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Leseigel
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Villingen

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Insgesamt 1075 Bewertungen
Bewertung vom 17.01.2021
Suchanek, Andreas

Das Erbe der Macht - Band 25: Schattenglas (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Neue Ziele für Merlins Gegner
Alex kann nicht glauben, dass Jen für immer verloren ist. Zusammen mit Kyra versucht er einen Weg zu finden, Jen zurückzuholen. Bei ihrer Suche nach Antworten treffen die beiden auf den Drachen, zu dem Jen geworden ist. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. Inzwischen erkundet der neue Unsterbliche Max zusammen mit Kevin den Ort, an den der letzte Sprung die Zuflucht gebracht hat. In den unterirdischen Gängen finden die Freunde eine verborgene Kammer.

Wie immer wartet diese Folge auch mit unerwarteten Wendungen auf. Waren die letzten Folgen ganz beherrscht von Merlins Niedertracht und seinen erfolgreichen Angriffen auf die Zuflucht, konzentriert sich der Autor dieses Mal wieder ganz auf die Bewohner der Zuflucht. Was mir ausgesprochen gut gefallen hat, es scheint einen Weg zu geben, Merlin und den Kreaturen des Anbeginns Einhalt zu gebieten. Für Alex scheint es sogar eine Möglichkeit zu geben, Jen doch noch zu retten. Wichtigste Aufgabe ist die Suche nach den besonderen Essenzstäben. Die Folgebände versprechen aufregend zu werden.

Bewertung vom 09.01.2021
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Flucht in die Freiheit / Sadie Scott Bd.12 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Sekte entkommen
Sadie macht sich weiterhin schwere Sorgen um ihren Ehemann Matt, der sich weiter zurückzieht und dessen Alkoholkonsum steigt. Bevor Sadie sich intensiv um Matt kümmern kann, wird sie von einem Kollegen gebeten, die Vernehmung einer 14jährigen durch zu führen. Das Mädchen Libby wurde auf dem Highway aufgegriffen. Sie ist Mitglied der FLDS, einer radikalen Abspaltung der Mormonenkirche und von dort geflohen. Das FBI erhofft sich von Libby Hinweise, um die Sekte zerschlagen zu können. Tatsächlich liefert Libby, deren Vertrauen Sadie gewinnen konnte, Informationen, die ein Vorgehen gegen die FLDS rechtfertigt. Als das FBI die Gemeinde durchsuchen will, eskaliert die Lage.

Dieses Mal hat die Autorin ein reales Ereignis aufgegriffen und in ihrem Thriller thematisiert. Das Vorgehen des FBI gegen die FLDS hat tatsächlich statt gefunden und die geschilderten Regeln und Vorkommnisse entsprechen in weiten Teilen der Realität. Und das, was die Autorin erzählt, ist so erschreckend und abstoßend, dass ich mir immer wieder bewusst machen musste, dass diese Dinge tatsächlich passiert sind. Einfach unfassbar ! Gleichzeitig hat mich die Autorin auf eine emotionale Achterbahn mit den Ereignissen rund um Matt geschickt. Dessen Gemütslage ist fragiler als gedacht und verlangt Sadie ihr ganzes Einfühlungsvermögen ab. Mit Libby betritt eine sehr liebenswerte Figur die Bühne. Ich habe Libby mit ihrer Tapferkeit und ihrer über ihr Alter hinaus gehende Empathie sofort ins Herz geschlossen.

Insgesamt bietet der Thriller eine lesenswerte Mischung aus Spannung und Emotion.

