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Lavendelknowsbest

Bewertungen

Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2024
Wer zuerst lügt
Elston, Ashley

Wer zuerst lügt


sehr gut

Evie Porter führt ein Leben wie im Bilderbuch. Sie hat einen tollen Partner und zieht nun in seine atemberaubende Südstaatenvilla ein. Alles scheint perfekt, doch dann taucht eine Frau auf, die behauptet Lucca Marino zu sein. Was kaum jemand weiß, Lucca Marino ist Evies wahre Identität. Wer ist die Frau und welchen Auftrag verfolgt sie?

Mich sprachen Cover und Klappentext des Buches sofort an. Bevor ich mit dem Hören startete, hatte ich von diesem zum Glück nicht mehr so viel im Gedächtnis, denn er nimmt der Geschichte sehr viel vorweg. So blieb es für mich noch geheimnisvoll. Evie oder Lucca verlor früh ihre Mutter, mit der sie allein aufwuchs. Sie war ihr ein und alles und nach deren Tod stand Lucca ganz allein da. Auf zwielichtige Weise muss sie nun ihren Unterhalt bestreiten und gerät so an Mr. Smith, für den sie einige Aufträge zu erledigen hat.

So gerät Evie auch zu Ryan, ihrem aktuellen „Freund“, für den sie tatsächlich mehr zu entwickeln scheint als es der Auftrag gebieten sollte. Als dann die andere Frau auftaucht, die Luccas Identität annahm, werden Ereignisse losgetreten, die für Evie ziemlich gefährlich werden.

Zu beginn lernen wir Lucca ganz genau kennen und erfahren auch einiges zu ihren bisherigen Auftragen und Identitäten, die sie lebte. Nach und nach entfaltet sich das Ausmaß ihrer Arbeit und vor allem für wen sie dies tut. Wobei die Identität von Mr. Smith bis kurz vor Ende ein Geheimnis bleibt. Ich mochte Evie als Figur, weil man merkt, wie sie sich mit ihren Rollen auseinander setzt und trotz der Dinge, die sie tut das Herz am rechten Fleck hat und einen Sinn für Gerechtigkeit besitzt.

Ich hatte tatsächlich gehofft, dass ich von der Handlung mehr gefesselt sein würde. Leider schlug sie mich nicht so in ihren Bann. Der Part um die falsche Lucca erledigte sich recht schnell selbst und auch die Scharade um Mr. Smith kam mit weniger Überraschungen aus, als erwartet. Da hatte ich mir einfach mehr erhofft.

Das Hörbuch wurde von Michaela Gaertner eingelesen, die einen soliden Job macht und Evie ihre Stimme verlieh.

„Wer zuerst lügt“ von Ashley Elston konnte mich gut unterhalten, die Geschichte war einfach mal etwas anderes mit einer interessanten Protagonistin. Dennoch hätte ich mir mehr Spannung und Überraschungen erhofft.

4/5

Bewertung vom 16.03.2024
Somebody to Love - Northern-Hearts-Reihe, Band 1
Weiler, Rebekka

Somebody to Love - Northern-Hearts-Reihe, Band 1


ausgezeichnet

Freyas Leben ist nicht mehr das, was es einmal war seit dem gewaltsamen Tod ihres Freundes Hendrik. Er wurde als Aktivist bei dem Überfall auf eine Tierfarm getötet und hinterließ seit dem eine ratlose Freya und eine trauernde Familie. Niemand wusste von seinen Aktivitäten. Als Freya seinen Laptop findet, holt sie sich Hilfe bei seinem Drillingsbruder Emil. Können sie gemeinsam Hendriks Geheimnisse aufdecken und ist es okay auf einmal mehr füreinander zu empfinden?

Mich sprach das Cover des Buches direkt an. Es passt sehr gut zum skandinavischen Setting und wird mit dem Farbschnitt an meiner Ausgabe auch noch schön abgerundet. Tatsächlich gefiel mir das Flair der Geschichte sofort richtig gut. Die Handlung spielt in einer Kleinstadt bei Oslo und ist damit in einem Setting beheimatet, welches ich noch nicht sooft in einem New Adult fand.

Ich mochte Freya unglaublich gerne. Sie hat 10 Monate nach dem Tod ihres Freundes noch sehr mit der Situation zu kämpfen. Nachträglich von allen abgestempelt, will Freya daran festhalten, was sie von Hendrik wusste, dass er kein extremer Aktivist war. Als sie seinen alten Laptop findet und versucht das Passwort zu knacken, holt sie sich Hilfe von Emil.

