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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lymon
Wohnort: 
Werl

Bewertungen

Insgesamt 181 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2023
Der weiße Fels
Hope, Anna

Der weiße Fels


ausgezeichnet

„Der weiße Fels“ heißt dieser Roman, den man nicht so schnell beiseite legen kann, da man einfach wissen möchte, wie es weitergeht. Die Anlage des Romans ist sehr geschickt gewählt. Der Leser begibt sich mit vier Protagonisten quasi auf eine Zeitreise von der Gegenwart in die Vergangenheit des 18. Jahrhunderts und wieder zurück. Was die vier Handlungsstränge und Personen vereint, ist der mystische weiße Fels in einem mexikanischen Küstenstädtchen. An diesem kommt es zu den entscheidenen Weichenstellungen im Leben der verschiedenen Protagonisten. Hier finden sie zu sich selbst, kommen in Einklang mit sich und lernen loszulassen. Es ist ein Roman, der den Leser auch nachdenklich zurücklässt, denn nicht alles wird gut; es bleiben Leerstellen, es geht um bedrohte Kulturen und unseren Umgang mit dem Klima, aber auch darum, sich dem Leben vorbehaltlos zu stellen.

Bewertung vom 05.03.2023
Der Fluch der dreizehnten Fee / Magic Kingdom Bd.1
De la Cruz, Melissa

Der Fluch der dreizehnten Fee / Magic Kingdom Bd.1


ausgezeichnet

„Magic Kingdom 1“ heißt dieses spannende Abenteuer, in dem Filomena, ein Bücherwurm, in ein Abenteuer gezogen wird, das im Märchenland ihrer Lieblingsbuch-Reihe stattfindet.
Eigentlich erwartete sie voller Verlangen das Erscheinen des dreizehnten Bandes, doch dann wird sie plötzlich selbst in diesen hereingezogen. Die Anlage des Buches erinnert ein wenig an Michael Endes „Unendliche Geschichte“. Beide Abenteuer haben einen Protagonisten, der von anderen Kindern verfolgt und gerobbt wird. Und beiden kommt aus einer Märchenwelt unverhofft Hilfe zu. Aber eigentlich muss Filomena selbst der Märchenwelt zu Hilfe eilen. Und später muss sie ferststellen, dass die Kinder, die ihr im Leben in der realen Welt zusetzten, ebenfalls in der Märchenwelt vorkommen - als Trolle, die die gefährlichen Oger unterstützen. Viele bekannte Märchenfiguren begegnen den Lesern bei der Lektüre.

Bewertung vom 04.03.2023
Die spürst du nicht
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


ausgezeichnet

„Die spürst du nicht“ heißt dieser Roman, der einen traumatischen Unglücksfall behandelt. Es geht um ein gesellschaftlich brisantes Thema, nämlich das der Integration von Zuwanderern. In dieser Geschichte nimmt eine Familie ein somalisches Flüchtlingskind, die Schulfreundin der vierzehnjährigen Tochter mit in den Urlaub in der Toskana. Welche Folgen dieser Urlaub für die ganze Familie und auch die des Flüchtlingskindes haben wird, macht sich keiner bewusst. Das ganze Gleichgewicht droht zu kippen. Warum dies später auch das Karriere-Aus für die Mutter der vierzehnjährigen Tochter haben wird, soll nicht verraten werden. Diese Lektüre macht sehr nachdenklich. Besonders gelungen ist auch die Anlage der Romanhandlung. Es wird immer wieder zwischen der Perspektive von Mutter und Tochter gewechselt und Stimmen aus Internet-Chats begleiten die Handlung.

