Benutzer
Benutzername: 
petra_silie
Wohnort: 
Potsdam

Bewertungen

Insgesamt 334 Bewertungen
Bewertung vom 17.08.2024
Nelles, Irma

Die Gräfin


ausgezeichnet

Dieses kleine, aber wundervolle Buch habe ich mit sehr viel Freude gelesen.
Die Autorin Irma Nelles erzählt uns auf 169 Seiten was innerhalb von sechs Tagen auf der Hallig Südfall, die von Diana Henriette Adelaïde Charlotte Gräfin von Reventlow-Crimini , ihrem Kutscher Maschmann und der Haustochter Meta bewohnt wird, geschehen ist.
Das Interessante an der Geschichte ist, dass es diese Gräfin wirklich gab.
Im Sommer 1944 stürzt der britische Pilot John Philip Gunter im Wattenmeer ab. Er wird von der Gräfin und ihren Angestellten gerettet und versorgt.
Die Autorin zeichnet die einzelnen Charaktere so gut, dass man sich jeden von ihnen genau vorstellen kann. Die junge , aber durchaus pfiffige Haustochter, die sich in den Piloten verguckt. Den gutmütigen Kutscher, den sie Plattdeutsch reden lässt. Die Zweifel von John, ob er der Gräfin vertrauen kann. Die Gräfin, die längst mit den gesellschaftlichen Konventionen gebrochen hat und durch die Anwesenheit des jungen Briten längst verdrängte Erinnerungen und Gefühle zulassen muss.
Meine Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.08.2024
Taschler, Judith W.

Nur nachts ist es hell


gut

Mit diesem Roman von Judith W. Taschler habe ich mich sehr schwer getan. Das lag aber nicht daran, dass ich den ersten Roman mit dem Titel " Über Carl reden wir morgen" , der sich bereits um die Familie Brugger dreht, nicht gelesen habe.
In ihrem Buch lässt die Autorin ihre Hauptfigur ihr Leben erzählen. Anfangs dachte ich , sie spricht mich als Leser an. Das war ein Irrtum. Sie erzählt ihre Lebensgeschichte ihrer Großnichte Christina Brugger. Vielleicht hatte die Autorin auch im Sinn, dass die Großtante einen langen Brief oder ein Tagebuch schreibt.
Es hat mich auch gestört, dass es ein hin und her in den den Zeiten gab. Obwohl ich immer wieder lange Abschnitte durchaus interessant fand, konnte sich dennoch kein richtiger Lesefluss bei mir einstellen.
Alles in allem muss ich sagen, dass der Roman "Nur nachts ist es hell" nicht meinen Erwartungen entsprach.

Bewertung vom 05.08.2024
Bagus, Clara Maria

Die Unvollkommenheit des Glücks


ausgezeichnet

Clara Maria Bugus Roman " Die Unvollkommenheit des Glücks" erzählt die Geschichte von Ana und Lew.
In den kurz gehaltenen Kapiteln wird abwechselnd aus der Sicht von Ana und Lew erzählt.
Ana ist 42 Jahre. Wir lernen sie zu dem Zeitpunkt kennen, an dem sie von ihrem Partner, für den sie sich jahrelang verbogen hat, verlassen wird. Im Job ist sie erfolglos. Sie beginnt über den Sinn des Lebens nachzudenken und versucht mit einem Neuanfang ihr Glück zu finden.
Lew ist 45 Jahre. Sein bisheriges Leben ist eher eintönig, ohne größere Aufstiege oder Abstürze. Er liebt das Fliegen und zieht deshalb als Kampfpilot in den Krieg. Spät erkennt er , das es das Schlimmste war, was er tun konnte, aber er macht auch das Beste in seinem Leben.
Beide Protagonisten treffen sich zwei mal. Die erste Begegnung ist kurz und beide sind fasziniert voneinander. Bei ihrer zweiten Begegnung ist ihre Welt eine andere und sie finden zueinander.
Die Autorin nennt in ihrem Buch keine Zeit und benennt auch nicht die Orte. Ich glaube das ist auch nicht notwendig, wir kennen Zeit und Ort.
Ein wundervolles Buch, meine unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.07.2024
Godfrey, Jennie