Bewertung vom 07.01.2021
Reitemeier, Jürgen;Tewes, Wolfram

Mies gezockt


ausgezeichnet

Wetten gefährdet die Gesundheit
Langeweile und Frust herrschen in der Polizeidienststelle Obernkrug, intern als Lippisch-Sibirien bezeichnet, weil unbequeme Kollegen dorthin abgeschoben wurden. Da bringt ein Beinahe-Mord direkt vor der Tür der Dienststelle und die neue Staatsanwältin Zoe Stahl frischen Wind in die Truppe. Die Verbannten sollen sich um Wettbetrug im Profisport kümmern. Brisanz erhält der Ermittlungsauftrag, als sich herausstellt, dass das Opfer ebenfalls in illegale Wetten verstrickt ist. Das führt zu Konflikten mit der örtlichen Polizeidienststelle, die bisher im Fall des Mordversuchs ermittelt hat. Auch der neue Virus Corona hält Einzug in das Berufsleben. Homeoffice ist angesagt, wovon besonders Schulte, ein Kriminalbeamter vom alten Schlag, überhaupt nicht begeistert ist.

Gleich zu beginn des Krimis werden die Beamten von Lippisch-Sibirien vorgestellt und mein erster Gedanke war, was für ein schrecklicher Haufen. Ob das ein guter Krimi wird ? Zuerst war die Handlung noch etwas konfus, weil verschiedene Personen die Bühne betraten und ich nicht gleich einordnen konnte, wie das zusammenpasst. Aber ein paar Seiten weiter wurde der Zusammenhang klar und die Spannung stieg. Gut gefallen hat mir, dass aus den Verbannten eine richtig gutes Ermittlungsteam wurde, bei dem jeder seine besonderen Fähigkeiten einbrachte. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Schulte. Durch ihn konnte ich sogar zum ersten Mal Corona einige komische Seiten abgewinnen. Auch das ein ganz dicker Pluspunkt des Krimis, der Humor. Es gibt immer wieder Szenen, bei denen ich schmunzeln musste, obwohl der Spannungsbogen hoch war. Die Figuren sind jede für sich sehr gut charakterisiert. Jede hat ihre Stärken und Schwächen. Neben Schulte fand ich die Staatsanwältin gut getroffen, die trotz ihrer Jugend, die alten Herren gut im Griff hatte. Ein wenig ins Schwärmen geraten bin ich bei Bodo Bruschetta, ein eher zwielichtiger Zeitgenosse, dessen Sohn mit Schultes Enkel befreundet ist, aber ein hohes Sympathiepotenzial besitzt. zum Ende steigt die Spannung nochmals steil an, um sich mit einer gehörigen Portion Humor zu lösen.

Ich bin vom Krimi restlos überzeugt. Lebensnah gezeichnete Figuren, eine spannende Handlung, die mit erstaunlich wenig Blut auskommt und eine ordentliche Dosis Humor machen den Krimi lesenswert und garantieren jede Menge gute Unterhaltung.

