Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
monerl

Bewertungen

Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 13.05.2020
Toleranz-Bilder
Ulrich, Susanne;Schröer, Andreas;Nazarkiewicz, Kirsten

Toleranz-Bilder


ausgezeichnet

Meine Meinung

“Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.” (Kurt Tucholsky)

Wer heute die Nachrichten liest, sei es im Print oder digital, wird feststellen, dass das Thema TOLERANZ immer noch (oder wieder?) ein Thema ist. Zu Zeiten von Corona, in denen wir uns jetzt befinden, wird und muss wieder ganz intensiv über DEMOKRATIE, VIELFALT, TOLERANZ, GESELLSCHAFT, politische BILDUNG und noch viel mehr gesprochen werden.

Somit kommt diese überarbeitete Fotobox zum richtigen Zeitpunkt! Die letzte Auflage war aus dem Jahr 2002. Seitdem hat sich vieles verändert, die Themen sind jedoch gleich geblieben. Daher lag es nahe, die Bilder, die als Grundlage für Gespräche zu den verschiedenen Themen dienen, zu überarbeiten bzw. solche aus der heutigen Zeit zu verwenden. Denn möchte man Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen, muss man sich auf ihre Augenhöhe begeben. Das gilt auch für das Material, das verwendet wird. Es muss aktuell sein.

Die 63 farbigen Karten sind im DIN A5 – Format und kartoniert. Sie werden daher sicherlich einige Zeit rege Benutzung aushalten ohne gleich zu zerfleddern. Wobei ich denke, sie hätten auch gerne etwas größer im DIN A4 – Format sein dürfen. Dann hätte man sie etwas besser sehen und auch etwas besser kleinere Details auf den Bildern wahrnehmen können. Meistens liegt das Bild / die Karte vorne beim Moderator*in und eine Gruppe schaut aus Entfernung drauf.

Manchen Bildern ist das Thema nicht sofort zuzuordnen, was ich persönlich nicht als störend erachte. Umso vielfältiger lassen sie sich somit einsetzen. Die übergeordneten Themefelder gemäß Handbuch lauten: Digitalisierung, Gesellschaft, Globalisierung, Politik, Umwelt und Wirtschaft. Jedes Bild hat rechts oben eine klein abgedruckte Nummer, unter der sie im Handbuch definiert wurde, z.B.

Karte Nr. 47 “Political Correctness“: Das Verkleiden an Karneval oder Fasching zum Beispiel als “Indianer”, “Chinese” oder “Mongole” lehnen viele inzwischen als unsensibel und diskriminierend ab. Andere finden hier gehe die Political Correctness zu weit und man dürfe die persönliche Freiheit des bzw. der Einzelnen nicht einschänken. (Gesellschaft)

Im Kapitel 4 gibt es 16 Übungsvorschläge, wie man anhand der Karten Wahrnehmen – Kontextualisieren, Identifizieren – Solidarisieren, Reflektieren – Strukturieren, Eingreifen – Verändern als Gruppenarbeit durchführen kann. Diese Vorschläge machten mir große Lust auf die Übungen. Ich kann mir daher sehr gut vorstellen, dass diese Fotobox im schulischen wie auch außerschulischen Kontext positiv angenommen werden würde.

In der Einführung erklärt die Autorin was Toleranz ist und welchen Beitrag sie zur Lösung alltäglicher Konflikte leisten kann. Anhand von Toleranzkriterien wird die Scheintoleranz, Toleranz und Intoleranz aufgezeigt und unterschieden. Hier hätte ich mir zur Verdeutlichung eine farbliche Kennzeichnung der beschriebenen Toleranzampel gewünscht. Dies würde die Visualisierung der Unterschiede unterstützen und hervorheben.

Da aufgrund von Corona die Zusammenarbeit von Lehrer*innen mit Schüler*innen in Gruppenarbeiten etwas eingeschränkt ist, kann man diese Karten m.M.n. trotzdem wunderbar auch digital einsetzen. Über digitale Teamsitzungen können auch so Lehrer*innen mit einer ausgewählten Gruppe in Live-Chats über das Internet auf diese Art, mit Unterstützung der Karten aus der Fotobox, über Toleranz sprechen.


