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Lesezeiten
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Mein Blog: http://lauras-lesezeiten.blogspot.de/ Freue mich über jeden Besuch :)

Bewertungen

Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 20.11.2016
Tag der Entscheidung / Red Rising Bd.3
Brown, Pierce

Tag der Entscheidung / Red Rising Bd.3


ausgezeichnet

Noch nie habe ich ein Buch mit so einem perfekten Hauptprotagonisten wie Darrow gelesen. Nicht im Sinne von perfekt, ohne Fehler, sondern perfekt, eben weil er Fehler macht. Er bereut sie, lernt aus ihnen und versucht alles, um sie nicht zu wiederholen. Mittlerweile ist er erwachsen und es sind sechs Jahre vergangen, seit er sich in einen Goldenen verwandelt hat. Er denkt nun anders über seine Zeit am Institut, denkt anders über seine damaligen Freunde und Feinde. Er versteht, dass er auch Menschen töten muss, dass es irgendwer tun muss, um diese Rebellion zu führen. Und trotzdem verlernt er nicht Menschen jedes Standes Mitleid entgegen zu bringen. Er weiß nun, wer er ist, was er kann und was er will. Er ist stolz darauf, was er schon geschaffen hat. Er ein einzelner kleiner Mann, der sich gegen so eine große und unfaire Gesellschaft erhoben hat. Es fällt mir schwer zu beschreiben, wie viel Bewunderung und Respekt ich Darrow entgegen bringe, aber glaubt mir, man muss ihn lieben.

Und in diesem Band macht er endlich nicht mehr alles allein. Sein größtes Ziel ist die Veränderung der Gesellschaft, aber direkt danach kommen Liebe und Familie. Er gibt Menschen eine zweite Chance und behält keine Rückversicherung in der Hand. Er sieht zu, wie sie ihn verraten oder ihm treu ergeben sind und gerade deswegen sterben müssen, und lässt sich trotzdem nicht unterkriegen. Gerade zu Beginn, nach der Gefangennahme vom Schakal, muss er sich im Hintergrund halten. Seine Heldenmomente verwandelt sich in die Momente seiner Freunde. Er verliert die Maske des unerreichbaren Schnitters und zeigt dem Leser nochmals einen anderen Darrow.

Unbestreitbar ist Pierce Brown ein grandioser Autor! Meine Meinung zu seinem Schreibstil hat seit dem ersten Band eine 180-Grad-Drehung vollführt. Ich bin sicher, niemand anderes würde es schaffen, Charaktere mit so wenigen Worten so eindrucksvoll und authentisch darzustellen. Sein Schreibstil ist unglaublich poetisch und bildhaft. Pierce Brown schafft es außerdem, dass ich sämtliche Qualen eines Lesers durchleiden musste. Die Momente, in denen ich dachte, jetzt ist endlich alles gut und er doch noch eine Pointe oben drauf setzte. Oder andersrum, wenn ich dachte, jetzt ist alles verloren und Darrow doch noch ein Ass aus dem Ärmel zieht. "Red Rising" ist seine Debütreihe und ich hoffe sehr, dass er in Zukunft noch mehr Bücher schreibt. Ich werde sie kaufen, ohne mir überhaupt den Klappentext durchzulesen!

Aber nicht nur die emotionalen Szenen sind beispiellos, sondern auch an Dramatik und Action geht gar nicht noch mehr. Und jetzt wiederhole ich mich wirklich, aber der Leser kommt durch die unzähligen Höhepunkte nie zur Ruhe! Ob halsbrecherische Aktionen oder epische Weltraumschlachten, man muss einfach weiterlesen! Es gibt so viele Überraschungsmomente, denn skrupellose Intrigen sind in anderen Intrigen versteckt und kluge Pläne durch andere Pläne getarnt. Geheimnisse werden erst auf der allerletzten Seite gelüftet und bis zum Epilog hatte ich wirklich keine Ahnung, wie diese Geschichte ausgehen soll. Politische Angelegenheiten werden strategisch unfassbar gut ausgearbeitet und geben noch einmal den letzten Kick.

Und kennt Ihr das, wenn euch ein Buch einfach nur am Boden zerstört zurück lässt? Nicht weil das Ende so schlecht war, sondern weil es ein Ende gab. Wenn ihr so versunken wart, dass Ihr euch nicht bewusst wart, jetzt die letzte Seite aufzuschlagen. Wenn Ihr nach dem Zuschlagen an nichts mehr anderes denken könnt. Wenn es unmöglich erscheint, Euch je wieder auf ein anderes Buch einzulassen und wenn Ihr es dann doch tut, dass neue Buch nur mit dem alten vergleicht. So ging es mir hier ...


