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Pandas Bücherblog

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Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2022
Das Gotteshaus
Tudor, C. J.

Das Gotteshaus


sehr gut

Das Cover finde ich richtig gelungen. Es fängt die düstere und triste Stimmung im Buch auf und bezieht sich auf den Inhalt der Geschichte, was ich positiv hervorheben möchte.
C.J. Tudor hat einen sehr flüssigen und einnehmenden Schreibstil, der mich im raschen Tempo durch die Story geführt hat.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was ich grundsätzlich mag, da dies für Abwechslung sorgt und der Inhalt aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet wird. Weniger gut gefallen hat mir dabei jedoch der Wechsel zwischen den Erzählerformen. Jacks Kapitel wurden beispielsweise in der Ich-Perspektive (die ich persönlich bevorzuge) geschrieben, während die Geschehnisse aus Flos Sicht wiederum in der personalen Erzählperspektive geschildert wurden. Diesen ständigen Wechsel mochte ich eher weniger. Dafür haben mir die relativ knackigen Kapitel umso besser gefallen.
Der Einstieg in die Story hat mich hingegen überzeugt. C.J. Tudor schafft es spielend leicht, durch gezielte Beschreibungen und gewisse Vorfälle eine bedrohliche und leicht unheimliche Atmosphäre zu schaffen, die mich als Leser*in gespannt auf den weiteren Verlauf der Handlung gemacht hat.
Nach dem sehr vielversprechenden Start plätscherte die Geschichte dann allerdings in der ersten Hälfte etwas vor sich hin, da sich die Autorin in vielen, eher belanglosen, Beschreibungen und - für meinen Geschmack - zu vielen einzelnen Handlungssträngen verliert. Dadurch blieb die Spannung leider etwas auf der Strecke. Hier und da gab es zwar immer mal wieder ein paar Wendungen, die die Spannungskurve leicht nach oben getrieben haben, wirkliche Überraschungen gab es aber erst gegen Ende.
Dafür waren die Charaktere sehr gelungen. Sowohl Jack, die unkonventionelle Pfarrerin, die schon mal den ein oder anderen derben Spruch auf den Lippen hat als auch Flo, die mir mit ihrer mutigen Art auf Anhieb sympathisch war. Die anderen Charaktere blieben hingegen leider etwas blass. Der Antagonist gefiel mir anfangs noch sehr gut, da ihn diese düstere und böse Aura umgab. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin seine/ihre Hintergründe näher beleuchtet hätte.
Das Ende fand ich einerseits genial, weil ich nicht mit diesem Ausgang gerechnet hatte, andererseits war ich aber auch ein wenig enttäuscht, da man als Leser*in - aufgrund von fehlenden Hinweisen - gar nicht die Chance erhalten hat, den Twists hervorzusehen.
Grundsätzlich liebe ich unvorhergesehene Wendungen (wer nicht?), jedoch hätte ich zumindest gerne die Möglichkeit gehabt, mir den Ausgang der Geschichte irgendwie herleiten zu können. So hat mich die Autorin mit dem Ausgang der Story zwar eiskalt erwischt, doch einen faden Beigeschmack hat die ganze Sache trotzdem irgendwie, was ich schade finde.

Fazit:
"Das Gotteshaus" war für mich leider nicht das erwartete Highlight. Ein richtig guter Thriller benötigt ausreichend Spannung und Tempo - beides blieb aufgrund der vielen privaten Ermittlungen der Hauptprotagonistin und der zahlreichen Handlungsstränge auf der Strecke. Zwar hat mir die Idee der Geschichte gut gefallen und auch das Mutter-Tochter-Gespann war mir auf Anhieb sympathisch, doch das allein reicht leider nicht aus.
Nichtsdestotrotz habe ich das Buch wirklich gern gelesen, auch wenn es wohl keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.
3,5/5 Sterne

Bewertung vom 09.08.2022
Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1
Jean, Emiko

Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1


gut

Das Cover finde ich richtig süß. Der Stil gefällt mir und auch die Farben harmonieren miteinander.
Der Schreibstil von Emiko Jean lässt sich sehr leicht und flüssig lesen, sodass ich das Buch in kurzer Zeit gelesen habe.
Die Handlung erinnert sehr an den Film "Plötzlich Prinzessin" (im japanischen Stil), was zwar keine neue Idee sein mag, mir aber dennoch gut gefallen hat, da ich den Film mochte.
Izzy fand ich anfangs sympathisch und auch Noora und der Rest der kleinen Clique haben auf mich einen netten und lustigen Eindruck gemacht. An manchen Stellen war mir Izzy dann doch etwas zu kindisch (und verpeilt) und ist von einem Fettnäpfchen ins nächste gestolpert, was sich im Laufe der Geschichte aber zum Glück gebessert hat. So richtig bin ich aber auch bis zum Schluss nicht mit ihr warmgeworden, was etwas schade war.
Interessant fand ich, die japanische Kultur kennenzulernen - vor allem in Hinblick auf Izumis westlicher Perspektive. Dabei wurden viele Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede deutlich, die ich zuvor nicht auf dem Schirm hatte.
Die restlichen Themen, die während der Story behandelt wurden (Vater-Tochter-Beziehung, Erwachsenwerden, etc.) wurden meiner Meinung nach relativ gut umgesetzt, wenngleich zwischenmenschliche Beziehungen oft zu kurz kamen oder nur am Rande erwähnt wurden.
Ansonsten handelt es sich bei "Tokyo ever after" um eine typische (junge) Liebesgeschichte, die für meinen Geschmack noch besser hätte ausgearbeitet werden können. Mir haben das gewisse Etwas und das typische Kribbeln gefehlt - Dinge, die man normalerweise in anderen Büchern dieses Genres finden kann.

Fazit:
"Tokyo ever after" ist eine süße Cinderella-Story für zwischendurch, die meine Erwartungen leider nicht erfüllen konnte. Wer auf der Suche nach einer eher ruhigen royalen Geschichte mit japanischem Setting ist, wird hier sicher gut unterhalten werden.

Bewertung vom 26.07.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


gut

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Ich liebe den Stil, die Farben, das einsame Häuschen und die passende Typografie.
Ivar Leon Menger hat einen einfachen, leicht verständlichen und sehr bildhaften Schreibstil, der mir auf der einen Seite richtig gut gefallen hat. Auf der anderen Seite waren mir manche Beschreibungen jedoch etwas zu ausschweifend. Hinzu kommt, dass die Geschichte aus der Sicht der sechzehnjährigen Juno erzählt wird, die noch viel kindlicher und naiver rüberkommt, als es ihr Alter zunächst vermuten lässt.
Zwar verstehe ich, dass dieser Umstand ihrem sehr abgeschiedenen Leben geschuldet ist, nichtsdestotrotz empfand ich ihre Sicht auf Dauer leider als anstrengend.

Das Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück, da mir die Story zwar im Großen und Ganzen gefallen hat, sich allerdings nicht als das Highlight entpuppt hat, das ich nach der Leseprobe erwartet hätte.
Der Einstieg hat mir noch richtig gut gefallen, doch leider passiert im ersten Drittel nicht sonderlich viel, sodass sich meine anfängliche Begeisterung recht schnell in Luft aufgelöst hat. Im zweiten Drittel nimmt die Handlung jedoch endlich an Fahrt auf - ich bin ehrlich, mit diesem Twist hatte ich nicht gerechnet!
Allerdings war damit dann auch irgendwie die Luft raus, da man sich als Leser*in bereits denken konnte, wie die Geschichte enden würde. Die langsam entstehende Spannung flacht extrem ab, nachdem Juno herausgefunden hat, wieso ihre Familie so versteckt leben muss.
Im letzten Drittel wird die Handlung zunehmend holpriger, wirkt überstürzt und unbedacht. Ein paar Logikfehler sind mir ebenfalls aufgefallen.
Ein Spezialagent, der sich benimmt wie ein unsicheres Kind?
Eine Spezialeinheit, die eine Rettungsmission abbricht, weil die Sicht nicht gut genug ist?
Eine Drohne, die zwar Juno erfasst, aber nicht ihren kleinen Bruder, der sich ebenfalls draußen aufhält?
Und das sind nur ein paar Beispiele.
Ich habe vergeblich auf weitere Twists und Überraschungen gewartet und stattdessen ein Ende erhalten, das mich mit einigen offenen Fragen zurückgelassen hat (die zu meiner Enttäuschung nicht beantwortet wurden).
Während das Setting und die Naturbeschreibungen gut gelungen sind, bleiben die Charaktere leider auf der Strecke. Sie wirken blass und handeln zum Teil sehr unlogisch und unüberlegt. Außerdem hätte ich mir gewünscht, mehr über die Hintergrundgeschichte der Eltern zu erfahren, da ihre Beweggründe nur grob angeschnitten und viele Dinge nur angedeutet wurden.

