohten, betrifft. 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung sind für so ein kurzweiliges Lesevergnügen voll verdient.

Bewertung vom 12.04.2021
Motte, Anders de la

Bluteiche


sehr gut

Thea Nordin zieht mit ihrem Mann, David Lind, in sein Heimatdorf ins Gutshaus auf Schloss Bokelund. Während sie als Distriktärztin dort arbeiten will, möchte David im Schloss ein Nobelrestaurant eröffnen. Ich hatte den Eindruck beim Lesen, dass wer im Dorf Rang und Namen hat, mit der Verwaltung der Schlossstiftung zu tun hat und allen daran gelegen ist den Ruf des verstorbenen Schlossherrn wie auch des ganzen Dorfes zu schützen. Geheimnisse inklusive. Denn in der Walpurgisnacht vor mehr als zwei Jahrzehnten starb ein junges Mädchen, sie kam bei einem Ritual ums Leben. Thea interessiert diese Geschichte und deckt bei ihrer Recherche immer mehr Ungereimtheiten auf….
Anfangs habe ich mich mit dem Buch etwas schwergetan. Irgendwie war mir nicht klar, warum der Autor am Anfang jeden Kapitels eine Zwiesprache von Thea mit Margaux vorangestellt hat. Außerdem fand ich auch die Ehe und das Verhältnis von David und Thea zueinander etwas komisch. Von Liebe und Zärtlichkeit war da nie die Rede. Dabei waren sie noch gar nicht so lange verheiratet. Doch das wird später dann „gelüftet“.
Theas Suche nach Hintergründen und Motiven wie es zu dem Todesfall damals kommen konnte, fand ich dann aber fesselnd geschrieben. Dem Zusammensetzen eines Puzzles gleich findet sie immer neue Fakten heraus. Fakten, die sie wieder in eine neue Richtung lenken und nicht immer sind ihre Schlussfolgerungen daraus richtig. Sicher hat bei mir auch die Beschreibung der dortigen, unwirtlichen moorigen Gegend mit dazu beigetragen, dass mein Grusel-Kopfkino angesprungen ist. Besonders die Stelle als Thea im Keller des verlassenen, verfallenen Hauses eingeschlossen wurde.
Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt und gebe 4 Lese-Sterne.