Bewertung vom 05.01.2021
Laurin, Ruben

Die Jüdin von Magdeburg


ausgezeichnet

Schicksalhafte Begegnung
Magdeburg 1261. Wie überall sind die Juden nur geduldet und leben in einer eigenen Siedlung. Immer wieder kommt es zu Übergriffen. So auch in diesem Jahr und es wird der Grundstein gelegt für eine Fehde, die erst viele Jahre später enden wird.
14 Jahre später dient der junge Wolfram von Hildesheim dem Ritter Adalbert von Stendal als Knappe. Beide haben sich in die schöne Heilweg verliebt und gelangen auf ihren Spuren nach Magdeburg. Dort begegnet Wolfram der jungen Jüdin Esther, die damals ihren Bruder und Onkel verloren hat. Sie ist eine Schönheit und hat das Begehren von Gero von Greifenstein auf sich gezogen, dem Mörder ihrer Verwandten. Durch Zufall kann Wolfram Esther das Leben retten und sie seitdem nicht mehr vergessen. Ihre Wege trennen sich und Wolfram kämpft auf Seiten Ottos von Brandenburg gegen Magdeburg. Esther und ihre Familie sehen sich weiterhin der Verfolgung durch Gero von Greifenstein ausgesetzt. Die Ereignisse eskalieren.
Wenn ich an Judenverfolgung denke, fallen mir unweigerlich die Gräueltaten im Dritten Reich ein. Doch die Geschichte der Judenverfolgung ist viel älter. Der Autor schildert an Hand Esthers Familie, welchen Bedrohungen Juden schon immer ausgesetzt waren. Gut gefallen haben mir die Einblicke in das Leben von damals. Aus meiner heutigen Sicht ist es fast unglaublich, wie die Religion das tägliche Leben und Denken der Menschen beeinflusst hat und welche Macht die Kirchenvertreter hatten. Dabei waren die Geistlichen und ihre Anhänger nicht die besseren Menschen, im Gegenteil. Besonders deutlich wird dies im vom Autor anschaulich dargestellten Konflikt um die Nachfolge des Erzbischofs von Magdeburg, der zu heftigen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Otto von Brandenburg und den Domherren von Magdeburg geführt hat. Mord, Verleumdung und Bestechung erscheinen dagegen als die kleineren Übel. Stellvertretend für viele ist hier die hassenswerte Figur des Gero von Greifenstein, den ich von Herzen verabscheut habe. Und inmitten all dieser Gewalt erblüht die Liebe zwischen dem Christen Wolfram und der Jüdin Esther, die gegen alle Regeln verstößt und im Grunde keine Chance hat. Trotzdem habe ich den beiden liebenswerten Figuren die Daumen gedrückt.
Der Autor gestaltet mit den zwei gegensätzlichen Elementen Krieg und Liebe einen unterhaltsamen und abwechslungsreichen historischen Roman, den ich mit Begeisterung und Freude gelesen habe.

Bewertung vom 02.01.2021
Lorne, Mac P.

Der englische Löwe


ausgezeichnet

Richard Löwenherz - Schurke oder Held ?
Der Roman schildert Löwenherz Leben nach seiner Freilassung aus der Geiselhaft Kaiser Heinrichs VI . Während seiner Abwesenheit hat sein Bruder John das angevinische Reich regiert. Um Löwenherz die Königskrone zu entreißen, hat sich John mit dem französischen König Philipp II verbündet und ihm große Gebiete in Frankreich überlassen . Löwenherz will diese Gebiete nun zurück erobern. Gegenüber seinem Bruder John empfindet er Abscheu und will ihn auf keinen Fall als seinen Thronerben sehen. Nur Löwenherz hat keine legitimen Nachkommen und seine Ehe mit Berengaria, die so glücklich begann, ist am Ende, da Berengaria sich Gott zugewendet hat. Löwenherz Suche nach einem Nachfolger ist schwierig, da die Auserwählten von seinem Angebot nicht begeistert sind. Schließlich fällt Richards Wahl auf seinen Bastardsohn Philipp . Gleichzeitig ist Löwenherz ständig in Kämpfe verwickelt, um die von John leichtfertig weggegebenen Gebiete wieder unter seine Herrschaft zu bekommen.

Ich kannte Löwenherz Geschichte wie vermutlich viele andere auch eigentlich mehr durch die Erzählung rund um Robin Hood. Die Jahre nach Löwenherz Freilassung lagen für mich im Dunkeln. Ein Fehler, wie ich feststellen durfte. Zu Beginn des Romans erschien mir Löwenherz als brutaler und rücksichtsloser Mann. War dies der hoch verehrte edle Ritter ? Im Laufe der Geschichte habe ich ein differenzierteres Bild von Löwenherz bekommen, bei dem das positive überwiegt. In meinen Augen war Löwenherz eher ein von den Ereignissen Getriebener. Er sah sich nach seiner Freilassung mit einem durch das hohe Lösegeld ausgebluteten Land, dem Verlust großer Hoheitsgebiete , einem unfähigen und intriganten Bruder, einer gescheiterten Ehe und in deren Folge einer ungeregelten Erbfolge gegenüber. Bedenkt man, in welcher Zeit Löwenherz gelebt hat, einer Zeit, in der Konflikte mit dem Schwert gelöst wurden, ein Herrscher keine Schwäche zeigen durfte und Verträge oft nur wenige Tage gehalten haben, blieb ihm gar keine andere Wahl, als zu kriegerischen Mitteln zu greifen. Sicher hatte er seine Fehler und der Autor ist weit davon entfernt, Löwenherz zu idealisieren. Trotzdem kommt Löwenherz für mich dem Ideal eines Ritters ziemlich nahe.