Fazit:
"Als das Böse kam" ist leider nicht der packende Thriller, den ich nach der Leseprobe erwartet hätte. Bekommen habe ich stattdessen ein Jugendbuch, das mit einer interessanten Idee, einem tollen Setting und einem spannenden Twist punkten kann, das mich aber ansonsten eher enttäuscht zurückgelassen hat. Blasse Charaktere, unlogische Handlungen und kaum Spannung sorgen dafür, dass die Story ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen kann.
3/5 Sterne

Bewertung vom 17.06.2022
Gwendys letzte Aufgabe / Gwendy Bd.3
King, Stephen;Chizmar, Richard

Gwendys letzte Aufgabe / Gwendy Bd.3


gut

Das Cover ist ganz hübsch, gefällt mir allerdings nicht ganz so gut wie das Cover vom letzten Band. Der Schreibstil hat mir dieses Mal jedoch etwas besser gefallen, da ich ihn nicht als nicht ganz so langatmig empfand wie bei »Gwendys Zauberfeder«. Das Buch ließ sich wesentlich flüssiger lesen, sodass ich in einem angenehmen Tempo durch die Geschichte gekommen bin.

Ich muss gestehen, dass mir beim Abschlussband leider einige Punkte aufgefallen sind, die mir weniger gut gefallen haben. Bevor ich aber zu meiner Kritik komme, möchte ich erst einmal die Punkte hervorheben, die ich positiv fand.
Zum einen mochte ich die relativ knackigen Kapitel, da ich kein Fan von ellenlangen Abschnitten bin, die sich zu sehr in die Länge ziehen.
Besonders gut gefallen haben mir die Rückblenden aus der Vergangenheit, die für meinen Geschmack gerne etwas länger hätten ausfallen können. Etwas schade fand ich jedoch, dass einige Szenen sehr schnell abgehandelt wurden.
In diesem Band kommen wir Gwendy als Person, die ständig gegen das Vergessen ankämpft, besonders nahe. Leider wird dieser Aspekt (Alzheimer) sehr häufig erwähnt, was in vielen Wiederholungen ausartet (Gwendy vergisst dies, Gwendy vergisst jenes ... und so weiter).
Interessant fand ich vor allem das ganze Drumherum bezüglich Gwendys Ehemann, auch wenn in meinem Kopf nach wie vor ein paar Fragezeichen herumschwirren, da ich die Werke von Stephen King, die hier wohl eine gewisse Rolle spielen, nicht gelesen habe.

Weniger gut gefallen hat mir das Setting im Weltall, mit dem ich mich auch bis zum Schluss nicht wirklich anfreunden konnte. Persönlich wäre mir Castle Rock als Schauplatz viel lieber gewesen, aber das ist wohl Geschmackssache.
Negativ aufgefallen ist mir besonders stark, dass der Autor sehr häufig seine persönlichen politischen Ansichten in die Geschichte hat einfließen lassen (unter anderem auch Trump), auf die ich gerne hätte verzichten können. Ebenso hätte ich auf die leidige COVID-19-Thematik verzichten können, die sorgsam eingearbeitet wurde. Wenn ich in ein Buch abtauche, möchte ich meinem Alltag entfliehen und mich nicht mit den gleichen Problemen herumschlagen müssen, die mir in der Realität begegnen.
Bis auf Gwendy selbst (zu der ich auch bis zum Schluss keine richtige Bindung aufbauen konnte) blieben die restlichen Charaktere - aufgrund der Kürze der Story - relativ blass und wurden zum Teil sehr überzeichnet dargestellt (z.B. Gareth Winston). Etwas schade fand ich auch, dass Richard Farris lediglich einen kleinen Auftritt hatte.
Auch die Anspielungen auf andere Werke von King haben mir persönlich keinen Mehrwert geboten - ganz im Gegenteil. Wenn ich die jeweiligen Bücher gelesen hätte, hätte ich einige Aspekte wahrscheinlich besser nachvollziehen können, doch so blieb ich am Ende einfach nur verwirrt und ohne zufriedenstellende Antworten zurück.

