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Lavendelknowsbest

Bewertungen

Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2020
Das Rätsel von Ainsley Castle
Rahlens, Holly-Jane

Das Rätsel von Ainsley Castle


sehr gut

Lizzy hasst ihr neues Leben in einem Hotel, dass auf einer beschaulichen schottischen Urlaubsinsel liegt. Eigentlich klingt das ja nicht so schlecht, wenn da nicht ihre neue Stiefmutter wäre...

Eines Tages erhält Lizzy auch noch unheimliche Emails, deren Inhalt sogar verraten, was sie gerade denkt. Als dann auch noch Betty auftaucht, die haargenau so aussieht wie Lizzy machen sie sich zusammen mit einem Freund auf die Suche nach des Rätsels Lösung.



Das Cover versprüht eine geheimnisvolle Atmosphäre und bezieht sich auf den Inhalt der Geschichte, was ich sehr gelungen finde.



Was mir sofort positiv an diesem Buch auffiel war der Schreibstil. Holly Jane Rahlens ist eine routinierte Autorin, die schon einige Titel veröffentlicht hat. Unter anderem auch Everlasting, dass seit Jahren leider schon auf meinem SuB liegt.



Sie schaffte es perfekt das Setting aufzufangen und mir zu vermitteln. Ich konnte das unstete Wetter spüren und mir die raue Landschaft der schottischen Insel perfekt vorstellen.



Lizzy gefiel mir als Protagonistin auch richtig gut, denn sie war nicht zu kindisch, sondern überraschend selbstbestimmt und gefestigt. Sie wusste sich immer zu helfen und war mutig. Lizzy war definitiv eine Protagonistin zu der jüngere Leserinnen aufblicken können.



Ein wenig am Rande wird auch die erste Liebe thematisiert, was ich ganz niedlich fand.

Der Fokus der Geschichte liegt aber ganz klar, auf den Ereignissen, die sich in Lizzys Leben ereignen. Und das war super spannend erzählt, denn wir wissen nicht, was es mit den Emails auf sich hat und warum auf einmal ein Mädchen auftaucht, dass genauso aussieht wie Lizzy. Ich war total an dieses Handlungsstrang gefesselt und fand, dass es einfach mal etwas neues war. Das hat mich gut unterhalten. Einzig das große Finale konnte meinen Erwartungen nicht ganz gerecht werden.



"Das Rätsel von Ainsley Castle" von Holly Jane Rahlens ist eine spannende Mysteriegeschichte für jüngere LeserInnen, die aber auch mich total abholen konnte. Ein spannender Plot und eine überzeugende Protagonistin machen die Geschichte zu einer sehr runden Sache.

Bewertung vom 26.05.2020
Crazy in Love / Weston High Bd.1
Winter, Emma

Crazy in Love / Weston High Bd.1


gut

Sasha wagt einen wahnsinnigen Schritt als sie im letzten Schuljahr 5000 Meilen von Zuhause entfernt von einer Küste an die andere der USA reist. Für ihren Traum von Yale nimmt sie alles in Kauf und sieht sich an ihrer neuen Schule allerdings mit einer ganzen Herde von reichen Snobs konfrontiert. Ben ist einer von ihnen, der sie ein wenig den Fokus auf Yale aus den Augen verlieren lässt.

Mich sprach die Leseprobe der Geschichte so sehr an, dass ich es einfach lesen musste. Ein wenig erinnerte mich die Grundidee des Buchs an Save me von Mona Kasten. Nach dem Lesen muss ich aber sagen, dass "Crazy in Love" mir besser gefallen hat. Allerdings war es nicht rund um perfekt, wie ich es mir nach der Leseprobe erhofft hatte.

