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Tialda von bibliofeles.de
Wohnort: 
Saarland
Über mich: 
schwarzromantische Buchliebhaberin

Bewertungen

Insgesamt 239 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2015
Leah
Flohr, Karsten

Leah


sehr gut

Geschichten, die in der Zeit des 2. Weltkriegs spielen, üben auf viele Menschen eine ungeheure Anziehungskraft aus – sei es aus informativem Interesse, morbider Faszination oder aus dem Anlass, dass die eigene Familie näher betroffen war. So komme auch ich an kaum einer Geschichte aus den 1930er/40er Jahren vorbei, und war sehr neugierig, als mich der Acabus Verlag über die Neuauflage von Karsten Flohrs “Leah. Eine Liebe in Hamburg” informierte.

Die Geschichte um Leah und Johannes liegt mir trotz der eher geringen Seitenanzahl von rund 200, und der Tatsache, dass der Klappentext bereits alles verrät, besonders am Herzen.

Das Buch ist größtenteils in Tagebuchform geschrieben, wobei der Protagonist als Kind durch seinen Großvater zu Schreiben beginnt. Über die ganze Zeit hinweg spielt die Freundschaft zur gleichaltrigen Leah eine ganz besondere Rolle, sodass die beiden später in ihrer Jugend sang- und klanglos ein Paar werden – als wäre es ihnen schon immer klar gewesen, ihr Leben zusammen zu verbringen. Neben den Tagebucheinträgen springt die Story manchmal in Romanform, in der Johannes’ Enkel die Tagebücher findet und mit seinem Großvater über die Geschehnisse spricht.

In den späten 30er Jahren begann Johannes plötzlich, auch über die politischen Ereignisse in Deutschland zu schreiben. Hitler ist an der Macht, und die Situation für jüdische Bürger wird immer bedrohlicher. Leahs Familie hat zunächst Glück, da die Mutter arisch ist – doch sie ist schwer krank, was ein Auswandern unmöglich, und das Leben der Familie von ihrem Überleben abhängig macht. Man kann sich vorstellen, was unausweichlich geschieht.

So tief berührt haben mich diese Tagebucheinträge deshalb, weil sie nicht gekonnt in Szene gesetzt werden. Johannes schreibt einfach, was ihm durch den Kopf geht, und weiß noch nicht, dass er sich gerade im dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte befindet. Doch auch Leah hat mich als Charakter tief berührt. Eine junge jüdische Frau, die sich für ihre Mitmenschen einsetzt, den Zwangsumgesiedelten zur Seite steht, und tut was sie kann – selbst dann noch, als sie selbst längst verloren ist.

Der Klappentext verrät das schmerzhafte Ende der zweisam verbrachten Liebe, doch hat das Buch trotzdem einen Ausgang, der mir wie blühende Rosen auf einem verwitterten Gedenkstein erschien. Somit kann ich diese Geschichte nur jedem ans Herz legen, der sich für das Thema interessiert.

Fazit:

Ein relativ dünnes Buch, das kaum überrascht und dennoch eine zutiefst berührende Geschichte beinhaltet.

Bewertung vom 20.02.2015
Am Anfang war der Frost
Bertholon, Delphine

Am Anfang war der Frost


sehr gut

Rezension:

Was passt besser zur kalten Jahreszeit, als ein Buch mit passenden Titel und einem bestechend schönen Wintercover – so wie “Am Anfang war der Frost” von Delphine Bertholon, die mit diesem Buch zum ersten Mal eines ihrer Werke auf dem internationalen Buchmarkt veröffentlicht.

Die Autorin vermittelt ein wunderbares, etwas schwermütiges französisches Flair und unterstreicht dies mit poetischen Sätzen. Briefe und Tagebucheinträge machen einen bedeutenden Teil der Geschichte aus – nämlich den Teil der Vergangenheit -, und ich konnte regelrecht darin versinken.

