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flieder
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Waldrohrbach

Bewertungen

Insgesamt 144 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2021
Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1
Langenbach, Clara

Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1


ausgezeichnet

Metz im Jahre 1908. Emma ist nicht gerade das was man ein folgsames Mädchen nennt. Liebend gern würde sie studieren, doch das kommt für ihre Eltern absolut nicht in Frage. Sie soll eine gute Partie heiraten, um den Eltern auch weiterhin ein Leben in höheren Kreisen zu sichern. Ein geeigneter Kandidat ist auch schnell gefunden. Carl, dessen Vater ein gutgehendes Fuhrunternehmen besitzt, soll der Auserwählte sein. Für Emma kommt diese Verkuppelung nicht in Frage, aber sie macht gute Miene zum bösen Spiel. Doch zur Überraschung aller verstehen sich die Beiden auf Anhieb. Aber auch Carl hat für sein Leben ganz andere Pläne. Sein größter Wunsch ist eine eigene Senffabrik, die er gegen den Willen seines Vater gründen will. Auch Emma ist Feuer und Flamme und würde gerne bei der Gründung mithelfen. Was bleibt ist ein ausdauernder Kampf gegen die Eltern, die sich das Leben der jungen Leute so nicht vorgestellt haben. Die Träume der Beiden scheinen ganz schnell Rauch aufzugehen



Mir hat der erste Teil Der Senfblütensaga Zeit der Träume sehr gut gefallen. Die Autorin Clara Langenbach, die mir bis dahin nicht bekannt war, konnte mit ihrem flüssigen Schreibstil ein tolles Kopfkino entstehen lassen. Die Charaktere sind, mal mehr mal weniger, sehr sympathisch dargestellt und man wird dazu verleitet Partei zu ergreifen. Was früher jungen Menschen befohlen wurde ist heute zum Glück undenkbar. Auch wenn es sich um einen Roman handelt, so gibt es in dem Buch doch einige historisch belegte Personen. Auch die Senffabrik, die in dem Buch beschrieben wurde, gab und gibt es noch heute. Schon jetzt freue ich mich auf ein Wiederlesen mit den sympathischen Protagonisten

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2021
Als wir uns die Welt versprachen
Casagrande, Romina

Als wir uns die Welt versprachen


sehr gut

Das Leben der fast 90 jährigen Südtirolerin Edna verläuft in recht ruhigen Bahnen. Doch nun soll sie in ein Seniorenheim. Wirklich behagen tut ihr das nicht, denn ihren Papagei Emil, der sie nun schon fast ihr ganzes Leben begleitet, darf sie dorthin natürlich nicht begleiten. Adele, eine freundliche Nachbarin die ihr jeden Donnerstag eine deutsche Zeitschrift vorbei bringt, ahnt nicht, dass sie genau mit dieser Zeitschrift das Leben von Edna grundlegend verändern wird. Ein Bericht und ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob lässt ihre Erinnerungen an ihre schwere Kindheit wieder erwachen. Kurzentschlossen packt Edna ihren Rucksack, Papagei Emil in eine Transportbox und macht sich auf den langen Weg ihrer Kindheit. Damals, im Alter von 10 Jahren, ging sie diesen Weg schon einmal. Ihr Vater, ein armer Bergbauer, hatte sie an einen Landbesitzer im Schwäbischen verkauft und sie musste als sogenanntes Schwabenkind harte Arbeit verrichten. Auch Jacob teilte dieses harte Schicksal. Jetzt, da sie endlich Jacobs Aufenthaltsort kennt, kann sie endlich ihre schwere Schuld, die sie damals auf sich geladen hat, begleichen.



Mir hat die Geschichte rund um Edna recht gut gefallen, auch wenn es manchmal ein bisschen unglaubwürdig war. Welche 90 jährige schafft es schon zu Fuß über die Alpen, zumal sie noch eine Transportbox hinter sich herzieht. Doch ihre zum Teil recht lustigen Begegnungen der unterschiedlichsten Menschen entschädigt dann wieder und ich musste mehr als einmal schmunzeln. Sehr zum Nachdenken brachte mich aber das Schicksal der Schwabenkinder. Diese Praktiken gab es leider sehr lange und die Kinder wurden regelrecht ausgebeutet. Eine Kindheit war so nicht möglich und nur wer viel Glück hatte kam zu einem weniger grausamen Landbesitzer. Alles in allem eine sehr unterhaltsame Geschichte, die auch manchmal ganz schön ans Herz geht.