Doch fangen wir mit dem Positiven an. Ich finde Sasha als Protagonistin einfach wunderbar. Sie liebt Kaffee, ist schon regelrecht süchtig danach und backt bei starken Gemütsregungen die kreativsten Cupcake-Kreationen. Sasha ist auf dem Boden geblieben und verfolgt mit einem gesunden Ehrgeiz ihren Traum von der Eliteuni. Sie war authentisch und Emma Winter schaffte es, ihrer Heldin die genügende Tiefe zu verpassen.

Die Handlung wird auch noch aus der Sicht von Ben erzählt, was ich sehr gut fand, um ihn besser verstehen zu können. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte ich mit Ben wohl nicht viel anfangen können, denn seine Handlungen wären nur schwer nachvollziehbar gewesen.
So ist er auch jetzt ein verwöhnter reicher Sprössling, der glaubt, sich alles nehmen zu können. Einzig Sasha scheint eine andere Seite in ihm anzuschlagen. Wir kennen diese Art von Geschichte ja bereits zur genüge...

Leider passiert zwischen beiden nichts neues. Ich fand auch, dass stellenweise überhaupt nicht viel los war. Die Handlung schien sich immer nur zu wiederholen. Beide nähern sich an, dann stößt mal sie, mal er den anderen weg oder es kommt ein Drama auf, das aus der Welt geschaffen werden könnte, wenn sie einander einfach mal zuhören würden.
Das hat mich leider eher gelangweilt als bei der Stange gehalten. Da hatte ich mir einfach mehr versprochen. Bens und Sashas Geschichte ist auf zwei weitere Bände ausgelegt, doch erhoffe ich mir davon wohl eher keine epische Liebesgeschichte, die ich um nichts auf der Erde verpassen möchte.

Ach ja! Selten sind mir in letzter Zeit so viele Rechtschreibfehler in einem Buch aufgefallen wie hier. Wo war nur der Korrekturlesegang?

"Crazy in Love" von Emma Winter begann wirklich stark und dümpelte dann leider nur noch vor sich hin. Ein ewiges Hin und Her macht leider kein gutes Buch aus. Dabei konnte mich gerade die Protagonistin Sasha voll von sich überzeugen. Schade, dass sie keine bessere Geschichte bekam.

Bewertung vom 26.05.2020
Wrong Number, Right Guy / College Love Bd.1
Hunter, Teagan

Wrong Number, Right Guy / College Love Bd.1


ausgezeichnet

Delia wollte eigentlich nur ihrem Bruder auf eine Nachricht antworten, als sie feststellt, dass der Typ am anderen Ende gar nicht mit ihr verwandt ist, sondern ganz schön sauer, weil sein Mitbewohner die Nummer einer Klientin vertauscht hat. Mit dem falschen Kerl chattet sie regelmäßig und beide verstricken sich in amüsante Unterhaltungen, die in einem Ziegenkauf und Dates münden sollten...

Ich muss ganz ehrlich sein: Das Cover hätte mich nicht angesprochen. Ich fand, dass der Klappentext ganz nett klang, doch die Leseprobe hat mich schließlich sofort begeistert, sodass ich es gar nicht abwarten konnte, dieses Buch zu lesen.

Delia trennt sich zu Beginn des Buches von ihrem Freund, was ich für einen sehr ungewöhnlichen und gelungen Einstieg halte. Das war einfach mal etwas anderes und von der Autorin geschickt inszeniert. Delia ist eine sehr witzige und sympathische Protagonistin gewesen.

Ihr Zusammenspiel mit Zach war einfach perfekt. Zach ist ein Nerd im scharfen Gewand und beruflicher Unabhängigkeit. Somit war er etwas reifer, als der klassische Held des Genres, was ich sehr schön zur Abwechselung fand.

Große Teile des Buches waren in Chatverläufen verfasst, was mir richtig gut gefiel. Ich suchtete diese nahezu weg und kam mir dabei vor, als würde ich ein fremdes Handy ausspionieren, dessen Besitzer mir mit jeder Nachricht immer vertrauter wird. Das Lesen hat einfach unglaublich viel Spaß gemacht. So war es auch kein Wunder, dass ich das Buch übers Wochenende nur so weg inhalierte und das ganz nebenbei.

