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Anonym

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Insgesamt 147 Bewertungen
Bewertung vom 11.07.2024
Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1
Nore, Aslak

Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1


ausgezeichnet

Familie Falck und ihre Wirrungen


„Meeresfriedhof“ führt uns nach Norwegen zur Zeit des 2. Weltkriegs. Zu dieser Zeit ist Veras Mann, Thor Falck, auf einem explorierenden Schiff ums Leben gekommen. 75 Jahre später wird die Familie nur noch mühsam zusammengehalten. Doch mit dem Selbstmord von Vera und ihrem nicht auffindbaren Testament werden die unterschiedlichen Ansichten der verschiedenen Familienmitglieder mehr als deutlich. Während Veras Sohn Olav, CEO der SAGA-Stiftung vor allem daran interessiert ist, die Macht zu erhalten, hat dessen Tochter Alexandra ein Interesse daran, aufzudecken, was damals wirklich passiert ist. So macht sie sich auf die Suche nach Veras Memoiren, die damals vom norwegischen Staatsschutz beschlagnahmt wurden…

Aslak Nore verarbeitet in seinem Thriller nicht nur Teile der norwegischen Geschehnisse während des 2. Weltkriegs, sondern auch, wozu Geheimnisse in einer Familie führen können. „Meeresfriedhof“ sollte man auf jeden Fall konzentriert lesen, um den Überblick über die verschiedenen Mitglieder der Familie Falck und ihre Pläne zu behalten. Doch dafür wird man ungefähr ab der Hälfte belohnt, wenn Alexandra einen Teil von Veras Memoiren findet und es ab da wird es dann richtig spannend. Nores Schreibstil hat mir insgesamt gut gefallen, lediglich in der ersten Hälfte hätte ich mir mehr spannungsgeladene Entdeckungen gewünscht. Vielleicht ist dies aber auch der Tatsache geschuldet, dass es eine Trilogie wird und Nore jedes einzelne Mitglied in seinen Motiven gut ausarbeiten wollte. Nach dem fiesen Ende freue ich mich jetzt schon sehr auf Teil 2.

Bewertung vom 10.07.2024
Alte Eltern
Kitz, Volker

Alte Eltern


ausgezeichnet

Berührend, augenöffnend und tröstend


Jeden Tag besucht Volker Kitz seinen demenzkranken Vater in „Der Residenz“, wie sie das Pflegeheim nennen, um die Realität nicht aussprechen zu müssen. Mit jedem Tag, an dem der Vater mehr abbaut, schwingt auch in Kitz Worten die Trauer über den Zustand des Vaters immer mehr mit. Was sich beim Vater konkret verändert hat, das schildert Kitz offen und ehrlich, damit andere früher wie er, wichtige Signale erkennen können. Und trotz des schwierigen Themas macht Volker Kitz mit seiner empathischen Art Mut, indem er aufzeigt, dass es ganz normal ist, sich überfordert zu fühlen, dass es nicht verwerflich ist, die Eltern ins Pflegeheim zu schicken und wie schwer es trotz Patientenverfügung ist, den Betroffenen loszulassen, wenn er sich an Kleinigkeiten immer noch stark erfreuen kann.

Volker Kitz hat in „Alte Eltern“ eine tröstliche Art und Weise gefunden, über das Thema Demenz zu schreiben, weswegen ich das Buch wirklich gerne gelesen habe. Er stellt wichtige Fragen und ergründet diese in einer guten Länge, erklärt aber auch neurologischen Prozesse, die mit der Krankheit einhergehen. Damit hat „Alte Eltern“ die richtige Mischung aus bewegenden Beschreibungen und zum Nachdenken anregenden Passagen.

Ich empfehle das Buch allen, auch denen, die meinen das Thema liege noch weit in der Zukunft als Einstieg ins Thema Demenz. „Alte Eltern“ hilft eine konkrete Vorstellung davon zu bekommen, wie sich ein Mensch unter Demenz verändert.