Bewertung vom 21.02.2021
Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1
Abel, Susanne

Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1


ausgezeichnet

Selten hat mich ein Buch so mitgerissen. Die Autorin Susanne Abel, die mir bis dahin völlig unbekannt war, hat gleich zwei Themen aufgegriffen, die in unserer Gesellschaft leider oft totgeschwiegen werden.
Zum Inhalt des Buches:
Der in Köln sehr bekannte Nachrichtenmoderator Tim Monderath, der auch gerne mal über die Stränge schlägt, muss sich mit der Nachricht auseinander setzen, dass seine 84 jährige Mutter Greta unter Demenz leidet. Für Greta versinkt die Gegenwart immer mehr im Dunkeln. Allerdings wird die Vergangenheit immer präsenter. Ihre Kindheit, die vom Krieg und der Flucht vor den Russen aus Ostpreußen geprägt ist, nimmt in ihrem Kopf immer mehr Raum ein. Dinge, die Tom noch nie von seiner Mutter gehört hat, kommen ans Tageslicht. Nur so ganz langsam wird ihm klar, was für ein abenteuerliches und entbehrungsreiches Leben seine Mutter, die mit ihrer Familie in Heidelberg einen vermeintlich sicheren Hafen gefunden hat, führen musste. Tom wird immer neugieriger und sein Interesse als Journalist ist mehr als geweckt. In den Unterlagen, von denen sich Greta nie trennen konnte, findet er das Bild eines kleinen Mädchens mit dunkler Hautfarbe. Doch die Fragen, die er dann seiner Mutter stellt bleiben unbeantwortet und Greta zieht sich immer mehr in ihr Schneckenhaus zurück.
Wie oben schon erwähnt hat mich dieses Buch absolut begeistert. In zwei Zeitebenen, einmal 1939 bis weit in die Nachkriegsjahre und 2015, beschreibt Susanne Abel die mitreißende Geschichte von Gretas Leben. Ihren Schmerz, den sie so manches Mal erleben musste, ist fast mit Händen zu greifen und rührt zu Tränen. Aber auch das Verdrängen von Tom, angesichts der Krankheit seiner Mutter, ist gut beschrieben und durchaus realistisch. Sehr gerne vergebe ich 5 von 5 möglichen Sternen und empfehle dieses Buch auf jeden Fall weiter

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.11.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3


ausgezeichnet

New York im Jahre 1934. Sophia muss sich nach der Kündigung bei Elizabeth Arden überlegen wie es in ihrem Leben weiter gehen soll. Ihr Traum, von der Fortsetzung ihres Chemiestudiums, muss sie wohl weiterhin begraben, da es ihr am nötigen Geld fehlt. Allerdings läuft es in ihrem Privatleben im Moment sehr gut. Mit Darren hat sie den Mann ihres Lebens gefunden und ihrer Freundin Henny, die aus Paris geflüchtet ist, geht es nach ihrem Opiummissbrauch endlich wieder besser. Der letzte Ausweg aus der finanziellen Misere scheint ihre ehemalige Chefin Helena Rubinstein zu sein. Niemals hätte Sophia damit gerechnet, dass sie mit Handkuss wieder bei Madame anfangen kann. Sogar die vertraglichen Verpflichtungen sind durchaus annehmbar. Alles könnte einen guten Weg nehmen, wäre da nicht der drohende Krieg in Europa, der wie ein Damoklesschwert über dem Land hängt.



Auch mit ihrem 3. und leider schon letzten Band der Trilogie konnte mich die Autorin Corina Bomann wieder mehr als begeistern. Ihr Schreibstil ist einfach unvergleichlich und es macht Spaß darin einzutauchen. Es war einfach nur schön, die Lebensgeschichte von Sophia zu verfolgen. Ihr Kampf um ans Ziel ihrer Träume zu kommen. Ihr Mut, sich auch mal etwas zuzutrauen, was in der damaligen Zeit bestimmt nicht einfach war. Besonders interessant fand ich die Rivalität zwischen Elisabeth Arden und Helena Rubinstein, die sich bis aufs Blut bekämpfen und dann erscheint auch noch ein neuer Name am Kosmetikhimmel, Estee Lauder. Hier hat einfach alles gepasst und ich kann allen Liebhabern dieses Genres für diese Trilogie guten Gewissens eine absolute Leseempfehlung aussprechen und vergebe gerne 5 Sterne

Bewertung vom 08.11.2020
Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück
Bernstein, Lilly

Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück


ausgezeichnet

Es ist zwar Krieg, aber Anna`s Kindheit ist einfach nur schön. Jeden Morgen wacht sie mit dem Geruch von frisch gebackenem Brot auf, dass ihr Onkel Matthias in seiner Bäckerei schon am frühen Morgen vorbereitet hat. Ihre Tante Marie verkauft es an all die hungernden Kölner, die in diesen schweren Zeiten kaum etwas zu beißen haben. Doch leider hat Annas glückliches Leben nicht ewig Bestand. Die unheilvolle Nachricht, die mit Matthias` Einberufung über sie hereinbricht, ändert alles. Jede Nacht muss Marie, die mittlerweile schwanger ist, mit Anna in den Luftschutzkeller fliehen. Einige Zeit geht alles einigermaßen gut, doch dann kommt die Nacht, in der sie vor den Trümmern ihrer Bäckerei stehen. Außer ein kleines Zimmer, in dem sie sich notdürftig verkriechen können, ist ihnen nichts mehr geblieben. Ausgerechnet dieser Winter ist einer der kältesten in diesem Jahrhundert. Die Lebensmittel sind überall knapp und der Hunger beißt in die Gedärme, auch Kohlen sind absolute Mangelware und so beschließt Anna etwas dagegen zu tun. Schnell hat sie ihren Ruf als gewiefte Kohlendiebin weg.

Bisher war mir die Autorin Lilly Bernstein völlig unbekannt. Doch schon auf der ersten Seite konnte sie mich fesseln. Sofort ist man mitten im Geschehen und man meint den Geruch des duftenden Brotes in der Nase zu haben. Anschaulich wird beschrieben, mit wieviel Leid es die Menschen damals zu tun hatten. Hunger, eisige Kälte und nur mit viel Glück ein einigermaßen sicheres Dach über dem Kopf gehörten zum Alltag. Viele mussten auch in Bretterverschlägen, die nur unzureichend Schutz vor der Kälte boten, ausharren. Der Schwarzmarkthandel blühte und alles wurde getauscht was zumindest ein bisschen Essen oder ein paar Kohlen einbrachte. Auch wenn die beschriebenen Protagonisten fiktiv sind, so hat die Familie der Autorin ähnliches erlebt. Leider war es in den Nachkriegsjahren in Deutschland traurige Realität und sollte so nie wieder passieren. Mir hat das Buch super gut gefallen und mich sehr nachdenklich gemacht.

Bewertung vom 23.10.2020
Das letzte Licht des Tages
Harmel, Kristin

Das letzte Licht des Tages


ausgezeichnet

Liv ist gerade nicht nach feiern zumute. Ihre Scheidung ist durch und ihr Mann ausgezogen. Am liebsten würde sie sich nur noch in ihrem Bett verkriechen. Doch sie hat die Rechnung ohne ihre 99 jährige Großmutter Edith gemacht. Urplötzlich steht sie vor der Tür ihrer New Yorker Wohnung. Diese fordert Liv auf sie nach Paris, wo sie wohnt, zu begleiten. Doch die Reise endet nicht in Paris, denn ihre Großmutter hat anderes im Sinn. Die weitere Reise führt sie in das kleine Städtchen Reims, das in der Champagne liegt. Hier beginnt eine Reise in Ediths Vergangenheit, die zu Zeiten des 2. Weltkrieges hier auf dem Weingut Chauveau lebte und mit ihrem Mann im Untergrund arbeitete. Schon bald ist Liv klar, dass die Frau, die sie immer zu kennen glaubte, eigentlich eine ganz andere war. Irgendein Geheimnis scheint Edith zu quälen, doch so richtig heraus mit der Sprache will sie aber auch nicht.



Mir hat der Roman Das letzte Licht des Tages, der in 2 Zeitebenen spielt, sehr gut gefallen. Die Autorin hat die Gegenwart und die Vergangenheit zu einem tollen Buch verknüpft. Besonders die Rückblenden in die Zeit von 1940-45, die eigentlich den Großteil des Buches ausmachen, haben mir sehr gut gefallen. Es war interessant etwas über die Arbeit auf dem Gut zu erfahren, die Probleme, die begannen als der Krieg ausbrach und der anschließende Widerstand, der einem ganz schnell den Kopf kosten konnte. Denn die Deutschen waren überall und auch vor den eigenen Landsleuten konnte man nicht immer sicher sein. Ganz ohne Liebesgeschichte geht es zwar nicht, aber wer sich für Frankreich und Champagner interessiert ist hier genau richtig. Gerne vergebe ich 5 von 5 möglichen Sternen

