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Lesebiene72
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Franken

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Insgesamt 91 Bewertungen
Bewertung vom 28.04.2023
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


gut

Zweifellos ein Buch das Aufmerksamkeit verdient genauso wie die Frau um die es in dieser Romanbiografie geht.
Ich hatte mich auf einen starken Roman, genau so wie die Vorgängerromane der Reihe, gefreut, auch wenn dieses Buch weder vom Cover noch von der Größe zu diesen passen will. Der Klappentext war spannend geschrieben und kündigte das Leben einer genialen Erfinderin an die das Weltgeschehen während des 2. Weltkrieges entscheidend verändern hätte können wenn ihr denn jemand zugehört hätte - so zumindest der Klappentext.
Bis ich zu der Stelle kam ab der die Hauptprotagonistin Hedwig Eva Maria Kiesler, in Hollywood als Hedy Lamarr bekannt geworden, als Erfinderin in Erscheinung tritt, musste ich aber schon viele Seiten lesen. Sehr ausschweifend und umfassend wird ihr Leben in Österreich als junge Schauspielerin und das Leben als Millionärsgattin des Waffenhändlers Mandl in Marie Benedict-Manier geschildert bis sie als Jüdin im Nationalsozialismus nach Amerika flüchtet. Aber auch jetzt führte mich der Klappentext noch immer auf die falsche Fährte; ich muss mich erst durch viel Hollywood-Geschichte lesen um endlich zu erfahren, dass und vor allem was diese Frau erfunden hat. Und dann war das Buch auch schon gleich zu Ende. Zum Glück hat die Autorin ein Nachwort für diesen Roman geschrieben, so dass man zumindest etwas über die großartige Erfindung erfahren kann. In einem Nebensatz wurde dann noch kurz erwähnt, dass Hedy Lamarr noch viele weitere Erfindungen gemacht hat - weiter darauf eingegangen wird hier jedoch leider nicht.
Alles in allem ist es ein lesenswerter Roman, doch leider hatte ich aufgrund des Klappentextes mehr erwartet. Durch die in diesem Roman angestoßenen Fragen wurde ich zumindest zum nachlesen/recherchieren gebracht. Einige hieraus gewonnene Erkenntnisse hätte ich mir aber in dem Roman gewünscht.

Bewertung vom 29.03.2023
Etzold, Veit

Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2


sehr gut

Mit Spannung habe ich auf den zweiten Teil von Veit Etzolds Bankenthriller gewartet. Im Mittelpunkt steht auch hier wieder, wie schon in Teil 1, die Bankerin Laura Jacobs. Leider konnte mich die Hauptprotagonistin in diesem Teil nicht so wirklich überzeugen. Unter dem Hintergrund von Teil 1 in dem sie bereits an der Aufklärung eines Bankenskandals beteiligt war wirkt sie in Teil 2, der an die Geschehnisse von Teil 1 anknüpft, fast etwas naiv. Die Spannung ist in "Die Zentrale" auch ganz anders aufgebaut; die Geschehnisse plätschern etwas seicht dahin und erst zum Ende hin nimmt die Spannung etwas an Fahrt auf um dann abrupt zu enden. Vielleicht liegt es daran, dass in diesem Band einige Gegebenheiten aus Teil 1 wiederholt werden; dies ist für diejenigen die Band 1 nicht gelesen haben auch wichtig, doch für diejenigen die Band 1 kennen etwas langatmig und nervig. Auch werden im neuen Band sehr viele sehr banktechnische Begriffe verwendet und viel "Finanzwissen" vorausgesetzt. Diese werden zwar erklärt (man merkt, dass der Autor aus der Branche kommt) doch dies geht leider zu Lasten der Spannung und der Geschichte.
Das Ende ist etwas abrupt und vor allem offen. Da ich natürlich trotzdem wissen möchte wie die ganze Geschichte endet werde ich mir auch Band 3 holen und hoffen, dass hier wieder mit etwas mehr Biss geschrieben wird.

Da Band 2 doch sehr auf Band 1 aufbaut empfiehlt es sich meiner Meinung nach mit Band 1 zu beginnen. Lediglich Band 2 zu lesen erscheint mir etwas schwierig.


Am liebsten würde ich 3,5 Sterne vergeben, doch da ich die Hoffnung hege, dass Band 3 wieder besser wird habe ich mich zugunsten einer Trilogie für 4 Punkte entschieden.