Wer also wissen will, wie es mit Löwenherz nach seiner Freilassung weiter ging und den Menschen Richard näher kennenlernen will, der sollte das Buch unbedingt lesen. Und gute Unterhaltung bietet der Roman zudem.

Bewertung vom 29.12.2020
Vanek, Tereza

Lockruf der Fremde


ausgezeichnet

Zwei unterschiedliche Frauen gehen ihren Weg
Im Februar 1931 reist die deutsche Künstlerin Alice mit ihren erwachsenen Kindern Leonora und Paul nach Berlin. Alice ist in Mexico mit einem mexikanischen Politiker verheiratet, der indigene Wurzeln hat. Alice entspricht dem nationalsozialistischen Schönheitsideal. Auch Paul hat ein europäisches Erscheinungsbild. Nur Leonora ist das Ebenbild ihres Vaters und hat von Anfang an Probleme . Angenommen und respektiert fühlt Leonora sich nur von dem jüdischen Arzt Goldmann, der ein Armenhospital betreibt. Paul verliebt sich in die verarmte Adlige Friderike, deren Bruder ein überzeugter Nazi ist. Als die Bedrohung durch die Schlägergruppen der Nationalsozialisten immer größer wird, kehrt die Familie zurück nach Mexico. Paul begibt sich auf eine Expedition nach Peru, um die Inkasiedlung Machu Picchu zu erforschen. Als Paul als verschollen gilt, macht sich die Familie auf, ihn zu suchen.

Die Autorin beginnt ihren Roman in Berlin, wo das tägliche Leben bereits stark durch den Nationalsozialismus geprägt ist. Übergriffe sind an der Tagesordnung, ohne dass die Polizei eingreift. Die Anfeindungen, denen Alice Familie ausgesetzt ist, werden immer heftiger und verabscheuungswürdiger. Besonders betroffen haben mich die Ereignisse um Dr. Goldmann, der die arme Bevölkerung behandelt und durchfüttert und dennoch von den Nazis diffamiert wird. Das hässliche Gesicht der Nazis zeigt sich besonders deutlich in der Person von Friderikes Bruder, den ich von Herzen nicht leiden konnte. Dann der Wechsel nach Mexico. Auch hier gibt es große soziale Spannungen, unter denen vor allem die Ureinwohner leiden. In Mexico steht Leonora im Mittelpunkt, die versucht einen eigenen Weg zu gehen und mit der Ablehnung ihrer Mutter kämpft. Alice ist emanzipiert und versteht nicht, dass Leonora sich in der traditionellen Rolle der Frau wohl fühlt. Noch spannender wird das Buch, als die Familie sich auf die Suche nach Paul macht. Hier thematisiert die Autorin das Aufeinandertreffen der alten Kultur und ihre Gebräuche mit der Modernen, die alles alte ablehnt.

Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen. Es war eine ausgewogene Mischung aus Abenteuer und geschichtlichen und sozialen Hintergrundinformationen. Mit Friderike und Leonora hat die Autorin zwei sympathische und sehr unterschiedliche Frauenfiguren geschaffen, die jede für sich ihren Platz in der Gesellschaft sucht und findet. Der Roman ist in meinen Augen lesenswert, weil er Abenteuer, Liebe und geschichtliche Fakten perfekt miteinander verwebt und dadurch sehr gute Unterhaltung bietet.