Bewertung vom 26.02.2023
Völlig übergeschnAPPt! / SWITCH YOU. Völlig übergeschnAPPt! Bd.1
Fesler, Mario

Völlig übergeschnAPPt! / SWITCH YOU. Völlig übergeschnAPPt! Bd.1


ausgezeichnet

„Switch You 1“ heißt dieses Jugendbuch, in dem der zwölfjährige Fred endlich ein Handy zum Geburtstag geschenkt bekommt, auf dem aber seltsamerweise nur eine einzige App installiert ist. Die jedoch hat es in sich… Denn mit dieser schlüpft er vier mal in den Körper seines sechzehnjährigen Bruders, der in gehörigen Schwierigkeiten steckt. Interessanterweise kann Fred auch gleichzeitig in die Vergangenheit reisen. Ein turbulentes Abenteuer und ein großer Lesespaß, auch für weniger geübte Leser. Die Lektüre wird von einigen Zeichnungen und witzigen Bildern unterbrochen und die Schrift ist recht groß gehalten. Das Inhalt ist so gewählt, dass er einerseits zeitgemäß, aber auch mit einer pädagogisch wertvollen Botschaft versehen ist. Freds superintelligente Freundin Svetlana fasst es so zusammen: „Urteile nicht über einen Menschen, solange du nicht einen Tag in seinen Schuhen gelaufen bist.“

Bewertung vom 19.02.2023
Wovon wir leben
Birnbacher, Birgit

Wovon wir leben


ausgezeichnet

„Wovon wir leben“ heißt dieser Roman, der sehr berührt, daher mitten hinein ins Leben greift bzw. Die Protagonisten aus ihrem Berufsalltag herausreißt und sie zu einer Neuausrichtung zwingt. Grund dafür sind ein verhängnisvoller Fehler als Krankenschwester, aber auch gesundheitliche Probleme, die Julia erst einmal zurück in ihr Heimatdorf zu ihrem Vater ziehen lassen. Doch schnell merkt sie, dass dieser sie vor seinen eigenen Karren spannen will. Davon gilt es sich zu befreien. Dann ist da noch die aufkeimende Liebesbeziehung zu Oskar, dem ein „Luxusinfarkt“ ein Jahr in sorgenvoller Freiheit beschert. Der Leser bekommt Einblick in die Problemlagen der Menschen im Ort, die vor allem von Arbeitslosigkeit bedroht sind, was sich bei vielen in Alkoholproblemen auswirkt. Doch dann ändert sich plötzlich etwas. Ausgerechnet der Städter, der von viele, keine Ahnung hat, bringt etwas ins Rollen.

Bewertung vom 18.02.2023
Malvenflug
Wiegele, Ursula

Malvenflug


ausgezeichnet

„Malvenflug“ heißt dieser Roman, der eine sudetendeutsche Familie durch den Krieg und die folgenden Jahrzehnte begleitet. Während die Mutter zur Begleichung der Schulden ihres Exmannes nach Davos übersiedelt, wo sie sich für die Familie abrackert, werden die vier Kinder verteilt und zum Teil von den Großeltern aufgezogen. Die älteste Tochter kümmert sich ebenfalls um ihre jüngeren Geschwister, bis sie ins Kloster eintritt. Der älteste Sohn wird in einer NAPOLA-Schule unterrichtet und wohnt dort im Internat. Hier hat er es sehr schwer, beißt aber die Zähne zusammen. Die jüngste Tochter kümmert sich aufopferungsvoll um ihre jüngeren Halbgeschwister, die ihr helfen, die Sehnsucht nach der fernen Mutter zu ertragen. Der zweite Teil wird im Rückblick aus der Perspektive der ältesten Tochter erzählt, die inzwischen aus dem Kloster ausgetreten ist. Die Familiengeschichte ist sehr bewegend erzählt.

Bewertung vom 18.02.2023
Dschomba
Peschka, Karin

Dschomba


sehr gut

„Dschomba“ heißt dieser bemerkenswerte Roman, der stark von autobiografischen Zügen geprägt ist. Erst irritiert der sehr einfache Sprachstil etwas, die meisten Sätze sind verkürzt und extrem zurückgenommen. Auch die Handlung nimmt kaum Fahrt auf. Es wird eine kleine dörfliche Welt mit überschaubarem Figurenaufgebot. Es passiert eigentlich nicht sehr viel auf der äußeren Ebene. Interessanter sind die feinen Zwischentöne, die durch vielfache Erzählungen und Wahrnehmungen der handelnden Personen bewirkt werden.
Allmählich nehmen die Figuren Gestalt an und es offenbaren sich dem Leser teils traurige Schicksale, aber auch bemerkenswert starke Charaktere. Manches bleibt im Dunkeln. Was sich damals in den ersten Jahrzehnten in dem Ort angespielt hat, lässt sich eher erahnen als wissen. Insgesamt es es ein Buch, das eine melancholische Wirkung entfaltet.