Zu Anfang sind die Umstände allerdings erst einmal nicht klar. Man liest einen Brief, später einen Tagebucheintrag, und erst nach und nach wird dem Leser klar, dass diese Schriftstücke nicht von der gleichen Frau stammen. Die Tagebucheinträge sind bezeichnend, oft verbittert und zynisch – die Briefe hingegen sind leicht, sehnsüchtig und voller Liebe. Geschrieben sind sie von Grâce, der Ehefrau, und dem Au-Pair-Mädchen der Familie. An dieser Stelle können sich die meisten wahrscheinlich schon denken, dass es nicht die Ehefrau ist, die in der Vergangenheit diese zauberhaften Liebesbriefe entwarf.

Viele Jahre später trifft sich die mittlerweile seit vielen Jahren vaterlose Familie wie immer zu Weihachten. Die beiden Kinder von damals sind nun selbst Erwachsene – eine desillusionierte, vom Leben enttäuschte Frau und ein verwitweter Sohn, alleinerziehender Vater von Zwillingen, aus dessen Sicht die Geschehnisse der Gegenwart geschildert werden. Die Art, in der er erzählt, hat mich zutiefst berührt, denn er erzählt es seiner toten Frau … und man liest zwischen den Zeilen, wie wahnsinnig er sie vermisst.

Aus diesen Bausteinen – also Briefen, Tagebucheinträgen und Erzählungen – erzählt sich die Geschichte quasi von selbst, und man bemerkt vor allem in den Gegenwartssequenzen: Irgendetwas geht hier vor. Denn plötzlich werden in der Nacht Scheiben eingeworfen und die Zwillinge spielen mit einem Foto, das ihnen angeblich eine Art unsichtbare Freundin gegeben hat …

Ich fand die Mischung aus französischem Drama und Mystery richtig gelungen, und das Ende der Geschichte war für mich doch recht überraschend. Mit einer solchen Auflösung hätte ich dann doch nicht gerechnet.

Fazit:

Typisch französische Schwermut gepaart mit einer Portion Mystery – passt besser zusammen, als erwartet.

Bewertung vom 20.02.2015
Wie Sie Ihre Katze zum Internet-Star machen und damit stinkreich werden
Carlin, Patricia

Wie Sie Ihre Katze zum Internet-Star machen und damit stinkreich werden


sehr gut

Rezension:

Ich bin Vielleserin – ich besitze Katzen. Das gehört einfach zusammen wie Catnip-Spielzeug und Katzensabber. Schon oft habe ich mich gefragt, wie es wohl wäre, meine beiden Katzen zu Internet-Stars zu machen, damit stinkreich zu werden, und mir von dem Geld noch mehr Katzen und Bücher zu besorgen. Gerade als diese Frage mich um den Verstand zu bringen drohte, veröffentlichte Patricia Carlin “Wie Sie Ihre Katze zu einem Internet-Star machen und damit stinkreich werden” – Bingo.

Obwohl das Werk fast auf jeder zweiten Seite Anregungen und Tipps in Form von zu Schaubildern umfunktionierten Katzenfotos aufweist, ist das Papier perfekt (für mich), nämlich nicht Hochglanz. Die Seiten sind aus dickem, etwas rauem Papier, das ausgibigem Gebrauch standhält und die Farbe der Bilder trotzdem nicht beeinträchtigt.

Aufgeteilt ist der Ratgeber in ein Vorwort und 4 Kapitel – im Endeffekt muss man das Buch nur von vorn nach hinten durcharbeiten und schon wird ein neuer Star geboren, der es in der Internetgemeinde zum Kultstatus bringen kann. Behandelt wird, wie man seinen Star aufbaut – sprich, wie man die Qualitäten seines Tiers ins rechte Licht rückt und geschickt hervorhebt. Jede Katze kann ein Star werden! Hässlich? – Grumpy Cat. Langweilig und stinkfaul? – Ein kleiner Buddha. Dabei dürfen die richtigen Requisiten natürlich nicht fehlen, und auch der Name will klug gewählt sein.

Weiter geht es zur Ausrüstung, und wie man es schafft, seine Katze durch die richtigen Anreize (z. B. Kartons) aus der Reserve zu locken. Ist das Bild- und Filmmaterial erst gesammelt, geht es ans Bearbeiten und ans Veröffentlichen. Hier erhält der Leser nützliche Tipps zum perfekten Aufbau eines Katzenvideos, aber auch dazu, mit welchen Stichwörtern die Katze in Suchmaschinen von den meisten Usern gefunden wird. Ist diese Hürde erst genommen, kann man sich auf zum nächsten Kapitel machen – die Vermarktung. Wie wärs mit Merchandise? Oder direkt ein Filmvertrag? Aber hier ist Vorsicht geboten, denn das Leben als Star birgt auch gefährliche Schattenseiten.