Neben dem tollen Humor und den liebenswerten Figuren spielt auch ein Marshmallow eine große Rolle. Denn Marshmallow ist ein Ziegenbaby, dass Zach sich kauft, weil Delia ihm den Floh ins Ohr setzte. Das war so kurios und sorgte für viel Situationskomik. Aber mal im Ernst, den Hype um Ziegenbabys, der in den USA präsenter sein muss, verstehe ich irgendwie nicht. Die werden doch schnell groß und sind dann alles andere als niedlich...

"Wrong number, right guy" von Teagan Hunter war genau das richtige Buch zur perfekten Zeit. Ich habe schon lange nicht mehr eine Geschichte so verschlungen wie diese. Die Figuren mit all ihrem Humor sind mir so sehr ans Herz gewachsen, dass es mir richtig schwer fiel, mich am Ende von ihnen zu verabschieden. Ich hoffe, Forever wird auch noch die anderen Bände der Reihe bringen!

Bewertung vom 30.04.2020
Cursed Kiss / Gods of Ivy Hall Bd.1
Falk, Alana

Cursed Kiss / Gods of Ivy Hall Bd.1


ausgezeichnet

Erin könnte eigentlich eine ganz normale Collegestudentin sein, wenn da nicht ihre Nebentätigkeit als Rachegöttin wäre. Vor 2 Jahren schloss sie einen Pakt mit dem Herren der Unterwelt persönlich: Hades. Erin liefert ihm wöchentlich eine neue Seele aus
, die sie ihren Opfern mit einem Kuss stiehlt. Als sie auf Arden trifft, möchte sie endlich mal wieder einen guten Kerl aus empfundener Zuneigung küssen, doch das würde sein Ende bedeuten...

Was mich an dieser Geschichte reizte war die Mischung aus College, einem beliebten New Adult Setting, mit Fantasy. Irgendwie kam mir das in letzter Zeit kaum unter und ich bin immer für neue Ideen in meinem liebsten Genre zu haben.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Alana Falk hat einen sehr packenden Schreibstil und konnte Erin schon auf den ersten Seiten sehr viel Profil verleihen. Das fand ich sehr gut gelungen. Erin war mir super sympathisch, wobei das, was sie tut dramatische Folgen für die Opfer hat. Diese sind übrigens ziemlich üble Kerle, die nicht nett zu Frauen waren. Daher nennen sich die Leute, die einen Pakt mit Hades eingingen auch Rachegötter.
Das ganze Konstrukt fand ich sehr interessant und spannend zu entdecken, was es für Geheimnisse dahinterstecken.

Teile der Geschichte werden auch aus Ardens Sicht erzählt. Er ist ein absolut guter Kerl, der eine tolle Chemie zu Erin entwickelt. Während des Lesens habe ich mich immer wieder gefragt, ob auch er ein Geheimnis hat. Die Geschichte war da zu keiner Zeit vorhersehbar, was ich toll fand.

Auch die Settings der Geschichte konnten mich absolut überzeugen. Die Autorin beschreibt alles sehr atmosphärisch, so dass ich immer mit vor Ort war. Die Bibliothek in der alten Kirche war dabei ebenso atemberaubend wie Erins windschiefes Verbindungshaus oder das Meer bei Ebbe.

Das Lesen von Cursed Kiss hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich den Sommer herbeisehne, denn dann erscheint der 2. Band. Alana Falk hat in meinen Augen alles richtig gemacht und eine junge Fantasygeschichte erschaffen, die mit sympathischen Figuren, neuen Ideen und tollen Orten punkten konnte!
5/5

Bewertung vom 16.04.2020
Monty, Castor und der Findelfuchs
Harel, Maike

Monty, Castor und der Findelfuchs


sehr gut

Waschbär Monty und Biber Castor sind gerade auf Nahrungssuche, als sie einen ungewöhnlichen Fund machen. Vor ihrer Nase taucht ein Fuchsjunges aus dem Schnee auf, dass seine Eltern sucht. Gemeinsam wagen sie das Abenteuer und begleiten den kleinen Findelfuchs zurück in seine Heimat.

