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Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 526 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2023
Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1 (eBook, ePUB)
Raabe, Marc

Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Solider Reihenauftakt

Im morgendlichen Schneegestöber an der Berliner Siegessäule steht ein verlassener Kleinlaster. Auf der Ladefläche findet die Polizei eine halbnackte tote Frau. Jemand hat ihr mit roter Farbe etwas auf den Körper geschrieben - die Privatadresse des Bundeskanzlers.
Am Tatort trifft die unerfahrene und ehrgeizige Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski auf den berüchtigten Ermittler Artur Mayer. Was sie nicht wissen: Das ist kein Zufall.
Kurz darauf tauchen im Netz Videos von der Toten auf, und der Fall nimmt eine dramatische Wende.

Mit „Der Morgen“ startet Marc Raabe in eine neue Reihe, rund um den Ermittler Art Mayer.
Ich bin ein Fan der „Tom Babylon“-Reihe und bin sehr gespannt an das Buch herangegangen.
Marc Raabe bleibt auf jeden Fall seinem spannenden Schreibstil treu. Er beschreibt die Figuren und Ereignisse so, dass man sich mittendrin fühlt aber es gelingt ihm, dabei nicht zu viel zu schreiben, so dass man nicht von Infos erschlagen wird.
Als Leser erleben wir vor allem die Sicht von Ermittler Art Mayer aber auch zeitweise die seiner jungen Kollegin Nele oder Einblicke in seine Vergangenheit. Das hat den ganzen Fall sehr interessant gemacht, da man wirklich verschiedene Blickwinkel betrachten konnte.
Der Fall ist sehr verworren und es spielen sehr viele Figuren eine Rolle. Manchmal war es mir ein bisschen zu viel, da mir nicht alle wichtig vorkamen aber irgendwie haben sie dann doch ihre Rolle gespielt.
Die Ermittlungen sind sehr politisch, da es hier um den Bundeskanzler geht. Das ist persönlich nicht ganz so mein Ding. Ich fand dieses ganze Verheimlichen und immer schön Wetter machen manchmal sehr zäh. Für mich hat es die Spannung ein wenig getrübt.
Aber es war interessant zu erfahren, in wie weit Art und seine Vergangenheit drinstecken.
Der Autor hat hier viele einzelne Stränge, nach und nach zu einem großen Ganzen verknüpft, so dass ich bis zum Ende nicht sicher war, was wirklich gespielt wird.
Dazu bekommt der Leser immer wieder kleine private Infos zu Art oder Nele, die das Buch bereichern, ohne den Fokus zu sehr auf die Ermittler zu lenken.
Mir hat der Auftakt gut gefallen und ich freue mich schon, bald mehr von Art und Nele zu lesen.

Bewertung vom 22.05.2023
Vor uns die Dämmerung
Celeste, B.

Vor uns die Dämmerung


ausgezeichnet

Unglaublich gut!

Wenn Emery in die Augen ihrer Mutter schaut, erinnert sie alles an den Tod ihrer Schwester Logan. Ihre Krankheit. Ihren Verlust. Daher zieht Em zu ihrem Vater und versucht einen Neustart. Aber egal, wohin sie geht: Logan bleibt immer bei ihr. Unter einem großen Ahornbaum, wo ihre Schwester begraben wurde, fühlt sie sich ihr besonders nah. Was Em nicht weiß: Auch ihr neuer Stiefbruder Kaiden sucht diesen Ort auf. Er ist wütend, abweisend und so unglaublich gutaussehend, dass Em an nichts anderes mehr denken kann. Als die beiden sich näherkommen, lernt Em Schicht für Schicht den wahren Kaiden kennen – und lieben. Aber was Kaiden nicht weiß: Em leidet an der gleichen Krankheit wie ihre Schwester.

