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Lavendelknowsbest

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Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2021
Reality Show
Freytag, Anne

Reality Show


gut

Es ist Heiligabend und 10 der einflussreichsten Menschen Deutschlands werden in ihren Häusern von Geiselnehmern festgehalten. Als Realityshow wird dies auf allen Sendern live im Fernsehen übertragen. Offen gelegt werden all die Vergehen dieser 10 Leute und der Zuschauer entscheidet über die Strafe. Doch wer steckt hinter dieser Realityshow?

Ich fand die Idee des Romans richtig gut und war gespannt, wie Anne Freytag außerhalb des Jugendbuchgenres schreiben würde. Daher freute ich mich auf die Lektüre und wurde schon von den ersten Seiten an in den Bann gezogen. Es geht auch direkt los und aufgrund der kurzen Kapitel bekommen wir auch viel Input.

Wir lernen die Gruppe kennen, die hinter der Realityshow steckt. Jeder hat sein persönliches Motiv dafür, doch das ist nicht von Anfang an klar.
Außerdem begegnen wir den 10 Leuten in den Momenten ihrer Geiselnahme. Die Realityshow beginnt.
In der Show wählen die Zuschauer über wen zuerst gerichtet wird und erfahren von deren Vergehen. Das wurde bei der ersten Kandidatin richtig ausführlich betrieben und war so interessant gemacht, dass ich mich gefragt habe, ob es wirklich so abläuft.

Anne Freytag hat diese Idee richtig interessant aufgezogen und ganz groß gesponnen. Dabei muss sie auch einiges an Recherchearbeit betrieben haben und konnte mich auch hier wieder mit ihrem ungewöhnlichen und intelligenten Schreibstil begeistern.

Leider verlor sie sich bzw. den guten Start der Geschichte irgendwann. Wir haben unglaublich viele Perspektiven und menschliche Schicksale. Neben den 10 Kandidaten, werden die Geiselnehmer vorgestellt, aber auch ein paar Zuschauergruppen sowie Polizeibeamte und das war irgendwann einfach zu viel. Ich konnte es nicht mehr schaffen die ganzen Namen zuzuordnen und als die Geiselnehmer dann auch noch Codenamen bekamen, war ich komplett raus.

Die Handlung geht weg von der Show und schneidet an, was hinter den Kulissen passiert oder schweift in die Vergangenheit zu den Vorbereitungen. Der Fokus geht weg von den 10 Gefangenen, sodass einige gar nicht wieder Erwähnung fanden und ich mich fragte, warum ursprünglich überhaupt so viele Figuren eingeführt wurden.

Das Buch hat über 450 Seiten und als es dem Ende nahe kam, wartete ich auf die große Auflösung, das Finale, irgendeinen Knall. Doch der kam gar nicht und so endete die Geschichte mit vielen Fragen und offenen Schicksalen, was wirklich schade war und dem großartigen Start so gar nicht gerecht werden wollte.

Anne Freytags Reality Show ist brisant, gut recherchiert und intelligent erzählt. Zu Beginn. Doch leider war es irgendwann einfach ein Überfluss an Charakteren und deren Schicksalen, dass die interessante Idee keinen Raum mehr fand und unbefriedigend beendet wurde.

Bewertung vom 09.11.2021
Der Tod und das dunkle Meer
Turton, Stuart

Der Tod und das dunkle Meer


sehr gut

Gerade noch hat Samuel Pipps einen verlorenen Schatz in der Kolonie Batavia wiedergefunden, da tritt er auch schon als Gefangener seine Rückreise nach Amsterdam an. Zu seinem Schutz tritt sein Freund Arent Hayes die Schiffsreise mit ihm an. Doch auf der Sardaam herrscht ein Dämon und nimmt einem Menschen nach dem nächsten das Leben. Um hinter dessen Identität zu gelangen und die Geheimnisse der weiteren Insassen zu ergründen, muss Arent Augen und Ohren für Sammy offen halten, damit sie den wohl schwersten Fall ihrer Ermittlerlaufbahn lösen können.

