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Nele33

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Insgesamt 768 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2020
Benz, Andreas

Mission: Weisse Weihnachten


sehr gut

Mission: Weisse Wehnachten von Andreas Benz zeigt wie Senioren alles daran setzen um einer Freundin den letzten Wunsch zu erfüllen.

Luky, Hans, Frida, Inge und Maria sind die "Sonnenuntergang" der Seniorenheimes Abendrot. Sie sind eine Tischgemeinschaft, jedoch auch miteinander verbunden und befreundet. Als Maria eine tödliche Diagnose bekommt und einen letzten Wunsch äußert, setzen ihre Freunde alles daran diesen zu erfüllen: Noch einmal weiße Weihnachten in den Bergen erleben.
Sie schrecken nicht einmal vor einer Straftat zurück. Es beginnt eine lebendige, lustige aber auch anstrengende Reise für die fünf Freunde, auf der ich sie gerne begleitet habe. Das Buch hat viele komische und skurille Elemente ohne sie jedoch zu überzeichnen. Die Protagonisten sind sehr liebevoll mit all ihren Ecken, Kanten und der altersentsprechenden Lebenserfahrung charakterisiert.

Der Schreibstil des Autors lässt sich leicht und flüssig lesen, die Umsetzung der Idee ist prima gelungen. Auch wenn schon ziemlich kalr ist, wohin die Reise geht und wie das Buch endet, schafft es der Autor durch viele kleine Begebenheiten eine schöne und lebensbejahende Geschichte daraus zu machen. Mich hat das Buch sher gut unterhalten.

Bewertung vom 10.11.2020
Reynolds, Allie

Frostgrab


gut

Frostgrab das Debut von Allie Reynolds hat mich nach dem Klappentext total angesprochen. Der Plott war vielversprechend:
Milla bekommt eine Einladung in die französischen Alpen von einem Mitglied ihrer ehemaligen Clique, einer Clique, die sich seit 10 Jahren nicht mehr gesehen hat. Vor 10 Jahren verschwand Saskia, eine von ihnen und wurde vor kurzem für Tod erklärt. Seitdem haben sich die Freunde weder gesprochen noch gesehen. Jeder von ihnen hatte auf seine Art eine ganz besondere Beziehung zu Saskia, nicht immer im Guten .Bei den ersten Gesprächen stellt sich heraus, niemand hat einen der anderen eingeladen. Aber wer war es dann? Nachdem ihre Handys verschwinden und ein seltsames Spiel beginnt, ist keiner von ihnen mehr sicher. Jeder verdächtigt jeden.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Milla erzählt und spielt in der Gegenwart mit Rückblenden auf die Zeit vor 10 Jahren. DIe Autorin, selbst leidenschaftliche Snowboarderin hat sich für meinen Geschmack sehr in die Beschreibung von Kicks, Flips etc. verloren, dies hat mir die Spannung teilweise genommen und war auch für den Verlauf der Geschichte nicht so wichtig. Der absolute Ehrgeiz und den Willen zu gewinnen hätte auch anders transportiert werden können. Für mich hätte die Geschichte etwas straffer erzählt werden können, darum kann ich es nicht zu den Thrillern zählen.

Bewertung vom 03.11.2020
Guay-Poliquin, Christian

Das Gewicht von Schnee (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Gewicht von Schnee des Autors Christian Guay-Poliquin hat meiner Meinung nach zu Recht unzählige Literatur Preise bekommen.

Er erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der nach einem Autounfall in den kanadischen Wäldern schwerverletzt, mit völlig zerschmetterten Beinen unter dem Auto gefunden wird. Die Dorfbewohner können ihn zwar retten, doch ist er auf lange Zeit auf Hilfe angewiesen. Hilfe, die ihm die Dorfbewohner aufgrund eines kompletten Stromausfalls nicht geben können und wollen. DIe einzig medizinische Kraft ist die Tieärztin des Dorfes. Nch notdürftiger Behandlung schaffen sie ihn zu einem anderen gestrandeten in der kanadischen Wildnis, ein alter Mann, der nur eins möchte: Zurück in die Stadt zu seiner dementen Frau.
Durch den Stromausfall ist dies nicht ohne Hilfe der Dorfbewohner möglich, also muss er sich um den jungen Mann kümmern um mit Nahrung versorgt zu sein im Winter und im Frühjahr mit Hilfe der Dörfler wieder nach Hause zu gelangen.