Fazit
Um es mit den Worten von Susanne Ulrich auszudrücken.

“Wertevielfalt ist Realität in einer modernen Gesellschaft. Ein wesentliches Ziel von Demokratie-Lernen soll daher sein, zum Umgang mit der Wertevielfalt in unserer Gesellschaft zu befähigen.” (Buch S. 28)

Ich finde, dass diese Fotobox Pädagogen und Menschen, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen, sehr unterstützen und den Dialog sowie Gespräche fördern kann. Jugendliche und Erwachsene mit unterschiedlichem Wissen, Erfahrung und Bildungsniveau können über die Fotos zu Werten, die unser Miteinander fördern,

Bewertung vom 11.05.2020
Ein halbes Herz
Lundberg, Sofia

Ein halbes Herz


ausgezeichnet

Meine Meinung

Insel Gotland – Schweden, Stockholm – Schweden, Paris – Frankreich, New York – USA

Dies ist der Weg von Elin, die als erfolgreiche Fotografin in New York eine Art Szenenpromi geworden ist. Sie hat ein schönes Leben, einen Mann an ihrer Seite und eine Tochter, die ihre Familie komplett macht. Doch das ist nur die eine Seite aus Elins Leben. Es gibt noch eine geheime, von der niemand weiß, weder ihr Mann noch ihre Tochter. Elin ist Schwedin und keine Französin, wie sie ihren Mann hat glauben lassen. Dieses Geheimnis scheint nun alles zu zerstören, das Elin liebt: die Ehe zu ihrem Mann und die Beziehung zu ihrer Tochter. Kann Elin das noch abwenden? Denn ein Geheimnis bahnt sich den Weg nach oben. Wird Elin es weiterhin erfolgreich unterdrücken können? Will sie das überhaupt noch?

Die Autorin führt ihre Leser*innen in zwei Handlungssträngen durchs Buch, beginnend in der Gegenwart in New York 2017 und zurück blickend nach Gotland, Schweden 1979. Beide Handlungsstränge greifen inhaltlich wunderbar ineinander und nach und nach erfahren wir mehr von Elins Kindheit und dem Geheimnis, das sie tief in sich versteckt hat.

Elin hat in ihrer Jugend viel mitmachen und erleben müssen, was aus ihr eine zurückhaltende und in sich gekehrte Frau gemacht hat, der es schwer fällt zu lieben und ihre Liebe auszudrücken.

Die junge Elin zu mögen fällt sehr viel leichter als die erwachsene. Mit der Zeit konnte ich ihr Verhalten jedoch sehr viel besser verstehen, da Sofia Lundberg Elins psychische Verletzungen offenlegt und so nachvollziehbar macht, warum die erwachsene Frau so unnahbar ist.

Dies ist keine Liebesgeschichte. “Ein halbes Herz” ist ein Familienroman, der zwei Familiendramen aufzeigt, die sich mittendrin verzweigen, um dann wieder auseinanderissen zu werden. Die Folgen sind schwerwiegend und traurig zugleich. Verlorene Zeit kann nie aufgeholt werden, denn vorbei ist vorbei.

Das Ende war überraschend und traurig-schön zugleich. Ein sehr guter Abschluss für verletzte Herzen, wie man sie im Buch vorfindet. Manches konnte wieder heilen, anderes nicht. Doch die Autorin zeigt, dass man auch mit ein paar Narben im Herzen nach vorne blicken kann.


Fazit
Ein berührender Roman, der aufgrund der vielen emotionalen Verletzungen aller Charaktere nicht immer leicht zu lesen ist. Insgesamt aber ein gelungenes Buch über eine Kindheit, Schuld, das Weglaufen und verlorene Zeit. Aus meiner Sicht sehr lesens- und empfehlenswert!

Bewertung vom 29.04.2020
Echo des Schweigens
Thiele, Markus

Echo des Schweigens


ausgezeichnet

Meine Meinung
Dieses Buch hat mich positiv überrascht, denn es war noch interessanter und spannender, als ich es erwartet hatte!