Emil, Hendrik und deren Schwester waren seit ihrer Geburt ein Dreiergespann. Die Drillinge teilten alles miteinander und sind nun nur noch zu zweit. Emil ist ein absolut guter Kerl. Mit Freya entsteht so eine heilende Kombination. Beide sind gut zueinander und so entstehen natürlich auch Gefühle, die sich für beide so richtig anfühlen und mit denen ich als Leserin auch gar keine Probleme hatte. Die Meinung von ihren Mitmenschen sah da allerdings total anders aus. Schließlich war Freya mit Emils Bruder zusammen und wäre es sicherlich auch noch, wenn dieser nicht gestorben wäre.

Der Handlungsstrang um Hendriks Geheimnisse und allem, was diese nach sich ziehen, war vorhersehbar, aber das empfand ich als gar nicht so schlimm, denn das Buch hat mich dennoch unglaublich gut unterhalten. Das Einzige, was mich ein wenig irritierte, war, dass Freya ihre Eltern Mom und Dad nannte. Macht man das in Norwegen tatsächlich?

Freyas und Emils Geschichte ist hier erstmal auserzählt. Im zweiten Teil geht es um Emils Schwester Lene, die in diesem Teil definitiv keine Sympathiepunkte sammeln konnte. Daher hadere ich, ob ich das Buch tatsächlich lesen möchte. Dabei gefiel mir Band eins richtig gut. The struggle is real!

„Somebody to love“ von Rebekka Weiler konnte mich von der ersten Seite an abholen. Mich hat Emils und Freyas Geschichte sehr berührt. Auch das norwegische Setting war einfach mal etwas anderes.

5/5

Bewertung vom 05.03.2024
Murder in the Family
Hunter, Cara

Murder in the Family


ausgezeichnet

Als Luke Ryder 2003 ermordet wurde hielt ganz England den Atem an. Er wurde brutal ermordet auf dem Familienanwesen seiner älteren Ehefrau aufgefunden. Nur die Stiefkinder waren daheim und fanden ihn. Was geschah, blieb immer ein Rätsel. Bis 20 Jahre später ein Expertenteam den Fall für die True Crime Doku „Infamous“ noch einmal aufrollt und plötzlich ganz neue Erkenntnisse ans Tageslicht kommen.

Ich wollte das Buch nicht nur wegen des spannenden Klappentexts lesen, sondern unbedingt, weil es einfach hauptsächlich in Drehbuchform verfasst wurde. Außerdem besteht die Erzählweise aus Chatverläufen, Foreneinträgen, Zeitungsartikeln, Grafiken. Es machte einfach so viel Spaß alles zu entdecken. Ich liebe so etwas und war auch richtig schnell gefesselt von der Story. So flogen die Seiten einfach nur dahin und ich hatte ein Buch so schnell beendet, wie schon lange nicht mehr.

Die Dokumentation rollt den Fall noch einmal komplett auf und wir erlangen zusammen mit den 6 Experten immer mehr neue Erkenntnisse. Diese sind sehr breit aufgestellt und vielfältig. Zum Glück gab es zu Beginn des Thrillers Steckbriefe, sodass ich immer wieder zurückblättern konnte, um die Namen zuordnen zu können. Wir haben hauptsächlich ihre wörtliche Rede und kaum Beschreibungen zu den Personen, trotzdem hat das wirklich gut für mich funktioniert.

Die Handlung war unglaublich spannend. Teilweise hatte ich sogar Gänsehaut, weil Enthüllungen kamen, mit denen ich absolut nicht gerechnet hatte. Es besteht einfach dauerhaft eine unheimliche, unterschwellige Spannung, weil jeden Moment etwas bahnbrechendes offenbart werden kann.

Die Auflösung war tatsächlich mein erster Tipp. Ich finde es erstaunlich, dass sich mein Bauchgefühl bestätigt hat, da war die Enttäuschung über das Ausbleiben der Überraschung nicht ganz so groß. Außerdem endet die Geschichte mit einer genialen Fußnote, die der ganzen Geschichte noch mal die Krone aufsetzt und sie in einem unheimlichen Licht dastehen lässt.