Ich weiß nicht was ich erwartet habe, als ich das Buch begonnen habe aber das irgendwie nicht. Ich würde nicht sagen, dass C. Beleste mich mit diesem Buch zerstört hat aber sie hat mich auf der Arbeit zum Weinen gebracht. Das habe ich definitiv nicht erwartet.
Wer hätte denn ahnen können, dass ich diese Emery einfach so ins Herz schließe? Dieses kranke Mädchen, welches sich von niemandem helfen lassen will, von ihrer Mutter immer als ihre tote Schwester gesehen wird, welches fiese Kommentare und Mitleid ertragen muss und zu ihrem Vater keine Beziehung hat? Aber es ist auch das Mädchen, welches immer lieb ist, immer ein Lächeln für ihre Familie übrig hat, das immer stark ist und kämpft, welches einfach nur will, dass die anderen glücklich sind und das sich nur ein normales Leben wünscht. Und dann kommt da auch noch so ein absolut gemeiner Stiefbruder daher, der sie mit fiesen Kommentaren total normal behandelt, der sie einerseits ausschließt aber dann wieder auf sie aufpasst, der eine harte Schale aber ein richtig weiches Herz hat und der sie mit seinem eigenen gebrochenen Herzen trotzdem auf Händen trägt.
Ich habe mit Emery gelitten und gelacht. Mich mit Kaiden aufgeregt und bin mit ihm aufgetaut. Habe so sehr gehofft, dass sich mit Emerys Eltern alles wieder regelt und am meisten hätte ich natürlich alles dafür gegeben, dass Em eben nicht gehen muss.
Und jetzt habe ich schon wieder Tränen in den Augen.
Dieses Buch, mit seinen wunderbaren Figuren und der eben nicht immer nur schönen Geschichte ist ein Highlight. Ein trauriges Highlight aber ein Highlight.

Bewertung vom 22.05.2023
Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1
Hasse, Stefanie

Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1


sehr gut

Tolle Story mit kleinen Abzügen



Eigentlich hatte sich Riley auf den Schreibwettbewerb auf Masters‘ Castle gefreut. Schließlich lernt sie ihre Online-Schreibgruppe dort endlich persönlich kennen und kommt ihrem Traum, Autorin zu werden, näher. Doch dann reicht jemand bei der Jury anonym Geschichten über Riley ein, mit geheimen Details aus ihrem Leben. Wer steckt dahinter? Hat Killian Masters, Jury-Mitglied und Sohn der Gastgeber, etwas damit zu tun? Als die Geschichten zunehmend bedrohlicher werden, gerät Riley in Gefahr.



Ich habe bereits „Secret Game“ von Stefanie Hasse gelesen und bin da schon Fan ihres Schreibstils geworden. „Master Class“ hat mich dazu noch durch den sehr spannend klingenden Plot zum Lesen gereizt.

Wir begleiten hier Riley und ihre Schreibgruppe zu einem Schreibwettbewerb der Luxusklasse. Der Wettbewerb findet auf einem Schloss statt und verspricht dem Sieger die Veröffentlichung eines Buchs.

Riley und ihre Schreibgruppe kennen sich nur aus dem Internet und so braucht die Gruppe einige Zeit, um sich auch im Realen zusammenzuraufen. Das hat mir gut gefallen, denn so war nicht direkt alles rosarot. Der Autorin sind einige sehr unterschiedliche Figuren gelungen, die zusammen mit den anderen Nebenfiguren die Geschichte bereichert haben.

Man merkt bei Riley schnell, dass etwas in ihrer Vergangenheit passiert ist, an was sie sich nicht erinnert. Die Ängste ihrer Mutter und ihre wagen Erinnerungen an ihre Freundin damals, bringen den Leser schnell auf diese Fährte.

Aber nicht nur ihren Ängsten bzw. denen ihrer Mutter muss sie sich stellen, sondern auch einer unbekannten Person, die erst nur über sie schreibt aber dann auch noch versucht, den Wettbewerb für Riley zu sabotieren. Dann taucht auch noch Rileys Ex-Freund auf und ihr neuer Loveinterest benimmt sich zeitweise auch komisch.