Bewertung vom 09.07.2024
Zeit zu verzeihen
Lind, Hera

Zeit zu verzeihen


ausgezeichnet

Wahnsinnig berührend


Zeitzeugen, die uns von der Zeit nach dem Krieg erzählen können, werden immer weniger. Umso wichtiger und eindrucksvoller ist diese Geschichte, die uns ausgehend von wahren Erlebnissen das Schicksal der nach dem Krieg Gefangenen erzählt. Hera Lind geht darüber noch einen Schritt hinaus und verwebt die Geschichte mit den Erlebnissen in der DDR.

Barbara Urban wird mit dem Versprechen, dass der Zug in den Westen fahren würde, in ein unbeschreibliches Schicksal gelockt. Ihr kleines Kind, dass eigentlich auch mit in die Sowjetunion gefahren wäre, wird von einem russischen Militär gerettet, indem er es Frau Urban aus den Armen nimmt und am Bahnhof ablegt. Bei dem Kind handelt es sich um Clara, die fortan von der Familie Burmeister großgezogen wird, ohne von ihrem Schicksal zu wissen. Daneben verfolgen wir Frau Lipka, die ihre drei Söhne nach dem Krieg alleine in dem mittlerweile polnischen Gebiet über die Runden bekommen muss.

„Zeit zu verzeihen“ schildert auf schier unvorstellbare Weise, was die Frauen zur damaligen Zeit durchmachen mussten. Weder das Schicksal von Frau Lipka und ihren Kindern, die sich irgendwie in ihrem Haus, in dem sie mittlerweile unerwünscht sind, am Leben erhalten, noch das Schicksal von Frau Urban, die in der Sowjetunion schwerste Arbeiten erledigen muss, sind leicht zu verdauen. Doch sie sind wichtig gelesen zu werden, um eine Vorstellung der damaligen Zeit zu bekommen.

Was dieses Schicksal mit der DDR zu tun hat, erfahren wir dann in Clara und Vincents Geschichte. Denn Clara ist mit der Familie Burmeister in der DDR aufgewachsen, während Vincent mit seiner Mutter nach einigen Jahren in die BRD umgesiedelt ist. Auch hier gelingt es Hera Lind, einen tollen Bogen zu spannen und die Geschichten der Familie Urban, Lipka und Burmeister zu verweben. So ist auch die Geschichte von Clara und Vincent sehr authentisch und berührend geschrieben. Mich hat das Buch durch die harten Erlebnisse sehr bewegt. Ingesamt würde ich „Zeit zu verzeihen“ allen, die eine wirklich authentische historische Geschichte suchen, empfehlen.

Bewertung vom 09.07.2024
This could be love / Hawaii Love Bd.1
Lucas, Lilly

This could be love / Hawaii Love Bd.1


ausgezeichnet

Perfekte Sommerlektüre


Tennisstar Louisa Herzog-Riggs fliegt nach einer schweren Verletzung zu ihrer Tante Kay nach Hawaii, um sich dort auf die bevorstehenden US Open vorzubereiten. Direkt am ersten Tag übernimmt sie sich und kippt am Strand um. Surfer Vince bemerkt dies und trägt sie kurzerhand zu sich nach Hause. Was Louisa beim Aufwachen noch nicht weiß: Vince ist der Erzfeind von ihrer Tante Kay, da dieser ein Hostel direkt neben Kays Haus eröffnen will. Nur zu blöd, dass Louisa sich mit Vince so gut versteht…

Schon als ich gehört habe, dass „This could be love“ Tennis und Hawaii vereint, war ich begeistert. Lilly Lucas gelingt es wie gewohnt, den Leser mit an einen traumhaften Ort zu entführen und durch die Beschreibungen der Hawaiianischen Orte Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen. Der Tennisaspekt wird hauptsächlich durch Louisas Vorbereitungen und weniger durch tatsächlich stattfindende spannende Matchs eingearbeitet. So bleibt das Buch seiner Wohlfühlatmosphäre treu, zeigt aber auch immer mal wieder eine vertiefte Sicht auf den Profisport.