„Murder in the Family“ von Cara Hunter ist so ein gelungenes Buch. Die Aufmachung ist ungewöhnlich. Es macht einfach so viel Spaß den Thriller zu lesen. Selten so viel Spannung erlebt, daher kann ich das Buch absolut empfehlen.

Bewertung vom 30.12.2021
Der Herzgräber
Williams, Jen

Der Herzgräber


gut

Nach dem Suizid von Heathers Mutter findet sie in ihrem Haus Briefe eines inhaftierten Serienmörders. Jahrelang hatte ihre Mutter Kontakt zu Michael Reave, der Frauen tötete und deren Herzen im Wald vergrub. Seit 20 Jahren sitzt er nun schon in Haft, doch das Morden beginnt von Neuem als eine Frauenleiche ohne Herz aufgefunden wird. Heather steckt mitten in dem Fall und tiefer drin, als ihr zunächst bewusst ist.

Der Inhalt klingt wirklich schaurig und so transportiert sich diese gruselige Stimmung auch schon von Anfang an. Heather kommt in das triste Haus ihrer Mutter und findet dort eigenartige Notizen und schließlich die Briefe vor. Sie meldet sich bei der Polizei und darf tatsächlich auch mit dem Serienmörder im Gefängnis sprechen, in der Hoffnung eine brennende Spur in dem neuen Mordfall zu bekommen.

Die Geschichte wird auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Zum einen erfahren wir von Michael Reaves Werdegang, wie er zu einem Serienkiller wurde und das war wirklich harter Tobak mit teilweise schwer zu ertragenden Szenen. Manchmal habe ich auch vorgespult, weil es zu viel war.

Doch der Hauptteil kümmert sich um die aktuellen Fälle und das erneute Verschwinden der Frauen. Was hat Michael Reave damit zu tun? So macht sich Heather auf die Spurensuche und ergründet seine Geschichte.

Das war stellenweise wirklich spannend, da die Atmosphäre sich so unheimlich durch den gesamten Thriller gezogen hat. Leider blieb der große Überraschungsmoment aus. Irgendwie fügte sich alles sehr vorhersehbar und das ist für mich bei einem Thriller einfach tödlich.

Den größten Kritikpunkt habe ich allerdings an der Protagonistin Heather, die einfach fürchterlich unsympathisch war. Am Ende erklärt es sich auch ein wenig. Doch so konnte ich von Anfang an keine Verbindung zu ihr aufbauen und fand sie ganz oft einfach unausstehlich.
Das Hörbuch umfasst knappe 10h und wurde von Heike Warmut eingelesen. Sie macht einen soliden Job und ich konnte an ihr nichts zum Aussetzen finden.

"Der Herzgräber von Jen Williams war ein sehr düsterer und atmosphärisch unheimlicher Thriller, der mit einer morbiden und packenden Idee daher kommt, mich allerdings nicht überraschen konnte. Gleichsam wurde ich mit einer äußerst unausstehlichen Protagonistin konfrontiert.

Bewertung vom 30.12.2021
Was uns schmeckt
Gladwin, Laura

Was uns schmeckt


gut

Dies ist ein Atlas für die ganze Familie, der sich mit der Freude am Essen beschäftigt und erklärt, wo die exotischsten Früchte herkommen, warum wir hierzulande im Winter Sommerfrüchte kaufen können und warum es nicht verkehrt ist, regionale Lebensmittel zu kaufen.

Der Titel ist in der Kinderbuchsektion zu finden, was ein wenig befremdlich erscheint, wenn man den Atlas zum ersten Mal in der Hand hält. Die Texte sind nicht kindgerecht, sondern allgemeinverständlich aufgebaut. Die Illustrationen sind wirklich schön, aber vom Stil her sehr retro. Ich glaube nicht, dass das ein Kind sonderlich lang fesseln könnte.

Doch man muss sich schon etwas genauer und länger mit dem Buch befassen, um all sein Wissen schätzen zu können. So ist es in die unterschiedlichsten Obst- und Gemüsesorten unterteilt und stellt einige Vertreter der Art vor. Dabei sind mir in diesem Buch einige Früchte begegnet, die ich noch nirgends gesehen habe. Eine kurze Beschreibung des jeweiligen Produkts gibt Auskunft darüber, wo es beheimatet ist und wie es schmecken könnte.

Aber auch tierische Erzeugnisse wie Fleisch oder Milchprodukte werden auf den großen Doppelseiten vorgestellt. Besonders schön waren die Kuchen und Torten anzusehen.