Vollständige Bewertung und weitere Rezensionen findet Ihr hier http://lauras-lesezeiten.blogspot.de/2016/09/rezension-red-rising-tag-der.html#more Ich freue mich über jeden Besucher :)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2016
Die helle Flamme der Magie / Black Blade Bd.3
Estep, Jennifer

Die helle Flamme der Magie / Black Blade Bd.3


ausgezeichnet

Meine heutige Rezension wird ein wenig kürzer als sonst ausfallen, denn wir haben es mit einem dritten Band zu tun. Vielleicht erinnern sich noch einige: Beiden Vorgängern habe ich 5 von 5 Sternen gegeben und war vollauf begeistert. Auch dieser Band der "Black Blade"-Trilogie steht dem in nichts nach! Nun habe ich schon zwei ausführliche Rezensionen geschrieben und möchte mich nicht zwanghaft wiederholen. Versteht mich nicht falsch, das Buch war keineswegs langweilig, sondern einfach genauso spannend, actionreich und nahezu perfekt, wie wir es gewohnt sind. Als es in meinem Briefkasten lag, habe ich sofort alles stehen und liegen lassen und wurde nicht enttäuscht. Schon nach den ersten paar Seiten habe ich mich wieder wie zu Hause gefühlt, mittendrin in der geheimnisvollen Stadt Cloudburst Falls.

Im letzten Band bekommen wir es nun mit dem mächtigsten aller Gegner, mit Victor Draconi zu tun. Der Leser weiß, was dieser Mann schon alles geschafft und wen er schon alles besiegt hat, aber er weiß auch, wie stark und mutig Lila ist. Sie hat die Sinclair-Familie nahezu "revolutioniert" und so hatte ich zu Beginn absolut keine Ahnung, wie die Reihe enden könnte. Der Spannungsaufbau geht diesmal etwa schneller vonstatten und schon nach etwa 70 Seiten fängt der alles entscheidende Kampf an. Er zieht sich über mehrere Tage und trotzdem kommt keine Langeweile auf. Auf einen Heldenmoment, kommt der nächste Schockmoment und das Erzähltempo ist genau richtig.

Wirklich gefreut hat mich die Entwicklung zwischen Lila und Devon. Wenn ich bisher überhaupt Kritik äußerte, dann war es wegen dem ewigen Hin und Her in ihrer Beziehung. Lila kam einfach nicht in die Pötte und ich war ein wenig genervt. Jetzt ist endlich alles klar gestellt und die Zeit kann anderweitig genutzt werden, wie zum Beispiel für die Familienzusammenführung. Es gibt gottseidank Annäherungen zwischen Lila, Deah und Celeste und gegen Ende hin sind sie fast so etwas wie eine richtige Familie, nur eben ohne Vater. Außerdem kommen auch die Monster nicht zu kurz. Sie überlassen den Kampf nicht allein den Menschen, sondern unterstützen, wo sie nur können.

Zum Abschluss meiner Rezension kann ich sagen, dass ich mit dem Ende absolut zufrieden bin. Die Trilogie ist abgeschlossen und alle offenen Fragen wurden beantwortet, aber eine Wiederkehr ist nicht unmöglich. Ich würde mich freuen, wenn sich Jennifer Estep irgendwann entscheidet, uns auf weitere Abenteuer nach Cloudburst Falls mitzunehmen. Schließlich haben alle ihre anderen Reihe auch sechs und nicht nur drei Teile ;D


Fazit:
Wer die ersten beiden Bände der "Black-Blade"-Trilogie mochte, wird auch den dritten mögen! Er lässt mit keiner Silbe nach, ist eher noch besser als gewohnt. Ich bin sehr froh, dass ich zu dieser Reihe gegriffen habe, denn alles ist stimmig und in sich abgeschlossen. Natürlich vergebe ich wieder einmal 5 von 5 Sternen.


Hier finden sie mehr meiner Rezensionen: http://lauras-lesezeiten.blogspot.de/p/rezensionen.html Ich freue mich über jeden Besucher :)

Bewertung vom 11.10.2016
Tödliche Berührung / Goddess of Poison Bd.1
Salisbury, Melinda

Tödliche Berührung / Goddess of Poison Bd.1


ausgezeichnet

Die Welt, in der Twylla lebt, ist so unglaublich komplex, facettereich und mysteriös! Es ist der pure Wahnsinn wie viele Mythen, Märchen und Traditionen sich die Autorin hat einfallen lassen, die absolut keine Ähnlichkeit zu denen in unserer Gesellschaft besitzen. Man lernt eine ganz neue Götterwelt, mit ihren Helden und ihren Bösewichten, mit ihren Erfolgen und ihren Sünden und all den vielen Nachwirkungen kennen. Es gibt zu jetzigen Zeit drei große Ländern und alle sind durch Kriege und Wissenschafen gezeichnet und hätten sich nicht unterschiedlicher entwickeln können. Ein großes Lob für diese Detailliertheit!

Twyllas Schicksal ist, seit sie denken kann, vorherbestimmt. So etwas wie freier Wille, eigene Meinung und Lernen aus Fehlern sind ihr vollkommen fremd, denn sie durfte ihr ganzes Leben nur das tun, was andere Menschen von ihr wollten oder ihr Geburtsrecht so verlangte. Als erste Tochter ihrer Mutter war klar, dass sie später ihre Nachfolge antreten muss. Sie sollte die nächste Sündenesserin werden und wurde schon in ihrer Kindheit dafür ausgebildet. Als Jugendliche jedoch wird Twylla an den Königshof gebracht, denn sie soll angeblich Daunen, die wiedergeborene Tochter der Götter sein. Sie hat rotes Haar, eine wunderschöne Stimme und soll ein Zeichen dafür sein, dass sich Lormere gerade in einem goldenen Zeitalter befindet. Hier am Hof steht sie nun nicht mehr unter dem Einfluss ihrer störrischen Mutter, sondern unter dem der bösartigen Königin.