Unterbrochen werden Rileys Kapitel durch die der unbekannten Person, die aus der Sicht eines Autors über Riley und die Geschehnisse schreibt. Das fand ich richtig spannend und neu.

Mir hat auch sehr gut gefallen, dass es durchweg ums Schreiben ging und man gemerkt hat, dass die Autorin ihre eigenen Erfahrungen hat einfließen lassen.

Auch wenn alles spannend und interessant war, war es mir doch an einigen Stellen etwas zu vorhersehbar und dadurch manchmal ein wenig langatmig. Dazu hätten auch ein paar Probleme nicht entstehen müssen, wenn Riley einfach mal den Mund aufgemacht hätte.

Aber insgesamt hat mir die Geschichte richtig gut gefallen und ich habe sofort zum zweiten Teil gegriffen.

Bewertung vom 21.05.2023
Windprinzessin / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.1
Benkau, Jennifer

Windprinzessin / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.1


ausgezeichnet

Fantasievolle Pferdewelt

Noch nie hat Fiona so schöne Pferde gesehen wie die beiden wilden Hengste, denen sie beim Ausreiten begegnet ist. Doch die Tiere verhalten sich sonderbar und folgen ihr überallhin. Fiona hat sogar das Gefühl, dass sie ihr etwas sagen wollen. Und dann taucht mitten in der Nacht auch noch ein fremder Junge im Apfelbaum vor Fionas Fenster auf. Nikolan behauptet, dass sie aus dem magischen Reich Ventusia stammt und dorthin zurückkehren muss, um ihr Seelenpferd zu finden und das Land zu retten. Denn das Reich der Pferdevölker ist in größter Gefahr.

„Die Seelenpferde von Ventusia - Windprinzessin“ aus der Feder von Jennifer Benkau nimmt den Leser mit in eine magische Welt, in der Pferde Seelenpartner sind und wütende Göttertöchter alle jungen Mädchen in Gefahr bringen.
Die Zielgruppe sind junge Leser um die 12 Jahre (so alt ist die Hauptfigur), das darf man als erwachsener Leser nicht vergessen.
Jennifer Benkau erzählt ihre Geschichte aus zwei Perspektiven. In Ventusia lernen wir Ria kennen, die als Junge getarnt wird aber eigentlich eine Prinzessin ist. In Irland geht es um Fiona, die Pferde über alles liebt aber irgendwie schon immer gemerkt hat, dass sie anders ist und ihr etwas fehlt.
Beide Mädchen sind mutig, sympathisch und clever. Die Liebe zu Pferden bringt die Autorin in beiden Welten sehr gut rüber. Schön finde ich, dass sie die freie, vertrauliche Beziehung zu Pferden in Ventusia darstellt und die sportliche Beziehung in unserer Welt.
Die anderen Figuren sind auch alle gut gewählt und bereichern die Geschichte. Egal ob Fionas Pflegeeltern, ihr Reitlehrer, die beiden Jungs und ihre Pferde aus Ventusia oder der Königshof dort. Es wurde nicht langweilig.
Ich habe mich richtig mitgenommen gefühlt und wollte mit Fiona in diese wunderbare Welt der Pferde eintauchen.
Leider endet die Geschichte mit einem offenen Ende (nicht mal ein Cliffhanger) und lässt den Leser so auf den nächsten Band warten, der leider erst in ein paar Monaten erscheint.
Die Fortsetzung werde ich auf jeden Fall lesen. Für alle Pferdefans eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 16.05.2023
Equilon
Raich, Sarah