Unser Buch der seltsamen Dinge


ausgezeichnet

In ihrem Debütroman " Unser Buch der seltsamen Dinge " erzählt die Autorin Jennie Godfrey die Geschichte von Miv und ihrer besten Freundin Sharon. Die beiden zwölfjährigen Mädchen sind, obwohl sie völlig unterschiedlich sind, unzertrennlich. Deshalb ist der Plan von Mivs Vater, mit der Familie wegzuziehen, für die Freundinnen eine Katastrophe .
In Yorkshire treibt ein Massenmörder , der in die Geschichte als Yorkshire Ripper eingehen soll, sein Unwesen. Die beiden Mädchen hoffen das Mivs Vater die Umzugspläne fallen lässt, wenn der Serienmörder gefasst wird. Sie beginnen , in der Hoffnung den Mörder zu finden, ihre Umgebung und die Nachbarn zu beobachten. Dabei entdecken sie so einige Geheimnisse.
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Bemerkenswert finde ich, wie die Autorin die einzelnen Charaktere genau beschrieben hat und welche Entwicklung einige genommen haben.
Einfühlsam, ergreifend und absolut lesenswert.

Bewertung vom 24.07.2024
Lieder, Susanne

Agatha Christie / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.21


gut

Die Romanbiografie "Agatha Christie" von Susanne Lieder bleibt leider hinter meinen Erwartungen zurück.
Die Autorin bezieht sich auf die Jugend von Agatha Christie. Hier hat mir gefallen, wie das liebevolle Verhältnis zu ihrer Mutter und zu der Schwester Margaret erzählt wurde. Erstaunt war ich, als man ziemlich zum Ende des Buches erfuhr, dass es noch einen Bruder gab. Er wurde vorher nie erwähnt.
Viel zu viel Raum nahm die Beziehung zu Archibald Christie, den Vater ihrer Tochter Rosalind und ersten Ehemann , ein. Wobei der zweite Ehemann Max Mallowan im Buch gar keine Erwähnung findet.
Gefallen haben mir ihre Diskussionen mit ihren berühmten Romanfiguren Hercule Poirot und Miss Marple. Auch die Findung der Namen war interessant. Ich hätte gern viel mehr von Agatha Christie als erfolgreiche Autorin, die sie zweifellos war, gelesen.

Bewertung vom 21.07.2024
Krien, Daniela

Mein drittes Leben


ausgezeichnet

Der Roman "Mein drittes Leben" von Daniela Krien erzählt die Geschichte von Linda.
Ihr Leben schien perfekt. Sie hatte einen Job, der ihr viel Spaß machte, einen tollen Mann und eine gut geratene Tochter. Es war nur ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, der Sonja, Lindas Tochter, das Leben kostete. Nach dem Unfalltod von Sonja stürzt Linda in eine tiefe Krise. Sie fühlt sich nicht mehr bereit ihr Leben so wie bisher weiter zu führen. Sie bricht aus und zieht in ein kleines Dorf. Die Frau, die immer großen Wert auf ihr Erscheinungsbild gelegt hat, kümmert sich nur noch wenig um ihr Aussehen, arbeitet im Garten und versorgt die Hühner. Ein langsames Herauskämpfen aus der Krise beginnt. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Hündin Kaja und Natascha mit ihrer autistischen Tochter NIne. Auch ihr Mann Richard, der anders trauert, sagt sich nie ganz von ihr los.
Eine bewegende Geschichte, die zeigt wieviel Kraft in einem Menschen steckt.

Bewertung vom 14.07.2024
Lynch, Paul

Das Lied des Propheten


gut

"Das Lied des Propheten" von Paul Lynch zeigt Irland in einer Zeit, in der sich das gesamte Land in der Gewalt einer radikalen und tyrannischen Regierung befindet.
Die zentrale Figur des Romanes ist die Wissenschaftlerin und vierfache Mutter Eilish Stack. Für Eilish ändert sich das Leben schlagartig, als ihr Mann, der ein nicht unbedeutendes Mitglied der Gewerkschaft ist, von der neu gegründeten irischen Geheimpolizei abgeholt wird. Sein Schicksal wird für sie im Dunklen bleiben. Nun ist sie allein dafür verantwortlich die Familie zu schützen und zusammenzuhalten. Sie muss entscheiden, inwieweit sie den Kindern die Wahrheit sagen kann. Große Sorge macht sie sich auch um den dementen Vater, der mit der Situation völlig überfordert ist.
Dieser beeindruckende Roman führt durch den doch recht eigenwilligen Schreibstil des Autors leider zu anstrengenden Lesestunden.