Fazit:
»Gwendys letzte Aufgabe« lässt mich als Abschlussband der Reihe leider etwas enttäuscht zurück. Die Story beinhaltet meiner Meinung nach zu viele Ungereimtheiten und unnötige Passagen, sodass mich das Ende alles andere als zufrieden zurücklässt.
2,5/5 Sterne

Bewertung vom 17.06.2022
Todesnacht / Dark Iceland Bd.2
Jónasson, Ragnar

Todesnacht / Dark Iceland Bd.2


gut

Nachdem mir "Schneeblind", der erste Band der Dark-Iceland-Serie, leider nur mäßig gefallen hat, habe ich lange darüber nachgedacht, ob ich die Reihe weiterhin verfolgen möchte. Letztendlich habe ich mich dann doch dazu entschlossen, dem nächsten Teil eine Chance zu geben, da mich der Klappentext irgendwie neugierig gemacht hat.
Und was soll ich sagen? Überzeugen konnte mich der Autor mit "Todesnacht" zwar nicht auf ganzer Linie, allerdings hat mir der neue Fall wesentlich besser gefallen.

Das Cover ist relativ unspektakulär, passt jedoch gut zum Rest der Reihe. Auch der Schreibstil hat mir dieses Mal mehr zugesagt, da er nicht ganz so emotionslos war, wodurch sich die Story flüssiger lesen ließ,

Grundsätzlich bevorzuge ich es, die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven zu lesen, da ich mir so einen besseren Gesamteindruck über das Geschehen verschaffen kann. In diesem Fall empfand ich die Menge an Personen eher als störend.
Gleich zu Beginn wird die Leiche gefunden, doch anstatt direkt mit den Ermittlungsarbeiten loszulegen, beschäftigt sich der Autor eingehend mit der jeweiligen Hintergrundgeschichte einzelner Personen, die uns vorgestellt werden. Da hätten wir die ermittelnden Polizisten, eine Journalistin und mehrere Figuren, die das Opfer gekannt haben.
Leider sind nur sehr wenige Informationen wirklich relevant für den eigentlichen Fall, wodurch das Buch - trotz geringer Seitenzahl - einige Längen hatte. Vieles hätte gekürzt oder komplett weggelassen werden können, ohne dass dies der Geschichte geschadet hätte.

Ragnar Jónasson hat durchaus ein paar spannende Elemente in die Story eingebaut, die mir gut gefallen haben. Richtige Spannung wollte aber bedauerlicherweise erst gegen Ende aufkommen, was mir persönlich einfach viel zu spät war.
Jedes Mal, wenn ich dachte, die Ermittlungsarbeit würde endlich an Fahrt aufnehmen, wurde ich durch Rückblenden aus der Vergangenheit oder weiteren persönlichen Einblicken aus dem Leben der Figuren aus dem Fall gerissen.
Auch das Schicksal der einzelnen Charaktere hat mich eher kalt gelassen, da ich aufgrund der ständig wechselnden Erzählweise keine Nähe zu ihnen aufbauen konnte.
Was mir aber gefallen hat, war die berufliche Weiterentwicklung von Ari, denn als Ermittler war er in diesem Band wesentlich strukturierter und zielorientierter.
Weniger gut gefallen hat mir dafür, dass die Aufklärung des Falls letztlich nicht Ari und seinen Kollegen zu verdanken ist, sondern einer Reporterin, die durch ihre Recherchen dafür gesorgt hat, dass sich der Täter am Ende gestellt hat. Dieser Umstand hat bei mir einen bitteren Beigeschmack hinterlassen, auf den ich gerne hätte verzichten können.