Bewertung vom 03.10.2020
Rache, auf ewig / Grall und Wyler Bd.3
Schütz, Lars

Rache, auf ewig / Grall und Wyler Bd.3


ausgezeichnet

Jan Grall und Rabea Wyler wurden nach einigen Vorfällen beim LKA suspendiert. Um weiterhin einigermaßen über die Runden zu kommen haben sie eine Agentur für Fallanalyse eröffnet. Allerdings ist es nicht wirklich Jan`s Welt zu beurteilen ob ein Dackel an Narzissmus leidet. Da geht er doch lieber zu Anita Ichigawa, einer BKA- Beamtin. Doch das Techtelmechtel währt nur kurz, denn Anita muss zu einem Mordfall nach Sylt reisen. Hier fand ein außergewöhnlich brutaler Mordfall statt. Ein Mann wurde in einem Gewächshaus tot aufgefunden, unter ihm wuchs langsam aber stetig Bambus in seinen Körper. Bei Jan klingeln jedoch alle Alarmglocken, als die Meldung kam das Anita spurlos verschwunden ist. Kurzerhand reist er mit Rabea nach Sylt um sich selbst auf die Suche nach ihr zu machen. Die Suche gestaltet sich als äußerst schwierig, aufgefunden wurde nur eine Uhr des Opfers an der sich die Fingerabdrücke von Anita befanden. Doch damit nicht genug "der Erlöser" hat noch ganz andere brutale Todesarten im Gepäck. Die Jagd geht also weiter.



Der Autor Lars Schütz ist ein Garant für spannende Unterhaltung. Seine brutalen Todesarten kann man sich nicht im entferntesten vorstellen. In kürzester Zeit wird man in eine abartige Welt gestoßen, die blutiger kaum sein könnte. Die beiden sympathischen Hauptprotagonisten Grall und Wyler ermitteln mit Sinn und Verstand, was alles sehr logisch erscheinen lässt. Der Mörder ist zu keiner Zeit vorhersehbar, aber dennoch absolut schlüssig. Menschen mit sanftem Gemüt sollten allerdings die Finger von dem Werk lassen, da es Lars Schütz vorbildlich versteht ein Kopfkino in Gang zu setzen. Dies ist mittlerweile schon der 3. Band rund um das Ermittlerduo und hoffentlich nicht der letzte. Gerne spreche ich für alle Thrillerfans eine Leseempfehlung aus und vergebe 5 Sterne

Bewertung vom 13.09.2020
Das Erbe der Päpstin
Glaesener, Helga

Das Erbe der Päpstin


ausgezeichnet

Was passiert wenn man die Idee eines Bestsellers, wie Die Päpstin, einfach weiterspinnt? Die Autorin Helga Glaesener hat es uns mit ihrem Werk Das Erbe der Päpstin eindrucksvoll gezeigt. Mit viel Liebe zum Detail erzählt sie die Geschichte, die damals Donna W. Cross entstehen ließ, weiter. Sie hat ihre Protagonisten mit viel Liebe entstehen lassen. Der einprägsame Schreibstil und dazu die perfekte Prise Spannung lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Die Mischung zwischen fiktiven und realen Personen wurde gut aufeinander abgestimmt und so entstand eine würdige Fortsetzung, die der Päpstin in nichts nachsteht. Man fiebert und leidet mit den verschiedenen Charakteren. Wir lernen Freya kennen, die mit ihrer Mutter und Schwester bei den Wikingern in Dänemark in Gefangenschaft lebt. Das Leben ist hart und ebenso gefährlich. Hunger und Schläge bestimmen den Alltag. Bei einem Streit eskaliert es, die Mutter stirbt und Freya und ihre Schwester Asta fliehen. Doch auch in der ehemaligen Heimat ihrer Mutter sind sie Gefahren ausgesetzt. Ihre Schwester findet ihr vermeintliches Glück, aber Freya zieht weiter nach Rom, um dort nach ihrem Großvater zu suchen. Doch das Schicksal meint es nicht besonders gut mit ihr, denn ihr Großvater Gerold wird vor ihren Augen ermordet. Wieder muss sie fliehen um den Häschern zu entgehen, wieder gehört Kälte, Hunger und Armut zu ihrem Leben. Nur schwer vorstellbar, dass sich das Leben auch für sie einmal zum Guten wenden wird. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann guten Gewissens für alle Freunde dieses Genres eine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 16.08.2020
So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1
Graw, Theresia