Dieses schon fast dystopisch anmutenden Werk hat mich von der ersten Seite in seinen Bann gezogen, die einzelnen Kapitel sind von der Daedalus und Ikarus Sage umrahmt, die hervorragend gewählt ist um den Inhalt der Geschichte zu unterstützen. Durch die Ich-Erzähler Perspektive befinde ich mich mit in dem engen Raum, in dem die Protagonisten agieren können. Ihr Lebensraum ist im kanadischen, strengen Winter sehr begrenzt, ein paar Quadratmeter für zwei starke Persönlichkeiten, jede mit ihrer eigenen Geschichte,

Der Autor versteht es in der für mich malerische Kulisse Kanadas aufzuzeigen, was mit Menschen geschieht, die von Jetzt auf Gleich auf sich selber zurückgeworfen werden. Vielleicht hat mich dieses Buch so sehr berührt, da auch wir in der Corona Zeit ein Stück weit auf uns selbst zurückgeworfen wurden....
Dieses Buch ist sowohl sprachlich , als auch inhaltlich für mich ein Meisterwerk und gehört zu meinen persönlichen Jahreshighlights.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2020
Peters, Maria

Die Dirigentin


sehr gut

Die Dirigentin der Autorin Maria Peters handelt von der ersten Dirigentin Antonia Brico.

Maria Peters erzählt mit ihrem Buch die wahre Lebensgeschichte Antonia Brico`s. Einer Frau, die in einer patriachichen Welt veruscht ihren eigenen Weg, den Weg mit der Musik zu gehen. Von den Adoptiveltern in New York zwar versorgt, aber weniger geliebt, war ihr Start ins Leben nicht als einfach zu bezeichnen.
Als junge Frau verdient sie ihren Lebensunterhalt als Schreibkraft in einem Büro, aber abends, da kann sie ihrer großen Liebe, der klassischen Musik nahe sein. Als Platzanweiserin in einem Konzerthaus dirigiert sie nur für sich das Orchester. Ihr Wunsch Dirigentin zu werden ist so groß, dass sie Amerika Richtung Niederlande verlässt um schließlich in Berlin zu landen.
Auf ihrem Weg wird sie von den männlichen Dirigentin regelrecht verachtet und nicht nur einmal auf gemeinste Verhöhnt. Doch sie geht ihren steinigen Weg.

Maria Peters hat ein interessantes Zeitportrait der Frauen in den 20. Jahren geschrieben, dies hat sie gut recherchiert. Antonia ist emphatisch und realistisch charakterisiert und wes ist für meine Generation kaum vorstellbar, welches Frauenbild vor gerade mal 100 Jahren noch herrschte. Einzig die Perspektivwechsel sind nicht so rund gelaufen, so dass ich teilweise verwirrt war. Ein ruhiges BUch über eine willensstarke Frau.

Bewertung vom 29.10.2020
Berkel, Christian

Ada


ausgezeichnet

Ada von Christian Berkel ist die konsequente Weiterführung seines Debut der Apfelbaum.

Ada ist Ende 40, sitzt zur Vorstellung ihres Bruders im Theater, als die Mauer fällt. Sie ist eine der vielen Nachkriegskinder die in völligem Schweigen von Seiten der Eltern und Großeltern aufgewachsen ist und nun eine Psychotherapie beginnt.
Schnell wurde mir beim Lesen klar, durch die Geschichte ihrer Großeltern und Eltern hat sie eine Transgenerationale Traumatisierung erlitten, welche sozial zu 4 Generationen weiter gegeben wird. Ada wächst die ersten Lebensjahre bei ihrer Mutter auf, zum großen Teil in Argentinien, immer in dem Glauben ihre sei katholisch, bis sie als Teenager erfährt, ihre Mutter sei Jüdin. Dies auch nicht von ihren Eltern, sondern einer Freundin und alles unter dem Deckmäntelchen der Verschwiegenhet, des Geheimnisses.
Eine Jugend geprägt von unbeantworteten Fragen, der Suche nach den eigenen Wurzeln, die Ada unstet haben werden lassen. So spielt dieses Buch in Argentinien, Berlin und Amerika.

Christian Berkel wählt die Ich-Perspektive für Ada und es ist ihm sehr gut gelungen, die Gefühle und Gedanken von Ada zu transportieren. Er schafft es Adas Entwicklung dem Zeitgeschehen perfekt anzupassen-waren da doch der Mauerbau, die wilden 60, der Krieg Amerikas mit Vietnam und nicht zu vergessen das Wirtschftswunder. Begleitet immer von der Generation, die nicht über "die Schlimmen" Sachen sprechen konnten und wollten.

Für mich war Ada ebenso ein eindringlicher wie ein ruhiger Roman, den ich sehr gerne gelesen habe.