Die Geschichte hatte mich aufgrund ihrer niedlichen Idee sofort angesprochen. Natürlich tat auch die super putzige Illustration der Hauptfiguren dazu bei.

Foxi ist ein kleiner frecher Fuchs, der sich verlaufen hat und nicht allein zurück zu seinen Eltern findet. Da begegnet er den beiden Freunden Biber und Waschbär. Monty, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird, weiß nicht so ganz, was er mit dem Findelfuchs anfangen soll. Er hat immer ein paar ulkige Sprüche parat und das fand ich sehr unterhaltsam. Der fürsorgliche Castor bietet sofort seine Hilfe an und so machen sie sich auf in den Stadtpark.

Auf knapp 130 Seiten finden sich auch immer wieder bunte Illustrationen, die wunderschön und so niedlich gestaltet sind. Sie machen die Handlung lebendig und waren für mich definitiv das Highlight der Geschichte.

Diese eignet sich super zum Vorlesen und vermittelt wunderbar wichtige Werte wie Freundschaft, Mut und Hilfsbereitschaft.

"Monty, Castor und der Findelfuchs" ist ein wirklich besonderes Kinderbuch mit einer unterhaltsamen Erzählstimme und den richtigen Werten. Die Geschichte ist definitiv ein Spaß für Groß und Klein!

Bewertung vom 13.04.2020
Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1 (2 MP3-CDs)
Colgan, Jenny

Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Nina ist Bibliothekarin aus Leidenschaft. Als ihre Arbeitsstätte aber schließt, steht sie plötzlich ohne Job da. Spontan kauft sie einen alten Bus und schnappt sich all die aussortierten Bibliotheksbücher und fährt durch die schottischen Highlands, um Literatur in das Leben der dortigen Menschen zu bringen.

Ich finde die Idee hinter der Geschichte richtig klasse. Das Buch ist über eine Bücherliebhaberin geschrieben und das transportiert sich schon von Anfang an. Nina liebt die Romanwelt und so finden wir an allen Ecken Referenzen zu den großen Klassikern, wie von Jane Austen. Toll fand ich auch, dass sie den verschiedensten Figuren ganz individuelle Buchtipps gibt, die zu ihrer jeweiligen Lebenssituation passen.

Auch die Vorstellung, dass Nina mit einem Bus voller Bücher durch die Highlands fährt hat mein Herz höher schlagen lassen. Dabei geht allerdings nicht alles glatt und ihr persönliches Happy End rückt in weiter Ferne.

Das Setting ist toll beschrieben und hat einfach Spaß gemacht. Nina kommt auf einem Bauernhof unter und hat mit ihrem Vermieter Lennox einige Reibungspunkte. Die Liebesgeschichte ist nicht vordergründig, sondern reiht sich harmonisch in das Gesamtbild ein.

Das Hörbuch wurde von Vanida Karun eingesprochen, die einen guten Job macht und nicht negativ auffiel, was immer ein Pluspunkt ist! Schade finde ich, dass dies nur eine gekürzte Hörbuchfassung ist und ich dies an ein paar Stellen merken konnte.