Man sieht – es handelt sich hier also um ein richtig witziges Buch mit Konzept. Aber jetzt mal Spaß beiseite. Ich glaube, wenn man es darauf anlegt, könnte man mit den Tipps in diesem humorvollen Ratgeber tatsächlich einen Internet-Star aufziehen, denn theoretisch wird an alles relevante gedacht. Allerdings bin ich zu faul, es auszuprobieren

Fazit:

Ein Buch, das sich selbst nicht ernst nimmt, aber (vllt. gerade deshalb?) durchaus nützliche Tipps enthält – garniert mit witzigen, tollen Fotos. Außerdem … hallo!? Es geht um Katzen ;).

Bewertung vom 20.02.2015
Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
Lindner, Lilly

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin


ausgezeichnet

Rezension:

Da mich Lilly Lindners Debüt damals so berührte, möchte ich jedes Buch von ihr lesen – so freute ich mich, als ich zu einer Blogtour zu ihrem ersten Jugendroman, “Was fehlt, wenn ich verschwunden bin”, eingeladen wurde, welcher mich tief berühren konnte.

Der Schreibstil ist ‘typisch Lilly’ – tiefgründige Wortspiele, viele lange und verschachtelte, aber auch genauso viele extrem kurze Sätze, die nur aus 2-4 Worten bestehen, um etwas zu unterstreichen. Die Autorin versteht es, wahre Wortstrudel zu erschaffen, die den Leser in den Bann ziehen und tief in der Seele berühren – mal federleicht, mal hart und unerwartet wie eine Abrissbirne.

In “Was fehlt, wenn ich verschwunden bin” geht es um die 9-jährige Phoebe, ihre 16-jährige Schwester April, und um die kaputte Welt, in der die beiden leben, obwohl alles so schön sein könnte. Doch April hat eine Freundin namens ‘Ana’, was für Anorexia nervosa – Magersucht – steht, und befindet sich deshalb in einer Klinik. Da sich die von den Eltern missverstandenen, hochbegabten Schwestern sehr nahe stehen, beginnt Phoebe April Briefe zu schreiben, auf die sie jedoch keine Antwort erhält. Erst ab der Hälfte des Buches stellt sich heraus, wieso die Antwort auf sich warten lässt – obwohl auch April Briefe an ihre kleine Schwester schreibt.

Und diese Briefe haben es in sich … sowohl Phoebes als auch Aprils – eigentlich klar, hinter beiden steckt ja die Autorin. Während Phoebes Briefe sehnsüchtig, etwas unschuldig und wunderbar poetisch klingen, trafen mich Aprils Briefe schmerzhaft ins Herz. Sie erfährt von ihren Eltern keinen Rückhalt, ist mit ihrer Krankheit auf sich allein gestellt, bekommt unterstellt, sie wäre absichtlich krank. Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen aus intakten Familien vielleicht denken, dass es sich hier um eine übertriebene Darstellung handelt – dem ist aber leider nicht so. Sowas passiert tatäschlich.

Ich nehme an, dass das Buch bei vielen Lesern, die ‘Ana’ ihre einzige Freundin nennen, Anklang finden wird, und möchte betonen, dass die Geschichte durchaus triggern kann. Man kann sich darin wiedererkennen, sehr schnell in alte Erinnerungen zurückversetzt fühlen, aber im besten Fall auch schmerzhaft wachgerüttelt werden. Doch wer Lillys Literatur kennt, weiß, dass diese ohnehin mit Bedacht konsumiert werden muss.

Fazit:

Ein (weiteres) poetisches wie schmerzhaftes Meisterwerk

Bewertung vom 28.01.2015
MUC Bd.1
Mocikat, Anna

MUC Bd.1


sehr gut

Rezension

Obwohl irgendwie jeder Endzeit-Roman ziemlich gleich abläuft – Ende der Zivilisation, neues Machtsystem, Widerständler – hat mich “MUC” von Anna Mocikat besonders gereizt. Das lag wohl vor allem daran, dass die Geschichte in Deutschland spielt, einer Umgebung, die mir bekannt ist, und nicht wie meist, wenn die Welt den Bach runtergeht, in den USA, was das Ganze durch die Ferne weniger greifbar macht.