Equilon


sehr gut

Spannende Zukunftsvision

Jenna hat es geschafft: Sie hat den Score für die »Eine Milliarde« geknackt und darf als eine von wenigen Privilegierten nach New Valley. Hier wurde EQUILON entwickelt, der Algorithmus, mit dem der von Armut und Klimawandel erschütterte Planet wieder bewohnbar gemacht werden soll. Als Rebellen eine Veranstaltung sprengen, erahnt sie erstmals die Schattenseite dieser glanzvollen Welt.
Dorian aus Old LA hat es satt, denn sein Überleben ist abhängig vom Score der »Eine Milliarde« – und der fällt bei jeder Evaluation. Da trifft er auf die kleine Maggie, deren Mutter im Sterben liegt und ihm nicht nur Maggies Schicksal anvertraut, sondern auch etwas ungleich Wertvolleres: den Schlüssel für die »Eine Milliarde«.

Sarah Raich hat sich mit „Equilon“ in das Genre der Dystopien eingereiht.
Sie zeichnet eine Welt, einige Jahre in der Zukunft in der die Menschen um ihr Fortbestehen kämpfen. Die Klimakatastrophe hat Teile der Welt zerstört und viele Menschen leben in Armut und Mangel. Dazu gibt es die „Eine Milliarde“, eine Gruppe von intelligenten, wissenschaftsbegabten Menschen, die aufgrund verschiedenster Dinge, eine Milliarde Punkte gesammelt haben und nun in eine Arte „Save Haven“ dürfen, wo angeblich nach Mitteln gesucht wird, um die Erde zu retten.
Unsere Hauptfigur Jenna hat sich ihr Leben lang abgerackert und die Milliarde geknackt. Sie kommt von der Armut hinein in eine Welt voller Überfluss und modernster Technik. Doch sie erfährt schnell von den Schattenseiten dieser Welt und muss sich bald entscheiden, zu welcher Seite sie gehören will.
Jenna gehört einerseits zu den klügsten Köpfen und andererseits ist sie sehr naiv und wirkt oft nicht besonders schlau. Manchmal war sie wirklich wie ein dummer Teenager. Der Eindruck ändert sich dann schnell wieder aber leider fehlt es an Charaktertiefe, um wirklich viel mehr über sie zu sagen. Das ist ein bisschen schade, denn an sich fand ich sie sympathisch und interessant.
Ebenso Dorian. Er ist meilenweit von der Milliarde entfernt und schlägt sich so durch. Wirklich viel Sinn hat sein Leben für ihn nicht mehr. Dann begegnet er der kleinen Maggie und befindet sich plötzlich auf dem Weg in die „eine Milliarde“.
Er ist nicht ganz so naiv wie Jenna aber so richtig viel schlauer auch nicht. Er hinterfragt wenig, was ich in seiner Situation aber noch eher verstehen kann und verhält sich leider manchmal eher irrational. Aber insgesamt mochte ich ihn richtig gern. Er ist mutig und kümmert sich, zumindest zur Hälfte, selbstlos um Maddie.
Beide Erzählstränge fand ich aber, trotz der kleinen Charakterschwächen, recht spannend. Die Geschichte hat mich weitergezogen und ich wollte immer mehr über diese Welt in der Zukunft erfahren. Hier hätte die Autorin auf jeden Fall noch in die Tiefe gehen können.
Das Buch hat ein richtig gutes Konzept und wäre ein absolutes Highlight, wenn es in einigen Punkten mehr in die Tiefe gehen würde. Trotzdem hat es mir gut gefallen und ich würde es weiterempfehlen. Es handelt sich einfach um eine Dystopie, die einerseits Lust auf mehr macht und andererseits dem Leser einen Schauer über den Rücken jagt.

