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Insgesamt 73 Bewertungen
Bewertung vom 23.10.2023
Hjorth, Vigdis

Die Wahrheiten meiner Mutter


sehr gut

Spannungsverhältnis Mutter-Tochter

Vigdis Hjorth widmet sich in diesem Roman der spannungsgeladenen Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Die Protagonistin Johanna lässt ihre Familie und ihr vorheriges Leben vor etwa drei Jahrzehnten in Norwegen zurück und flieht in die USA. Nach dem Verlust ihres zweiten Mannes kommt sie zurück und muss sich mit dem Unausgesprochenem und dem Unverarbeitetem auseinandersetzen. Die Konfrontation mit der Vergangenheit geht einher mit den schwierigen Verhältnissen zu ihrer Mutter, die schwer zugänglich ist und somit eine Aussprache unmöglich scheint.
Der Roman gibt Einblick in die Gefühlswelt von Johanna und besteht zu einem großen Teil aus einem inneren Monolog. Ich empfand die Schilderungen aus der Kindheit und die Gedankengänge der Protagonistin sowie ihre Erkenntnisse bezüglich der Mutter als sehr intensiv.

Bewertung vom 23.10.2023
Heinisch, Andrea

Henriette lächelt


ausgezeichnet

Befreiungsschlag mit 190 kg?!

In „Henriette lächelt“ bekommen wir Einblick in das Leben von Henriette. Sie ist Buchhalterin, 50 Jahre alt und wiegt 190 kg, die sich in ihrem Alltag bemerkbar machen. Ihre Mutter wohnt über ihr und kann es nicht sein lassen, sich in ihr Leben einzumischen oder ihre Meinung kundzutun.
Die zu Beginn sehr isolierte Henriette durchläuft im Laufe des Buches eine bemerkenswerte charakterliche Entwicklung und wird offener, sodass sie Bekanntschaften schließt und den Kontakt zu Mitmenschen sucht.
Das Buch ist in kurze Kapitel eingeteilt, die sprunghaft Erlebnisse und Ereignisse aus ihrem Leben widerspiegeln.

Ich beschäftige mich privat in letzter Zeit vermehrt mit den Themen Bodyshaming und Bodypositivity und den Einblick in die Gefühlswelt einer Betroffenen fand ich sehr bereichernd, zumal ich Henriette auch von Anfang an ins Herz schloss und die Schilderungen gut nachempfinden konnte.
Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen, es war eine schöne Leseerfahrung!

Bewertung vom 11.09.2023
Fischer, Elena

Paradise Garden


ausgezeichnet

Die Suche nach Antworten

Elena Fischer schreibt in dieser Coming-of-Age-Geschichte über die 14-jährige Billie sowie ihre Mutter Marika. Beide leben unter schwierigen Lebensverhältnissen, trotz zweier Jobs reicht das Geld gegen Ende des Monats nicht aus. Dennoch haben beide den Umgang mit den Umständen durch ihre Kreativität und Lebensfreude gelernt. Doch plötzlich ändert sich alles mit dem Sommer, an welchem die ungarische Großmutter in beider Leben tritt, und Billie muss den Verlust ihrer Mutter erleben. Auch als Leser trifft der tragische Tod der Mutter einen sehr, obwohl der Roman bereits zu Beginn mit „Meine Mutter starb diesen Sommer“ beginnt. Billie trifft sodann die Entscheidung, ihren Fragen zur Vergangenheit sowie ihren Wurzeln nachzugehen, und begibt sich auf die Reise.
Elena Fischer hat einen sehr berührenden und wunderschönen Roman geschrieben, der gleichzeitig auch durch seinen eigenen Humor überzeugen kann.

Bewertung vom 15.08.2023
Knecht, Doris

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe


ausgezeichnet

Mutter im Umbruch

Doris Knecht schreibt in "Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" von einer namenslosen Ich-Erzählerin, die sich auf Veränderungen in ihrem Leben einlassen muss, als der Auszug ihrer beiden Kinder nach ihren Schulabschlüssen bevorsteht. In kurzen Kapiteln bekommt der Leser Einblick in die Gedanken und Erinnerungen bezüglich vergangener Ereignisse sowie die familiären Strukturen. Die Ich-Erzählerin muss sich nunmehr neu finden und befindet sich in einem Umbruch.
Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin authentisch und mitten aus dem Leben erzählt, wobei sie dies auf einer spannenden und humoristischen Art und Weise schafft. Ich habe mich gut in die Gefühlslage der Ich-Erzählerin einfinden können. Die jeweiligen Kapitel behandeln verschiedene Themen, wodurch die Geschichte lebendig wird.

Bewertung vom 13.08.2023
Pignitter, Melanie

Wenn ein Satz dein Leben verändert


ausgezeichnet

Inspiration pur! Absolute Empfehlung!!

Die Autorin Melanie Pignitter behandelt in diesem Sachbuch die Bedeutung von Worten, denn diese können sich sowohl negativ als auch negativ auf unser Gemüt auswirken. Zu Beginn wird uns Lesern der wissenschaftliche Hintergrund nähergebracht. Durch eine gute Mischung aus Text und Bild sowie die Hervorhebung zentraler Aussagen findet man relativ schnell und einfach in die Thematik rein. Im darauffolgenden Teil des Lexikons werden dann themenweise Überbegriffe mit entsprechenden Kapiteln gelistet.

Melanie Pignitter schafft es durch ihren lockeren und angenehmen Schreibstil das Interesse der Leser anzuregen und die hilfreichen Affirmationen verständlich und einfach zu vermitteln. Durch ihre sympathische Art steigt die Motivation zur Umsetzung in das alltägliche Leben. Ich werde sicherlich immer mal wieder in dem Buch blättern und mir Inspirationen einholen!