Ausgegangen bin ich von einem reinen Krimi, doch diese Geschichte bietet weit mehr! Geschickt verwebt der Autor einen Justizskandal, der auf wahren Begebenheiten beruht mit einem Handlungsstrang, der in die NS-Zeit zurückgeht. Lange Zeit ist nicht klar, wie der Handlungsstrang und der Fall vor Gericht aus der Gegenwart mit dem aus der Vergangenheit zusammenhängt.

Nach und nach werden die Verbindungen klar, die ein Drama, basierend auf gesetzlichen und moralischen Fragen in Bezug auf Mord, auslösen.

Die Liebesgeschichte, die auch im Vordergrund steht und durch die Ereignisse aus der Vergangenheit erschüttert wird, ist vielleicht einen kleinen Ticken zu sehr konstruiert. Dennoch ist sie nicht kitschig und insgesamt rund. Die Probleme, die sich zum Ende hin entblättern, habe ich lange Zeit nicht erraten.

Dem Autor gelingt durch die Handlungsstränge ein Genresprung. Denn “Echo des Schweigens” ist ein Gegenwartsroman mit Krimielementen, ein Justizroman, ein Roman mit einer interessanten Liebesgeschichte in Verbindung mit Historischem aus der dunklen NS-Zeit und der Judenverfolgung.

Der Autor erzählt chronologisch beide Handlungsstränge, beginnt jedoch mit einem Prolog, der auf den Juli 2018 datiert ist. Anschließend geht er in der Handlung zum September 2017 zurück und lässt seine Leser*innen im ersten Teil entdecken, wie es zur Ausgangssituation des Prologs kam. Anschließend geht es wieder chronologisch weiter, bis zum Epilog, der im September 2018 endet. Dazwischen blendet Markus Thiele immer wieder den historischen Teil ein, der im November 1938 startet. Diese Erzählweise und der zeitliche Wechsel greifen wunderbar ineinander und lassen die Leser*innen tief in die Geschichte eintauchen.

Markus Thiele weiß zu fesseln. Durch seinen Beruf als Rechtsanwalt ist er versiert bzgl. der Themen Gericht, Gerichtsverhandlungen, Plädoyers und der Herangehensweise sowie den Strategien bei Verhandlungen. Dies ist sehr deutlich zu spüren und macht die Abschnitte vor Gericht zu einem echten Lesegenuss!

Protagonisten sowie Antagonisten sind sehr gut ausgearbeitet. Ihre Handlungen waren überzeugend und brachten mich oftmals zum Nachdenken. Wie würde ich mich entscheiden? Was ist das Gesetzt und für wen ist es da? Diese Fragen waren, im Hinblick auf die Thematik im Buch, für mich nicht immer ganz leicht und klar zu beantworten.

Fazit
Ein Genremix, der mich begeistern konnte und der sich für mich als Highlight herausgestellt hat. Für alle Leser*innen, die gerne Kriminalfälle als auch #GegenDasVergessen lesen und sich durch sprachliches Können sowie fundiertes Fachwissen begeistern lassen wollen! Absolute Kauf- und Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.04.2020
Tage der Hoffnung / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.3
Riebe, Brigitte

Tage der Hoffnung / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.3


ausgezeichnet

Meine Meinung
Das Warten hat sich gelohnt! Der Abschlussband der Schwestern vom Ku’damm ist da und er ist grandios!

Florentine Thalheim, Flori genannt, spielt im letzten Teil die Hauptrolle. Das rebellische kleine Mädchen, das sich durchs Anderssein versucht hat von ihren älteren Schwestern abzugrenzen, ist in Paris gereift, erwachsen geworden und kehrt zurück nach Berlin.

Doch was soll sie nun in Berlin mit ihrem Leben anfangen? Ins Modehaus Tahlheim will sie nicht, denn in ihr schlummern Malerei und Farben, die ausgelebt werden müssen. Brigitte Riebe schafft es die Liebe, Inspiration und die Gefühle, die Flori mit dem Malen verbindet, auf ihre Leser*innen zu transportieren. Ich begab mich mit Flori regelrecht in einen (Lese)Rausch.