Bewertung vom 08.05.2023
Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Erneut spannend und skurril

Im Puzzlezimmer der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase stapeln sich die Akten ungelöster Mordfälle. Und weil Joyce nun einmal ein Faible für Celebritys hat, ermittelt der Donnerstagsmordclub jetzt in dem Fall Bethany Waites. Die junge Journalistin nämlich war die Kollegin des attraktiven Anchormans der Lokalnachrichten und wurde vor fast zehn Jahren ermordet, weil sie den Strippenziehern eines riesigen Steuerbetrugs zu nahegekommen ist. Schneller als den Beteiligten lieb sein kann, wird aus dem cold case ein sehr heißer. Dann verschwindet auch noch Elizabeth und wird vor eine grausame Wahl gestellt: Töten oder getötet werden. Nicht, dass sie als ehemalige Geheimagentin keine Erfahrungen darin hätte, aber der Donnerstagsmordclub wäre nicht der Donnerstagsmordclub, wenn er keinen eleganteren Weg aus dieser Zwickmühle finden würde und ganz nebenbei die Bedrohung für seine Zwecke zu nutzen wüsste.

In „Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel“ ist Richard Osman eine weitere richtig gute Fortsetzung gelungen. Auch der dritte Band kann unabhängig von den anderen gelesen werden.
Unsere sympathischen alten Leute geraten auch dieses Mal direkt wieder an mehrere aufregende Fronten. Elizabeth wird entführt, der Mordclub ermittelt im Fall einer Journalistin, Ibrahim wird zum Therapeuten einer Drogenkönigin, Ron, Chris und Donna kommen ins Fernsehen und ein Wikinger bringt alle in Gefahr. Oder doch eher sich selbst?
Es wird einfach nicht langweilig und nicht weniger skurril. Normal kann ja jeder.
Der Autor bleibt seinem Schreibstil treu und bringt die unterschiedlichen Charaktere, den englischen Stil und Humor sehr gut rüber.
Die Kapitel werden wieder aus unterschiedlichen Sichtweisen, passend zum aktuellen Ereignisstand erzählt. Das hat mir bisher jedes Mal sehr gut gefallen. Denn so weiß der Leser nie mehr als die Figuren und kann richtig gut miträtseln.
Auch in Band drei hat Richard Osman wieder viele lose Stränge geschaffen, die alle für sich ein wenig verwirrend aber sehr spannend sind und hat sie am Ende richtig gut miteinander verwoben. Dazu gibt es noch tolle Charakterentwicklungen, die dem Ganzen noch was richtig herzliches Geben.
Ich hatte viel Spaß und hoffe, dass es bald weitergeht.

Bewertung vom 08.05.2023
Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1
Score, Lucy

Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1


ausgezeichnet

Unglaublich gut!

Der Tag könnte für Naomi nicht schlechter laufen. In einer Kurzschlussreaktion flieht sie von ihrer eigenen Hochzeit, wird von ihrer entfremdeten Zwillingsschwester ausgetrickst, steht ohne Auto und Handtasche da und muss sich plötzlich um ihre Nichte kümmern, von der sie nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Entgeistert bittet sie im erstbesten Diner um Hilfe – und wird hochkant herausgeworfen. Denn ihre Zwillingsschwester, der sie zum Verwechseln ähnlich sieht, ist in Knockemout äußerst unbeliebt. Und als ein attraktiver Fremder sie auf der Straße anbrüllt, reißt ihr die Hutschnur. Wo ist sie hineingeraten?
Bad Boy Knox hat in seinem Leben keinen Platz für Drama. Doch die wunderschöne Fremde, die aus dem Nichts für Unruhe in Knockemout sorgt, bringt alles durcheinander. Als Naomis Leben direkt vor seinen Augen implodiert, ist das Mindeste, was Knox für sie und ihre Nichte tun kann, sein Gästehaus anzubieten. Doch dann werden aus ihren Schwierigkeiten handfeste Probleme.