Illustriert werden die über 1000(!) Bilder von Zoe Barker, die mit Buntstift und Kreide kleine Köstlichkeiten erschafft, die teilweise wirklich zum Anbeißen aussehen. Andererseits gab es aber auch wirklich eigenartige Gebilde, doch wie soll man auch getrocknete Mangostreifen ästhetisch darstellen?

Auf den letzten Seiten gibt es einen Abschnitt für Rezepte, doch anstatt ausführlicher Mengenangaben und Schritte, erfährt man in den kurzen Texten nur, welche Zutaten man kombinieren kann, um ein entsprechendes Ergebnis zu erzielen. Das fand ich eher unnötig. Ich hätte mir einen ausführlicheren Rezeptteil gewünscht, um eben auch Kinder wieder ins Boot zu holen und gemeinsam mit ihnen Lebensmittel zu entdecken, mit Hilfe des Buches. Die Chance wurde leider vertan.

"Was uns schmeckt" von Laura Gladwin mag ein "Atlas der Köstlichkeiten" sein. Doch ein Kinderbuch ist es eher nicht. Die Illustrationen sind meist sehr schön anzusehen, doch aufgrund der sehr allgemeinen Texte bietet das Buch nicht so viel Mehrwert.

Bewertung vom 19.12.2021
Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1
Gier, Kerstin

Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1


ausgezeichnet

Quinn ist cool, beliebt und ziemlich gutaussehend. Mathilda wohnt gegenüber und gehört der nervigen Nachbarsfamilie an. Sie schwärmt schon ein Weilchen für ihn, doch er hat für die Liebhaberin von Fantasyromane immer nur einen verächtlichen Blick über gehabt. Das ändert sich als Quinn eines abends von eigenartigen Wesen verfolgt und schwer verletzt wird. Danach beginnt er eigenartige Dinge zu sehen und wendet sich dabei an Fantasyfreak Mathilda. Ein gemeinsames Abenteuer auf einer Gefühlsachterbahn beginnt.
Nicht nur das Cover ist wunderschön, sondern auch die Aufmachung im Inneren ist farbenprächtig. Die Romane der Autorin können sich einfach immer sehen lassen und ich bin schon ganz gespannt, wie die nachfolgenden Bände gestaltet sein werden.

Ich kann mich täuschen, aber ich glaube, es war das erste Mal, dass Kerstin Gier eine Geschichte aus der Sicht beider Protagonisten erzählt. Tatsächlich empfand ich sogar Quinn als den tragenden Part der Geschichte und das war dann doch etwas ungewöhnlich.
Wir stecken in seinem Kopf und erfahren hautnah, wie er anfangs über die nervige Nachbarsfamilie denkt, deren weibliche Nachfahren er gar nicht auseinanderhalten kann. Quinn ist der typische, coole Junge, der mit Oberflächlichkeiten seinen Alltag bestreitet. Doch dann hat Quinn seinen schweren Unfall und ist von Narben gezeichnet. Das Laufen muss er auch aufs neue erlernen. Von seinem Hobby, dem Parkour, muss er sich verabschieden. Das klingt alles ziemlich düster und tragisch, dennoch schaffte es Kerstin Gier mal wieder alles mit ganz viel Humor und der richtigen Portion Leichtigkeit zu erzählen. Obwohl Quinn am Anfang nicht gerade nett ist, mochte ich ihn dennoch total gerne.

Mathilda ist super süß! Nicht nur vom Äußeren her mit ihren Engelslöckchen und den Grübchen, sondern ihre Art ist einfach bezaubernd. Sie liebt die Edelsteintrilogie und überhaupt gute Fantasybücher, daher ist sie auch total offen gegenüber den Dingen, die Quinn ihr eines Tages unterbreitet. Als seine Komplizin begleitet sie ihn zu jedem Abenteuer.

Was sich die Autorin hier überlegt hat, fand ich sehr fantasievoll und gut gemacht auch wenn es hier und da wirklich ein bisschen kompliziert wurde, denn es ist alles möglich und wie Quinn schon sagte: einfach nicht darüber nachdenken. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich alles noch im Laufe der Trilogie entwickeln wird.

Sämtliche Nebencharakter sind wieder sehr eigen und kurios gestaltet. Es wird einfach an keiner Stelle des 470 Seiten starken Buches langweilig. Dafür sorgte auch immer wieder die Ulkigkeit und Situationskomik. Ich habe das wirklich vermisst und bin froh endlich wieder in Kerstin Giers Geschichten eintauchen zu können.