So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Das Leben der bildhübschen 16 jährigen Dora Twardy könnte gerade nicht schöner sein. Zum ersten Mal ist sie verliebt und das Glück ist auf ihrer Seite, denn ihre Liebe wird von Wilhelm von Lengendorff, dem Sohn des reichsten Gutsbesitzers vor Ort, erwidert. Das Leben besteht aus der Leichtigkeit des Sommers, Musik und Tanz. Doch noch am gleichen Tag trüben unheilvolle Schatten das junge Glück. Der 2. Weltkrieg hat begonnen und gleich in den ersten Tagen bekommt Wilhelm seine Einberufung. Für Dora ändert sich nicht viel und ihre Jugend lässt sie alles von der unbekümmerten Seite aus sehen. Lange Ausritte mit ihrem Pferd Gilda stehen für sie an erster Stelle. In Ostpreußen ist noch nicht wirklich viel vom Krieg zu spüren und das Leben läuft in eher gemäßigten Bahnen ab. Erste Risse bekommt ihre heile Welt, als nun auch ihr Vater und ihr Bruder zur Waffe greifen müssen. Sie selbst muss nach Königsberg um bei Verwandten die tote Mutter zu ersetzen. Doch hier lauert eine Versuchung ganz anderer Art, Carl, ein lebenslustiger Kriegsfotograf macht ihr den Hof. Doch das Schicksal hat andere Pläne, denn die Front kommt unerbittlich näher.

Die Autorin Theresia Graw hat es geschafft mich binnen kürzester Zeit gefangen zu nehmen. Die heile Welt, die damals in Ostpreußen herrschte und die liebevoll beschriebenen Protagonisten lassen alles vor dem inneren Auge entstehen. Man hat wirklich das Gefühl man sitzt auf der Terrasse mit dabei. Leider bleibt die Idylle nicht lange erhalten, denn was dann passiert kann man leider in jedem Geschichtsbuch nachlesen. So weit die Störche ziehen ist zwar eine fiktive Geschichte, doch so oder ähnlich hat die Familie der Autorin es leider erleben müssen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 13.08.2020
Die verstummte Frau / Georgia Bd.10
Slaughter, Karin

Die verstummte Frau / Georgia Bd.10


sehr gut

Eine Gefängnisrevolte, bei dem ein Mann ums Leben kommt, bringt plötzlich wieder Licht in einen 8 Jahre zurückliegenden Fall. Sara`s verstorbener Mann Jeffrey Tolliver ermittelte damals mit seiner jungen unerfahrenen Kollegin Lena. Die Fälle wurden größtenteils als Unfall deklariert und erst später als brutale Serie erkannt. Hierzu hatte auch Sara, die schon vor 8 Jahren als Gerichtsmedizinerin tätig war, großen Anteil. Der mittlerweile Inhaftierte Daryl, beteuert seit Jahren seine Unschuld. Er bietet Will Trent, der mittlerweile mit Sara verlobt ist, einen Deal an. Er nennt weitere Opfer, die erst nach seiner Inhaftierung dem Täter zum Opfer gefallen sind. Schnell erkennt Will das der Täter tatsächlich noch aktiv ist. Nach einigen Recherchen tauchen immer mehr Frauen auf, die aufs grausamste misshandelt wurden und dann zum Sterben im Wald zurückgelassen wurden. Sie alle können mit dem Täter in Verbindung gebracht werden Es beginnt eine Reise in die Vergangenheit, die Jeffrey in keinem guten Licht dastehen lässt. Seine schlechte Ermittlungsarbeit scheint einige weitere Frauen das Leben gekostet zu haben. Die Zeit drängt, den schon wieder wurde eine Frau tot im Wald aufgefunden und eine weitere wird vermisst.



Mittlerweile habe ich jetzt schon einige Bücher von Karin Slaugther gelesen und sie ist immer wieder ein Garant für spannende Unterhaltung. Ihr flüssiger Schreibstil und die von der ersten Seite hoch gehaltene Spannung lassen das Thrillerherz höher schlagen. Der Wechsel zwischen den früheren Ermittlungen und heute bringt zusätzliche Brisanz in den Fall und lassen den Leser miterleben, was damals alles vermeintlich schief gelaufen ist. Auch wenn Die verstummte Frau nicht zu ihren besten Büchern zählt so hat es mich doch wieder einmal sehr gut unterhalten. Karin Slaugther wird immer eine Autorin bleiben die man auf jeden Fall im Auge behalten sollte.