Im letzten Teil werden alle noch losen Fäden zusammengeführt und alte, wie auch neue Geheimnisse offengelegt. Es kommt einiges zum Vorschein, das eine weniger stabile und liebende Familie sicherlich auseinandergebracht hätte. Doch nicht die Thalheims! So unterschiedlich sie auch sind, in Lebensweg, politischer Einstellung und persönlichen Vorlieben, so fest halten sie zusammen, wenn etwas oder auch jemand ihre Familie bedroht und auseinanderbringen will.

Die einzelnen Charktere sind die Stärke dieser Familiensaga. Und darin erkennt man auch die Schreibkunst der Autorin Brigitte Riebe. Sie macht ihre Figuren alle lebendig und greifbar, denn sie haben Ecken und Kanten, man freut sich mit ihnen, für sie und leidet auch mit ihnen mit.

Für die Stadt Berlin und seine Bewohner war es keine leichte Zeit. Mit jeder gelesenen Seite steigert sich eine gewisse Angst vor dem Datum des Mauerbaus, der Ost- und Westberlin, die DDR von der BRD trennen wird. Wo werden die einzelnen Familienmitglieder am 13. und 14. August 1961 sein? Wie wird sich dieses historische Ereignis auf alle auswirken?

Es gibt Höhen und Tiefen, die gemeistert werden müssen, man trifft alte Bekannte und lernt neue Freunde kennen. Alles wie von Brigitte Riebe gewohnt, und dennoch ist dieser dritte Band ein echtes Highligt. Er sprüht vor Schaffenskunst, die einen das Buch nicht weglegen lassen.

Fazit
Ein Buch für Brigitte-Fans, für Liebhaber*innen von Familiensagas und Leser*innen, die wundervolle Lesestunden mit besonderen Figuren verbringen möchten. Ein toller Unterhaltungsroman, der Freude macht und auf interessante Weise einen wichtigen Teil deutscher Nachkriegsgeschichte vermittelt! Ganz ohne Schulzwang und mit Leichtigkeit! Absolute Lese- und Kaufempfehlung, aber unbedingt der Reihenfolge nach!

Bewertung vom 15.04.2020
Amulett Bd.2
Kibuishi, Kazu

Amulett Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung
Weiter geht es in der Geschichte mit dem zweiten Band der Reihe. Der erste war schon sehr spannend und so geht es auch hier weiter.

Die Kinder haben ihre Mutter gerettet, doch sie ist krank. Sie müssen das Gegengift besorgen, doch das wird nicht leicht. Sie müssen mutig sein und zusammenhalten. Ein neues Abenteuer in einer fremden Stadt steht ihnen bevor.

In Kanalis, der Stadt, in der es evtl. einen Heiler für die Mutter der Kinder gibt, leben nicht nur gute Menschen, die ihnen wohlgesinnt sind. Dort begegnen sie auch den Elfen, die weit entfernt sind von den lieben und hübschen Elfen, die wir sonst vor Augen haben, wenn wir “Elfen” hören. Diese Dunkelelfen sind hässlich und gefährlich und kämpfen auf Leben und Tod. Sie bringen Grusel und Gewalt in die ganze Geschichte.

In diesem zweiten Band wird auch ein Geheimnis um das Amulett und den Elfenkönig gelöst, das den Fortgang der Serie noch spannender macht.

Mir gefallen auch die fantastischen Ideen, die der Künstler Kazu Kibuishi hier in die Geschichte einbringt; laufende Häuser, alte und sprechende Bäume, Menschen, die sich in Tiere verwandeln… Der schöne und bunte Stil ist auch hier wiederzuerkennen und macht großes Vergnügen, die einzelnen Bilder zu betrachten und alles in ihnen zu entdecken.

Weiterhin ist der Text in den Sprechblasen recht spärlich bestückt, insgesamt aber kindgerecht.