Dementsprechend beeinflusst ist Twylla. Sie ist ein unselbstständiges und in sich gekehrtes Mädchen, dass einem wirklich leid tun kann. Die Stimmung zu Beginn ist sehr melancholisch und erst als Lief auftaucht, kommt Hoffnung auf. Er versucht ihr beizubringen, wie sich normale Jugendliche verhalten und, dass es auch eine andere Welt außerhalb ihrer kleinen Vorstellung gibt. Diese Versuche sind aber leider oft vergeblich, da sich Twylla noch nicht einmal bemüht. Schön und gut, dass hier eine längerfristige Entwicklung aufgezeigt werden soll, aber muss sie so langsam vorangehen? Auch der Prinz bemüht sich von Herzen, Twylla glücklich zu machen, doch sie geht einfach nicht darauf ein. Sie ist ständig überfordert, sagt gar nichts oder stottert nur rum. Das fand ich auf Dauer leider nervig und nicht ganz glaubwürdig, da sie erst seit vier Jahren und nicht schon von Geburt an am Königshof lebt.

Der Handlungsraum ist zwar etwas begrenzt, aber das hat mich wiederum gar nicht gestört, da ich das Feeling einer Königsfamilien mit Dienern, Wächtern und prunkvollen Sälen in jedem Buch liebe. Vor allem zum Ende hin werden einige Lügen aufgedeckt, sodass genügend Spannung aufkommt. Mir war klar, dass hier irgendetwas nicht stimmt, aber so ein abgekartetes Spiel hätte ich dann doch nicht erwartet. Erst in den letzten zwei Kapiteln wurde mir bewusst, dass die Autorin nicht nur ein riesiges Netzwerk aus Sitten, Ritualen und Nacherzählungen geschaffen hat, sondern auch ein Netz aus Verrat, Intrigen und hinterlistigen Plänen.


Fazit:
"Goddess of Poison - Tödliche Berührung" ist ein Must-Read für all diejenigen, die noch an Märchen und Götter glauben oder zumindest gerne Bücher über diese lesen. Melinda Salisbury hat sich viele Traditionen und Sagen ausgedacht und sie mit einer unglaublichen Detailliertheit in ihr Buch einfließen lassen. Jeder Charakter und jedes Land hat eine einzigartige Vergangenheit, was dieses Buch ganz besonders macht. Twylla ist zu Beginn eine sehr unselbstständige Hauptprotagonistin und ich hätte sie gerne manchmal geschüttelt, damit sie endlich mal den Mund aufmacht, doch mit der Zeit ist sie mir trotzdem ans Herz gewachsen. Die Kulisse des Königshofes und die gewaltigen Spannungsmomente ganz am Ende machen dieses Buch fast perfekt, sodass ich 4,5 Sterne vergebe.


Meine vollständige Rezension finden Sie hier: http://lauras-lesezeiten.blogspot.de/2016/10/rezension-goddess-of-poison-todliche.html :)

Bewertung vom 23.09.2016
Wonderland
Stein, Christina

Wonderland


ausgezeichnet

Die drei deutschen Mädchen Lizzy, Nelli und Amelie machen einen spontanen Urlaub in Thailand, lernen dort zuerst Ben und Colin und kurz vor Buchbeginn Jacob kennen. Über Jacob wissen sie alle nichts und doch begleiten sie ihn in die Villa seines reichen Onkels. Spät am Abend betäubt er sie und am nächsten Morgen wachen sie in einer Arena auf. Damit ist ein kleines Waldstück gemeint, umgeben von vier Meter hohen Mauern und ausgestattet mit Kameras und Mikrophonen. Nachts werden sie jeweils zu zweit in einen stockdusteren Bunger eingeschlossen und tagsüber müssen sie körperliche Aufgaben erledigen."Die Weißen" beobachten sie über den Bildschirm und von der Mauer aus und teilen ihn mit, dass sie jeden zweiten Tag ein Opfer auwählen müssen bis nur noch ein Teilnehmer übrig bleibt. Doch was passiert wenn sie das nicht tun? Handelt es sich hierbei nur um einen Witz oder geht es wirklich um Leben und Tot? Wieso hat Jacob ihnen erst geholfen und ist jetzt mit eingesperrt?