Was mir sofort auffiel als ich das Buch in den Händen hielt, war, dass der Tropen-Verlag noch nicht von der Unart abgewichen ist, den Barcode auf dem Cover abzudrucken...

Stuart Turton entführt uns im Inneren des Buches in die weit entfernte, indonesische Kolonie Batavia. Dort haben unsere Protagonisten Arent und Sammy die Phantasterei, einen kostbaren Gegenstand, auffindbar gemacht. Doch anstatt einer Belohnung gibt es die Gefangenschaft für Samuel, der ein legendärer Ermittler seiner Zeit ist. Die Geschichte spielt im 17. Jahrhundert, allerdings erhebt der Autorin keinen 100%igen Anspruch auf historische Authentizität, wie er in seinem Nachwort sehr sympathisch erklärte. Das brauchte er für mich auch nicht, denn mit seinem Schreibstil schaffte er es erneut mich in seine Geschichte hineinzuziehen. Das Setting ist wirklich ungewöhnlich, denn wir befinden uns auf einem riesigen Schiff, welches die beschwerliche Passage nach Europa antreten soll. Dabei stehen die Chance nicht bei 100%, ob sie es tatsächlich schaffen werden. Überleben wird auf jeden Fall nicht jeder das Unterfangen. Die Mannschaft besteht aus gefährlichen Männern, das Machtverhältnis droht jeden Moment zu kippen, die Sardaam ist dem Meer ausgeliefert und außerdem treibt da auch noch ein Dämon sein Unwesen.

All das ergibt eine sehr atmosphärische und düstere Kombination, die mit interessanten Figuren gespickt ist, von denen die meisten undurchschaubare Geheimnisse haben. Zum Glück gab es vorn im Buch ein Figurenverzeichnis, welches mir am Anfang half alle Charaktere ihren Funktionen zuordnen zu können. Keiner von ihnen war nur schwarz oder weiß. Jede Figur hat ein Päckchen zu tragen und dieses entpackt Stuart Turton nach und nach auf den 600 Seiten.

Ich muss sagen, dass ich recht lange an der Geschichte las und auch längere Pausen hatte, dennoch hatte ich nie das Problem mich aufs neue in die Geschichte hineinzufinden, was ein großer Pluspunkt war. Auf den letzten 150 Seiten entfaltete die Handlung noch einmal ihre ganz eigene Sogwirkung. Die Ereignisse überschlagen sich und ich wurde von dem Wissen angetrieben, dass die Auflösung bald erfolgen müsste und da wusste ich, dass sich Stuart Turton sicher wieder etwas Unvorhersehbares überlegt haben sollte.

Ich muss allerdings auch sagen, dass mich diese nicht so umgehauen hat, wie bei seinem Debütroman. Einen Teil hatte ich bereits erahnt, weil diese Figur trotz ihres Status bis dato zu wenig Beachtung fand. Da musste also noch etwas kommen.

Dafür konnte der Autor mit seiner super sympathischen und kuriosen Danksagung noch einmal komplett bei mir punkten und ich bin ganz gespannt, welche geniale Geschichte er sich als nächstes ausdenken wird.

"Der Tod und das dunkle Meer" ist der nächste Geniestreich von Stuart Turton, der uns dieses Mal mit auf eine gefährliche Schiffsreise nimmt. Das ganze hat er so atmosphärisch und mysteriös verpackt, dass mich die Geschichte auf all ihren 600 Seiten packen konnte. Einzig die Auflösung ließ mich dieses Mal das große Überraschungsfeuerwerk vermissen.

Bewertung vom 27.09.2021
Someone like you / Moonflower Bay Bd.2
Holiday, Jenny

Someone like you / Moonflower Bay Bd.2


ausgezeichnet

Als Dr. Nora Walsh in die Kleinstadt Moonflower Bay kommt, ahnt sie nicht, dass sich bald ganz viele Menschen in ihr Leben einmischen werden. Nach 2 Jahren des Praxis-Leerstands setzte die Bewohner alles daran, um Dr. Schätzchen für immer zum Bleiben zu überreden. Kaum reden tut dafür Jack Ramsey. Dafür packt er tatkräftig an, doch nach dem sein Sohn starb bestimmt die allgegenwärtige Trauer sein Leben.