Bewertung vom 20.03.2023
Martin, Noah

Florentia - Im Glanz der Medici


ausgezeichnet

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, gibt es doch bereits viele Bücher über die Familie der Medici in Florenz, egal ob als Biografie oder Roman. Und die Autorin hat mich nicht enttäuscht. Ich durfte ein historisch belegtes, aufwändig recherchiertes Buch in Form eines sehr lebendigen Romans lesen; man merkt einfach, dass sie sich intensiv mit den Fakten beschäftigt hat und mit dem Herzen dabei war. Die Autorin verfügt über einen sehr mitreißenden und einfühlsamen Schreibstil, so dass man direkt in die Geschichte um Geld und Macht, Verrat, Intrigen und natürlich die Liebe hineinversetzt wird, mitfühlt und mitleidet.
Das Buch beleuchtet aber nicht nur das Leben der Familie Medici sondern auch das von Leonardo da Vinci, Sandro Botticelli und Fioretta Gorini. Auch viele andere namhafte und historisch belegte Personen sowie Nebenfiguren finden sich in dem Roman wieder - die Zusammenfassung am Anfang des Buches war hier sehr hilfreich.
Schön waren auch die "Überschriften" über den einzelnen Kapiteln, aus denen sofort ersichtlich war aus welcher Sicht die Geschichte momentan erzählt wird.
Ein wunderbares Buch mit einer eindeutigen Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.02.2023
Céspedes, Alba de

Aus ihrer Sicht


gut

Vorab - es ist kein Buch zum mal eben so lesen. Man muss sich schon sehr darauf einlassen. Ich war zumindest ein paar mal drauf und dran es einfach in den Bücherschrank zu stellen; vor allem die ersten 100 Seiten haben sich gezogen. Aber irgendwie war dann da doch eine gewisse Neugier wie sich das Leben von Alessandra weiterentwickelt.
Sehr detailreich, manchmal zu sehr, und in vielen Varianten wird das Leben von Alessandra aufgezeigt die im Rom der Vorkriegsjahre aufwächst um sich dann während des Krieges dem antifaschistischem Widerstand anzuschließen - allerdings aus sehr eigennützigen Gründen.

Gefehlt hat mir an diesem Buch die Unterteilung in Kapitel - so hat es sich irgendwie noch mehr in die Länge gezogen. Auch war mir der Erzählstil nicht flüssig genug. Ob dies an der Übersetzung lag oder daran, dass das Buch bereits kurz nach dem Krieg in der italienischen Originalfassung veröffentlicht wurde und das Emanzipationsbild sich seitdem sehr verändert hat kann ich nicht beurteilen.

Nachdem ich den Klappentext und nun auch das Buch gelesen habe, hatte ich das Gefühl es mit 2 unterschiedlichen Werken zu tun zu haben. Es war zwar keine verlorene Zeit zu lesen, aber ich hatte mir etwas anderes vorgestellt.

Bewertung vom 26.02.2023
Pfeiffer, Marikka

Stürmisch unterwegs / Tori Twister Bd.1


ausgezeichnet

Endlich mal wieder ein Buch bei dem alles passt. Phantasie, Humor, Abenteuer, Spannung; für Jungs und Mädchen gleichermaßen geeignet und ein bisschen gelernt wird nebenbei auch noch.
Meine Enkeltochter hat, genau wie ich auch, das Buch regelrecht verschlungen. Es ist schön flüssig und kindgerecht geschrieben, die Kapitel sind nicht zu lange und werden von schönen Zeichnungen untermalt. Die einzelnen Charaktere werden sehr realistisch dargestellt, so dass man sich die Hauptprotagonistin gerne zu Freundin wünscht. Aber auch die Geschichte selbst die an einen Wetterkrimi erinnert kann von den Kindern sehr gut nachvollzogen werden, regt die Phantasie an, ist stürmisch und witzig geschrieben.
Das Buch eignet sich nicht nur für Kinder ab 9 Jahren zum selbst lesen; es kann auch schon etwas jüngeren Kinder vorgelesen werden.

Es war das erste Buch der Autorin aber bestimmt nicht das letzte das einen Weg in unseren Bücherschrank gefunden hat. Wir hoffen es gibt eine Fortsetzung.