Wie ihr seht hatte ich von Anfang an unglaublich viele Fragen und dies ist auch über die ganze Dauer des Buches so geblieben. Die Geschichte ist originell und unglaublich angsteinflößend, entwickelt sich spannend und rasant. Die Action kommt nicht zu kurz und man schlittert von einer Psychoszene in die Nächste. Die absurden Gedanken der Weißen waren einfach nur ekelerregen und es ist erschreckend, wie viele verschiedene Antriebsgründe sie für so ein makabres Spiel finden. Schon länger habe ich keine Thriller mehr gelesen, doch ich muss Christina Stein für dieses Meisterwerk der Gefühle danken! Ich habe gelacht und geweint, war verzweifelt und geschockt und musste so oft entsetzt den Atem einziehen. Und wie viele verschiedene Theorien bezüglich der Auflösung des Buches hatte ich! Die Atmosphäre ist wie in einem Horror und diese Weltuntergangsstimmung hat mich fertig gemacht.

Ein kleiner Minuspunkt ist der Schreibstil. Er ist wahrscheinlich der einzige Grund, warum ich das Buch nicht in einer Nacht durch hatte. Die Sätze sind viel zu lang und manchmal habe ich schon bei der Hälfte vergessen, wie der Satz anfing. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin einfach wahllos Punkte durch Kommas ausgetauscht hat. Hauptsatz und Nebensatz werden falsch gemischt und manchmal fehlt das Verb auch ganz. Im ersten Drittel hat das meinen Lesefluss enorm gestört, doch mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt.

Die Geschichte wird abwechselnd von Liz und Jacob geschildert und schnell erfahren wir, dass sie beide keine leichte Vergangenheit haben. Liz kann seit drei Jahren nicht mehr normal leben, leidet unter ständigen Herzanfällen und rechnet jeden Tag mit ihrem Tot. Zusammen mit ihrer Vorgeschichte als professionelle Balletttänzerin wurde die eh schon unfassbare Geschichte nur noch mehr angeheizt. Anfangs ist sie recht in sich gekehrt und beobachtet nur, doch mit der Zeit wird sie zur einer starken, mutigen Frau und erkennt, dass sie ihr Leben mehr genießen sollte. Ihre Gedanken sind sehr poetisch und die Assoziierung des Wunderlandes ab der ersten Seite hat mir gut gefallen. Jacob beherrscht mehrere Kampfkünste und stellt die einzige Hoffnung auf Flucht dar. Jedoch muss er sich ersten den realistischen Rangkämpfen mit den anderen Jungs stellen. Er war mir von Anfang an sympathisch und kann durchaus mit den Kerlen aus Liebesromanen mithalten.

Fazit:
Dieser grandioser Psychothriller geht unter die Haut und lässt dich nicht wieder los! Die Ideen der Weißen sind unglaublich erschreckend und ich möchte mir gar nicht vorstellen, dass so etwas auch in der realen Welt passieren könnte. Die Storyline ist zu keiner Zeit vorhersehbar und ich habe zu danken für dieses Rätselraten! Fans von Action, Dramatik und Horror kommen hier garantiert auf ihre Kosten und ich könnte mir die Geschichte auch gut als Film vorstellen. Da ich das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen hatte, möchte ich keinen Punkt für den verschachtelten Schreibstil abziehen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2016
Geteiltes Blut / Bitter & Sweet Bd.2
Harris, Linea

Geteiltes Blut / Bitter & Sweet Bd.2


sehr gut

Eigentlich 4,5 Sterne!


Da ich Band 1 "Bitter & Sweet - Mystische Mächte" erst vor wenigen Wochen gelesen habe, konnte ich sofort wieder in die Geschichte eintauchen. Wir begleiten Jillian noch einige Tage in den Sommerferien und danach geht's an die Winterfold Akademie, wo schon ganz neue Probleme warten. Während das VO eher vom Spielplan verschwindet, müssen sich unsere Protagonisten nun den Dämonen und ihrer Unterwelt widmen.

Tatsächlich stellte ich diesmal eine kleine Entwicklung bei Jill fest. Wohingegen sie im ersten Drittel noch genauso egoistisch, spießerisch und nervig ist, wie gewohnt, springt sie danach endlich über ihren eigenen Schatten. Alle anderen behandelt sie wie eine erwachsene Heldin und im zweiten Drittel stieg auch mein Respekt vor ihren Taten. Auch wenn ihre Gedanken immer noch kindisch sind, spielt sie sich nicht mehr so auf und versucht nur noch jeden zweiten Tag die Welt zu retten ;D

Ihre Freunde und Lehrer beweisen endlich mal so etwas wie Charakterstärke und sind mir von Kapitel zu Kapitel sympathischer geworden. Auch neue Personen tauchen auf, die bis zur letzten Seite Geheimnisse vor Jill und den Lesern verbergen. Richtig ins Herz schließen konnte ich hier den kleinen Kobold Cox. Er brachte mich so einige Male durch seine ironischen Bemerkungen zum Lachen und erinnerte mich an den Wasserspeier aus der "Liebe geht durch alle Zeiten"-Trilogie. Ich hoffe im finalen Band bekommt er noch mehr Aufmerksamkeit.