Bewertung vom 21.06.2023
Dicker, Joël

Die Affäre Alaska Sanders


ausgezeichnet

Vielschichtig und gut durchdacht!

Die Affäre Alaska Sanders ist die Fortsetzung des Buches „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“, in welchem das Duo Sergeant Perry Gahalowood und Schriftsteller Marcus Goldman im Fall um Harry Quebert ermittelte. Der zweite Roman setzt im Juni 2010 an und handelt von einem Mordfall von vor elf Jahren im Jahre 1999. Dieser wurde damals schnell als abgeschlossen erklärt, doch ein neuer anonymer Hinweis bringt die Ermittlungen wieder ins Rollen.

Beim Lesen kommt es zu zeitlichen Sprüngen zwischen dem Jahr des Mordfalls und dem Jahr der neu aufgerollten Ermittlungen, in denen auch immer wieder Bezüge zu dem Vorgängerroman hergestellt werden. Hier schafft es der Autor Hintergrundinformationen sowie Rückblenden geschickt in die Handlung einzubinden, sodass die Lesenden den Faden nicht verlieren. Zudem gelingt es Joël Dicker bis zum Ende die Spannung aufrechtzuerhalten und alle Details gekonnt zusammenzufügen.

Bewertung vom 20.06.2023
Statkus, Meike

Migräne-frei: endlich Frieden im Kopf


ausgezeichnet

Migräne - (un)bezwingbares Leid ?!

Migränepatienten wird oftmals die frühzeitige Einnahme der entsprechenden Schmerztabletten nahegelegt, um schlimmere Ausmaße zu verhindern. Leider kann sich der Alltag mit Migräne schwierig gestalten, da externe Faktoren wie das Wetter, Gerüche oder unvorhersehbare Stressmomente Einfluss auf die Intensität der Migräneschmerzen nehmen.

Meike Statkus beschäftigt sich in ihrem Sachbuch mit diesem Thema, das doch mehr Leute betrifft, als man denken würde. Ihr Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, sodass das Lesen nicht schwerfiel und die Lust nicht verging. Durch das Einbinden von Experteninterviews sowie graphischen Elementen gestaltet sich das Buch ansprechend. Zudem werden den eigenen Gedanken und Notizen ebenfalls Raum eingeräumt, sodass man den Inhalt verinnerlichen und die Informationen verarbeiten kann.

Ich fühle mich nach der Lektüre als Betroffene von Migräne gestärkt und werde mich von den dargelegten Informationen auf meinem Weg begleiten lassen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2023
Fredriksson, Anna

Der Traum vom einfacheren Leben


sehr gut

Angenehme Lektüre

Anna Fredriksson schafft es in ihrem Buch die Pension in Kivik sehr bildhaft und detailreich zu beschreiben, sodass man sich diese gut vor dem inneren Auge vorstellen kann.
Die Hauptcharaktere sind, wie auch beim ersten Teil der Reihe der Jahreszeitensaga, drei Damen namens Sally, Vanja und Josefin. Drei Frauen aus drei Generationen und vergangene Geschehnisse, die zu überwinden sind. Die Handlung wird abwechselnd aus den drei Perspektiven erzählt. So erhält man Einblick in deren Gefühlswelten und kann sich gut in die Protagonistinnen hineinversetzen.
Für die aufkommenden Hindernisse und Probleme können letztendlich Lösungen gefunden werden und für alle Beteiligten folgt ein gutes Ende.

Das Buch ist eine gute und leichte Lektüre für den Urlaub und erheitert das Gemüt, insbesondere durch die gelungenen Beschreibungen und Ausführungen.

Bewertung vom 03.06.2023
Weinberg, Juliana

Die Kinder der Luftbrücke


sehr gut

Prägende Erlebnisse

Der Roman setzt im westlichen Sektor Berlins 1948 an. Der Krieg ist zu Ende, die Konsequenzen und Nachwirkungen dieser Zeit erleben die Menschen in Form von Not und Elend.
Die Protagonistin ist Nora, eine junge Mutter zweier Kinder, deren Ehemann nach dem Krieg als vermisst gilt und der nicht mehr zurückkehrt. Sie findet trotz der schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt eine Übersetzertätigkeit bei der Air Force, um ihre Familie halbwegs über die Runden bringen zu können. Dort trifft sie auf den Piloten Matt, bei dem sie ihr neues Glück gefunden zu haben scheint. Wie wird sich das Leben von Nora und ihrer beiden Kinder durch das Eintreten eines neuen Mannes verändern…
Der Schreibstil von Juliana Weinberg ist flüssig und dementsprechend lässt sich das Buch trotz des belastenden Inhalts gut lesen. Nebenbei erfährt der Leser einiges über die Berliner Geschichte.

Bewertung vom 03.06.2023
Lüpkes, Sandra

Das Licht im Rücken


sehr gut

Zeitgeschichte und die Leica-Kamera

Sandra Lüpkes schreibt in diesem Buch über die Familie Leitz sowie die Erfindung von Oskar Barnack, Mitarbeiter der Leitz Werke. Er erfindet eine handliche Kamera, die platzsparend transportiert werden kann. Der Roman erstreckt sich vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs (etwa 1914-1945), wobei über jedem Kapitel die Jahreszahl sowie der Handlungsort angemerkt sind. Neben den Ereignissen der Geschichte behandelt Lüpkes die Erlebnisse der Familie Leitz und ihren Mitmenschen. Sie hat merklich viel Zeit in die Recherche investiert.

Auch der Schreibstil ist sehr angenehm, sodass man zügig in die Geschichte hineinkommt und sich darauf einlassen kann. Besonders hat mir der Anhang gefallen, welcher mit einem Nachwort und einer ausführlichen Personenliste ebenfalls spannend zu lesen war.