Bewertung vom 22.02.2023
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die letzte Lügnerin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.3


ausgezeichnet

Gelungen
Ich habe mich sehr auf diesen Justizkrimi gefreut, hatte mich doch bereits die Leseprobe gefesselt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn ich Band 1 und 2 (noch) nicht gelesen habe konnte man sich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen ohne das Gefühl zu haben etwas verpasst zu haben, da die Bände nicht aufeinander aufbauen und auch das Umfeld der Hauptfiguren nicht vordergründig ist. Vielmehr handelt es sich um eine abgeschlossene Geschichte die von dem Autorenduo sehr realitätsnah geschildert bzw. ermittelt wird. Man merkt einfach, dass die Autoren vom Fach sind.
Bei der Geschichte selbst geht es um korrupte Politiker, zwielichtige Berliner Immobiliengeschäfte, sehr viel Geld, Macht und menschliche Abgründe.
Parallelen zu bestehenden reellen Skandalen sind meines Erachten gut erkennbar.
Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut und man wartet immer wieder gespannt welche Indizien und/oder Beweise zutage treten um den Täter fassen zu können. Nicht nur sehr gelungen sondern auch sehr passend für einen Justizkrimi.
Die Kapitel sind schön kurz gehalten und richtig unterhaltsam und locker geschrieben. Ich werde mir Band 1 und 2 bestimmt noch holen; auch wenn es eine Band 4 (und weitere) geben wird werden diese bestimmt Einzug in mein Bücherregal halten.

Bewertung vom 09.02.2023
Pearse, Sarah

Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1


ausgezeichnet

Ansätez sind gut
Das Cover ist durchwegs gut gelungen; zeigt das Cover doch das Gebäude in einer mystischen Stimmung welches Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist, der Buchschnitt ist farbig gestaltet und zeigt die Berge der Umgebung - eine tolle Symbiose.

Der Klappentext verspricht einen facettenreichen Thriller welcher auch im ersten und den letzten Kapiteln verwirklicht wird; dazwischen flacht die Spannung leider ab und ist geprägt von einer an sich selbst zweifelnden Ermittlerin.
Die Ermittlungen in einem Vermisstenfall werden von einer beurlaubten britischen Ermittlerin in den Schweizer Alpen übernommen, da die örtliche Polizei aufgrund der Wetterverhältnisse nicht vor Ort ermitteln kann. Es bleibt aber nicht bei diesem Vermisstenfall, innerhalb kürzester Zeit gibt es mehrere Leichen. Elin, die englische Ermittlerin und Hauptprotagonistin des Buches ist von Selbstzweifeln und (Kindheits-)Ängsten geplagt, vermittelt teilweise einen sehr hilflosen und anstrengenden Eindruck, ermittelt aber vollkommen allein auf gefährliche Weise weiter. Vielleicht durch dieses Gefühlschaos von Elin wollte der Funke zu ihr einfach nicht überspringen.

Die Autorin hat einen sehr flüssigen Schreibstil doch fehlt es ihren Protagonisten oft ein bisschen an Tiefe. Ansätze hierfür sind meines Erachtens vorhanden doch wurden diese nicht vollständig ausgenutzt. Das Ende der Geschichte hingegen überrascht dann wieder da hier die Spannung die zu Anfang aufgebaut wurde wieder zu Tage tritt.

Trotz der durchwachsenden Spannung handelt es sich um einen Thriller, auch wenn ich den im Vorfeld verursachten Hype nicht nachvollziehen kann. Am liebsten würde ich 3,5 Sterne vergeben und entscheide mich daher für 4 Sterne