Ab der ersten Seite herrscht eine spannende und gefährliche Atmosphäre, denn Jillian scheint verfolgt zu werden. Im Laufe der Geschehnisse tauchen immer wieder ein unheimlicher Nebel und ein großer Wolf auf. Es gibt mehrere Höhepunkte und alle Wendungen waren für mich diesmal überraschend und nicht vorhersehbar. Gegen Ende spürt man auch die aufkommende Vorbereitung auf den letzten, alles entscheidenden Kampf, der uns wohl in Band 3 erwarten wird. Authentischer empfand ich auch, dass endlich mal jemand gestorben ist. Bis jetzt sind Jill und ihre Freunde ständig in gefährliche Situationen geraten, aber nie endete irgendwas schlimmer, als mit ein paar Tagen Krankenstationsaufenthalt. Dadurch wurde für mich das ganze Buch etwa ernster, fesselnder und dramatischer. Übrigens musste ich bei besagtem Tot sogar weinen, woran man sieht, wie passend der Schreibstil der Autorin ist und wie gut sie mit meinen Gefühlen spielen konnte.

Schon beim letzten Mal fand ich Jills Liebesleben sehr kompliziert, aber in diesem Band gibt es noch mehr Steigerung. Nachdem Ryan nach einer unglücklichen Situation einfach abgehauen ist, spielt Nathan wieder eine große Rolle und auch ein neuer, charmanter Junge taucht auf. Auch wenn sowas im wirklichen Leben eher nicht passiert, konnte ich mich ganz gut in Jillian hinein versetzten. Ich war mit ihr verletzt und verwirrt, konnte aber auch immer besser hinter Nathans Fassade schauen. Die Gefühle aller Beteiligten waren diesmal logischer und einfach besser dargestellt, worüber ich mich sehr gefreut habe. Manchmal widmet Linea Harris der Dreiecksbeziehung zwar mehr Zeit als den wirklichen Gefahren, aber das hat mich nicht so sehr gestört wie beim Vorgänger.


Fazit:
"Bitter & Sweet - Mystische Mächte" hat mir sehr gut gefallen. Die Storyline ist neu, originell und noch besser als in Band 1. Durch mehrere Höhepunkte und unvorhersehbaren Wendungen, wurde es kurzweiliger als sein Vorgänger und ich konnte das Buch innerhalb von vier Tagen beendet. Über die Charaktere musste ich mich im Verlauf der Geschichte nicht mehr allzu sehr echauffiert, auch wenn sie garantiert nicht meine Lieblingsprotagonisten werden. Übrigens konnte ich auch keine Ähnlichkeit mehr zu anderen Büchern mit übernatürliche Teenager feststellen.


Mehr meiner Rezensionen finden Sie hier: http://lauras-lesezeiten.blogspot.de/p/rezensionen.html :)

Bewertung vom 05.08.2016
Im Haus der Feinde / Red Rising Bd.2
Brown, Pierce

Im Haus der Feinde / Red Rising Bd.2


ausgezeichnet

Vom ersten Band dieser Trilogie war ich absolut begeistert, sodass ich mir auch Band 2 kurz nach dem Erscheinen kaufen musste. Das geschaffene Weltensystem ist für mich noch genauso beeindruckend wie damals und wird auch immer weiter ausgebaut. So spielt die Geschichte diesmal nicht nur auf dem Mars, sondern auch auf anderen Planeten. Ein Kritikpunkt war für mich damals, dass man nicht nachvollziehen konnte, wie viele Farben es gibt und für was sie zuständig sind. Dieses Problem hat Heyne gleich zu Beginn mit der Klappengestaltung gelöst. Hier sieht man eine ausführliche Einteilung der Farben und auch ihre hierarchische Stellung zueinander. Außerdem gibt es ein hilfreiches Personenlexikon.

Der Schreibstil ist wie schon gewohnt extrem anspruchsvoll und rasant. Pierce Brown drückt sich sehr ernüchternd und derb aus, was mich aber diesmal gar nicht gestört hat. Viel mehr konnte ich mich jetzt auch auf seine poetischen und tiefgründigen Vergleiche, Beschreibungen und Zitate konzentrieren, denn diese sind ein wahres Meisterwerk! Ich will nicht behaupten, dass ich immer alle Handlungen und politischen Verzweigungen 100%ig verstanden habe, aber das kann hier auch niemand erwarten. Die Gesellschaft die geschaffen wurde, ist so unglaublich komplex und kompliziert, dass ich eben auch mal Absätze zwei oder drei Mal lesen musste, um weiterhin gut mitzukommen.

Hervorzuheben sind die unglaublich vielen actionreichen Höhepunkte und Plot Points, die kaum in einem anderen Buch in solch einer Anzahl auftreten. Darrow und seine Freunde erleben so viele Höhen und Tiefen, Intrigen und Hindernisse, dass man als Leser nie zur Ruhe kommt. Ob halsbrecherische Aktionen oder epische Weltraumschlachten, man muss einfach weiterlesen! Gleichzeitig werden aber auch andere Facetten gezeigt. Man lernt, wie wichtig Zusammenarbeit und Vertrauen ist und was Gerechtigkeit kosten kann. Der Krieg wird in all seinen Grausamkeiten aufgezeigt und auch Politik, Strategie und Moral spielen eine sehr große Rolle. Oftmals habe ich daran gezweifelt, ob es für die Roten überhaupt noch ein Happy End geben kann und auch jetzt nach Beenden des Buches zweifeln ich daran.