Fazit:
"Todesnacht" ist eine Geschichte, die mich sehr zwiegespalten zurücklässt. Durch die zahlreichen Einblicke aus dem Leben der Figuren ist der eigentliche Fall leider etwas auf der Strecke geblieben, was der Story meiner Meinung nach nicht gutgetan hat.
Ich hoffe sehr, dass der Autor den Fokus im nächsten Band mehr auf die Ermittlungsarbeiten legt, denn Potenzial hat die Dark-Iceland-Serie allemal.
3/5 Sterne

Bewertung vom 12.06.2022
Das Tor / Keeper of the Lost Cities Bd.5
Messenger, Shannon

Das Tor / Keeper of the Lost Cities Bd.5


sehr gut

Das Cover passt wundervoll zum Rest der Reihe, dabei bin ich normalerweise überhaupt kein Fan davon, wenn Menschen abgebildet sind. Aber hier harmonieren die Cover toll miteinander, was mir wirklich gut gefällt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, bildhaft und lässt sich sehr angenehm lesen.

Nach dem fiesen Ende des letzten Teils habe ich den fünften Band der Keeper of the Lost Cities-Reihe sehnsüchtig erwartet, da Keefe unter anderem einer meiner liebsten Charaktere ist.
Allerdings ist das Buch mit 640 Seiten sehr umfangreich, was der Geschichte meiner Meinung nach nicht gutgetan hat. Manche Passagen wurden extrem in die Länge gezogen, während andere Passagen problemlos hätten weggelassen werden können, da sie die Story nicht weitergebracht haben. Für meinen Geschmack treten die Figuren zu lange auf der Stelle, sodass ich für diesen Band vergleichsweise sehr lange gebraucht habe.
Zudem bedient sich die Autorin an zahlreichen Klischees, die in Jugendbüchern zwar oft verwendet werden, die es jedoch einfach nicht gebraucht hätte. Zumal gewisse Charaktere dadurch in ein schlechteres Licht gerückt wurden, was mir nicht ganz so gut gefallen hat.
Nichtsdestotrotz zieht die Handlung - abgesehen von einigen Längen - stark an, wird immer komplexer, düsterer und die Feinde, denen Sophie und ihre Freunde begegnen, werden zunehmend skrupelloser. Einige Fragen werden beantwortet, manche Rätsel werden gelöst - aber längst nicht alle. Insbesondere Keefe, der sich bereits im letzten Band zu einem äußerst dramatischen Schritt entschlossen hat, trägt wesentlich im Kampf gegen die Neverseen bei. Außerdem habe ich das Gefühl, dass die Charaktere, besonders Sophie, ein wenig erwachsener geworden sind, was der Autorin neue Möglichkeiten bietet.
Am Ende erwartet einen erneut ein fieser Cliffhanger, der mich gespannt auf den nächsten Teil warten lässt.

Fazit:
"Keeper of the Lost Cities - Das Tor" ist ein solider fünfter Band, der mich jedoch nicht auf ganzer Strecke begeistern konnte, da die Story zu viele Längen beinhaltet. Dennoch freue ich mich auf weitere Bände und bin gespannt, wie es Sophie und ihren Freunden auf ihrer weiteren Reise ergehen wird.
3,5/5 Sterne

Bewertung vom 08.06.2022
Rise and Fall / Faith-Reihe Bd.1
Stankewitz, Sarah

Rise and Fall / Faith-Reihe Bd.1


gut

Als ich die Leseprobe gelesen hatte, war ich sofort hin und weg. Ich kann gar nicht genau sagen, wie oft mir das Geschriebene einen Stich ins Herz verpasst hat. Umso enttäuschter bin ich, dass sich »Rise and Fall« leider nicht als das Highlight entpuppt hat, das ich mir erhofft hatte.