Fazit
Ein gelungener zweiter Band der Serie, der mit einem Cliffhanger wieder Freude auf den dritten Teil macht, der voraussichtlich im Juni erscheinen wird. Ein Lesevergnügen für Jung und Alt, das vielleicht sogar Lesemuffel zum Buch greifen lässt. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.04.2020
Die Wunderkammer der Deutschen Sprache

Die Wunderkammer der Deutschen Sprache


ausgezeichnet

Meine Meinung
Dies hier ist ein richtiges Highlight! Ein rundum schönes und ansprechendes Buch, innen wie außen!

Das ganze Buch ist in einem cremefarbenen Ton. Die Farben Orange und Dunkelblau vervollständigen es und machen daraus einen echten Hingucker. Die feste Bindung, ein orangenes, farblich passendes Lesebändchen und das leicht samitge Cover vervollständigen diese wahre “Wunderkammer der deutschen Sprache”.

Wir finden hier ein ganzes Sammelsurium von Wörtern, Kuriositäten, Gedichten, Schlusssätzen von Märchen, Lieblings- und ungebräuchlichen Wörtern, Namen von Speisen, Umgangssprache, Beispiele von Homonymen und Polysemen, Verdeutschungen, Sprachbilder unvm.

Auf jeder Seite entdeckt man die Schönheit der deutschen Sprache und was sie so alles kann. Wir werden hier in die Geheimsprache Sankt Paulis eingeweiht und können Worte des Kiezer “Nachtjargons” lernen. Ebenso erhalten wir Einblicke in die Sprache der Burschen. Interessierte können hier auch Worte aus der Fachsprache der Setzer und Drucker nachlesen.

Ihr wisst nicht mehr welches die Wörter und Unwörter bestimmter Jahren waren? Kein Problem! Auch diese finden sich hier, aufgelistet von 1971 bis 2018, sogar die aus Österreich und der Schweiz. Wie buchstabiert man in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Schlagt einfach die Seite 100 auf. Ihr spielt “Teekesselchen” und braucht noch gute Homonyme? Eine kleine Auswahl bietet euch diese Wunderkammer.

Einblicke in Dialeckte (wie z.B. Hessisch, Schwäbisch) und Vergleiche zum Hochdeutschen oder dem Wortschatz aus der DDR, hier findet sich wirklich (fast) alles.

Ihr merkt schon, ich komme aus dem Schwärmen für dieses Buch nicht mehr raus. Es gibt so viel Neues, Altes, zum Staunen und zum Lachen. Dieses Buch ist einfach ein MUSS für alle, die Sprache lieben und insbesondere die deutsche. Ein Buch als besonderes Geschenk geeignet wie auch eines, das sich im eigenen Bücherregal ganz wundervoll macht!

Fazit
Ein Buch, das unvergleichlich ist. Ein Wörter- und Leseschatz für alle, die etwas ganz Besonderes suchen oder weitergeben wollen. Ein echtes Herzensbuch und somit auch eine absolute Lese- und Kaufempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2020
Under construction
Hauenschild, Lydia

Under construction


sehr gut

(4,5 Sterne)

Meine Meinung
Ein frisch und fröhlich aussehendes Aufklärungsbuch, zu dem man auf den ersten Blick sehr gerne greift. Somit ist das erste und wichtigste Ziel erreicht, denn gerade Jugendliche kriegt man noch sehr oft über optische Reize. Sehr schön gefällt mir auch, dass die Hauptfarbe grün ist und damit nicht die rosa/blau-Vorurteile bedient.

Schlägt man das Inhaltsverzeichnis, auf sieht man, dass dieses recht dünne Büchlein mit den wichtigsten Themen, die ein Aufklärungsbuch enthalten sollte, auch behandelt.

Dabei geht die Autorin zeitgemäß auch auf das Thema “Divers” ein und definiert die unterschiedlichen Begriffe in diesem Zusammenhang.

Sensiebel werden die Themen wie erste Liebe, Sex und Liebeskummer behandelt. Auch sehr gut finde ich den Abschnitt über Jungs. Es ist immer wichtig auch das andere Geschlecht zu kennen, um den Gegenüber zu verstehen.

Vergessen wurde auch nicht der Punkt “Sexuelle Gewalt”. Das ist sehr wichtig, um Mädchen zu sensiblisieren und zu stärken, vor allem, damit sie auch erkennen, was alles sexuelle Gewalt sein kann.