"Happy ever aftter. Wo das Glück zu finden ist" von Jenny Colgan hat mich total positiv überrascht und ich mochte die Geschichte unglaublich gerne. Sie ist über eine Bücherliebhaberin für BücherliebhaberInnen geschrieben und das war wirklich schön.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2020
Spiel um dein Schicksal / Night of Crowns Bd.1
Tack, Stella

Spiel um dein Schicksal / Night of Crowns Bd.1


ausgezeichnet

Ein Fluch liegt über den beiden benachbarten Herrenhäusern Chesterfield und St. Burrington und das seit einigen hundert Jahren. Von all dem ahnt Alice nichts als sie in das Internat Chesterfield kommt. Als sie die ungewöhnlichen Zeichen an den Handgelenken ihrer Mitschüler entdeckt und schließlich eine von ihnen versteinert wird, weiß Alice, dass sie da mitten in den Fluch hineingeraten ist.

Ich hatte das Buch bereits auf meine Wunschliste gesetzt gehabt, als die Verlagsvorschau des Ravensburger Buchverlags online ging. Mich sprach der Titel und die Thematik sofort an, denn es war einmal etwas anderes und so freute ich mich auf mein erstes Buch der Autorin und ließ mich gerne überraschen.

Alice ist eine sehr aufgeschlossene Protagonistin, die zwar clever ist, aber gerade mit ihrer schulischen Situation zu kämpfen hat. Deswegen kommt sie auf das Internat Chesterfield und lernt dort ihre elitären Mitschüler kennen, die allesamt ein wenig komisch sind. Zunächst hat sie noch keinen Verdacht, dass es einen Fluch gibt und was es mit diesem auf sich hat. Doch dann läuft ihr eine gesprächige weiß Katze über den Weg.

Curse fand ich super und die Idee, dass sich unsere Protagonistin als einzige ganz normal mit ihm unterhalten konnte, war definitiv ein Highlight für mich. Der Kater ist frech und immer zur richtigen Zeit zur Stelle.

Das Schachspiel ist das Grundmotiv der Handlung, was mir bisher noch nicht in einem Buch begegnet ist, schon gar nicht im Jugendbuchbereich. Hier war es sehr spannend und innovativ umgesetzt. Beim Schach treten immer zwei Seiten gegeneinander an und so ist es auch hier mit den beiden verfluchten Internaten. Wir lernen beide Seite sehr gut kennen und es bilden sich auch gewisse Sympathien heraus. Das natürlich auch bei Alice, allerdings braucht sie ein wenig um zu erkennen, wer nur ein Spiel mit ihr treibt. Ich fand, dass die Autorin dies sehr gut umgesetzt hat. Zum männlichen Favoriten möchte ich nicht so viel verraten, nur dass er mein Herz hat höher schlagen lassen.

Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger, der ganz viel Lust auf das Finale der Reihe macht, welches leider erst im Dezember erscheinen wird. Bis dahin muss ich wohl selbst Schach lernen!^^

"Night of Crowns" von Stella Tack ist ein vielversprechender Auftakt einer Dilogie, die im Jugendbuchgenre viel neues bereithielt und dank toller Figuren einfach Spaß machte. Das Setting ist toll und auch ein Fluch bringt eine mysteriöse Note zwischen die Buchdeckel. Schade, dass das Warten bis zum zweiten Band noch so lang erscheint.

Bewertung vom 31.03.2020
Ferryman - Der Seelenfahrer
McFall, Claire

Ferryman - Der Seelenfahrer


gut

Dylan sitzt im Zug auf dem Weg zu ihrem allerersten Treffen mit ihrem leiblichen Vater, als das große Unglück passiert. Dylan stirbt und erwacht im Niemandsland. Dort trifft sie auf Tristan, der sie persönlich durch dieses Land führen soll damit ihre Seele Erlösung findet. Dies hat er schon tausendmal getan, doch bei Dylan ist der Job anders...

Was mich an diesem Buch ansprach, war die Thematik! Ich kannte bisher noch kein Jugendbuch, dass sich mit so einem Thema beschäftigt. Im ersten Moment dachte ich bei dem Titel "Ferryman" an die Seelen, die in der Unterwelt über den Fluss setzen müssen. Doch mit der griechischen Mythologie hat diese Geschichte nicht viel zu tun.