Gut gefallen hat mir, dass die Story aus beiden Sichten erzählt wurde, wodurch ich mich besser in die Gefühlswelt von Skylar und Carter hineinversetzen konnte. Ebenso gut gefallen haben mir die kleinen Rückblenden in die Vergangenheit, die die Beziehung der beiden für mich nachvollziehbarer und greifbarer gemacht haben. Man spürt als Leser*in deutlich, dass die beiden eine ganz besondere Beziehung zueinander haben, die über Freundschaft weit hinausgeht. Auch wenn ich die Freundschaft der beiden etwas übertrieben dargestellt fand, konnte ich dennoch nachvollziehen, warum Sky nichts von ihrem Unfall erzählen wollte. Ihre Ängste, Sorgen und die Gefühle, die sie für ihren besten Freund hegt, waren für mich greifbar, sodass viele (nicht alle) ihrer Handlungen und Entscheidungen für mich verständlich waren.
Skylar ist eine unglaublich positive, mutige und selbstbewusste junge Frau, die tapfer über ihr Schicksal hinweg lächelt und versucht, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Trotzdem kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sie sich bereits wenige Monate nach ihrem Unfall so an ihr neues Leben gewöhnt hat und weder verbittert ist, noch mit ihrem Schicksal hadert.
Positiv hervorheben möchte ich allerdings, dass die Autorin - soweit ich das beurteilen kann -, das Leben im Rollstuhl berührend und realistisch dargestellt hat. Die Auswirkungen der Lähmung auf das Sexualleben und auch die psychische Belastung, die das Thema mit sich bringt, sind gut recherchiert und wurden sehr behutsam in die Geschichte eingearbeitet.
Auch Carter hat mir als Charakter grundsätzlich gut gefallen. Ihm liegt unglaublich viel an Sky, er hat Humor, eine gesunde Portion Sarkasmus und besitzt eine weiche Seite, die ich oft sehr rührend und süß fand. Doch auch wenn er ein paar interessante Charakterzüge hat, war er mir an manchen Stellen leider zu perfekt und glatt. Sehr gestört hat mich jedoch eine gewisse Sache, auf die ich später noch näher eingehen werde und die die Geschichte für mich persönlich leider etwas kaputt gemacht hat.
Die Nebencharaktere wiederum wurden toll ausgearbeitet - besonders Hazel habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen, da sie Skylar eine wirklich tolle Freundin ist.

*SPOILERWARNUNG*:

- Das Buch thematisiert wahnsinnig viele (viel zu viele) wichtige Themen (Behinderung, Adoption, Krieg, Vorurteile, Mobbing, Krebs, usw.), wodurch die Geschichte zu überladen gewirkt hat. Mir wäre es lieber gewesen, wenn sich die Autorin auf die Liebesgeschichte zwischen Skylar und Carter, den Unfall von Sky und den daraus resultierenden Hürden, die sie gemeinsam bewältigen müssen, fokussiert hätte. Durch die zahlreichen Themen wurde die Geschichte künstlich in die Länge gezogen und unnötig aufgebauscht.
- Aufgrund des oben genannten Kritikpunktes tritt man bei der Beziehung der beiden und der emotionalen Entwicklung der Protagonisten lange auf der Stelle.
- Meiner Meinung nach hätte Carters Vergangenheit eine größere Rolle spielen müssen, da so klarer geworden wäre, wie er zu dem Menschen geworden ist, der er heute ist.
- Das ist der Teil, der mich persönlich am meisten aufgeregt und die Geschichte für mich kaputt gemacht hat.
Wieso zur Hölle hat Carter mit Megan geschlafen, obwohl er Sky angeblich so sehr liebt? Ich meine, ich verstehe es nicht. Echt nicht. Wenn ich einen Menschen über alles liebe - und das bereits seit vielen Jahren - warum kann ich meinen ******* dann nicht in der Hose behalten? Und als wäre das noch nicht genug, bin ich auch noch zu doof, richtig zu verhüten, und schwängere meine Affäre auch noch.
Puh, da bekomme ich direkt wieder Puls ... Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich über diesen Vorfall aufgeregt habe.