Bewertung vom 12.07.2024
Gravel, Elise

Angriff der Killerunterhosen


ausgezeichnet

Elise Gravels mit viel Witz illustriertes Sachbuch "Angriff der Killerunterhosen" zeigt die Möglichkeiten Fake News und Verschwörungstheorien zu erkennen. Das Buch ist für Kinder ab dem achten Lebensjahr geschrieben. Es wird in sechs Abschnitten erklärt, was Fake News sind, warum Leute Fake News erfinden, warum Desinformation gefährlich ist, was passiert, wenn sich Fake News ausbreiten, warum wir Fake News glauben und wie man echte von falschen Nachrichten unterscheidet.
Bunte Comic-Fantasie -Wesen vermitteln auf ein leichte und spielerische Art das Wissen. Die Kinder werden befähigt Medien altersgemäß, selbstbestimmt und verantwortungsvoll zu nutzen . Sie lernen die unterschiedlichen Medien zu hinterfragen und kritisch zu bewerten.
Ein tolles Buch, das ich auf jeden Fall weiter empfehlen möchte, weil Medien auch für unsere Kinder wichtig sind.

Bewertung vom 06.07.2024
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


sehr gut

In ihrem Roman "Der Bademeister ohne Himmel" lässt die Autorin Petra Pellini die fünfzehnjährige Linda die Geschichte ihrer außergewöhnlichen Freundschaft mit dem sechsundachtzig jährigen, dementen Nachbarn Hubert und ihrem einzigen Freund ,dem lebensmüden fünfzehnjährigen Kevin, erzählen.
Linda unterstützt die Polin Ewa, zu der sie ein herzliches Verhältnis hat, bei der Pflege des ehemaligen Bademeisters Hubert. Rührend versucht sie Huberts Erinnerungen wachzuhalten, indem sie ihm immer wieder Geschichten von seiner bereits verstorbenen Frau oder vom, Strandbad, seiner ehemaligen Arbeitsstelle, erzählt.
Kevin, den sie seit Jahren kennt, verzweifelt an den Zuständen in unserer Welt. Linda , die manchmal genervt von seinem Gerede ist, erkennt nicht wie tief seine Besorgnis ist.
Auch das nicht immer einfache Verhältnis zu ihrer alleinerziehenden Mutter spielt eine Rolle.
Das Buch ist einfühlsam und gelegentlich auch humorvoll Da man nur die Sicht von Linda erfährt, fand ich es an manchen Stellen zu langatmig.

Bewertung vom 30.06.2024
Neff, Amy

Warte auf mich am Meer


sehr gut

In dem Roman "Warte auf mich am Meer" von Amy Neff wird die Geschichte von Evelyn und Joseph erzählt. Sie sind seit einigen Jahrzehnten verheiratet und haben drei Kinder und auch Enkelkinder. Als Evelyn erfährt, dass sie eine Krankheit hat, die ihren körperlichen und geistigen Verfall zur Folge haben wird, treffen sie und ihr Ehemann den Entschluss nach einem Jahr, das sie in allen Zügen genießen wollen, gemeinsam den Freitod zu wählen. Als sie ihre Kinder davon unterrichten, sind diese erst einmal geschockt, wütend und verständnislos
Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. So erfährt der Leser die Meinung und Gefühle von Evelyn, Joseph und den Kindern. Weiterhin wählt Amy Neff unterschiedliche Zeitebenen. Sie geht zurück bis in den Sommer 1940 und erzählt die Liebesgeschichte von Evelyn und Joseph mit allen Höhen und Tiefen.
Traurig, bewegend, nachdenklich an manchen Stellen für mich zu wenig tiefgehend, aber ein Lesevergnügen.