Band 1 las ich im Sommer als Strandlektüre und musste noch lange an das kleine Örtchen Moonflower Bay an den großen Seen in Kanada zurück denken. Daher war ich umso glücklicher als ich die Fortsetzung gewann.

Nora und Jack treffen zum ersten Mal im Friseursalon aufeinander. Jack hat eine wahre Haarpracht an der Hochsteckfrisuren geübt werden. Während Nora mit ihrem elfenhaften, weiß weißblonden Pixiecut heraus sticht. Die Szene war wirklich kurios und hat angezeigt, dass die Liebesgeschichte eine besondere sein wird. An der Stelle muss ich allerdings noch einschieben, dass das Cover zwar schön ist und gut zum ersten Teil passt, man aber lieber auf das Stockfoto mit dem Pärchen verzichtet hätte, denn dies sieht überhaupt nicht so aus wie unsere Protagonisten.

Was mir sofort richtig gut gefiel, war die besondere Chemie der beiden. Sie haben von Anfang an eine Verbindung, wollen das aber nicht wahr haben. Als sie sich näher kommen, verheimlichen sie dies vor allen, denn die Einwohner von Moonflower Bay haben die Eigenart sich in alles einzumischen. Trotzdem habe ich die Figuren sehr lieb gewonnen und es kam zu einigen witzigen Momenten.

Besonders Jack habe ich ins Herz geschlossen. Er ist mehr der stille und unaufdringliche Typ, doch er war immer für Nora da und konnte ihr immer das geben, was sie brauchte. Allerdings ist sein Verlust immernoch sehr präsent und er gibt sich die Schuld daran. Die Geschichte hat mich sehr berührt und stellenweise zu Tränen gerührt. Die Autorin hat ihr eine deutliche Steigerung zum ersten Teil hingelegt und das hatte ich so nicht erwartet. Ich bin gespannt, ob sie dies im dritten Buch noch toppen kann. Auf diesen bin ich sehr gespannt, denn es geht um die quirlige Maya.

Someone like you ist der zweite Teil von Jenny Holidays Moonflower Bay Reihe. Jacks und Noras Geschichte hat mich zum Lachen gebracht, überrascht und zu Tränen gerührt. Selten konnte sich ein 2. Teil so sehr steigern. Ich habe jede Szene geliebt und freue mich darauf, wenn es hoffentlich ganz bald weitergeht.

Bewertung vom 27.09.2021
Der Aufbruch / Keeper of the Lost Cities Bd.1
Messenger, Shannon

Der Aufbruch / Keeper of the Lost Cities Bd.1


weniger gut

Sophie ist eine Außenseiterin in ihrem eigenen Leben. Ihrer Familie fühlt sie sich nicht komplett zugehörig und in der Schule erst recht nicht. Dort steht sie mit 12 Jahren vor ihrem Highschool-Abschluss, denn Sophie ist hochbegabt. Zu allem Überfluss kann sie auch noch Gedanken lesen. Als sie den geheimnisvollen Fitz trifft, offenbart er ihr das Unglaubliche: sie ist gar kein Mensch sondern eine Elfe. Sophie zieht ins Reich der Feen und besucht dort eine Zauberschule. Doch es bleibt die Frage, warum wurde sie im Reich der Menschen versteckt gehalten?

Hmm, wo fange ich an dieser Stelle an? Das Buch zu bewerten, fällt mir dieses Mal ein wenig schwerer, weil ich nicht genau sagen, an welchem Faktor es lag, dass ich mit der Geschichte einfach nicht warm geworden bin.

Wir lernen Sophie in der Menschenwelt kennen. Dort erfährt sie sehr bald, dass ihr Nicht-Normal-Sein einen ungeahnten Grund hat. Sie ist so hochbegabt, weil sie eine Elfe ist. Jemand ist hinter ihr her und so muss sie direkt mit ins Elfenreich fliehen. Dort wird sie mit den sonderbarsten Dingen konfrontiert.