Bewertung vom 17.05.2022
Kaltherz
Faber, Henri

Kaltherz


gut

Das Cover finde ich sehr gelungen. Mir gefällt das schlichte Design - weniger ist oftmals mehr.
Henri Faber hat einen sehr flüssigen und mitreißenden Schreibstil, der mir auch hier wieder gut gefallen hat. Ich mochte bereits das vorherige Werk des Autors und freute mich deshalb umso mehr auf sein neues Buch, das sehr vielversprechend klang.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir relativ leicht. Vor allem die - im Prolog - angedeuteten Morde haben mein Interesse geweckt. Ebenfalls gefallen haben mir die unterschiedlichen Perspektiven, da sie für Abwechslung und Tempo sorgen. Allerdings hat es etwas gedauert, bis ich die jeweiligen Charaktere miteinander in Beziehung setzen und ihre Rolle in dem Fall einschätzen konnte.
Besonders interessant fand ich hierbei den Einblick in Maries Gedankenwelt, deren Sicht für mein Empfinden sehr authentisch geschildert wurde. Ich konnte mir das kleine Mädchen bildlich vorstellen, was ich positiv hervorheben möchte.
Kim Lansky, die Hauptprotagonistin, ist eine sehr eigenwillige Protagonistin, die mit Regeln und Gesetzen nicht viel anfangen kann. Sie und auch die anderen Charaktere waren mir leider nicht sonderlich sympathisch, sodass ich Schwierigkeiten hatte, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen.
Vermutlich wurde genau dies vom Autor beabsichtigt, jedoch benötige ich zumindest eine Person, die mir sympathisch ist, da mir ansonsten das Schicksal der einzelnen Charaktere relativ egal ist. Und genau dieses Gefühl möchte ich beim Lesen nicht haben.
Die Handlung fand ich zum Teil sehr vorhersehbar, weshalb die Story für mich persönlich ein paar Längen hatte. Vor allem die Erklärungen und ausschweifenden Gespräche bezüglich der Firma ComCoin, in der Maries Vater arbeitet, haben mich leider eher gelangweilt und hätten deutlich gekürzt werden können.
Nichtsdestotrotz gab es auch ein paar Wendungen und Twists, die ich nicht habe kommen sehen. Gerade im letzten Drittel nahm die Handlung deutlich an Fahrt und Spannung auf.
Das Ende wiederum hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits hat mir gefallen, dass am Schluss nicht nur der Fall um die kleine Marie gelöst wurde, sondern auch andere offene Fragen beantwortet wurden. Auf der anderen Seite fand ich das Ende jedoch sehr lang gezogen, was mir weniger gut gefallen hat.

Fazit:
Mit seinem neuen Thriller konnte mich der Autor aufgrund der oben genannten Punkte leider nicht auf ganzer Strecke überzeugen. "Kaltherz" ist meiner Meinung nach eine durchschnittliche Geschichte, die mich stellenweise jedoch sehr gut unterhalten konnte.
3/5 Sterne

Bewertung vom 23.03.2022
Das gebrannte Kind / Cold Case Bd.3
Frennstedt, Tina

Das gebrannte Kind / Cold Case Bd.3


gut

Das Cover finde ich ganz nett, allerdings sticht es nicht aus der Masse heraus. Wenn mir der Klappentext nicht zugesagt hätte, hätte ich wohl keinen weiteren Blick riskiert.
Mit dem Schreibstil der Autorin bin ich leider auch bis zum Schluss nicht so recht warmgeworden, da er mir an einigen Stellen zu abgehakt war und sich bei mir kein richtiger Lesefluss einstellen wollte.

Da dies mein erster Roman der Autorin war, kannte ich die vorherigen Teile der Reihe nicht. Jedoch bin ich der Meinung, dass man auch ohne Vorkenntnisse gut mit diesem Band starten kann.
Was mich an diesem Buch sehr gestört hat, ist, dass die leidige Corona-Pandemie sehr oft erwähnt wurde. Natürlich ist dieses Thema immer noch sehr präsent, allerdings möchte ich beim Lesen gerne abschalten und nicht ständig an das aktuelle Weltgeschehen erinnert werden, das uns alle nun schon viel zu lange beschäftigt. Das mag Geschmackssache sein, ich weiß, meinen hat die Autorin damit leider nicht getroffen.
Das Setting und der Plot haben hingegen meinen Geschmack getroffen, jedoch war die Handlung größtenteils zu vorhersehbar. Der Täter stand relativ schnell fest und als Leser wurde man auf keine falschen Fährten gelockt, was dem Buch ein wenig die Spannung geraubt hat. Auch die eingebauten Twists, die sehr rar eingestreut wurden, konnten mich nicht überzeugen. Dennoch bietet die Geschichte durchaus auch spannende Momente, da die Ermittlerin Tess oft in den Gefahrenfokus rückt.
Was mich ebenfalls gestört hat, war, dass die privaten Probleme der Ermittler zu ausufernd (und klischeehaft) beschrieben wurden. Vor allem Tess ist dabei leider nicht gut weggekommen.
Sie fühlt sich in ihrem privaten Umfeld bedroht, merkt sich jedoch weder das Kennzeichen des verdächtigen Autos, noch unternimmt sie etwas, als jemand versucht, ihren Hund zu vergiften. Ich meine, hallo? Mir erschließt sich nicht, wie man als Polizistin derart naiv und unprofessionell agieren kann - auch in Hinblick auf ihre Ermittlungsarbeit, die alles andere als rund verlaufen ist.
Das Ende wurde dann für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen, da mir bereits sehr schnell klar war, wer der Täter war. Leider ist es der Autorin nicht gelungen, mir die Motive des Täters näherzubringen. Sein Handeln war meiner Meinung nach total unlogisch und nicht nachvollziehbar.