Und bei all dem ist Darrow einfach ein fantastischer Hautprotagonist! Er hat Blut an den Händen, macht Fehler und ist eben nicht dieser typische strahlende Held, was ihn mir nur noch sympathischer machte. Man erlebt mit, wie er immer wieder kurz vorm Aufgeben ist und ihn Selbstzweifel plagen, er dann aber an Eo und ihren Traum denken muss. Er behandelt die niederen Farben gut und lässt sich von ihnen helfen, obwohl die Gefahr besteht, dass man so seinem Geheimnis auf die Spur kommt. Als sehr speziell und gelungen empfand ich auch, dass Darrow manchmal Geheimnisse vor dem Leser selbst hat. Ein Kampf scheint gerade verloren, wenn er doch noch ein As aus dem Ärmel zieht und mich so total schockte.
Auch andere Personen aus Band 1 tauchen auf, manche wechseln die Seiten und manche sind ihm immer noch treu ergeben. Neue und undurchschaubare Personen treten ebenfalls auf das Spielfeld und sorgen für noch mehr Nervenkitzel.


Fazit:
Ein unglaublich nervenaufreibendes Buch, vor einer faszinierenden und gut ausgearbeiteten Weltraum-Kulisse. Unzählige Höhepunkte und Wendungen sorgen für Spannung und Action auf höchstem Niveau, weshalb das Buch gerne auch doppelt so viele Seiten haben hätte können. Auch moralische und politische Facetten werden aufgezeigt, sodass dieses Buch meiner Meinung nach fast für jeden Leser etwas ist und von mir eine klare Leseempfehlung bekommt. Undurchschaubare Charaktere und ein poetischer Schreibstil machen die Geschichte perfekt und noch besser als schon in Band 1. Wenn ich hier keine 5 Sterne vergeben würde, könnte ich dies wohl nie tun.

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Bewertung vom 28.07.2016
Mystische Mächte / Bitter & Sweet Bd.1
Harris, Linea

Mystische Mächte / Bitter & Sweet Bd.1


sehr gut

Auf "Bitter & Sweet - Mystische Mächte" habe ich mich schon sehr lange gefreut, da ich Internatsgeschichten mit bzw. über außergewöhnlichen Kreaturen schon immer mochte. Soll heißen: Ich war darauf vorbereitet, viele Ähnlichkeiten zu anderen Buchreihen zu finden. Und ja, es stimmt, viele Charaktere und die Storyline selbst haben mich zum Beispiel an die "Mythos Academy"-Reihe und vor allem an die "House of Night"-Reihe erinnert. Darauf werde ich jetzt aber gar nicht näher eingehen, da es mich nicht gestört hat. Ich mochte solche Geschichten schon beim ersten Lesen und tue es noch immer, der Charm ist für mich gleich geblieben!

Der Einstieg in dieses Buch fiel mir sehr leicht, da Jillian schon weiß, was sie ist und was ihr in näherer Zukunft bevorsteht. Es gibt noch einen kleinen Zeitsprung zu ihrem 17. Geburtstag, an dem sich ihr Weltbild so fatal verändert und danach reist sie sofort an die Winterfold Akademie. Dort angekommen, war ich von der Ausarbeitung der Fantasywesen positiv überrascht. Ein toller Mix aus Mythengeschichten über Vampire und Werwölfe aus anderen Geschichten, die auch hier zustimmen und Dingen, die neu ausgedacht sind. Die Magie der Hexen ist sehr detailliiert ausgearbeitet und auch die Entwicklung rund um die (Halb-)Dämonen war für mich neu und origenell. Über das ganze Buch hinweg ist die Spannung spürbar und man rätselt mit, wer denn nun der Bösewicht ist und was es mit Jillians toten Eltern auf sich hat. Vor allem gegen Ende hin, wurde ich von den überraschenden Wendungen richtig gefesselt.

Gleich am ersten Tag auf der Akademie findet Jillian beste Freunde Alissa und Derek, die beide genauso wie sie selbst Hexen sind. Diese beiden Charaktere konnten mich leider überhaupt nicht von sich überzeugen. Sie stehen absolut immer hinter Jill, sind nie auch nur eine Spur neidisch auf ihren Ruhm und wissen immer, was moralisch richtig ist. Leider wirkte das auf mich sehr unglaubwürdig! Und kommen wir mal zu Jill selbst: Sie war mir einfach zu perfekt! Sie ist natürlich eine mega-mächtige Hexe und lernt viel schneller als alle anderen. Auch mit Waffen kann sie sofort super umgehen und wird deshalb zu einer richtigen Heldin. Hier wurde wirklich übertrieben und ein paar Ecken und Kanten hätten sie mir sympathischer gemacht. Außerdem hat sie einen unglaublichen Hang dazu, in misslige Lagen zu geraten, seid es nun absichtlich oder eben nicht, in denen sie mit ihren Fähigkeiten prahlen kann.