Bewertung vom 04.02.2023
Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Martin Luther King Jr.
Eliopoulos, Christopher;Meltzer, Brad

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Martin Luther King Jr.


ausgezeichnet

„Ich bin Martin Luther King Jr.“ heißt dieser liebevoll gestaltete Comic für Kinder, der mit dem schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King vertraut macht. Auf leicht verständliche Weise werden die zentralen Stationen auf dem kämpferischen Weg zur Gleichberechtigung von Schwarzen in den Fokus gerückt. Die zusätzliche Perspektive des Kindes Martin Luther King ist ein weiterer gelungener Zug des Buches. Besonders ansprechend ist die bildnerische Gestaltung des Comics. Sprachlich ist die Botschaft sehr verständlich und dennoch eindrücklich umgesetzt. Auch sind viele für Kinder passende Beispiele der Benachteiligung von Schwarzen aufgegriffen worden, beispielsweise dass Schwarzen der Zugang zu Freizeitparks verboten war oder dass sie an eigenen Ausgabestellen Eis kaufen mussten und sich nicht wie die Weißen damit ins Eiscafé setzen durften.

Bewertung vom 03.02.2023
Rebel Beauty - Entdecke sieben Wege, um zu erfahren, wie einzigartig du bist!
Christopher, Bethan

Rebel Beauty - Entdecke sieben Wege, um zu erfahren, wie einzigartig du bist!


sehr gut

„Rebel Beauty. Sieben Wege, um zu entdecken, wie einzigartig du bist“ heißt dieses Ratgeberbuch, das auch ähnlich wie ein Tagebuch bzw. Selbstbeobachtungsprotokoll zu nutzen und zu bearbeiten ist. Die Botschaft, dass Mädchen sich nicht dem vermeintlichen Schönheitsdiktat der Social Media beugen sollen, sondern sich ihrer Einzigartigkeit bewusst werden sollen, wird gut vermittelt. Das Buch kann jungen Mädchen helfen, sich besser kennenzulernen und sich besser anzunehmen, sich ihrer Stärken und Talente bewusst zu werden und ihre Kreativität zu entfalten.
Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob die Aufforderung, die Übungen mitzumachen und die angeleiteten Fragebögen u.ä. auszufüllen, junge Mädchen besonders ansprechen werden. Die Impulse sind einerseits sehr wertvoll, wären vom Umfang her aber auch in reduzierter Form gewinnbringend.

Bewertung vom 27.01.2023
Gleißendes Licht
Sinan, Marc

Gleißendes Licht


ausgezeichnet

„Gleißendes Licht“ heißt dieser berührende Roman, in dem es um den jungen Musiker Kaan geht, der an dem Trauma seiner Vorfahren schwer zu tragen hat. Kaan hat deutsch-türkische und armenische Wurzeln, die von großer Bedeutung für seine Entwicklung sind. Immer stärker spürt er die leidvolle Verknüpfung zu seiner Großmutter, die direkt vom Völkermord an den Armeniern betroffen war. Ihre Familie ließ sie auf der Flucht allein zurück, da sie noch ein Kleinkind war. So ist sie die einzige Überlebende ihrer Familie. Jahre später lernt sie ihren Mann kennen, einen Türken, der vom Leid ihrer Familie profitiert. Wie eng sein wirtschaftlicher Erfolg mit ihrem eigenen Schicksal verwoben ist, ahnt sie jedoch nicht. Ihr Mann jedoch tut Jahre später aus Liebe zu seiner Frau Buße. Der Enkel Kaan empfindet das Trauma seiner Großmutter sehr intensiv in mythologischen Geschichten und Träumen.