Ich habe bereits mehrere Rezensionen zu diesem Buch gelesen, in denen darüber berichtet wurde, dass man enttäuscht war – das kann ich nicht behaupten. Erzählt wird in der dritten Person, wobei die Protagonistin Pia im Mittelpunkt steht. Den Schreibstil empfand ich als sehr fließend – ich musste mich nicht aufs Lesen konzentrieren, und konnte mich so richtig in die Story fallen und mitreißen lassen.

Was mir am meisten an der Geschichte gefiel war, dass sie komplett ohne Zombies auskommt. Die ‘Monster’ sind die Menschen selbst – sei es in Form von Hinterwäldlern, die sozial völlig verkümmert und primitiv auftreten, oder in der Ausführung ‘wahnsinniger Diktator’. Fakt ist: Als Pia aus ihrem Heimatdorf in den Bergen weglief, um ihren Bruder und die sagenumwobene Stadt MUC zu suchen, hat sie mit diesen Gegebenheiten nicht gerechnet.

Trotzdem schlägt sie sich durch und findet MUC schließlich. Doch wer die Stadt betritt, hat sich anzupassen – und das ist Pia schon allein körperlich nicht möglich, denn sie hat schwarzes Haar. Soweit keine Besonderheit … doch den Zusammenbruch der Zivilisation erzeugte ein Massensterben, das nur Rothaarige, die eine andere Genstruktur besitzen, überlebten.

Mir hat “MUC” gut gefallen – es gibt interessante Charaktere, der Handlungsverlauf konnte mich durchaus überraschen, und so wollte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Wer also Dystopien mag und nicht unbedingt Zombies oder Science-Fiction-Elemente braucht, ist mit “MUC” gut beraten.

Fazit:

Ein Endzeit-Roman, der auch ohne Zombies auskommt und sich trotzdem düster und spannend gestaltet.

Bewertung vom 17.01.2015
Blutwinter
Flexeder, Markus

Blutwinter


sehr gut

Rezension:

Trotz meiner Abneigung gegen Krimis zog mich “Blutwinter” von Markus Flexeder beinahe magnetisch an, was wohl an meiner Affinität zu bayerischen ‘Schauer’geschichten liegt. Geschichten wie z. B. die um “Tannöd”, faszinieren mich, da mich die Mundart, die in solchen Storys von den Charakteren meist gesprochen wird, sehr an meine Heimat erinnert, und die Geschichten dadurch noch realistischer werden.

Und soviel sei gesagt: “Blutwinter” hat mich keinesfalls enttäuscht, und ist genau so aufgebaut, damit eine herrlich düstere Stimmung aufkommt. Das Buch wurde in zwei Abschnitte unterteilt, nämlich “Dunkel” und “Licht, wobei sich der erste Abschnitt mit dem Zusammentragen der Fakten und der zweite Teil mit der Aufklärung des Falls beschäftigt – ja, der Fall wird gelöst.

Die beiden Journalisten Lallinger und Aumüller besuchen die 95-jährige Maria Stadler im Heim, da sie die einzige ist, die zum Zeitpunkt der Blutnacht im kleinen Dorf Wolfsham wohnte, und noch lebt. So beginnen die Journalisten, der alten Frau die komplette Akte mit den Zeugenvernehmungen vorzulesen, um ihre Erinnerungen aufzufrischen, und der Leser begibt sich mit ihr gedanklich in die damalige Nacht.

Die Zeugenvernehmungen sind alle aus Sicht des jeweils Befragten, spiegeln sehr gut das damalige Gedankengut ‘einfacher’ Leute, für die Brauchtum und Aberglaube eine große Rolle spielten wider. Die Zeugenerzählungen sind in niederbayerischer Mundart geschrieben, dürften aber auch von ‘Nicht-Bayern’ gut verstanden werden. Nach und nach nimmt die Vergangenheit Gestalt an, bekommt Kontur, füllt sich mit Farbe, bis man schließlich vor dem grauenvollen Ausmaß steht: Mehrere Familien abgeschlachtet – vom Kleinkind bis zum Greis vollkommen ausgelöscht.