Dylan lebt in Schottland allein bei ihrer Mutter. Nach 16 Jahren soll sie zum ersten mal ihren Vater kennenlernen. Doch zu diesem Treffen soll es nicht kommen. Dylan ist eine sehr starke Protagonistin, die sich nicht so gerne an die Regeln hält. Sie nörgelt gerne und hasst das Wandern, was ich irgendwie sympatisch fand! :D

Nach ihrem Tod gerät sie in das Niemandsland und trifft dort auf ihren ganz persönlichen Seelenwanderer, der ihrer Seele weiterhelfen soll, sonst würde sie für immer sterben und nicht weiterleben dürfen. Dies ist Tristan. Er nimmt die jeweilige Gestalt einer Vertrauensperson für seinen Schützling an. Mit Dylans aufmüpfiger Art muss er erstmal zurecht kommen. Tristans Figur fand ich leider ein wenig blass und nicht so interessant ausgearbeitet, wie sie es hätte sein können.

Dafür war die Welt sehr interessant und einfach neuartig. Das gefiel mir gut. Im Niemandsland warten auch einige Gefahren und so sind die Seelen nur in speziellen Unterkünften auf ihrer Reise sicher.

Dylan und Tristan knüpfen auf ihrer Tour ein zartes Band, das es eigentlich nicht geben darf und so fällt Dylan ein paar weitreichende Entscheidungen. Ich war ein wenig erstaunt, wie schnell es zwischen beiden ging, denn eine wirkliche Chemie konnte ich zwischen ihnen leider nicht spüren.

Was allerdings mein größter Kritikpunkt ist, sind die Längen in der Handlung, welche in den ersten und letzten 100 Seiten vermehrt auftraten. Das fand ich sehr schade, denn die Geschichte hätte einfach noch mehr Potenzial gehabt, welches nicht so ganz zünden wollte.

"Ferryman" von Claire McFall ist eine Jugendbuchneuerscheinung aus dem Arctis Verlag, die mit einer ungewöhnlichen und interessanten Idee daherkommt. Das Setting ist atemberaubend, doch leider schwächeln Lovestory und Handlung ein wenig.

Bewertung vom 24.03.2020
Wörter an den Wänden
Walton, Julia

Wörter an den Wänden


sehr gut

Adam ist schizophren und ist für einen Teenager nicht ganz so einfach zu verkraften, beziehungsweise tun sich einige Probleme auf, wenn man Menschen sieht, die eigentlich gar nicht da sind und sich mit ihnen unterhält. So kommt es auch, dass Adam die Schule wechseln muss und an eine erzkatholische Highschool kommt. Dort lernt er Maya kennen und die beiden werden ein ganz normales Paar. Doch das klappt nur, weil Adam gerade an einer Medikamentenstudie für seine Krankheit teilnimmt. Als die Wirkung des neuen Wundermittels nachlässt, versucht er sein Geheimnis vor Maya zu verbergen.

Ich mag die Aufmachung des Buches sehr, da sie Bezug zur Handlung nimmt und einfach originell ist. Denn der Einband zeigt die Wand eines Highschool Toilettenraums.

Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, in dem die Hauptfigur schizophren ist, daher fand ich diese Thematik neuartig und interessant ausgearbeitet.
Dabei erscheint Adam zu keiner Zeit verrückt, sondern er ist ein ganz normaler Teenager, der eben mehr Leute in seinem Umfeld sieht als andere Menschen. Dabei kommen viele kuriose Charaktere zustande, die in den unterschiedlichsten Situationen auftauchen, wie einen Mafiaboss oder ein splitterfasernackter Mann. Ich mochte an Adam besonders seine witzige Ader und dass er ein Potterhead ist und ständig Referenzen zur Buchreihe zieht.

Mit Maya trifft er auf ein besonderes und unnahbares Mädchen, dass ihn so nimmt, wie er ist. So entspinnt sich zwischen beiden die erste Liebe und wir sind hautnah dabei.