Auch wenn Louisas Weg, deren Eltern beide Tennisprofis waren, schon früh vorgezeichnet schneit, entscheidet sie sich selber für den Tennis als Beruf. Diese Entscheidung prägt ihren Charakter entscheidend, denn sie ist eine sehr zielstrebige Person, für die der Profisport oberste Priorität hat. Dies wirkt sich bis zur Uhrzeit, wann sie schlafen geht, aus. Kein Wunder, dass da das Kennenlernen mit Vince eher in langsamen Schritten vorankommt. Dennoch findet Vince Wege, um Louisa auf charmante Art näher zu kommen. Nach und nach lernen sie sich kennen, wobei wir auch Vince mit der Zeit besser verstehen. Doch was genau Vince verbirgt und wie Louisa damit umgehen soll, dass Vince Kays Erzfeind ist, das müsst ihr selber lesen…

Mir hat „This could be love“ wirklich gut gefallen, weil es eine tolle Urlaubsstimmung aufkommen lässt und Lilly Lucas Konflikte nicht unnötig aufbauscht, sondern zeigt, wie sie durch gute Konversationen gelöst werden können.

Bewertung vom 02.07.2024
Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1
Lorentz, Iny

Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1


ausgezeichnet

Abenteuer in Kombination mit Historie


Gemeinsam mit unserer Protagonistin Christina geht es in „Die verkaufte Sängerin“ nach Thüringen zum Ende des 18. Jahrhunderts. Christina wächst in einer Gauklerfamilie auf, ist ihrer Tante dort aber seit jeher wegen ihres andersartigen Aussehens ein Dorn im Auge. Deswegen verkauft sie Christina an den Herzog von Sachsen-Meiningen, die dort zur Hofsängerin werden soll. Wie dieser Weg für sie verläuft und welche Intrigen auf sie warten, müsst ihr selber lesen.

Der Schreibstil von dem Autorenpaar, das sich hinter dem Pseudonym Iny Lorentz verbirgt, hat mir wirklich gut gefallen. Ihnen gelingt es, die damalige Zeit lebendig werden zu lassen und gleichzeitig eine durch Abenteuer und Spannung geprägte Geschichte zu erzählen. Durch die kurzen Kapitel habe ich schnell in die Geschichte gefunden.

Christina ist durch ihr persönliches Schicksal hart gezeichnet. Gerade deswegen fällt es leicht, sie in ihren Beweggründen zu verstehen. Aber auch die Nebencharaktere werden in einzelnen markanten Charakterzügen gut gezeichnet. Die Abenteuer, die Christina durchlebt, egal ob es bei ihrer Gauklertruppe oder am Hof von Sachsen-Meiningen sind, werden lebhaft und detailliert erzählt, weswegen ich sie mit Spannung verfolgt habe. Insgesamt empfehle ich „Die verkaufte Sängerin“ allen, die nach einer von Abenteuer und Drama geprägten Geschichte suchen.

Bewertung vom 26.06.2024
Columbusstraße
Dahmen, Tobi

Columbusstraße


ausgezeichnet

Eindrucksvoll


Columbusstraße, benannt nach der Straße, in der das Haus der Familie Dahmen gelegen war, erzählt die Geschichte der Familie Dahmen zur Zeit des Naziregimes.

Ausgehend von Karl Dahmen, Tobis Großvater lernen wir nach und nach alle weiteren Familienmitglieder kennen und verfolgen sie sodann während des Krieges, aber auch während der Jahre zuvor. So wird verständlich, warum sich z.B. Peter Dahmen freiwillig für den Krieg meldet, aber auch welchen Einschnitt die Einberufung in die Wehrmacht für Eberhard bedeutet. Dahmen nutzt die vielen von Peter und Eberhard geschriebenen Briefe, um das Kriegsgeschehen begreifbar zu machen und ergänzt es durch viele Anmerkungen im Glossar, die das Geschehen neutral einordnen. Mit seinen zahlreichen Illustrationen nimmt er uns detailliert mit an die Front und veranschaulicht das Leid während des Krieges. Daneben geht es aber auch um das Schicksal der Menschen, die in der Heimat geblieben sind und unter den Luftangriffen leiden. So gelingt es der Graphic Novel aus der Sicht der unterschiedlichsten Personen zu veranschaulichen, was der Krieg für den einzelnen bedeutet hat.