Der erste Teil der Vergissmeinnicht-Reihe ist das von mir lang herbeigesehnte Comeback von Kerstin Gier. Ihre Situationskomik, der Humor und die tollen Figuren haben mich gleich wieder abgeholt und bestens unterhalten. Ich hoffe ja, dass ich nicht ein ganzes Jahr auf Band 2 warten muss!

Bewertung vom 19.12.2021
Merdyns magische Missgeschicke: Zaubern will gelernt sein! / Merdyn Bd.1
Farnaby, Simon

Merdyns magische Missgeschicke: Zaubern will gelernt sein! / Merdyn Bd.1


ausgezeichnet

Rosie ist nicht beliebt, sonderlich hübsch oder talentiert. Doch sie will eine große Sängerin werden. Blöd nur, dass das bei der großen Talentshow in der Schule mächtig nach hinten los geht. In ihrer traurigsten Stunde begegnet ihr Merdyn der Mächtige, seines Zeichens böser Hexenmeister aus dem frühen Mittelalter. Rosie soll ihm helfen, sich in der modernen Welt zurecht zu finden, im Austausch eines Sangessaubers, der ihr eine engelsgleiche Stimme verpassen soll. Ob das gut geht?

Der Originalklappentext vom Verlag ist wahnsinnig witzig und hatte mich damals auf das Buch aufmerksam gemacht. Daher wollte ich die Geschichte auch lesen, als ich sie dann als Hörbuch entdeckte, stand fest: die muss ich hören! Denn Jürgen von der Lippe liest die über 8h ein und die Wahl des Sprechers hätte nicht besser sein können. Ich kenne und schätze Jürgen von der Lippe aufgrund seiner vergangenen Fernsehpräsenz und konnte mich hier wieder seiner Stimmgewalt und des Talents der Imitation erfreuen. Es gab Stellen in der Geschichte, da sang oder rappte er sogar. Besonders toll fand ich auch, dass man ein Schmunzeln in seiner Stimme hörte und er bei einer besonders witzigen Stelle auch auflachte. Das war authentisch, toll und hat den großartigen Humor der Geschichte unterstrichen.

Der Inhalt kann sich auch sehen lassen! Rosie ist ein liebenswertes Mädchen mit einem traurigen Leben und einen ganz großen Traum. Sie will nach einem schlechten Tagen gerade mit ihrem Meerschweinchen Pupsie reißausnehmen als Merdyn aus dem Mittelalter in die Gegenwart kommt. Der größte Hexenmeister aller Zeiten hat Hunger und will direkt Rosies köttelndes Meerschweinchen braten. Kein guter Start in diese ungewöhnliche Freundschaft. Doch diese soll noch wachsen, denn Rosie erklärt Merdyn die moderne Welt. Dabei erleben sie einige Abenteuer und komische Situationen, denn Merdyn findet sich nicht so gut in der Neuzeit zurecht und eckt mit seinen magischen Tricks mächtig an.

Simon Farnaby hat einen unglaublich tollen und einzigartigen Erzählstil, der die Geschichte für Jung und Alt gleichermaßen unterhaltsam macht. Es machte mir so viel Spaß der Handlung zu lauschen und es gibt mit einem zweiten Teil zum Glück mehr davon! Die Geschichte ist mit diesem Buch allerdings auch schon in sich geschlossen, dass es Nachschub geben wird, war daher für mich eine schöne Überraschung. Ich hoffe es wird auch dann eine Hörbuchproduktion mit Jürgen von der Lippe geben.

"Merdyns magische Missgeschicke" ist eine super witzige Komödie von Simon Farnaby, die die Geschichte von Merdyn dem Mächtigen erzählt, der aus dem Mittelalter kommend auf die untalentierte aber süße Rosie trifft. Gemeinsam machen sie ihr Leben ein wenig bunter, schöner, aber auch wahnsinnig komplizierter. Ich habe jede Minute des Hörbuchs mit Jürgen von der Lippe geliebt!