Fazit:
"Cold Case - Das gebrannte Kind" weist interessante Aspekte auf, jedoch konnte mich die Story aufgrund der oben genannten Punkte nicht von sich überzeugen.
2,5/5 Sterne

Bewertung vom 22.03.2022
Der letzte Weg
Smith, Eve

Der letzte Weg


gut

Das Cover ist sehr schlicht gehalten, was mich auf Anhieb neugierig auf den Inhalt gemacht hat. Es erweckt einen eher sterilen Eindruck, was gut zur Thematik der Geschichte passt.
Der Schreibstil der Autorin war zwar flüssig zu lesen, mir jedoch leider ein wenig zu sachlich und unterkühlt.

Erzählt wird die Handlung aus drei unterschiedlichen Perspektiven, wobei vorrangig England in naher Zukunft behandelt wird, wo aufgrund von Antibiotikaresistenzen viele leicht zu behandelnden Krankheiten zum Tode führen können. Die Ereignisse werden hier aus der Sicht der Krankenschwester Kate und Lily – einer fast 70-jährigen Seniorin, die in einer betreuten Wohneinrichtung lebt, erzählt.
Des Weiteren erhalten wir einige Rückblenden in die Vergangenheit, die aufzeigen, wie es zu der aktuellen Situation kommen konnte. Dabei wird im Laufe der Geschichte klar, dass die Vergangenheit sehr eng mit Kates und Lily’s Leben verknüpft ist. Der volle Zusammenhang wird zwar erst gegen Ende komplett aufgedeckt, jedoch konnte ich gewisse Verbindungen und Sachverhalte bereits recht früh erahnen.
Den Charakteren in diesem Roman mangelt es – mit Ausnahme von Lily und Kate – leider oft an Tiefe, sodass ich etwas Schwierigkeiten hatte, den Überblick zu behalten.
Eve Smith versucht an einigen Stellen, sehr nah an der Realität zu schreiben, was ihr nicht immer gelungen ist. Berührt haben mich vor allem die Einblicke des Heimalltags, da ich selbst aus der Pflege komme und nachempfinden kann, wie belastend und beschämend viele alltägliche Situationen für die Bewohner sein können. Erschütternd fand ich vor allem die Arbeit in den Krankenhäusern und den Umgang mit Themen wie Tod oder Sterbehilfe.
Was mich an der Geschichte gestört hat, war das Ausmaß des Schreckens, das die Autorin hier versucht hat zu erzeugen. Zwar halte ich das hier beschriebene Szenario in gewissen Teilen für durchaus realistisch – heutzutage mehr denn je -, allerdings finde ich die Tatsache, dass alle Personen in dem vorliegenden Roman scheinbar kein intaktes Immunsystem mehr zu haben scheinen, etwas übertrieben.
Echte Momente voller Dramatik sucht man in dieser Story leider vergeblich, wodurch keine wirklichen Spannungsspitzen erzeugt werden. Vielmehr verläuft die Handlung in einem kontinuierlichen Tempo, was auf Dauer leider für einige Längen gesorgt hat. Ich hätte gerne mehr über die gesellschaftlichen Probleme und weniger über die privaten Umstände der Figuren gelesen, da viele Informationen unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte waren.
Erst zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, was sich für meinen Geschmack ein wenig zu überstürzt angefühlt hat. Zudem bleiben viele Fragen unbeantwortet, sodass der Schluss unfertig wirkt.

Fazit:
»Der letzte Weg« bietet viel Potenzial für ein erschreckendes und brutales Zukunftsszenario, das die Autorin leider nicht vollends ausgeschöpft hat. Der Geschichte fehlt es meiner Meinung nach vor allem an echter Dramatik und Spannung – denn die Idee an sich hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gefallen, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass Eve Smith den Fokus mehr auf den eigentlichen Plot und weniger auf die familiären Probleme der Figuren gelegt hätte.
3/5 Sterne