Dahmen greift zu Beginn der Graphic Novel auch auf, warum sich so viele vom Nationalsozialismus vereinnahmen lassen haben. Hierbei dürfte sein Großvater ein typisches Beispiel dafür sein, wie eine anfänglich dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüberstehende Person, sich diesem z.B. aus beruflichem oder gesellschaftlichem Druck nach und nach zuwandte.

Tobi Dahmen hat sich viel Zeit genommen, um die Briefe seiner Familie auszuwerten und davon ausgehend das Geschehene nachzuerzählen. Dadurch ist diese Graphic Novel wirklich empfehlenswert. Für mich war sie nicht zuletzt sehr besonders, weil sie die Geschichte aus der Sicht von unterschiedlichen Personen durch eindrückliche Zeichnungen begreifbar macht.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.06.2024
Sommerhimmel über dir und mir
Colgan, Jenny

Sommerhimmel über dir und mir


gut

Wenig Lovestory, mehr Flugleidenschaft und Inselleben


„Sommerhimmel über dir und mir“ handelt von der Leidenschaft fürs Fliegen, einer kleinen schottischen Insel und dem Scheitern beruflicher Ziele. Eine große Liebesgeschichte sollte man vom Roman allerdings nicht erwarten, da die Liebe nur am Rand relevant wird.

Persönlich bin ich vermutlich mit der falschen Erwartung ins Buch gestartet, da ich auf eine schöne Liebesgeschichte gehofft habe. Da die Liebesgeschichte nur am Rande thematisiert wurde, ging sie mir zu schnell, um mich abzuholen.

Demgegenüber hat mir aber wirklich gut gefallen, wie Jenny Colgan über die Leidenschaft fürs Fliegen geschrieben hat, da hier detailliert der Traum vom Fliegen real wurde. Colgan thematisiert aber auch auf emphatische Art, wie schnell einem Menschen ein Fehler unterlaufen kann und wie man wieder zurück in die vorherige Normalität gelangen kann. Durch die schöne und detailliert beschriebene Umgebung auf den schottischen Inseln kam direkt Sommerstimmung auf. Den Roman würde ich nur weiterempfehlen, wenn man nicht nach einer Liebesgeschichte sucht, sondern einfach gut unterhalten werden möchte.

Bewertung vom 20.06.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


gut

Wird erst ab der Hälfte wirklich spannend

Die Idee hinter „Dem Waldhaus“ hat mich angesprochen. Der eigene Vater als möglicher Mörder der Mutter? Dies hat eine tolle Story versprochen. Doch zunächst war man eher damit beschäftigt, die Mutter und ihre engsten Verwandten kennenzulernen und besser zu verstehen. Dadurch kam leider in der ersten Hälfte des Buchs wenig Spannung auf. Vielmehr wird eher kleinteilig das Familienleben beleuchtet und aufgezeigt, wie anders Tochter Hannah es erlebt hat. In der zweiten Hälfte wird es dann aber spannend, denn nun kommen düstere Familiengeheimnisse ans Licht und Hannah muss sich hinterfragen: Kann ihr inzwischen demenzkranker wirklich der Mörder ihrer Mutter gewesen sein? Oder steckt vielleicht auch jemand anders dahinter? Mit der Zeit kommen immer mehr Einzelheiten ans Licht, wodurch noch weitere Personen als Mörder in Betracht kommen. Die letzten hundert Seiten sind wirklich spannend und von tollen Wendungen gezeichnet. Dadurch war die Auflösung gelungen und überraschend gemacht. Insgesamt würde ich das Buch eher Personen empfehlen, die an familiären Zwiespalten interessiert sind, und die damit über die eher schwächere erste Hälfte hinwegsehen können.