„Things we never got over“ von Lucy Score hat mich aus verschiedenen Gründen angezogen.
Zunächst finde ich den Titel und das Cover einfach toll. Ich finde, beides passt super zusammen und ist richtig schön gestaltet. Dann war ich natürlich neugierig, ob der „TIKTOK Erfolg“ wirklich so gut ist. Der Klappentext hat mich dann vollends vom Lesen überzeugt.
Ich muss sagen, alles hält was es verspricht.
Lucy Score hat einen wirklich schönen Schreibstil. Sie variiert je nach Figurensicht und sie beschreibt Knockemout und die Bewohner so gut, dass ich das Gefühl hatte, ebenfalls dort zu leben.
Die Kapitel erzählen mal aus Naomis Sicht und mal aus der von Knox.
Naomi ist eine super sympathische Hauptfigur. Sie ist eine Powerfrau und kümmert sich vor allem um alle anderen und immer erst zuletzt um sich selbst. Natürlich eilt sie da ihrer Zwillingsschwester, die mehr als einmal auf die schiefe Bahn geraten ist, zur Hilfe. Doch selbst Hilfe annehmen fällt ihr schwer. Gut, dass der grummelige Knox ihr immer wieder hilft, auch wenn sie versucht seine Hilfe abzulehnen. Warum er ihr so dringend helfen will, verstehen beide nicht wirklich aber unter seiner harten Schale steckt eben ein weicher Kern.
Naomis Nichte ist auch einfach klasse. Sie hat schon viel zu viel Mist erleben müssen aber ist total clever und blüht richtig auf.
Alle anderen Figuren, die die drei bei ihrer Geschichte begleiten passen perfekt und geben dem Buch die Wärme, die es so besonders macht.
Die Geschichte ist an einigen Stellen ein wenig vorhersehbar, was mich aber nicht gestört hat, denn die Story ist voll mit Spannung, Gefühlen, Romantik, Humor, Familie, Freundschaft und Erotik. Der Autorin ist eine richtig gute Mischung gelungen, so dass ich dauerhaft mitgefiebert habe und immer weiterlesen wollte.
Ich habe mich absolut in Knockemout und die Bewohner verliebt und freue mich schon auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 02.05.2023
Das Geheimnis des Duke
Neeb, Stefanie

Das Geheimnis des Duke


sehr gut

Netter Escape-Roman

Du liebst die Irrungen und Wirrungen der feinen englischen Gesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts? Dann ist dieses romantische Rätselabenteuer die perfekte Herausforderung für dich! Denn Charlets Herz schlägt für Jasper. Doch ausgerechnet dessen Zwillingsbruder, der ihr so verhasste Arthur, soll noch in diesem Sommer ihr Ehemann werden. Eine perfekte Partie, denn Arthur wird als Erstgeborener nicht nur den Titel des Duke, sondern auch das Familienvermögen erben. Und dieses soll Charlets Familie vor dem Ruin retten.

„Das Geheimnis des Duke“ ist ein süßer Escape-Roman mit der Story von Stefanie Neeb und den Illustrationen von Toni Hamm.
Das Buch ist so aufgebaut, dass man immer ein Kapitel Geschichte hat und am Ende ein Rätsel gelöst werden muss, welches den Leser zur nächsten Doppelseite führt.
Die Seiten sind zum Auftrennen und die Rätsel geben immer drei mögliche Antworten vor, mit einem Suchbildchen. Manchmal steht ein kleiner Tipp am Rand, manchmal nicht.
Die Rätsel sind für geübte Rätsler keine Schwierigkeit 4 von 5 aber für Neueinsteiger bestimmt knifflig.
Nicht so gut hat mir die anfängliche Erläuterung gefallen. Es ist nicht zu 100% klar, wo man startet. Es gibt auch Bücher die mittendrin starten oder eben ein anfängliches Rätsel haben. Dies wird hier nicht erläutert. Ebenso wird nicht genau erklärt, ob man links oder rechts von der illustrierten Seite auftrennen muss. Das erklärt sich dann relativ schnell von selbst aber für mich war es ein bisschen „trial and error“, was ich schade fand, da es nicht an den Rätseln an sich lag. Die Rätsel sind gut gelungen und ich hatte nicht einmal das Gefühl, dass sie nicht schlüssig wären. Das hat mir gefallen.
Die Illustrationen sind schön und passen gut zur Geschichte und den Rätseln.
Die Geschichte ist süß und es macht Spaß sie zu verfolgen. Sie ist nicht besonders tiefgründig, was man aber bei nicht mal 60 Seiten auch nicht erwarten kann. Ein bisschen vorhersehbar ist die Geschichte auch aber für mich lag der Reiz in der Kombination mit den Rätseln. Dazu finde ich so kleine Liebesgeschichten auch einfach schön.
Mir hat das Buch ganz gut gefallen, auch wenn es noch ein paar Verbesserungen geben könnte.