Das äußere Erscheinungsbild muss ich wieder mal sehr loben! Vor allem die Kapitelgestaltung ist typisch für ivi und hat mir super gefallen. Auch die Formatierungen bei Briefen oder Stundenplänen fand ich sehr passend und abwechslungsreich. Der Schreibstil ist flüssig, angenehm und ansprechend.
Am Ende vieler Kapitel gibt es einen kleinen Cliffhanger, der zum Weiterlesen zwingt, das Ende des Buches hingegen ist abgeschlossen und hinterlässt doch ein paar offene Fragen. Richtig gelungen fand ich die Vorankündigungen, die Jill manchmal macht, wie z.B. "Wie sehr ich mich doch (mit dieser Annahme) irren sollte ...".

Fazit:
"Bitter & Sweet - Mystische Mächte" ist ein sehr actionreiches, spannendes und mitreißendes Buch, dass ich innerhalb von drei Tagen ausgelesen hatte. Die Autorin Linea Harris konnte mich mit detaillierten und originellen Ideen von der Winderfold Akademie und ihren Hexen, Werwölfen und Vampiren überzeugen. Einzig und allein ihre Charaktere - allen voran Jillian - sind mir ein wenig unsympathisch. Es gibt zu viele Zufälle, die unsere drei Freunde ereilt, ihre Handlungen sind zu perfekt und manche Charakterzüge einfach nervenaufreibend.

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Bewertung vom 15.07.2016
Lilac und Tarver / These Broken Stars Bd.1
Kaufman, Amie;Spooner, Meagan

Lilac und Tarver / These Broken Stars Bd.1


sehr gut

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, da gleich klar war, mit welche Figurenkonstellation man es zutun hat. Ein verwöhntes Mädchen aus der High-Society und ein Junge von der Straße, der schon so einiges im Leben gemeistert hat, bieten viel Entwicklungspotenzial. Das Buch wird abwechselnd aus Lilacs und Tarvers Sicht geschrieben, sodass man alle Handlungen gut verstehen kann. Schon zu Beginn wird klar, dass sich Lilac in ihrer Haut als reichstes Mädchen des Universums nicht besonders wohl fühlt und sich hinter ihrer Fassade noch ganz andere Charakterzüge und Geheimnisse verbergen. So sammelt sie natürlich sofort Symphatiepunkte, die sich auch im Verlauf der Geschichte immer weiter anhäuften. Klar, sie ist nicht perfekt und hat immer mal wieder ihre arroganten Situationen, in denen sie lieber über ihre dreckigen Hände als über den verzweifelten Kampf ums Überleben nachdenkt - aber wer ist schon perfekt? Sie ist clever, zeigt Mitgefühl und lässt sich nicht unterkriegen, auch wenn sie sich ganz alleine in einer ihr so fremden Situation befindet. Auch Tarver ist ohne Zweifel ein unglaublich starker Protagonist. Er macht sich Vorwürfe, dass er nicht gut genug für Lilac ist, dabei kümmert er sich so rührend um sie.

Innerhalb der ersten ca. 70 Buchseiten, befinden sich unsere Protagonisten noch auf der Icarus, wo das Geschehen ihren ersten Höhepunkt findet. Das faszinierende Kennenlernen, das unerfreuliche Wiedersehen und der Absturz des Raumschiffes passieren Schlag auf Schlag, sodass man als Leser sofort geschockt und zum Weiterlesen verdammt ist. Angekommen auf dem fremden Planten beruhigt sich alles wieder und eine etwas längere Durstphase folgt. Lilac und Tarver zicken sich unermüdlich an und ein Tag sieht wie der andere aus. Action und Spannung haben hier über 150 Seiten hinweg fast gänzlich gefehlt. Auch danach nimmt die Handlung nicht wirklich an Fahrt auf, aber plötzlich werden mystische und gruselige Elemente ins Spiel gebracht, mit denen ich so gar nicht gerechnet hätte. Das Ende der Geschichte ist dann perfekt! Die Liebesgeschichte entwickelt sich innerhalb der letzten Kapitel so wunderschön und glaubhaft, dass Mädchenherzen einfach höher schlagen müssen. Die fantastische (Doppelbedeutung ;D) Auflösung, kommt dann vom Timing her genau passend, nicht zu früh und nicht zu spät und konnte ich so bisher noch nirgendwo lesen, sodass ich mit einem wohligen Gefühl im Bauch zurück gelassen wurde.

Eine Besonderheit dieses Buches ist auf jeden Fall die Kulisse im Weltraum. Die Idee des Terraforming, der Parallelwelten, der Raumschiffe - allen voran der Icarus - und des Hyperspaces sind neuartig und machen Lust auf mehr. Auch wenn diesen hochentwickelten, wissenschaftlichen Themen kaum Platz geboten wird, haben sie die Randgestaltung doch perfektioniert und für viele offene Fragen gesorgt, die mich neugierig auf Band 2 machen. Sehr interessant fände ich auch die geschichtlichen Aspekte: Wieso muss die Gesellschaft mittlerweile im Weltraum leben und wie entwickelte sich dieses Schichtenmodell?