Was sich die Autorin an der Stelle ausgedacht hat, war eigentlich ganz cool. Die Elfen retten die unterschiedlichsten Tierarten, bevor sie vom Aussterben bedroht sind und nehmen sie mit ins Elfenreich. So kommt es auch, dass Sophie dort auf Dinos trifft. Allerdings auch auf neu erdachte Fantasywesen. Das war mir manchmal ein wenig zu viel. Mir hätten die ausgestorbenen Arten gereicht, ich hätte da nicht noch rotweilergroße Hamster mit eigenartigen Namen gebraucht.

Außerdem gibt es ein eigenes Gesellschaftssystem bei den Elfen, für die beispielsweise Geld gar keine Rolle spielt, weil jeder mehr als genug davon besitzt. Es wurden auch einige Figuren und Würdenträger der Elfen eingeführt, doch war ich irgendwann raus und wusste bei bestem Willen nicht mehr, wer wer war.

Sophie ist auch leider ein wandelndes Klischee gewesen. Junges Mädchen, mit unglaublichen Kräften, die immer mehr werden. Sie kann alles sofort und ich auch bei den Elfen eine Musterschülerin, wobei sie all das Neue ja gerade erst kennenlernt. Sie war eine Protagonistin ohne Ecken und Kanten und das machte sie ziemlich langweilig.

Leider machte die Hörbuchfassung die Schwächen des Buches nicht mehr wett. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich das Buch deswegen weniger mochte. Eingesprochen wurde der über 14h umfassende Elfenmarathon von David Nathan, den ich als Sprecher eigentlich sehr schätze. Das Thriller-Genre ist definitiv perfekt für ihn geeignet. Doch seine Stimme einem 12-jährigen Mädchen zu verleihen? Das fand ich alles andere als passend, wenn die Stimme von Johnny Depp über einen süßen Typen mit blauen Augen schwärmt. Das Ganze hätte vielleicht doch funktionieren können, wenn er die Geschichte nicht so monoton eingesprochen hätte. Bei ihm klang leider jeder Charakter gleich und ich denke, dass dies sehr dazu beigetragen hat, dass meine Gedanken wirklich oft abdrifteten und ich der Handlung oft nicht mehr folgen konnte.

Ich kann mich den Lobgesängen zu Shannon Messengers "Keepers of the lost Cities" nicht anschließen. Ich bin mit der Geschichte einfach nicht warm geworden. Weder der Weltenentwurf noch eine langweilige Protagonistin konnten mich dieses Mal überzeugen. Leider führte die Umsetzung als Hörbuch keine Verbesserung herbei.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2021
Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1
Wolff, Tracy

Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1


gut

Grace hat alles verloren als sie nach Alaska kommt. Nach dem Unfalltod ihrer Eltern muss sie ihre Heimat in Kalifornien verlassen und an das Internat ihres Onkels in den eisig kalten Bundesstaat ziehen. Die Katmere Academy ist nobel und ihre Schüler kommen aus elitären Kreisen. Was Grace nicht weiß, ist, dass sie sich dort in die Höhle des Löwen begeben hat und in großer Gefahr schwebt.

Von Anfang an war es ja ein offenes Geheimnis, auf welche Kreaturen wir in dem Jugendbuch stoßen würden. Die Autorin macht sich auch keine große Mühe dies in der Handlung zu verbergen. Es weiß jeder außer Grace und so kommt die große Enthüllung erst nach über der Hälfte des Buches, welches übrigens über 650 Seiten umfasst. Um zu diesem Punkt zu kommen, war es leider eine sehr zähe und langwierige Angelegenheit.

Bis dahin bekamen wir die Katmere Academy gezeigt und mehrfach mitgeteilt, wie unfassbar kalt die Winter von Alaska doch seien. So richtig viel Handlung passierte da nicht. Grace lernt auch nur eine Handvoll Schüler kennen, von denen mir sofort klar war, wer ein böses Spiel spielt. Die Rollenverteilung war zu offensichtlich, um am Ende noch für große Überraschungen zu sorgen.