Bewertung vom 20.01.2023
Welford, Ross

Die magischen Träume des Malcolm Bell


gut

Meine Enkeltochter ist eine kleine Leseratte und liest alles was ihr in die Finger kommt. Auf das Buch hatte sie sich aufgrund der Leseprobe sehr gefreut; endlich mal andere nicht alltägliche Abenteuer. Auch ich fand die Idee mit einem Trauminator ins Traumland zu reisen sehr interessant. Leider hatten wir beide mit diesem Buch aber so unsere Problemchen. Die Kapitel sind zwar sehr kurz gehalten und daher für eine Abendlesestunde im Bett durchaus geeignet, aber sie hatte trotzdem einige Schwierigkeiten das Buch zu Ende zu lesen; mit manch angesprochener Thematik war sie einfach überfordert und musste immer wieder mal nachfragen wer, was oder warum das denn wäre. Ein entspanntes Lesen war so für sie leider nicht möglich, auch das Hin-und-her-switchen war etwas anstrengend. Die Altersangabe für Kinder ab 10 Jahre halten wir daher für nicht ganz geeignet.
Auch ich fand die Geschichte nicht so ganz prickelnd für dieses Alter; wenn das Buch ein Videospiel wäre hätte es bestimmt eine andere Altersfreigabe bekommen.
Wir vergeben daher nur 3 Sterne und versuchen das Buch in ein bis zwei Jahren nochmal zu lesen, da es uns für Kinder ab 12 Jahren besser geeignet erscheint.

Bewertung vom 11.01.2023
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1


sehr gut

Das Buch braucht nur zwei Wörter: Es passt.
Alles ist hier stimmig; das Cover, der Titel, die Geschichte, die Spannung und die Charaktere. Es gab nur zu Anfang eine Kleinigkeit mit der ich Probleme hatte. Isländische Namen sind einfach etwas Besonders - es war etwas verwirrend, hat sich aber von Seite zu Seite entwirrt und einem Lesevergnügen stand nichts mehr im Weg.

Die Geschichte selbst ist gut durchdacht und äußerst logisch aufgebaut. Die Spannung steigt aufgrund des mitreißenden und sehr plastischen Erzählstils mit jeder Seite und durch die kleinen Ausflüge in die Vergangenheit kommen immer mehr kleine Details ans Tageslicht und fügen das große ganze Puzzle zusammen. Man hat das Gefühl mit zu ermitteln, selbst ein Teil des Ermittlerteams zu sein.

Die Geschichte selbst ist in sich abgeschlossen, der Täter überführt. Sehr geschickt von der Autorin ist es über die Figuren des Ermittlerteams bezüglich ihres Privat- und Arbeitslebens noch einige Fragen offen zu lassen; Teil 2 kann so schon mit einiger Spannung erwartet werden.

Bewertung vom 12.12.2022
Naoura, Salah

Das Schloss der Smartphone-Waisen / Die Smartphone-Waisen Bd.1


sehr gut

Das schön (altmodisch) gestaltete Cover scheint so gar nicht zum Titel des Buches zu passen; wenn man das Buch allerdings gelesen hat passt alles wunderbar und es gäbe gar kein passenderes Bild.
Die witzig geschriebene Geschichte enthält alles was Kinder in der heutigen Zeit viel beschäftigt. Handy-Nutzung, Verlust der Eltern und der Wohnung, und und und. Auf alle Fälle regt das Buch in Form eines Krimis zum Nachdenken an - hoffentlich nicht nur die Kinder.
Die Geschichte selbst ist witzig und sehr unterhaltsam geschrieben. Auch wenn ein sehr ernstes Thema im Vordergrund steht, schafft es der Autor alles sehr ruhig und hoffnungsvoll, manchmal mit sehr schrägen Vergleichen, aber vor allem sehr kindgerecht zu erzählen.
Die Kinder die im Heim leben haben allesamt ihre Eltern durch extreme Handynutzung der Eltern verloren; und jetzt sollen sie auch noch ihr neues geliebtes Heim verlieren. Aber vielleicht können sie ja bei der netten neuen Bekannten und deren Hauspersonal im Schloss wohnen? Doch auch der Schlossherrin droht das gleiche Schicksal. Da fassen die Kinder gemeinsam einen Plan um sowohl der Schlossherrin als auch sich selbst ein neues Heim zu verschaffen. Und schon sind sie mitten im Abenteuer ihres Lebens. Entführung, Einbruch, Diebstahl - alles was ein richtiger Krimi braucht.

Die Kinder haben alle sehr unterschiedliche Charaktere fügen sich aber in ihrer Gesamtheit wunderbar zusammen. Es wird nicht klischeehaft geurteilt oder sonstiges, sondern jedes Kind hat hier - egal wie auch immer es ist - seine volle Daseinsberechtigung.

Meiner Enkeltochter hat das Buch sehr gut gefallen, zumal auch die Kapitel eine sehr schöne Länge hatten und der Schreibstil sehr locker und fliesend war.