Neben all dem Positiven sind mir noch Kleinigkeiten aufgefallen, die ich anders gestaltet hätte. Dabei beziehen sich meine Kritikpunkte auf das Kapitel der Verhütung. Dabei gefällt mir nicht, dass auch hier als erstes auf die hormonelle Verhütung eingegangen wird. Ziel sollte es sein, dass Mädchen und Frauen nicht unbedingt als erstes zur Pille greifen. Die Nebenwirkungen sind sehr extrem. Viele Frauen merken erst Jahre später nach dem Absetzten der Pille, welche Nebenwirkungen sie durch die jahrelange Einnahme hatten.

Zudem fehlt mir bei der Erwähnung von Spirale, dass diese Verhütungsmethode für Mädchen keine Alternative darstellt, weil sie ihnen gar nicht eingesetzt werden kann. Selbst vielen erwachsenen Frauen, die noch nie eine vaginale Geburt hatten, kann die Spirale nicht eingesetzt werden.

Als letztes finde ich zudem, dass die Bedeutung des Kondoms nicht genug hervorgehoben wurde. Es wird nur kurz erwähnt, dass es vor Krankheiten schützen kann. Aber es ist das einzige Verhütungsmittel, das bisher überhaupt vor Geschlechtskrankheiten und dem HIV-Virus schützt. Deswegen sollte, gerade Jugendlichen, das Kondom mitunter als wichtigster Schutz vorgestellt werden. Denn, wenn jemand Neues kennengelernt wird, reicht die Pille als alleiniges Verhütungsmittel eigentlich deshalb nicht aus.

Die Buchgestaltung insgesamt kann sehr positiv hervorgehoben werden, denn der Comic ist ein gebundenes Hardcover mit dickeren, glatten, glänzenden und farbigen Seiten. Genau richtig für kleine Kinderhände, die nicht unbedingt immer vorsichtig genug sind. Das Buch hält einiges aus und ist als Reihe sehr schön im Regal anzuschauen.

Fazit
Abgesehen von meinen kleinen Kritikpunkten ist dies ein wirklich schönes und umfangreiches Aufklärungsbuch, das auch Jungs lesen sollten, um Mädchen, ihre Launen und Wünsche besser verstehen zu können. Denn eines ist klar, für viele ist die Pubertät eine sehr, sehr schwierige Zeit.

Bewertung vom 05.04.2020
Einfach alles!
Lloyd, Christopher

Einfach alles!


sehr gut

Meine Meinung
Ein Buch, das sich an Kinder und Jugendliche wendet und durch einfache (Umgangs)Sprache leicht und locker Wissen und somit Allgemeinbildung vermittelt, findet immer meine Unterstützung!

Gespräche mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigen mir oftmals, wie wenig Allgemeinbildung einige haben. Sie brauchen Bücher, die sie optisch anziehen und nicht gleich überfordern. Mit diesem Buch sehe ich das Ziel auf jeden Fall erreicht.

Der Autor kategorisiert die Themen in folgende 15 Kapitel:
1. Aus dem Nichts – Vor 13,8 Mrd.-450 Mio. Jahren
2. Land in Sicht! – Vor 470 Mio.-252 Mio. Jahren
3. Dinosaurier – Vor 252 Mio.- Mio. Jahren
4. Hand und Fuß – Vor 5 Millionen- 65 000 Jahren
5. Du und ich – Vor 200 000 Jahren-5000 v. Chr.
6. Erste Zivilisation – 5000-1500 v. Chr.
7. Unterdessen in Asien – 3000-200 v. Chr.
8. Aufstieg und Untergang – 1400 v. Chr.-476 n. Chr.
9. Unterdessen in Amerika – 1500 v. Chr.-1530 n. Chr.
10. Erfindungen verbinden – 570-1279 n. Chr.
11. Mittelalterliche Misere – 476-1526 n. Chr.
12. Die Welt wird global – 1415-1621
13. Revolutionen an allen Ecken und Enden – 1543-1905
14. Die Welt im Krieg – 1845-1945
15. Fortsetzung folgt… – 1945-heute

Die unterschiedlich farbigen Streifen am Buchschnitt erleichtern das Suchen und Finden der Kapitel. So kann leicht und schnell gezielt gestöbert werden. Der Text auf jeder Seite wird immer durch Illustrationen, Bilder, Zeichnungen oder Tabellen so aufgelockert, sodass man beim Lesen nicht so schnell ermüdet und man genug Abwechslung fürs Auge hat.