Grace ist die typische Protagonistin für einen romantischen Fantasyroman. Sie hat ein schlimmes Schicksal hinter sich, ist naiv und schafft es stets sich in brenzliche Situationen zu manövrieren. Von denen gibt es für sie einige, denn jemand hat es auf sie abgesehen. Die Geschichte wird allein aus ihrer Perspektive erzählt, was ein wenig eintönig war. Die Sicht des Protagonisten Jaxon war deutlich spannender, wie die Probekapitel am Ende bewiesen.

Jaxon ist der perfekte Protagonist des Genres: Düster, geheimnisvoll, unglaublich gutaussehend und er hat ein Auge auf Grace geworfen.
Worin die Anziehung der beiden bestand, war mir bis zum Ende nicht klar. Es ist die ganz große Liebe, doch die Autorin hatte sich leider nicht die Mühe gemacht, diese durch die Buchseiten zu transportieren. Es sei denn, es ist für Grace total ausreichend, ständig leckeres Essen serviert zu bekommen und einen kontrollzwangsartigen Schutz zu erhalten...

Was ich ganz gut fand, war der Humor, der ab und an aufblitzte. Flachwitze sind eine Spezialität der Autorin und auch die Referenzen zu Popkulturellem machte die Geschichte recht modern. Das war definitiv ein Pluspunkt.
Allerdings konnte mich Tracy Wolff darüber hinaus mit ihrem Schreibstil nicht bei der Stange halten. Immer wenn ich zum Buch griff, brauchte ich sehr lange um mich in die Geschichte hineinzufinden. Ich las auch selten mehr als 50 Seiten am Stück und so brauchte ich dementsprechend lang für diesen Schinken.

Auf den letzten 100 Seiten kommt dann so etwas wie Spannung auf, doch auch hier schaffte die Autorin es nicht, den Cliffhanger so zu verpacken, dass ich aus den Socken gehauen wurde. Ich möchte ernsthaft bezweifeln, dass ich die Trilogie weiterlesen werde. Die Bücher sehen zwar grandios aus, doch auch deren Klappentexte sind so nichtssagend wie der bisherige Inhalt.

Tracy Wolffs "Crave" fehlte die dringend benötigte Portion Biss! Ich freute mich darauf endlich mal wieder so eine Art Jugendbuch zu lesen und fand mich dann in einem kalten und handlungsarmen 680 Seiten starken Schinken wieder. Dabei hat die Handlung gerade mal einen Umfang, der auch locker auf 400 Seiten auserzählt worden wäre.

Bewertung vom 22.08.2021
Der Ravensburger Dinosaurier-Atlas
Rooney, Anne

Der Ravensburger Dinosaurier-Atlas


ausgezeichnet

Ich habe ein Faible für Fossilien und schon einige am Ostseestrand gefunden. Als ich vor ein paar Jahren Kenneths Oppels Jugendbuch "Vom Suchen und Finden" las, in dem sich zwei verfeindete Forscherfamilien auf die Suche nach dem ersten T-Rex-Fossil begaben, bin ich für ein interessantes Buch über Dinosaurier immer zu haben.

Der Ravensburger Verlag hat einen stattlichen Atlas der ausgestorbenen Spezies gewidmet. Die farbigen Doppelseiten lassen sich ausklappen und bieten somit viel Platz für Illustrationen und wissenswerte Fakten. Die meisten Dinos hatten keine Schuppen sondern Federn. Fliegen konnten trotzdem die wenigsten. Außerdem waren die wenigsten einfarbig grau, sondern farbenfroh unterwegs.

Ganz viel mehr gibt es außerdem zu entdecken. Mir gefiel, dass der Atlas in Kontinente unterteilt aufgebaut war, denn natürlich passte sich das Äußere der Dinos ihrem jeweiligen Lebensraum an. Welche Erkenntnisse konnten die Forscher aus den Fossilienfunden und Spuren ziehen? Darüber gibt der Atlas auch einen Einblick. Das war so interessant, dass ich im nächsten Leben sicher Dinoforscherin werde und in den steinigen Wüsten Nordamerikas sitze, um Fossilien aus dem Staub zu heben.