Bewertung vom 27.10.2020
Seethaler, Robert

Der letzte Satz


ausgezeichnet

"Der letzte Satz" von Robert Seethaler nimmt den Leser mit auf die letzte Reise eines Genies.

Gustav Mahler einer, oder der bekannteste österreichische Komponist und Dirigent des 19. Jahrhunderts, befindet sich an Deck der Amerika, auf dem Weg nach Hause von New York nach Europa. Er sitzt alleine dort, eingewickelt in eine Decke, nur der Schiffsjunge schaut hin und wieder nach ihm und versorgt ihn mit Tee. Seine Frau und seine Tochter befinden sich derweil unter Deck. Er lässt mit Blick auf das Meer die Gedanken fließen, die Höhen und Tiefen seines Lebens laufen an ihm vorbei. Ein Leben, welches immer schon von Schmerzen und Depressionen begleitet wurde. Aber auch ein Leben, eines Besessenen-Besessen von der Musik, von Beethoven im Besonderen. Mit seinen nur 51 Jahren kam er mir beim Lesen vor wie ein uralter, gebrochener Mensch. Zerbrochen am Leben, am eigenen Genie und nicht zuletzt am Tod seiner Tochter, an dem er sich schuldig fühlte.

Wieder einmal hat es Robert Seethaler geschafft, mich mit dieser kurzen Geschichte über Gustav Mahler aussergewöhnlich zu berühren Es sind die kurzen poetischen Sätze, die in einer eher kühlen Erzählweise, ihre Stärke offenbaren und Robert Seethalers einzigartigen Stil ausmachen.

Bewertung vom 23.10.2020
Bielendorfer, Bastian

Die große Pause


ausgezeichnet

Die große Pause war mein erstes Buch von Bastian Bielendörfer und ich wurde angenehm überrascht, hatte ich doch keine große Erwartungen an das Buch.

Corona brachte die Welt im März zum Stillstand und Bastian Bielendörfer wurde von dem "Lockdown" aus seinem Leben, in dem er mehr unterwegs als zu Hause ist in den Stillstand katapultiert. Er nutzte diese Stillstand Zeit um ein Corona-Tagebuch zu führen, in dem er über die unterschiedliche Stadien dieses Lockdowns geschrieben hat.

Über die Fassungslosigkeit mit der die Mehrheit der Deutschen zu Begin der Pandemie Abend für Abend die "extras" zum Thema und die darauf folgenden Talkshows inhalierte. Virologen in den Fokus rückten und um sie ein Hype wie früher um Rockstars ist. Dann die unsäglichen Hamsterkaufe von Toilettenpapier, Nudeln und Konserven. Humorvoll beschreibt er die Veränderung seines Lebens, eine WG mit der Schwiegermutter, Homeshooling, Autokinoauftritte und was sonst noch alles jedem in der jetzigen Zeit bekannt vorkommen wird. Es ist ein Leichtes sich in den beschriebenen Situation ein wenig wieder zu finden. Dies alles beschreibt Bastia Bielendörfer mit viel Humor- was gab es da für skurille Situationen-für jeden von uns.
Doch nicht alle Situationen in der ZEit waren lustig, auch diese haben einen Platz im Buch und geben ihm dadurch einiges an Tiefe.

Bastian Bielendörfer hat auf seine Art ein kleines Zeitzeugnis geschaffen, in dem es zum Glück auch noch etwas zu lachen gibt-ohne Humor an der passende Stelle wären diese Zeiten doch gar nicht auszuhalten...oder?

Bewertung vom 21.10.2020
Benning, Anna

Der Tag, an dem die Welt zerriss / Vortex Bd.1


ausgezeichnet

Das Debut Vortex von Anna Benning reiht sich in die Dystopie/Fantasy Jugendbücher ein.

Die Vortexe zerstörten unsere Welt. Wir lernten in ihnen zu laufen. Doch niemand ahnte, was sie in uns entfachen würden...
Elaine, deren Mutter von den Zündlern ermordet wurde hat nur ein Ziel in ihrem Leben, sie will Läuferin werden um die Vermengten in Zonen umzusiedeln. Ihr wichtigster Tag ist der Tag des Vortexrennens, an denen die Gewinner offiziell zu Läufern gekürt werden. Als sie in den Vortex springt um durch den Energiestrom an einen anderen Ort zu gelangen geschehen seltsame Dinge und in ihr wird eine Macht in ihr entfesselt, die die Welt schon wieder komplett verändern könnte. Danach ist für Elaine nichts mehr so wie es war-ihr bisheriges Weltbild gerät völlig aus den Fugen und ihr stellt sich die Frage: Wem kann sie eigentlich noch trauen?