Jede Kapiteleinführung hat am unteren Rand einen tollen Zeitstrahl, der die aus Sicht des Autors wichtigen Meilensteine mit Jahreszahl aufzeigen und bietet damit auch eine gute Kapitelübersicht.

Vieles wusste ich schon und einiges auch nicht, somit eignet sich dieses Buch auch für wissbegierige Erwachsene, die sich an der Ansprache des Autors an seine Leser*innen mit “du” nicht stören. Dies ist kein Fachbuch, das mit unzähligen Fachwörtern um sich schmeißt. Es enthält viel, natürlich nicht alles.

Mein Kritikpunkt bezieht sich auf den Inhalt. Ich persönlich hätte gerne eine Auswahl gehabt, die noch etwas mehr auf Themen und Ereignisse eingeht, die nicht in jedem Sach- und / oder Geschichtsbuch zu finden sind. Damit hätte es noch etwas besonderer sein können.

Die Buchgestaltung ist sehr hochwertig und muss hervorgehoben werden. Das Buch sieht nicht nur poppig und schick aus, es ist ein gebundenes Hardcover und hat eine ansprechende (Über)Größe von ca. 19 x 25 cm. So lässt sich darin leicht und schön lesen und blättern und die vielen farbigen Fotos, Zeichnungen als auch verschiedene Tabellen betrachten. So verlieren ältere Kinder und Jugendliche nicht gleich das Interesse. Das Buch hält einiges aus und ist auch im Regal schön anzuschauen.

Ein Glossar, das viele Wörter und ihre Bedeutung erklärt sowie ein Register, die zu jedem guten Sachbuch dazugehören, runden das Buch in Gänze ab.

Fazit
Ein Buch, das alles verspricht, vieles liefert und noch mehr Fragen aufwirft, denn eines ist klar, absolut alles ist richtig, richtig viel und kann natürlich nicht zwischen diese beide Buchdeckel passen. Aber das macht ja nichts! Wo ein Anfang ist, kann es auch weiter gehen. Und wer mehr wissen will, der sollte seinen Wissensdurst und seine Neugier nicht zügeln, sondern einfach weitere und intensivere Recherche betreiben. Von mir gibt es auf jeden Fall eine absolute Leseempfehlung für Jung und Alt!

Bewertung vom 20.03.2020
Zweimal im Leben
Empson, Clare

Zweimal im Leben


ausgezeichnet

Dramatische Liebesgeschichte!

Meine Meinung
Ich lese sehr selten Romane über die Liebe, da mir die meisten zu verklärt und zu süß sind. Dieser hier ist anders.

Nach der Buchbeschreibung war mir klar, das hier ist eher ein Drama, ein Liebesdrama wegen einem Geheimnis, das ich aufdecken wollte. Konnte mich das Geheimnis und die Geschichte überzeugen? Oftmals mag ich auch den Schluss eines solchen Romans nicht. Hier aber wurde ich glücklicherweise nicht enttäuscht!

Die Autorin erzählt die Geschichte von Catherine und Lucian in drei Handlungssträngen, ausgehend vom “Jetzt” aus Catherines Sicht. Den Leser*innen ist sogleich bewusst, etwas Schlimmes passiert ist, doch was könnte das sein?

Der zweite Handlungsstrang geht fünfzehn Jahre zurück und ist ebenso aus Catherines Sicht in der Ich-Form geschrieben. Wir lernen dadurch das junge Liebespaar kennen, ihre Freunde und ihr Leben, bevor alles abrupt endete.