Ganz besonders war für mich der Illustrationsstil. Die Dinos erscheinen teilweise abstrakt durch ihre Farbigkeit und regen damit wirklich die Fantasie an. Vielleicht waren sie wirklich so bunt, wie die Bilder es uns erahnen lassen und nicht so trist grau, wie bisher angenommen.

Durch teilweise gut versteckte Klappen kann man noch mehr Infos, Fotos und Illustrationen entdecken. Das macht den Atlas auch noch ein Stück interaktiver. Es hat mir auf jeden Fall richtig viel Spaß gemacht, alles zu entdecken und ich werde das Buch definitiv noch öfter in die Hand nehmen, spätestens dann, wenn der Nachwuchs so weit ist, um mit dem Fossilienfieber angesteckt zu werden!

"Der Ravensburger Dinosaurier Atlas" ist eine beeindruckende Sammlung an geballtem Dinowissen. Auf an die 60 Seiten kann man einiges über die Urzeitechsen erfahren und auf den großflächigen, farbigen Bildern entdecken. Die Art der Wissensvermittlung macht das Buch zu etwas Besonderem und eignet sich nicht nur für die kleinen NachwuchsforscherInnen.

Bewertung vom 15.08.2021
Gute Nacht, kleiner Bär! / Dreh hin - Dreh her Bd.1
Tress, Sylvia

Gute Nacht, kleiner Bär! / Dreh hin - Dreh her Bd.1


ausgezeichnet

Es wird Abend und die Nachtroutine beginnt auch bei Familie Bär. Doch der kleine Bär hat noch einiges zu erledigen, bevor er sich ins Bett legen kann.

Auch hier hat sich der Verlag eine ziemlich niedliche Mitmachidee einfallen lassen, denn auf den 5 Doppelseiten ist jeweils eine Drehscheibe integriert, die mit einer Schlaufe verbunden ist. Zieht man an dieser, verändert sich das Bild und man hat dem kleinen Bären beim Anziehen oder Zähne putzen etc. geholfen. So etwas ist mir bisher noch bei keinem Kinderbuch begegnet und ich fände es toll, wenn diese Idee noch vervielfältigt werden würde.

Die Illustrationen sind sehr ansprechend, kindgerecht und putzig gestaltet. Der Inhalt lässt sich natürlich auch wunderbar auf die familieneigene Abendroutine ausweiten. Es gibt auch noch einen weiteren Titel, bei dem wir den kleinen Bären bei seiner Morgenroutine begleiten können und diesen werden wir uns sicher irgendwann auch noch zu Gemüte führen.

Begleitet werden die Doppelseiten mit einem kurzen Text, der beschreibt, was der kleine Bär gerade so vorhat und animiert das Kind dazu, mit dem Ziehen an der Schlaufe, dem Protagonisten zu helfen.

Der Titel ist für Kinder ab 18 Monaten geeignet und ich freue mich schon darauf, wenn ich mit meinem Kleinen in ein paar Monaten die Abendgestaltung des Bären bestimmen darf.

"Gute Nacht, kleiner Bär!" von Carola Sieverding ist ein bezauberndes interaktives Kinderbuch, welches sich auch bestens zur Begleitung der eigenen Abendroutine einsetzen lässt.

Bewertung vom 14.08.2021
Fahr mit!: Auf der Baustelle

Fahr mit!: Auf der Baustelle


sehr gut

Ein neues Haus wird gebaut und auf der Baustelle herrscht ein reges Treiben. Auf 5 Doppelseiten heißt es daher Bagger, Laster oder Kran bei ihrer Arbeit zu begleiten.

Das tolle Neue an diesem Buchtitel ist, dass man aktiv auf den Seiten mithelfen kann, denn ein kleines Fahrzeug lässt sich in einer eingestanzten Schiene hin und her bewegen. Kinder ab 18 Monaten schulen so ihre Feinmotorik, in dem sie das kleine Schiebeelement über die Doppelseiten bewegen.
Außerdem lernen sie so spielerisch die Baustellenfahrzeuge und Arbeiten beim Hausbau kennen.