Fazit:
Ich muss gestehen, dass ich schwer begeistert bin von diesem Auftaktband einer Trilogie. Die Science-Fiction Aspekte hatte ich zu Beginn des Buches häufig erwartet, aber in Wirklichkeit stehen sie kaum im Fokus. Stattdessen bekommt man viele andere gelungene Themen, die eine Menge Potenzial für Folgebände liefern. Die gefühlvolle Liebesgeschichte steht im Vordergrund und wird von einem bildgewaltigen Schreibstil begleitet, der einem manchmal fast denken lässt, selbst auf dem fremden Planeten zu stehen. Aufgrund der längeren Durststrecke in der Mitte des Buches - die mir aber ehrlich gesagt, gar nicht so schlimm in Erinnerung blieb - muss ich einen Punkt abziehen.

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Bewertung vom 15.07.2016
Zorn und Morgenröte / Tausend und eine Nacht Bd.1
Ahdieh, Renée

Zorn und Morgenröte / Tausend und eine Nacht Bd.1


ausgezeichnet

Der Einstieg fiel mir sehr schwer! Ich wurde nicht nur durch die ständig neu auftauchenden Namen und Begriffe verwirrt, sondern auch durch die verschiedenen Erzählperspektiven. Ja richtig, ein Großteil wird aus Sharzad Sicht geschrieben, aber es gibt auch zwei oder drei andere Personen, die immer mal wieder für wenige Seiten berichten. Diese Kapitel wurden zwar kurz gehalten, aber selbst, als ich schon kein Problem mehr mit den Namen hatte, wurde mein Lesefluss dadurch gestört.
Im Allgemeinen hätte ich auch gerne ein Stammbaum von Sharzads Familie gehabt. Diesen hätte man ja anstatt der anschaulichen aber sinnlosen Karte von Chorasan auf die Buchklappen drucken können. Ich bin zwar auch ohne die genaueren Verwandschaftsverhältnisse klar gekommen, aber schön wäre es trotzdem gewesen ...

Kommen wir aber nun zu den positiven Aspekten. Sharzad (kurz Shazi) ist eine mutige, kluge und starke Hauptprotagonistin. Tagsüber ist sie jedem gegenüber aufbrausend und frech, aber in der Nacht lernt man das ängstliche, kleine Mädchen kenne, das sie insgeheim halt doch noch ist. Ich konnte mich super mit ihr identifizieren und fand es toll, wie sie sich selbst treu geblieben ist. Renée Ahdieh meistert die enge Gradwanderung, Shaizis Gefühle dem Leser glaubhaft darzustellen, meisterhaft. Einerseits möchte sie den Khalifen Chalid umbringen, andererseits entwickelt sie aber immer mehr Gefühle für ihn. Sie beginnt ihn zu verstehen und hasst sich selbst dafür. Ein Kampf zwischen Herz und Kopf, Liebe und Verstand, der sie nicht mehr loslässt.

Auch Chalid ist ein toller, junger Mann. Er ist keinesfalls dieser klischeehafte, männliche Protagonist, sondern hat mich ehrlich überrascht. Natürlich will jeder wissen, wie ein Mensch nur so schrecklich sein kann, aber schnell wird klar, dass er dies nicht freiwillig tut. Schon bald hatte ich Mitleid und wollte all seine Geheminisse lüften.

Das Feeling des Buches ist einfach nur perfekt. Man lernt nicht nur das ganz besondere orientalische Leben kennen, sondern wird zusammen mit Chalid immer wieder auf die Reise in neue Geschichte, die Shazi überzeugend und spannend erzählt, geschickt. Diese Geschichten-in-einer-Geschichte waren für mich neu und ich habe sie sehr genossen. Sie nehmen auch genau den richtigen Anteil des Buches an, nicht zu viel und nicht zu wenig. Die List selbst war mir zwar ein wenig unklar, dar Chalid ja auch einfach tagsüber kommen und sich die Geschichte zu Ende erzählen lassen könnte, aber war im Verlauf der Geschichte nicht weiter gestört.

Der Khalif und seine Dienerschaft wohnen in einem großen Palast, wovon ich ja immer ein großer Fan bin. Die Beschreibungen der Gartenanlagen, aber auch der Kleidung und des Schmuckes der weiblichen Personen gefielen mir sehr gut. Bogenschießen, Schwertkämpfe, Bauchtänze und Ritte durch die Wüste stellen auch eine schöne Abwechslung dar.

Fazit:
Ein orientalisches Märchen, dass mir zweitweise den Atem raubte! Der Reiz des Exotischen und eine bittersüße Liebesgeschichte machen es zu einem sehr speziellen Jugendbuch. Allein schon wegen der Atmosphäre sollte man es aber lesen! Wer also nicht nur locker-leichte Liebesgeschichten, sondern auch anfordernde und leicht melancholische Bücher liest, sollte sich "Zorn und Morgenröte" unbedingt kaufen! Es hat noch so viel mehr als ein traumhaftes Cover zu bieten!
Auch wenn der Einstieg nicht leicht und der Schreibstiel etwas seltsam ist, kann ich hierfür nichts abziehen. Es gibt also volle 5 Punkte.

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