Bewertung vom 19.12.2021
Regenglanz
Omah, Anya

Regenglanz


ausgezeichnet

Simon hat eine ziemlich unschöne Trennung nach einer toxischen Beziehung hinter sich. Blöderweise erinnert ihn die Tinte auf seiner Haut immer noch an seine Verflossene Kiki. Das peinliche Liebestattoo muss weg und so kommt er in den Tattoo-Shop, in dem Alissa arbeitet. Sie ist eine Erscheinung und das merkt Simon sofort. Auf keinen Fall will er ihr das peinliche Tattoo zeigen. Nur interpretiert Alissa seine Ablehnung falsch und denkt, er zweifelt an ihren Fähigkeiten. Ein schlechter Start für die Beiden, doch es soll definitiver noch dicker für sie kommen..

Ich hatte mir die Leseprobe zum New Adult durchgelesen und war direkt angetan. Die Geschichte spielt in Hamburg und die Figuren sind wie aus dem Leben gegriffen, dass merkt man sofort, was mich direkt abgeholt hatte.

Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Alissa und Simon erzählt, wodurch wir sie sehr gut kennenlernen. Simon ist ein Sportfreak und wird von seiner Ex gestalkt, die eine Schwangerschaft fakede, um mit ihm zusammen zu bleiben. Simon war ein anständiger und bodenständiger Kerl, der aus seinen Fehlern lernte und das gefiel mir an ihm.

Alissa kommt aus schwierigen Familienverhältnissen. Ihre Mutter starb bei einem Unfall und dafür gibt sie sich die Schuld. Ihre Schwester nutzt sie nur aus und ist nicht gerade nett zu ihr. Und ihr Vater möchte nicht viel Kontakt zu ihr, da Alissa wie ihre Mutter aussieht. Sie hat es wirklich nicht leicht und mir tat es sehr leid, dass sie so eine schreckliche Familie hat. Alissa ist eine begnadete Künstlerin und geht darin total auf. Simon tut ihr gut, doch sie möchte nichts mit einem Kunden anfangen, denn das ging schon einmal schief.

Der New Addult ist nichts neues, doch er erzählte die Geschichte der beiden auf sehr mitreißende und unterhaltsame Art und Weise. Ich mochte alles an ihm und das ist in dem Genre für mich nicht selbstverständlich. Für mich war es das erste Buch von der Autorin und ich war positiv überrascht. Sie hat sich da einen Plottwist überlegt, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Das war zwar ein ziemlich blöder Zufall, doch darauf gingen die Figuren auch ein.

Alissa hat zwei Freundinnen, die immer für sie da waren und sicherlich die Protagonistinnen der Folgebände der Trilogie sein werden. Ich werde hier bestimmt am Ball bleiben und freue mich auf die nächsten Bücher.

Gelesen wurde das Hörbuch von Dagmar Bittner und Elmar Börger, die sehr gut harmonierten und ihren Figuren eine moderne Stimme verliehen.

"Regenglanz" war mein erstes Buch von Anya Omah und ich mochte jede Seite von ihm. Alissas und Simons Geschichte war aufwühlend und hat mich richtig gut unterhalten. Ein toller New Adult aus deutscher Feder, der in Hamburg spielt und zeitgemäßer nicht sein könnte.

Bewertung vom 18.12.2021
Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1
Grauer, Sandra

Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1


sehr gut

Es liegt Krieg in der Luft zwischen Drachen und Fae! Um diesen zu verhindern wird Fae Kailey nach Dublin geschickt, um den Drachenprinzen Aiden auszuspionieren. Doch dabei geht einiges schief und die Tarnungen fliegen auf. Für die beiden liegen undurchsichtige, politische Machenschaften in der Luft. Können sie einander trauen, um den Krieg zu verhindern?

Mir gefällt das Cover richtig gut, denn es gibt perfekt eines der beiden Fantasyelemente wieder. Es leben Drachen in Irland, bzw. Menschen, die sich als Drachen wandeln können. Im Land der Fabelwesen sollte das auch nicht ganz so verwunderlich sein. Mir gefielen die Motive, die Sandra Grauer hier aufgegriffen hat und zu ihrem ganz eigenen Weltenentwurf vereinte.

Kailey hat ihre Eltern bei einem Drachenangriff verloren und wuchs schon von Kindesbeinen an mit der Feindschaft zu den Drachen auf. Sie ist eine Kriegerin, die darauf getrimmt wurde Drachen zu töten. Dennoch will sie keinen Krieg und ihresgleichen dabei verlieren. Sie fühlt sich geehrt, als sie den persönlichen Auftrag der Königin der Fae erhält und zum Spionieren nach Dublin geschickt wird.