Die Idee dahinter finde ich super niedlich und es macht einfach Spaß alles auf den liebevollen Illustrationen zu entdecken. Ein kurzer Text begleitet jede Seite und animiert das Kind zum Mitmachen.
Durch die interaktiven Schiebeelemente lädt das Buch immer wieder zum Mitmachen ein und es wird nicht langweilig. Was ich richtig toll fand, war, dass auch Frauen auf dem Bau aktiv sein dürfen. Ob Kran oder Planierraupe fahren - die Baustelle geht jeden etwas an.

Was mir ein wenig negativ auffiel, war, dass die Schiebeelemente an manchen Ecken in der Schiene feststeckten und ich mit etwas mehr Druck und Fingernageleinsatz diese erst wieder befreien konnte. Ich weiß nicht, ob das bei den kleinen Kinderhänden auch so einfach gehen würde.

"Fahr mit auf der Baustelle" von Lena ist ein tolles Mitmachkinderbuch mit spannender Thematik und vielen niedlichen Illustrationen zum Entdecken. Aus der Reihe ist auch ein Buch mit Landwirtschaftsthematik erschienen, welches wir uns sicher auch noch besorgen werden. Ich freue mich darauf, dass Buch mit meinem Kleinen in ein Paar Monaten noch einmal aufs Neue zu entdecken.

Bewertung vom 09.08.2021
Still into you / Moonflower Bay Bd.1
Holiday, Jenny

Still into you / Moonflower Bay Bd.1


sehr gut

Eve verbrachte ihre Sommer immer bei ihrer Tante in Moonflower Bay. Dort lernte sie auch ihre große Jugendliebe Sawyer kennen. Doch vor 10 Jahren endete alles abrupt und Eve kehrte nie zurück. Bis sie die Nachricht erhält, dass sie das Mermaid Inn ihrer Tante geerbt hat und ein Jahr führen muss, bevor sie es verkaufen darf. Eve wird mir ihrer Vergangenheit konfrontiert. Kann sie Sawyer verzeihen?

Ich wollte die Geschichte unbedingt lesen, weil das Örtchen so idyllisch klang und auch die Thematik mit der Pension ziemlich cool klang.

Eve hat ihren Traumjob als Bibliothekarin gefunden und liebt ihr Leben in Toronto eigentlich. Ihr Aufenthalt in Moonflower Bay soll daher nicht von Dauer sein. Eve hat nach all den Jahren immer noch an der Trennung von Sawyer zu knabbern und verhält sich ihm gegenüber sehr abweisend und zickig. Ich konnte ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen, da ich es nach all der Zeit überzogen fand.

Sawyer ist ein herzensguter und anständiger Kerl. Er ist der Polizeichef des Ortes und wird zu allem hinzugezogen. So trifft er auch wieder auf Eve und weiß nicht, was er von ihrer Rückkehr halten soll.

Beide nähern sich sehr langsam an und Eve erfährt, was es mit ihrem Zerwürfnis von damals auf sich hatte. Die Lovestory war süß, konnte mich aber nicht komplett abholen. Denn es gab innerhalb der Handlung immer wieder größere Zeitsprünge, in denen sich die Figuren nicht weiterentwickelt hatten und auf der Stelle verweilten. Das fand ich nicht überzeugend gemacht von der Autorin.

Was mir wiederum richtig gut gefiel, war das Setting. Das Örtchen ist idyllisch und lebt von seinen Bewohnern, deren Eigenarten und Festivitäten. So spielen hier auch Meerjungfrauen eine große Rolle und das war wirklich besonders. So kommt es auch zu einem sehr schönen und runden Ende, welches mich noch weiter an Moonflower Bay denken ließ.

Jenny Hollidays "Still into you" ist eine atmosphärische Sommerlektüre, die uns in das idyllische Städtchen Moonflower Bay schickt. Dort müssen Sawyer und Eve erkennen, was es heißt seine große Liebe nach 10 Jahren wiederzusehen.