Dieses Debut hat mich von der ersten Seite begeistert. Der Schreibstil ist für Jugendliche sehr gut gewählt, die erschaffene Welt spannend und futuristisch. Auch an eine kleine Lieneseinlage ist gedacht worden, die allerdings nicht zu viel Raum einnimmt und darum nicht ins kitschige abdriftet. Elaine als Protagonistin macht in der Geschichte eine gewaltige Entwicklung durch, wurde sie am Anfang der Geschichte noch unnahbar und abgeklärt dargestellt, so wächst sie im Laufe des Buches mit ihren Aufgaben.
Das gesamte Buch lebt von tollen Charakteren und einer stimmig entworfenen Welt.
Bei Vortex handelt es sich um ein spannendes und lohnenswertes Jugedbuch.

Bewertung vom 20.10.2020
Kodiak, Frank

Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1


ausgezeichnet

Mit Amissa ist der erste Teil einer Trilogie erschienen die es in sich hat und aktueller und der Wirklichkeit so nah, dass es einen gruseln lassen kann.

Jan, ein ehemaliger Polizist und seine Freundin Rica erleben auf dem Weg nach Hause auf der Autobahn ein grausames Szenario mit: Ein junges Mädchen läuft plötzlich auf die Autobahn und verursacht einen Massenunfall. Jan, der zu dem verletzten Mädchen eilt kann nicht mehr für sie tun, als die letzten Atemzüge bei ihr zu bleiben. Ein Wort bringt sie noch heraus und in ihrer Hand findet Jan einen Zettel. Fast gleichzeitig brennt auf der Raststätte ein Wohnwagen. Für die Polizei handelt es sich schnell um Selbstmord, doch Jan und Rica können dies so nicht akzeptieren und stoßen bei ihren Nachforschungen bald auf aussergewöhnliche Tatsachen.

Dieses Buch war für mich ein Pageturner der es in sich hatte und das aktuelle Thema "soziale Medien" und die Gefahren die dort lauern sehr gut in die Story eingebaut hat. Der Schreibstil war gewohnt spannend und klar. Die Protagonisten waren klar und kantig charakterisiert und ich als Leserin habe einen kleinen Einblick in ihre heftige Vergangenheit erhalten. Beide sind mir sehr sympathisch.

Andreas Winkelmann hat hier unter seinem Pseudonym Frank Kodiak wieder einmal unter Beweis gestellt, wie ein guter Thriller sein sollte. Ich freue mich schon auf den zweiten Band um zu sehen wie es mit Jan und Rica weitergeht.

Bewertung vom 16.10.2020
Schäuble, Martin

Cleanland


sehr gut

Mit Cleanland hat der Autor Martin Schäuble hochaktuelles und spannendes Jugendbuch geschrieben.

Die 15-jährige Schilo lebt in Cleanland in der Zeit "Danach", der Zeit nach der goßen Pandemie. Ihre Mutter arbeitet beim Ministerium für Reinheit. Cleanland ist eine Welt, in der wirklich alles klinisch rein gehalten wird, Kontakte sind strikt reglementiert, sogar Berührungen sind äußerst gefährlich. Shilo scheint angepasst, ihre Freundin Samira ist da kritischer. Als diese in Schwierigkeiten gerät, fängt auch Schilo an das System von Cleanland zu hinterfragen. Unterstützung bekommt sie ihrer ersten großen LIebe, die es so auch nicht geben darf.

Das Buch läst sich leicht und schnell lesen, der Schreibstil ist für Jugendliche angemessen. Die Protagonistin mit all ihren Ängsten und Sorgen wurde sehr gut charakterisiert. Erzählt wird die Geschichte durchweg aus der Sicht von Schilo.

MIt Cleanland hat der Autor eine Dystopie für Jugendliche geschrieben, die jetzt mit Corona einen ganz anderen Blickwinkel ermöglicht, Manche Regeln, wie Abstand halten und desinfizieren sind uns leider auch nicht mehr unbekannt. Das Szenario welche Schäuble weiterführt zeigt was aus einer Pandemie entstehen kann, es sind keine schönen Aussichten.
Mein einziger Kritikpunkt ist das sehr schnell herbeigeführte Ende, was für mich zu reibungslos von statten ging und dem im Verhältnis zum Rest des Buches ein wenig die Tiefe abhanden gekommen ist.
Gute 4 Sterne für dieses Jugendbuch.