Dort befindet sich Aiden im Exil, der Thronfolger soll aus der Schusslinie heraus und gleichzeitig herausfinden, was die Fae vorhaben. Beide Protagonisten umkreisen sich und warten ab, denn sie wissen nicht, was der andere vorhat. Man merkte, dass sie starke Vorbehalte haben und einander nicht trauen können. Für mich blieb an der Stelle die Liebesgeschichte und Gefühle stark auf der Strecke, die Entwicklung dahingehend habe ich den beiden absolut nicht abgekauft.

Doch an der Stelle kann ich zum Glück sagen, dass ich das überhaupt nicht schlimm fand, denn die Handlung und der Weltenentwurf an sich war unglaublich mitreißend und spannend. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und verfolgte die Geschichte unglaublich gerne. Ich fand es auch richtig gut gemacht, dass hier auf Ereignisse Bezug genommen wurde, die in Sandra Grauers Clans of London stattfanden. Die Welten hängen also zusammen und man merkt, dass sie sich viele Gedanken gemacht hat.
Das Ende kommt wieder mit einem fiesen Cliffhanger und viel Unverständnis für Kailey daher. Warum zur Hölle hat sie das nun doch gemacht? Ich bin auf jeden Fall total gespannt, wie es weitergehen wird.

Das ungekürzte Hörbuch wurde von Vanida Karun eingelesen, die einen sehr guten Job gemacht hat.

"Flame & Arrow" von Sandra Grauer war wirklich eine Überraschung für mich, denn es hat mich perfekt unterhalten. Die Welt um Fae und Drachen in Irland war super interessant. Die Liebesgeschichte hinkt zwar ziemlich hinterher, aber das fand ich aufgrund der starken Story überhaupt nicht schlimm.

Bewertung vom 18.12.2021
The Lie in Your Kiss / Die Hüter der fünf Jahreszeiten Bd.1
Ocker, Kim Nina

The Lie in Your Kiss / Die Hüter der fünf Jahreszeiten Bd.1


gut

Bloom lebt schon ihr ganzes Leben lang auf einer abgeschiedenen Insel im Fjord vor Oslo. Dort verbirgt ihre Familie ein großes Geheimnis. Sie sind eines der vier Häuser der Jahreszeiten, deren Aufgabe es ist, den Wechsel der Jahreszeiten herbeizuführen und zu überwachen. Doch als dem Hüter des Winterhauses etwas zustößt, muss Bloom in Fußstapfen treten, für die sie nicht geboren wurde. Als dann auch noch Rebellen auftauchen, wird es für Bloom verdammt gefährlich.

Ich war gespannt auf das Fantasy-Debüt der Autorin und versprach mir viel Gutes. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mir dann der Einstieg in die Geschichte so schwer fallen würde!
Dabei geht es direkt spannend los, doch was dann folgt, sind ewige Wiederholungen zu Blooms Zweifeln, sich in ihrer neuen Rolle zurechtfinden zu können. Die ersten 100-150 Seiten drehen sich da wirklich nur im Kreis und ich hatte schon überlegt, die Geschichte abzubrechen, doch als ich dann in anderen Rezensionen las, dass es vielen so ging und es besser werden sollte, blieb ich am Ball.

Zum Glück wurde ich fürs Durchhalten auch irgendwann belohnt, denn die Autorin zeigte endlich, wie gut sie Geschichten erzählen kann. Die Handlung wird spannend und auch Bloom entwickelt sich endlich weiter. Außerdem trat auch endlich der Loveinterest auf. Allerdings fiel es mir schwer zwischen beiden die richtige Chemie zu finden. So richtig abgeholt und überzeugt hat mich die Liebesgeschichte leider nicht.

Die Enthüllungen zum Ende waren ein wenig überraschend, aber sie haben mich nicht so gepackt, dass ich sagen könnte, ich möchte unbedingt den finalen Band lesen. Dafür hat mich die Geschichte einfach zu wenig erreicht. Dafür war sie auch einfach zu zäh. Das Buch umfasst über 500 Seiten, aber dafür war nicht genug Handlung da.

Die Idee zu "The Lie in your Kiss" von Kim Nina Ocker war mal etwas anderes und ich mag den Schreibstil der Autorin sehr. Doch leider konnte mich ihr Debüt in dem Genre nicht so begeistern, wie ich es mir erhofft hatte. Zu lang, zu wenig packend und zu wiederholungsreich.