Und dann kommt der dritte und letzte Handlungsstrang, der vier Monate, ausgehend aus dem “Jetzt”, in die Vergangenheit führt. Eine nahe Vergangenheit, in der immer wieder der Blickwinkel wechselt. Catherine und Lucian erzählen in der Ich-Form von ihrer zweiten Begegnung, die alles verändert. Durch diesen Teil nähert man sich langsam der Gegenwart, dem Geheimnis und dem Ende, das den Anfang verbindet.

Diese Erzählweise erzeugt maximale Spannung und ließ mich tatsächlich das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Innerhalb von drei Tagen war die Geschichte ausgelesen.

Ich fühlte die Verbundenheit beider Protagonisten. Sprachlich schafft es Clare Empson die Leser*innen mitzunehmen und Emotionen zu wecken. Die aufkeimende Hoffnung auf ein gutes Ende lässt sich trotz des Wissens, dass es wohl keines geben wird, nicht unterdrücken.

Ich fragte mich öfters, was eigentlich wirklich wichtig ist im Leben. Clare Empson verwebt die Frage, wie egoistisch man als als Frau, Ehefrau und Mutter sein darf, wenn die Partnerschaft und die Familie einen nicht (mehr) ausfüllt.

Die Autorin schafft es trotz der drei Handlungsstränge den roten Faden nicht zu verlieren. Sie eröffnet keine unnötigen Nebenschauplätze, die die eigentliche Geschichte nur aufbauschen und / oder lediglich verschönern.

Die Auflösung des Geheimnisses, des Grundes für die einstige Trennung hatte ich zu keiner Zeit erwartet. Es ist ein ernstes Thema, über das niemals geschwiegen werden darf, wie es die Protagonistin viele Jahre über gemacht hat.


Fazit
Ein gelungenes Debüt aus dem Bereich dramatische Liebesgeschichte. Für alle, die auch mal etwas lesen wollen, das das Herz berührt aber nicht zu verklärt ist.

Bewertung vom 19.03.2020
Amulett Bd.1
Kibuishi, Kazu

Amulett Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung
Die NY Bestseller – Reihe hat auf Englisch bereits acht Bände und der Künstler arbeitet derzeit an Band 9. Es wurde somit auch Zeit, sie auf Deutsch zu veröffentlichen.

Da sie eigentlich für Kinder konzipiert wurde, ist der Zeichenstil sowie der Text auf diese Zielgruppe angepasst. Die schönen, farbigen Bilder sind nicht überfrachtet und man kann alles aus ihnen herauslesen, das für das Verständnis der Geschichte wichtig ist. Es gibt überdurchschnittlich wenig Sprechblasen. Viele Seiten kommen gänzlich ohne Text aus. Und dennoch schafft es Kazu Kibuishi die Spannung zu transportieren!

Die Geschichte ist nicht nur spannend, sie ist auch gruselig. In der Vorgeschichte stirbt ein Elternteil und deshalb ist die Geschichte nicht ganz leicht. Die Bilder sind eindeutig und gingen mir sehr nah. Aus diesem Grund sollte man sehr empfindliche und ängstliche Kinder, insbesondere solche, die Trennungsängste oder so ein oder ähnliches Erlebnis bereits hinter sich haben, den Comic nicht alleine lesen lassen und beobachten, wie sie darauf reagieren.

Der Künstler beweist mit diesem Auftakt, dass er eine blühende Fantasie hat, die großen Spaß macht. In Band 1 wird der Grundstein für eine lange Reise mit vielen Rätseln gesetzt. Die Kinder müssen Mut, Zusammenhalt und Ausdauer beweisen, um ihre Mutter zu retten und das Rätsel des Amuletts zu lösen. Ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Bände! Teil 2 gibt es schon am 31. März 2020 und Teil 3 soll am 12. Juni 2020 erscheinen. Genau der richtige Zeitpunkt, um mit der Reihe zu beginnen.

Fazit
Eine sehr gelungene und spannende Comicreihe für Kinder, die auch Erwachsenen Spaß macht. Für Leser*innen, die gerne Reihen folgen und es lieben, wenn Abenteuer kein so schnelles Ende nehmen. Absolute Leseempfehlung!