Bewertung vom 28.12.2020
Oppenlander, Annette

Immer der Fremdling


sehr gut

Nur ein Spiel oder Realität ?
Der 15jährige Max bekommt von seinem Freund Jimmy ein Computerspiel ausgeliehen, das dessen Vater entwickelt hat, obwohl der seinem Sohn die Weitergabe verboten hatte. Kurz nach Spielbeginn findet sich Max in einer mittelalterlichen Welt wieder, die allzu real ist. Dort lernt Max den Gerbersohn Bero und seine Familie kennen. Besonders Beros Schwester Juliana hat es Max angetan. Juliana steckt in Schwierigkeiten, weil ihre Dienstherrin Miranda und deren Sohn Ott wahre Teufel sind. Ehe es sich Max versieht, steckt er mitten in einer Fehde zwischen dem Grafen Heinrich und dem Herrn von Schwarzburg.

Max ist ein typischer Jugendlicher von heute , der seine freie Zeit gerne vor dem Computer verbringt. Welch ein Kulturschock als Max plötzlich im Jahr 1471 landet und auf all die Annehmlichkeiten unserer Zeit verzichten muss. Die Autorin nutzt die Gelegenheit und schildert anschaulich die Lebensbedingungen der Dorfbewohner. Besonders die hygienischen Bedingungen müssen eine echte Herausforderung gewesen sein. Max schlägt sich ganz tapfer und meistert manch gefährliche Situation mit mehr Glück als Verstand. Max war mir sehr sympathisch und obwohl aus der Neuzeit verkörpert er doch ritterliche Tugenden der damaligen Zeit wie Tapferkeit und Fürsorge für in Not geratene. Die Geschichte ist spannend erzählt mit vielen interessanten Einblicken in die damalige Zeit. Und wie nicht anders zu erwarten, gibt es einige humorvolle Szenen, wenn Moderne und Mittelalter aufeinander treffen. Der Roman hat mich sehr gut unterhalten, wobei mich persönlich besonders die historischen Gegebenheiten fasziniert haben.

Bewertung vom 25.12.2020
Marienhagen, Elisabeth

Jahre des Aufbruchs (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auf Zeitreise mit der Winzertochter Magdalena
Magdalenas Geschichte beginnt Sylvester 1913. Kein guter Tag für die 15jährige, denn sie erfährt, dass sich ihre heimliche große Liebe, der Nachbarssohn Matthias mit einem Mädchen aus der Stadt verloben wird. Doch das Leben geht weiter und die Tage sind erfüllt von viel Arbeit. 1914, der erste Weltkrieg beginnt . Die jungen Männer ziehen in den Krieg, auch Magdalenas Brüder Lorenz und Heiner. Nicht jeder kehrt gesund zurück. Auch sonst ändert sich einiges in Magdalenas Leben. Die Magd Berta, die Magdalena wie eine Schwester war, verlässt den Hof, um zu heiraten. Eine neue Magd kommt , die schöne Antonia, die allen Männern den Kopf verdreht. Und Magdalena hofft weiter, dass Matthias sich doch noch ihr zuwendet.

Ich liebe historische Romane, weil ich Geschichte unglaublich spannend finde. Dieses Buch war für mich mit das beste, was ich im Laufe des Jahres gelesen habe. Die Autorin schildert in anschaulicher Weise die historischen Lebensbedingungen Magdalenas und die Auswirkungen bedeutender geschichtlicher Ereignisse auf ihr Leben. Das fand ich schlichtweg fesselnd und faszinierend. Da finden sich Beschreibungen der hygienischen Verhältnisse wie das Toilettenhäuschen hinter dem Haus oder den Schulalltag. Vieles war neu für mich. Der Schrecken des 1. Weltkrieges zeigt sich in Feldpostbriefen . Besonderes Augenmerk legt die Autorin auf das Leid der Zurückgebliebenen, die auf die Heimkehr ihrer Lieben warten. Mit der Winzertochter hat die Autorin ein sympathisches junges Mädchen erschaffen, mit der ich mich gut identifizieren konnte. Als Gegenentwurf zu der manchmal etwas naiven Magdalena agiert die intrigante neue Magd Antonia.

Ich fand das Buch absolut lesenswert, nie langweilig und oft sehr berührend, obwohl die Autorin sehr sachlich schreibt, was mir persönlich sehr gut gefällt.