Was den Fall besonders mysteriös macht ist, dass die Familien offenbar nach einem bestimmten Schema ausgesucht wurden, welchem die Journalisten auf die Spur kommen wollen. Während Maria, die damals noch ein Kind war, zunächst stur schweigt, rückt sie später widerwillig mit der Sprache heraus, und was sich offenbart, setzt dem Massaker die Krone der Grausamkeit auf.

Für Krimileser, die gerne Schritt für Schritt mitermitteln, ist dieses Buch bestens geeignet, aber auch für Freunde des Makaberen.

Fazit:

Eine Ermittlung, die hinter die Fassade des heilen bayerischen Dorflebens blicken lässt.

Bewertung vom 03.01.2015
Passagier 23
Fitzek, Sebastian

Passagier 23


ausgezeichnet

Rezension:

Kaum zu glauben, aber obwohl ich total auf Thriller stehe und Sebastian Fitzek schon so einige Bücher veröffentlicht hat, kam ich bisher noch nicht dazu, eines davon zu lesen. Dies sollte sich mit “Passagier 23″ ändern – und ich bin hellauf begeistert.

Fitzeks Schreibstil konnte mich sofort vollkommen fesseln. Es fällt mir schwer, herauszufiltern, was genau daran so großartig ist, aber Fakt ist, dass ich selten ein Buch gelesen habe, das ich schwerer aus der Hand legen konnte. Die Kapitel handeln von verschiedenen Charakteren, zumeist aber vom Protagonisten Martin Schwartz, und sind recht kurz, wobei oft mit einem Cliffhanger verblieben, und zur nächsten Person weitergegangen wird. Man kommt quasi überhaupt nicht zu einem Punkt, an dem man ruhigen Gewissens sagen kann “Okay, an dieser Stelle kann ich das Buch ruhig zur Seite legen und morgen weiterlesen”.

Die Hauptrolle spielt, wie schon erwähnt, Martin Schwartz, der einige Jahre vor dem Einsetzen der Geschichte seine Frau und seinen kleinen Sohn auf dem Ozeanriesen “Sultan” verlor. Schwartz arbeitet als verdeckter Ermittler und ist seit dem Verlust seiner Familie völlig lebensmüde, weshalb er sich in die gefährlichsten Ermittlungseinsätze stürzt. Eines Tages geht auf seinem Telefon, das nur über eine Geheimnummer erreichbar ist, ein Anruf direkt vom Schiff, das seiner Familie das Leben kostete, ein: Er soll wieder an Bord kommen, seine Familie lebt womöglich noch.

Natürlich macht er sich daraufhin sofort auf den Weg zur “Sultan”, und dort erwarten ihn Dinge, mit denen er nicht gerechnet hätte. Seine Frau und sein Sohn waren nicht die einzigen Passagiere, die auf dem Schiff verschwanden, und erst vor kurzem tauchte ein für verschwunden erklärtes kleines Mädchen wieder auf. Völlig verstört wird sie der Öffentlichkeit unzugänglich tief in den Eingeweiden des Schiffes versteckt.

Nebem dem Plott um Schwartz, seine Familie und das kleine Mädchen spielt Fitzek immer wieder Rückblicke ein, die vom Verschwinden der Schwartz’ und von der Reise des kleinen Mädchens mit ihrer Mutter handeln. Doch das ist noch lange nicht alles, denn gegenwärtig bahnt sich auf dem Schiff schon die nächste Tragödie an.

Am Ende führen alle Stränge zu einem einzelnen zusammen und die Story eskaliert in einem völlig abgefahrenem Finale. Ich hatte mir so einige Lösungen der ganzen Sache ausgemalt – wie man das eben beim Lesen so macht – aber mit dem tatsächlichen Ausgang hätte ich nie im Leben gerechnet.

Ich bin von “Passagier 23″ völlig begeistert und hab mir direkt noch weitere Fitzek-Bücher zugelegt.

Fazit:

Wer auf Thriller steht und “Passagier 23″ noch nicht gelesen hat, hat etwas verpasst! Schnell nachholen!

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.