Bewertung vom 17.06.2024
Stolz und Vorurteil
Austen, Jane;Kühn, Claudia

Stolz und Vorurteil


sehr gut

Perfekt für alle, die sich einen einfachen Zugang zum Roman wünschen


Ich habe „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen noch nicht gelesen. Dementsprechend waren mir die Charaktere nicht vorher bekannt. Neben unserer Protagonistin Elizabeth spielen in „Stolz und Vorurteil“ noch ihre vier Schwestern eine Rolle. Diese sehen, bis auf die eine Schwester, relativ ähnlich aus, weswegen ich zunächst immer wieder zurückblättern musste, um nachzuschauen, wer wer ist. Nachdem ich die Schwestern auseinanderhalten konnte, habe ich die Graphic Novel dann aber mit viel Freude gelesen. Für die Zukunft fände ich es bei mehreren, sehr ähnlich aussehenden Personen jedoch hilfreich, wenn dem Buch ein Personenregister mit Bildern zur schnelleren Orientierung vorangestellt wäre.

Ansonsten hat mir die Graphic Novel aber wirklich gut gefallen. Der Inhalt wird durch die Illustrationen und Sprechblasen verständlich rübergebracht. So konnte ich die Handlung auch ohne den Roman vorher gelesen zu haben, jederzeit gut nachvollziehen. Immer mal wieder lässt die Illustratorin die Zeichnungen für sich sprechen. Durch die starke Zeichenweise der Gesichter benötigt es den Text an dieser Stelle auch nicht, da die Emotionen schon so eindrücklich vermittelt werden. Daneben konnte ich durch die detailliert gezeichneten Kleider und farbenfrohen Landschaften aber auch einfach in die damalige Zeit entfliehen. Insgesamt hatte ich viel Freude mit der Graphic Novel und kann sie daher allen, die gerne einen einfachen Zugang zu Jane Austens Romanen möchten, empfehlen.

Bewertung vom 09.06.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


ausgezeichnet

Kindheit auf dem ländlichen Bauernhof


Martina Bogdahn nimmt uns mit „Mühlensommer“ mit in eine Kindheit auf dem Land. So begleiten wir Maria in Rückblicken an das Aufwachsen auf dem Land. Marias Kindheit besteht aus einem typisch bäuerlichen Leben zwischen Schweinen und Hopfenernten und langen Busfahrten in die Schule. Daneben erleben wir aber auch die erwachsene Maria, die mittlerweile mit ihren Kinder in der Stadt wohnt und nur noch sporadisch aufs Land fährt. So führen ihre Landbesuche auch zu lange zurückliegenden Konflikten, insbesondere um die geschwisterliche Frage, wie die Zukunft des Hofes aussehen wird und welche Rolle Maria dabei spielen kann.

Bogdahn gelingt es, das Leben auf dem Land in all seinen schönen Seiten, aber auch seinen Schattenseiten zu beleuchten. Doch auch wenn sie die Schattenseiten beleuchtet, fühlt sich das Buch durchgehend wie eine warme Umarmung an, da sie immer sehr warmherzig über das Leben auf dem Land schreibt. So beleuchtet sie die Schattenseiten zum Beispiel durch eine wirklich humorvolle Art und Weise. In den entscheidenden Momenten driftet sie aber nicht ins Lächerliche ab, sondern bewahrt die notwendige Ernsthaftigkeit. So stellt sie dar, aus welchen Gründen es zu einem typischen Erbstreit kommen kann und zeigt durch beide Sichtweisen welche vergangenen Enttäuschungen damit einhergehen, aber auch wie eine harmonische Lösung gelingen kann.

Bogdahn schreibt vor allem über das Aufwachsen auf einem Hof und damit über einen Teil des ländlichen Lebens. Diesen Teil konnte ich durch „Mühlensommer“ lebhaft in all seinen Facetten nachempfinden und musste des Öfteren über die mehr als lustigen Erlebnisse lachen. Für mich ist „Mühlensommer“ somit ein perfektes Sommerbuch, für eine friedvolle und humorvolle Reise auf einen ländlichen Bauernhof.