Bewertung vom 01.05.2023
Die Herzchirurgin
Jordan, Jack

Die Herzchirurgin


gut

Wie weit würdest du für dein Kind gehen?

Als die erfolgreiche Herzchirurgin Anna Jones eines Abends nach Hause kommt, ist ihre Babysitterin tot, ihr kleiner Sohn verschwunden. Die Entführer stellen Anna vor die Wahl: Entweder lässt sie den beliebten Politiker Ahmed Shabir, der als der nächste Premierminister gehandelt wird, in zwei Tagen auf ihrem OP-Tisch sterben; oder ihr Sohn wird sein Leben verlieren.
Auch Krankenschwester Margot steht vor einem Dilemma. Sie hat enorme Schulden, beklaut die eigenen Kollegen. Kurz vor ihrer Entlarvung macht sie eine ungeheuerliche Beobachtung, die ihr Leben an den Abgrund rückt.

Jack Jordan greift in seinem Thriller „Die Herzchirurgin“ ein großes moralisches Dilemma auf und gibt ihm einen brutalen Rahmen.
Die Herzchirurgin Dr. Anna Jones soll einen berühmten Politiker am Herzen operieren, doch kurz vorher wird ihr Sohn entführt und sie erpresst. Sie soll den Politiker umbringen.
Der Autor stellt den Zwiespalt zwischen dem eigenen Kind und dem Hippokratischen Eid ziemlich gut dar. Man merkt durchweg, in welchem Dilemma Anna sich befindet. Auch ihre Gedanken nach ihrer Entscheidung fand ich recht gut nachvollziehbar. Ein bisschen zu krass fand ich es, wie kalt Anna eigentlich die ganze Zeit war. Sie zeigt sehr wenig Gefühle und wenn doch, dann nur ganz kurz. Das fand ich ein wenig übertrieben und irgendwie hat sie dadurch Menschlichkeit eingebüßt. Ob das so der Plan des Autors war, weiß ich nicht. Ihr Tick mit dem Haare Auszupfen hat sich für mich auch nicht so erklärt. Diese Erkrankung von Anne hat viel Raum im Buch eingenommen aber so richtig warum, hat sich mir nicht ergeben.
Einige Kapitel sind auch aus der Sicht der Krankenschwester Margot geschrieben. Sie ist kein sympathischer Charakter. Sie klaut und erpresst. Aber sie ist wichtig für die Geschichte und auch wenn sie „unangenehm“ ist, fand ich ihre Kapitel eigentlich ganz gut.
Einzelne Abschnitte sind auch aus Sicht einer Ermittlerin geschildert. Das fand ich eigentlich ziemlich spannend und interessant. Schade, dass es doch keinen so großen Einfluss auf alles hatte. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass der Autor schon auf eine Fortsetzung hinarbeitet.
Die ganze Geschichte ist etwas vorhersehbar und hat mich oft an Greys Anatomy gepaart mit Mafia erinnert. Die Spannung war durchaus da, grade als sich ein neuer Weg gegen Ende ergibt aber trotzdem war manches nicht nach meinem Geschmack. Entweder zu vorhersehbar oder zu sehr Actionfilm.
Das Ende fand ich etwas unausgereift, hier hätte man noch etwas mehr rausholen können.
Insgesamt fand ich die Geschichte ganz gut aber leider wurde zu oft das Potenzial nicht ausgenutzt. Für Thrillerfans aber ein recht guter Schmöker für ein paar entspannte Stunden.