Die Handlung wird anhand eines Therapietagebuches erzählt, das Adam im Rahmen der Medikamentenstudie schreibt. Wir erfahren also alles aus seiner Sicht der Dinge. Diese Erzählform fand ich sehr unterhaltsam. Überhaupt hatte Julia Walton einen sehr angenehmen Schreibstil.

Einen einzigen Kritikpunkte habe ich aber leider doch finden müssen. Die Handlung um Adams Liebe zu Maya in Bezug zu seiner Schizophrenie fand ich zu spät und nur sehr kurz abgehandelt. Das Buch wurde an einem Problem aufgehangen, dass eigentlich gar nicht da war und das fand ich ein wenig schwach.

"Wörter an den Wänden" von Julia Walton ist ein besonderes Jugendbuch, in dem die Autorin es schafft, die Schizophrenie-Erkrankung des Protagonisten leichtfüßig aber tiefsinnig zu erzählen.

Bewertung vom 12.03.2020
Das Gerücht
Kara, Lesley

Das Gerücht


ausgezeichnet

Joanna wagt mit ihrem Sohn in ihrer alten Heimatstadt den Neuanfang. Doch in der englischen Kleinstadtgemeinde ist es nicht so einfach Anschluss zu finden und so beteiligt sich Joanna an den Klatsch der Mütter auf dem Schulhof und erzählt von dem Gerücht, das sie aufschnappte.
Die berüchtigte Sally McGowan, die als 10-Jährige ein anderes Kind umbrachte, soll in ihrer Stadt leben. Die Mörderin bekam vom Zeugenschutzprogramm eine neue Identität, aber welche der Bewohnerinnen der Kleinstadt könnte es sein? Eine moderne Hexenjagd beginnt.

Das Cover ist wirklich unheimlich und transportiert das unheilschwangere Gefühl das Buches perfekt. Die Geschichte beginnt sehr atmosphärisch und wir stecken direkt in der kleinen englischen Stadt. Die Autorin führte mich dabei durch die Straßen und stellte mir die Bewohner authentisch vor. Das gefiel mir richtig gut und ich wurde immer mehr in den Sog der Erzählung hineingezogen. Dabei schaffte sie es auch, mit bestimmten Szenen ein Unbehagen auszulösen. An jeder Ecke erwartete man immer ein großes Unheil. Besonders gut gefielen mir da die kurzen Passagen aus der Sicht der unbekannten Mörderin.

Joanna war eine sehr lebensechte und sympathische Protagonistin. Sie erzählt das Gerücht nicht aus Boshaftigkeit oder Sensationsgier weiter, sondern weil sie für ihren Sohn, der an seiner vorherigen Schule gemobbt wurde, einen Anschluss finden möchte. Dabei ahnt sie nicht, was sie damit lostreten würde.

Im Buch sind viele euphorische Meinungen abgedruckt, die von einer Wendung sprachen, die man nie erwartet hätte. Ich bin da ja meist sehr skeptisch, da ich sehr früh weiß, wie der Hase läuft. So bezog ich das definitiv auf die neue Identität von Sally McGowan und war ein wenig enttäuscht, als sich meine sehr frühe Vermutung auch bestätigte. Es konnte einfach keine andere für mich sein! Dennoch hat die Autorin es mit ihrem allerletzten Satz geschafft, dass das Buch für mich doch ein Highlight wurde! Der war einfach schockierend und rückt die Geschichte wieder in ihr geniales Licht zurück. Ich fand es wirklich grandios!

"Das Gerücht" von Lesley Kara ist ein Roman der von seiner unheimlichen Atmosphäre und den authentischen Charakteren lebt. Die Geschichte entfaltet ihren Sog und gipfelt in einem letzten Satz, der alles perfekt abrundet. Das Buch werde ich so schnell nicht vergessen!