Bewertung vom 29.04.2023
Du bist mein Lieblingsgefühl (eBook, ePUB)
Groh, Kyra

Du bist mein Lieblingsgefühl (eBook, ePUB)


sehr gut

Süße Chaos-Lovestory

Max ist ein Romantiker. Nela nicht. Als sie sich ausgerechnet in einem Brautmodenladen begegnen, schlägt jedoch bei beiden unwiderruflich der Blitz ein. Das Problem: Nela trägt bei dieser Begegnung ein Hochzeitskleid. Und Max hilft einer Frau mit ihrer Corsage. Für beide ist klar, dass der jeweils andere bald heiratet – und damit tabu ist. Doch als der Zufall Max und Nela erneut zusammenführt, werden die guten Vorsätze auf die Probe gestellt. Möge die Hochzeitssaison beginnen!

„Du bist mein Lieblingsgefühl“ von Kyra Groh ist ein toller Liebesroman für Zwischendurch. Perfekt, um sich einfach mal abzulenken und an nichts außer Nela und Max denken zu müssen.
Das Prinzip ist klassisch und ich glaube, ich bin nicht die Einzige, die ein Buch dieser Art schon mal gelesen hat. Zwei Personen verlieben sich Hals über Kopf aber aufgrund eines Missverständnisses finden sie lange nicht zueinander.
Nun, ich weiß nicht wie es euch geht aber ich mag es auch mal Geschichten zu lesen, bei denen man das Grundprinzip kennt und dann neugierig zu sein, wie es dieses Mal umgesetzt wurde.
Nela ist eine kleine Chaotin und will sich eigentlich überhaupt nicht binden. Sie will sich nicht ständig anpassen müssen und ihr Leben einschränken. Max will die heile, kleine, perfekte Familie und das am liebsten sofort. Und so lange er das nicht hat, vergräbt sich das Programmier-Ass in seiner Arbeit.
Das Kennenlernen der Zwei ist lustig und die Chemie zwischen den beiden stimmt auf Anhieb. Beide bekommen sich gegenseitig nicht mehr aus dem Kopf und ja, darum dreht es sich sehr lange in diesem Buch.
Unterhaltsam wird die Geschichte durch so einige Fettnäpfchen, in die die beiden treten. Dazu durch Nelas Freundeskreis und Max Schwester und seinen besten Freund. Ich finde, man merkt gut, dass der Autorin Dynamiken zwischen den Figuren leicht fallen und gut gelingen.
Wir lernen die beiden immer besser kennen und können ihre Annäherungen richtig gut mitverfolgen, denn die Kapitel sind mal aus Max und mal aus Nelas Sicht geschrieben.
Die Geschichte ist an dem Punkt, auf den wohl alle Leser hinfiebern noch nicht zu ende und bietet noch ein bisschen Chaos und Drama. Ich finde es gut, dass es weiterging aber so hätte ich es nicht unbedingt gebraucht.
Hier ist auch mein Kritikpunkt an dem Buch. Die Geschichte zieht sich in der Kennenlern- und Chaosphase manchmal ziemlich doll. Es wiederholt sich sehr viel, grade wenn die beiden voneinander schwärmen und rumjammern. Da hätten es ein paar Seiten weniger sein dürfen. Dafür war der Grund des Dramas dann irgendwie ein bisschen oberflächlich und schnell abgearbeitet. Dadurch wurde es fast langweilig und vorhersehbar. Hier hätte es gerne mehr Tiefe sein dürfen oder ein Verzicht des Dramas.
Insgesamt hat mir das Buch aber wirklich gefallen und mir gute Laune bereitet. Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen!